Swissair-Grounding vor 20 JahrenVom Aufstieg und Fall eines Schweizer Heiligtums
Von Philipp Dahm
2.10.2021
Einer der besten Flughäfen der Welt – vor 75 Jahren ging Kloten in Betrieb
Fliegen in Zürich um 1920: Ad Astra Aero steigt vom Zürichhorn in Tiefenbrunnen aus in die Lüfte. Gebeutelt von der Weltwirtschafskrise muss das Unternehmen 1931 ...
... mit der Balair aus Basel fusionieren, die 1925 ins Leben gerufen wurde. Hier Flugzeuge vom Typ Fokker F VII in Basel Birsfelden. Die beiden Firmen werden am 1. Januar 1931 ...
... zur Swissair zusammengelegt. Hier Ad-Astra-Gründer und Flugpionier Walter Mittelholzer 1934 mit einer Fokker F.VIIb-3 1934 im Sudan. Die neue Heimat der Swissair wird Zürich, obwohl die Basler Balair zwei Drittel der Swissair trägt.
Der neugebaute Flughafen Zürich-Kloten in einer Aufnahme aus dem Eröffnungsjahr 1948. Damals fehlten noch Hochbauten, ein Barackendorf bezeugte den provisorischen Charakter des Interkontinentalflughafens.
Bild: Keystone
Fünf Jahre später wurde der Flughof in Betrieb genommen ...
Bild: Keystone
... was Anlass für eine weitere Eröffnungsfeier gab.
Bild: Keystone
Inzwischen wird der Flughafen Zürich regelmässig zum führenden Airport Europas gekürt, das Passagieraufkommen steigt kontinuierlich.
Ein Piranha-Schützenpanzer der Flughafenpolizei auf dem verschneiten Rollfeld, aufgenommen im Februar 1985. Zum Einsatz kommen könnten die Piranhas etwa bei Flugzeugentführungen. Der Flughafen Zürich zählt zu den bestgesicherten Europas.
Bild: Keystone
Eine Swiss-Maschine beim Start in Zürich. Die Schweizer Fluggesellschaft wurde 2002 nach der Insolvenz der Swissair gegründet, heute ist sie ein Tochterunternehmen der Lufthansa.
Bild: Keystone
Eine Luftaufnahme des grössten Schweizer Flughafens mit Dock Midfield, dem Tower und einigen Maschinen aus dem Jahr 2004. Die Piste 34 im Vordergrund ist diejenige, über welche die Südanflüge erfolgen.
Bild: Keystone/Steffen Schmidt
2017 wurden 490'452 Tonnen Luftfracht auf dem Flughafen Zürich registriert.
Bild: Keystone
Im selben Erfassungszeitraum gab es 270'453 Flugbewegungen.
Bild: Keystone
Als aktuelles Bauprojekt wird derzeit «The Circle» realisiert, eine Überbauungskonstruktion mit einem Investitionsvolumen von einer Milliarde Franken.
Bild: Keystone
Die Grundsteinlegung für die derzeit grösste Baustelle der Schweiz erfolgte im März 2017.
Bild: Keystone
An einem Personenbus wird im Rahmen der Flughafenübung «Speed17» am Flughafen Zürich eine Explosion herbeigeführt.
Bild: Keystone/Christian Merz
Bei der Übung im November 2017 wird ein Sprengstoffanschlag auf einen Personentransportbus simuliert.
Bild: Keystone/Christian Merz
Der Flügel eines Flugzeug der israelischen Fluggesellschaft El Al über Zürich nach dem Start in Richtung Tel Aviv. 2016 wurden von Zürich 178 Ziele in 65 Ländern angeflogen.
Bild: Keystone/Petra Orosz
Als Eigentümerin und Betreiberin prognostiziert die Flughafen Zürich AG eine gewaltige Zunahme der Passagierszahlen von heute bereits 29 Millionen auf 50 Millionen im Jahr 2030.
Bild: Keystone
Das wachsende Passagieraufkommen war für den Flughafen Zürich ein Problem, dann kam die Coronakrise.
Bild: Keystone/Ennio Leanza
Einer der besten Flughäfen der Welt – vor 75 Jahren ging Kloten in Betrieb
Fliegen in Zürich um 1920: Ad Astra Aero steigt vom Zürichhorn in Tiefenbrunnen aus in die Lüfte. Gebeutelt von der Weltwirtschafskrise muss das Unternehmen 1931 ...
... mit der Balair aus Basel fusionieren, die 1925 ins Leben gerufen wurde. Hier Flugzeuge vom Typ Fokker F VII in Basel Birsfelden. Die beiden Firmen werden am 1. Januar 1931 ...
... zur Swissair zusammengelegt. Hier Ad-Astra-Gründer und Flugpionier Walter Mittelholzer 1934 mit einer Fokker F.VIIb-3 1934 im Sudan. Die neue Heimat der Swissair wird Zürich, obwohl die Basler Balair zwei Drittel der Swissair trägt.
Der neugebaute Flughafen Zürich-Kloten in einer Aufnahme aus dem Eröffnungsjahr 1948. Damals fehlten noch Hochbauten, ein Barackendorf bezeugte den provisorischen Charakter des Interkontinentalflughafens.
Bild: Keystone
Fünf Jahre später wurde der Flughof in Betrieb genommen ...
Bild: Keystone
... was Anlass für eine weitere Eröffnungsfeier gab.
Bild: Keystone
Inzwischen wird der Flughafen Zürich regelmässig zum führenden Airport Europas gekürt, das Passagieraufkommen steigt kontinuierlich.
Ein Piranha-Schützenpanzer der Flughafenpolizei auf dem verschneiten Rollfeld, aufgenommen im Februar 1985. Zum Einsatz kommen könnten die Piranhas etwa bei Flugzeugentführungen. Der Flughafen Zürich zählt zu den bestgesicherten Europas.
Bild: Keystone
Eine Swiss-Maschine beim Start in Zürich. Die Schweizer Fluggesellschaft wurde 2002 nach der Insolvenz der Swissair gegründet, heute ist sie ein Tochterunternehmen der Lufthansa.
Bild: Keystone
Eine Luftaufnahme des grössten Schweizer Flughafens mit Dock Midfield, dem Tower und einigen Maschinen aus dem Jahr 2004. Die Piste 34 im Vordergrund ist diejenige, über welche die Südanflüge erfolgen.
Bild: Keystone/Steffen Schmidt
2017 wurden 490'452 Tonnen Luftfracht auf dem Flughafen Zürich registriert.
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Im selben Erfassungszeitraum gab es 270'453 Flugbewegungen.
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Als aktuelles Bauprojekt wird derzeit «The Circle» realisiert, eine Überbauungskonstruktion mit einem Investitionsvolumen von einer Milliarde Franken.
Bild: Keystone
Die Grundsteinlegung für die derzeit grösste Baustelle der Schweiz erfolgte im März 2017.
Bild: Keystone
An einem Personenbus wird im Rahmen der Flughafenübung «Speed17» am Flughafen Zürich eine Explosion herbeigeführt.
Bild: Keystone/Christian Merz
Bei der Übung im November 2017 wird ein Sprengstoffanschlag auf einen Personentransportbus simuliert.
Bild: Keystone/Christian Merz
Der Flügel eines Flugzeug der israelischen Fluggesellschaft El Al über Zürich nach dem Start in Richtung Tel Aviv. 2016 wurden von Zürich 178 Ziele in 65 Ländern angeflogen.
Bild: Keystone/Petra Orosz
Als Eigentümerin und Betreiberin prognostiziert die Flughafen Zürich AG eine gewaltige Zunahme der Passagierszahlen von heute bereits 29 Millionen auf 50 Millionen im Jahr 2030.
Bild: Keystone
Das wachsende Passagieraufkommen war für den Flughafen Zürich ein Problem, dann kam die Coronakrise.
Bild: Keystone/Ennio Leanza
Als «fliegende Bank» wurde die Swissair wegen ihrer Solidität und ihres Reichtums einst scherzhaft bezeichnet. Dann kam der jähe Absturz mit dem Grounding vor 20 Jahren. Ein Blick zurück auf die wechselhafte Geschichte der nationalen Fluggesellschaft.
Vor 90 Jahren gründeten Flug-Pioniere die Swissair. Der Schweizer Airline gelingt ein berauschender Aufstieg, doch das Grounding 2001 überrascht das Land, das beim folgenden Crash ein nationales Symbol verliert.
Ende der 20er Jahre hat der Schweizer Staat genug. Die Fluggesellschaften des Landes stecken nach der Weltwirtschaftskrise in Schwierigkeiten – und der Staat will keine Subventionen zahlen. Er macht Druck – und zwei Konkurrenten müssen fusionieren.
Ad Astra Aero – wörtlich: «zu-den-Sternen-Air» – aus Zürich ist die kleinere Airline, die vom Schweizer Flugpionier Walter Mittelholzer gegründet worden ist. Die Balair aus Basel übernimmt zwei Drittel der neuen Fluglinie, die am 26. März 1931 ins Leben gerufen wird, deren Geburt dann aber auf den 1. Januar zurückdatiert wird: die Swissair.
Die Swissair startet nach dem Zweiten Weltkrieg durch
Nach der Gründung 1931 geht es für die Swissair gefühlt nur in eine Richtung: nach oben. Die Fluggesellschaft startet nach dem Zweiten Weltkrieg durch, unternimmt ab 1947 Transatlantikflüge in die USA, lastet ihre Maschinen maximal aus und investiert umgehend in neue Flugzeuge.
Subventionen hat die Swissair ab 1947 nicht mehr nötig, bietet dafür ab 1952 aber auch Billette in der damals brandneuen Touristik-Klasse an. Die heutige Economy Class war in den USA erst vier Jahre zuvor etabliert worden. Die Verantwortlichen erweitern beständig Streckennetz und Flotte, setzen von Beginn an aber auch auf Dienstleistung.
Als erste Airline wartet die Swissair an Bord mit Snacks auf – und früh auch mit Flugbegleitern, die diese anbieten. Der Service der Schweizer ist bald in aller Munde – und einer der Gründe für ihren scheinbar endlosen Aufstieg. Exemplarisch dafür steht das Beispiel einer Frau und eines Mannes Anfang der 80er Jahre, die für die Strecke Genf–New York nur Tickets für die zweite Klasse bekommen haben.
Aufstieg in die Weltspitze
Als ein Erste-Klasse-Billett storniert wird, bekommt die Frau als gute Kundin den Zuschlag, wie im Buch «Swissair – Das Porträt einer erstaunlichen Fluggesellschaft» von 1981 beschrieben wird: «Der Dame aus Philadelphia wird das dortige Swissair-Büro in wenigen Minuten telephonisch ihre Erlösung aus der Ungewissheit mitteilen.»
Ja, die Zürcher sind sogar in einem Bundesstaat wie Pennsylvania vertreten in jener Zeit, in der dem Fluggast noch hinterhertelefoniert wird – und in der das Reisen in der Economy Class scheinbar die reinste Hölle ist.
Die Fluggesellschaft schwebt im siebten Himmel. Zitat «Swissair – Porträt»: «Dass Swissair pro Jahr mehr Passagiere befördert, als die Schweiz Einwohner hat, dass sie trotz der Kleinheit ihres Heimatlandes zu den zehn grössten Airlines zählt, ist wenigen bekannt, aber erstaunlich.»
Der Sinkflug beginnt in den 80ern
Als Arbeitgeber schafft das Unternehmen durch hohe Löhne und grosszügige Versorgung eine hohe Identifikation der Belegschaft: «Es sind vor allem die Ausländer», schreibt Autor Lorenz Stucki, «ausländische Angestellte, die von Stolz auf ‹ihre› Swissair spürbar durchdrungen sind.» Das gilt notabene auch für Stuckis Buch, das erscheint, als die Airline ihren Gipfel erreicht hat.
Airline-Ranking: Das sind die 10 besten Fluggesellschaften der Welt
Eine Boeing 777-300ER der Swiss im Landeanflug auf Zürich. Die nationale Fluggesellschaft der Schweiz schneidet in Sachen Treibstoffeffizienz überdurchschnittlich gut ab. Auf den folgenden Bildern erfahren Sie, wer die besten Airlines der Welt sind.
Bild: Keystone/Christian Beutler)
Der weltgrösste Flugzeugbauer Boeing (vordere Maschine) hat seinen Rivalen Airbus auf der Luftfahrtmesse in Farnborough bei Neubestellungen abgehängt. Beide Hersteller lassen kleineren Unternehmen kaum eine Chance.
Bild: Keystone
Marktführer Boeing zeigte der Konkurrenz auf der Luftfahrtmesse die Grenzen auf.
Bild: Keystone
Airlines setzen fast aussschliesslich auf Boeing und Airbus. Das jährlichen Airline-Ranking des Wirtschaftsblatts «Handelszeitung» wies die besten Anbieter aus. Das sind die Top 10 dieses Jahres.
Bild: Getty Images
Platz 10: Finnair
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Platz 9: Swiss
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Platz 8: Quantas
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Platz 7: Lufthansa
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Platz 6: Emirates
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Platz 5: Cathay Pacific
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Platz 4: Air New Zealand
Bild: Getty Images
Platz 3: All Nippon Airways
Bild: Getty Images
Platz 2: Singapore Airlines
Bild: Getty Images
Platz 1: Qatar Airways
Bild: Getty Images
Dass der folgende Abstieg schleichend geschieht, liegt vielleicht auch an Autoren wie Stucki und an Schweizer Journalisten, die durch grosszügige Rabatte unkritisch gegenüber der Swissair werden. Die wiederum bestimmt, dass nur noch wenige Köpfe aus der Chefetage mit Medien kommunizieren dürfen. Fehlende Transparenz verschleiert die aufziehenden Probleme.
Etwa durch den in der Branche immer stärker werdenden Drang nach Grösse. Die Idee dahinter: Wer mehr Leute in einem Flugzeug in die Luft bringt, nimmt bei ähnlichen Betriebskosten auf gleicher Strecke mehr ein als ein Konkurrent. Vor allem aber durch die Liberalisierung des Marktes, der Mitte der 80er einsetzt: Zuvor war international noch kartellartig vorgeschrieben, was ein Billett Genf–New York kosten muss.
Krise und Konkurs
Im folgenden Preiskrieg ist die Swissair durch hohe Lohnkosten und eine Flotte, die auf Luxus und Leistung getrimmt ist, schlecht aufgestellt und wie ihre Konkurrenz im Ausland gezwungen, Allianzen einzugehen. 1989 ist sie die erste europäische Fluggesellschaft, die mit Delta Airlines einen amerikanischen Partner findet. SAS und Singapore Airlines schliessen sich dem Bündnis an, das in den 90ern dem Preiskrieg standhalten muss.
Nach der Auslieferung von gut 1000 Exemplaren endete im Oktober 2004 die Produktion der Boeing 757. Nachfolger soll das «New Mid-market Airplane» (kurz NMA, inoffiziell Boeing 797) werden mit einer Reichweite von 8000 Kilometern und einer Kapazität für 225 bis 270 Passagiere.
Bild: Keystone/Boeing
Ein Airbus A380 bei einem Demonstrationsflug 2013 auf der Paris Air Show: Im Jahr 2015 hat Airbus mit 635 Maschinen so viele Flieger ausgeliefert wie nie zuvor in der Firmengeschichte. Doch ausgerechnet der prestigeträchtige Riesenvogel hebt derzeit nicht richtig ab. Wegen zu wenigen Bestellungen hatte Airbus-Chef Fabrice Brégier zuletzt angekündigt, die A380-Produktion von 27 Jets jährlich ab 2018 auf nur noch zwölf Maschinen zu senken.
Bild: Keystone
Unter den Kurz- und Mittelstreckejets spielt die Boeing 737 eine herausragende Rolle. Die Serienproduktion dieses Flugzeugtyps begann 1967 und dauert bis heute an. Insgesamt verbuchte Boeing bis Oktober 2013 11'275 Bestellungen, gefertigt wurden bis dato 7789 Stück. Im Bild ist die hierzulande wohl bekannteste Boeing 737 zu sehen, die 1977 von Terroristen entführte «Landshut». Drei Tage nach der Aufnahme wurde die «Landshut» in Mogadischu, Somalia, von der deutschen Elitetruppe GSG-9 gestürmt und alle Geiseln unverletzt befreit.
Bild: Keystone
Der grösste Konkurrent der 737-Familie ist der Airbus mit seinem A321neo in verschiedenen Versionen. Von dem grössten Mittelstreckenjet haben die Europäer eine Langstreckenversion entwickelt, die bis zu 4000 nautische Meilen (7400 Kilometer) zurücklegen kann – und künftig noch mehr schaffen soll. Boeing muss seine Rolle als führender Flugzeugbauer festigen. Denn Airbus holt immer weiter auf. Die folgenden Bilder zeigen legendäre Flugzeuge.
Bild: Mustafa Yalcin/Anadolu Agency/Getty Images
Einstmals der Stolz der Air France und British Airways: Die Aérospatiale-BAC Concorde 101/102. Im Bild: Die Maschine der British Airways, die am 24. Oktober 2003 in New York zum letzten Linienflug einer Concorde startet.
Bild: Keystone
Kurz nachdem sich mit der Tupolew Tu-144 ein der Concorde sehr ähnliches Flugzeug als erstes Überschall-Passagierflugzeug in die Luft erhoben hatte, nahm die Concorde 1976 den regulären Flugbetrieb zwischen Paris/London und New York auf.
Bild: Keystone
Ihre Flugzeit betrug dabei die Hälfte der Zeit, die ein konventioneller Passagierjet brauchte. Kommerziell war die Concorde kein Erfolg, jedoch diente die «Königin der Lüfte» ihren Fluggesellschaften als Prestigeobjekt.
Bild: Keystone
Ihre letzten Flüge absolvierte die Concorde im Jahr 2003, nachdem zuvor, im Juli 2000, eine Maschine beim Start in Paris abgestürzt war ...
Bild: Keystone
... und alle ihre Insassen das Leben verloren hatten. Weitere geschichtsträchtige und legendäre Flugzeuge zeigen wir auf den folgenden Seiten dieser Galerie.
Bild: Keystone
Die Antonow An-225 «Mrija» ist das grösste tatsächlich im Einsatz befindliche Flugzeug der Welt. Von diesem Typ wurde bisher nur ein einziges Exemplar fertiggestellt, ein zweites wartet in Kiew noch immer – und vielleicht auch für immer auf seine Fertigstellung. Die An-225 kann mit bis zu 250 Tonnen Fracht beladen werden und hat dann eine Reichweite von 2500 Kilometern. Der Bedarf nach dieser Art Transportleistung ist weltweit sehr gering, sodass die An-225 die meiste Zeit im Hangar steht.
Bild: Keystone
Das Grossraumflugzeug McDonnell Douglas MD-11 hat aufgrund seines ins Heckleitwerk integrierten Triebwerks eine unverkennbare Silhouette. Es wurde in nur geringer Stückzahl zwischen 1990 und 2000 produziert. Von den insgesamt 200 Exemplaren fliegen heute noch 167, allerdings fast ausschliesslich im Frachtdienst. Die Swissair gehörte zu den Erstbestellern dieses Typs, und mit einer MD-11 erlebte sie auch das schlimmste Unglück ihrer Geschichte, den Absturz von Flug 111 vor Halifax, Kanada, bei dem 229 Menschen ihr Leben verloren.
Bild: Keystone
Die Convair 990 «Coronado» war zu ihrer Zeit das schnellste Verkehrsflugzeug der Welt. Sie flog von 1961 bis 1987 in erster Linie für die American Airlines, aber auch für andere Gesellschaften, darunter die Swissair. Das Bild zeigt eine Convair 990A, die die Swissair 1962 beschaffte und die 2007 im Verkehrshaus Luzern einen Ehrenplatz erhielt.
Bild: Keystone
Die zweisitzige McDonnell Douglas F-4 «Phantom II» flog 36 Jahre, von 1960 bis 1996, für die US-Luftwaffe und das US Marine Corps. In einigen Ländern, darunter Südkorea, die Türkei und der Iran, ist sie bis heute im Dienst. Deutschland hat seine letzten «Phantom II» im Juni dieses Jahres ausgemustert. Das Flugzeug kann als Jäger wie auch als Bomber eingesetzt werden und spielte im Vietnamkrieg in beiden Kapazitäten eine herausragende Rolle. Abgelöst wurde die F-4 durch die F-14 (Tomcat), die F-15 (Eagle), die F-16 (Fighting Falcon) und die F/A-18 (Hornet).
Bild: Keystone
Die Beschaffung der Lockheed F-104 «Starfighter» erwies sich für die deutsche Luftwaffe als ein ziemliches Desaster. Nachdem es bereits um den Kauf des Flugzeugs zu einem Bestechungsskandal gekommen war, brachte eine Serie von Abstürzen in den 1960er-Jahren den «Starfighter» in Verruf. In Deutschland belegte man das Flugzeug unter andererm mit den Schimpfnamen «Sargfighter» und «Wittwenmacher». Dennoch blieb die F-104 in mehreren Nato-Staaten noch lange im Dienst, bis 2004 Italien die letzten Maschinen dieses Typs ausmusterte.
Bild: Keystone
Der schwere Bomber Boeing B-52 «Stratofortress» wurde von der US-Luftwaffe bereits Ende der 1940er-Jahre als Träger für Nuklearwaffen entwickelt und 1955 in Dienst gestellt. Bis 1962 wurden 744 Exemplare dieses Flugzeugs hergestellt; ein Zehntel davon ist noch immer im Dienst und einige Maschinen könnten, so schätzen Experten, auch nach 2040 noch für die Air Force fliegen. Eine Atomwaffe hat eine B-52 noch nie abgeworfen, doch der Langstreckenbomber wurde unter anderem im Vietnamkrieg, im Golfkrieg und bei der Bombardierung Afghanistans nach dem 11. September 2001 mit verheerender Wirkung eingesetzt.
Bild: Keystone
Die Lockheed U-2 «Dragon Lady» diente ab 1955 den Amerikanern als Aufklärungsflugzeug, das in 20 Kilometer Höhe operierte und vor allem das Gebiet des Warschauer Pakts überwachen sollte. Es ist eine Mischung aus Segelflugzeug und Jet. Für Fliegerabwehrgeschütze und gegnerische Jagdflugzeuge war die U-2 zu ihrer Zeit unerreichbar. Im Mai 1960 verlor jedoch eine U-2 aufgrund von Triebwerksschwierigkeiten an Höhe und wurde von der sowjetischen Flugabwehr abgeschossen. Ihr Pilot, Gary Powers (Bild), wurde gefangen genommen und als Spion zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach weniger als zwei Jahren konnte er aber gegen einen sowjetischen Spion ausgetauscht und in die Freiheit entlassen werden.
Bild: Keystone
Die sowjetischen Mikoyan-Gurevich Mig 21 kam 1959 erstmals zur Auslieferung und wurde von über 50 Staaten, nicht nur des Ostblocks, eingekauft. Mit mehr als 11'000 Exemplaren ist sie das in derer grössten Stückzahl produzierte Überschallflugzeug der Luftfahrtgeschichte. Zum Kampfeinsatz kam die Mig 21 unter anderem im Vietnamkrieg, im Sechstagekrieg, im indisch-pakistanischen Krieg von 1971 und in zahlreichen anderen militärischen Konflikten. In mindestens 15 Ländern ist sie bis heute im aktiven Dienst.
Bild: US Air Force
Mit der «Comet» brachte die britische de Havilland Aircraft Company 1949 den ersten in Serie gebauten Passagierjet auf den Markt. Zwei «Comet 4» (Bild) überquerten als erste zivile Düsenflugzeuge 1958 den Atlantik, eine von London nach New York, die andere von New York nach London. Charakteristisches Merkmal der «Comet» sind die in die Tragflächen eingelassenen Triebwerke.
Bild: Getty Images
Die «Spruce Goose» genannte Hughes H-4 Hercules des exzentrischen Milliardärs Howard Hughes erhob sich nur ein einziges Mal, am 2. November 1947, in die Luft und flog in 20 Metern Höhe etwa anderthalb Kilometer weit. Sie ist das grösste jemals gebaute Wasserflugzeug und übertrifft sowohl an Spannweite als auch an Flügelfläche alle anderen Flugzeuge.
Bild: Keystone
Diese Douglas DC-3 flog im August 2012 über den Genfersee. Das Modell hat allerdings schon fast 80 Jahre auf dem Buckel: Erstmals geflogen ist die DC-3 im Dezember 1935. Vom Militär wurde sie als Transport-, Passagier- und Sanitätsflugzeug verwendet, ebenso, um Lastensegler zu schleppen. Bis zum heutigen Tag wird das Flugzeug noch auf einigen entlegenen Linien in Kanada und der Südsee regulär eingesetzt. Seine Sternstunde hatte es jedoch als «Rosinenbomer» bei der Berliner Luftbrücke 1948-49.
Bild: Keystone
Vielleicht das berüchtigtste Flugzeug der (bisherigen) Geschichte: Die B-29 Superfortress «Enola Gay» der US-Luftwaffe bei ihrer Rückkehr vom Atombombenabwurf über Hiroshima, Japan, am 6. August 1945. Die B-29 war der Nachfolger der B-17 und konnte mehr als das Doppelte des Vorgängermodells tragen. Sie wurde in der Endphase des Zweiten Weltkriegs im Pazifik und später im Koreakrieg verwendet.
Bild: Keystone/AP Photo
Die Messerschmitt Me 262 war das erste in Serie gebaute Düsenflugzeug. Obwohl im Zweiten Weltkrieg ca. 800 Maschinen dieses Typs zum Einsatz kamen, konnte die deutsche Luftwaffe damit den Untergang des Nazireiches nicht mehr aufhalten. Nach dem Erstflug im Juli 1942 dauerte es noch zwei Jahre, bis die Me 262 zum Einsatz kam. Fatalerweise hatte Adolf Hitler persönlich verfügt, dass das schnellste Flugzeug seiner Zeit als Bomber statt als Jäger zu verwenden sei, wodurch seine wahre Stärke nicht ausgespielt werden konnte.
Bild: US Air Force
Die Yakovlev Yak-9 wurde von 1942 an in der Sowjetunion in gewaltigen Stückzahlen produziert und verhalf der Roten Armee zu einer gefürchteten Waffe gegen die deutschen Flugzeuge. Auch die legendäre französisch-sowjetische Fliegertruppe «Normandie-Niémen» flog auf der Yak-9.
Bild: (CC) Wikipedia – User Hiuppo
Die Boeing B-17 «Flying Fortress» (Fliegende Festung) wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg von der US Army entwickelt und erwies sich als ausserordentlich robustes Fluggerät. In grossem Umfang wurde es im Bombenkrieg gegen Deutschland bei Tageinsätzen verwendet. 40 Prozent aller Bomben, die die Westalliierten über dem Nazireich abwarfen, kamen aus den Bombenschächten der B-17.
Bild: US Army
Das britische Gegenstück zur amerikanischen «Fliegenden Festung» war die «Avro Lancaster». Dieser Bomber lud während des Zweiten Weltkriegs auf 156'000 Flügen mehr als 618'000 Tonnen Bomben über feindlichem Gebiet, vor allem über Deutschland, ab. Eine prominente Rolle spielt die «Lancaster» in dem Kriegsfilm «The Dam Busters – Die Zerstörung der Talsperren» von 1955. Der legendäre Tiefflug über einen Stausee wurde zum 70. Jahrestag des Einsatzes, am 16. Mai 2013, mit einer historischen Maschine nachgestellt (Bild).
Bild: Keystone
Sie lehrte die gegnerischen Piloten im Jahr 1940 das Fürchten: die «Supermarine Spitfire», kurz «Spitfire» genannt. Während der Luftschlacht um England erwies sie sich als robuster und sehr schneller Abfangjäger, der die angreifenden Deutschen in grosser Zahl vom Himmel holte und verhinderte, dass Nazideutschland die Luftherrschaft über die britische Kanalküste erringen konnte. Auch im weiteren Verlauf des Krieges bildete die «Spitfire» das Rückgrat der britischen Jägerflotte.
Bild: Keystone
Liebevoll «Tante Ju» genannt, lässt die Junkers Ju 52 seit 1932 die Herzen der Flugenthusiasten höher schlagen. Zunächst als Zivilflugzeug geplant und eingesetzt, wurde sie bald auch vom Militär entdeckt. Als Bomber flog sie erstmals im Spanischen Bürgerkrieg und danach im Zweiten Weltkrieg. Unvergesslich wird ihr Einsatz Ende 1942 in Stalingrad bleiben, wo sie zur Versorgung der eingeschlossenen deutschen Truppen aus der Luft eingesetzt wurde – vergeblich. Nach dem Krieg flog die Ju 52 in mehreren Ländern sowohl zivil als auch militärisch bis in die 1980er-Jahre hinein. Noch heute sind einzelne Exemplare als Touristenattraktion in der Luft.
Bild: Keystone
Eine wenig sympathische Verwandte der Ju 52 ist die Ju 87 «Stuka», ein Sturzkampfflugzeug der deutschen Luftwaffe. Dieser Flugzeugtyp eignete sich dank der im Sturzflug laut aufheulenden Bordsirene hervorragend als Terrorinstrument. Als Kampfflugzeug hatte die Ju 87 keine besonderen Qualifikationen: Ihr fehlte die Wendigkeit beim Luftkampf und es mangelte ihr an defensiver Bewaffnung.
Bild: Getty Images
Das im st. gallischen Altenrhein gebaute Flugboot Dornier Do X stellte zu seiner Zeit, in den frühen 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, alles in Schatten, was motorgetrieben fliegen konnte. Es war das grösste, schwerste und antriebsstärkste Flugboot der Welt und nur die Tupolev ANT-20 «Maxim Gorki» machte ihm den Titel «grösstes Flugzeug der Welt» streitig. Der Grund, warum das Flugboot in Altenrhein gebaut wurde, ist politischer Natur: Dem Deutschen Reich wurde im Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg der Bau von Flugzeugen dieser Grösse untersagt, sodass man in die benachbarte Schweiz auswich.
Bild: Bundesarchiv, Bild 102-12963 / CC-BY-SA
Mit der «Spirit of St. Louis» gelang Charles Augustus Lindbergh 1927 die erste Überquerung des Atlantiks ohne Zwischenlandung in einem Flugzeug. Das Foto zeigt Lindbergh und seine Maschine vom Typ «Ryan NYP» kurz vor dem historischen Ereignis.
Bild: Getty Images
Louis Blériot startete am 25. Juli 1909 von Les Baraques bei Calais zu seinem Flug nach Dover. Mit seiner «Blériot XI» und ihrem 3-Zylinder-Anzani-Motor mit nur 25 PS legte er die Strecke in 37 Minuten zurück – und war damit ein gemachter Mann: Der damals 35-Jährige erhielt den von der «Daily Mail» ausgeschriebenen Preis von 1000 Englischen Pfund für den ersten Flug über den Ärmelkanal.
Bild: Keystone
Der wird durch Überkapazitäten ausgelöst und verhagelt neben einer Rezession in der Schweiz und der Frankenstärke die Bilanz der Zürcher. Der Kauf der belgischen Sabena 1995 entpuppt sich ebenso als Fehlgriff wie die Strategie, selbst als Anführer einer gossen Airline-Allianz aufzutreten, für die extrem viel Geld investiert werden muss. 1996 macht die Swissair knapp eine halbe Milliarde Franken minus.
Erst externe Berater machen der Chefetage im Jahr 2000 klar, dass die Zeit der grossen Sprünge vorbei ist. Der Ausstieg aus Beteiligungen führt in jenem Jahr zu einem Minus von satten 2,5 Milliarden Franken. Ein hoher Preis für Kerosin, die teure Abwicklung der belgischen Sabena und der Einbruch des Luftverkehrs im Schwarzen Herbst brechen der Swissair im Oktober 2001 das Genick. Das Grounding wird der breiten Masse dabei ähnlich unerklärlich vorgekommen sein wie das sinnlose Blutbad in Zug.
Schwarzer Herbst 2001
Erst die folgenreichen Anschläge vom 11. September, die auch den Luftverkehr weltweit ins Trudeln bringen. 16 Tage später ein unerhörter Massenmord in der Schweiz, bei dem der Täter im Zuger Parlament 14 Volksvertreter und schliesslich sich selbst tötet.
Der ohnehin schon gebeutelten Öffentlichkeit wird am 1. Oktober eröffnet, dass sich die Swissair finanziell im freien Fall befindet, bevor bei einem Crossair-Absturz bei Bassersdorf ZH am 24. November auch noch 24 Menschen sterben.
Das Erbe der Swissair tritt die Crossair an, die mal eine Tochtergesellschaft der Swissair war, und fortan Swiss heisst. Die neue Firma macht 2002 knapp 1 Milliarde Franken minus, 2003 sind es noch 687 Millionen und 2005 ist Swiss noch immer 140 Millionen in den Miesen. Die Grossaktionäre, also der Bund, Kanton und Stadt Zürich, UBS und CS können es sich nicht weiter leisten, das Werben der Lufthansa zu ignorieren.
Am Dienstag, 22. März 2005, um kurz nach 20 Uhr werden die Dokumente unterzeichnet. Auf der einen Seite Swiss-CEO Christoph Franz und Pieter Bouw vom Verwaltungsrat, auf der anderen Lufthansa-Boss Wolfgang Mayrhuber.
Am 1. Juli 2007 ist die Integration der Swiss in den Konzern abgeschlossen – und bereits 2008 wundert sich die «NZZ», dass «die kleine Swiss 2007 nicht viel weniger verdient als die Lufthansa mit ihrem vier- bis fünfmal grösseren Passagiergeschäft». 2009 macht die Swiss Gewinn, während die Lufthansa sogar Verluste einfliegt. Auch 2011, 2014 und 2015 bringt die Tochter mehr Geld ein als der Mutterkonzern: Die Legende vom Goldesel ist geboren.
Christoph Franz, der als CEO die Swiss für 310 Millionen Franken an die Lufthansa verkauft hat, steigt 2011 zum Chef des Mutterkonzerns auf und saniert auch diesen, bevor er 2014 an die Spitze von Roche wechselt. Die Swiss präsentiert 2019 das beste Ergebnis ihrer Geschichte – mit gut 630 Millionen Franken Gewinn.
Es ist erfreulich, dass die Schweizer vor der Coronakrise wieder ein sattes Plus eingeflogen haben – aber es schmerzt die Nation bis heute, dass das nicht schon vor 2005 möglich gewesen war.
Transparenz: Dieser Artikel war bereits Anfang Jahr auf «blue News» zu lesen. Aus gegebenem Anlass wurde er aktualisiert und neu veröffentlicht.
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