Parteien Bundesrat Jans wird an Zürcher Albisgüetli-Tagung ausgelacht

fn, sda

17.1.2025 - 19:45

"Ich ahnte, dass das keinen Applaus gibt": SP-Bundesrat Beat Jans wurde an der Albisgüetli-Tagung ausgelacht. Er liess sich davon nicht beirren.
"Ich ahnte, dass das keinen Applaus gibt": SP-Bundesrat Beat Jans wurde an der Albisgüetli-Tagung ausgelacht. Er liess sich davon nicht beirren.
Keystone

SP-Bundesrat Beat Jans hat am Freitag an der Albisgüetli-Tagung in Zürich Werbung für das neue Vertragspaket mit der EU gemacht – und damit unfreiwillig für Lacher gesorgt. «Ich habe geahnt, dass da kein Applaus kommt», sagte Jans.

Keystone-SDA, fn, sda

Die Schweiz profitiere von Schengen-Dublin, vom Grenzschutz an den Aussengrenzen und vom EU-Binnenmarkt, sagte Jans. Quittiert wurden diese Aussagen mit Gelächter und Pfiffen. Für Zwischenrufe sorgte auch, als Jans sagte, dass es «keine automatische Rechtsübernahme» gebe und die Schweiz immer souverän Nein sagen könne.

Der SP-Bundesrat liess sich von den Reaktionen jedoch nicht irritieren und setzte seine Pro-EU-Rede fort. Die Schweiz sei kein gallisches Dorf mit einem Zaubertrank, sondern auf gute Beziehungen angewiesen, sagte er. «Wir können die Schweiz nicht zügeln.»

«Wir dürfen nicht glauben, dass wir es ganz ohne unsere Nachbarn besser können.» Die Briten hätten das geglaubt und würden jetzt einen hohen Preis zahlen. Den Leuten gehe es wirtschaftlich schlechter, eine deutliche Mehrheit bereue heute den Brexit.

«Nicht den Bückling machen»

«Und man muss es auch mal sagen: Wir könnten deutlich schlechtere Nachbarn haben», sagte Jans weiter. «Denken Sie nur an die Ukraine.» Russland habe das Völkerrecht missachtet und sein demokratisches Nachbarland brutal überfallen. Da gebe es nichts zu relativieren.

Man müsse auch nicht sagen, für einen Krieg brauche es zwei. «Und man muss nicht den Bückling vor dem Aggressor machen», sagte Jans als Seitenhieb auf seinen Vorredner, «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel, der immer wieder mit putinfreundlichen Äusserungen auffällt. «Es gibt nichts Unschweizerischeres, als autokratische Herrscher zu bewundern.»