Kaum eine taucht je wieder aufDutzende Armeewaffen fallen jedes Jahr Dieben in die Hände
smi, SDA
18.1.2022 - 09:55
Fast 100 Schusswaffen sind bei der Schweizer Armee im vergangenen Jahr verloren gegangen. 82 sind als gestohlen gemeldet, weitere einfach nicht mehr auffindbar.
smi, SDA
18.01.2022, 09:55
18.01.2022, 12:00
smi, SDA
Das Sturmgewehr im Kleiderschrank gehört zu den vermeintlichen Charakteristiken der Schweizer, schliesslich gilt allgemeine Dienstpflicht und jede/r Armeeangehörige kann seine Waffe mit nach Hause nehmen. Es kommt jedoch auch immer wieder vor, dass das Sturmgewehr nicht da ist, wo sein/e Besitzer*in es vermutet.
2021 haben die Waffenverluste im Vergleich zu 2020 zugenommen, wie die Statistik des VBS zeigt. Die 98 Verluste liegen aber im Schwankungsbereich der letzten Jahre.
Woran die Zunahme seit 2020 liegt, lasse sich nicht eindeutig klären, sagt Armeesprecher Stefan Hofer. Klar ist, die überwiegende Mehrzahl ist gestohlen worden.
Hofer vermutet, dass die wieder gestiegene Mobilität dazu beigetragen habe. Das lässt vermuten, dass die Sturmgewehre und Pistolen abhandenkamen, als sie sich eben nicht im Kleiderschrank, sondern im Auto oder dem Reisegepäck befanden.
15 Schusswaffen – darunter 12 Sturmgewehre – auch aus den Vorjahren sind im Jahr 2021 gefunden worden. «Die meisten gefundenen Waffen werden durch die kantonalen Polizeikorps an die Logistikbasis der Armee retourniert», erklärt Hofer. Privatpersonen gäben diese der Polizei ab oder Einheiten stellen sie bei Einsätzen sicher, präzisiert der Armeesprecher.
Woran es liegt, dass 2021 deutlich weniger Waffen wieder aufgetaucht sind als in den Vorjahren, kann Hofer nicht erklären. Aus der Differenz der verlorenen und wiedergefundenen Waffen ergibt sich, dass seit 2009 859 Sturmgewehre und Pistolen abhandenkamen.