Pacht gekündigt Bauer muss Kuhherde verkaufen – jetzt steht er vor dem Nichts

Sven Ziegler

14.10.2024

Seine Kühe muss Reto Isenschmid verkaufen. (Symbolbild)
Seine Kühe muss Reto Isenschmid verkaufen. (Symbolbild)
sda

Ein Berner Bauer muss seine gesamte Kuhherde verkaufen. Eine gekündigte Pacht wird ihm zum Verhängnis. Nun sucht der Bauer Abnehmer für seine Tiere – und einen neuen Job.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Berner Bauer muss seine gesamte Kuhherde verkaufen.
  • Grund dafür ist seine Pacht, die ihm als indirekte Folge der Scheidung mit seiner Frau gekündigt wurde.
  • Für den leidenschaftlichen Viehzüchter, der seit seiner Kindheit auf dem Bauernhof steht, ist das ein schwerer Schlag

Bauer Reto Isenschmid aus Heimenschwand BE steht vor dem Nichts: Er muss sich von seiner gesamten Kuhherde trennen. Grund dafür ist seine Pacht, die ihm als indirekte Folge der Scheidung mit seiner Frau gekündigt wurde.

Für den leidenschaftlichen Viehzüchter, der seit seiner Kindheit auf dem Bauernhof steht, ist das ein schwerer Schlag. An der Viehschau in Heimenschwand, die er kürzlich besuchte, um seine Tiere zu verkaufen, fühlte er sich wie auf einer Beerdigung. «In mir ist etwas gestorben», beschreibt er den schmerzhaften Abschied von seinen Tieren gegenüber «Bärn Today».

Isenschmid hatte über die Jahre hinweg eine Herde von 35 bis 40 Tieren aufgebaut, darunter 18 Milchkühe. Besonders stolz war er auf seine Zuchtarbeit, die er mit viel Hingabe und Arbeit vorantrieb. «Ich hatte immer das richtige Näsli und konnte dieses Jahr sogar eine besonders schöne Kuh an der BEA präsentieren», sagt er gegenüber dem Portal. Doch nun steht er vor der Herausforderung, für seine Kühe neue Plätze zu finden.

Neuer Job gesucht

Neben Viehschauen sucht er auch über Facebook Abnehmer – allerdings möchte er die Tiere nicht einfach an den Meistbietenden verkaufen. «Ich will sicherstellen, dass sie gut aufgehoben sind und nicht in die Massentierhaltung geraten», betont Isenschmid.

Ein besonders schmerzlicher Moment war die Entscheidung, seine elfjährige Stammkuh «Elena» in die Metzgerei zu bringen. «Dass sie sterben musste, hat mir das Herz gebrochen», gesteht er. Elena war eine der ältesten Kühe und Mutter von 18 Nachkommen. In ihrem Alter fand sich jedoch kein Käufer mehr.

Da eine Rückkehr in seinen alten Beruf als Zimmermann aufgrund von Knieproblemen nicht möglich ist, plant Isenschmid nun einen neuen beruflichen Weg. Er hofft, als Tierpfleger im Berner Tierspital arbeiten zu können, um kranken Tieren zu helfen. So will er mithelfen, «dass Tiere wieder gesund werden und die Bauern ihre Lieblinge glücklich nach Hause bringen können», sagt er.