Angriff auf Harris Trump macht Wahlkampf bei McDonald's

sda/tcar

20.10.2024 - 22:02

Seit Wochen behauptet Trump, die Demokratin Harris habe sich einen Sommerjob bei McDonald's ausgedacht. Nun stattet er der Fast-Food-Kette einen Kurzbesuch ab – Medienspektakel inklusive.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Donald Trump hat Wahlkampf in einer Filiale des Schnellrestaurants McDonald’s gemacht.
  • Er frittierte Kartoffelstreifen und befüllte schliesslich eine Pappschale mit Pommes Frites.
  • Trump behauptet seit Wochen unentwegt, dass Harris sich ausgedacht hat, bei der Fast-Food-Kette gearbeitet zu haben.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Wahlkampf in einer Filiale des Schnellrestaurants McDonald’s gemacht – die Aktion ist ein Seitenhieb auf seine demokratische Rivalin Kamala Harris. «Ich wollte das schon mein ganzes Leben lang machen. Und jetzt mache ich es», sagte der 78-Jährige vor seinem Kurzbesuch in einer Filiale in Feasterville-Trevose im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Nach der Ankunft zog Trump sein Jackett aus und legte sich eine Schürze um. Er ging dann in die Küche und liess sich die Fritteuse zeigen, frittierte Kartoffelstreifen und befüllte schliesslich eine Pappschale mit Pommes Frites. Im Anschluss stand er am Fenster des Drive-through-Bereichs des Restaurants, verteilte eine Bestellung und liess sich fotografieren. 

Kuriose Momente im US-Wahlkampf

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Bei Auftritten im Swing State Michigan hatten sowohl Kamala Harris als auch Donald Trump emotionale Momente. Die sieben Swing States Pennsylvania, Georgia, North Carolina, Michigan, Arizona, Wisconsin und Nevada sind besonders umkämpft.

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Harris hat im Wahlkampf angeben, während des Studiums über Sommer bei der Fast-Food-Kette gearbeitet zu haben. Das Wahlkampfteam der Demokratin gibt an, dass Harris im Sommer 1983 in Alameda im Bundesstaat Kalifornien beschäftigt gewesen sei. Trump behauptet seit Wochen unentwegt, dass Harris sich das ausgedacht habe – Beweise dafür hat er nicht.

Die «New York Times» schreibt, dass McDonald's Medienanfragen zu dem Thema ignoriert habe. Die Zeitung sprach eigenen Angaben nach mit einer Jugendfreundin von Harris, die sich daran erinnere, dass die heutige US-Vize bei der Kette gearbeitet habe.

Trump befeuert immer wieder Verschwörungsmythen

Es gehört zu Trumps politischer Strategie, Verschwörungstheorien zu verbreiten und Zweifel in der Bevölkerung zu säen. Bis heute lügt der Republikaner über die Präsidentschaftswahl 2020 und behauptet, Wahlbetrug habe ihn damals um den Sieg gebracht. Trump war ausserdem einer der prominentesten Vertreter der rassistischen Verschwörungstheorie, wonach Ex-Präsident Barack Obama in Kenia geboren worden sein soll und deshalb nicht hätte US-Präsident werden dürfen. Obama, erster schwarzer Präsident der Vereinigten Staaten, kam im US-Bundesstaat Hawaii zur Welt. 

Trump hält an Falschaussagen über Haustier-Verzehr fest

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STORY: Bei einer Townhall-Fragerunde des an lateinamerikanische Zuschauer in den USA gerichteten Senders Univision hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump auf seinen Äusserungen über angeblich von Immigranten gegessene Haustiere beharrt. Er habe lediglich gesagt, was berichtet wurde, sagte Trump bei der Wahlkampfveranstaltung in Miami. Sie würden auch andere Dinge essen, die sie nicht essen sollten. Trump bezog sich auf seine Äusserungen, haitianische Einwanderer in Springfield, Ohio, würden Haustiere stehlen oder Wildtiere in Parks essen. Die örtlichen Behörden wiesen dies als falsch zurück. Es gebe keine glaubwürdigen Berichte darüber, dass Haitianer Haustiere essen würden, betonte damals ein Polizeisprecher. Die Stadt hatte nach den falschen Anschuldigungen unter anderem Bombendrohungen erhalten. Der Ex-Präsident kündigte zudem für den Fall seiner Wahl Massenabschiebungen von Haitianern an. Auf die Frage eines Farmarbeiters nach den Auswirkungen auf die Landwirtschaft wich Trump aus und behauptete, Afroamerikaner und Hispanoamerikaner würden wegen der illegalen Einwanderung Arbeitsplätze verlieren. Er wiederholte auch unbelegte Behauptungen, lateinamerikanische Länder würden Psychiatrien und Gefängnisse leeren, um die Menschen in die USA zu schicken. Trumps Auftritt in Miami zielte darauf ab, lateinamerikanische Wähler für die Präsidentschaftswahlen am 5. November zu gewinnen. Umfragen zeigen jedoch, dass seine demokratische Herausforderin Kamala Harris in dieser Wählergruppe derzeit führt.

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Trumps Besuch in dem Schnellrestaurant war ein riesiges Medienspektakel. Den anwesenden Journalisten sagt der Republikaner, er habe nun 15 Minuten länger bei McDonald's gearbeitet als Harris. Angesprochen auf den 60. Geburtstag der Demokratin ätzte Trump: «Alles Gute zum Geburtstag Kamala. (...) Ich denke, ich werde ihr ein paar Blumen schenken, vielleicht auch ein paar Pommes.»

Der Milliardär präsentiert sich im Wahlkampf als Vertreter der einfachen Leute. Er ist in New York City als Sohn eines Immobilienmoguls geboren und stieg nach dem Studium ins Geschäft ein. Bei der Präsidentschaftswahl am 5. November läuft es auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und Harris hinaus.

sda/tcar