Abstimmung zu AHV-Reform Tiefer war der Graben zwischen Männern und Frauen noch nie

SDA, smi

11.11.2022 - 11:00

Die Frauen haben die AHV-Reform abgelehnt, die Zustimmung der Männer war noch etwas deutlicher.  
Die Frauen haben die AHV-Reform abgelehnt, die Zustimmung der Männer war noch etwas deutlicher.  
KEYSTONE

Die Abstimmung über die AHV-Reform mit dem höheren Frauenrentenalter hat Männer und Frauen geschieden wie niemals zuvor. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern hat rekordhohe 26 Prozentpunkte betragen. 

Noch nie haben Frauen und Männer unterschiedlicher gestimmt als bei der jüngsten AHV-Reform – noch nie, seit dies gemessen wird, um präzise zu sein.

64 Prozent der Männer stimmten dem höheren Frauenrentenalter zu, weist die Vox-Analyse des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern aus. Bei den Frauen waren es lediglich 38 Prozent. Bei der Zusatzfinanzierung präsentierte sich die Lage ähnlich: 66 Prozent Ja bei den Männern und 45 Prozent bei den Frauen.

Generell waren die beiden Vorlagen mit dem höheren Frauenrentenalter und der Zusatzfinanzierung durch eine höhere Mehrwertsteuer bei der eidgenössischen Abstimmung am 25. September die wichtigste Vorlage und der Beweggrund für die Beteiligung. Das führte zur höchsten Stimmbeteiligung im laufenden Jahr.

Rentenalter vs. Lohnunterschiede

Das Gros der Männer sah keinen Grund für eine frühere Pensionierung der Frauen. Die Frauen begründeten ihre Ablehnung grösstenteils mit den nach wie vor bestehenden Lohnunterschieden. Diese müssten zuerst behoben sein, bevor eine Rentenalterhöhung infrage komme.

Der zweite Graben verlief entlang der Parteigrenzen. Während SP, Grüne und Parteiungebundene ein Nein einlegten, waren die Sympathisantinnen und Sympathisanten der anderen Parteien klar dafür.

Für die Mehrwertsteuererhöhung stimmte eine knappe Mehrheit jener, die sich als «links» einstufen. Weiter links stiess die Vorlage auf Ablehnung. Damit zeigte sich ein Konsens von einer breiten Mitte bis nach rechtsaussen.

Eine knappe Mehrheit von 50,6 Prozent hat am 25. September die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre gutgeheissen. Die Zusatzfinanzierung hat 55 Prozent Zustimmung erhalten.

SDA, smi