Börsenwert kracht völlig ein Schweizer Traditionsfirma steht am Abgrund – tausende Angestellte zittern

Der Schweizer Stahlgiesser Swiss Steel kämpft mit einer dramatischen Wirtschaftssituation. Gemäss einem Medienbericht braucht das Unternehmen Rettungsmassnahmen, sonst droht das Aus. 

Sven Ziegler

20.10.2024, 13:30

20.10.2024, 13:32

Sven Ziegler

Der Schweizer Stahlhersteller Swiss Steel steckt in einer schweren finanziellen Krise. Hauptaktionär Martin Haefner musste im Frühjahr 300 Millionen Franken einschiessen, um das Unternehmen zu stützen. Seither hat sich die Lage dramatisch verschlechtert, wie die «Sonntagszeitung» weiss. 

Der Börsenwert sank innerhalb von sechs Monaten um mehr als 75 Prozent und das Kapital aus der Erhöhung ist bereits verbrannt. Ein Grossteil der Leute arbeitet laut der «Sonntagszeitung» in Kurzarbeit.

Die Probleme bei Swiss Steel sind eng mit der Krise der europäischen Autoindustrie verbunden, insbesondere in Deutschland, wo das Unternehmen starke Einbussen verzeichnet. Die Werke in Deutschland arbeiten weit unter Kapazität und die Nachfrage nach Stahl sinkt weiter.

Drohen schon nächstes Jahr Kreditausfälle?

Trotz dieser Krise hat Swiss Steel bisher keine aggressiven Sparmassnahmen ergriffen. Die Verzögerung bei der Umsetzung einer tiefgreifenden Restrukturierung wird dem Management zunehmend angekreidet, berichtet die «Sonntagszeitung». 

Besonders problematisch ist, dass das Unternehmen voraussichtlich die Kreditbedingungen der Banken im nächsten Jahr nicht mehr erfüllen kann. Sollten diese Bedingungen nicht eingehalten werden, drohen Kreditausfälle.

Der Schuldenberg und die absehbaren Verluste könnten das Unternehmen dazu zwingen, erneut auf Rettungsmassnahmen zurückzugreifen, möglicherweise durch einen weiteren Kapitalschub von Haefner. Sollten die Verluste wie erwartet eintreten, könnte Swiss Steel bald in ernsthafte finanzielle Bedrängnis geraten. Davon betroffen wären laut eigenen Angaben weltweit über 7500 Angestellte.