Überblick Frankreich mit weniger als 5000 Neuinfektionen pro Tag – Schweizer Tourismusbranche vor hartem Winter 

Agenturen/red

23.11.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innert 72 Stunden 9751 neue Covid-19-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem registrierte das BAG gemäss einer Mitteilung vom Montag 213 neue Todesfälle und 410 weitere Spitaleintritte.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 300'352 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG am Montag mitteilte. Insgesamt 11'891 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 stieg gemäss BAG auf 3788, (1014) davon allein in den letzten 14 Tagen.

Der Kanton Basel-Stadt fährt unterdessen das öffentliche Leben angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen herunter. Ab heute bleiben für vorerst drei Wochen Restaurants, Bars und Cafés geschlossen. Zudem gilt für Veranstaltungen eine Obergrenze von 15 Personen. Geschlossen werden auch Fitnesscenter, Kunsteisbahnen, Hallenbäder, Casinos sowie Erotik- und weitere Freizeitbetriebe.

Schwieriger Winter für die Tourismusbranche

Der Schweizer Tourismusbranche steht ein harscher Winter bevor. Trotz vielen Vorkehrungen zur Erhöhung der Sicherheit in Zeiten der Corona-Pandemie verharren die Buchungen auf einem tiefen Niveau.

Wegen der dynamischen Entwicklung der Pandemie ist die Planungssicherheit der hiesigen Tourismusbetriebe im Vorfeld der Wintersaison gering. Es stehe aber ein «sicher unvergesslicher Winter» bevor, sagte Martin Nydegger, Direktor des Verbands Schweiz Tourismus am Montag an einer Medienkonferenz. Die aktuelle Situation erfordere dabei eine hohe Flexibilität bei allen Beteiligten.

USA verzeichnet Höchstwerte, Englands Lockdown endet

In den USA erhöht sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter rapide. Am Sonntag meldeten die Behörden binnen 24 Stunden 142'732 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MEZ) hervorging.

Am gleichen Tag der Vorwoche waren es noch rund 133'000 gewesen. Der bislang höchste Wert war am Freitag registriert worden, als rund 196'000 Neuinfektionen gemeldet wurden.

Der in England geltende Coronavirus-Lockdown wird der britischen Regierung zufolge wie geplant in der kommenden Woche enden. Geschäfte, Friseure, Schönheitssalons und Fitnessstudios könnten ab dem 2. Dezember wieder öffnen, bestätigte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag vor Parlamentariern.

Das Wichtigste im Überblick

  • Das BAG meldet für die letzten drei Tage 9751 Neuinfektionen bei 58'427 Tests. Das entspricht Positivitätsrate von 16,7 Prozent. 213 Menschen starben an Covid-19, 410 wurden hospitalisiert.
  • Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass noch in diesem Jahr die ersten Bürgerinnen und Bürger in Impfzentren gegen das Coronavirus immunisiert werden können.
  • Die führenden Wirtschaftsmächte wollen gemeinsam für eine gerechte Verteilung von erschwinglichen Corona-Impfstoffen auf der ganzen Welt sorgen.
  • Angesichts steigender Infektionszahlen warnt Schwedens Regierungschef, dass die «kleine Verschnaufpause» vom Sommer und Herbst vorbei sei – er ruft alle Bürger dazu auf, die Hygieneregeln zu beherzigen.

22.00 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Montag

21.19 Uhr: Britische Prinzessin Michael of Kent erholt sich von Covid-19

Nach dem Auftreten schwerer Covid-19-Symptome hat die britische Prinzessin Michael of Kent mittlerweile wohl die schlimmste Phase ihrer Erkrankung überstanden. Sie sei «auf dem Weg der Besserung», sagte ihr Sprecher Simon Astaire am Montag der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. «Sie ist vor drei Wochen erkrankt, aber sie ist nun aus dem Schlimmsten heraus.»

Die 75-Jährige ist bereits seit Wochen im Kensington-Palast in Quarantäne. Auch ihr Mann Michael, ein Cousin der Queen, hatte sich in Isolation begeben, allerdings keine Symptome gezeigt. Die Prinzessin, die den Vornamen ihres Mannes im Titel trägt, litt hingegen unter hohem Fieber und Erschöpfungssyndromen.

21.04 Uhr: Frankreich meldet weniger als 5000 Neuinfektionen pro Tag

Erstmals seit Wochen haben die Gesundheitsbehörden Frankreichs weniger als 5000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Es seien rund 4450 Neuinfektionen registriert worden, teilten die Behörden am Montagabend mit. Zu Beginn der Woche sind die Zahlen in der Vergangenheit zwar immer niedriger gewesen. Dennoch ist das der niedrigste Wert seit Ende September. Auch die Quote positiver Tests geht in dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern weiter zurück und liegt bei gut 13 Prozent.

Gleichzeitig wurden 500 Corona-Tote innerhalb eines Tages in den Krankenhäusern gemeldet - ein vergleichsweise hoher Wert. Die Corona-Lage verbessert sich allerdings seit einiger Zeit in Frankreich - die Behörden gehen davon aus, dass der Höhepunkt der zweiten Welle überschritten ist. Zeitweise wurden im Herbst um die 60’000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Vor einigen Wochen hatte es allerdings eine Datenpanne gegeben, weswegen möglicherweise nicht alle gemeldeten Werte immer korrekt waren.

In einer U-Bahn-Station in Paris kontrollieren zwei Polizisten eine Pendlerin. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelten in Frankreich weitreichende Ausgangsbeschränkungen.
In einer U-Bahn-Station in Paris kontrollieren zwei Polizisten eine Pendlerin. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelten in Frankreich weitreichende Ausgangsbeschränkungen.
Bild: Thibault Camus/AP/dpa

20.29 Uhr: Bedeutender Wallfahrtsort in Mexiko bleibt wegen Corona geschlossen

Millionen Menschen pilgern jedes Jahr im Dezember zur Basilika der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko-Stadt - in diesem Jahr bleibt die Kirche wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Sie werde vom 10. bis 13. Dezember geschlossen, um zum Wohl des gesamten mexikanischen Volkes eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, hiess es am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung der katholischen Kirche und der Regierung der mexikanischen Hauptstadt. Die Entscheidung sei notwendig, auch wenn in einem der schwierigsten Jahre der mexikanischen Geschichte viele Menschen vermutlich das Bedürfnis hätten, bei der Jungfrau Trost zu suchen.

Die jährliche Wallfahrt zur Basilika gilt als eine der grössten weltweit. Im vergangenen Jahr wurden mehr als zehn Millionen Pilger gezählt. Der Legende nach erschien die Mutter Jesu zwischen dem 9. und 12. Dezember 1531 fünfmal einem Ureinwohner namens Juan Diego, den Papst Johannes Paul II im Jahr 2002 heilig sprach. Sie beauftragte ihn demnach mit dem Bau einer Kapelle nahe Mexiko-Stadt. Heute gilt die dunkelhäutige Jungfrau von Guadalupe als Schutzpatronin Mexikos.

19.17 Uhr: Obwaldner Pflegeheim von Coronavirus-Welle erfasst

In einem Pflegeheim im Obwaldner Hauptort Sarnen sind über 60 Personen mit dem Coronavirus angesteckt worden. Gemäss Homepage des Pflegeheims «am Schärme» waren am Samstag 35 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einem positiven Testresultat in Isolation.

Über die Ansteckungswelle berichtete am Montag der «Blick». Am Montag waren noch 33 Heimbewohner und 27 Mitarbeiter in Isolation, wie das Pflegeheim mitteilte.

Die Fälle konzentrieren sich auf ein Haus. In diesem habe es eine starke Ausbreitung der Fälle gegeben, teilte das Pflegeheim mit. Es seien daraufhin sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner getestet worden. Auch bei Personen ohne Symptome habe es ein positives Testresultat gegeben.

Der Grossteil der mit dem Virus angesteckten Personen hat nach Angaben des Pflegeheims einen milden Krankheitsverlauf. Es habe aber auch Todesfälle gegeben. Über das Wochenende erhöhte sich die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorbenen Personen um zwei auf acht, wie das Pflegeheim auf Anfrage mitteilte.

Im Kanton Obwalden sind über das Wochenende zahlreiche neue Coronafälle registriert worden. (Symbolbild)
Im Kanton Obwalden sind über das Wochenende zahlreiche neue Coronafälle registriert worden. (Symbolbild)
Bild: SDA

18.25 Uhr: Italien registriert über 50'000 Corona-Tote

In Italien hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 50'000 überschritten, wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Demnach verzeichneten die Behörden binnen 24 Stunden 630 Tote mit Sars-CoV-2. Insgesamt starben in Italien damit bislang knapp 50'500 Menschen an einer Corona-Infektion.

Zugleich sank die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages auf rund 23'000. Da am Wochenende weniger Testkapazitäten zur Verfügung stehen, fällt dieser Wert am Montag oft geringer aus. Verglichen mit dem Montag der Vorwoche (knapp 27'400 Fälle) lagen die Zahlen allerdings deutlich darunter.

17.50 Uhr: Englands Lockdown endet

Der in England geltende Coronavirus-Lockdown wird der britischen Regierung zufolge wie geplant in der kommenden Woche enden. Geschäfte, Friseure, Schönheitssalons und Fitnessstudios könnten ab dem 2. Dezember wieder öffnen, bestätigte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag vor Parlamentariern. Die Anordnung, zu Hause zu bleiben, war Anfang November in Kraft getreten. Auch gemeinsame Gottesdienste, Hochzeitsfeiern und Sportveranstaltungen im Freien werden wieder erlaubt.

Die Oxford Street in London – selten hat man die Einkaufsstrasse so leer erlebt wie während des noch geltenden Lockdowns.
Die Oxford Street in London – selten hat man die Einkaufsstrasse so leer erlebt wie während des noch geltenden Lockdowns.
Bild: Keystone

Auf den vierwöchigen Lockdown werden nach dem Willen der Regierung lokale Beschränkungen nach einem Drei-Stufen-System folgen. Die Stufen sind abhängig vom Ausmass der Corona-Ausbrüche in den jeweiligen Regionen. Im Oktober war ein ähnliches System schon einmal in Kraft; nun sind die Massnahmen allerdings verschärft worden. Wissenschaftliche Berater der Regierung hatten gesagt, die Auflagen im Oktober hätten nicht ausgereicht, um ein weiteres Ausbreiten des Virus zu verhindern.

Wie ihre Region jeweils eingestuft ist, werden Einwohnerinnen und Einwohner vermutlich erst im Laufe der Woche erfahren. Laut Regierung wird ein Grossteil des Landes aber in den zwei höchsten Stufen sein.

17.33 Uhr: WHO spricht von «Licht am Ende des Tunnels»

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hält nach den jüngsten Meldungen zur Wirkung der neuen Corona-Impfstoffe ein Ende der Corona-Pandemie für möglich. «Mit den jüngsten positiven Angaben aus den Impftestreihen wird das Licht am Ende dieses langen, dunklen Tunnels heller», sagte Tedros am Montag in Genf. «Es gibt jetzt eine reale Hoffnung, dass Impfstoffe – zusammen mit den bewährten Massnahmen öffentlicher Gesundheit – helfen werden, die Covid-19-Pandemie zu beenden.»

Tedros appellierte an die wohlhabenden Länder, mehr Geld für die Unterstützung ärmerer Länder bereitzustellen. «Dies ist kein Akt der Wohltätigkeit», sagte Tedros. «Es ist der schnellste und smarteste Weg, um die Covid-19-Pandemie zu beenden und die Weltwirtschaft wieder anzukurbeln.» Das dafür aufgelegte Programm der WHO, der ACT-Accelerator, brauche sofort 4,3 Milliarden Dollar für die Beschaffung und Auslieferung grosser Mengen von Impfstoffen, Tests und Medikamenten. Weitere 23,8 Milliarden Dollar seien im kommenden Jahr nötig.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der WHO, gibt sich angesichts der Impfstoffe vorsichtig optimistisch. (Archivbild)
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der WHO, gibt sich angesichts der Impfstoffe vorsichtig optimistisch. (Archivbild)
Bild: Keystone

17.15 Uhr: Weihnachtsmann immun gegen Coronavirus

Der Weihnachtsmann ist nach augenzwinkernder Einschätzung des renommierten US-Immunologen Anthony Fauci immun gegen das Coronavirus. Der Weihnachtsmann, der auf Englisch Santa Claus heisst, sei ausgenommen, denn er habe «viel gute angeborene Immunität», witzelte Fauci im Interview der «USA Today». «Santa wird niemanden anstecken.» Der renommierte Immunologe ist ein Mitglied der Corona-Arbeitsgruppe des Weissen Hauses.

17.07 Uhr: Ungarn testet russischen Corona-Impfstoff

Der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto hat Tests mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik-V angekündigt. Ungarn habe vergangene Woche Proben des Impfstoffs erhalten und werde die ersten zehn Dosen auf Verträglichkeit und Wirksamkeit prüfen, sagte er am Montag.

Die klinischen Studien mit Sputnik-V sind noch nicht abgeschlossen und die Europäische Arzneimittelagentur hat den Impfstoff noch nicht bewertet. In Russland wird er allerdings schon Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitswesens sowie Risikopersonen verabreicht.

Szijjarto sagte, Ungarn verhandele auch mit drei chinesischen Impfstoffherstellern und habe 2,8 Millionen Dosen eines chinesischen antiviralen Medikaments erworben. Das Land hat für sich auch zwölf Millionen Impfstoffdosen westeuropäischer und US-amerikanischer Hersteller reserviert.

16.58 Uhr: Schauspielhaus Zürich öffnet Pfauen-Bühne für Freischaffende

Das Schauspielhaus Zürich öffnet mit der sogenannten Reihe «Open Call Open Haus» die Pfauen-Bühne für Freischaffende aus Theater, Musik, Literatur, Tanz, Performance oder Comedy.

Vorerst drei Mal im Dezember und ein Mal Anfang Januar soll die Pfauen-Bühne freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern der Stadt Zürich Auftrittsmöglichkeiten bieten, die ihnen das Coronavirus anderweitig verunmöglicht hat.

Verschiedene Abteilungen des Schauspielhauses sollen aus den eingehenden Projekten auswählen, wie das Schauspielhaus am Montag mitteilte. Die Einnahmen werden an die jeweiligen Künstlerinnen und Künstler gehen, während das Schauspielhaus die Infrastruktur und die Technik stellt.

Das Schauspielhaus Zürich will Freischaffenden in der Coronakrise Auftrittsmöglichkeiten bieten.
Das Schauspielhaus Zürich will Freischaffenden in der Coronakrise Auftrittsmöglichkeiten bieten.
Bild: Keystone

15.47 Uhr: Airline-Verband will nicht auf Impfstoff warten

Der internationale Airline-Verband IATA hat erneut an die nationalen Regierungen appelliert, den Flugverkehr mit mehr Corona-Schnelltests zu erleichtern. Trotz aller positiver Nachrichten wissenschaftlicher Fortschritte könne man nicht warten, bis ein Impfstoff zur Verfügung stehe, erklärte IATA-Chef Alexandre de Juniac am Montag unmittelbar vor Beginn der Jahresversammlung in Amsterdam. Der Neustart des internationalen Flugverkehrs müsse unverzüglich starten.

Die Branche und ihre Dienstleister hätten grosse Anstrengungen unternommen, um den Reiseprozess sicherer zu machen, führten IATA-Experten aus. So sei der Aufenthalt in einem Flugzeug deutlich sicherer als in einem Klassenzimmer oder in einem Büro. Weitere Sicherheit könnten umfassende Corona-Tests unmittelbar vor der Flugreise schaffen. Die derzeitigen Quarantäne-Bestimmungen für Einreisende seien hingegen teils in sich nicht schlüssig und zudem ineffizient.

Die IATA befürwortet statt der genauen PCR-Tests den Einsatz kostengünstiger und schneller auszuwertender Antigen-Tests, die bis zu 99 Prozent akkurate Ergebnisse liefern könnten. Aktuell gehe man von 5 bis 10 Dollar Kosten pro Test aus, erklärte ein Experte. Die massenhaften Tests könnten auch dazu beitragen, symptomfreie Corona-Infizierte zu identifizieren.

Lufthansa startete Mitte des Monats in Deutschland mit ersten Probeläufen, bei denen sämtliche Passagiere vor Flugantritt mit Schnelltests auf das Corona-Virus getestet wurden. (Archiv)
Lufthansa startete Mitte des Monats in Deutschland mit ersten Probeläufen, bei denen sämtliche Passagiere vor Flugantritt mit Schnelltests auf das Corona-Virus getestet wurden. (Archiv)
Bild: dpa

15.14 Uhr: Tourismusbranche vor schwerer Wintersaison

Der Schweizer Tourismusbranche steht ein harscher Winter bevor. Trotz vielen Vorkehrungen zur Erhöhung der Sicherheit in Zeiten der Corona-Pandemie verharren die Buchungen auf einem tiefen Niveau.

Wegen der dynamischen Entwicklung der Pandemie ist die Planungssicherheit der hiesigen Tourismusbetriebe im Vorfeld der Wintersaison gering. Es stehe aber ein «sicher unvergesslicher Winter» bevor, sagte Martin Nydegger, Direktor des Verbands Schweiz Tourismus am Montag an einer Medienkonferenz. Die aktuelle Situation erfordere dabei eine hohe Flexibilität bei allen Beteiligten.

Der aktuelle Buchungsstand für die Wintersaison lässt derzeit wenig Gutes erhoffen. Per Ende Oktober gingen die Buchungen für die Weihnachtsferien in den Berggebieten gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent zurück, wie eine Umfrage des Verbands zeigt. Für die zeitlich noch etwas weiter entfernten Sportferien trafen gar 28 Prozent weniger Buchungen ein als noch im Vorjahr.

Auch die Prognosen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zeichnen ein düsteres Bild. So rechnet die KOF für die ganze Wintersaison in den Bergen mit einem Minus von knapp 22 Prozent bei den Übernachtungen gegenüber der letzten «regulären» Saison 2018/19. Die Nachfrage aus dem europäischen Ausland dürfte sich dabei aufgrund der Reisebeschränkungen und Quarantäne-Bestimmungen halbieren und der Übersehmarkt werde wohl fast vollständig wegfallen.

Touristen am 18. Oktober 2020 am Jungfraujoch. Die Schweizer Tourismusbranche erwartet einen harten Winter. 
Touristen am 18. Oktober 2020 am Jungfraujoch. Die Schweizer Tourismusbranche erwartet einen harten Winter. 
Bild: Keystone

14.28 Uhr: Katalonien lockert Massnahmen

Nach fünfwöchiger Zwangsschliessung zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist das öffentliche Leben in Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona ab Montag vorsichtig wieder hochgefahren worden. Cafés, Restaurants, Kinos und Theater sowie andere Einrichtungen durften wieder öffnen. Das hatte die Regionalregierung der im Nordosten Spaniens gelegenen Region angesichts sinkender Infektionszahlen beschlossen.

Allerdings bleiben eine nächtliche Ausgangssperre sowie das Verbot bestehen, an Wochenenden die Heimatgemeinde zu verlassen. Gastronomiebetriebe müssen um 21.30 Uhr schliessen und dürfen im Innenbereich nur 30 Prozent ihrer Plätze besetzen. Bei Kinos, Theatern, Museen und Konzerthallen liegt die Auslastungsgrenze bei 50 Prozent. Die Konzerthallen waren sogar acht Monate geschlossen. Auch die meisten Sportstätten durften wieder öffnen.

Zwei Frauen werden am 23. November in einem Café in Barcelona bedient. 
Zwei Frauen werden am 23. November in einem Café in Barcelona bedient. 
Bild: Keystone

13.52 Uhr: Roboter sollen Spitalzimmer desinfizieren

Roboter sollen Europas Kliniken in der Corona-Krise beim Desinfizieren von Patientenzimmern helfen. 200 der Geräte sollen mit EU-Mitteln angeschafft und an Krankenhäuser verteilt werden, wie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Montag mitteilte.

Die Roboter brauchten nur rund 15 Minuten, um ein Patientenzimmer mit Hilfe ultravioletten Lichts zu desinfizieren, ergänzte ein Kommissionssprecher. Sie sollen in den nächsten Wochen geliefert werden – welche Kliniken sie bekommen, werde rasch geklärt. Zur Anschaffung stünden zwölf Millionen Euro zur Verfügung.

13.35 Uhr: Italien macht Eingriffe auf Nerzfarmen möglich

Das italienische Gesundheitsministerium hat Vorkehrungen für Fälle von Corona-Infektionen auf Nerzfarmen getroffen. Gesundheitsminister Roberto Speranza habe eine Verordnung unterzeichnet, die die Einstellung des Betriebs von Farmen in ganz Italien bis Februar 2021 möglich mache, bis eine neue Bewertung des epidemiologischen Status vorliege, wie das Ministerium am Montag mitteilte.

Demnach können die zuständigen Behörden eine Farm mitsamt ihren Fahrzeugen und ihrer Ausrüstung bei einem Corona-Verdacht beschlagnahmen. Sollte sich der Verdacht auf eine Erkrankung unter den Nerzen bestätigen, würden die Nerze auf dem Hof getötet.

Obwohl es in Italien, verglichen mit anderen europäischen Ländern, weniger Nerzfarmen gibt, folgt das Land damit «dem Prinzip maximaler Vorsicht», wie es in der Mitteilung weiter hiess. Nerze sind auch in anderen Ländern im Fokus. In Frankreich waren laut einer Mitteilung vom Sonntag erstmals auf einer Nerzfarm Corona-Infektionen bei Tieren aufgetreten. Die dänische Regierung hatte Anfang des Monats angekündigt, alle Nerze im Land schnellstmöglich töten zu wollen, weil das Coronavirus bei den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. 

Nerze in ihren Käfigen in einem Bauernhof im dänischen Gjoel: Bei den Zuchttieren wurden Mutationen des Coronavirus entdeckt. Italien macht künftig eine schnelle Schliessung entsprechender Betriebe möglich. (Archiv)
Nerze in ihren Käfigen in einem Bauernhof im dänischen Gjoel: Bei den Zuchttieren wurden Mutationen des Coronavirus entdeckt. Italien macht künftig eine schnelle Schliessung entsprechender Betriebe möglich. (Archiv)
Bild: Keystone

12.52 Uhr: Illegale Rave-Party im Untergrund von Paris

Unter dem Motto «I want to break free» haben rund 300 junge Pariser am Wochenende eine illegale Rave-Party mitten im Lockdown gefeiert. Die Veranstalter sprachen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einem Akt des «Widerstands» gegen die strengen Corona-Auflagen in Frankreich. Dort sind alle Diskotheken geschlossen und private Feiern untersagt, die Menschen dürfen ihre Wohnungen nur aus triftigen Gründen verlassen. Im stark von der Pandemie getroffenen Frankreich drohen Organisatoren solcher Feiern ein Jahr Haft und eine Geldstrafe von 15'000 Euro.

12.17 Uhr: Zwei Milliarden Impfdosen für arme Länder

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will das UNO-Kinderhilfswerk Unicef zwei Milliarden Impfdosen in insgesamt 92 einkommensschwächere Länder liefern. Die logistischen Vorbereitungen liefen bereits, teilte Unicef am Montag mit. Auch eine Milliarde Spritzen sollen verschickt werden.

«Während die Arbeit an der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen weitergeht, verstärkt Unicef die Anstrengungen mit Fluggesellschaften, Frachtunternehmen, Schifffahrtslinien und anderen logistischen Vereinigungen, lebensrettende Impfstoffe so schnell und sicher wie möglich zu liefern», sagte die Direktorin der Unicef-Versorgungsabteilung, Etleva Kadilli. Damit solle ausreichende Transportkapazität für diese «historische Mammutaufgabe» gesichert werden. «Es wird erwartet, dass die Beschaffung, Lieferung und Verteilung von Covid-19-Impfstoffen die grösste und schnellste jemals unternommene Operation sein wird», erklärte Unicef.

11.43 Uhr: 9751 neue Infektionen innert 72 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) für Freitag bis Sonntag 9751 neue Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 58'427 Tests gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 16,7 Prozent. Zudem registrierte das BAG in dieser Zeit 213 neue Todesfälle und 410 Spitaleinweisungen.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 300'352 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG am Montag mitteilte. Insgesamt 11'891 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 stieg gemäss BAG auf 3788, (1014) davon allein in den letzten 14 Tagen.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 2'572'156 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Gegenüber Freitag wurden dem BAG 58'427 neue Tests gemeldet. Bei 22,9 Prozent aller Tests fiel das Resultat über die vergangenen zwei Wochen gesehen positiv aus.

Das BAG hat innert 72 Stunden 9751 Neuinfektionen registriert. (Symbolbild) 
Das BAG hat innert 72 Stunden 9751 Neuinfektionen registriert. (Symbolbild) 
Bild: dpa

11.18 Uhr: Treibhausgaskonzentration nur minimal gebremst

Der Rückgang der Treibhausgas-Emissionen im Zuge der Corona-Lockdowns hält den Klimawandel nach einem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) nicht auf. Der Rückgang beeinflusse die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre weniger als ohnehin jedes Jahr vorhandene natürliche Fluktuationen, schreibt die WMO am Montag in ihrem jährlichen Treibhausgas-Bulletin.

2019 durchbrach die CO2-Konzentration im globalen Durchschnitt erstmals die Marke von 410 ppm (Teilchen pro Million Teilchen), wie aus dem Bericht hervorgeht. Konkret lag die CO2-Konzentration im vergangenen Jahr bei 410,5 ppm, nach 407,9 beziehungsweise 405,5 ppm in den beiden Jahren davor.

Der Emissionsrückgang 2020 sei nur «eine winzige Delle» in der nach oben steigenden Kurve, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. «Wir müssen die Kurve nachhaltig abflachen», sagte er in Anlehnung an den Ausdruck, den Epidemiologen im Zusammenhang mit den Coronavirus-Infektionen oft nutzen.

Rauch entweicht aus einem Kamin in der Schweiz: Die Corona-Pandemie hat zu einem minimalen Rückgang der Treibhausgaskonzentration iin der Atmosphäre gesorgt.  (Symbolbild)
Rauch entweicht aus einem Kamin in der Schweiz: Die Corona-Pandemie hat zu einem minimalen Rückgang der Treibhausgaskonzentration iin der Atmosphäre gesorgt.  (Symbolbild)
Bild: Keystone

10.30 Uhr: Mehr als 142'000 Fälle an einem Tag in den USA

In den USA erhöht sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter rapide. Am Sonntag meldeten die Behörden binnen 24 Stunden 142'732 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MEZ) hervorging.

Am gleichen Tag der Vorwoche waren es noch rund 133'000 gewesen. Der bislang höchste Wert war am Freitag registriert worden, als rund 196'000 Neuinfektionen gemeldet wurden.

Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion belief sich am Sonntag demnach auf 921. In der Woche zuvor waren es am gleichen Tag 616. Erstmals seit Anfang Mai war am Donnerstag mit 2015 neuen Todesfällen wieder die 2000er-Marke überschritten worden. Der höchste Wert an einem Tag wurde am 15. April mit 2609 Toten erreicht.

10.13 Uhr: Knapp 11'000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 10'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 10'864 neue Ansteckungsfälle erfasst und damit weniger als halb so viele wie am Freitag, als mit 23'648 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ein neuer Höchststand registriert worden war.

Im Vergleich zur Vorwoche blieb der Wert nahezu konstant: Am vergangenen Montag waren 10'824 neue Fälle verzeichnet worden. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Am Sonntag waren gut 15'700 Neuinfektionen gemeldet worden.

Ein Mann bekommt einen Nasenabstrich an der Corona-Teststation am Kölner Hauptbahnhof. (Archiv)
Ein Mann bekommt einen Nasenabstrich an der Corona-Teststation am Kölner Hauptbahnhof. (Archiv)
Bild: Keystone

9.49 Uhr: Turbulente Massentests am Flughafen Shanghai

Nach mehreren neuen Corona-Fällen suchen die Behörden in China mit Massentests nach möglichen weiteren Infizierten. In der Metropole Shanghai wurden am Montag zwei Neuinfektionen gemeldet, damit stieg deren Zahl dort auf sieben seit Freitag. Videos im Internet, die offenbar von Angestellten stammten, zeigten chaotische Szenen am Flughafen, wo der Corona-Ausbruch seinen Ausgang genommen hatte. Es kam zu Handgemengen zwischen grösseren Menschengruppen und Gesundheitsbeatmen in Schutzanzügen, die sie testen wollten.

Am Pudong International Airport von Shanghai war am Sonntagabend die Entscheidung getroffen, innerhalb weniger Stunden 17'719 Tests an allen Mitarbeitern durchzuführen. Wenn dabei weitere Infizierte entdeckt werden sollten, wollte man weiter in deren Umfeld testen. Die beiden am Montag bestätigten Neuinfizierten hatten engen Kontakt zu einem anderen Angestellten am Flughafen, der positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Angestellte des Shanghai Pudong International Airport warten am 23. November 2020 darauf, auf das Coronavirus getestet zu werden. 
Angestellte des Shanghai Pudong International Airport warten am 23. November 2020 darauf, auf das Coronavirus getestet zu werden. 
Bild: Keystone

9.00 Uhr: Weiterer vielversprechender Impfstoff-Kandidat

Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca hat ein weiteres Unternehmen positive Daten zu einem Corona-Impfstoff vorgelegt. Das Vakzin vermeide mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, teilte das Unternehmen am Montag mit. Dabei befrief es sich auf Daten aus der wichtigen Testphase III. Berücksichtigt wurden sowohl Daten bei einmaliger als auch zweifacher Impfung.

Die Wirksamkeit der Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna liegt für Doppelimpfungen nach vorläufigen Daten bei rund 95 Prozent. Der Astrazeneca-Impfstoff kann den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahrt werden.

Der gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelte Astrazeneca-Wirkstoff gehörte bereits seit längerem zu den vielversprechenden Kandidaten: So hatte die EU bereits vorab bis zu 300 Millionen Dosen davon bestellt. Insgesamt haben verschiedene Länder bereits Milliarden Dosen bei Astrazeneca in Auftrag gegeben.

7.54 Uhr: Obwaldner Pflegeheim von Coronavirus getroffen

In einem Pflegeheim im Obwaldner Hauptort Sarnen sind über 60 Personen mit dem Coronavirus angesteckt worden. Gemäss Website des Pflegeheims am Schärme befanden sich am Samstag 35 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einem positiven Testresultat in Isolation.

Die Fälle konzentrieren sich demnach auf ein Haus. In diesem habe es eine starke Ausbreitung der Fälle gegeben, teilte das Pflegeheim auf seiner Website mit. Es seien darauf sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner getestet worden. Auch bei Personen ohne Symptome habe es ein positives Testresultat gegeben.

Der Grossteil der mit dem Virus angesteckten Personen hat nach Angaben des Pflegeheims einen milden Krankheitsverlauf. Es habe auch Todesfälle gegeben. Über die Ansteckungswelle hatte am Montag der «Blick» berichtet.

7.37 Uhr: Freude über Grenzöffnung in Australien

Die australischen Bundesstaaten Victoria und New South Wales haben nach 138 Tagen ihre wegen der Coronapandemie geschlossene Grenze wieder geöffnet. Einwohner der beiden bevölkerungsreichsten Regionen des Landes können jetzt erstmals seit dem 8. Juli wieder quarantänefrei reisen.

Die Freude war so gross, dass laut lokaler Medien ein DJ die Autos mit Musik beschallte, als diese am Montag um kurz nach Mitternacht die Grenze zwischen Wodonga in Victoria und dem nur wenige Kilometer entfernten Albury in New South Wales passierten.

Auch am Flughafen von Sydney wurde gefeiert, als die erste Maschine aus Melbourne landete. Zwei Dutzend weitere Flugzeuge sollten im Laufe des Tages folgen. Vor der Pandemie war die Verbindung eine der meistgenutzten Flugrouten der Welt.

Victoria mit der Regionalhauptstadt Melbourne war im Sommer von einer zweiten Infektionswelle getroffen worden. Es folgte ein mehrmonatiger strikter Lockdown. 112 Tage lang durften die Bürger kaum noch ihre Häuser verlassen. Seit die Einschränkungen Ende Oktober aufgehoben wurden, gilt der Staat als coronafrei. Auch in New South Wales mit seiner Hauptstadt Sydney wurde seit 16 Tagen keine Neuinfektion mehr verzeichnet.

Am Sydney Airport werden die ersten Passagiere aus Melbourne nach der Grenzöffnung begrüsst.  
Am Sydney Airport werden die ersten Passagiere aus Melbourne nach der Grenzöffnung begrüsst.  
Bild: EPA/Dean Lewins

6.30 Uhr: In der Schweiz wird zu wenig getestet

Trotz sinkender Fallzahlen in der Schweiz ist es zu früh, an eine Lockerung der Einschränkungen zu denken, sagt die Epidemiologin Emma Hodcroft. In der Schweiz liessen sich zurzeit viel zu wenig Menschen auf Corona testen, sagt Hodcroft in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» – deshalb könne nicht von einer Trendwende gesprochen werden.

«Wir müssen alle auch mit nur leichten Symptomen ermuntern, sich testen zu lassen, auch Leute, die mit einer positiv getesteten Person zusammen waren, aber noch keine Symptome haben», sagt Hodcroft, die an der Universität Bern forscht, weiter. Die hohe Positivitätsrate in der Schweiz zeige eindeutig, dass hierzulande zu wenig getestet werde: «Wir haben deshalb kein klares Bild über die effektiven Fallzahlen. Bei der aktuell hohen Positivitätsrate führt jeder Rückgang der durchgeführten Tests automatisch zu einem Rückgang der Fallzahlen.» Die aktuelle Abnahme der Fallzahlen ist der Epidemiologin zufolge zum Teil auch darauf zurückzuführen sein, dass weniger getestet wird.

Ein Indiz für die hohe Dunkelziffer ist die hohe Positivitätsrate, die laut dem Bericht nach wie vor deutlich über 20 Prozent liegt. Mehr als jede fünfte Person, die sich testen lässt, erhält also ein positives Testresultat. Positivitätsraten über fünf Prozent sind ein Zeichen dafür, dass ein Land die Kontrolle über die Epidemie verloren hat.

Mit ihrer Einschätzung liegt Hodcroft auf Linie des Bundesamts für Gesundheit: Auch die BAG-Leiterin der Sektion Infektionskontrolle bemängelte die sinkenden Testzahlen: «Wir müssen so viele Fälle wie möglich aufdecken, deshalb sind die Tests wichtig», sagte Virginie Masserey am Freitag vor den Bundeshausmedien in Bern. Das BAG hat deshalb am Sonntag eine neue Informationskampagne gestartet, die vom Spitalverband H+ und dem Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte unterstützt wird. Die Lage bleibe trotz sinkender Fallzahlen angespannt.

Deutlich optimistischer äusserte sich zuletzt BAG-Direktorin Ann Lévy. Sie sprach in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» angesichts der seit zwei Wochen sinkenden Fallzahlen von einer «Trendwende».

5.40 Uhr: Deutschland: Erste Impfungen noch in diesem Jahr

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass noch in diesem Jahr die ersten Bürgerinnen und Bürger in Impfzentren gegen das Coronavirus immunisiert werden können. «Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen», sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montagsausgabe).

Er habe die Bundesländer gebeten, dass die Impfzentren bereits Mitte Dezember einsatzbereit seien, sagte der Minister. Dies scheine zu klappen. Er habe lieber ein startbereites Impfzentrum, das noch ein paar Tage ausser Betrieb sei, als einen zugelassenen Impfstoff, der nicht gleich genutzt werde, sagte Spahn.

Spahn zeigte sich zudem optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft seien. So werde für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung benötigt. Sie könnten in normalen Arztpraxen ausgegeben werden. «Und dann geht es schnell», sagte Spahn. Schliesslich würden jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft. Er kündigte den Aufbau einer Online-Plattform an, die Auskunft gibt über die erreichten Impfquoten, differenziert nach Alter und Regionen. «Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können», kündigte er an.

Nach Angaben von Spahn hat sich Deutschland über die EU-Kommission oder bilaterale Verträge und Optionen inzwischen mehr als 300 Millionen Impfdosen für Deutschland gesichert. «Auch bei zwei Dosen pro Impfung hätten wir dann genug für die eigene Bevölkerung und könnten mit anderen Ländern teilen», sagte Spahn. Auch Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) glaubt, es werde «mit der Impfung schneller losgehen, als wir vor einiger Zeit gedacht haben». Es seien Vorbereitungen für einen Start noch im Dezember getroffen worden, sagte Scholz am Sonntag auf «Bild live».

Baden-Württembergs Sozialminister Manne Mucha (Bündnis 90/Die Grünen) lässt sich am 21. November 2020 im Messezentrum in Ulm von Notfallsanitäterin Dorothea Gansloser den Ablauf einer Coronaimpfung demonstrieren.
Baden-Württembergs Sozialminister Manne Mucha (Bündnis 90/Die Grünen) lässt sich am 21. November 2020 im Messezentrum in Ulm von Notfallsanitäterin Dorothea Gansloser den Ablauf einer Coronaimpfung demonstrieren.
Bild: Keystone/DPA/Stefan Puchner

5.18 Uhr: Migros rechnet mit Ansturm im Online-Geschäft

Die Migros bereitet sich angesichts der Pandemie auf eine anhaltend grosse Nachfrage im Online-Geschäft vor. In diesem Verkaufskanal sei mit Rekordumsätzen zu rechnen, sagte Konzernchef Fabrice Zumbrunnen im Gespräch mit den Zeitungen der CH Media.

Die Logistik sei eine grosse Herausforderung für den Detailhandelskonzern. Der «Black Friday» am kommenden Freitag werde ein erster Test sein. Die Migros sei gut darauf vorbereitet. Der Konzern arbeite eng mit der Post zusammen, sagte Zumbrunnen.



4.16 Uhr: Basel-Stadt fährt öffentliches Leben herunter

Der Kanton Basel-Stadt fährt das öffentliche Leben angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen herunter. Ab heute bleiben für vorerst drei Wochen Restaurants, Bars und Cafés geschlossen. Zudem gilt für Veranstaltungen eine Obergrenze von 15 Personen. Geschlossen werden auch Fitnesscenter, Kunsteisbahnen, Hallenbäder, Casinos sowie Erotik- und weitere Freizeitbetriebe. Ausgenommen sind Institutionen für den professionellen Sport sowie Sporteinrichtungen in den Primarschulen und für das alternative Sportprogramm an Sekundarschulen. Weiter offen bleiben dürfen anders als beim Lockdown im Frühling alle Einkaufszentren und Ladengeschäfte sowie Betriebe wie Coiffeur- und Kosmetiksalons.



4 Uhr: Deutscher Teil-Lockdown an Weihnachten befürchtet

Im Kampf gegen die Pandemie zeichnet sich laut deutschen Medienberichten ab, dass der Teil-Lockdown in Deutschland bis in den Dezember hinein verlängert wird und auch für Weihnachten und Silvester Sonderregelungen gelten sollen. Vor den anstehenden Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch sind die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer übereingekommen, dass die für den November beschlossenen Einschränkungen fortgeführt werden müssen.

Der bislang geltende Shutdown soll bis zum 20. Dezember verlängert werden. Dies meldet der «Spiegel» unter Berufung auf eine dem Magazin vorliegende Beschlussvorlage aus dem Land Berlin. Einzig in Regionen «die eine Inzidenz von weniger als 35 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen und eine sinkende Tendenz der Inzidenz aufweisen», könnte es schon früher Lockerungen geben, heisst es demnach.

Der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), sagte am Sonntag, es sei angesichts der weiterhin zu hohen Infektionszahlen «aktuell nicht vorstellbar», dass die Massnahmen auslaufen könnten, schreibt die «Süddeutsche Zeitung»

Bei den Schritten handelt es sich dem «Spiegel» zufolge vorerst nur um eine Vorlage von Länderseite. Diese sieht neben der Verlängerung der geltenden Massnahmen wohl auch eine Sonderregelung für Weihnachten und Silvester vor. Nach den Plänen der Länder soll die Begrenzung von Zusammenkünften zwar insgesamt verschärft werden: Es sollen sich künftig nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen. Aktuell sind Treffen von zwei Haushalten unabhängig von der Zahl der Menschen erlaubt. Für die Feiertage soll die Beschränkung auf zwei Haushalte jedoch aufgehoben werden. Dann soll eine Obergrenze von fünf beziehungsweise zehn Personen offenbar unabhängig von der Zahl der beteiligten Haushalte gelten.

3.46 Uhr: Fauci warnt vor Virus-Ausbreitung

Mit Blick auf den in den USA wichtigen Feiertag Thanksgiving hat der Virologe Anthony Fauci vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus gewarnt. «Leute an Flughäfen» dürften den USA «noch mehr Ärger bescheren, als wir jetzt schon haben», warnte Fauci am Sonntag im TV-Sender CBS. Die an Thanksgiving übertragenen Fälle werde man erst Wochen später in den Statistiken sehen, was die Kontrolle des Virus zusätzlich erschwere.

Das Erntedankfest wird am 26. November gefeiert. Viele US-Bürger besuchen dafür üblicherweise Familie und Freunde, der Inlandsverkehr nimmt um den Feiertag herum stark zu. In den kommenden Monaten würden zwar vermutlich Impfstoffe bereitgestellt, sagte Fauci. Bis dahin müssten die Amerikaner aber noch ausharren und Vorkehrungen treffen, um das Virus einzudämmen. Dazu gehört etwa, Zusammenkünfte an den Feiertagen wenn möglich auf Menschen aus einem Haushalt zu begrenzen, Masken zu tragen, Abstand zu Sozialkontakten zu halten und die Hände zu waschen. Bilder vom vergangenen Wochenende zeigen volle Flughäfen, viele Leute scheinen trotzdem zu fliegen. Am Freitag und Samstag wurden mehr als zwei Millionen Menschen an US-Flughäfen überprüft, wie die Verkehrsbehörde TSA mitteilte. Es ist das erste Mal seit Mitte März, dass diese Zahl eine Million übersteigt.

3 Uhr: Spanien will 13’000 Impfstationen im ganzen Land

In Spanien sollen nach dem Willen von Regierungschef Pedro Sánchez landesweit 13’000 Stationen für Impfungen gegen Covid-19 eingerichtet werden. Dies sehe ein Impfplan vor, der fertig ausgearbeitet sei und den er an diesem Dienstag im Detail vorstellen werde, sagte der Sozialist am Sonntagabend im Fernsehen. «Unser Land wird zusammen mit Deutschland das erste der Europäischen Union sein, das über einen kompletten Impfplan verfügt», betonte er.

Die EU habe sich insgesamt bereits 1,2 Milliarden Impfdosen gesichert, von denen Spanien zehn Prozent zustünden, sagte Sánchez. Bereits am Freitag hatte er angekündigt, dass im ersten Halbjahr 2021 im Rahmen dieses Projekts «ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung» geimpft werden könne.

Spanien ist eines der am härtesten von der Pandemie getroffenen Länder Westeuropas. Bisher wurden mehr als 1,5 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 42’600 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Die Zahl der Infektionen pro 100’000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel aber zuletzt von 233 auf 168, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Am Wochenende werden in Spanien keine landesweiten Corona-Zahlen veröffentlicht.

2.05 Uhr: Mitglied der Königsfamilie mit Corona infiziert

Ein weiteres Mitglied der britischen Royals hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Prinzessin Michael of Kent sei «seit drei Wochen in Isolation im Kensington-Palast», sagte ihr Sprecher Simon Astaire am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in London. Auch ihr Mann sei vorsichtshalber in Isolation; ihm gehe es gut. Nach Angaben der «Sun» leidet die 75-Jährige unter hohem Fieber und einem Erschöpfungssyndrom. Sie führt den Vornamen ihres Mannes im Titel.

Bereits im Frühjahr hatte sich Prinz Charles (72) mit dem Coronavirus angesteckt; er litt aber nur unter leichten Erkältungssymptomen. Schwerer hatte es britischen Medien zufolge Prinz William (38) getroffen, der seine Infektion angeblich nicht publik machen wollte.

Prinzessin Michael of Kent hatte vor drei Jahren zum Weihnachts-Lunch im Buckingham-Palast für einen Eklat gesorgt. Sie trug eine Brosche mit einem «Blackamoor» auf ihrer Jacke; solche afrikanischen Figuren stellen oft Diener aus der Sklaven- und Kolonialzeit dar. Sie musste dafür öffentlich viel Kritik einstecken, auch wegen Prinz Harrys heutiger Frau Meghan, die afroamerikanische Vorfahren hat.

1.20 Uhr: Schwedens Corona-«Verschnaufpause» ist vorbei

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Schwedens Regierungschef Stefan Löfven alle Bürger dazu aufgerufen, im Kampf gegen die Pandemie zusammenzustehen und die Hygieneregeln zu beherzigen. Die «kleine Verschnaufpause» im Sommer und Herbst sei vorbei, sagte der Regierungschef am Sonntag in einer Fernsehansprache – seiner ersten derartigen Botschaft seit März. «Mehr Menschen stecken sich an. Mehr Intensivbetten werden für Schwerkranke mit Covid-19 benötigt. Mehr Menschen sterben», warnte er. Er beklagte, dass sich zu viele Menschen nicht an die Empfehlungen zur Pandemiebekämpfung gehalten hätten. Dies ändere sich aber nun.

In dem Land mit seinen gut zehn Millionen Einwohnern wurden bislang rund 208’300 Ansteckungen erfasst sowie 6'400 Todesopfer im Zusammenhang mit der Krankheit. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern hatte Schweden über die vergangenen Monate deutlich weniger Beschränkungen im Alltagsleben erlassen.

0.30 Uhr: G20 will für gerechte Vakzinverteilung sorgen

Die führenden Wirtschaftsmächte wollen gemeinsam für eine gerechte Verteilung von erschwinglichen Corona-Impfstoffen auf der ganzen Welt sorgen. In der Abschlusserklärung ihres G20-Gipfels nahmen sie sich am Sonntag ausserdem vor, alles zu unternehmen, um die schwer angeschlagene Weltwirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Beim Thema Klimaschutz tanzte wie immer in den letzten Jahren US-Präsident Donald Trump aus der Reihe. Er nutzte seinen voraussichtlich letzten Auftritt auf einer grossen internationalen Bühne zu einer Attacke gegen das Pariser Abkommen zur Reduktion der Erderwärmung. Das Klimaschutzabkommen sei beschlossen worden, um «die amerikanische Wirtschaft zu töten».

0.10 Uhr US-Senatorin nach positivem Test negativ getestet

Nach einem negativen Testergebnis nur zwei Tage nach einem positiven Coronatest will US-Senatorin Kelly Loeffler vorerst in Quarantäne bleiben. Dies gelte mindestens bis die Republikanerin ein weiteres Negativresultat erhalte, teilte das Wahlkampfteam der Senatorin aus Georgia am Sonntag mit. Loeffler tritt in einer Stichwahl um ihren Senatssitz am 5. Januar gegen den Demokraten Raphael Warnock an. Es ist eine von zwei Stichwahlen in dem US-Staat, die über die Kontrolle des US-Senats entscheiden. Die zweite Stichwahl betrifft Senator David Perdue und den demokratischen Herausforderer Jon Ossoff.

Loeffler hatte am Freitag einen Schnelltest auf das Coronavirus gemacht und ein positives Testergebnis erhalten – einen Tag nach einem Wahlkampfauftritt mit Vizepräsident Mike Pence und Senator Perdue. Ein Test am Samstag lieferte nach Angaben des Wahlkampfteams der Senatorin kein eindeutiges Ergebnis, der jüngste Test am Sonntag war demnach negativ. Den Angaben zufolge hatte Loeffler keine Covid-19-Symptome.

Die beiden Senatswahlen sind für eine kommende Regierung unter Joe Biden von grosser Bedeutung. Setzten sich die demokratischen Kandidaten durch, hätten beide Parteien im Senat je 50 Sitze. Dann wäre die demokratische gewählte Vizepräsidentin Kamala Harris in der Lage, mit ihrer Stimme den Ausschlag zu geben. Ansonsten würden die Republikaner im Senat die Mehrheit behalten. Und damit hätten sie ein enormes Druckmittel. Minister müssen in den USA vom Senat bestätigt werden.

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