Russland unter Verdacht Gefährliche GPS-Attacken auf die Swiss häufen sich

Andreas Fischer

22.4.2024

Die Swiss verzeichnet zuletzt häufig Attacken auf das GPS-System ihrer Passagierjets.
Die Swiss verzeichnet zuletzt häufig Attacken auf das GPS-System ihrer Passagierjets.
sda

Gefälschte GPS-Signale bringen immer häufiger zivile Flugzeuge in Gefahr. Die mutwilligen Störungen im Luftverkehr haben zuletzt stark zugenommen. Auch die Swiss ist bei vielen Langstreckenflügen betroffen.

Andreas Fischer

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Gestörte oder gefälschte GPS-Signale bringen immer häufiger Flugzeuge in Bedrängnis.
  • Das Problem hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Auch die Swiss ist betroffen.
  • Als Urheber der GPS-Attacken vermuten Experten Russland.

Der Fall des britischen Verteidigungsministers Grant Shapps ist der prominenteste: Immer häufiger werden Passagierflugzeuge mit gefälschten GPS-Signalen in Gefahr gebracht. Shapps' Regierungsmaschine war Mitte März auf dem Rückflug von Polen nach London Opfer einer sogenannten Spoofing-Attacke.

So bringen gefälschte GPS-Signale Flugzeuge in Gefahr

  • Seit Jahren ist bekannt, dass GPS-Signale gezielt gestört werden können.
  • Entweder werden sie durch Störsender unbrauchbar gemacht, das sogenannte «Jamming».
  • Oder sie werden vom Boden aus gezielt manipuliert, das sogenannte «Spoofing»: Dabei werden dem Flugzeug falsche GPS-Signale zugespielt, die zu potenziell gefährlichen Kursabweichungen führen können
  • Bedenklich ist die einfache Verfügbarkeit der für Spoofing erforderlichen Geräte: Man kann sie für weniger als 500 Dollar kaufen.

Störaktionen wie diese häufen sich im europäischen Luftverkehr. War Ende vergangenen Jahres vor allem die Region Naher und Mittlerer Osten betroffen, geraten mittlerweile auch Maschinen über der Ostsee verstärkt ins Visier der Signalfälscher.

Passagierjets werden systematisch gestört

Neben den besonders betroffenen britischen Airlines, die laut «Daily Mail» seit August von 46’000 Vorfällen berichteten, kämpft auch die Swiss zunehmend mit diesen potenziell lebensgefährlichen Attacken, bei denen die Navigationssysteme von Flugzeugen westlicher Airlines systematisch gestört werden.

Gegenüber «20 Minuten» bestätigte Swiss-Sprecherin Karin Montani, dass die Airline eine starke Zunahme von GPS-Attacken verzeichne. Seien bis November 2023 nur vereinzelt Spoofing-Fälle registriert worden, «ist dies inzwischen fast täglich der Fall».

Die genaue Anzahl von Spoofing-Attacken könne man nicht nennen, aber auf den Strecken in Richtung Naher Osten und Südostasien gebe es auf jedem Langstreckenflug einen solchen Fall. Man könne jedoch beim Wegfall des GPS-Systems auf andere Navigationssysteme zurückgreifen. Daher sei es «aufgrund von Spoofing aber noch zu keinen Kursabweichungen im eigentlichen Sinne gekommen», sagt Montani.

Unnötiges Risiko für zivile Flugzeuge

Wie die Swiss-Sprecherin versichert, analysiere man die bekannt werdenden Vorfälle systematisch. Man stehe ausserdem im engen Kontakt mit den anderen Airlines der Lufthansa Group, den Herstellern und Behörden.

Britische Experten vermuten Russland hinter den GPS-Attacken. «Diese Art von Angriffen stellt ein unnötiges Risiko für zivile Flugzeuge dar und könnte das Leben von Menschen gefährden. Dafür gibt es keine Entschuldigung und es ist äusserst unverantwortlich vonseiten Russlands», zitiert die «Times» einen Mitarbeiter des britischen Verteidigungsministeriums.

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