Coronavirus 1,5 Milliarden Franken Staatshilfen für Swiss – Nach Kritik: BAG will Erfassen von Daten stärker digitalisieren 

Agenturen/red

17.8.2020

Das Wichtigste im Überblick

  • Das Bundesamt für Gesundheit BAG meldet 128 neue Ansteckungen für die Schweiz und Liechtenstein innert 24 Stunden.
  • Nach Kritik an der Behörde sollen nun Ärzte und Spitäler Daten dem BAG vermehrt digital senden.
  • Weil eine Studie zu Covid-19 fehlerhaft ist, befinden sich laut Medienberichten bedeutend weniger Menschen in der Schweiz in Quarantäne, als eigentlich müssten.
  • In der Genfer Strafanstalt Champ-Dollon sind sechs Häftlinge positiv auf das Coronavirus getestet worden.
  • Zahlreiche Schweizer Firmen mussten in der ersten Jahreshälfte Umsatz- und Gewinneinbussen hinnehmen.

Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität liegt die Anzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 38’252 Personen; davon gelten 33’300 als genesen. 1’991 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 in der Schweiz verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 21’755’069, die Zahl der Toten auf 776’469.

Weil eine Studie zu Covid-19 fehlerhaft ist, befinden sich bedeutend weniger Menschen in der Schweiz in Quarantäne, als eigentlich müssten, wie «NZZ am Sonntag» und «Tages-Anzeiger» berichten. Laut Sebastian Bonhoeffer, Professor für theoretische Biologie an der ETH Zürich, würden demnach derzeit etwa 20 Prozent der Kontakte von Infizierten übersehen, weil die Behörden davon ausgehen, dass diese ab 48 Stunden vor dem Einsetzen von Symptomen ansteckend sind. Tatsächlich müsste man gemäss Bonhoeffer aber sogar drei bis vier Tage bis vor den ersten Symptomen zurück gehen. Auch wenn ein Infizierter keine Anhaltspunkte für eine Erkrankung habe, könne das Virus bereits dann weitergegeben werden.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Montag nach Kritik an der Behörde Verbesserungspotential bei der Erfassung der Daten in Zusammenhang mit dem Coronavirus eingeräumt. Ärzte und Spitäler sollen die Daten dem BAG vermehrt digital senden. Nach dem fälschlicherweise vermeldeten Tod eines jungen Manns im Kanton Bern wolle die Behörde zudem analysieren, was zu tun sei, damit solche Missverständnisse nicht mehr auftreten können.

Die Lockdowns rund um die Welt haben die Schweizer Unternehmen hart getroffen: Der Reiseverkehr war lahmgelegt, Läden geschlossen, Lieferketten teilweise unterbrochen. Knapp 80 Prozent der Unternehmen, die bis am Freitag bereits Zahlen zur Jahresmitte vorgelegt haben, haben in der Folge weniger Umsatz gemacht.

Der Weg für die Bundesgelder für die Swiss und ihre Schwester Edelweiss ist frei: Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat den Schweizer Bundesgarantien für Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Franken zugestimmt. Auf das Geld hatten die von der Coronakrise arg gebeutelten Lufthansa-Töchter lange gewartet.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.37 Uhr: Deutsche Politiker machen in Brüssel Druck für Schweizer Covid-App

Vier deutsche CDU-Politiker aus Baden-Württemberg fordern in einem Brief die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dazu auf, bei der Corona-Warn-App eine «Interoperabilität auch mit der Schweiz herzustellen».

Zur Bekämpfung der Pandemie sei eine europäische Antwort notwendig, denn «das Corona-Virus kennt keine Grenzen», heisst es in dem Brief, welcher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt. Das Virus unterscheide nicht zwischen EU-Staaten und andern Ländern.

«Als Abgeordnete des Europäischen Parlaments und des Deutschen Bundestags mit Wahlkreisen in der Nachbarschaft zur Schweiz wenden wir uns deshalb an Sie: Die Schweiz muss unbedingt von vornherein in die Verknüpfung der Corona-Warn-Apps einbezogen werden», schreiben der EU-Abgeordnete Andreas Schwab sowie seine drei Kollegen aus dem deutschen Bundestag, Andreas Jung, Felix Schreiner und Armin Schuster an die EU-Kommissionschefin.

Grenzüberschreitendes Leben und Arbeiten sei in der Region Bodensee-Hochrhein «ungeachtet der EU-Aussengrenze nicht die Ausnahme, sondern die Regel». Dies zeigten nur schon die rund 46'000 deutschen Berufspendler aus dieser Region, die täglich die Grenze zur Schweiz überschritten. Nur dank einer Verknüpfung der Apps werde daher eine grenzüberschreitende Nachverfolgung von Kontakten ermöglicht, heisst es weiter.

Für die Teilnahme der Schweiz am sogenannten EU-Gateway, das Informationen der verschiedenen Tracing-Apps verbindet, fehlt die rechtliche Grundlage, weil es kein Gesundheitsabkommen gibt. Und ein Gesundheitsabkommen hängt wiederum von einem institutionellen Rahmenabkommen ab.

20.21 Uhr: Tunesien – Corona-Lage im Land ist ernst

Die Corona-Lage in Tunesien ist nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums wegen steigender Infektionszahlen «ernst» und «gefährlich». Es gebe bei den Bürgern generell das Gefühl, dass die Pandemie vorbei sei, sagte der Direktor für öffentliche Gesundheit, Taher Guergueh, am Montag dem tunesischen Sender Shems FM und warnte: «Wenn es keine Wachsamkeit gibt und die Anweisungen des Gesundheitsministeriums und des wissenschaftlichen Ausschusses nicht umgesetzt werden, werden wir vor Problemen stehen.»

Die Regierung hatte zu Beginn der Pandemie strikte Massnahmen erlassen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, diese nach Eindämmung des Virus aber wieder gelockert. An Stränden und im öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt Tunis wird aktuell nur vereinzelt Mund- und Nasenschutz getragen.

Wegen der jüngsten Entwicklungen wurden Massnahmen regional wieder verschärft. So schlossen die Behörden im Bezirk Gabes im Süden Tunesiens Moscheen und Wochenmärkte nach Ausbrüchen wieder. Das Verteidigungsministerium richtete ein Feldkrankenhaus für die Behandlung Infizierter ein.

Bislang hat Tunesien 2107 Corona-Fälle und 54 Tote gemeldet. Zwar sind die Zahlen kleiner als in anderen Ländern der Region, doch ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen zuletzt gestiegen. Tunesien wird vom Robert Koch-Institut nicht als Risikogebiet geführt.

19.55 Uhr: Grünes Licht für Staatshilfen für Swiss

Der Weg für die Bundesgelder für die Swiss und ihre Schwester Edelweiss ist frei: Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe den Schweizer Bundesgarantien für Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Franken zugestimmt, teilte die Swiss am Montagabend mit.

Auf das Geld hatten die von der Coronakrise arg gebeutelten Lufthansa-Töchter lange gewartet. Der Bund hatte bereits Anfang Mai für die Swiss und ihre Schwestergesellschaft Edelweiss eine Garantie von 1,275 Milliarden Franken beschlossen. Damit können sich die beiden Airlines nun Kredite bei den Banken in Höhe von 1,5 Milliarden Franken besorgen.

Die Schweizer Staatshilfe hing vom 9 Milliarden Euro schweren Rettungspaket für den Mutterkonzern Lufthansa ab, dessen Aushandlung sich lange hinzog. Im Gegenzug steigt der deutsche Staat über den WSF mit einem Anteil von 20 Prozent an Europas grösstem Flugkonzern ein, was die Lufthansa-Aktionäre Ende Juni auf einer ausserordentlichen Generalversammlung abgesegnet hatten.

Die Coronapandemie hat die Swiss im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerissen. Operativ flog die Schweizer Airline einen Verlust von 266,4 Millionen Franken ein nach einem Gewinn von 245,3 Millionen im Vorjahressemester. Der Umsatz stürzte um rund 55 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken ab. Wegen der Coronapandemie und den Reisebeschränkungen stand zeitweise 95 Prozent der Flotte am Boden.

19.17 Uhr: BAG will Erfassen von Daten zu Corona-Fällen stärker digitalisieren

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Montag nach Kritik an der Behörde Verbesserungspotential bei der Erfassung der Daten in Zusammenhang mit dem Coronavirus eingeräumt. Ärzte und Spitäler sollen die Daten dem BAG vermehrt digital senden, hiess es.

Bislang hätten die meldenden Ärzte, Spitäler, Kantone frei wählen können, auf welchem Weg sie die Daten übermitteln wollen, obwohl es ein standardisiertes elektronisches Formular gebe. Möglich war bekanntermassen auch das Einsenden per Fax oder Mail.

Die meldenden Stellen hätten jenen Weg wählen können, der für sie am praktischsten gewesen sei, sagte Sang-Il Kim, Leiter Digitale Transformation beim BAG, gegenüber Radio SRF. Dabei habe das BAG in Kauf genommen, dass die Mitarbeitenden die so gemeldeten Daten manuell eingeben müssten.

Dabei können aber beim Übertragen Fehler entstehen oder Missverständnisse passieren. Um solche zu verhindern, möchte das BAG nun, «dass alles, was möglich ist, digital gesendet wird», wie Sang-Il Kim gegenüber Radio SRF sagte.

Nach dem fälschlicherweise vermeldeten Tod eines jungen Manns im Kanton Bern wolle die Behörde zudem analysieren, was zu tun sei, damit solche Missverständnisse nicht mehr auftreten können.

19.08 Uhr: Easyjet schliesst drei Basen in Grossbritannien

Die Billigfluglinie Easyjet gibt wegen der Corona-Krise drei ihrer elf Basen in Grossbritannien auf. Betroffen sind die Flughäfen Stansted und Southend in der Nähe von London sowie Newcastle im Nordosten Englands. Die Stützpunkte werden ab 31. August geschlossen, teilte Easyjet-Chef Johan Lundgren am Montag mit. Die gesamte Branche leidet unter einem Einbruch der Passagierzahlen.

Erst kürzlich hatte sich Easyjet mit dem Verkauf eines Teils der Flotte finanziellen Spielraum verschafft. Die britische Fluggesellschaft verkaufte 23 Maschinen mit einem Gesamterlös von 771 Millionen US-Dollar (650 Millionen Euro). Die Flugzeuge nutzt Easyjet jetzt weiterhin im Rahmen eines Leasing-Vertrags.

18.43 Uhr: CNN Money Switzerland stellt den Betrieb ein

Nach gut zwei Jahren stellt CNN Money Switzerland den Betrieb ein. Die Corona-Krise hat dem ersten englischsprachigen Wirtschaftssender des Landes den Stecker gezogen. Der Verwaltungsrat habe am Vortag entschieden, Konkurs anzumelden, teilte CNN Money Switzerland am Montagabend in einem Communiqué mit.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Einnahmen seien in den vergangenen sechs Monaten beträchtlich gewesen. «Während die Zuschauerzahlen stark gestiegen sind, sind die Umsätze des Unternehmens eingebrochen», hiess es weiter. Geschäftspartner, die ihrerseits von der Pandemie betroffen seien, hätten Verträge gekündigt oder die Umsetzung von Projekten verschoben. Die Entwicklungen im Schweizer Werbemarkts liessen keine nachhaltige Rentabilität erwarten.

18.24 Uhr: Britische Regierung lenkt im Streit um Schulabschlüsse ein

Die britische Regierung ist im heftigen Streit um Schulabschlüsse während der Corona-Krise in England umgeschwenkt. Die Abschluss-Noten werden nun doch vor allem auf Einschätzungen von Lehrern basieren. Das Ergebnis einer umstrittene Software soll nur dann zum Zuge kommen, wenn es besser ist als die Meinung der Lehrer.

Zuvor waren Premierminister Boris Johnson und Bildungsminister Gavin Williamson stark unter Druck geraten, weil die per Software generierte Notenvergabe ohnehin schon benachteiligte Schüler noch schlechter stellte. Williamson entschuldigte sich am Montag für das Chaos. Die Opposition hatte zuvor von einem «Fiasko» gesprochen. Etliche Schüler fürchteten um ihre Studienplätze.

Da wegen der Pandemie weder Prüfungen zum A-Level (Abitur) noch zum GCSE (mittlere Reife) stattfinden konnten, hatte das Kultusministerium die Notenvergabe dem Computerprogramm überlassen. Ziel war es, die tendenziell zu positiven Einschätzungen der Lehrer auf ein Durchschnittsniveau der vergangenen Jahre zu drücken.

Das geschah durch einen Algorithmus, bei dem teilweise Schüler bis um drei Notenpunkte schlechter wegkamen, als ihre Lehrer empfohlen hatten. Grundlage war neben der individuellen Einschätzung der Schülerleistung auch der Durchschnitt der Prüfungen an der betreffenden Schule aus früheren Jahren. Nach heftiger Kritik hatte Williamson einen Widerspruchsmechanismus ins Spiel gebracht – der wurde dann aber zum Teil wieder zurückgenommen.

Schottland, Wales und Nordirland hatte bereits zuvor mit demselben Ansatz Schiffbruch erlitten und eine Kehrtwende gemacht. Auch dort sollen nun die Einschätzungen der Lehrer massgeblich sein.

17.55 Uhr: Paris schliesst generelle Maskenpflicht nicht aus

Paris setzt im Kampf gegen Corona weiter auf das Tragen einer Maske. «Nichts ist unmöglich», sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Anne Souyris am Montag mit Blick auf eine generelle Maskenpflicht in der gesamten Stadt.

«Das Wichtigste ist, dass in dicht besiedelten Gebieten Pariser und Touristen die Maske aufsetzen. Das ist noch nicht der Fall», sagte Souyris, die in Paris für Gesundheit zuständig ist, dem Sender BFMTV. Wenn die Menschen das nicht verstehen würden, müsste man die Maskenpflicht überall einführen.

Touristen mit Schutzmasken gehen auf der Prachtstrasse Champs-Elysees an Polizisten vorbei.
Touristen mit Schutzmasken gehen auf der Prachtstrasse Champs-Elysees an Polizisten vorbei.
Keystone/AP/Kamil Zihnioglu

Frankreichs Hauptstadt wurde Ende vergangener Woche als corona-aktive Zone eingestuft. Das heisst, dass die Zahl der aktiven Corona-Fälle besonders hoch ist. Gleichzeitig sind aber Krankenhäuser und Intensivstationen nicht überlastet. Die Stadt hatte im Zuge dessen die Maskenpflicht unter freiem Himmel ausgeweitet.

Masken sind nun etwa auch auf der Prachtmeile Champs-Élysées und in zahlreichen Vierteln Pflicht. Zuvor galt das nur in vereinzelten Strassen. Die Stadt hängt auch vermehrt Plakate auf, um die entsprechenden Bereiche zu kennzeichnen. Wer sich nicht an die neue Regelung halte, müsse zumindest im Moment noch keine Geldstrafe zahlen, so Souyris.

17.40 Uhr: Kritik an deutscher Reisewarnung für Mallorca – Proteste auf der Insel

Wegen der Reisewarnung des deutschen Aussenministeriums für fast ganz Spanien haben Anbieter ihre Reisen nach Mallorca abgesagt. Aus der Branche kommt Kritik, Restaurant- und Hotelbetreiber auf der Insel sind verzweifelt.

Deutsche Tourismusunternehmen haben die Reisewarnung für Mallorca kritisiert. «Sie schadet Mallorca und verunsichert die Verbraucher», bemängelte Mark Tantz, Geschäftsführer von DER Touristik Deutschland, am Montag. «Es ist wichtig, dass Urlauber Klarheit über ihre Reisemöglichkeiten haben. Dafür ist es notwendig, dass zwischen differenzierten Reisehinweisen und Reisewarnungen ganz klar unterschieden wird.»

Auch Branchenprimus Tui bedauerte, dass es eine Reisewarnung für ganz Mallorca gebe statt für die Stadt Palma oder regional betroffene Orte der Insel. «Viele Gäste melden sich bei uns und möchten bleiben», sagte ein Tui-Sprecher.

Im Hotel oder auf einer Finca auf dem Land seien sie weit entfernt von Partys. Der Veranstalter bittet seine Gäste, in den nächsten sieben Tagen die Rückreise anzutreten. Tui hat Reisen nach Mallorca zunächst bis zum 24. August abgesagt, nachdem das deutsche Aussenministerium wegen hoher Coronazahlen am Freitag fast ganz Spanien einschliesslich Mallorcas – mit Ausnahme der Kanaren – zum Risikogebiet erklärt hatte.

Auf der Urlaubsinsel demonstrierten Unternehmer und Angestellte der krisengeschüttelten Tourismusbranche für mehr Unterstützung. In der Stadt Calvià hielten mehrere Dutzend Teilnehmer Transparente mit Aufschriften wie «Wenn Corona uns nicht tötet, bringt uns der Hunger um», «Wir lieben Touristen» oder «Wir haben ein Recht auf Arbeit» hoch, wie die Zeitung «Diario de Mallorca» berichtete.

Badegäste am Strand von Arenal auf Mallorca. Tourismuskonzerne kritisieren die Reisewarnung des deutschen Auswärtigen Amtes für die spanische Insel. 
Badegäste am Strand von Arenal auf Mallorca. Tourismuskonzerne kritisieren die Reisewarnung des deutschen Auswärtigen Amtes für die spanische Insel. 
Foto: Clara Margais/dpa

17.15 Uhr: 80 Prozent der Schweizer Unternehmen haben in der Krise Umsatz verloren

Die Coronapandemie setzt den Schweizer Unternehmen stark zu. Zahlreiche Firmen mussten in der ersten Jahreshälfte Umsatz- und Gewinneinbussen hinnehmen. Abgefedert wurden diese teilweise durch staatliche Unterstützungsmassnahmen und tiefere Kosten.

Die Lockdowns rund um die Welt haben die Schweizer Unternehmen hart getroffen: Der Reiseverkehr war lahmgelegt, Läden geschlossen, Lieferketten teilweise unterbrochen. Knapp 80 Prozent der Unternehmen, die bis am Freitag bereits Zahlen zur Jahresmitte vorgelegt haben, haben in der Folge weniger Umsatz gemacht, wie eine Auswertung der Nachrichtenagentur AWP von fast 80 Firmen zeigt.

In der Pandemie wachsen konnten vor allem Pharmaunternehmen sowie IT-Firmen wie der Grosshändler Also oder der Computerzubehörhersteller Logitech, die vom Home-Office-Boom profitierten. Daneben kamen auch Lebensmittelunternehmen, deren Produkte zum Grundbedarf zählen, gut durch die Krise.



In vielen anderen Branchen dagegen zog die Pandemie nicht nur eine Schneise in die Umsatz-, sondern auch in die Gewinnzahlen. Rund die Hälfte verdiente weniger – und zwar im Schnitt rund ein Drittel.

Jedes sechste Unternehmen rutschte gar in die Verlustzone ab. Dazu gehörten in der Reisebranche tätige Unternehmen wie die Swiss oder der Reisedetailhändler Dufry ebenso wie die Industrieunternehmen Bobst, Feintool, Tornos oder Schmolz+Bickenbach.

Allerdings erfüllten sich die schlimmsten Befürchtungen nicht. Börsenkotierte Firmen schnitten oft besser ab als von Analysten prognostiziert, vor allem beim Gewinn. Gemäss der AWP-Auswertung übertrafen knapp 70 Prozent der Firmen beim operativen Gewinn die Konsensprognose und rund 38 Prozent der Unternehmen sogar die höchsten Schätzungen.

16.50 Uhr: Sechs Häftlinge im Genfer Gefängnis Champ-Dollon positiv getestet

In der Genfer Strafanstalt Champ-Dollon sind sechs Häftlinge positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie wurden von den übrigen Gefangenen isoliert.

Laurent Forestier, Sprecher des kantonalen Amtes für Strafvollzug, bestätigte eine entsprechende Meldung des Onlineportals «20 Minutes». Der erste Häftling, bei dem das Virus gefunden wurde, sei in der Küche tätig gewesen.

Im Genfer Gefängnis Champ-Dollon wurden fünf Häftlinge positiv auf das Coronavirus getestet.
Im Genfer Gefängnis Champ-Dollon wurden fünf Häftlinge positiv auf das Coronavirus getestet.
Archiv

Aufgrund der Quarantäneregelungen müsse sich das Gefängnis nun die Mahlzeiten vom Genfer Universitätsspital liefern lassen. Das Spital sei in der Lage, bis zu 1'000 Mahlzeiten pro Tag zu liefern.

Die Besuchszeiten seien zudem neu fixiert worden und unterschieden sich für die drei verschiedenen Flügel des Gefängnisgebäudes, hiess es weiter.

16.10 Uhr: Zwei Gastrobetriebe in Andermatt UR wegen Corona geschlossen

In zwei Gastrobetrieben in Andermatt UR ist das Coronavirus aufgetreten. Beide Betriebe seien geschlossen, teilte der Urner Corona-Sonderstab am Montag mit. Die notwendigen Schutzmassnahmen seien eingeleitet worden. Das Personal der beiden Lokale befindet sich in Quarantäne.

Am Montagnachmittag gab es im Kanton Uri acht positiv auf das Virus getestete Fälle. 89 Personen befinden sich in Quarantäne.

Zwei Gastrobetriebe in Andermatt mussten wegen Corona-Fällen schliessen (Symbolbild)
Zwei Gastrobetriebe in Andermatt mussten wegen Corona-Fällen schliessen (Symbolbild)
Archiv

Vier der acht Ansteckungen würden auf die beiden Gastrobetriebe in Andermatt entfallen, sagte eine Sprecherin des Sonderstabs auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es handle sich um Angestellte.

Wie viele Menschen wegen den Infektionen in Andermatt in Quarantäne sind, wurde nicht bekannt gegeben. Rund 60 Personen sind im Kanton Uri in Quarantäne, weil sie Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatten, rund 30 kehrten aus einem Risikogebiet zurück.

15.45 Uhr: Parallelen zum Klimawandel

Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung sehen im Umgang mit der Corona-Krise Ansatzpunkte für den Kampf gegen den Klimawandel. «Sowohl die Corona- als auch die Klimakrise sind das Ergebnis des zunehmenden, durch Menschen verursachten Drucks auf den Planeten», erklärte die Wissenschaftlerin Sabine Gabrysch am Montag. Die Pandemie habe gezeigt, «dass es mit einer Kombination aus staatlichem Handeln und individuellen Veränderungen des Lebensstils möglich ist, Schäden zu verhindern».

Gabrysch veröffentlichte mit einem Potsdamer Forscherteam einen Vorschlag für einen generationenübergreifenden «Klima-Corona-Vertrag». Dabei sollten sich junge Menschen an Abstands-und Hygienemassnahmen halten, um die Älteren zu schützen. Im Gegenzug setzten sich ältere Generationen für politische Massnahmen ein, um die Erderwärmung einzudämmen.

«Die Corona-Krise ist ein Testfall für globale Notfallvorsorge und -management im Allgemeinen», erklärte die Leitautorin des Aufsatzes, Kira Vinke. «Die Pandemie hat gezeigt, dass eine noch grössere Gesundheitskrise abgewendet werden kann, wenn die Reaktionszeit auf ein Minimum beschränkt wird. In der Tat sollten wir uns genau diese Lektion zu Herzen nehmen und sie auf die Klimakrise anwenden.»

Die Forscher gaben sich optimistisch. Die Solidarität während der Pandemie habe Potenziale für die «dringend notwendige Stabilisierung des Weltklimas» aufgezeigt, erklärten sie.

15.20 Uhr: Regelmässige Gurgeltests an Österreichs Schulen

Corona-Tests mit Gurgelwasser bei Schülern und Lehrern sollen in Österreich ab Herbst einen Überblick über die Infektionslage an Schulen liefern. Eine repräsentative Gruppe von 15'000 Schülerinnen und Schülern und 1200 Lehrkräften an 250 Schulen soll alle drei Wochen getestet werden, um auch symptomfreie Fälle zu erfassen, wie Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP) am Montag in Wien ankündigte. Dabei wird für die Tests statt des bislang üblichen Rachenabstrichs ein Gurgelverfahren benutzt, das von Forschern in Wien entwickelt und im Frühsommer getestet wurde.

Dabei muss eine Minute lang mit einer speziellen Salzlösung gegurgelt werden, damit wie bei einem Abstrich Partikel aus dem Rachen hängen bleiben. Die Probe wird anschließend in einem Labor auf Virenerbgut analysiert. Nach Angaben der Forscher können zehn Proben auf einmal getestet werden. Fällt der Befund positiv aus, werden die Proben nochmal einzeln analysiert.

15 Uhr: Tausende Kirchen-Mitglieder in Seoul in Quarantäne

Wegen eines Corona-Ausbruchs in der Hauptstadt Seoul sind in Südkorea tausende Mitglieder einer umstrittenen protestantischen Gemeinde unter Quarantäne gestellt worden. Bislang seien unter den Mitgliedern der Sarang-Jeil-Kirche 315 Corona-Fälle nachgewiesen worden, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Die daher erforderliche Isolation von rund 3‘400 Gläubigen werde allerdings durch eine «fehlerhafte» Mitgliederliste der Kirche erschwert.

Bisher sei jeder sechste vorgenommene Corona-Test in der Sarang-Jeil-Gemeinschaft positiv ausgefallen, erklärte Vize-Gesundheitsminister Kim Gang Lip. Nötig seien deshalb jetzt «schnelle Tests und Isolation». Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, auch bei dem konservativen Pastor der Glaubensgemeinschaft, Jun Kwang Hun, sei eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden.

Verhaltenshinweise während eines erneuten Corona-Ausbruchs in Seoul. 
Verhaltenshinweise während eines erneuten Corona-Ausbruchs in Seoul. 
Bild: Keystone

14.35 Uhr: Ryanair fährt Flugangebot wieder zurück

Europas grösster Billigflieger Ryanair fährt sein Flugangebot wegen steigender Corona-Infektionszahlen in Spanien und anderen Ländern wieder zurück. Die Vorausbuchungen seien in den vergangenen zehn Tagen deutlich gesunken, teilte das Unternehmen am Montag in Dublin mit.

Im September und Oktober werde Ryanair deshalb die angebotene Flugkapazität um 20 Prozent kappen. Betroffen seien vor allem Flüge in die Länder Spanien, Frankreich und Schweden, für die verschiedene Regierungen die Reisebeschränkungen zuletzt verschärft haben. Auch Flüge von und nach Irland stehen auf der Kürzungsliste, da Einreisende aus vielen EU-Ländern dort eine 14-tägige Quarantäne einhalten müssen.

Ryanair will auf den betroffenen Verbindungen nun weniger Flüge anbieten, schloss aber auch die komplette Streichung von Strecken nicht aus. Betroffene Fluggäste will die Airline per E-Mail über ihre Möglichkeiten informieren. Den Angaben zufolge ging zuletzt vor allem die Nachfrage von Geschäftsreisenden stark zurück.

Ryanair will wieder weniger Flüge anbieten. (Symbolbild)
Ryanair will wieder weniger Flüge anbieten. (Symbolbild)
Bild: Keystone

14.20 Uhr: Genf verschärft Massnahmen

Der vom Coronavirus in der Schweiz am stärksten betroffene Kanton Genf hat die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft. So wird beispielsweise die bis zum 23. August geltende Schliessung der Diskotheken vorerst bis zum 10. September verlängert.

Die aktuelle Situation sei besorgniserregend. Die Verbreitung des Virus sei zu hoch, sagte Regierungspräsident Antonio Hodgers (Grüne) am Montag vor den Medien. Derzeit komme es zu 30 bis 50 neuen Infektionen pro Tag.

Erreicht werden soll die Reduktion der Ansteckungen durch verschiedene Massnahmen. So werden Zusammenkünfte von mehr als 100 Menschen verboten, ausser der notwendige Abstand könne eingehalten werden oder es würden Masken getragen.

Für grössere Veranstaltungen, die auf 1'000 Menschen limitiert sind, müssten neu Untergruppen gebildet werden. Die Zahl der Menschen in diesen Sektoren soll von 300 auf maximal 100 Personen beschränkt werden, um im Fall einer Ansteckung das Contact Tracing sicherzustellen.

Ab morgigem Dienstag müssen zudem bei einem Restaurantbesuch die Kontaktdaten hinterlegt werden. Pro Tisch oder Gruppe müsse mindestens ein Kontakt sichergestellt werden. Die zusätzlichen Massnahmen gelten vorerst bis Ende September.

13.39 Uhr: 128 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb eines Tages 128 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Sonntag waren es 200 gewesen, am Samstag 253, am Freitag 268 und am Donnerstag 234.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 38'252 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das Bundesamt im Vergleich zum Vortag eine neue Spitaleinweisung. Einen neuen Todesfall gab es nicht. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt bei 1'716.

In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1'568 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitte

ilte. In Quarantäne waren 4'632 Personen, die mit Infizierten in Kontakt gewesen waren. Die Zahlen stammen aus 26 Kantonen und aus Liechtenstein. 16'125 Menschen befanden sich nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 884'472. Bei 5,2 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

12.33 Uhr: Mehr als 20'000 Fälle in Tschechien

Die Zahl der seit Pandemiebeginn gemeldeten Corona-Infektionen hat in Tschechien die Marke von 20'000 überschritten. Das ging am Montag aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Prag hervor.

Darunter waren 5816 aktive Fälle; 13'799 Menschen galten als geheilt. Mit einer Covid-19-Erkrankung wurden 397 Todesfälle in Verbindung gebracht. Den Angaben zufolge wurden seit Beginn der Pandemie knapp 800'000 Tests in dem Land mit gut 10 Millionen Einwohnern durchgeführt.

Die tschechische Regierung setzt auf eine neue regionale Corona-Ampel, um auf landesweite Restriktionen verzichten zu können. Von Spanien-Rückkehrern verlangt Prag ab dem 24. August einen Corona-Test oder die Einhaltung einer 14-tägigen Quarantäne.

11.45 Uhr: Merkel nennt Corona-Zahlen noch beherrschbar

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die ansteigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland als besorgniserregend, aber noch beherrschbar bezeichnet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der ersten virtuellen CDU-Präsidiumssitzung nach der Sommerpause sagte Merkel am Montag demnach weiter, es könne deswegen derzeit keine weiteren Lockerungen geben. Dies gelte auch für Fussballspiele.

10.15 Uhr: Viel mehr Schweizer müssten in Quarantäne

Weil eine Studie zu Covid-19 fehlerhaft ist, befinden sich bedeutend weniger Menschen in der Schweiz in Quarantäne, als eigentlich müssten, wie «NZZ am Sonntag» und «Tages-Anzeiger» berichten. Laut Sebastian Bonhoeffer, Professor für theoretische Biologie an der ETH Zürich, würden demnach derzeit etwa 20 Prozent der Kontakte von Infizierten übersehen, weil die Behörden davon ausgehen, dass diese bereits 48 Stunden vor dem Einsetzen von Symptomen wie Husten etc. ansteckend sind.

Tatsächlich müsste man gemäss Bonhoeffer, der auch Mitglied der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes ist, aber sogar drei bis vier Tage bis vor den ersten Symptomen zurück gehen. Auch wenn ein Infizierter keine Anhaltspunkte für eine Erkrankung habe, könne das Virus bereits dann weitergegeben werden.

Bislang würden die Contact-Tracer davon ausgehen, dass sie 98 Prozent aller Weiteransteckungen aufspüren würden, wenn sie zwei Tage bei den Kontakten Infizierter zwei Tage zurück gingen. Laut dem ETH-Team um Bonhoeffer würden so aber lediglich 60 Prozent der Weiteransteckungen identifiziert. Erst beim Zurückgehen auf den vierten Tag vor den ersten Symptomen, erwische man 90 Prozent.

Mitarbeiter des Zivilschutzes beim Contact-Tracing: Laut Wissenschaftlern der ETH Zürich werden beim Contact-Tracing bislang rund 20 Prozent der Kontakte von Infizierten übersehen. (Archiv)
Mitarbeiter des Zivilschutzes beim Contact-Tracing: Laut Wissenschaftlern der ETH Zürich werden beim Contact-Tracing bislang rund 20 Prozent der Kontakte von Infizierten übersehen. (Archiv)
Bild: Keystone

9.20 Uhr: Kreuzfahrten im Mittelmeer starten wieder

Für die von der Coronapandemie getroffene Kreuzfahrtbranche im Mittelmeer kann es wieder losgehen: In Norditalien stach am Sonntagabend die «MSC Grandiosa» in See – mit 2'500 Passagieren an Bord.

8.15 Uhr: Indien meldet mehr als 50'000 Corona-Tote

Indien hat am Montag die Schwelle von 50’000 Corona-Toten überschritten. Laut der Webseite des Gesundheitsministeriums starben bislang 50’921 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion, mehr als 2,6 Millionen sind infiziert. Innerhalb von 24 Stunden meldeten die Behörden mehr als 900 neue Todesfälle. Das Land hat nach den USA, Brasilien und Mexiko die meisten Corona-Toten zu beklagen.

Viele Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer noch weitaus höher liegt, da in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde wenig getestet wird. Zudem werden die Todesfälle oft nicht richtig erfasst. Trotz der steigenden Zahl der Todesfälle schrieb das Gesundheitsministerium am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter, dass die Sterberate bei Corona-Infektionen in Indien mit weniger als zwei Prozent «eine der niedrigsten weltweit» sei.

Medizinisches Personal wartet hinter einer Glaswand darauf, Patienten Nasenabstriche zu entnehmen. Indien ist weltweit momentan das Land mit den drittmeisten Coronafällen. Foto: Anupam Nath/AP/dpa
Medizinisches Personal wartet hinter einer Glaswand darauf, Patienten Nasenabstriche zu entnehmen. Indien ist weltweit momentan das Land mit den drittmeisten Coronafällen. Foto: Anupam Nath/AP/dpa

7.43 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Grafik: dpa

6.30 Uhr: Widerstand gegen Masken in Schweizer Schulen

Heute beginn in elf Kantonen das neue Schuljahr, nachdem vergangene Woche bereits in elf anderen Kantonen Schulstart war. Die Schutzkonzepte, mit denen die Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden soll, sind je nach Kanton unterschiedlich – das gilt auch für die Maskenpflicht. Nicht alle Eltern sind mit den Regelungen einverstanden. So leistet in Luzern eine Gruppe von Eltern Widerstand gegen die an den Berufs- und Kantonsschulen eingeführte Maskenpflicht, wie das Regionaljournal Zentralschweiz von «SRF» berichtet. Rund 60 Personen, meist Eltern von Jugendlichen, sollen einen Brief an den Luzerner Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann unterschrieben haben, der «20 Minuten» vorliegt. Darin schreiben die Eltern, dass sie «mit grosser Empörung» zur Kenntnis nehmen, dass die weiterführenden Schulen und die Oberstufe des Kantons Luzern wie auch viele Schulen in anderen Kantonen eine Maskenpflicht im Unterricht angeordnet hätten.

Nach Ansicht der Eltern sind die Gesichtsmasken eine Belastung für die Schüler und «eigentlich für den beruflichen Einsatz im Gesundheitswesen gedacht und konzipiert», heisst es in dem Bericht. Für die Nutzung in Schulen seien diese Masken «schon gar nicht» vorgesehen. Im Gegensatz zu den Schülern setze das medizinische Personal die Masken situativ ein und sei in deren korrekten Umgangs geschult. Auch verweisen die Absender auf den «ohnehin umstrittenen Nutzen der Masken».

Auch in anderen Kantonen wehren sich «20 Minuten» zufolge Eltern gegen die Maskenpflicht. Im Kanton Schaffhausen etwa sollen laut Erziehungsdirektor Christian Amsler (FDP) einzelne Reaktionen von Eltern eingegangen sein. Die Eltern hätten Bedenken, dass ihre Kinder «nicht genügend frische Luft einatmen» können. Andere Eltern hätten die Masken rein visuell problematisch gefunden, so Amsler: «Wenn plötzlich alle mit Masken rumlaufen, vermittle das eine Weltuntergangsstimmung, fanden einzelne Eltern.» Alle Schüler würden sich erfreulich an die Maskenpflicht halten, es gebe aber Eltern, die die Regel zwar akzeptieren, aber dennoch bei ihren Ansichten blieben.

Die Regelungen sind nicht immer leicht verständlich. So kann beispielsweise das Tragen einer Maske auch ohne Pflicht verlangt werden, wenn der erforderliche Abstand nicht eingehalten werden kann.

«SRF» hat eine Übersicht der Maskenpflicht der Kantone zum Schulstart zusammengestellt. 

Laut Experten soll in jedem Klassenraum spätestens nach 45 Minuten Unterricht komplett gelüftet werden. (Symbolbild)
Laut Experten soll in jedem Klassenraum spätestens nach 45 Minuten Unterricht komplett gelüftet werden. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Anthony Anex

Die Kantone regeln auch unterschiedlich, ob Eltern ihre Kinder am ersten Schultag in die Schule begleiten dürfen. In manchen Gemeinden wie etwa Gränichen im Kanton Aargau dürfen Eltern das Schulgebäude auch am ersten Kindergartentag ihrer Kinder nicht betreten, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung».

Im Kanton Basel-Stadt gelte dieselbe Vorgabe kantonal. Der Kanton Zürich überlässt die Umsetzung der den Schulen. Wie dies aussehen könne, zeige das Beispiel der Stadtzürcher Schule Aussersihl. Dort gelte ein abgestuftes Vorgehen: Im ersten Kindergarten dürfen zwei erwachsene Personen pro Kind mitgehen; in der ersten sowie in der vierten Klasse (Mittelstufenbeginn) eine Person, wobei jeweils Maskenpflicht gilt. In den übrigen Klassen sei der Elternbesuch untersagt.



6.01 Uhr: Japanische Wirtschaftsdaten drücken Börse in Tokio

Die Börsen in Asien haben sich am Montag zunächst durchwachsen gezeigt. Die jüngsten japanischen Wirtschaftsdaten drücken in Tokio die Stimmung der Anleger: Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 23,108 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,6 Prozent und lag bei 1'614 Punkten, da das Land im zweiten Quartal infolge der Coronavirus-Pandemie den grössten wirtschaftlichen Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen hinnehmen muss.

Die Börse in Shanghai lag hingegen 2,3 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 2,4 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 0,2 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 106,48 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,9405 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9092 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1860 Dollar und zog um 0,2 Prozent auf 1,0783 Franken an. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,3095 Dollar.

5.38 Uhr: Bei Vorsichtsmassnahmen Krebstherapie möglich

Krebspatienten können bei entsprechenden Sicherheitsmassnahmen auch während der Covid-19-Pandemie onkologisch weiter behandelt werden. Sie haben ähnlich häufig wie die übrige Bevölkerung SARS-CoV-2-positive Virustests, aber seltener als Spitalspatienten mit anderen Erkrankungen. Das haben Wiener Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden, die jetzt publiziert worden ist.

Erstautorin Anna Berghoff (Universitätsklinik für Innere Medizin I/Klinische Abteilung für Onkologie) und ihre Co-Autoren haben ihre Untersuchung zwischen 21. März und 4. Mai dieses Jahres durchgeführt. 1'688 SARS-CoV-2-Tests bei 1'016 Krebspatienten wurden durchgeführt, die Ergebnisse dann mit den vorliegenden österreichweiten SARS-CoV-2-Untersuchungen (Kontrollkohorte 1) und mit den SARS-CoV-2-Befunden von Patienten des Wiener AKH mit anderen Erkrankungen verglichen.

270 von 1'016 (26,6 Prozent) der Krebspatienten erhielten eine onkologische Therapie zur Vorbereitung auf eine andere potenziell heilende Behandlung ihrer bösartigen Erkrankung oder zu Unterstützung zum Beispiel nach einem chirurgischen Eingriff. 560 der Patienten (55,1 Prozent) bekamen eine onkologische Therapie, um das Fortschreiten der Erkrankung hinauszuzögern. Die SARS-CoV-2-Infektionsrate war gering. «Bei vier von 1'016 Patienten oder 0,4 Prozent wurde SARS-CoV-2 entdeckt. Alle vier SARS-CoV-2-positiven Patienten hatten keine Symptome oder hatten sich von einer symptomatischen Covid-19-Erkrankung erholt», stellen Anna Berghoff und die Co-Autoren, unter ihnen Matthias Preusser, Leiter der Abteilung, fest.

Insgesamt zeigten die Krebspatienten fast exakt die gleiche SARS-CoV-2-Infektionsrate wie die sonstige Bevölkerung in Österreich. Allerdings, im Vergleich der Krebskranken mit anderen AKH-Patienten zeigte sich, dass letztere ein um den Faktor 18 höheres Risiko für einen SARS-CoV-2-positiven Test hatten. «Unsere Daten zeigen eine geringe Rate nachweisbarer SARS-CoV-2-Infektionen bei Krebspatienten. Diese Infektionsrate war mit jener der österreichischen Allgemeinbevölkerung vergleichbar und niedriger als die von Nicht-Krebspatienten, die sich in unserem Krankenhaus vorstellten», erklärte Erstautorin Anna Berghoff von der Klinischen Abteilung für Onkologie von MedUni Wien und AKH Wien. Preusser fügte hinzu: «Unsere Daten zeigen jedenfalls, dass man auch in Zeiten von Covid-19 unter den entsprechenden Vorsichtsmassnahmen im Spital und auch mit den Vorsichtsmassnahmen in der Gesellschaft durchaus eine aktive Krebstherapie durchführen kann. Man sollte aber Krebspatienten routinemässig testen, um asymptomatische Virusträger zu entdecken und dadurch Ausbrüche im Spital zu verhindern.»

5 Uhr: Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich gefordert

Angesichts der Coronakrise fordern immer mehr Forscher ein globales Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich. Eine frühzeitige Entdeckung könnte in Zukunft ähnliche Pandemien verhindern, sagte Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Molekulare Virologie an der Uni Münster, in einem am Montag veröffentlichten Podcast seiner Uni. Wichtig sei eine Überwachung von sogenannten Schlüsselevents wie Lebend- oder Wildtiermärkten in Asien. Das Coronavirus Sars-CoV-2 ist höchstwahrscheinlich von einem Tier auf den Menschen übergesprungen.

«Wenn bei Routine-Untersuchungen auf Lebendtiermärkten vermehrt Infektionen gefunden werden, muss sofort die Bremse reingehauen werden, um die schnelle Verbreitung zu stoppen», sagte Ludwig. Ein Frühwarnsystem könnte von der Weltgesundheitsorganisation oder den Vereinten Nationen eingerichtet werden.

Bereits Mitte Juli hatten Wissenschaftler im Fachjournal «Science» ein solches Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich gefordert. Kurz zuvor hatten Experten des UN-Umweltprogramms (UNEP) und des International Livestock Research Institute (ILRI) davor gewarnt, dass durch Ausbeutung der Tierwelt und Zerstörung von Ökosystemen immer öfter Tier-Krankheiten auf den Menschen übertragen werden könnten.

4.04 Uhr: Parteitag der US-Demokraten startet

Weniger als drei Monate vor der US-Wahl beginnt am Montag der Parteitag der Demokraten, bei dem Joe Biden offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll. Die viertägige Veranstaltung findet wegen der Coronapandemie weitgehend online und über Videokonferenzen statt und nicht wie ursprünglich geplant mit Tausenden Delegierten und Zehntausenden Gästen in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin. US-Präsident Donald Trump hat für die kommenden Tage ein eigenes Programm mit Auftritten in mehreren Bundesstaaten angekündigt.

Am heutigen Montag (18:00 Uhr MESZ) startet der Parteitag zunächst mit Arbeitstreffen – erst am Abend (Ortszeit/ab 03:00 MESZ) wird publikumswirksames Programm für zwei Stunden übertragen. So soll es auch an den darauf folgenden Tagen weitergehen. Den Beginn machen unter anderem die ehemalige First Lady Michelle Obama und der frühere Senator und Bidens unterlegener Vorwahlrivale Bernie Sanders. Auch sollen sich die Gouverneure Gretchen Whitmer (Michigan) und Andrew Cuomo (New York) äussern, die sich in der Coronakrise profiliert haben. Am Mittwoch stehen Ex-Präsident Barack Obama und Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris auf dem Programm. Höhepunkt ist Bidens Rede am Donnerstagabend (Freitagfrüh MESZ), die er im US-Bundesstaat Delaware halten will.

Der Nominierungsparteitag steht unter dem Motto «Uniting America» («Amerika vereinen») – zu sehen sein sollen nicht nur Redner an Podien, sondern auch normale Amerikaner. Nach einem hart umkämpften Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gilt es für die Demokraten trotz widriger Umstände wegen der Pandemie, Geschlossenheit gegen Trump zu demonstrieren. Sollte Biden gegen den republikanischen Amtsinhaber am 3. November gewinnen, würde Kamala Harris zur ersten Frau und Schwarzen auf dem Vizepräsidentenposten. Biden war während den beiden Amtszeiten von Barack Obama dessen Stellvertreter. Neben Obama werden auch Ex-Präsident Bill Clinton und seine Frau Hillary auf dem Nominierungsparteitag zu hören sein.

Von den Parteitagen erhoffen sich die Parteien im US-Wahlkampf stets einen Schub für die Umfragen. Derzeit liegt Biden vor Trump – einer neuen CNN-Umfrage zufolge schrumpfte sein Vorsprung zuletzt aber. Wegen des komplizierten Wahlsystems haben landesweite Umfragen aber nur begrenzte Aussagekraft. Einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage des Senders NBC News und des «Wall Street Journal» gaben 58 Prozent der Befragten, die für Biden stimmen wollen, an, dies aus Ablehnung von Trump tun zu wollen.

3.07 Uhr: Neuseeland verschiebt Parlamentswahl

Neuseeland verschiebt wegen der Coronapandemie die Parlamentswahl um vier Wochen auf den 17. Oktober. Das teilte Premierministerin Jacinda Ardern am Montag mit. Sie begründete ihre Entscheidung mit der jüngsten Änderung der Alarmstufe im Kampf gegen Covid-19, wie ihre Labour Partei via Facebook mitteilte. Diese Entscheidung gebe den Parteien und der Wahlkommission genügend Zeit, die Wahl zu planen. Die Wahl sollte am 19. September stattfinden.

Ardern hatte am Freitag eine Verlängerung des Corona-Lockdowns in der Millionenmetropole Auckland um zwölf Tage angekündigt. Die neuen Einschränkungen waren zuvor am Mittwoch zunächst für drei Tage verhängt worden, nachdem in der Stadt vier Mitglieder einer Familie positiv auf das Virus getestet worden waren.

Bild: Facebook-Bildschirmfoto

In dem Pafizikstaat waren zuvor über 100 Tage lang keine lokalen Infizierungen bestätigt worden. Damit galt Neuseeland als eines der erfolgreichsten Staaten im Kampf gegen Sars-CoV-2. Vorausgegangen waren sehr frühe und strikte Massnahmen. Im Juni hatte sich das Land coronafrei erklärt und war zu einer relativen Normalität zurückgekehrt. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Inselstaat 1'622 Fälle bestätigt, 22 Menschen starben laut Johns Hopkins University in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.

2.43 Uhr: Japans Wirtschaft schrumpft im Rekordtempo

Japans Wirtschaft muss im zweiten Quartal infolge der Coronavirus-Pandemie den grössten wirtschaftlichen Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen verkraften. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von April bis Juni auf Jahresbasis um 27,8 Prozent, wie Regierungsdaten am Montag zeigten. Dies ist der grösste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnung vergleichbarer Daten im Jahr 1980. Analysten hatten mit einem Rückgang von 27,2 Prozent gerechnet.

Japans Wirtschaft schrumpft damit das dritte Quartal in Folge. Beschränkungen zur Eindämmung des Virusausbruchs drückten die Geschäfts- und Privatausgaben: Der private Konsum, auf den mehr als die Hälfte der japanischen Wirtschaft entfällt, ging im Quartal um 8,2 Prozent zurück, Analysten waren von 7,1 Prozent ausgegangen. Die Investitionen fielen um 1,5 Prozent und lagen damit unter der durchschnittlichen Marktprognose für einen Rückgang um 4,2 Prozent. Mangelnde Auslandsnachfrage drückte das BIP um weitere 3,0 Prozentpunkte.

Japan hatte massive geldpolitische Anreize gesetzt, um den Schlag der Pandemie für die Wirtschaft abzufedern, die bereits von der Umsatzsteuererhöhung im letzten Jahr und dem Handelskrieg zwischen den USA und China betroffen war. Nach den Lockerungen der Beschränkungen Ende Mai erwarten viele Analysten eine bescheidene Erholung des Wachstums von Juli bis September, da ein erneuter Anstieg der Infektionen die Aussichten für Geschäfts- und Haushaltsausgaben trübt.

1.26 Uhr: Pelosi ruft Abgeordnete aus Sommerpause zurück

Wegen der wachsenden Sorge vor Beeinträchtigungen des Postbetriebs und Folgen für die Briefwahl ruft die Speakerin des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, die Abgeordneten aus der Sommerpause zurück. «Wir sehen im ganzen Land die verheerenden Auswirkungen der Kampagne des Präsidenten zur Sabotage der Wahl, indem er die Post manipuliert, um den Wählern das Wahlrecht zu entziehen», erklärte Pelosi am Sonntagabend (Ortszeit).

Die Abgeordneten sollen gegen Ende der Woche über ein Gesetz abstimmen, das betriebliche Veränderungen bei der Post verhindern soll, wie aus Pelosis Mitteilung hervorgeht. Am Freitag waren interne Unterlagen bekannt geworden, laut denen die Post derzeit zahlreiche Briefsortiermaschinen abbaut. Zudem hatte es Berichte über den Abbau von Briefkästen gegeben. Der strauchelnde Konzern hat ohnehin mit Verzögerungen bei den Auslieferungen zu kämpfen.

Pelosi warf dem Leiter der Post, Louis DeJoy, vor, weitreichende operative Veränderungen voranzutreiben, die den Postdienst verschlechterten, Sendungen verzögerten und drohten, den wahlberechtigten Amerikanern die Möglichkeit zu nehmen, ihre Stimmen bei der bevorstehenden Wahl im November rechtzeitig per Post abzugeben. Vor letzterem hatte die Post selbst in Briefen an die Bundesstaaten gewarnt, wie am Freitag bekannt wurde. DeJoy ist seit Mai in seinem Amt. Pelosi nannte den republikanischen Grossspender einen «Komplizen» von US-Präsident Donald Trump.

Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, rief den dortigen republikanischen Mehrheitsführer Mitch McConnell auf, die Kammer ebenfalls aus der Sommerpause zu holen. Planmässig würden die Kammern ihre Arbeit erst am 8. September wieder aufnehmen.

Wegen der Coronapandemie wird damit gerechnet, dass bei der US-Wahl im November deutlich mehr Wähler per Briefwahl abstimmen. Trump ist gegen eine weit verbreitete Briefwahl. Drohende Verzögerungen könnten seinen annähernd täglich geäusserten und nicht belegten Warnungen davor Nachdruck verleihen. Trump scheint zu befürchten, dass die Demokraten von einer Zunahme der Stimmabgabe über Briefwahl profitieren könnten.

0.13 Uhr: Italien schliesst alle Diskotheken

Italien schliesst wegen der wieder steigenden Coronazahlen alle Diskotheken des Landes. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Sonntagabend mit. Die Schliessung gilt ab Montag und mindestens bis zum 7. September. Betroffen sind auch Stranddiscos im Freien und alle anderen Tanz-Events draussen. Ausserdem ordnete die Regierung an, dass in der Zeit zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens auf Plätzen, wo sich in Italien gerne viele Menschen treffen, und bei Ansammlungen vor Lokalen eine Maskenpflicht gilt.

Hintergrund der Verschärfung ist auch, dass sich in Italien zunehmend jüngere Menschen mit dem Sars-CoV-2-Virus anstecken. Ausserdem hatte es in den vergangenen Tagen viele Berichte über Feiern ohne Abstand und Maske von jungen Leuten gegeben. Fachleute und Politiker hatten wegen des Anstiegs der Zahlen gewarnt, dass die Wiedereröffnung der Schulen in Gefahr kommen könnte. Der Unterricht soll nach den Sommerferien am 14. September beginnen.

Minister Speranza schrieb auf Facebook: «Wir können die Entbehrungen nicht wieder zunichtemachen, die wir in den letzten Monaten hinnehmen mussten. Unsere Priorität muss die Wiedereröffnung der Schulen in völliger Sicherheit im September sein.» Italien hatte zuletzt besser dagestanden bei den Werten als viele andere Länder Europas.

Discobetreiber hatten vor Milliarden-Verlusten bei einer Schliessung gewarnt. Die süditalienische Urlaubsregion Kalabrien machte trotzdem schon am Freitag alle Discos zu.

Offiziell zählt das Mittelmeerland fast 254'000 Ansteckungen. Am Sonntag registrierten die Behörden 479 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden. Samstag hatte der Wert noch höher gelegen, nämlich bei 629. Fast 35'400 Menschen sind in dem Land offiziell seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar mit oder an Corona gestorben.

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