Ukraine-Übersicht Österreichs Kanzler trifft Putin am Montag in Moskau +++ Wirtschaftsleistung der Ukraine wird sich 2022 fast halbieren

Agenturen/red.

10.4.2022

Ukraine wappnet sich gegen grössere Angriffe im Osten

Ukraine wappnet sich gegen grössere Angriffe im Osten

Russland hat sich in den vergangenen Tagen aus dem Norden der Ukraine zurückgezogen und will sich nach eigenen Angaben auf den Donbass konzentrieren. Die ukrainische Armee bereitet sich für grössere Angriffe im Osten des Landes vor und verstärkt d

10.04.2022

Österreichs Kanzler Karl Nehammer will Putin am Montag in Moskau treffen. Unterdessen zeigen Satellitenbilder einen 12 Kilometer langen russischer Konvoi, der in Richtung Charkiw unterwegs ist. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red.

Erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine reist ein EU-Regierungschef auf Vermittlungsmission nach Moskau: Österreichs Kanzler Karl Nehammer will am Montag den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen, um Wege zu einem Ende des Kriegs auszuloten. Die Erfolgschancen sind unsicher.

Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben erneut den Flughafen von Dnipro angegriffen und diesen «vollständig zerstört». Sowohl der Flughafen als auch die umliegende Infrastruktur seien zerstört worden, erklärte der für die ostukrainische Stadt zuständige Gouverneur auf Telegram. Es werde derzeit geprüft, ob es Todesopfer gebe.

Dass Russland über Ostern eine Grossoffensive in der Donbass-Region im Osten der Ukraine, teilte der Chef des Verteidungsgeheimdienstes der Ukraine bereits am Freitag gegenüber CNN mit. Nun zeigen Analysen von Satellitenbildern, durchgeführt durch Maxar Technologies, dass ein über 12 Kilometer langer russischer Militärkonvoi von der Grenze bereits in Richtung Charkiw unterwegs ist.

Deutschlands Bundeskanzler Scholz telefonierte am Sonntag mit Selenskyj und verurteilte «die abscheulichen Kriegsverbrechen des russischen Militärs», wie Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann mitteilte. Der Bundeskanzler habe der Ukraine volle Unterstützung zugesagt.

Die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa nannte Putin den «Hauptkriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts». Die Ukraine habe 5600 Fälle mutmasslicher Kriegsverbrechen mit 500 Verdächtigen identifiziert. Russland hat die Verantwortung für den Angriff zurückgewiesen.

In der Schweiz sind bisher 27'914 geflüchtete Menschen aus der Ukraine registriert worden. 24'136 dieser Personen haben den Schutzstatus S erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) auf Twitter mitteilte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer wird am Montag mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau zusammentreffen.
  • Die ukrainische Regierung stellt erste Mittel für dringende Aufräum- und Reparaturarbeiten in den von russischer Besatzung befreiten Gebieten bereit
  • Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben während der Besetzung der Atomruine Tschernobyl radioaktive Substanzen aus Forschungslaboren gestohlen.
  • Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben erneut den Flughafen von Dnipro angegriffen und diesen «vollständig zerstört».
  • Das SEM hat bis heute 27'914 geflüchtete Menschen registriert, 24'136 davon haben den Schutzstatus S erhalten.
  • Satellitenbilder zeigen ein 12 Kilometer langer russischer Konvoi, der in Richtung Charkiw unterwegs. Laut ukrainischen Behörden plant Russland eine Grossoffensive in dieser Region.
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    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

  • 22.49 Uhr

    Selenskyj-Berater: Zusammenstösse mit Russland auch in nächsten Jahren

    Über den aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine hinaus rechnet der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit weiteren Zusammenstössen der beiden Länder in den kommenden Jahren. «Russland sucht eine neue Form des Imperiums, entweder mit Wladimir Putin oder mit Alexej Nawalny, so in 32 bis 35 Jahren werden wir mindestens noch zwei oder drei Runden mit Russland haben», sagte Olexeij Arestowytsch nach Angaben der Agentur Unian vom Sonntag. Ob grösserer Krieg oder nur Grenzscharmützel – die Wahrscheinlichkeit neuer Zusammenstösse sah er bei 95 Prozent.

    Selbst ein Machtwechsel im Kreml würde nach Meinung von Arestowytsch die Konfrontation mit der Ukraine nicht beenden. «Da kann Einiges geschehen, es könnte sogar irgendein Liberaler übernehmen», spekulierte Arestowytsch. «Dann gibt es eben eine Auseinandersetzung auf Ebene der Informationen, der Wirtschaft oder der Geheimdienste, auch militärisch, wenn auch ohne direkten Krieg.» Dennoch bleibe es ein «schrecklicher Zivilisationskampf».

  • 22. 29 Uhr 

    An Drohnen ausgebildete ukrainische Soldaten kehren aus USA zurück

    Nach einer mehrmonatigen militärischen Ausbildung kehrt eine Gruppe ukrainischer Soldaten wieder aus den USA in ihre Heimat zurück. Sie seien nach einer Reihe taktischer Schulungen unter anderem auch an den amerikanischen Switchblade-Drohnen ausgebildet worden, die vergangene Woche an das ukrainische Militär übergeben worden seien, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Sonntag.

    Verteidigungsminister Lloyd Austin dankte den Soldaten vor der Abreise in einer Videoschalte für ihren Einsatz und versprach weitere Unterstützung und Hilfe der USA.

  • 22.23 Uhr

    Ukraines Wirtschaftsleistung wird sich 2022 fast halbieren

    Infolge des russischen Angriffskriegs wird sich die Wirtschaftsleistung der Ukraine in diesem Jahr nach einer Prognose der Weltbank fast halbieren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im Vergleich zum Vorjahr um rund 45 Prozent einbrechen.

    Die Weltbank schränkte jedoch in ihrer Mitteilung vom Sonntag ein, dass «das Ausmass des wirtschaftlichen Einbruchs» von «der Dauer und der Intensität des Kriegs» abhängen werde. Im Januar, also vor Beginn des Kriegs Ende Februar, hatte die Weltbank in einer Prognose für die Ukraine noch ein Wirtschaftswachstum von rund drei Prozent erwartet. «Viele Aspekte der ukrainischen Wirtschaft brechen zusammen», erklärte die Weltbank. Die Auswirkungen von Krieg, Flucht und Vertreibung auf die Armut in der Ukraine würden wahrscheinlich ebenfalls «verheerend sein», hiess es.

    Gemessen an der statistischen Armutsgrenze von 5,50 US-Dollar pro Tag für Länder mit vergleichbarem Einkommen dürfte der Anteil der ukrainischen Bevölkerung, der in Armut lebt, von 1,8 Prozent auf 19,8 Prozent hochschnellen, warnte die Weltbank.

    «Das Ausmass der vom Krieg ausgelösten humanitären Krise ist erschütternd», erklärte die für Europa und Zentralasien zuständige Vizepräsidentin der Weltbank, Anna Bjerde. Die Ukraine brauche «sofort massive finanzielle Unterstützung», forderte Bjerde.

    Wirtschaftsprognosen für die Ukraine sind derzeit mit sehr hoher Unsicherheit verbunden, weil niemand vorhersagen kann, wie der Krieg weitergehen wird.

  • 22.08 Uhr

    Ukraine gibt erstes Geld zum Wiederaufbau ihrer befreiten Gebiete

    Die ukrainische Regierung stellt erste Mittel für dringende Aufräum- und Reparaturarbeiten in den von russischer Besatzung befreiten Gebieten bereit. Ministerpräsident Denys Schmyhal nannte am Sonntag in Kiew eine Summe von umgerechnet 31,5 Millionen Franken. Zuvorderst sollten die Netze für Wärme, Gas, Wasser und Strom repariert werden. Dann gehe es um die Reparatur von Dächern, den Austausch von Fenstern und Türen, die Beseitigung von Schlaglöchern auf den Strassen.

    Dafür soll das Kiewer Gebiet umgerechnet 12,6 Millionen Franken erhalten, die Gebiete Tschernihiw und Sumy im Nordosten je umgerechnet knapp 8 Millionen Franken, das Gebiet Schytomyr im Westen umgerechnet knapp 3,2 Millionen Franken. Diese Teile der Ukraine waren wochenlang von russischen Truppen besetzt gewesen, die dort grosse Zerstörungen hinterliessen.

    Die Ukraine war schon vor dem russischen Angriff vom 24. Februar eins der ärmsten Länder Europas. Die Kriegsschäden werden auf viele Milliarden Euro geschätzt. Schmyhal schrieb auf Telegram, das Geld aus der Reserve der Regierung sei nur die erste Etappe zum grundlegenden Wiederaufbau des Landes. «Damit beginnen wir gleich nach unserem Sieg.»

  • 21.21 Uhr

    Tschernobyl nach ukrainischen Angaben nur über Wasserweg erreichen

    Nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl hat sich die Lage dort nach ukrainischen Angaben nach wie vor nicht normalisiert. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA teilte am Sonntag mit, sie sei von der Ukraine informiert worden, dass neue Mitarbeiter nur über den Wasserweg nach Tschernobyl gebracht werden könnten. Der Fluss Pripjat sei für die Arbeiter der einzige Weg von den Unterkünften in der Stadt Slawutytsch zum Ort des Atomunglücks von 1986.

    Die IAEA teilte weiter mit, dass nach ukrainischen Angaben am Sonntag erstmals seit drei Wochen wieder neues Personal nach Tschernobyl gebracht worden sei. Die Arbeiter stehen demnach vor einer Reihe von Problemen. Labore für die Überwachung der Strahlung seien zerstört und Messinstrumente gestohlen, kaputt gemacht oder anders unbrauchbar gemacht worden. Die automatische Übertragung der Strahlungsdaten sei nicht mehr möglich.

    Russische Soldaten sollen nach ukrainischen Angaben während ihrer Besetzung von Tschernobyl im Sperrgebiet rund um den zerstörten Reaktor Gräben im Waldboden ausgehoben haben und dabei verstrahlt worden sein.

  • 20.58 Uhr

    China liefert Abwehrsystem an russischen Verbündeten Serbien

    Serbien hat am Wochenende ein modernes Flugabwehrsystem aus China erhalten. Serbische Medien berichteten, dass sieben chinesische Transportflugzeuge tags zuvor am Belgrader Flughafen gelandet seien. An Bord waren demnach Boden-Luft-Raketen-Systeme vom Typ HQ-22. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic kündigte an, den «neuesten Stolz» des serbischen Militärs am Dienstag oder Mittwoch zu präsentieren.

    Die USA und die EU fürchten, dass eine Aufrüstung am Balkan just während des Kriegs in der Ukraine den Frieden in der Region gefährden könnte. Seit Jahren schon sprachen sie sich gegen eine Verwendung des chinesischen Systems in Europa aus. Vucic hatte sich seinerseits beschwert, dass die Nato-Staaten die Lieferung des 2019 bestellten Systems über ihr Territorium nicht zulassen würden. Die chinesischen Transportmaschinen überflogen nun zumindest zwei Nato-Staaten, die Türkei und Bulgarien. Der serbische Militärexperte Aleksandar Radic sagte, China habe mit dem Flug der Transportflugzeuge nach Europa im Pulk seine militärische Stärke demonstriert.

    Serbien gilt als Verbündeter Russland. Es unterstützte zwar UN-Resolutionen, die den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verurteilten, schloss sich aber den internationalen Sanktionen gegen Moskau nicht an.

  • 20.06 Uhr

    Ukrainische Eisenbahn: Mindestens 30 Tote bei Angriff in Ostukraine

    Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sind nach offiziellen Angaben Dutzende Menschen getötet und verletzt worden. Es gebe 30 Tote und 100 Verletzte, sagte Eisenbahnchef Olexander Kamischyn. Zahlreiche Menschen sollen dort auf ihre Evakuierung gewartet haben.

  • 19.50 Uhr

    Biden berät mit Indiens Regierungschef Modi über Ukraine-Krieg

    US-Präsident Joe Biden berät am Montag per Videokonferenz mit dem indischen Regierungschef Narendra Modi über die Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Biden werde dabei die «Folgen von Russlands brutalem Krieg» ansprechen und erörtern, «wie sich die destabilisierenden Auswirkungen auf die weltweite Nahrungsmittelversorgung und den Rohstoffmarkt abschwächen lassen», kündigte seine Sprecherin Jen Psaki an.

    Indien hat den russischen Krieg gegen die Ukraine bisher nicht offiziell verurteilt. Bei  UN-Abstimmungen zur Verurteilung von Moskaus Vorgehen enthielt sich Neu Delhi. Moskau ist seit Sowjetzeiten der wichtigste Waffenlieferant Indiens, ausserdem bezieht das Land weiterhin russisches Öl. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hatte Indien Anfang April bei einem Treffen mit Modi in Neu-Delhi für seine Haltung zum Ukraine-Krieg gelobt. Biden hatte hingegen beklagt, dass Indien mit seiner Reaktion auf die russische Offensive eine Ausnahme unter Washingtons Verbündeten darstelle.

  • 19.27 Uhr

    Wladimir Klitschko: «Wir brauchen Waffen»

    Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko hat dringend weitere internationale Waffenlieferungen für die von Russland angegriffene Ukraine gefordert. «Wir brauchen Waffen. Wir können unser Land nicht mit unseren Fäusten verteidigen», sagte Klitschko dem US-Fernsehsender ABC. Sein Bruder Vitali ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

    Die Ukraine erwarte keine anderen Armeen auf ihrem Boden, sagte Klitschko. «Wir werden auf uns selbst aufpassen und unsere Heimat verteidigen, wir brauchen nur diese Waffen dafür.» Wesentlich sei ausserdem, Russland wirtschaftlich weiter zu isolieren und mit Sanktionen zu belegen. «Jeden Cent, den Russland bekommt, verwenden sie für Waffen, um uns Ukrainer zu töten», sagte er.

    Zuvor hatte Wladimir Klitschko bereits in Deutschland lebende Ukrainer sowie deutsche Unterstützer um Hilfe gebeten. «Macht alle gemeinsam Druck auf die deutsche Bundesregierung. Wir brauchen jetzt ein Embargo von Öl und Gas aus Russland. Wir brauchen jetzt mehr Waffen. Hier in der Ukraine zählt jede Stunde, jede Minute.» Weiter sagte er: «Es ist so wichtig, dass Ihr weitermacht. Dass Ihr helft, dass die Menschen, die von diesem brutalen Krieg betroffen sind, nicht vergessen werden.»

  • 19.02 Uhr

    Erneut pro-russische Demonstrationen und Gegenproteste in Deutschland

    Begleitet von Gegenprotesten haben sich am Sonntag in den deutschen Städten Frankfurt am Main und Hannover mehrere hundert Menschen an pro-russischen Demonstrationen beteiligt. In Frankfurt am Main marschierten nach Polizeiangaben rund 800 Demonstranten durch die Innenstadt, an zwei Gegenveranstaltungen nahmen demnach 2500 Menschen teil. In Hannover registrierte die Polizei 600 pro-russische Demonstranten, auch dort lag die Zahl der Gegendemonstranten mit 3500 deutlich höher.

    Hunderte pro-russische Demonstranten ziehen durch Frankfurt

    Hunderte pro-russische Demonstranten ziehen durch Frankfurt

    Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges sind hunderte pro-russische Demonstranten durch Frankfurt gezogen. Sie sangen die russische Nationalhymne und skandierten «Russland, Russland!» Teilnehmer berichteten von antirussischer Hetze und Diskriminie

    10.04.2022

    Nach Angaben der Frankfurter Polizei, die mit einem Grossaufgebot vor Ort war, gelang es den Beamten weitgehend, beide Gruppen auseinanderzuhalten. Es gab aber verbale Auseinandersetzungen zwischen beiden Seiten, sagte ein Polizeisprecher.

    Zudem seien Tonaufnahmen angefertigt worden, da es aufgrund von Äusserungen aus den Reihen der pro-russischen Demonstranten den Anfangsverdacht der Billigung eines Angriffskriegs im Sinne des Völkerstraftrechts gebe, teilte die Polizei auf Twitter mit. Dabei sei es unter anderem um den Spruch «Donbass gehört zur Russland» gegangen. Auch die ebenfalls festgestellte Verwendung bestimmter Fahnen, wie der früheren Sowjetunion, stelle im Kontext des Aufzugs den Anfangsverdacht einer Straftat dar.

    In Hannover registrierte die Polizei 350 Fahrzeuge bei dem Autokorso, die Gegendemo mit 3500 Teilnehmern fand an anderer Stelle statt. «Bei der Gegendemo ist es sehr voll, viel mehr als erwartet», twitterte der Bundestagsabgeordnete Sven Kindler (Grüne). Der Autokorso «zur Unterstützung des russischen Angriffskrieges ist eine widerliche Verhöhnung der ukrainischen Opfer», schrieb Kindler in dem Kurzbotschaftendienst.

    Bereits im Vorfeld hatte sich der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk gegen den Autokorso gewandt. «Dass dieser Autokorso in Hannover geduldet wird, ist eine Schande für Deutschland», schrieb er auf Twitter.

  • 18.47 Uhr

    Russischer Patriarch ruft zu Unterstützung der Regierung auf

    Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat zur Unterstützung der Regierung in Moskau im Ukraine-Konflikt aufgerufen. «Der Herr möge jedem von uns in dieser für unser Vaterland schwierigen Zeit  helfen, eine Einheit zu bilden, auch um die Macht herum», wurde Kirill am Sonntag von der Nachrichtenagentur Tass zitiert. «Auf diese Weise wird in unserem Volk echte Solidarität entstehen und die Fähigkeit, äussere und innere Feinde zurückzudrängen.»

    Kirill ist eine wichtige Stütze von Kreml-Chef Wladimir Putin und unterstützt Moskaus Militäreinsatz in der Ukraine. Im Februar hatte der Patriarch die «Kräfte des Bösen» verurteilt, die sich seiner Ansicht nach der historischen «Einheit» zwischen Russland und der Ukraine entgegenstellen.

  • 18.32 Uhr

    Kuleba beklagt deutsche Versäumnisse bei Unterstützung der Ukraine

    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba hat Deutschland Versäumnisse bei der Unterstützung seines Landes vorgeworfen. Einige Länder in Europa, wie etwa Deutschland, dächten mit Blick auf militärische Ausrüstung für die Ukraine immer noch in Kategorien von defensiven und offensiven Waffen, sagte Kuleba dem US-Fernsehsender NBC. Hieran müsse man noch arbeiten.

    «Hätten wir nicht so viel Zeit mit der Diskussion über die Frage von defensiv versus offensiv vergeudet und darüber, was die Ukraine braucht und was nicht, dann wären wir jetzt in einer anderen Position - in einer viel stärkeren Position.»

    Kuleba beklagte ausserdem einmal mehr, es sei ein strategischer Fehler von Deutschland und Frankreich gewesen, sich 2008 gegen einen Nato-Beitritt seines Landes zu stellen. Für diesen Fehler bezahle die Ukraine nun. «Wären wir ein Nato-Mitglied, dann gäbe es diesen Krieg nicht», sagte er. Ähnliche Vorhaltungen hatte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an beide Länder gerichtet.

    Der ukrainische Chefdiplomat betonte, die Botschaft an die Nato und den Westen sei: «Sie versorgen uns mit allem, was wir brauchen. Und wir kämpfen, damit Sie nicht in den Kampf einsteigen müssen, wenn Putin beschliesst, Artikel 5 des Nordatlantikvertrags zu testen und eines der Nato-Länder anzugreifen.» Dieser Passus verpflichtet alle Nato-Mitglieder zum Beistand für ein angegriffenes Partnerland. Da die Ukraine selbst kein Mitglied der Nato ist, kann sie nicht nach diesem Artikel Beistand beantragen.

    Kuleba betonte: «Wir wissen, wie man kämpft.» Sein Land brauche für den Kampf gegen die Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin aber die modernsten Waffen aller Art. Bei der Lieferung von Waffen sei dabei entscheidend. «Jeder Tag zählt», mahnte Kuleba.

    Mit Blick auf den Rückzug russischer Truppen aus der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew und mit Blick auf die erwartete russische Grossoffensive im Osten des Landes sagte er: «Die Ukraine hat die Schlacht um Kiew gewonnen. Jetzt steht eine weitere Schlacht bevor: die Schlacht um den Donbass.»

  • 18.19 Uhr

    Österreichs Kanzler wird Putin am Montag in Moskau treffen

    Update 18.44 Uhr: Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer wird am Montag mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau zusammentreffen. Österreichs Regierungssprecher Daniel Kosak bestätigte das der Deutschen Presse-Agentur. Bundeskanzler Nehammer werde über die Türkei nach Moskau fliegen. Dort sei für Montagnachmittag ein Gespräch mit Putin geplant. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet. In Moskau bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow das Treffen. Nehammer ist damit der erste westliche Regierungschef, der seit Kriegsbeginn zu Putin nach Moskau reist.

    Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer wird Putin am Montag in Moskau treffen.
    Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer wird Putin am Montag in Moskau treffen.
    Florian Wieser/APA/dpa

    Kosak sagte, die Reise des österreichischen Regierungschefs verfolge drei Ziele: Der Krieg müsse aufhören. Das klinge banal, sei aber das Wichtigste. Ferner erwarte die ukrainische Regierung für die kommenden Tage eine «grosse Schlacht» im Osten des Landes. Hierfür müssten Absprachen für humanitäre Korridore getroffen werden. Drittens wolle Nehammer bei Putin die Kriegsverbrechen der russischen Armee in der Ukraine ansprechen. Diese müssten von unabhängiger internationaler Seite aufgeklärt werden.

    Aus dem Umfeld des österreichischen Kanzlers verlautete, er agiere abgestimmt mit den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Damit widersprach Österreich anderslautenden Darstellungen über Verärgerung in der Ukraine.

    «Wir waren in Butscha. Wir haben die Kriegsverbrechen gesehen und Kanzler Nehammer wird sie benennen gegenüber Präsident Putin», verlautete aus dem Kanzleramt in Wien. Man sei «aber nicht illusorisch», es gehe um humanitäre Ziele. «Es gilt, im Gespräch zu bleiben.» Es sei höchst unwahrscheinlich, «mit einem Frieden zurückzukehren.» Die russische Seite lasse zum Beispiel in den Kampfgebieten keine humanitäre Hilfe etwa durch das Rote Kreuz zu.

    Nehammer war am Samstag mit Selenskyj zusammengekommen.

  • 18.00 Uhr

    Russische Soldaten sollen radioaktives Material aus Tschernobyl gestohlen haben

    Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben während der Besetzung der Atomruine Tschernobyl radioaktive Substanzen aus Forschungslaboren gestohlen. 133 hoch radioaktive Substanzen seien entwendet worden, teilte die für die Verwaltung der Sperrzone rund um das Akw zuständige Behörde mit. Selbst ein kleiner Teil davon sei tödlich, «wenn er unprofessionell gehandhabt wird».

    Die russischen Streitkräfte hatten am 24. Februar, dem ersten Tag ihres Angriffs auf die Ukraine, die Kontrolle über die Atomruine übernommen. Ende März zogen sie sich schließlich von dem Gelände zurück.

    Aus Forschungslaboren in Tschernobyl wurden nach ukrainischen Angaben radioaktive Substanzen entwendet. (Archivbild)
    Aus Forschungslaboren in Tschernobyl wurden nach ukrainischen Angaben radioaktive Substanzen entwendet. (Archivbild)
    Bild: Keystone

    Nach Angaben des ukrainischen Energieministers German Galuschtschenko setzten sich die russischen Soldaten während der Besetzung von Tschernobyl einer «schockierenden» Menge an radioaktiver Strahlung aus. Manche von ihnen hätten vielleicht nur noch weniger als ein Jahr zu leben, schrieb der Minister nach einem Besuch in dem Sperrgebiet auf Facebook. «Sie gruben in radioaktiv verseuchtem Boden, sammelten radioaktiven Sand in Säcken zur Befestigung von Stellungen und atmeten diesen Staub ein.»

    «Jeder russische Soldat wird ein Stück Tschernobyl mit nach Hause nehmen. Tot oder lebendig», erklärte Galuschtschenko. Auch die russische Militärausrüstung sei kontaminiert. «Die Ignoranz der russischen Soldaten ist schockierend.»

    Im Atomkraftwerk Tschernobyl hatte sich 1986 das schlimmste Atomunglück der Geschichte ereignet. Das Kraftwerk ist seither stillgelegt, ein riesiger Schutzmantel soll den Austritt von Radioaktivität verhindern.

  • 17.32 Uhr

    Del Ponte fordert internationalen Haftbefehl gegen Putin

    Am Rande der «Eventi Letterari» auf dem Monte Verità ob Ascona bekräftigte die ehemalige Uno-Chefanklägerin Carla Del Ponte ihre Forderung nach einem internationalen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Es sei zudem an der Zeit, dass die USA Vertragsstaat des Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag würden.

    Sie sei vielleicht die einzige Person, die wisse, wie man es anstellen müsse, um einen amtierenden Präsidenten vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen, sagte Del Ponte zu Beginn der Medienkonferenz im leeren Schwimmbad auf dem Monte Verità. Auch Milosevic sei noch im Amt gewesen, als der erste Haftbefehl gegen ihn ausgestellt worden sei. Deshalb glaube sie, dass es möglich sei, Putin vor Gericht zu stellen, sagte Del Ponte.

    Sie kenne den russischen Präsidenten schon lange, erzählte die ehemalige Bundesanwältin weiter. «Die Streubomben in Syrien wiesen russische Zeichen auf. Ich will wissen, welche Zeichen die Streubomben in der Ukraine tragen.»

    Die Tessiner Juristin Carla Del Ponte war von 1999 bis 2007 Chefanklägerin beim Internationalen Strafgerichtshof der Uno in Den Haag. (Archivbild)
    Die Tessiner Juristin Carla Del Ponte war von 1999 bis 2007 Chefanklägerin beim Internationalen Strafgerichtshof der Uno in Den Haag. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Martial Trezzini

    Dies sei der letzte Moment, in dem sie sich noch äussere, hielt Del Ponte fest. «Ich bin pensioniert». Gleichzeitig habe sie einfach reden müssen, erklärte die Tessinerin: «Ich bin immer auf der Seite der Opfer und suche nach Gerechtigkeit für die Opfer.» Der Jugoslawienkrieg habe sie gelehrt, dass das Vor-Gericht-Stellen der Verantwortlichen unglaublich wichtig sei für die Opfer.

    Deshalb sei es zentral, nun laufend Beweise für die Kriegsverbrechen in der Ukraine zu sammeln, fuhr Del Ponte fort. «Zu belegen, dass Putin der Hauptverantwortliche dieses Krieges ist, ist der schwierigste Teil der Arbeit überhaupt.» Dabei helfen könnten die Geheimdienste, aber auch im Internet kursierende Videos müssten auf ihre Echtheit überprüft werden. Und es sei nötig, die getöteten Zivilisten zu obduzieren, betonte Del Ponte.

    Auf die Frage eines Journalisten, wie gross sie die Chancen auf einen Prozess einschätze, sagte Del Ponte, erst wenn Putin nicht mehr Präsident sei, könne er vor den Internationalen Strafgerichtshof gestellt werden. «Die Justiz hat grosse Geduld. Es gibt keine Verjährung für diese Verbrechen. Und Putin wird nicht ewig Präsident bleiben.»

    Ein weiterer Medienschaffender wollte wissen, ob sie in diesem Krieg Anzeichen für einen Genozid sehe. Del Ponte verneinte: Bisher habe sie nicht genügend Elemente gesehen, die es rechtfertigten, von «Völkermord» zu sprechen. Jedoch könne es sein, dass der ukrainische Präsident Selenski, der Putin einen Genozid am ukrainischen Volk vorwirft, über andere Informationen verfüge.

  • 17.13 Uhr

    US-Republikanerin Liz Cheney wirft Russland Völkermord vor

    Die prominente US-Republikanerin Liz Cheney hat die Gräueltaten Russlands im Ukraine-Krieg als Völkermord bezeichnet. «Das ist eindeutig Genozid», sagte Cheney am Sonntag dem Fernsehsender CNN. «Ich denke, dass Europa verstehen und sich mit der Tatsache auseinandersetzen muss, dass es sich um einen Völkermord handelt.» Die Europäer müssten auch begreifen, dass sie diesen Feldzug von Russlands Präsident Wladimir Putin finanzierten.

    Cheney räumte ein, sie verstehe die wirtschaftlichen Folgen für die westeuropäischen Länder, wenn sie einen Importstopp für russisches Öl und Gas verhängen würden, aber sie müssten es tun. «Jeden einzelnen Tag, an dem sie weiterhin russisches Öl und Gas importieren, finanzieren sie Putins Völkermord in der Ukraine», beklagte sie. Liz Cheney, die Tochter des früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney, gehört zu den prominenten Köpfen der Republikanischen Partei.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte russischen Truppen angesichts von Gräueltaten gegen Zivilisten bereits Genozid vorgeworfen. Die US-Regierung hält sich an dieser Stelle bislang zurück. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte CNN am Sonntag zwar, die jüngst bekannt gewordenen Gräueltaten unter anderem im Kiewer Vorort Butscha seien eindeutig Kriegsverbrechen. Auf die Frage, ob es sich auch um Genozid handele, wich Sullivan allerdings aus und sagte: «Meiner Meinung nach ist die Einstufung weniger wichtig als die Tatsache, dass diese Taten grausam, kriminell, falsch und böse sind und dass darauf entschlossen reagiert werden muss — und das tun wir auch.» Die bereits beschlossenen Sanktionen setzten der russischen Wirtschaft schwer zu. «Aber ja, es gibt immer mehr, das wir tun können», betonte er und kündigte an, der Druck auf Russlands Wirtschaft werde fortgesetzt.

  • 16.40 Uhr

    1200 Tote nach Abzug russischer Truppen in Region Kiew entdeckt

    Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der Region um Kiew sind dort nach ukrainischen Angaben mehr als 1200 Todesopfer gefunden worden. Es seien insgesamt 1222 Leichen geborgen worden, sagte Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa dem britischen Sender Sky News.

    Ukraine: Mehr als 1200 Tote in Region Kiew entdeckt

    Ukraine: Mehr als 1200 Tote in Region Kiew entdeckt

    Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der Region um Kiew sind dort nach ukrainischen Angaben mehr als 1200 Todesopfer gefunden worden. In Städten wie Butscha, Irpin oder Borodjanka waren zuletzt hunderte Leichen und mehrere Massengräber gefu

    10.04.2022

    Die ukrainische Armee sei gewappnet für die «grossen Schlachten» gegen die russischen Truppen, sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak. Selenskyj sprach von möglicherweise «entscheidenden» Kämpfen in der Ostukraine. «Wir sind bereit zu kämpfen und parallel dazu nach diplomatischen Wegen zu suchen, um diesen Krieg zu beenden», sagte er.

    Die russische Armee hatte sich in den vergangenen Tagen im Norden der Ukraine insbesondere aus der Region um die Hauptstadt Kiew zurückgezogen. Nach eigenen Angaben will sich Moskau nun auf den östlichen Donbass konzentrieren, der bereits seit 2014 teilweise von pro-russischen Rebellen kontrolliert wird.

  • 16.16 Uhr

    Geflüchtete aus der Ukraine erhalten in vielen Kantonen weniger Geld als andere Flüchtlinge

    Ukrainerinnen und Ukrainer erhalten in vielen Kantonen weniger finanzielle Hilfe als die übrigen Flüchtlinge. Das zeigt eine Auswertung der «SonntagsZeitung» (kostenpflichtiger Inhalt). So erhält zum Beispiel eine dreiköpfige Familie im Kanton Aargau für Essen, Kleider, Windeln, Hygiene-Artikel und Bahntickets insgesamt 865 Franken.

    Das ist weniger als die Hälfte des Existenzminimums. Wären die Ukrainer normale Flüchtlinge, erhielte eine solche Familie 1800 Franken. Eine breite Allianz von Politikern will nun die tiefen Ansätze erhöhen. Bürgerliche Politiker wie die Nationalräte Andreas Glarner (SVP) und Alois Gmür (Mitte) sprechen sich ebenfalls für höhere Hilfen aus.

  • 15.57 Uhr

    Slowakei könnte Ukraine Radhaubitzen verkaufen

    Der Nato-Mitgliedstaat Slowakei verhandelt mit der ukrainischen Regierung über einen Verkauf von Radhaubitzen vom Typ Zuzana. Darüber werde gesprochen, sagte Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Sender RTVS. Die slowakische Eigenentwicklung verfügt über ein 155-Millimeter-Geschütz. Im Gespräch sei auch die Reparatur beschädigter ukrainischer Militärfahrzeuge wie T-72-Kampfpanzern in der Slowakei.

    Seit längerem wird zudem über eine Überlassung slowakischer MiG-29-Kampfjets an die Ukraine spekuliert. Innenminister Roman Mikulec sagte aber im Nachrichtensender TA3, dies sei im Moment «nicht im Spiel». Nach Darstellung des Verteidigungsministers wird es freilich immer schwieriger, die Maschinen sowjetischer Bauart einsatzbereit zu halten. Grund sei, dass russische Techniker zurück nach Russland gingen.

    Die Slowakei hatte dem Nachbarland Ukraine vor kurzem ein Flugabwehrraketensystem der Bauart S-300 überlassen. Ersatzweise wurden Patriot-Einheiten aus Deutschland und den Niederlanden in dem Land unter der Hohen Tatra stationiert. Die Slowakei ist seit 2004 Mitglied des Nato-Verteidigungsbündnisses.

  • 15.44 Uhr

    Prominenter Menschenrechtler in Moskau bei Protest gegen Krieg festgenommen

    Bei einem Ein-Mann-Protest gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist der prominente Menschenrechtler Oleg Orlow in Moskau auf dem Roten Platz festgenommen worden. Das teilte die in Russland verbotene Menschenrechtsorganisation Memorial mit, zu deren Führung Orlow gehört. Ein Video zeigte, wie er auf dem Roten Platz allein ein Plakat hochhielt, bevor Polizisten ihn abführten.

    Auf dem Plakat stand: «Unsere Weigerung, die Wahrheit zu wissen, und unser Schweigen machen uns zu Mitschuldigen an Verbrechen.» Für Orlow (69) sei es bereits die vierte Festnahme in jüngster Zeit, teilte Memorial mit. Er wurde demnach in ein Polizeirevier gebracht. Ein Anwalt sei bei ihm.

    Das Bürgerrechtsportal Ovd-Info listete weitere Festnahmen in Moskau und anderen Städten auf. In Nowosibirsk habe ein Demonstrant blaue und gelbe Farbe vor das Bürgermeisteramt gekippt. Blau und gelb sind die Nationalfarben der Ukraine.

  • 15.31 Uhr

    5600 mutmassliche russische Kriegsverbrechen

    Die Ukraine hat seit Beginn der russischen Invasion Ermittlungen zu 5600 mutmasslichen Kriegsverbrechen eingeleitet. Sie richteten sich gegen 500 Verdächtige aus den Reihen des russischen Militärs und der Regierung in Moskau, unter ihnen Kreml-Chef Wladimir Putin, sagte die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Sonntag dem britischen Sender Sky News. «Wladimir Putin ist der Hauptkriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts.»

    Auch gegen Kreml-Chef Wladimir Putin wird seitens der Ukraine wegen Kriegsverbrechen ermittelt.
    Auch gegen Kreml-Chef Wladimir Putin wird seitens der Ukraine wegen Kriegsverbrechen ermittelt.
    Bild: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/dpa

    Wenediktowa verwies unter anderem auf den Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk in der Ostukraine, bei dem am Freitag nach ukrainischen Angaben 52 Menschen getötet worden waren. «Das ist ein Kriegsverbrechen», sagte die Generalstaatsanwältin. Es lägen Beweise dafür vor, dass Russland hinter dem Angriff stecke. «Diese Menschen wollten nur ihr Leben retten, sie wollten evakuiert werden», sagte sie mit Blick auf die hunderten Flüchtlinge, die sich in dem Bahnhof aufgehalten hatten.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der vergangenen Woche erklärt, es sei ein «spezieller Mechanismus» zur Untersuchung russischer «Kriegsverbrechen» in der Ukraine geschaffen worden. Er kündigte an, alle Verantwortlichen zu finden und zu bestrafen. An den Ermittlungen sollen sich nach Angaben Selenskyjs internationale Experten, Staatsanwälte und Richter beteiligen.

    Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte Anfang März Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine aufgenommen.

  • 15.07 Uhr

    Ukraine: 2200 Wehrpflichtige an Flucht gehindert

    Der ukrainische Grenzschutz hat seit Beginn des Kriegs mit Russland knapp 2200 Männer im wehrpflichtigen Alter an der verbotenen Ausreise gehindert. «In letzter Zeit gab es auch mehrere Fälle, in denen Leichen von Männern an den Ufern grenznaher Gewässer gefunden wurden», teilte die Behörde am Sonntag mit.

    Anders als Frauen und Kinder, die zu Hunderttausenden fliehen, sollen Männer ihr Heimatland verteidigen. Einige männliche Flüchtlinge hätten versucht, Beamte zu bestechen oder mit gefälschten Dokumenten über die Grenze zu gelangen, hiess es. In den Karpaten seien auch mehrere Vorfälle mit Erfrierungen registriert worden, unter anderem an der Grenze zu Rumänien.

    Wehrpflichtige Männer dürfen die Ukraine nicht verlassen.
    Wehrpflichtige Männer dürfen die Ukraine nicht verlassen.
    Bild: Andrea Filigheddu/ZUMA Press Wire/dpa

    In ukrainischen Medien sorgten zuletzt Berichte über den ehemaligen Verfassungsrichter Olexander Tupyzkyj für Aufsehen. Der 59-Jährige war in Wien fotografiert worden. Die Ukraine hat angekündigt, die vor der Landesverteidigung Geflohenen nach der Rückkehr ins Land zu bestrafen.

    Nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar hatte Kiew Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren die Ausreise verboten. Ausnahmen gelten für Wehruntaugliche und Väter kinderreicher Familien, aber auch für Fernfahrer.

  • 14.43 Uhr

    Flughafen von Dnipro «vollständig zerstört»

    Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben erneut den Flughafen von Dnipro angegriffen und diesen «vollständig zerstört». Sowohl der Flughafen als auch die umliegende Infrastruktur seien zerstört worden, erklärte der für die ostukrainische Stadt zuständige Gouverneur auf Telegram. Es werde derzeit geprüft, ob es Todesopfer gebe.

    «Neuer Angriff auf den Flughafen von Dnipro», teilte Valentin Resnitschenko mit. «Es ist nichts übrig geblieben.» Die Angriffe dauerten den Angaben zufolge zunächst noch an: «Die Raketen fliegen und fliegen», schrieb der Gouverneur auf Telegram.

    Dnipro ist eine Industriestadt mit rund einer Million Einwohnern. Sie liegt am gleichnamigen Fluss (deutsch: Dnepr), der eine wichtige natürliche Barriere zum teilweise pro-russischen Osten der Ukraine bildet.

  • 14.34 Uhr

    Papst ruft zu Oster-Waffenruhe auf

    Papst Franziskus hat anlässlich des bevorstehenden Osterfests zu einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg aufgerufen. «Möge eine Oster-Waffenruhe beginnen, aber nicht, um die Waffen neu zu laden und den Kampf wieder aufzunehmen», sagte das katholische Kirchenoberhaupt nach der Palmsonntagsmesse auf dem Petersplatz. Vielmehr müsse die Kampfpause genutzt werden, «um durch echte Verhandlungen zum Frieden zu gelangen».

    Papst Franziskus spricht im Zuge des Ukraine-Kriegs von «abscheuliche Massakern» (Archiv)
    Papst Franziskus spricht im Zuge des Ukraine-Kriegs von «abscheuliche Massakern» (Archiv)
    Bild: Andrew Medichini/AP/dpa

    «Was für ein Sieg ist das, wenn man eine Flagge auf einem Trümmerhaufen aufstellt?», fragte der Papst. Er verurteilte erneut den Krieg mit seinen «abscheuliche Massakern und furchtbaren Grausamkeiten gegen wehrlose Zivilisten». Bereits am Mittwoch hatte der Papst die «immer entsetzlicheren Grausamkeiten» in der Ukraine gegeisselt, wobei er sich auf das «Massaker von Butscha» bezog, bevor er eine ukrainische Flagge aus dieser «gemarterten Stadt» küsste.

    Vor einer Woche hatte der Papst seine Bereitschaft bekundet, zu einer Waffenruhe in der Ukraine beizutragen. Er erklärte sich auch bereit, nach Kiew zu reisen.

  • 14.18 Uhr

    Johnson lobt Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Eisenbahner

    Der britische Premierminister Boris Johnson hat bei seinem Überraschungsbesuch in Kiew die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Eisenbahner gelobt. «Man nennt euch hier ‹eiserne Menschen›. Das hat mit eurem Beruf zu tun», sagte Johnson in einer am Sonntag veröffentlichten Videobotschaft. Es spiegele aber auch die Mentalität der Ukrainer wider, die sich gegen die «entsetzliche Aggression» Russland zur Wehr setzten.

    «Ich reise in einem fantastischen Zug der ukrainischen Eisenbahn von Polen nach Kiew», sagte Johnson in dem Video, das offenbar vor seiner Ankunft am Samstag in der ukrainischen Hauptstadt aufgenommen worden war.

    Der britische Premier Boris Johnson ist der erste führende G7-Vertreter, der seit dem russischen Angriff in die Ukraine reiste.
    Der britische Premier Boris Johnson ist der erste führende G7-Vertreter, der seit dem russischen Angriff in die Ukraine reiste.
    Bild: Michael Kappeler/dpa

    Er sprach auch den Eisenbahnern sein Beileid aus, die am Freitag Opfer eines Raketenangriffs auf den Bahnhof in Kramatorsk im Osten der Ukraine wurden. Dabei waren insgesamt 52 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Die ukrainische Bahn spielt eine Schlüsselrolle bei der Evakuierung von Zivilisten aus umkämpften Gebieten.

    Johnson war am Samstag überraschend nach Kiew gereist, wo er der Ukraine unter anderem neue Waffenlieferungen versprach. Es war das erste Mal seit Beginn der russischen Invasion, dass ein führender Vertreter der G7 die Ukraine besuchte.

  • 14.09 Uhr

    Ukrainische Zentralbank friert Wechselkurs zum US-Dollar ein

    Die ukrainische Zentralbank hat nach dem russischen Angriff vor über sechs Wochen den Wechselkurs der Landeswährung Hrywnja zum US-Dollar eingefroren.

    «Nach unserem Sieg werden wir schrittweise zum gewohnten Regime des freien Wechselkurses zurückkehren und schrittweise die Einschränkungen aufheben», sagte der Vizechef der Zentralbank, Serhij Nikolajtschuk, im Fernsehen.

    Am ersten Kriegstag am 24. Februar lag der offizielle Wechselkurs bei 29,25 Hrywnja für einen US-Dollar und ist seitdem auf diesem Stand geblieben. Bei anderen ukrainischen Banken weicht der Kurs nicht mehr als zehn Prozent davon ab. Im März lag die Inflation in der Ukraine um 13,7 Prozent über dem Vorjahresmonat. Insbesondere Lebensmittel verteuerten sich beinahe um 20 Prozent.

  • 13.26 Uhr

    Scholz verurteilt «abscheuliche Kriegsverbrechen»

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj «die abscheulichen Kriegsverbrechen des russischen Militärs» im Kiewer Vorort Butscha und anderswo in der Ukraine verurteilt. Er habe den Menschen in der Ukraine die Solidarität und volle Unterstützung Deutschlands ausgesprochen, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Sonntag mit. Die Bundesregierung werde zusammen mit ihren internationalen Partnern alles daran setzen, dass die Verbrechen schonungslos aufgeklärt und die Täter identifiziert würden, um sie vor nationalen und internationalen Gerichten zur Verantwortung zu ziehen.

    Selenskyj schrieb am Sonntag auf Twitter, dass er mit Scholz auch über «antirussische Sanktionen, Verteidigungs- und finanzielle Unterstützung für die Ukraine» gesprochen habe.

  • 11.50 Uhr

    SEM: Knapp 25'000 Geflüchtete haben Schutzstatus S erhalten

    In der Schweiz sind bisher 27'914 geflüchtete Menschen aus der Ukraine registriert worden. 24'136 dieser Personen haben den Schutzstatus S erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM)  auf Twitter mitteilte.

  • 12 Uhr

    Russland rekrutiert ehemalige Soldaten

    Die russischen Streitkräfte wollen ihre zunehmenden Verluste in der Ukraine mithilfe ehemaliger Militärangehöriger ausgleichen. Russland greife auf frühere Soldaten zurück, die seit 2012 den Dienst quittiert hätten, teilte das britische Verteidigungsministerium auf Twitter mit und berief sich dabei auf Geheimdienstinformationen. Um die Kampfkraft zu erhöhen, werde auch versucht, Männer aus Transnistrien zu rekrutieren.

  • 11.33 Uhr

    Satellitenbilder zeigen russischen Konvoi

    Dass Russland über Ostern eine Grossoffensive in der Donbass-Region im Osten der Ukraine, teilte der Chef des Verteidungsgeheimdienstes der Ukraine bereits am Freitag gegenüber CNN mit. Nun zeigen Analysen von Satellitenbildern, durchgeführt durch Maxar Technologies, dass ein über 12 Kilometer langer russischer Militärkonvoi von der Grenze bereits in Richtung Charkiw unterwegs ist.  

    Eine Satelliten-Aufnahme zeigt den Konvoi im Osten von Charkiw.
    Eine Satelliten-Aufnahme zeigt den Konvoi im Osten von Charkiw.
    Bild: Keystone
  • 11.15

    Rubel erholt sich trotz Sanktionen

    Russlands Währung hat den deutlichen Kurseinbruch nach Beginn des Ukraine-Kriegs trotz zahlreicher harter Wirtschaftssanktionen wettmachen können. Am Devisenmarkt wurden im Verlauf der vergangenen Woche zeitweise 78 Rubel für einen US-Dollar gezahlt. Damit erreichte der Wechselkurs wieder das Niveau, das er zuletzt beim Ausbruch des Krieges Ende Februar hatte.

    Als wesentliche Gründe für die Kurserholung des Rubels gelten strenge Kapitalkontrollen, Überschüsse in der russischen Handelsbilanz durch Energieexporte sowie das hohe Zinsniveau in Russland. Unmittelbar nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs am 24. Februar war der Kurs des Rubels zunächst deutlich eingebrochen. Anfang März mussten zeitweise bis zu 177 Rubel für einen Dollar gezahlt werden. Seit Mitte März setzte dann aber eine Erholung ein.

  • 10.58 Uhr

    Ukraine: Weiteres Massengrab entdeckt

    Nach dem Abzug russischer Truppen sind auch westlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew Dutzende tote Zivilisten in einem Massengrab gefunden worden. «Nahe der Tankstelle von Busowa haben wir heute noch tote Zivilisten in einer Grube gefunden», sagte der Gemeindevorsteher Taras Didytsch in der Nacht zum Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Auf der Trasse von Kiew nach Schytomyr seien zudem etwa 15 Kilometer von der Hauptsatdt entfernt Leichen bei einem Dutzend beschossener Autos gefunden worden.

    Die russischen Truppen hatten in den ersten Kriegstagen versucht, die ukrainische Hauptstadt zu blockieren. Sie waren jedoch an der Hauptverbindungsstrecke nach Westen von ukrainischen Einheiten gestoppt und zurückgedrängt worden. Nach dem kompletten Rückzug der russischen Truppen aus der Nordukraine werden in immer mehr Orten Massengräber mit Zivilisten gefunden.

  • 10.33 Uhr

    Selenskyj: «Wir wollen keine Gelegenheit für eine diplomatische Lösung verpassen»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will trotz der jüngsten Gräueltaten weiter mit Russland über eine Friedenslösung sprechen. «Niemand will mit einer Person oder Leuten verhandeln, die seine Nation gefoltert haben. Das ist alles verständlich», sagte Selenskyj am Samstag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. «Aber wir wollen keine Gelegenheiten für eine diplomatische Lösung verpassen, wenn wir sie haben.»

    Er sei zuversichtlich, dass auch die Ukrainer letztlich ein mögliches Friedensabkommen akzeptieren würden, trotz allem was sie seit dem Einmarsch der russischen Truppen erdulden hätten müssen. Gleichzeitig müsse er der Tatsache realistisch ins Auge sehen, dass die Chancen auf eine rasche Einigung gering seien, sagte Selenskyj.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen mit BK Karl Nehammer am Samstag, 09. April 2022 in Kiew. 
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen mit BK Karl Nehammer am Samstag, 09. April 2022 in Kiew. 
    Bild: Keystone
  • 10.22 Uhr

    Berlusconi: «Zutiefst enttäuscht» von Freund Putin

    Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat erstmals seit Kriegsbeginn seinen Freund Wladimir Putin direkt für den russischen Angriff auf die Ukraine kritisiert. «Ich will nicht verheimlichen, dass ich zutiefst enttäuscht und traurig bin über das Verhalten von Wladimir Putin, der vor der ganzen Welt eine sehr ernste Verantwortung übernommen hat», sagte der 85-Jährige am Samstag in Rom. Bislang hatte Berlusconi es vermieden, den Namen des Kremlchefs in den Mund zu nehmen und Kritik zu üben.

    Silvio Berlusconi hat zum ersten Mal seit Kriegsbeginn Wladimir Putin kritisiert. 
    Silvio Berlusconi hat zum ersten Mal seit Kriegsbeginn Wladimir Putin kritisiert. 
    Bild: Keystone/LaPresse via ZUMA Press/Roberto Monaldo
  • 9.53 Uhr

    NDB schätzt: 70 russische Spione in der Schweiz

    Rund ein Drittel der akkreditierten russischen Diplomaten dürfte nach Ansicht des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) für den Geheimdienst Russlands tätig sein. In Zahlen ausgedrückt: Unter den in der Schweiz registrierten 220 Diplomaten dürften sich 70 Spione befinden, wie der «SonntagsBlick» schreibt. Die europäischen Staaten hätten die Bedrohung durch Russland wegen Spionage nachhaltig verringert, die Schweiz dagegen nicht. Sollte Russland Aktivitäten in die Schweiz verlagern oder als Ausgangspunkt nutzen, um die Massnahmen der anderen Schengen-Staaten zu umgehen, dürfte der Druck auf die Schweiz international rasch steigen.

  • 8 Uhr

    Helme, Schutzwesten, Erste-Hilfe-Güter: Dutzende Anfragen beim Bundesamt für Rüstung

    Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind beim Bundesamt für Rüstung Dutzende Anfragen nach Schutzmaterial eingegangen. Wie der «SonntagsBlick» berichtet, umfassten die Gesuche unter anderem Helme für die Feuerwehreinheit in einer ukrainischen Stadt, Schutzwesten für die Mitarbeiter eines Schweizer Blue-Chips-Konzerns und Erste-Hilfe-Güter für Verwandte. Das Bundesamt hat sämtliche Anfragen mit dem Verweis auf das Kriegsmaterialgesetz abgelehnt. Es seien telefonisch und per Email rund 50 Gesuche eingegangen. Man habe die Anfragen jeweils an das Staatssekretariat für Migration, die Armee-Apotheke sowie private Herstellerfirmen weitergeleitet.

  • 6 Uhr

    Zivilisten als Schutzschilde – Briten sehen Beweise

    Nach Erkenntnissen des britischen Geheimdienstes gibt es nach dem russischen Abzug aus dem Norden der Ukraine Beweise, dass nicht am Kampfgeschehen beteiligte Menschen auf unverhältnismässige Weise zur Zielscheibe geworden sind. Es gebe Massengräber, Geiseln seien als menschliche Schutzschilde gebraucht und zivile Infrastruktur vermint worden, teilte das britische Verteidigungsministerium in der Nacht bei Twitter mit.

  • 4 Uhr

    Nato-Generalsekretär spricht von «neuer Realität»

    Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sieht Generalsekretär Jens Stoltenberg die Nato in einem «grundlegenden Wandel». «Egal wann oder wie der Krieg in der Ukraine aufhört, der Krieg hat bereits langfristige Konsequenzen für unsere Sicherheit», sagte Stoltenberg in einem Interview des britischen «Sunday Telegraph». «Was wir jetzt sehen, ist eine neue Realität, eine neue Normalität für die europäische Sicherheit.» An diese «neue Realität» müsse sich das Verteidigungsbündnis nun längerfristig anpassen. Dafür sei ein «Reset» notwendig. Er erwarte Entscheidungen dazu beim Nato-Gipfel in Madrid Ende Juni, so Stoltenberg.

  • 2 Uhr

    Moskau: Hunderttausende nach Russland geflüchtet

    Nach Militärangaben in Moskau sollen mehr als 700'000 Menschen aus den Separatistengebieten Donezk und Luhansk sowie anderen Teilen der Ukraine seit dem 24. Februar nach Russland evakuiert worden sein. Allein am Samstag hätten knapp 27'000 Menschen die umkämpften Regionen Richtung Russland verlassen, sagte Generaloberst Michail Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium. Aus der seit Anfang März umkämpften südukrainischen Hafenstadt Mariupol seien 134'000 Menschen gerettet worden. Die Zahlen sind nicht unabhängig zu prüfen.