Revolution auf Schweizer Strassen Automatisiertes Fahren ab 2025 – Anschnallen und Steuer frei?

tgab

20.10.2023

Lenkende von automatisierten Autos sollen in Zukunft das Steuer loslassen können. (Archivbild)
Lenkende von automatisierten Autos sollen in Zukunft das Steuer loslassen können. (Archivbild)
Keystone

Schon 2025 soll das automatisierte Fahren auf Schweizer Strassen erlaubt sein. Können sich Autofahrer*innen künftig bequem zurücklehnen und mit anderen Dingen beschäftigen, während sie das Auto ans Ziel bringt?

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Bundesrat will schon ab 2025 automatisiertes Fahren erlauben. Eine entsprechende Verordnung hat er in die Vernehmlassung geschickt.
  • In Zukunft dürfen Fahrer*innen demnach das Lenkrad in Autos mit Automatisierungssystemen loslassen.
  • Ausserdem soll das automatisierte Parkieren ohne Anwesenheit eines Fahrers möglich werden.
  • In der Verordnung stehen Details zu Alkoholkonsum, Theorie-Prüfungen und neuen Verkehrsschildern.

Lenkrad und Pedale versenken und einen Film schauen, während sich das Auto seinen Weg durch den Stadtverkehr sucht. Oder auf der Fahrt zum nächsten Geschäftstermin ein Nickerchen machen. Oder auf der Autobahn auf dem Weg in die Ferien mit der Familie eine Runde Karten spielen.

So oder ähnlich stellen sich viele das autonome Fahren vor. Und tatsächlich sollen Fahrer*innen in Zukunft das Lenkrad in Autos mit Automatisierungssystemen loslassen können. Ausserdem soll das automatisierte Parkieren ohne Anwesenheit eines Fahrers möglich werden.

Der Bundesrat will automatisiertes Fahren auf Schweizer Strassen zulassen. Und zwar ziemlich schnell – schon 2025. Entsprechende Verordnungen hat er in die Vernehmlassung geschickt. Das teilte die Regierung am Mittwoch mit.

Bereit sein, die Kontrolle wieder selbst zu übernehmen

Fahrzeuge mit Automatisierungssystem werden eine Typengenehmigung benötigen, damit sie zum Verkehr zugelassen werden, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) am Mittwoch mitteilte. Ausserdem müssten die Hersteller «auf umfassende Weise nachweisen», wie die Verkehrssicherheit während des automatischen Fahrens gewährleistet werde.

Sei dies der Fall, soll es Lenker*innen dieser Autos nach der Aktivierung des Automatisierungssystems erlaubt werden, das Lenkrad loszulassen. Sie müssten dann den Verkehr und das Fahrzeug auch nicht mehr dauernd überwachen, jedoch jederzeit bereit sein, die Kontrolle wieder selbst zu übernehmen.

«Das bedeutet, man muss nach wie vor aufmerksam sein. Die Eingabe einer Textnachricht in ein Smartphones ist auch weiterhin nicht erlaubt», erklärt Lorenzo Quolantoni, Mediensprecher beim Bundesamt für Strassen (Astra) gegenüber «20 minuten». Beim aktuellen Stand der Technik sei eine solche Ablenkung noch zu gefährlich. Die Person am Lenkrad bleibe im Fall eines Unfalls verantwortlich. Und das wiederum bedeutet, dass der Blutalkoholwert 0,5 Promille auch künftig nicht überschreiten darf. 

Neue Signale an der Fahrprüfung

Ein neuer Führerschein ist nicht nötig, allerdings sollte man die Bedienungsanleitung des Systems schon gelesen haben. Und an der Fahrprüfung sollen Kenntnisse über Funktionen, Grenzen und Risiken der im Prüffahrzeug verbauten Systeme künftig auch getestet werden.

Dieses neue Signal «Fahrzeuge mit einem Automatisierungssystem» musst du an der Fahrprüfung bald kennen.
Dieses neue Signal «Fahrzeuge mit einem Automatisierungssystem» musst du an der Fahrprüfung bald kennen.
Astra

Und neue Verkehrsschilder gibt es ausserdem – etwa das Signal «Fahrzeuge mit einem Automatisierungssystem», das bei allen Zufahrten zu Parkierungsflächen angebarcht wird, die für das automatisierte Parkieren genehmigt sind.  Denn parkieren, das können die Autos der Zukunft auch ganz allein.

Lorenzo Quolantoni vom Astra geht allerdings nicht davon aus, dass dadurch signifikant mehr Fahrschüler*innen durch die Prüfung fallen: «Die Systeme müssen ja einfach zu bedienen sein.»