Verschoben auf Sommer Wie hart trifft der WEF-Schlag die Davoser Hotels?

lmy

21.12.2021

An den Tagen, an denen das WEF hätte stattfinden sollen, werden wohl einige Hotelbetten in Davos leer bleiben.
An den Tagen, an denen das WEF hätte stattfinden sollen, werden wohl einige Hotelbetten in Davos leer bleiben.
KEYSTONE

Das WEF findet auch dieses Jahr nicht im Januar in Davos statt. Für die sowieso schon gebeutelte Hotellerie bedeutet das nicht Gutes.

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Omikron bringt zu viele Unsicherheiten mit sich: Das World Economic Forum (WEF) wird deswegen verschoben. «Die aktuelle pandemische Lage macht es extrem schwierig, ein globales, persönliches Treffen zu organisieren», heisst es in einer Mitteilung.

Das jährliche Wirtschaftstreffen hätte vom 17. bis 21. Januar in Davos stattfinden sollen. Schon im letzten Jahr konnte das WEF nicht wie gewohnt im Januar im Bündner Wintersportort stattfinden. Stattdessen sollen sich die Teilnehmer*innen online austauschen – und im Frühsommer doch noch in Davos zusammenkommen, laut «Tages-Anzeiger» Ende Juni.



Das betont auch Samuel Rosenast von Davos Klosters Tourismus auf Anfrage von blue News: «Es handelt sich hier nicht um eine Absage, sondern um eine Verschiebung.» Da Rahmen und Zeitpunkt dafür noch nicht klar seien, könne man noch nicht definieren, ob oder wie viel Umsatz dadurch verloren gehe.

«Da das World Economic Forum jeweils in der Nebensaison stattfindet, dürften bei den Hotels in dieser Woche aber einige Zimmer leer bleiben», so Rosenast. Er gehe nicht davon aus, dass Hotels dadurch an die Grenzen stiessen. «Es ist die bald zweijährige Pandemie, die es uns im Tourismus allgemein ziemlich schwere Zeiten beschert.»

Schwerer Schlag in schwieriger Zeit

Für die WEF-Tage waren etwa Ferienwohnungen in Davos fast ausgebucht, wie «20 Minuten» berichtet. Durch die Verschiebung dürfte es nun mehr Platz in Wohnungen und auch in Hotels haben, die Preise auf dem üblichen Niveau liegen.

Es wäre nun eine gute Zeit für Skiferien in Davos, meint ein Experte in dem Bericht. Doch für die Destination Davos sei die Verschiebung «sehr schlimm, weil ein – auch wirtschaftlich – wichtiger Event mit weltweiter Ausstrahlung in einer sonst schon schwierigen Zeit wegfällt», so Roland Lymann von der Hochschule Luzern.

Auch Ernst «Aschi» Wyrsch von Hotellerie Suisse Graubünden spricht im «Tages-Anzeiger» von einem Nackenschlag. Das WEF mache ein Viertel der jährlichen Wertschöpfung in Davos aus, für einige Betriebe sogar noch mehr. Und jetzt habe man eine Woche mit einer Belegung von null statt 100 Prozent. Einen Hoffnungsschimmer sieht er aber: «Immerhin haben wir diesmal die Aussicht auf ein WEF im Davoser Sommer.»