Versuchtes Attentat auf Trump Was wir wissen und was nicht

SDA

16.9.2024 - 06:00

Trump ziert sich: Kein weiteres TV-Duell gegen Harris

Trump ziert sich: Kein weiteres TV-Duell gegen Harris

Der republikanische Präsidentschaftskandidat hat ein zweites Duell mit seiner demokratischen Konkurrentin Kamala Harris ausgeschlagen. Er habe eine erste Debatte gegen Joe Biden bestritten, eine zweite gegen Harris, eine dritte werde es nicht geben.

13.09.2024

Im Juli schockierte ein Attentat auf Donald Trump die USA und die Welt. Gut zwei Monate später sieht es danach aus, als hätten die Personenschützer des Republikaners einen weiteren Anschlag vereitelt.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Zwei Monate nach dem Attentat auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump haben Sicherheitskräfte anscheinend einen weiteren versuchten Anschlag auf den Republikaner vereitelt.
  • Im Folgenden: Was wir bisher über den Vorfall wissen und was nicht.

Zunächst berichtete Donald Trumps Wahlkampfteam von Schüssen «in der Nähe» des früheren US-Präsidenten – dann meldete sich das FBI zu Wort: Die US-Bundespolizei geht von einem versuchten Attentat auf den aktuellen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner aus. Der 78-Jährige blieb bei dem Vorfall in seinem Golfclub in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida unverletzt, ein Verdächtiger wurde festgenommen. Viele Fragen sind noch offen.

Was wir wissen:

Der Vorfall

Trump spielte am Sonntagnachmittag Golf in seinem Club in West Palm Beach, als ein Personenschützer des Secret Service einen Gewehrlauf aus dem mit Büschen umpflanzten Zaun des Golfplatzes herausragen sah. In der Folge fielen Schüsse. «Wir sind uns im Moment nicht sicher, ob die Person in der Lage war, auf unsere Agenten zu schiessen. Aber mit Sicherheit waren unsere Agenten in der Lage, die Person anzugreifen», sagte ein Vertreter des Secret Service bei einer Pressekonferenz.

Eines der unzähligen Trump-T-Shirts, die es in den USA zu kaufen gibt – hier mit einem Bild des republikanischen Präsidentschaftskandidaten nach dem versuchten Attentat im Juli, darunter steht: Kugelsicher.
Eines der unzähligen Trump-T-Shirts, die es in den USA zu kaufen gibt – hier mit einem Bild des republikanischen Präsidentschaftskandidaten nach dem versuchten Attentat im Juli, darunter steht: Kugelsicher.
Bild: Keystone/EPA/Cristobal Herrera-Ulashkevich

Die Flucht

Der Verdächtige ergriff nach Angaben der Polizei mit einem Auto die Flucht. Ein Zeuge habe ihn dabei allerdings beobachtet und der Polizei so helfen können, das Auto und den Mann zu identifizieren. Der Verdächtige wurde kurze Zeit später auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts festgenommen, wie der Sheriff von Palm Beach County Sheriff, Ric Bradshaw, sagte.

Der Tatort

Trumps Golfclub ist von einem Zaun umgeben, davor stehen meterhohe Büsche und Bäume. Die Polizei sperrte einen Bereich direkt an einer Strasse ab – mutmasslich der Ort, an dem sich der Mann positioniert hatte. Der Polizei zufolge liess er dort ein Sturmgewehr vom Typ AK-47 mit einem Zielfernrohr zurück. Die Sicherheitskräfte fanden ausserdem zwei Rucksäcke und eine Kompaktkamera.

Der Verdächtige

Bisher hat die Polizei die Identität des Mannes nicht öffentlich gemacht. US-Medien berichten unter Berufung auf Polizeiquellen, dass es sich um einen 58 Jahre alten Mann handele, der als selbstständiger Bauunternehmer im US-Bundesstaat Hawaii arbeite.

Was wir nicht wissen

Das Motiv

Die Ermittler machten zunächst keine offiziellen Angaben zu dem Verdächtigen und seinen Beweggründen. US-Medien berichten allerdings, dass der Mann sich in sozialen Netzwerken häufig politisch geäussert habe und vor allem die von Russland angegriffene Ukraine unterstütze – deren wichtigster Verbündeter wiederum die US-Regierung unter Präsident Joe Biden ist. Er habe versucht, Ausländer dafür anzuwerben, in der Ukraine zu kämpfen.

Es ist völlig offen, ob dies etwas mit dem Geschehen am Golfplatz zu tun hat. Dem Sender CNN zufolge äusserte sich der Mann im Netz auch kritisch über Trump, der stets behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden.

Das Haus des Verdächtigen in Kaaawa, Hawaii. (15. September 2024)
Das Haus des Verdächtigen in Kaaawa, Hawaii. (15. September 2024)
Bild: Keystone/AP Photo/Audrey McAvoy

Das Vorgehen

Trump hat als Präsidentschaftskandidat keinen öffentlichen Terminplan wie etwa der amtierende Präsident Joe Biden. Es ist also unklar, woher der Verdächtige wusste, dass Trump an diesem Tag in seinem Golfclub sein würde, wenn er es denn tatsächlich auf den Politiker abgesehen hatte. Trump spielte am Sonntagnachmittag mit dem Immobilieninvestor und Parteispender Steve Witkoff Golf. US-Journalisten merkten an, dass es für Anwohnerinnen und Anwohner nicht zu übersehen sei, wenn Trump mit seiner Autokolonne von seinem nur wenige Kilometer entfernten Anwesen Mar-a-Lago nach West Palm Beach fahre.

Zuvor hatte ein Agent des Secret Service einen aus dem Zaun ragenden Gewehrlauf erkennen, wie der zuständige Sheriff Ric Bradshaw sagte. Der Bewaffnete habe sich etwa 270 bis 500 Meter entfernt von Trump aufgehalten. Bradshaw sagte, es sei unklar, ob der Mann ebenfalls geschossen habe – oder nur der Secret Service. Am Ort des Geschehens seien nach der Flucht des Mannes in Büschen unter anderem ein Sturmgewehr des Typs AK-47 mit Zielfernrohr sowie eine Kamera gefunden worden.

Der Sheriff sagt zudem, dass eine Zeugin einen aus dem Gebüsch rennenden Mann gesehen und ein Foto von dessen Fahrzeug gemacht habe. Das habe schliesslich zur Festnehma geführt. 

Die Gefahr

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Amerika wählt am 05. November einen neuen Präsidenten. Aber nicht nur der Präsident, sondern auch 35 Senatssitze, das komplette Repräsentantenhaus sowie elf Gouverneure werden neu gewählt. blue News begleitet die heisse Phase des Duells um das Weisse Haus nicht nur mit dem Blick aus der Schweiz, sondern auch mit Berichten direkt aus den USA.

Im Weissen Haus wurde Kokain gefunden.
Patrick Semansky/AP/dpa

Der Verdächtige war nach Angaben der Polizei nur wenige hundert Meter von Trump entfernt. Es ist unklar, wie nach dem Attentat auf den Republikaner vor zwei Monaten in Pennsylvania erneut ein Bewaffneter so nah ihn herankommen konnte. Klar ist aber, dass ein Präsidentschaftskandidat und früherer Präsident weniger Secret-Service-Schutz geniesst als ein amtierender Präsident.

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