Alkohol am Steuer In diesen Kantonen gibt es die meisten Blaufahrer-Unfälle

gbi

20.12.2023

Das verunfallte Auto eines alkoholisierten Autofahrers in Solothurn im Jahr 2016. 
Das verunfallte Auto eines alkoholisierten Autofahrers in Solothurn im Jahr 2016. 
Bild: Kapo SO

Der TCS ist alarmiert: Schwere Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, haben 2022 einen neuen Höchstwert erreicht. Ein Westschweizer Kanton fällt dabei zum wiederholten Mal negativ auf.

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  • Nach einem leichten Rückgang während der Corona-Pandemie hat die Zahl der Verkehrsunfälle wegen Alkohol am Steuer 2022 einen neuen Höchststand erreicht: Das teilt der TCS mit.
  • Konkret gab es schweizweit 432 Unfälle mit Schwerverletzten und Toten, in denen Alkohol als Hauptursache ausgemacht worden sei.
  • Die meisten schweren Unfälle ereigneten sich in Genf. Der Kanton schwingt zum wiederholten Mal obenauf.

Wie oft knallt es auf Schweizer Strassen wegen Blaufahrer*innen? Um das herauszufinden, hat der Touring Club Schweiz (TCS) die Unfallstatistiken der Kantone durchforstet. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Im Jahr 2022 habe die Zahl schwerer Unfälle wegen Alkohol am Steuer einen neuen Höchststand erreicht, teilte der Verband am Mittwoch mit. 

Konkret gab es 432 Unfälle, die zu schweren Verletzungen oder gar Todesfällen führten. Im Jahr 2021 waren es noch 364 gewesen. Die Zahl der Unfälle mit Todesfolge hat sich hierbei von 15 auf 25 erhöht.

«Schlechteste Bilanz der letzten zehn Jahre» 

Diese Zahl alkoholbedingter schwerer Unfälle steige seit 2016 stetig an, mahnt der TCS. Einzige Ausnahme bildeten die Pandemiejahre 2020 und 2021, als ein leichter Rückgang zu verzeichnen gewesen sei. Doch was schwere Unfälle angehe, sei 2022 «die schlechteste Bilanz der letzten zehn Jahre» festzustellen.

Insgesamt zählt der TCS im vergangenen Jahr 4558 Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war. Das sind 19 Prozent mehr als noch 2021, als es 3815 Unfälle waren.

Genf hat die meisten schweren Blaufahrer*innen-Unfälle

Der TCS geht auch auf die kantonalen Unterschiede ein. Am meisten schwere Unfälle mit Blaufahrer*innen ereigneten sich 2022 in Genf. Umgerechnet auf 10'000 Einwohner*innen gab es dort 1,04 Unfälle. Der Westschweizer Kanton führe diese Statistik zum siebten Jahr in Folge an, hält der TCS fest. 

Auf Genf folgen die Kantone Schaffhausen (0,95 schwere Unfälle pro 10'000 Einwohner*innen), Nidwalden (0,91), das Tessin (0,80) und Obwalden (0,78). In allen Kantonen habe sich eine Zunahme gezeigt, mit Ausnahme von Jura, Uri, Zug und Zürich.

Kantons-Vergleich: Schwere alkoholbedingte Strassenunfälle 2022 pro 10'000 Einwohner*innen.
Kantons-Vergleich: Schwere alkoholbedingte Strassenunfälle 2022 pro 10'000 Einwohner*innen.
TCS

Die meisten alkoholbedingten Verkehrsunfälle mit Todesopfern gab es in der Waadt, mit sechs tödlichen Unfällen. Darauf folgt das Tessin mit drei tödlichen Unfällen. In den anderen Kantonen waren es maximal zwei tödliche Unfälle, in denen Alkohol als Hauptursache ausgemacht wurde. 

Schliesslich wurden 2022 wegen Alkohol am Steuer schweizweit 13'043 Führerausweise entzogen. Auch hier gebe es eine Steigerung zum Vorjahr, als es 10'591 entzogene Ausweise gewesen seien.

TCS rät: Wer trinkt, solle nicht fahren

Der TCS mahnt im Hinblick auf die Feiertage dazu, sich nur nüchtern ans Steuer zu setzen. «Wer nicht trinkt, bevor er sich ans Steuer setzt, rettet Leben oder verhindert schwere Verletzungen, die bleibende Schäden hinterlassen.»

Wer Alkohol konsumiert habe, solle besser den öffentlichen Verkehr oder ein Taxi nutzen.


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