Gewalt im IranSittenpolizei erschlägt erneut junge Frau mit Schlagstöcken
uri
24.10.2022
Seit dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini reissen die systemkritischen Proteste im Iran nicht ab. Das Regime wehrt sich weiter mit Gewalt. Jetzt starb erneut eine junge Frau durch Schläge der Sittenpolizei.
uri
24.10.2022, 15:46
24.10.2022, 15:56
uri
Erneut ist im Iran eine junge Frau durch Kräfte der Sittenpolizei getötet worden. Die 17-jährige Arnica Kaem Maqami protestierte laut «Bild»-Zeitung gemeinsam mit anderen in Teheran für mehr Freiheiten im Iran – und wurde dabei tödlich verletzt.
Wie die Journalistin und Autorin Natalie Amiri auf Twitter mitteilte, sei die 17-Jährige gestorben, nachdem sie von der Sittenpolizei von hinten mit einem Schlagstock niedergeschlagen wurde. Das Regime behauptet unterdessen, die tödlichen Verletzungen seien Folge eines Sprungs aus dem vierten Stock.
Noch ein Kind. #Arnica_Kaem_Maqami ist gestern gestorben. Die 17-Jährige starb, nachdem sie von hinten mit einem Schlagstock getroffen wurde.Regime behaupte sie aus vierten Stock sprang! Sicherheitsbehörden brachten sie ins Militärkrankenhaus damit keine Unruhen entstehen.#Iranhttps://t.co/XISnhjdIFR
Die Sicherheitsbehörden hätten die junge Frau in ein Militärspital gebracht, damit es nicht zu weiteren Unruhen komme, so Amiri. Wie lange die Frau zuvor im Koma lag, ist laut «Bild» nicht bekannt.
EU hat bereits Sanktionen gegen Sittenpolizei verhängt
Die EU hat bereits Sanktionen gegen die iranische Sittenpolizei und mehr als ein Dutzend weitere Personen und Organisationen verhängt. Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) prüfte zuletzt das weitere Vorgehen der Schweiz.
Mit den EU-Sanktionen werde auf den Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini sowie die brutale Unterdrückung von Protesten reagiert, teilte die Vertretung der EU-Mitgliedstaaten vor einer Woche mit.
Der Sittenpolizei wird laut EU-Amtsblatt vorgeworfen, rechtswidrige Gewalt gegen Frauen wegen Nichteinhaltens der iranischen Gesetze zum Tragen des islamischen Hidschabs sowie sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt ausgeübt zu haben. Zudem soll die Sondereinheit willkürliche Festnahmen und Inhaftierungen vorgenommen sowie übermässige Gewalt und Folter ausgeübt haben.
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