Corona-Übersicht WEF im Mai laut Schwab nicht gesichert — 493 Neuinfektionen im Kanton Bern  

Agenturen/toko

28.11.2020

Laut WEF-Gründer Klaus Schwab ist die Austragung des WEF in der Zentralschweiz noch nicht gesichert. Der Kanton Bern verzeichnet 493 Neuinfektionen und zwölf Todesfälle binnen 24 Stunden. Derweil ruft Seilbahnen-Präsident angesichts des Drucks aus dem Ausland zu mehr Gelassenheit auf. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist die Austragung des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Mai 2021 in der Zentralschweiz laut WEF-Gründer Klaus Schwab noch nicht gesichert. Leider sei die Situation aktuell in der Schweiz diesbezüglich schwierig, sagte Schwab in einem Interview mit den «CH Media»-Zeitungen.

Die Schweiz sei grundsätzlich als Austragungsort gesetzt, solange die Coronalage dies zulasse, sagte Schwab. Die Organisatoren würden die Lage laufend beobachten und zeitnah «definitiv» entscheiden.

Das Treffen hochrangiger Politiker und Wirtschaftsleute aus aller Welt werde nur dann durchgeführt, wenn die Sicherheit und die Gesundheit für die Teilnehmer und die Bevölkerung garantiert seien, sagte Schwab. Das WEF als sogenannter Super-Spreader-Event müsse ausgeschlossen sein wegen der Gesundheit der Menschen und auch, weil ein solcher Vorfall Folgen für das WEF haben könne, von denen sich die Organisation nicht mehr erholen würde.

493 Neuansteckungen im Kanton Bern

Die Corona-Fallzahlen im Kanton Bern verharren auf hohem Niveau. 493 neue Fälle wurden gemeldet. Das gab der Kanton Bern auf seiner Website bekannt.

Zwölf weitere Menschen sind in Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung gestorben. Seit Beginn der Pandemie gab es im Kanton Bern 373 Todesfälle.

Seilbahnen-Präsident will sich ausländischem Druck nicht beugen

Die Schweiz soll im Kampf gegen die Corona-Pandemie ihren eigenen Weg gehen und das Skifahren auch über die Feiertage erlauben. Seilbahnen-Präsident Hans Wicki hat trotz Forderungen aus dem Ausland für eine Schliessung der Skigebiete zu mehr Coolness und Gelassenheit aufgerufen.

Es gebe kein vernünftiges und nachvollziehbares Argument, das für eine Schliessung aller Skigebiete spreche, sagte der Präsident von Seilbahnen Schweiz in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. In der Schweiz seien gewisse Skigebiete seit zwei Monaten offen, keines davon habe sich zu einem Hotspot für Virus-Ansteckungen entwickelt.

Weiter sagte der Nidwaldner FDP-Ständerat und Verwaltungsratspräsident der Titlis-Bahnen, es bringe nichts, Skigebiete zu schliessen aus Angst davor, dass sich Gäste möglicherweise beim Après-Ski anstecken würden. Für die Gastronomie-Branche gebe es dazu Schutzkonzepte.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Seilbahnen-Präsident Hans Wicki hat in der Diskussion um die Winter-Saison zu mehr Gelassenheit aufgerufen.
  • Der Kanton Bern meldet 493 Neuinfektion und zwölf Tote binnen 24 Stunden.
  • Laut WEF-Gründer Klaus Schwab ist die Austragung des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Mai 2021 in der Zentralschweiz  noch nicht gesichert.
  • Die Slowakei verklangt künftig von jedem Einreisenden einen negativen Corona-Test.
  • Laut BAG-Spiztzenbeamtin Nora Kronig ist die Sicherheit bei Coroma-Impfstoffen «nicht verhandelbar»

17.42 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

17.22 Uhr: Tausende demonstrieren länderübergreifend gegen Corona-Massnahmen

Mehr als 2000 Menschen aus Deutschland und Polen haben in Frankfurt (Oder) nach Polizeiangaben gegen Corona-Beschränkungen demonstriert. Zu der Kundgebung hatte die Initiative «Querdenken» aus Duisburg aufgerufen. Auf Deutsch und Polnisch wurde «Frieden» und «Freiheit» gerufen. Aus Słubice auf polnischer Seite kamen Hunderte Menschen auf die deutsche Seite, einige schwenkten polnische Flaggen.

Veranstalter und Polizei riefen mehrfach dazu auf, den Mindestabstand einzuhalten und Masken zu tragen. Doch viele Besucher der «Querdenken»-Demonstration hielten sich nicht daran. Eine Teilnehmerzahl der Veranstalter lag zunächst nicht vor. Zu einer Gegendemonstration kamen laut Polizei rund 150 Menschen. Dazu hatte das Bündnis «Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)» unter dem Motto «Maskenball statt Corona-Leugner*innen!» aufgerufen.

Die Veranstalter der «Querdenken»-Demonstration appellierten an die Teilnehmer, die Corona-Regeln zu beachten, und warnten, dass die Polizei die Kundgebung sonst unterbrechen würde. Die Polizei rief auf Deutsch und Polnisch dazu auf, sich an die Vorgaben zu halten. Sie erweiterte das Demonstrations-Gelände an der Oderpromenade, damit mehr Abstand möglich war. Die Beamten stellten auch Masken zur Verfügung, wenn jemand angab, keine zu haben.

Die Initiative «Querdenken» zweifelt die Corona-Massnahmen an und spricht von einer Einschränkung der Grundrechte. Auf einer Papp-Figur in Frankfurt (Oder) stand zum Beispiel «Voodoo Virus Wahn», auf einem Plakat «Wer in der Corona-Krise schläft, wacht in der Diktatur auf!». Ein Teilnehmer trug einen gelben Schutzanzug und ein Schild mit der Aufschrift «Totale Hygiene» in Frakturschrift.

16.45 Uhr: Brexit-Unterhändler verhandeln wieder persönlich über Handelspakt

Nach einer vorsorglichen Corona-Quarantäne hat der EU-Unterhändler Michel Barnier die Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt mit Grossbritannien in London fortgesetzt. «Die Gespräche laufen seit heute wieder persönlich», sagte eine britische Regierungssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Man sei in der «Endphase» und erwarte tägliche Gespräche. Auf britischer Seite leitet Chefunterhändler David Frost die Runde.



EU-Unterhändler Barnier war am Freitagabend in London angekommen. Zuvor war er eine Woche in Quarantäne, weil ein Mitglied seines Verhandlungsteams positiv auf Corona getestet worden. Beide Seiten hatten weiter per Videoschalte verhandelt.

16.06 Uhr: Berliner Grosskrankenhaus vor Aufnahmestopp

Eines der grössten Spitäler Deutschlands steht auch wegen vieler Covid-19-Fälle vor einem Aufnahmestopp. Das Vivantes-Krankenhaus in Berlin-Neukölln soll künftig keine Patienten mehr von den Rettungsdiensten annehmen, wie der Berliner «Tagesspiegel» unter Berufung auf Klinikkreise berichtete. Feuerwehr und Krankentransporter müssten dann mit ihren Patienten andere Kliniken anfahren.

Das Krankenhaus verfügt über eine hochfrequentierte Notaufnahme, die zu den wichtigsten der Hauptstadtregion zählt. Dem Bericht zufolge sind derzeit 85 Prozent der rund 1200 Betten des Hospitals belegt.

Das Problem seien allerdings «»nicht die belegten Betten, sondern fehlende Pflegekräfte", sagte der Friedrichshainer Vivantes-Arzt Thomas Werner dem «Tagesspiegel». «Auf den meisten Stationen fehlen rund 15 Prozent der Pflegekräfte — weil sie selbst erkrankt oder in Quarantäne sind», sagte er. Werner ist auch Betriebsrat und Klinikexperte der Ärztekammer Berlin.

15.29 Uhr: Berno Stoffel verteidigt Schweizer Sonderweg 

Der Direktor der Seilbahnen Schweiz, Berno Stoffel, hat den Schweizer Sonderweg in der Winter-Saison verteidigt. Gegenüber «Blick» erklärte er: «Es darf keinen Pisten-Lockdown in der Schweiz geben!» 

Demnach hätten sich die Destinationen vorbereitet, die Schutzkonzepte würden «konsequent» angewendet. An Widerspenstige gerichtet erklärt Stoffel zudem: «Maskenverweigerer transportieren wir nicht.»

Zuvor hatte sich bereits Präsident Hans Wicki geäussert. Er rief trotz ausländischen Forderungen für eine Schliessung der Skigebiete zu mehr Coolness und Gelassenheit auf.

14.44 Uhr: Hunderte demonstrieren für Öffnung der Skilifte in Frankreich

In Südosten Frankreichs haben mehrere hundert Menschen für eine Öffnung der Skilifte und der Restaurants und Bars in den Wintersportorten demonstriert. In der Stadt Gap folgten nach Angaben der Veranstalter rund 2000 Menschen einem Aufruf der Skigebiete im Département Hautes-Alpes. Die Polizei sprach von 400 Demonstranten.

Frankreichs Regierungschef Jean Castex hatte am Donnerstag angekündigt, dass die französischen Skigebiete in den Weihnachtsferien öffnen dürfen — die Skilifte müssen allerdings geschlossen bleiben. Die französischen Liftbetreiber sprachen von einer «wahnwitzigen» Entscheidung. Die Restaurants und Bars in den französischen Skigebieten sollen den Corona-Auflagen der Regierung zufolge wie überall im Land bis mindestens zum 20. Januar geschlossen bleiben.

Frankreich verhandelt derzeit mit Deutschland und anderen EU-Staaten über eine gemeinsame Linie der Alpenländer. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dringt darauf, bis zum 10. Januar alle europäischen Skigebiete geschlossen zu halten, um neue Corona-Ausbrüche wie im österreichischen Ischgl im vergangenen Winter zu verhindern. Auch Italien befürwortet dies. Österreich will den Skibetrieb dagegen aufrecht erhalten und nur Après-Ski untersagen.

14.09 Uhr: Feiernde Maskenmuffel in Deutschland greifen Polizisten an

Ein Streit über die Einhaltung der Corona-Auflagen zwischen Polizisten und Feiernden in der deutschen Stadt Erfurt ist in der Nacht eskaliert. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben sieben Verdächtige in Gewahrsam. Sie erstattete Anzeigen wegen tätlichen Angriffs auf und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Verstosses gegen die Corona-Auflagen.

Die Verdächtigen gehörten demnach zu einer Gruppe von rund 25 Menschen, die am Abend an einer Strasse ohne Masken und ohne Einhaltung des Abstands gefeiert und Alkohol getrunken hatten. Als Einsatzkräfte die Feiernden über die «einzuhaltenden Schutzmassnahmen belehren» wollte, seien sie aus der Gruppe heraus angegriffen worden. Es hätten weitere Polizeibeamte hinzugezogen werden müssen.

Ein Grossteil der Gruppe habe flüchten können, hiess es weiter. Die sieben Festgehaltenen seien zwischen 18 und 37 Jahre alt. Sie seien allesamt bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten.

13.18 Uhr: Experten: Corona-Lage und Wintersport in Italien nicht vereinbar

Angesichts der Corona-Infektionszahlen in Italien haben Experten des Gesundheitsministeriums die Aussicht auf Wintersport und ein normales Weihnachten getrübt. Es werde ein anderes Weihnachten werden, sagte der Präsident des Gesundheitsrates, Franco Locatelli. Die aktuellen Zahlen seien zudem «nicht mit einer Öffnung des Wintersportbetriebs vereinbar». Auch ein Silvester und Neujahr wie gewohnt seien in diesem Jahr unvorstellbar.

Laut des aktuellen Lageberichts signalisieren die Corona-Daten, dass die Massnahmen der vergangenen Wochen zwar Wirkung zeigen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei aber immer noch signifikant hoch. In vielen Regionen gelte weiter ein hohes Risiko.

Der Anstieg der Fallzahlen-Kurve etwa würde zurückgehen, sagte der Chef des nationalen Gesundheitsinstituts ISS, Silvio Brusaferro. Auch der Reproduktionswert für den aktuell bemessenen Zeitraum vom 4. bis 17. November sank von zuletzt durchschnittlich 1,2 auf 1,08. «Ein R-Wert etwas über eins bedeute jedoch immer noch ein Ansteigen der Fälle», kommentierte Brusaferro. Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. Die Zahl müsse deutlich unter 1 liegen, was eine Verminderung der Neuinfektionen bedeute und das Gesundheitssystem entlaste.

Am Freitag meldeten die italienischen Gesundheitsbehörden mehr als 820 Menschen, die binnen eines Tages mit dem Coronavirus starben, und etwas mehr als 28'300 Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der Corona-Toten lag damit bei etwa 53'700 und die der Infektionen bei rund 1,538 Millionen Corona-Fällen.

13.03 Uhr: 27'100 Neuinfektionen in Russland — Schlittschuhbahnen öffnen in Moskau 

Trotz massiv steigender Corona-Zahlen in Russland sind in der Hauptstadt Moskau Schlittschuhbahnen in die Wintersaison gestartet. Mehr als 20'000 Quadratmeter gross ist die Eisfläche etwa auf dem riesigen Ausstellungsgelände WDNCh, wie die Veranstalter mitteilten. Auch in vielen anderen Parks in Europas grösster Metropole können die Moskauer in den nächsten Wochen Eislaufen. Wegen der Corona-Pandemie seien die Regeln aber verschärft worden, hiess es.

So können Tickets nur noch online gekauft werden, um einen Andrang vor den Kassen zu vermeiden und die Zahl der Schlittschuhläufer zu steuern. Vor Betreten der Eisbahn wird die Temperatur gemessen. Wer Fieber hat, wird nicht aufs Eis gelassen. Mund-Nasen-Schutz muss demnach aber nur in der Umkleidekabine getragen werden.

Unterdessen meldeten die russischen Behörden 27'100 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. In Moskau waren es 7320. Innerhalb eines Tages starben landesweit 510 Menschen mit dem Virus. Zum Vergleich: In Deutschland mit deutlich weniger Einwohnern haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut 21 695 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden übermittelt. In Russland sind seit Beginn der Pandemie mehr als 2,2 Millionen Menschen erkrankt.

12.26 Uhr: Seilbahnen-Präsident ruft zu Gelassenheit auf

Die Schweiz soll im Kampf gegen die Corona-Pandemie ihren eigenen Weg gehen und das Skifahren weiter erlauben. Seilbahnen-Präsident Hans Wicki hat trotz ausländischen Forderungen für eine Schliessung der Skigebiete zu mehr Coolness und Gelassenheit aufgerufen.

Es gebe kein vernünftiges und nachvollziehbares Argument, das für eine Schliessung aller Skigebiete spreche, sagte der Präsident von Seilbahnen Schweiz in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. In der Schweiz seien gewisse Skigebiete seit zwei Monaten offen, keines davon habe sich zu einem Hotspot für Virus-Ansteckungen entwickelt.

Wintersportbetrieb auf dem Titlis in der Schweiz.
Wintersportbetrieb auf dem Titlis in der Schweiz.
Alexandra Wey/KEYSTONE/dpa

Weiter sagte der Nidwaldner FDP-Ständerat und Verwaltungsratspräsident der Titlis-Bahnen, es bringe nichts, Skigebiete zu schliessen aus Angst davor, dass sich Gäste möglicherweise beim Après-Ski anstecken würden. Für die Gastronomie-Branche gebe es Schutzkonzepte.

Bei den Bergbahnen gelte in Innenräumen und in Bereichen, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, eine Maskentragpflicht. Wicki räumte ein, dass es an Bahn- und Skiliftstationen zu «Staus» kommen könne, aber die Situation sei vergleichbar mit der Lage in Trams und Zügen.



12.18 Uhr: 493 Neuansteckungen im Kanton Bern

Die Corona-Fallzahlen im Kanton Bern verharren auf hohem Niveau. 493 neue Fälle wurden gemeldet. Das gab der Kanton Bern auf seiner Website bekannt.

Zwölf weitere Menschen sind in Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung gestorben. Seit Beginn der Pandemie gab es im Kanton Bern 373 Todesfälle.

493 weitere Covid-19-Tests sind im Kanton Bern binnen 24 Stunden positiv ausgefallen.
493 weitere Covid-19-Tests sind im Kanton Bern binnen 24 Stunden positiv ausgefallen.
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT (Archivbild)

12.13 Uhr: Europa überschreitet Marke von 400'000 Corona-Toten

In Europa ist die Marke von 400'000 Corona-Toten überschritten worden. Der Kontinent ist mit insgesamt 400'649 Todesfällen nach Lateinamerika der am zweitstärksten von der Corona-Pandemie betroffene Kontinent, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Allein in der vergangenen Woche wurden mehr als 36'000 Todesfälle verzeichnet — die höchste Zahl an Todesopfern binnen sieben Tagen seit Beginn der Pandemie.

Bislang wurden mehr als 17,6 Millionen Infektionsfälle registriert. Die meisten Toten gibt es in Grossbritannien (57'551), Italien (53'677), Frankreich (51'914), Spanien (44'668) und Russland (39'068) zu beklagen. Sie machen fast zwei Drittel der Gesamtfallzahl in Europa aus.

11.42 Uhr: Mehr als 1300 positive Coronatests in Grossbritannien ungültig

In Grossbritannien ist mehr als 1300 Menschen fälschlicherweise ein positives Corona-Testergebnis ausgestellt worden. 1311 Bürgern aus mehr als 100 Kommunen, die sich zwischen dem 19. und 23. November hätten testen lassen, sei ein positives Ergebnis ausgestellt worden, das jedoch ungültig sei, teilte die britische Gesundheitsbehörde mit. Es habe Probleme mit den verwendeten Chemikalien gegeben. Die Betroffenen würden benachrichtigt und sollten sich einem weiteren Test unterziehen.

Es ist nicht die erste Panne des britischen Test- und Nachverfolgungssystems: Im Oktober waren Tausende positive Fälle zunächst nicht in die Statistik eingegangen, da sie nicht korrekt in eine Excel-Tabelle übertragen worden waren.

Mittlerweile zählt Grossbritannien mehr als 1,5 Millionen bestätigte Corona-Infektionen. Bei mehr als 72'000 Todesfällen ist Covid-19 auf dem Totenschein erwähnt.

11.23 Uhr: Belgien kritisiert deutsche Corona-Weihnachtsregeln

Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke hat die in Deutschland geplanten Lockerungen der Corona-Regeln über Weihnachten kritisiert. «Wenn es etwas gibt, was das Virus mag, dann sind das Feste, vor allem mit wechselnden Teilnehmern, das müssen wir unbedingt vermeiden», sagte Vandenbroucke am Freitagabend nach einem Bericht der Agentur Belga. «Deshalb finde ich, dass unsere Nachbarländer nicht das tun, was angebracht wäre.»

Ministerpräsident Alexander De Croo hatte von Reisen in rote Zonen im Ausland abgeraten und Kontrollen an den belgischen Grenzen angekündigt, ob Einreisende das vorgeschriebene Formular ausgefüllt haben. Anschliessend soll stichprobenartig geprüft werden, ob die geforderte Quarantänezeit eingehalten wird. «Wir sehen, dass sich die Zahlen in unserem Land gut entwickeln», sagte De Croo. «Das Letzte, was wir wollen, ist, das Virus wieder nach Belgien zu importieren.»



Belgien hatte sich trotz sinkender Corona-Zahlen entschieden, bis mindestens Mitte Januar und auch über Weihnachten strikte Kontaktbeschränkungen aufrecht zu erhalten. Haushalte dürfen nur eine weitere Person einladen. Nur Alleinstehende dürfen an den Feiertagen zwei Freunde oder Verwandte gleichzeitig empfangen — die sogenannten Knuffelcontacte. In Deutschland sollen an Weihnachten bis zu zehn Personen zusammen feiern dürfen, plus Kinder.

Das kleine Belgien hatte zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Fallzahlen in Europa und verhängte deshalb Anfang November scharfe Auflagen. Am Freitag einigten sich Regierung und Regionen auf geringfügige Lockerungen: Ab Dienstag dürfen alle Geschäfte wieder öffnen, statt nur Lebensmittelhändler und Läden mit unbedingt notwendigen Waren. Auch Museen und Schwimmbäder dürfen wieder aufmachen. Lokale, Kinos und Veranstaltungssäle bleiben jedoch geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt. Über Neujahr gilt ein landesweites Böllerverbot.

11.14 Uhr: Schweizer Skiregion Engadin wirbt um Merkel

Die von der deutschen Regierungschefin Angela Merkel geforderte Schliessung der Skianlagen in ganz Europa stösst auch im Engadin auf Unversändnis — dort macht die Kanzlerin seit vielen Jahren jeden Winter ein paar Tage Urlaub. Ende vergangenen Jahres Jahr war sie in Pontresina. 

«Frau Merkel muss keine Angst haben», sagte Hotelier Thomas Walther aus Pontresina gegenüber «Blick». Und an Frau Merkel gerichtet: «In Berlin leben Sie vermutlich viel gefährlicher!»

Markus Moser, Geschäftsführer der Skigebiete Corvatsch, Diavolezza und Lagalb, erklärt, dass die berüchtigten Corona-Ansteckungen im österreichischen Skiort Ischgl Anfang des Jahres schliesslich nicht beim Skisport, sondern bei den Partys passiert seien.

10.52 Uhr: Austragung von WEF in der Zentralschweiz noch nicht gesichert

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist die Austragung des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Mai 2021 in der Zentralschweiz laut WEF-Gründer Klaus Schwab noch nicht gesichert. Leider sei die Situation aktuell in der Schweiz diesbezüglich schwierig, sagte Schwab in einem Interview mit den «CH Media»-Zeitungen.

Die Schweiz sei grundsätzlich als Austragungsort gesetzt, solange die Coronalage dies zulasse, sagte Schwab. Die Organisatoren würden die Lage laufend beobachten und zeitnah «definitiv» entscheiden.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist die Austragung des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Mai 2021 in der Zentralschweiz laut WEF-Gründer Klaus Schwab noch nicht gesichert.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist die Austragung des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Mai 2021 in der Zentralschweiz laut WEF-Gründer Klaus Schwab noch nicht gesichert.
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER (Archivbild)

Das Treffen hochrangiger Politiker und Wirtschaftsleute aus aller Welt werde nur dann durchgeführt, wenn die Sicherheit und die Gesundheit für die Teilnehmer und die Bevölkerung garantiert seien, sagte Schwab. Das WEF als sogenannter Super-Spreader-Event müsse ausgeschlossen sein wegen der Gesundheit der Menschen und auch, weil ein solcher Vorfall Folgen für das WEF haben könne, von denen sich die Organisation nicht mehr erholen würde.

Gemäss CH Media prüft das WEF alternative Veranstaltungsorte in Ländern, die derzeit weniger stark von der Pandemie betroffen sind. Schwab äusserte sich im Interview nicht dazu.

Das Weltwirtschaftsforum soll 2021 nicht wie bisher Anfang Jahr in Davos GR stattfinden, sondern vom 17. bis zum 21. Mai auf dem Bürgenstock NW und in Luzern. In der 50-jährigen WEF-Geschichte fand das Elite-Treffen erst einmal ausserhalb der Schweiz statt. Die Veranstaltung war wegen der Terroranschläge vom 11. September 2001 und angekündigter Demonstrationen von Globalisierungsgegnern 2002 von Davos nach New York verlegt worden.

Laut Schwab sollen an dem Treffen statt wie bisher gegen 3000 nur 500 bis 1200 Gäste teilnehmen. Eine Einladung erhalten soll auch der neugewählte US-Präsident Joe Biden. Dieser war bisher zweimal als Vizepräsident in Davos aufgetreten. Auch als Abgeordneter des Senats besuchte er mehrmals den Anlass.

10.47 Uhr: Deutscher Wirtschaftsminister geht von Lockdown bis ins Frühjahr aus

Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Bürger auf eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis ins Frühjahr eingestimmt. «Wir haben drei bis vier lange Wintermonate vor uns», sagte Altmaier der «Welt». «Deshalb kann man leider keine Entwarnung geben: Es kann sein, dass die Beschränkungen auch in den ersten Monaten 2021 bestehen bleiben.»

Solange es in grossen Teilen Deutschlands einen Inzidenzwert von über 50 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner gebe, sei die Pandemie nicht unter Kontrolle. «Für mich war aber von Anfang an klar, dass es so lange Einschränkungen geben muss, wie die Zahl der Neuinfektionen über einem zumutbaren Niveau liegt», sagte Altmaier. «Das ist keine willkürliche Entscheidung, sie orientiert sich an der Leistungsfähigkeit der Gesundheitsbehörden und Krankenhäuser.»

Die Spitzen von Bund und Ländern in Deutschland hatten am Mittwoch eine Verlängerung und teilweise Verschärfung der Corona-Auflagen zunächst bis zum 20. Dezember beschlossen. Regierungsschefin Angela Merkel hatte aber bereits klar gemacht, dass sie von einer weiteren Verlängerung über den Jahreswechsel hinaus ausgehe.

10.10 Uhr: Zusammenkünfte in Los Angeles für mindestens drei Wochen untersagt

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen haben die Behörden in der US-Grossstadt Los Angeles angekündigt, Zusammenkünfte von Menschen aus verschiedenen Haushalten vorübergehend zu untersagen. Die Anordnung trete ab Montag für mindestens drei Wochen in Kraft und betreffe öffentliche wie auch private Versammlungen, teilte die Gesundheitsbehörde am Freitag mit.

Bis zum 20. Dezember werde den Anwohner empfohlen, «so viel wie möglich zu Hause zu bleiben», hiess es in einer Erklärung. Demnach sind Gottesdienste und Demonstrationen von dem Verbot jedoch ausgenommen, da es sich dabei um «verfassungsmässig geschützte Rechte» handele.

Los Angeles überschritt in dieser Woche die Marke von 4500 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt starben in der zweitgrössten Stadt der USA mehr als 7600 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

9.43 Uhr: 21'695 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21'695 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden übermittelt. Das meldete das RKI. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl bei 22'964 gelegen.

Der Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23'648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 379 neue Todesfälle.

9.19 Uhr: Mehrheit der Deutschen befürwortet  laut Umfrage Schliessung von Skigebieten

Eine grosse Mehrheit in Deutschland würde laut einer Umfrage eine europaweite Schliessung von Skigebieten befürworten. 73,8 Prozent der Befragten gaben bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag) an, es sei «eindeutig» oder «eher richtig», zur Eindämmung der Corona-Pandemie alle europäischen Skigebiete vorerst zu schliessen. 19,5 Prozent der Befragten hielten dies für «eher» oder «eindeutig falsch».

In Bayern, wo Skigebiete bis 20. Dezember nicht öffnen dürfen, sprachen sich der Umfrage zufolge rund zwei Drittel der Befragten (68,6 Prozent) «eindeutig» oder «eher» für eine europaweite Schliessung aus. Etwa ein Viertel der Befragten (25,4 Prozent) hielt das für «eher» oder «eindeutig falsch».

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans sprach sich für ein Verbot aus. «Ski-Regionen wollen natürlich, dass die Saison nicht ausfällt. Aber ein zweites Ischgl können wir uns in diesem Winter nicht erlauben, sonst besteht die Gefahr, dass wir europaweit in einer Lockdown-Situation landen, aus der wir nicht mehr hochkommen», sagte Hans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). «Am besten wäre ein europaweites Skiverbot zumindest bis zum 10. Januar, dem Ende der Winterferien.» Hans begrüsste zudem die bayerische Regelung, wonach auch Tagestouristen, die zum Skifahren nach Österreich reisen, anschliessend zehn Tage in Quarantäne müssen.

9.01 Uhr Slowakei verlangt Corona-Tests von allen Einreisenden

Angesichts zuletzt wieder leicht steigender Corona-Neuinfektionszahlen will die Slowakei ihre Einreisebestimmungen nachschärfen. Wie Gesundheitsminister Marek Krajci am Freitag vor Journalisten erklärte, sollen ab 7. Dezember alle Einreisenden einen negativen Corona-Test vorweisen oder verpflichtend in Quarantäne gehen müssen. Die Infektionszahlen seien in allen Nachbarländern höher als in der Slowakei, führte Krajci zur Begründung an.

Grundsätzlich galt diese Vorschrift zwar schon seit 16. November, doch waren bisher unter anderem Pendler und Studenten ausgenommen, auf die ein grosser Teil der täglichen Grenzübertritte entfällt. Als Entgegenkommen kündigte der Minister für diese Gruppen aber an, dass für sie ein bis zu zwei Wochen alter Antigen-Schnelltest reiche, während die meisten anderen Einreisenden einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test brauchen.

Die Slowakei hatte ab dem 31. Oktober an mehreren Wochenenden Massentests an fast der gesamten Bevölkerung durchgeführt. Davon hatte sich Regierungschef Igor Matovic eine Senkung der Infektionszahlen erwartet, weil dabei über 50'000 positiv getestete Personen entdeckt und in Quarantäne geschickt wurden. Die Ärztekammer und andere Experten hatten die Massentests aber von Anfang an als teure und dabei ineffiziente Methode kritisiert.

Wegen noch dazu unsachgemässer Durchführung der Massentests unter Zeitdruck und Personalmangel sei das Ergebnis noch dazu sehr unzuverlässig. Ein Ärzteverband erstattete sogar eine Strafanzeige und erklärte in der Begründung, von den positiven Testergebnissen könnte rund die Hälfte falsch sein, während umgekehrt viele symptomfrei Infizierte ein negatives Testergebnis als Freibrief interpretiert haben könnten.

8.56 Uhr: BAG-Spitzenbeamtin: Sicherheit bei Impfstoff nicht verhandelbar

Bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen für die Schweiz ist die Transparenz über die Sicherheit und Wirksamkeit der Mittel von herausragender Bedeutung. Die Schweiz macht hier laut Nora Kronig, Chefin der Abteilung Internationales im BAG, keine Abstriche.

Die Sicherheit sei für die Bevölkerung nicht verhandelbar, sagte Kronig in einem Interview mit dem «Walliser Boten» (Samstagausgabe). Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) werde keinen Impfstoff in die Schweiz bringen, der nicht zugelassen sei und empfohlen werde.

Sie verstehe die Bedenken mancher Leute, die sagten, dass ein komplexes Produkt, das so schnell auf den Markt komme, nicht gut sein könne. Fakt sei aber, dass die Forscher und die Pharmabranche noch nie so intensiv zusammengearbeitet hätten wie bei Corona.

Das sei ein unglaublicher globaler Effekt. Und weil es so schnell gehe, schaue man umso genauer hin. In Sachen Sicherheit könne sich kein Akteur irgendetwas erlauben. Das BAG arbeite mit vielen Akteuren zusammen, um optimale Resultate zu erzielen.

Mitarbeiterin des US-Pharmakonzerns Moderna, die an der Herstellung eines Corona-Impfstoffs arbeitet. 
Mitarbeiterin des US-Pharmakonzerns Moderna, die an der Herstellung eines Corona-Impfstoffs arbeitet. 
Moderna/PA Media/dpa (Symbolbild)

Das BAG beobachte nicht nur die Forschung und Entwicklung der Impfstoffe. Es müsse auch sicherstellen, dass Unternehmen die Kapazitäten hätten, ein Produkt in den nötigen Mengen herzustellen. Dazu brauche es Expertisen der Zulassungsbehörde Swissmedic.

Ferner arbeite das BAG mit der Eidgenössischen Kommission für Impffragen zusammen, um die Impfempfehlungen zu formulieren. Mit der Armee bestünden Kontakte, um die ganze Logistik — Lagerung und Transporte — zu koordinieren. Auch mit den Kantonen tausche sich das BAG regelmässig aus. Dort werde der Impfstoff dann ja auch verteilt.

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