Heimkehrende nach Landung in Zürich «Der Schock sitzt sehr, sehr tief»

SDA/dor

11.10.2023 - 03:30

Sonderflug mit Heimkehrenden sicher in Zürich gelandet

Sonderflug mit Heimkehrenden sicher in Zürich gelandet

Die Fluggesellschaft Swiss hat am Dienstagabend 224 Personen von Israel in die Schweiz gebracht: Der erste Sonderflug aus Tel Aviv seit Kriegsausbruch hat kurz vor 22.25 Uhr auf der Piste 28 des Flughafens Zürich aufgesetzt.

11.10.2023

Die Swiss hat am Dienstagabend 224 Personen von Israel in die Schweiz gebracht: Der erste Sonderflug aus Tel Aviv seit Kriegsausbruch hat kurz vor 22.25 Uhr auf der Piste 28 des Flughafens Zürich aufgesetzt.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach den Terrorattacken der Hamas und den Raketen hat die Swiss am Dienstagabend 224 Personen von Israel in die Schweiz gebracht.
  • An Bord des Airbus A321 mit 215 Sitzplätzen befanden sich 214 Erwachsene und Kinder sowie zehn Babys.
  • Die vergangenen Tage seien aufreibend gewesen, sagten die Heimkehrenden. Die ständigen Sirenenalarme hätten insbesondere die Kinder verschreckt, sagte ein Israel-Reisender.
  • Wegen der hohen Nachfrage haben Swiss und EDA für Mittwoch einen zweiten Sonderflug angesetzt. Dieser ist – wie der Flug von Dienstag – nur über eine spezielle Hotline buchbar.

An Bord des Airbus A321 mit 215 Sitzplätzen befanden sich 214 Erwachsene und Kinder sowie zehn Babys, wie die Fluggesellschaft am Dienstagabend der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Die Heimkehrenden waren, nachdem sie die Zollkontrolle gegen 23 Uhr hinter sich gelassen hatten, in der öffentlichen Ankunftshalle von Angehörigen und Freunden erwartet worden – sowie von vielen Medienleuten mit Kameras.

Sie seien froh, dass sie dank des Evakuierungsflugs ein paar Trage früher als geplant aus den Ferien in die Schweiz hätten zurückreisen konnten, sagten mehrere Passagiere. Die vergangenen Tage seien aufreibend gewesen. Die ständigen Sirenenalarme hätten insbesondere die Kinder verschreckt, sagte ein Israel-Reisender. Man habe mehrere Tage nicht gewusst, wie es weitergehe, ob man genügend Nahrungsmittel dabeihabe, ob man an den Flughafen komme, oder was überhaupt passiere, sagte ein anderer.

Ein weiterer Passagier meinte kopfschüttelnd, er als Tourist sei jetzt zurück. Die Frage sei nun, was mit all denen, die in Israel bleiben müssten, passieren werde.

Ein leerer Sitz

Ein Sitz im Swiss-Flugzeug war aus unbekannten Gründen leer geblieben; die Maschine war eigentlich ausgebucht. Bereits nach der Bekanntgabe des Evakuierungsflugs am frühen Montagabend waren rasch alle Plätze vergeben.

Auch der Hinflug des A321 nach Tel Aviv am Mittag war beinahe ausgebucht; in der Maschine, die kurz vor 13 Uhr vom Flughafen Zürich abgehoben hatte, waren bis auf zehn Plätze alle schon im Voraus reserviert.

Die Swiss führte den Sonderflug in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) durch. Er war nur über eine spezielle Hotline buchbar, die Auslandschweizer*innen sowie Schweizer Reisenden in Israel mitgeteilt wurde.

Der Terror gegen Israel bewegt in der Schweiz viele Menschen. Am Dienstagabend nahmen in Zürich mehr als tausend Menschne an einer Solidarätätskundgebung teil.
Der Terror gegen Israel bewegt in der Schweiz viele Menschen. Am Dienstagabend nahmen in Zürich mehr als tausend Menschne an einer Solidarätätskundgebung teil.
Bild: Keystone

Zweiter Flug am Mittwoch

Wegen der hohen Nachfrage haben Swiss und EDA für Mittwoch einen zweiten Sonderflug angesetzt. Auch dieser ist nur über die spezielle Hotline buchbar.

Die Swiss hatte ihre kommerziellen Flüge nach Tel Aviv nach dem Grossangriff der Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel am vergangenen Wochenende wie viele andere Fluggesellschaften ausgesetzt. Vorerst verkauft sie bis Samstag, 14. Oktober, keine regulären Tickets. Sie will zu gegebener Zeit über die Wiederaufnahme der Flüge entscheiden.

Der internationale Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv ist nach wie vor geöffnet. Insbesondere israelische Fluggesellschaften halten an ihren regelmässigen Flügen fest; so fliegt El Al derzeit weiterhin von Zürich nach Tel Aviv.

SDA/dor