Wertvolle Bierdosen entsorgt Museums-Mitarbeiter schmeisst Kunstwerk in den Müll

tbz

10.10.2024

Was aussieht wie verbeulte Bierdosen ist in Wahrheit das Werk des französischen Künstlers Alexandre Lavet.
Was aussieht wie verbeulte Bierdosen ist in Wahrheit das Werk des französischen Künstlers Alexandre Lavet.
Bild: LAM Museum

Im LAM Museum im niederländischen Lisse hat ein Mitarbeiter ein Kunstwerk, das zwei leeren Bierdosen täuschend ähnlich sieht, versehentlich im Müll entsorgt. Das Werk konnte gerettet werden.

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  • Das LAM-Museum in Lisse wurde Opfer seines eigenen ungewöhnlichen Kunstkonzepts.
  • Ein Mitarbeiter hat aus Versehen ein Kunstwerk weggeworfen, weil er zwei täuschend echt bemalte Bierdosen, die im Lift ausgestellt waren, für Abfall hielt.
  • Eine Kuratorin des Museums konnte das Werk gerade noch aus dem Müll retten.
  • Nun sollen sich die Dosen auf einem Sockel «von ihrem Abenteuer ausruhen», bevor man einen neuen, ungewöhnlichen Platz für sie findet.

Auf den ersten Blick wirken die beiden verbeulten Bierdosen wie weggeworfen. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sie sich jedoch als Kunstwerk. Sie sind aufwendig von Hand mit Acrylfarben bemalt und hätten «viel Zeit und Mühe gekostet», so das LAM Museum im niederländischen Lisse. Das Werk stammt aus dem Atelier des französischen Künstlers Alexandre Lavet und trägt den Titel «All The Good Times We Spent Together» – zu Deutsch: «All die guten Zeiten, die wir zusammen verbracht haben.»

Als Ausstellungsort hatte sich das Museum für die beiden Bierdosen einen ganz speziellen Platz ausgedacht: Den Lift. Museums-Sprecherin Froukje Budding erklärte gegenüber AFP, dass Kunstwerke im LAM in Lisse oft an ungewöhnlichen Orten platziert werden, um die Besucher zu überraschen.

Blöd nur, dass ein Mitarbeiter des Museums offenbar nicht eingeweiht wurde. Er erkannte den künstlerischen Wert der beiden Bierdosen nicht und warf das Kunstwerk kurzerhand auf den Müll.

Wertvolle Dosen aus Müllsack gerettet

Kuratorin Elisah van den Bergh bemerkte den Verlust der Dosen als sie aus einer Pause zurückkam. «Wir hatten den Schreck unseres Lebens», sagt sie gegenüber dem regionalen Sender «Omroep West». «Ich betrat das Museum, ging zum Aufzug und sah sofort, dass zwei Kunstwerke im Aufzugsschacht fehlten». Gerade rechtzeitig konnte die Kuratorin das Kunstwerk nach kurzer Suche noch aus einem Müllsack retten, bevor es endgültig entsorgt worden wäre.

«Wir haben das Werk nun an einem traditionelleren Platz auf einem Sockel platziert, damit es sich nach seinem Abenteuer ausruhen kann», so Budding. Sie betont, dass man gegenüber dem Mitarbeiter keinen Groll hege. Der Mann arbeite erst seit kurzem im Museum und habe «nur seinen Job gemacht», so Budding.

Schon bald sollen die Dosen wieder an einen ungewöhnlichen Ort zurückkehren. Man müsse sich aber gut überlegen, wo man sie als Nächstes platzieren wolle, sagt Budding. Ziel des Museums ist es, alltägliche Gegenstände, wie Lebensmittel, Getränke und Verpackungen, kunstvoll in Szene zu setzen.