Bruchlandung einer IkoneDas Grounding der Swissair schockierte die Nation
SDA/uri
2.10.2021
Einer der besten Flughäfen der Welt – vor 75 Jahren ging Kloten in Betrieb
Fliegen in Zürich um 1920: Ad Astra Aero steigt vom Zürichhorn in Tiefenbrunnen aus in die Lüfte. Gebeutelt von der Weltwirtschafskrise muss das Unternehmen 1931 ...
... mit der Balair aus Basel fusionieren, die 1925 ins Leben gerufen wurde. Hier Flugzeuge vom Typ Fokker F VII in Basel Birsfelden. Die beiden Firmen werden am 1. Januar 1931 ...
... zur Swissair zusammengelegt. Hier Ad-Astra-Gründer und Flugpionier Walter Mittelholzer 1934 mit einer Fokker F.VIIb-3 1934 im Sudan. Die neue Heimat der Swissair wird Zürich, obwohl die Basler Balair zwei Drittel der Swissair trägt.
Der neugebaute Flughafen Zürich-Kloten in einer Aufnahme aus dem Eröffnungsjahr 1948. Damals fehlten noch Hochbauten, ein Barackendorf bezeugte den provisorischen Charakter des Interkontinentalflughafens.
Bild: Keystone
Fünf Jahre später wurde der Flughof in Betrieb genommen ...
Bild: Keystone
... was Anlass für eine weitere Eröffnungsfeier gab.
Bild: Keystone
Inzwischen wird der Flughafen Zürich regelmässig zum führenden Airport Europas gekürt, das Passagieraufkommen steigt kontinuierlich.
Ein Piranha-Schützenpanzer der Flughafenpolizei auf dem verschneiten Rollfeld, aufgenommen im Februar 1985. Zum Einsatz kommen könnten die Piranhas etwa bei Flugzeugentführungen. Der Flughafen Zürich zählt zu den bestgesicherten Europas.
Bild: Keystone
Eine Swiss-Maschine beim Start in Zürich. Die Schweizer Fluggesellschaft wurde 2002 nach der Insolvenz der Swissair gegründet, heute ist sie ein Tochterunternehmen der Lufthansa.
Bild: Keystone
Eine Luftaufnahme des grössten Schweizer Flughafens mit Dock Midfield, dem Tower und einigen Maschinen aus dem Jahr 2004. Die Piste 34 im Vordergrund ist diejenige, über welche die Südanflüge erfolgen.
Bild: Keystone/Steffen Schmidt
2017 wurden 490'452 Tonnen Luftfracht auf dem Flughafen Zürich registriert.
Bild: Keystone
Im selben Erfassungszeitraum gab es 270'453 Flugbewegungen.
Bild: Keystone
Als aktuelles Bauprojekt wird derzeit «The Circle» realisiert, eine Überbauungskonstruktion mit einem Investitionsvolumen von einer Milliarde Franken.
Bild: Keystone
Die Grundsteinlegung für die derzeit grösste Baustelle der Schweiz erfolgte im März 2017.
Bild: Keystone
An einem Personenbus wird im Rahmen der Flughafenübung «Speed17» am Flughafen Zürich eine Explosion herbeigeführt.
Bild: Keystone/Christian Merz
Bei der Übung im November 2017 wird ein Sprengstoffanschlag auf einen Personentransportbus simuliert.
Bild: Keystone/Christian Merz
Der Flügel eines Flugzeug der israelischen Fluggesellschaft El Al über Zürich nach dem Start in Richtung Tel Aviv. 2016 wurden von Zürich 178 Ziele in 65 Ländern angeflogen.
Bild: Keystone/Petra Orosz
Als Eigentümerin und Betreiberin prognostiziert die Flughafen Zürich AG eine gewaltige Zunahme der Passagierszahlen von heute bereits 29 Millionen auf 50 Millionen im Jahr 2030.
Bild: Keystone
Das wachsende Passagieraufkommen war für den Flughafen Zürich ein Problem, dann kam die Coronakrise.
Bild: Keystone/Ennio Leanza
Einer der besten Flughäfen der Welt – vor 75 Jahren ging Kloten in Betrieb
Fliegen in Zürich um 1920: Ad Astra Aero steigt vom Zürichhorn in Tiefenbrunnen aus in die Lüfte. Gebeutelt von der Weltwirtschafskrise muss das Unternehmen 1931 ...
... mit der Balair aus Basel fusionieren, die 1925 ins Leben gerufen wurde. Hier Flugzeuge vom Typ Fokker F VII in Basel Birsfelden. Die beiden Firmen werden am 1. Januar 1931 ...
... zur Swissair zusammengelegt. Hier Ad-Astra-Gründer und Flugpionier Walter Mittelholzer 1934 mit einer Fokker F.VIIb-3 1934 im Sudan. Die neue Heimat der Swissair wird Zürich, obwohl die Basler Balair zwei Drittel der Swissair trägt.
Der neugebaute Flughafen Zürich-Kloten in einer Aufnahme aus dem Eröffnungsjahr 1948. Damals fehlten noch Hochbauten, ein Barackendorf bezeugte den provisorischen Charakter des Interkontinentalflughafens.
Bild: Keystone
Fünf Jahre später wurde der Flughof in Betrieb genommen ...
Bild: Keystone
... was Anlass für eine weitere Eröffnungsfeier gab.
Bild: Keystone
Inzwischen wird der Flughafen Zürich regelmässig zum führenden Airport Europas gekürt, das Passagieraufkommen steigt kontinuierlich.
Ein Piranha-Schützenpanzer der Flughafenpolizei auf dem verschneiten Rollfeld, aufgenommen im Februar 1985. Zum Einsatz kommen könnten die Piranhas etwa bei Flugzeugentführungen. Der Flughafen Zürich zählt zu den bestgesicherten Europas.
Bild: Keystone
Eine Swiss-Maschine beim Start in Zürich. Die Schweizer Fluggesellschaft wurde 2002 nach der Insolvenz der Swissair gegründet, heute ist sie ein Tochterunternehmen der Lufthansa.
Bild: Keystone
Eine Luftaufnahme des grössten Schweizer Flughafens mit Dock Midfield, dem Tower und einigen Maschinen aus dem Jahr 2004. Die Piste 34 im Vordergrund ist diejenige, über welche die Südanflüge erfolgen.
Bild: Keystone/Steffen Schmidt
2017 wurden 490'452 Tonnen Luftfracht auf dem Flughafen Zürich registriert.
Bild: Keystone
Im selben Erfassungszeitraum gab es 270'453 Flugbewegungen.
Bild: Keystone
Als aktuelles Bauprojekt wird derzeit «The Circle» realisiert, eine Überbauungskonstruktion mit einem Investitionsvolumen von einer Milliarde Franken.
Bild: Keystone
Die Grundsteinlegung für die derzeit grösste Baustelle der Schweiz erfolgte im März 2017.
Bild: Keystone
An einem Personenbus wird im Rahmen der Flughafenübung «Speed17» am Flughafen Zürich eine Explosion herbeigeführt.
Bild: Keystone/Christian Merz
Bei der Übung im November 2017 wird ein Sprengstoffanschlag auf einen Personentransportbus simuliert.
Bild: Keystone/Christian Merz
Der Flügel eines Flugzeug der israelischen Fluggesellschaft El Al über Zürich nach dem Start in Richtung Tel Aviv. 2016 wurden von Zürich 178 Ziele in 65 Ländern angeflogen.
Bild: Keystone/Petra Orosz
Als Eigentümerin und Betreiberin prognostiziert die Flughafen Zürich AG eine gewaltige Zunahme der Passagierszahlen von heute bereits 29 Millionen auf 50 Millionen im Jahr 2030.
Bild: Keystone
Das wachsende Passagieraufkommen war für den Flughafen Zürich ein Problem, dann kam die Coronakrise.
Bild: Keystone/Ennio Leanza
Am 2. Oktober jährt sich das Grounding der «fliegenden Bank» zum 20. Mal. Für viele verschwand mit dem Untergang nationalen Fluglinie auch ein Stück Heimat.
SDA/uri
02.10.2021, 10:13
02.10.2021, 13:19
SDA/uri
Am 2. Oktober 2001 ging bei der Swissair gar nichts mehr. Weil der Fluggesellschaft das Geld ausgegangen war, blieben ihre Flieger am Boden. Nun jährt sich der denkwürdige Augenblick zum 20. Mal.
Das Grounding war für das Land ein Schock. Mit dem Untergang der renommierten Airline hatte hierzulande trotz der bekannten Probleme des Unternehmens niemand gerechnet. Und für viele verschwand mit dem Untergang der Swissair auch ein Stück Heimat.
Als bei der Nachfolgeairline Swiss Anfang 2020 wegen der Coronavirus-Krise Flugzeuge am Boden blieben, kamen bei vielen diese alten Bilder wieder hoch. Die Lufthansa-Tochter steht aber Anfang Herbst 2021 trotz den Auswirkungen der Pandemie stabil da.
Anders erging es ihrer Vorgängerin. Nach dem Grounding im Oktober war die Airline definitiv am Ende. Ihr Absturz hatte sich allerdings schon lange davor abgezeichnet.
Scheitern der Hunter-Strategie
Nach dem Nein der Schweizer zum Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) im Jahr 1992 hatte es sich der damalige Konzernchef Philippe Bruggisser zum Ziel gesetzt, viele kleine Fluggesellschaften zu übernehmen. 1997 wurde daher die Hunter-Strategie geboren, eine aggressive Kaufstrategie.
Denn das Nein zum EWR hatte ein bilaterales Luftverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) blockiert. Die Swissair hatte keinen freien Zugang mehr zum europäischen Markt und musste sich neu orientieren.
Mit der Übernahme von vielen kleinen, aber eben auch unrentablen Fluggesellschaften und dem Schmieden von Allianzen wollte Bruggisser die Swissair zu einer kritischen Grösse führen und das Problem des fehlenden Marktzugangs umgehen. Doch brachten der Swissair ihre Allianzen kein Glück.
Die Hunter-Strategie scheiterte kläglich. Bruggisser musste den Hut nehmen. Anfang 2001 übernahm für kurze Zeit Crossair-Besitzer Moritz Suter das Ruder der nationalen Airline.
Nach dem Rücktritt des gesamten Verwaltungsrates mit seinem Präsidenten Eric Honegger folgte Mario Corti. Aber auch der ehemalige Nestlé-Finanzchef konnte den Sinkflug nicht stoppen.
Letzte Rettungsversuche
Corti wurde dabei vor allem von der Swissair-Hausbank UBS unter der Führung von Marcel Ospel unter Druck gesetzt. Corti sollte später Ospel für das Grounding verantwortlich machen. Die Terroranschläge in New York am 11. September 2001 waren für die Airline-Branche ein Schlag, der der Swissair schliesslich das Genick brach.
Corti versuchte danach zwar noch mit Hilfe des Bundes und dem Aufbau einer Auffanggesellschaft unter dem Dach der Crossair die Airline in der Luft zu halten. Am 29. September lehnte es der Bundesrat jedoch ab, eine finanzielle Garantie zu gewähren.
Am 1. Oktober übernahm die Crossair unter der Führung von André Dosé das Fluggeschäft der Swissair. Die SAirGroup, die SAirLines und Flightlease - die Betreibergesellschaften der Swissair - wurden in Nachlassstundung geschickt.
Flugzeuge bleiben am Boden
Diese Rettung kam aber zu spät. Am 2. Oktober kurz nach Mittag musste die Swissair den Flugbetrieb einstellen, weil ihr das Geld fehlte, um den Flugtreibstoff zu bezahlen. Rund 260 Maschinen und mit ihnen rund 19'000 Passagiere blieben an diesem Tag am Boden.
Es war ein Schock für die Nation, der den Bundesrat und die Banken zum Umdenken brachte. Mit einem Notkredit wurde ein reduzierter Flugbetrieb bereits am nächsten Tag wieder aufgenommen.
Am 1. April 2002 landete der letzte Linienflug aus Sao Paulo um 7.15 Uhr auf der Piste 16 des Flughafens Zürich-Kloten. Der Name Swissair war damit nach 71 Jahren definitiv Geschichte.
Die aus der ehemaligen Tochtergesellschaft Crossair entstandene neue Fluggesellschaft Swiss hob dafür ab. Schöpfer des neuen Auftritts war der kanadische Lifestyle-Spezialist Tyler Brûlé. Doch mit der neuen Marke waren die Probleme nicht einfach weg.
Überkapazitäten in der Airline-Branche, der Irakkrieg und die hohen Ölpreise zwangen in der Folge die neue Swiss ihre Flotte fast um die Hälfte zu reduzieren. Im März 2005 schliesslich übernahm die Lufthansa für den Preis von 339 Millionen Franken die nationale Airline.