Verwunderung in Äthiopien Trump reklamiert Anteil an Friedensnobelpreis für Abiy für sich

AP

10.1.2020

US-Präsident Donald Trump sorgt in Äthiopien mit einer Bemerkung zum Friedensnobelpreis für Verwirrung.
US-Präsident Donald Trump sorgt in Äthiopien mit einer Bemerkung zum Friedensnobelpreis für Verwirrung.
Bild: KEYSTONE/AP/JM (Archivbild)

Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed hat 2019 den Friedensnobelpreis erhalten. Nun schaltet sich Donald Trump ein. Eine Bemerkung des US-Präsidenten stellt die Äthiopier vor Rätsel.

Eine Bemerkung von US-Präsident Donald Trump zum Friedensnobelpreis stellt die Äthiopier vor Rätsel. Ohne den Namen des ostafrikanischen Landes zu erwähnen, sagte Trump am Donnerstag bei einem Wahlkampfauftritt: «Ich habe gerade gehört, dass das Oberhaupt dieses Lands jetzt den Friedensnobelpreis für die Rettung des Landes bekommt.» Dabei habe er selbst «einen Deal gemacht», um das Land zu retten. «Aber so ist es eben» klagte Trump.

Viele Äthiopier reagierten verdutzt. Ihr Ministerpräsident Abiy Ahmed hat den Nobelpreis 2019 erhalten, allerdings ist das schon ein paar Wochen her und er ist auch nicht Staatsoberhaupt, sondern Regierungschef. Einige sagten, Trump müsse den Friedensvertrag mit Eritrea gemeint haben, mit dem auch das Nobelpreiskomitee seinen Entscheidung für Abiy begründet hatte.

Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed bei der Verleihung des Friedensnobelpreises.
Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed bei der Verleihung des Friedensnobelpreises.
Bild: Håkon Mosvold Larsen/NTB Scanpix/dpa

Ein hoher Regierungsbeamter im Aussenministerium von Addis Abeba sagte dagegen der Nachrichtenagentur AP, es gehe um den Streit über das äthiopische Staudammprojekt am Blauen Nil, gegen das Ägypten Sturm läuft. Minister beider Länder und aus dem Sudan wurden für Montag zu Gesprächen in Washington erwartet. Abiys Büro reagierte nicht auf Anfragen.

Trump spricht recht selten über Afrika, was ihm Kritiker als Ignoranz ankreiden. Vor zwei Jahren soll er im Streit um Zuwanderung afrikanische Staaten als «Dreckslochländer» (shithole countries) bezeichnet haben, aus denen besser keine Leute in die USA kommen sollten. Trump stritt das ab.


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