Influencer eilt zu HilfeBaustelle bedroht Existenz von Zürcher Traditionsbäckerei
vab
17.7.2024
Weil vor seinen Türen gebaut wird, verliert ein Zürcher Beck seine Laufkundschaft. Das Traditionshaus steht kurz davor, die Türen schliessen zu müssen. Zur Rettung eilt auch Influencer Noah Bachofen herbei.
vab
17.07.2024, 16:15
17.07.2024, 16:24
Vanessa Büchel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die Bäckerei O. Kuhn im Zürcher Kreis 4 ist Kult.
Wegen einer Baustelle vor der Tür fürchtet das Lokal um seine Existenz.
Food-Tiktoker Noah Bachofen ruft dazu auf, beim Traditionsbeck seinen Zmorge zu holen.
Der Social-Media-Hilferuf und die Präsenz in den Medien zeigen Wirkung.
Seit 1934 gehen bei «O. Kuhn» Gipfeli, Brötli und weitere Backwaren über die Verkaufstheke. Die Bäckerei ist die älteste ihrer Art im Zürcher Kreis 4 und ist seit 2009 in der Hand von Fatmir Guci.
Im April wurde mit Bauarbeiten direkt vor der Tür des Traditionsbecks gestartet. Die Badenerstrasse wurde aufgerissen, Werkleitungen und Kanalisation müssen erneuert werden. Ausserdem ist die Tramhaltestelle Zypressenstrasse nicht in Betrieb.
Der Zugang zu Gucis Bäckerei ist nur noch schwer möglich. Laufkundschaft hat er kaum mehr. Sein Umsatz sei seit Anfang Mai um 50 Prozent gesunken, wie er «Tsüri.ch» verrät.
Tiktoker hilft bei der Rettung von Traditionsbäckerei O. Kuhn
Das Quartier sträubt sich dagegen, die Kultbäckerei aufzugeben. Aber wenn es so weitergehe, würde es genau darauf hinauslaufen, berichten diverse Medien.
Oski Kuhn – die Bäckerei ist nach Gucis 81-jährigem Vorgänger benannt – soll gerettet werden. Das findet auch Food-Influencer Noah Bachofen, der auf Tiktok und Instagram dazu aufruft, dass die Stadtzürcher*innen einen kleinen Umweg auf sich nehmen und ihren Zmorge bei Fatmir Guci im Laden holen sollen.
Die Präsenz in den Medien und das Thematisieren auf Social Media haben bereits Wirkung gezeigt, wie Guci zu «20 Minuten» sagt: «Es läuft wieder viel besser! Wir haben viele neue Kunden.»
Gehe es so weiter, könne sich die Bäckerei über Wasser halten und bis Ende der Grossbaustelle weitermachen. Doch die Lage ist prekär: Guci hat zahlreiche offene Rechnungen und bereits Mitarbeitende entlassen müssen, wie «Tsüri.ch» berichtet.
Bäckerei soll zu Café werden
Auch für Oski Kuhn selbst wäre es schwer, wenn die Traditionsbäckerei die Türen schliessen müsste. Er sitzt noch immer fast jeden Morgen im Laden und wohnt gleich oben drüber. Im Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger» findet er: «Es täte schon weh, wenn unsere Bäckerei verschwinden würde.» Gegründet hat die Bäckerei damals Kuhns Vater.
Guci hat einen weiteren Plan, um wieder voll auf Erfolgskurs zu kommen. Ab August wolle er aus der Bäckerei ein kleines Café machen, wodurch er der Umsatz weiter ankurbeln will.
Der «Tages-Anzeiger» schreibt, dass man ihm bei der Stadt geraten habe, er solle während der Bauzeit seine finanziellen Reserven anzapfen. Doch: «Was ich in der Bäckerei verdiene, reicht zum Leben, aber mehr nicht.»
Mehr Videos aus dem Ressort
Touristin erzählt nach FTI-Pleite
Tausende Reisende sitzen nach der FTI-Pleite im Ausland fest. Eine deutsche Touristin berichtet.