«Eure Hände sind blutig» Zehntausende Studenten demonstrieren in Belgrad gegen Regierung

SDA

22.12.2024 - 19:01

Schweigeminuten für die Todesopfer. 
Schweigeminuten für die Todesopfer. 
Bild: Keystone

Tausende Studenten und Schüler haben mehrere Wochen nach dem Unglück von Novi Sad in der serbischen Hauptstadt gegen die aus ihrer Sicht korrupte Regierung demonstriert. Sie zogen mit Transparenten mit Aufschriften wie «Eure Hände sind blutig» oder «Revolution der Kinder» zum Slavija-Platz im Zentrum von Belgrad, wie Medien berichteten.

Keystone-SDA

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  • Mehr als sieben Wochen nach dem tödlichen Einsturz eines Bahnhofvordachs in Serbien haben in der Hauptstadt Belgrad erneut zehntausende Menschen demonstriert.
  • Sie fordern eine Bestrafung der Verantwortlichen des Unglücks. 
  • Nach dem Unglück nahm die Staatsanwaltschaft in Novi Sad Ermittlungen auf und verfügte vorübergehende Festnahmen, benannte aber keine Verdächtigen.

Am 1. November war in der nordserbischen Stadt Novi Sad das Vordach des frisch renovierten Hauptbahnhofs eingestürzt. 15 Menschen starben, Dutzende weitere wurden verletzt. Der Bahnhofsumbau war Teil eines von chinesischen Unternehmen durchgeführten Neubaus der Bahnstrecke von Belgrad nach Budapest in Ungarn.

Korruption als Grund für den Tod von 15 Menschen?

Nach dem Unglück nahm die Staatsanwaltschaft in Novi Sad Ermittlungen auf und verfügte vorübergehende Festnahmen, benannte aber keine Verdächtigen. Kritiker der Regierung von Präsident Aleksandar Vucic und Experten gehen davon aus, dass der Dacheinsturz auf Schlampereien und Korruption zurückzuführen sei.

Nach grossen Demonstrationen in Novi Sad und Belgrad wurden Serbiens Studenten aktiv. Sie besetzten 50 Fakultäten an vier grossen Universitäten des Landes. Später schlossen sich Gymnasiasten mit Besetzungen ihrer Schulen an. Diese halten bislang an.

15 Schweigeminuten für Opfer des Unglücks

Die Kundgebung am Sonntag war eine der umfassendsten im Zuge dieser Protestwelle. Ihr schlossen sich Kleinbauern, Schauspieler und Pädagogen an. Die Teilnehmer legten für die Todesopfer 15 Schweigeminuten ein.