Spatenstich erfolgt Der Startschuss für das erste Solarexpress-Kraftwerk in Graubünden ist gefallen

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16.8.2024 - 21:44

Erstes Solarexpress-Kraftwerk in Graubünden wird gebaut

Erstes Solarexpress-Kraftwerk in Graubünden wird gebaut

Der Solarexpress des Bundes zeigt in Graubünden erste Resultate: Mit dem Spatenstich für die Solar-Grossanlage Sedrunsolar im Bündner Oberland am Freitag wird ein erstes von rund zehn Projekten definitiv realisiert.

16.08.2024

In Graubünden wird eine Solar-Grossanlage gebaut. 29 Gigawattstunden sollen dort bald jährlich produziert werden. Es ist das erste von zehn geplanten Projekten.

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  • Am heutigen Freitag ist der Bau einer Solar-Grossanlage im Bündner Oberland gestartet worden.
  • Die geschätzte Jahresproduktion liegt bei 29 Gigawattstunden, die knappe Hälfte davon im Winter.
  • Das Projekt wird durch ein lokales Energieunternehmen umgesetzt.
  • Wäre es ausgelagert worden, hätte die Bevölkerung dem Unterfangen wohl die Zustimmung verweigert.

Der Solarexpress des Bundes zeigt in Graubünden erste Resultate: Mit dem Spatenstich für die Solar-Grossanlage Sedrunsolar im Bündner Oberland am heutigen Freitag wird ein erstes von rund zehn Projekten definitiv realisiert. Dahinter steht ein lokales Energieunternehmen.

Gebaut wird die 85 Millionen Franken teure Anlage von Energia Alpina (EA), dem öffentlich-rechtlichen Energieversorger der Gemeinde Disentis. Mit dabei ist neu auch Aventron, ein auf die Produktion von erneuerbarer Energien spezialisiertes Unternehmen aus dem Kanton Basel-Landschaft. Das teilten die beiden Unternehmen anlässlich des Baustarts mit.

29 Gigawattstunden im Jahr

Das Solarkraftwerk wird in einer Höhe von über 2000 Metern über Meer beim Skigebiet oberhalb von Sedrun realisiert, auf einer Fläche von knapp 300 Quadratmetern. 5700 Solartische liefern mit einer installierten Leistung von 19,3 Megawatt Energie für rund 6500 Haushalte.

Trotz seiner Grösse von fast 0,3 Quadratkilometern wird das Photovoltaik-Kraftwerk Sedrunsolar im Bündner Oberland laut der Bauherrin selbst vom angrenzenden Skigebiet aus kaum einsehbar sein. (Visualisierung)
Trotz seiner Grösse von fast 0,3 Quadratkilometern wird das Photovoltaik-Kraftwerk Sedrunsolar im Bündner Oberland laut der Bauherrin selbst vom angrenzenden Skigebiet aus kaum einsehbar sein. (Visualisierung)
Keystone

Die geschätzte Jahresproduktion liegt bei 29 Gigawattstunden. 47 Prozent davon sollen im Winter anfallen. Damit ist Sedrunsolar das zweitgrösste in Graubünden vorangetriebene Solarprojekt.

Einheimisches Projekt

«Matchentscheidend» für die Zustimmung durch die Stimmbevölkerung sei gewesen, dass es sich um ein einheimisches Projekt handle, erklärte EA-Geschäftsleiter Ciril Deplazes gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Die Bergbevölkerung will nicht alles ins Unterland verkaufen», sagte er.

Zentral gewesen sei zudem der optimale, bereits erschlossene und nicht einsehbare Standort. Selbst von den nahe gelegenen Pisten sei die Anlage kaum sichtbar.

Energia Alpina behält das letzte Wort

Energia Alpina und Aventron gründen als gleichwertige Partner für die Realisierung und den Betrieb der Anlage eine eigene Aktiengesellschaft. Mit dem vereinbarten Recht auf Stichentscheide behält das lokale Energieunternehmen mit seinen knapp 30 Mitarbeitenden beim Grossvorhaben aber das letzte Wort.

Die Inbetriebnahme der Solaranlage erfolgt schrittweise bis ins Jahr 2028. Damit die Solarexpress-Subventionen von bis zu 60 Prozent der Kosten fliessen, müssen aber bereits Ende 2025 mindestens zehn Prozent der geplanten Stromproduktion ins Netz fliessen.

Deplazes zweifelt nicht daran, dass das gelingt. Dank des bisher hohen Projekttempos sei man «nicht im Stress». Zügig weiterzumachen reiche aus. «Wir haben schlanke Entscheidungsstrukturen», sagte er.

Bis zu acht weitere Grossanlagen

Mit Sedrunsolar hat das erste der ursprünglich 13 Solar-Grossprojekte in Graubünden die Realisierungsphase erreicht. Zwei weitere Projekte von Repower und eines der Axpo haben vom Kanton Graubünden die Baubewilligung erhalten. Ob sie auch realisiert werden, ist aber unklar. Die beiden Energieunternehmen prüfen noch einmal die Wirtschaftlichkeit.

Weitere fünf Grossprojekte warten noch auf die Baubewilligung des Kantons. Vier andere Vorhaben wurden von den Stimmberechtigten potentieller Standortgemeinden versenkt.

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