Top-Jobs unter TrumpSitzt Elon Musk bald im Weissen Haus?
toko
7.11.2024
Trump lobt Elon Musk
Donald Trump hat in seiner Rede am Mittwochmorgen auch Tech-Milliardär Elon Musk gelobt. Unter anderem zeigte sich Trump begeistert von Musks Raketen.
06.11.2024
Eine Bildungsministerin, die ihre eigene Behörde abschaffen will, viele Loyalisten sowie der reichste Mann der Welt könnten bald im US-Kabinett sitzen: Ein Überblick über mögliche Top-Jobs im Weissen Haus.
toko
07.11.2024, 09:07
Oliver Kohlmaier
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Donald Trump hat die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen.
Neben bekannten Gesichtern können sich auch einige Polit-Neulinge Hoffnung auf einen Posten am Kabinettstisch unter Donald Trump machen.
Neben Tech-Milliardär Elon Musk werden etwa Robert Kennedy Jr., Richard Grenell und weitere für wichtige Positionen im Weissen Haus gehandelt.
Wenn der Republikaner Donald Trump im Januar ins Weisse Haus zurückkehrt, kann er einige Posten neu besetzen. Von denjenigen, die von 2017 bis 2021 Trumps Stab angehört hatten, kommt fast niemand mehr in Betracht, da ihm die meisten dieses Mal die Gefolgschaft verweigern. Sein früherer Stabschef John Kelly bezeichnete Trump gar als «Faschist».
Als künftige Mitglieder der neuen Trump-Regierung werden nun einige umstrittene Persönlichkeiten wie der Tech-Milliardär Elon Musk und der Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. gehandelt. Ein Überblick:
Elon Musk
Der reichste Mann der Welt hat Trump im Wahlkampf mit viel Geld, seinem Online-Dienst X als Sprachrohr sowie eigenen Wahlkampfauftritten unterstützt. Eine derartige Einmischung eines Multimilliardärs in den Wahlkampf haben die USA noch nicht erlebt. Trump zeigte sich in seiner Siegesrede erkenntlich mit den Worten: «Ein neuer Stern ist geboren – Elon.»
Trump hat den 53-jährigen Hightech-Unternehmer für einen Posten in seiner Regierung vorgesehen, auf dem er Bürokratie abbauen und öffentliche Bedienstete vor die Tür setzen soll. Musk ist vor allem über sein Unternehmen SpaceX eng mit dem Pentagon und der Nasa verbunden – und unterliegt behördlicher Aufsicht, die in einer Trump-Regierung wegfallen könnte.
Richard Grenell
Trump nennt Richard Grenell «meinen Gesandten». Als solcher sorgte Grenell in Deutschland für viel Unmut, indem er in seinen zwei Jahren als US-Botschafter in Berlin (2018–2020) die Bundesregierung mehrfach öffentlich über die seiner Ansicht nach richtige Aussenpolitik belehrte und dies auch nach seiner Amtszeit noch tut.
Der 58-Jährige war als bedingungsloser Unterstützer des Republikaners im Wahlkampf aktiv und hofft auf den Posten des Aussenministers. Er wird auch für das Amt des Nationalen Sicherheitsberaters gehandelt.
Diplomatisch ist er nach wie vor nicht: Erst vor ein paar Tagen nannte er Bundesfinanzminister Christian Linder (FDP) im Onlinedienst X «naiv», nachdem dieser bei einem Besuch in Washington angesichts drohender US-Zölle gesagt hatte, bei derlei Handelskonflikten könne es nur Verlierer geben.
Robert F. Kennedy Jr.
Der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy trat bei der Präsidentschaftswahl selbst als unabhängiger Kandidat an. Im August zog er sich jedoch zurück und sprach Trump seine Unterstützung aus. Zum Dank sicherte der Republikaner Kennedy zu, dass er unter ihm eine «grosse Rolle» in der Gesundheitsversorgung spielen werde.
Kennedy, der Verschwörungslügen über Impfungen verbreitet, wird nun als künftiger Gesundheitsminister gehandelt. In seiner Siegesrede kündigte Trump an, Kennedy werde «Amerika wieder gesund machen».
Betsy DeVos
Betsy DeVos, die schon während Trumps erster Amtszeit Bildungsministerin war, stach vor allem dadurch hervor, dass sie als Kabinettsmitglied die Abschaffung ihrer eigenen Behörde forderte. Sie führte auch neue Richtlinien für sexuelles Fehlverhalten ein, sammelte Unterstützung für die freie Schulwahl und ist weiterhin in der Bildungspolitik aktiv.
Einst eine wichtige Unterstützerin Trumps, verschlechterte sich ihr Verhältnis, als DeVos nach dem Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 von ihrem Posten zurücktrat. Doch die milliardenschwere Philanthropin wird nun von einigen republikanischen Abgeordneten unterstützt. Diese wollen sie oder jemanden wie sie auf diesem Posten. Das hat auch damit zu tun, dass sie fordert, Steuergutschriften für die Wahl der Schule einzuführen. DeVos hat gesagt, dass sie keinen Anruf von Trump erwarte, aber offen für eine Rückkehr sei.
Jeff Clark
Clark ist vor allem deshalb bekannt, weil er 2020 Beamte des Justizministeriums unter Druck setzte, die Machtübergabe nach Trumps Niederlage 2020 zu verhindern. In der Folge hatte ein Disziplinarausschuss empfohlen, Clarks Anwaltslizenz für zwei Jahre zu entziehen. Ausserdem wurde er zusammen mit Trump in Georgia angeklagt, weil er versucht haben soll, die Wahlergebnisse zu kippen.
Clark wird aufgrund seiner Loyalität als Kandidat für einen Spitzenjob im Justizministerium gehandelt. Er war kurzzeitig Stellvertretender Generalstaatsanwalt in der Zivilabteilung des Justizministeriums.
Lara Trump
Im März wurde Trumps Schwiegertochter zur Co-Vorsitzenden des Republican National Commitee (RNC) ernannt, des Organisationsgremiums der Republikanischen Partei. Die 42-jährige Ehefrau von Trumps Sohn Eric koordinierte im Wahlkampf unter anderem das Sammeln von Spenden und organisierte den Nominierungsparteitag im Juli. Schon in Trumps erster Amtszeit stiegen Mitglieder des Familien-Clans wie seine Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner in höchste Regierungsämter auf.
Weitere Anwärter
Die Wahlkampfstrategin Susie Wiles, die als Architektin des Trump-Comebacks gilt, wird als künftige Stabschefin im Weissen Haus gehandelt. Der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, gilt als Anwärter für den Posten als Energieministers, Senator Tom Cotton könnte Verteidigungsminister werden.