Besuch im AargauBerset kündigt Lockerungen an: «Die Perspektiven sind gut»
gbi/uri
28.1.2022
Bundesrat Alain Berset sprüht bei seiner Visite im Aargau vor Optimismus: Den Spitälern drohe mit Omikron kein Kollaps mehr, daher lägen grosse Lockerungsschritte drin.
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28.01.2022, 15:00
28.01.2022, 16:05
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Alain Berset verbreitete nach seinem Besuch im Kanton Aargau Zuversicht: Der Gesundheitsminister hielt fest, dass der Ausblick auf die epidemiologische Entwicklung im Moment sehr gut sei. Daher stellte der SP-Bundesrat auch grosse Lockerungsschritte in der kommenden Woche in Aussicht.
Die Quarantänepflicht könnte ganz wegfallen, die Homeoffice-Pflicht in eine -Empfehlung umgewandelt werden, so Berset. Er betonte dabei, dass der 2. Februar ein wichtiges Datum sein werde – damit würde der Bundesrat die bestehenden Massnahmen früher lockern als geplant. Erst kürzlich hatte er die beiden genannten Massnahmen bis Ende Februar verlängert.
Woher dieser Optimismus rührt? Er habe sich beim Besuch des Kantonsspitals Aarau einmal mehr überzeugen können, dass den Spitälern durch die Omikron-Welle keine Überlastung mehr drohe, sagte Berset.
Auf eine Journalistenfrage ergänzte der Gesundheitsminister, auch das Ende der Zertifikatspflicht im Inland sei ein Thema. Diese habe vor allem dem Schutz vor der Delta-Variante gegolten, mit Omikron sei man jedoch in einer anderen Situation.
Von einem «Freedom Day» wollte er aber gleichwohl nicht sprechen. Es sei nicht gesagt, dass alle Massnahmen gleichzeitig aufgehoben würden – und es sei auch gar nicht gesagt, dass die Pandemie danach beendet sei. Lediglich die akute Phase scheine zu einem Ende zu kommen.
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15.03 Uhr
Die Medienkonferenz ist beendet
Wir danken für das Interesse.
15.02 Uhr
Welche Rolle spielt Long Covid bei den Überlegungen?
Berset sagt, Long Covid spiele eine grosse Rolle. Es hätten sich bereits sehr viele Menschen mit Covid angesteckt. Nun gelte es, voranzumachen in der Forschung und der Behandlung von Long Covid. «Das ist eine riesige Herausforderung.»
15.01 Uhr
Keine Angst vor einem Anstieg der Spitaleintritte?
In Dänemark gehe die Zahl der Hospitalisationen wieder nach oben – sieht Berset diese Gefahr nicht auch für die Schweiz? Das Risiko einer Überlastung der Intensivstationen habe den Bundesrat immer stark interessiert – nur schon wegen der Folgen für die Gesellschaft. Diese Gefahr drohe mit Omikron aber nicht mehr, zeigt sich Berset zuversichtlich. «Wir können froh sein, dass das möglich war bei uns.» Das bedeute aber nicht, dass die Situation ab jetzt immer stabil und gut sei.
15.57 Uhr
Kommen die Forderungen nach sofortiger Aufhebungen der Massnahnmen nicht zu früh?
Entsprechende Forderungen seien legitim, sagt Berset. Es sei klar, dass das Zertifikat nicht da sei, um für ewig zu bleiben. Man habe es derzeit, weil man es brauche. Auch künftig werde der Bundesrat es so halten, dass er mit Druckresistenz durch die Pandemie steuere. Aber natürlich wolle man die Massnahmen nicht ewig erhalten.
14.56 Uhr
Kann man Lockerungen auch den Spitälern zumuten?
Hat Berset nach dem Besuch des Spitals in Aarau keine Bedenken, jetzt über grosse Lockerungen zu sprechen? Dazu sagt Berset: Der Bundesrat habe nur jene Massnahmen ergriffen und aufrecht behalten, von denen er sich eine epidemiologische Wirkung erhoffe. Mittlerweile zeige sich auf den Intensivstationen ein beständiger Rückgang der Patientenzahlen. Auch wenn die Spitäler viel Arbeit hätten, müsse man daher über die Aufrechterhaltung der Massnahmen für das ganze Land diskutieren.
14.54 Uhr
Wie will man die Leute angesichts der guten Lage noch zum Booster motivieren?
«Wir haben mit dem Booster eine solch gute Lage erreicht», sagt Berset. Die Pandemie sei noch nicht fertig, womöglich sei man jetzt aber in einer Phase, wo man mehr Eigenverantwortung wagen könne. Aber ohne Impfung sei das nicht möglich geworden. Die Impfung bleibe auch weiterhin zentral, so Berset. Das dürfe man nicht vergessen.
14.51 Uhr
Fällt auch die Zertifikatspflicht?
Aufhebung der Quarantäne und das Ende der Homeoffice-Pflicht habe er schon erwähnt – was könnte sonst noch gelockert werden? Die Begrenzung bei Treffen im privaten Rahmen, sagt Berset – diese würden nach wie vor gelten. Doch auch das Ende der Zertifikatspflicht im Inland sei ein Thema. Diese habe vor allem dem Schutz vor der Delta-Variante gegolten, mit Omikron sei man jedoch in einer anderen Situation.
14.45 Uhr
Die Fragerunde beginnt
Ist das jetzt der Freedom-Day? Und was ist von der Kritik an der Taskforce zu halten?
Berset sagt, er halte den Begriff «Freedom Day» für gänzlich falsch. Das sei ein Begriff aus der Kriegssprache. Die Schweiz habe diesen Ausdruck auch nicht verwendet. Man könne sich eher auf einen Freudentag freuen. Generell sei es aber zu früh für solche Ausdrücke – es könne immer etwas geschehen.
Zur Kritik an der Taskforce sagt er, die Wissenschaft habe stets geholfen und man sei immer in Kontakt. «Die Wissenschaft hat in der Krise Unglaubliches geleistet», so Berset. Er hätte vor ein paar Wochen aber auch nicht geglaubt, dass die Überlastung des Spitalsystems kein Thema mehr sei. Alle würden gemeinsam versuchen, einen Weg aus der Krise zu finden.
14.44 Uhr
Grosse Lockerungsschritte angedeutet
Nun richtet Berset den Blick nach vorne. Die Situation sei gut im Moment, die Aufhebung von Massnahmen sei denkbar. Der 2. Februar werde ein wichtiger Tag sein, betont er. «Für die nächste Woche können wir sicher eine Aufhebung der Quarantäne diskutieren», so Berset. Dasselbe gelte für eine Umwandlung von der Homeoffice-Pflicht in eine -Empfehlung. In den nächsten Wochen werde es «viel Bewegung» geben, so Berset. Die Massnahmen sollten nur so lange aufrechterhalten werden, als sie etwas nützen.
14.41 Uhr
Blick zurück
Berset blickt nun zurück auf die Situation vor einem Jahr, als er letztmals den Aargau besucht habe. Der grösste Unterschied sei die Immunisierung in der Bevölkerung, die heute in fast allen Bevölkerungsgruppen sehr hoch sei – mit Ausnahme der Kinder unter zehn Jahren. «Was sich aber nicht geändert hat: Auch damals waren wir schon pandemiemüde.»
14.39 Uhr
Omikron weckt Zuversicht
Im Kantonsspital habe sich gezeigt, welchen Unterschied sich durch die Dominanz der Omikron-Variante ergebe, so Berset. Es sei eine positive Entwicklung im Vergleich zur Delta-Variante, nichtsdestotrotz bleibe der Druck auf das Spitalpersonal enorm hoch. Er wiederholt dabei einmal mehr, dass für den Bundesrat die Situation auf den Intensivstationen entscheidend sei.
14.37 Uhr
Warum die Bäckerei?
Nach der kurzen Einleitung hat Berset das Wort. Beim Jowa-Besuch hätten ihn die Fragen interessiert, wie ein Grossbetrieb mit Schutzkonzepten und Homeoffice umgehe, erklärt der Bundesrat. Es sei sehr interessant zu sehen, wie sehr sich die Unternehmen in der Krise angepasst hätten.
14.34 Uhr
Berset ist da
Berset und Gallati haben Platz genommen, die Medienkonferenz ist eröffnet. Galatti erklärt das Programm des bisherigen Tages. So habe man den Produktionsbetrieb der Jowa-Bäckerei besucht, um sich ein Bild von den Herausforderungen für die Logistik zu machen. Später habe man das Kantonsspital Aarau besucht.
Für Alain Berset ist es ein Besuch in einem Kanton, der den Corona-Kurs des Bundesrats wohlwollend aufnimmt. So hatte sich der Aargauer Regierungsrat Mitte Januar hinter die vom Bundesrat vorgeschlagene Verlängerung der Corona-Massnahmen bis Ende März gestellt. Vielen anderen Kantonen ging das zu weit, und am Schluss entschied sich der Bundesrat für einen Kompromiss.
Im Aargau galten derweil ohnehin strengere Massnahmen, als sie der Bund vorgegeben hatte: Wer in Aussenbereichen von Gastrounternehmen oder Clubs essen oder trinken wollte, musste das im Sitzen tun. Diese Regelung hat der Regierungsrat ab dem heutigen Freitag aufgehoben.
Berset besucht den Kanton, um sich vor Ort ein Bild von der Corona-Lage zu machen. Zusammen mit Landstatthalter Jean-Pierre Gallati, Vorsteher des kantonalen Departements für Gesundheit und Soziales, wird er am Nachmittag vor die Medien treten.
blue News tickert die Medienkonferenz ab 14.30 Uhr live.