FBI bestätigt «Was Trump am Ohr traf, war eine Kugel»

SDA

27.7.2024 - 05:20

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump spricht auf dem Turning Point Believers' Summit in Florida. Foto: Lynne Sladky/AP/dpa
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump spricht auf dem Turning Point Believers' Summit in Florida. Foto: Lynne Sladky/AP/dpa
Keystone

Zuerst vermeldete das FBI, es sei nicht erwiesen, ob Donald Trump beim Attentatsversuch am 13. Juli tatsächlich von einer Kugel getroffen wurde. Trump echauffiert sich über den Chef der Bundespolizei, nun reagiert das FBI: Es war kein Glassplitter, sondern eine Kugel.

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  • Am Mittwoch vermeldete FBI-Chef Christopher Wray, dass nicht eindeutig erwiesen sei, ob Donald Trump bei dem Attentatsversuch am 13. Juli tatsächlich von einer Kugel getroffen wurde.
  • Es kursierten Gerüchte, dass der der ehemalige US-Präsident von einem Glassplitter getroffen worden sein könnte.
  • Nach den Äusserungen des FBI-Chefs legte sich Trump mit der Bundespolizei an. 
  • Jetzt stellt das FBI klar: Trump sei von einer ganzen oder in kleinere Stücke zersplitterten Kugel getroffen worden.

Zwei Wochen nach den Schüssen auf einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania kündigt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump eine Rückkehr an den Ort des Attentats an. Details zu der geplanten Veranstaltung in Butler nannte er nicht.

Gleichzeitig stellt die Bundespolizei FBI klar, dass der Ex-Präsident bei dem Schusswaffenangriff von einer Kugel getroffen wurde. Zuvor hatte FBI-Chef Christopher Wray dies offen gelassen. Es kursierten auch Gerüchte, dass Trump von einem Glassplitter getroffen worden sein könnte.

Trump echauffiert sich über FBI-Chef

Der Republikaner hatte sich am Freitagnachmittag (Ortszeit) in einer Reihe von Beiträgen auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social an FBI-Chef Wray abgearbeitet.

Grund war eine Aussage des FBI-Chefs vor einem Kongressausschuss, in der er sich nicht darauf festlegen wollte, ob Trump von einer Kugel oder einem Splitter am Ohr verletzt wurde. Trump schrieb: «Nein, es war leider eine Kugel, die mein Ohr traf, und zwar hart. Es gab weder Glas noch Splitter.» Wrays Aussagen würden dem FBI schaden, so der Republikaner.

Auch Trumps früherer Leibarzt aus seiner Zeit im Weissen Haus, Ronny Jackson, meldete sich zu Wort und teilte in einem Schreiben mit: «Es gibt absolut keine Beweise dafür, dass es sich um etwas anderes als eine Kugel handelte.» Da er mehr als 20 Jahre lang als Notfallmediziner in der US-Marine tätig gewesen sei, habe er in seiner Laufbahn viele Schusswunden behandelt.

FBI reagiert auf Trumps Ausbruch

Schliesslich reagierte das FBI mit einer Stellungnahme am Freitagabend (Ortszeit): «Was den ehemaligen Präsidenten Trump am Ohr traf, war eine ganze oder in kleinere Stücke zersplitterte Kugel, die aus dem Gewehr des Verstorbenen abgefeuert wurde», teilte das FBI mit.

Trump schrieb daraufhin auf Truth Social: «Ich nehme an, das ist die beste Entschuldigung, die wir von Direktor Wray bekommen werden, aber sie wird voll akzeptiert!»

Trump kündigt «grosse» Kundgebung in Butler an

Bilder von Trump mit Blut am Ohr und etwas Blut im Gesicht – und zugleich mit geballter Faust – gingen nach der Attacke um die Welt. Trump rief nach dem Angriff «Kämpft, kämpft, kämpft!», was mittlerweile zu einer Art Motto seiner Anhänger geworden ist.

Nun schrieb er, dass er in Butler eine «grosse und wunderbare» Kundgebung veranstalten wolle. Zeitpunkt und Ort blieben allerdings offen. «Was für ein Tag wird das werden – kämpft, kämpft, kämpft!», schrieb der Republikaner in Grossbuchstaben.

Ort der Veranstaltung ist offen

Zuletzt hatte die «New York Times» berichtet, dass der Secret Service Trumps Wahlkampfteam nahegelegt habe, in der Zukunft keine Grossveranstaltungen mehr unter freiem Himmel abzuhalten. Es war völlig unklar, wo die von Trump angekündigte Wahlkampfveranstaltung in Butler stattfinden soll. Nach dem Attentat war der 78-Jährige in grossen Hallen aufgetreten.

Der Ex-Präsident hatte nach dem Angriff einige Tage lang einen weissen Verband am Ohr getragen. Auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee, der direkt im Anschluss an das Attentat stattfand, klebten sich einige Anhänger aus Solidarität ebenfalls eine Art Verband ans Ohr.

Aus Solidarität: Auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee klebten sich einige Trump-Anhänger ebenfalls das Ohr ab. (AP Photo/Jae C. Hong)
Aus Solidarität: Auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee klebten sich einige Trump-Anhänger ebenfalls das Ohr ab. (AP Photo/Jae C. Hong)
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Trump kündigte nun an, bei der geplanten Veranstaltung in Butler an den getöteten Feuerwehrmann und die beiden Verletzten erinnern zu wollen. Der Republikaner hatte den Feuerwehrhelm des Todesopfers in seiner Rede beim Parteitag auf der Bühne geküsst.


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