Ukraine-Übersicht 50 russische Angriffe auf die Ukraine am Samstag +++ Proteste in Kiew 

Red./Agenturen

1.4.2023

Selenskyj: «Wenn die Ukraine fällt, wird Putin weitermachen»

Selenskyj: «Wenn die Ukraine fällt, wird Putin weitermachen»

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor Nachsicht gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gewarnt. Wenn die Ukraine falle, werde Putin weitermachen, erklärte Selenskyj.

01.04.2023

Am Jahrestag der Befreiung von Butscha gedenken die Ukrainer der Opfer der kurzen russischen Besatzungszeit des Kiewer Vorortes. Präsident Selenskyj fordert Gerechtigkeit. Mehr hier im Ticker.

Red./Agenturen

1.4.2023

Mit Blick auf die durch den russischen Angriffskrieg verursachten Opfer und Zerstörungen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für sein Land nachdrücklich Gerechtigkeit gefordert. «Gerechtigkeit für unseren Staat, für all unsere Menschen, die wegen der russischen Aggression, wegen des Terrors der Besatzer ihre Verwandten, ihre Freunde, ihre Gesundheit, ihr Zuhause und ihr normales Leben verloren haben», sagte er am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache

Selenskyj: Der Tag der Gerechtigkeit wird kommen

Selenskyj hatte am Freitag im Kiewer Vorort Butscha mit internationalen Gästen der Opfer der kurzen russischen Besatzungszeit gedacht. Am Gedenken nahmen die moldauische Präsidentin Maia Sandu und die Regierungschefs der Slowakei, Sloweniens und Kroatiens - Eduard Heger, Robert Golob und Andrej Plenkovic - teil.

Nach ihrem Einmarsch vor gut 13 Monaten eroberten russische Truppen Anfang März 2022 die Kleinstadt Butscha bei Kiew. Am 30. März zogen sie wieder ab. Drei Tage später sorgten veröffentlichte Bilder von gefesselten Leichen von Zivilisten international für Entsetzen. Butscha gilt weltweit als Symbol für russische Kriegsverbrechen.

Mit seinen Gästen hielt Selenskyj am Nachmittag eine Konferenz von «United for Justice» (Vereint für Gerechtigkeit), bei der die Ukraine Unterstützung für die Verfolgung russischer Kriegsverbrechen sammeln will. «Und der Tag wird kommen, an dem die Welt hören wird, dass die Gerechtigkeit für die Ukraine wiederhergestellt wurde», kündigte Selenskyj an.

Selenskyj über mögliches Kriegsende

Bei seinem Treffen mit den ausländischen Staats- und Regierungschefs bekräftigte Selenskyj seine Vorstellung einer Friedenslösung. Zunächst müsse ein Vertreter Russlands - wer auch immer das dann sein möge, wisse er nicht - alle Truppen kampflos aus allen Gebieten der Ukraine abziehen. «Dann beginnt das diplomatische Format», wurde Selenskyj von den ukrainischen Medien zitiert. Sollte die Ukraine aber gezwungen sein, alle Russen mit Gewalt zu vertreiben, dann gebe es angesichts der vielen Opfer nichts zu reden. «Worüber sollte man dann mit solchen Menschen überhaupt sprechen?»

Kiew: Russisches Militär greift erneut zivile Ziele an

Die ukrainische Militärführung warf den russischen Streitkräften vor, sich erneut auf zivile Ziele zu konzentrieren. «Nachdem der Feind auf dem Schlachtfeld nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt hat, fährt er fort, die Zivilbevölkerung unseres Landes zynisch zu terrorisieren», hiess es im abendlichen Lagebericht des ukrainischen Generalstabs am Freitag. Unter anderem seien die Stadt Saporischschja sowie andere Orte mit ballistischen Raketen angegriffen worden. Mindestens sechs sogenannte Kamikaze-Drohnen seien von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Die russischen Bodentruppen setzten nach Angaben der Generalität in Kiew ihre Angriffe bei Awdijiwka, Marjinka und Bachmut im Osten des Landes fort. Russische Truppen versuchten demnach weiter, die seit Monaten schwer umkämpfte Stadt Bachmut vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen.

Ukrainische Luftwaffe setzt «intelligente» Bomben ein

Als Teil der Militärhilfe aus dem Westen stehen der ukrainischen Luftwaffe jetzt sogenannte intelligente Bomben zur Verfügung. «Wir haben jetzt Bomben, die sich JDAM nennen», sagte Luftwaffensprecher Juri Ihnat am Freitag im Fernsehen. JDAM (Joint Direct Attack Munition) sind im Prinzip in den USA entwickelte Rüstsätze für herkömmliche Bomben, die durch ein Navigationssystem zu hochpräzisen Waffen werden. «Diese Bomben sind zwar etwas weniger leistungsfähig, dafür aber ausserordentlich treffsicher», sagte Ihnat. «Wir hätten gerne mehr von diesen Bomben, um an der Front erfolgreich zu sein.»

Vorsteher des Kiewer Höhlenklosters muss zwei Monate in Hausarrest

Ein ukrainisches Gericht hat den Vorsteher des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, Pawlo, für zwei Monate unter Hausarrest gestellt. Der Geistliche der ukrainisch-orthodoxen Kirche stehe unter Verdacht, die religiösen Streitigkeiten befeuert und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt zu haben, berichteten ukrainische Medien aus dem Gerichtssaal. Pawlo muss elektronische Fussfesseln tragen. Der Kontakt mit Gläubigen ist ihm untersagt. Der 61-Jährige bestreitet die Vorwürfe und spricht von einem politischen Verfahren.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein ukrainisches Gericht hat den Vorsteher des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, Pawlo, für zwei Monate unter Hausarrest gestellt.
  • Die Ukraine hat weitere Sanktionen gegen Personen und Unternehmen aus Russland erlassen.
  • Russland hat seine Produktion von Munition nach eigenen Angaben um ein Vielfaches gesteigert.
  • $Die Schlacht um Bachmut hat sich auch durch Schneefall verlangsamt.
  • Russland Winteroffensive ist gescheitert, glaubt der britische MI6.
  • 2022 wurden in ukrainischen Schützengräben angeblich 1700 Wehrmachtsleichen entdeckt.
  • Russland hat seine Produktion von Munition nach eigenen Angaben um ein Vielfaches gesteigert.
  • Den Überblick vom Freitag findest du hier.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker vom 1. April 2023

  • 21.36 Uhr

    Vorsteher des Kiewer Höhlenklosters muss zwei Monate in Hausarrest

    Ein ukrainisches Gericht hat den Vorsteher des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, Pawlo, für zwei Monate unter Hausarrest gestellt. Der Geistliche der ukrainisch-orthodoxen Kirche stehe unter Verdacht, die religiösen Streitigkeiten befeuert und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt zu haben, berichteten ukrainische Medien aus dem Gerichtssaal. Pawlo muss elektronische Fussfesseln tragen. Der Kontakt mit Gläubigen ist ihm untersagt. Der 61-Jährige bestreitet die Vorwürfe und spricht von einem politischen Verfahren.

    Hintergrund sind Streitigkeiten um die Nutzung des Höhlenklosters und die Stellung der ukrainisch-orthodoxen Kirche im Land allgemein. Bis Kriegsbeginn war die Kirche dem Moskauer Patriarchat unterstellt. Obwohl sie sich nach Beginn des Konflikts vom Patriarchat lossagte, wird sie von der politischen Führung in Kiew weiterhin der Spionage und Agitation für Moskau verdächtigt. In Kiew wurde 2018 schon die von Moskau unabhängige Orthodoxe Kirche der Ukraine gegründet. In dem Zusammenhang hat der Staat der ukrainisch-orthodoxen Kirche nun auch das Nutzungsrecht für das Höhlenkloster entzogen. Die dort lebenden Mönche weigern sich aber auszuziehen. Ein Gerichtsverfahren läuft.

  • 21.14 Uhr

    50 russische Angriffe am Samstag auf die Ukraine

    Die ukrainische Armee berichtet auf Facebook von schweren Gefechten in den Gebieten um Bachmut, Awdijiwka und Maryinka an diesem Samstag. Die Truppen hätte mehr als 50 feindliche Angriffe abgewehrt. Auch zivile Ziele seinen in der Region im Gebiet Donezk mit ballistischen Raketen angegriffen worden. Mehrere Menschen sollen verletzt worden sein. 

  • 20.15 Uhr

    Selenskyj fordert Reform des UN-Sicherheitsrates wegen Russland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Reform des UN-Sicherheitsrats gefordert. Zuvor hatte Russland den Vorsitz des Gremiums übernommen. Erst am Vortag habe die russische Artillerie ein fünf Monate altes Kind getötet und nun übernehme es den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. «Es ist kaum etwas vorstellbar, was den vollständigen Bankrott solcher Institutionen besser demonstriert», so der 45-Jährige.

    Vor Selenskyj hatte schon der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba den Wechsel als «schlechten Aprilscherz» kritisiert. Der Vorsitz im Sicherheitsrat rotiert monatlich in alphabetischer Reihenfolge, wobei neben den fünf ständigen auch die zehn nichtständigen Mitglieder an die Reihe kommen. Zuletzt hatte Russland den Vorsitz im Februar 2022 inne - als es die Ukraine überfiel.

    Selenskyj hatte aber auch Positives für seine Landsleute zu verkünden. Kiew sei gestärkt aus der Woche hervorgegangen, sagte der Staatschef. Er dankte unter anderem Deutschland für die Militärhilfe. Vor wenigen Tagen war das Eintreffen deutscher Schützen- und Kampfpanzer der Typen Marder und Leopard 2 in der Ukraine bekannt geworden. Die Schweiz holte sich ein Dankeschön für ihren Beitritt zu den EU-Sanktionen gegen Russland ab.

  • 19.42 Uhr

    Proteste in Kiew nach Razzia bei ukrainisch-orthodoxem Kirchenoberhaupt

    Nach einer Razzia bei einem hochrangigen Kirchenvertreter in der Ukraine haben Dutzende Gläubige am Samstag vor dem berühmten Kiewer Höhlenkloster protestiert. Die Versammelten, darunter auch Geistliche, schwenkten religiöse Symbole und beteten vor dem Kloster Lawra Petschersk. Das geistliche Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, der Metropolit Pawlo, war zuvor wegen Vorwürfen der Aufstachelung zum religiösen Hass zu einer Vernehmung vorgeladen worden.

    Menschen beten in der Kiewer Pechersk Lawra Klosteranlage.
    Menschen beten in der Kiewer Pechersk Lawra Klosteranlage.
    Bild: Andrew Kravchenko/AP/dpa

    Der ukrainische Inlandsgeheimdienst (SBU) erklärte, Pawlo werde verdächtigt, die «Aggression der russischen Armee gegen die Ukraine zu rechtfertigen und abzustreiten und ihre Mitglieder zu verherrlichen». Zudem werde ihm vorgeworfen, gegen die «Gleichstellung der Bürger» zu verstossen.

    «Das Gesetz und die Verantwortung für seine Verletzung ist für alle gleich und ein Priestergewand ist keine Garantie für reine Absichten», erklärte SBU-Chef Wasyl Maljuk. Er warf Russland vor, Religion für Propaganda und die Spaltung der ukrainischen Gesellschaft zu benutzen. Der Metropolit wurde zu einer Anhörung vor einem Gericht in Kiew gebracht, der Termin wurde jedoch später auf Montag vertagt.

  • 19.03 Uhr

    Ukrainische Behörden beantragen Hausarrest für Abt von Höhlenkloster

    Im Streit um ein bekanntes orthodoxes Kloster in der Ukraine wird gegen dessen Abt ermittelt. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU teilte dem Metropoliten Pawel am Samstag mit, dass er im Verdacht stehe, die russische Aggression gegen das Land zu rechtfertigen, was einer Straftat gleichkäme. Pawel, der Abt des Kiewer Höhlenklosters, hat sich der Anweisung der Behörden widersetzt, die Anlage zu räumen. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj drohte er kürzlich die Verdammnis an.

    Bei einer gerichtlichen Anhörung in Kiew am Samstag wies der Metropolit die Beschuldigung des SBU zurück, dass er die russische Invasion billige. Er bezeichnete die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert.

    Agenten des SBU durchsuchten seine Residenz, Staatsanwälte forderten das Gericht auf, Pawel während der laufenden Ermittlungen unter Hausarrest zu stellen. Die Anhörung wurde auf schliesslich wegen Unwohlseins Pawels auf Montag vertagt.

    Die Mönche der Klosteranlage Petscherska Lawra gehören zur Ukrainisch-orthodoxen Kirche, der Verbindungen zu Russland vorgeworfen werden. Der Streit um die Anlage ist Teil eines grösseren religiösen Konflikts, der sich parallel zum Krieg entwickelt hat.

    Die ukrainische Regierung geht gegen die Ukrainisch-orthodoxe Kirche wegen deren historischer Verbindung zur Russisch-orthodoxen Kirche vor, deren Oberhaupt, Patriarch Kirill, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Invasion in die Ukraine unterstützt. Die Ukrainisch-orthodoxe Kirche beteuert, sie stehe loyal zur Ukraine und habe die Invasion von Beginn an verurteilt. Die Kirche hat ihre Unabhängigkeit von Moskau erklärt.

  • 18.35 Uhr

    Britisches Aussenministerium scherzt über russische Doktrin

    Das britische Ministerium für Äusseres und Commonwealth hat sich über eine am Freitag veröffentlichte neue Ausgabe der Doktrin für die russische Aussenpolitik lustig gemacht. In der Doktrin der russischen Regierung heisst es, ihre Politik sei «friedlich, offen, vorhersehbar, beständig, pragmatisch und basierend auf Respekt für universell anerkannte Prinzipien und Normen internationalen Rechts».

    Dazu twitterte das britische Aussenministerium am Freitagabend: «Der 1. April ist MORGEN».

  • 18.05 Uhr

    Ukraine sucht angebliche russische Vergewaltiger

    Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat drei russisch Soldaten ermittelt, die während der Besetzung eines Dorfes in der Region Kiew im März 2022 eine Frau vergewaltigt haben sollen. Die Frau lebte in dem Dorf. 

    Ein Soldat soll sich einmal an der Frau vergangen haben, der zweite Soldat habe ihr zweimal sexuelle Gewalt angetan. Der dritte Soldat sei eine Woche lang täglich gekommen, um sie zu vergewaltigen. 

  • 17.39 Uhr

    Kiew kritisiert Russlands Vorsitz im UN-Sicherheitsrat als «Schlag ins Gesicht»

    Der turnusgemässe Vorsitz Russlands im UN-Sicherheitsrat in diesem Monat ist nach den Worten des ukrainischen Aussenministers Dmitri Kuleba «ein Schlag ins Gesicht der internationalen Gemeinschaft». Zum Beginn des russischen Vorsitzes am Samstag drängte Kuleba im Onlinedienst Twitter die Mitglieder des Sicherheitsrats, «jeden russischen Versuch zu vereiteln, seinen Vorsitz zu missbrauchen». Russland sei im UN-Sicherheitsrat «ein Geächteter».

    Der Vorsitz im UN-Sicherheitsrat rotiert monatlich, die 15 Mitgliedstaaten wechseln sich in alphabetischer Reihenfolge ab. In diesem Monat ist turnusgemäß Russland an der Reihe.

    Moskau hatte in den vergangenen Tagen angekündigt, dass Aussenminister Sergej Lawrow im April einer Sicherheitsratssitzung zum Thema «effektiver Multilateralismus» vorsitzen wolle. Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa erklärte zudem, Lawrow werde am 25. April eine Debatte über den Nahen Osten leiten.

    Die USA haben Russlands Rolle und seinen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat kritisiert. «Ein Land, das schamlos die UN-Charta verletzt und seinen Nachbarn überfällt, hat keinen Platz im UN-Sicherheitsrat», erklärte kürzlich die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre. «Leider» sei Russland ein ständiges Mitglied des Gremiums und es gebe «keinen praktikablen internationalen Rechtsweg», um dies zu ändern.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht im September 2022 per Videoschalte in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates.
    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht im September 2022 per Videoschalte in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates.
    Archivbild: Mary Altaffer/AP/dpa
  • 16.47 Uhr

    So brutal jagt Russland den Ukrainer, der einem Kriegsschiff sagte, dass es sich f***** soll

    Jurij Kuzminskij war auf der ukrainischen Schlangeninsel stationiert, als am 24 Februar 2022 russische Kräfte das Eiland erobert haben. Der Funkspruch «Russische Kriegsschiff, f*** dich selbst» ging damals um die Welt.

    Kuzminskij und seine Kameraden waren neun Monate in russischer Haft. Nach einem Gefangenenaustausch berichtet er nun, dass Moskau alles daran gesetzt hat, denjenigen zu finden, der am Funk so viel Chuzpe bewiesen hat. Sogar Sprachaufnahmen wurden von den Gefangenen gemacht, um den Mann zu finden. Vergeblich.

    Die Häftlinge wurden gefoltert, sagt Kuzminskij «Radio Free Europe/Radio Liberty»: «Sie haben uns gedrehten oder grundlos Elektroschocks an den Genitalien verabreicht. Sie haben mich mit einem Schlagstock in den unteren Rücken geschlagen. Ich habe danach Rückenprobleme bekommen. 20 weitere Schläge folgten.»

    Innert sechs Wochen sei er mehr als acht Mal ins Kreuzverhör genommen worden: «Bei jeder Befragung fragten sie: ‹Wer hat dem Kriegsschiff gesagt, dass es sich f***** soll?› Sie haben seit langer Zeit nach ihm gesucht, aber sie konnten ihn nicht finden.» Von der Wirkung der Worte hat Kuzminskij erst nach dem Austausch erfahren.

  • 16.23 Uhr

    Ukraine erlässt neue Sanktionen gegen Russland

    Die Ukraine hat weitere Sanktionen gegen Personen und Unternehmen aus Russland, aber auch gegen eine Firma auf von Russen besetztem ukrainischem Gebiet erlassen. Am Samstag veröffentlichte Präsident Wolodymyr Selenskyj per Dekret gleich mehrere schwarze Listen mit Hunderten Firmen, Organisationen und Einzelpersonen, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt haben sollen. Die Sanktionen gelten in den meisten Fällen für den Zeitraum von zehn Jahren.

    Betroffen sind vor allem Direktoren von Rüstungsbetrieben und militärischen Forschungseinrichtungen. Auch bei den Firmen trifft es vor allem diesen Sektor. Sanktionen werden aber auch gegen das russische Finanzministerium und den Föderationsrat, das Oberhaus des russischen Parlaments, verhängt.

    Darüber hinaus trifft es auch die iranischen Revolutionsgarden. Der Iran wird verdächtigt, Russland so genannte Kamikaze-Drohnen für dessen Luftangriffe gegen die Ukraine zu liefern. Die Strafmassnahmen gelten vor allem als symbolische Massnahme, da die Betroffenen zumeist keinen Besitz in der Ukraine haben.

  • 15.15 Uhr

    Moskau empört über Einstufung von «Holodomor» als Völkermord durch Frankreich

    Russland hat empört auf die Einstufung der Hungersnot in der Ukraine in den 1930er Jahren mit Millionen Toten als Völkermord durch die französische Nationalversammlung reagiert. Die Pariser Entscheidung sei ein erneutes Zeichen «widerlichen antirussischen Eifers», erklärte am Samstag in Moskau die Sprecherin des Aussenministeriums, Maria Sacharowa. Vor der französischen Nationalversammlung hatten auch schon der Bundestag und das Europaparlament den «Holodomor» (deutsch: Mord durch Hunger) als Völkermord eingestuft.

    Die Resolution der französischen Nationalversammlung zeige einmal mehr die «Russenfeindlichkeit unserer europäischen Gegner», erklärte Sacharowa. Sie sei «um so widerlicher, da Frankreich selbst das Kapitel seiner Verbrechen aus der Kolonialzeit noch nicht geschlossen hat».

    Die französischen Abgeordneten hatten den «Holodomor» am Dienstag mit 168 zu zwei Stimmen als Völkermord eingestuft. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach anschliessend von einer «historischen Entscheidung».

  • 14.45 Uhr

    Kreml: Russland steigert Munitionsproduktion deutlich

    Russland hat seine Produktion von Munition nach eigenen Angaben um ein Vielfaches gesteigert. «Das betrifft sowohl gewöhnliche als auch Hochpräzisionsmunition», sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Samstag bei einer Generalstabssitzung. Genauere Angaben machte der 67-Jährige nicht. Damit könne Russland seine Kriegsziele erreichen, sagte Schoigu. Zudem werde weiter an der Steigerung der Produktion gearbeitet. Schoigus Aussagen liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Der Munitionsmangel ist ein Problem, mit dem mehr als ein Jahr nach Kriegsbeginn sowohl die Ukraine als auch Russland zu kämpfen haben. Auch der Westen, von dessen Lieferungen die angegriffene Ukraine in ihrer Verteidigung abhängig ist, versucht seine Produktion daher auszuweiten. Kremlchef Wladimir Putin hat bereits vor Monaten die einheimische Rüstungsindustrie dazu aufgefordert, den Ausstoss von Waffen und Munition zu steigern. Die Betriebe arbeiten im Mehrschichtsystem, um den Anforderungen des Militärs nachzukommen.

    Russischen Militärbloggern zufolge verspürt allerdings speziell die Artillerie ein massives Defizit an Munition. Dies hat Experten zufolge auch dazu geführt, dass Russland nur noch an einzelnen Frontabschnitten wie bei Bachmut oder Awdijiwka im Gebiet Donezk Angriffe ausführen kann. Der Verbrauch an Artilleriemunition beim russischen Militär gilt generell als höher als auf der ukrainischen Seite, weil Moskau Hochpräzisionsgeschosse fehlen und sie daher mehr Geschosse brauchen, um Ziele zu treffen.

    Schoigu: Munitionsproduktion für russische Truppen «vervielfacht»

    Schoigu: Munitionsproduktion für russische Truppen «vervielfacht»

    Nach den Worten von Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat Russland die Produktion von Munition für den Militäreinsatz in der Ukraine stark hochgefahren. Damit würden die Ziele der Spezialoperation erreicht.

    01.04.2023

  • 13.55 Uhr

    Kiew bestellt 100 Rosomak-Radschützenpanzer in Polen

    Die Ukraine hat nach polnischen Angaben 100 gepanzerte Mehrzweckmilitärfahrzeuge des in Polen hergestellten Typs Rosomak bestellt. Das teilte Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki am Samstag bei einem Besuch der Rosomak-Fabrik in der südpolnischen Stadt Siemianowice Slaskie mit. Demnach sollen die Fahrzeuge dort produziert werden.

    Die Bestellung werde durch Mittel finanziert, die Polen von der Europäischen Union erhalten habe sowie mit US-Geldern für die Ukraine, sagte Morawiecki, ohne weitere Details des Vertrags zu nennen oder Angaben zu den Kosten zu machen.

  • 13.40 Uhr

    Wie ukrainische Kräfte russische Minen räumen

    Die Ukraine gilt schon jetzt als dasjenige Land dieser Erde, das am stärksten vermint ist. Nun ist das erste Video aufgetaucht, dass das amerikanische System M58 Mine Clearing Line Charge (MICLIC) im Kriegsgebiet im Einsatz zeigt, dass den Boden pyrotechnisch räumt. So entsteht eine 8 mal 100 Meter minenfreie Gasse.

    Eine andere effektive Art, Minen zu beseitigen, zeigt der Clip von einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein ebensolches Depot, das angeblich an der Saporischschja-Front im Süden des Landes entstanden ist.

  • 13.10 Uhr

    Schnee bremst Schlacht um Bachmut aus

    Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben weitere Angriffe auf die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut abgewehrt. «In den vergangenen 24 Stunden haben unsere Verteidiger gegnerische Attacken im Bereich der Ortschaften Bohdaniwka und Iwaniwske zurückgeschlagen», teilte der ukrainische Generalstab heute mit.

    Beide Ortschaften liegen an wichtigen Zufahrtsstrassen nach Bachmut. Schon zuvor hatten russische Quellen von massiven Schneefällen berichtet, die das Vorankommen der angreifenden Truppen beeinträchtigten.

    «Die Verschlechterung des Wetters erschwert die Führung aktiver Handlungen», klagte der russische Militärexperte Boris Roschin in der Nacht zum heutigen Samstag. Auf Bildern und Videos aus der Gegend ist massiver Schneefall und eine dicke Schneedecke zu sehen. Das Wetter ist ein wichtiger Faktor im Kriegsgeschehen.

    Ein angeblich aktueller Einblick in die Schützengräben bei Bachmut.
    Ein angeblich aktueller Einblick in die Schützengräben bei Bachmut.
    t.me/thewarshal

    So wird in den kommenden Wochen auch eine ukrainische Gegenoffensive erwartet. Dazu müssen Experten zufolge aber zunächst einmal die Böden trocknen, weil die schweren Militärfahrzeuge sonst teils im Schlamm steckenbleiben könnten.

    Seit Monaten ist Bachmut schwer umkämpft. Die russischen Angreifer haben die inzwischen völlig zerstörte Stadt inzwischen von drei Seiten umfasst und kontrollieren nach eigenen Angaben etwa 70 Prozent des Stadtgebiets.

    Für Russland ist die Eroberung Bachmuts wichtig, um das Kriegsziel der Eroberung des ostukrainischen Donbass-Gebiets zu erreichen. Bachmut ist Teil der Verteidigungslinie vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk, den letzten grossen Städten, die die Ukraine im Gebiet Donezk noch hält.

  • 12.40 Uhr

    1700 Wehrmachtsleichen in Gräben gefunden

    Die ukrainische Armee hat 20222 beim Ausheben von Schützengräben die Leichen von 1700 deutschen Wehrmachtssoldaten entdeckt. Das schreibt die ARD-Journalistin Rebecca Barth auf Twitter – leider ohne eine Quellenangabe.

  • 12.17 Uhr

    Nato gelingt Daten-Transfer zwischen F-35 und Mig-29

    Die Nato freut sich über einen unerwarteten Erfolg: Bei einem Manöver über Polen ist. es gelungen, über dem Militärflugplatz Malbork Daten von niederländischen F-35 an polnische Mig-29 zu übertragen. So konnten die Flugzeuge gemeinsam ein hypothetisches Luft-Ziel abfangen.

    «Viele Experten sagen, dass die Kombination eines sowjetischen Jagdflugzeuges der vierten Generation mit einem westlichen Jet der fünften Generation ziemlich faszinierend ist», ordnet «Bulgarian Military» den Vorgang ein.

    Der indische Militärexperte Vijainder K. Thakur erklärt, das starke Radar der amerikanischen F-35 könne der Mig-29 Ziele zuweisen, ohne dass diese sie selbst ortet – so wie eine Drohne Artilleriefeuer lenken kann. So könnten Nato-Jets im Luftraum über Polen der ukrainischen Luftwaffe wertvolle Hilfe leisten.

  • 11.15 Uhr

    MI6: Russland scheitert mit Winteroffensive

    Russlands Bemühungen um eine stärkere militärische Kontrolle über die ostukrainische Donbass-Region sind nach britischen Angaben gescheitert.

    Seit der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow Mitte Januar das Kommando über die «militärische Spezialoperation» gegen die Ukraine übernommen habe, sei dessen Amtszeit von dem Versuch einer allgemeinen Winteroffensive geprägt gewesen, schrieb das britische Verteidigungsministerium heute in seinem regelmässigen Geheimdienst-Update.

    Ziel dieser Offensive sei gewesen, die russische Kontrolle über die gesamte Donbass-Region auszudehnen. «Nach 80 Tagen ist zunehmend erkennbar, dass dieses Projekt gescheitert ist», erklärten die Briten. Die russischen Streitkräfte an der Front in der Region hätten bei hohen Verlusten nur minimale Gewinne verzeichnen können.

    Damit hätten sie den vorübergehenden personellen Vorteil durch die russische «Teilmobilisierung» des vergangenen Herbsts weitgehend verspielt.

    Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine veröffentlicht das britische Verteidigungsministerium täglich Updates zum Kriegsverlauf. Unter Berufung auf Geheimdienstinformationen will die britische Regierung damit sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

  • 10.20 Uhr

    Glaubenskrieg ums Kiewer Höhlenkloster

    Die Polizei hat vor dem Hintergrund des Streits um das weltberühmte Kiewer Höhlenkloster das Haus des Klostervorstehers Pawlo durchsucht. «Mir haben sie in zwei Worten gesagt, dass ich verdächtigt werde, für Russland zu arbeiten», sagte Pawlo in einem Video, das von der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti veröffentlicht wurde.

    Vorsteher Pawlo und Gläubige am 30. März im Kiewer Höhlenkloster.
    Vorsteher Pawlo und Gläubige am 30. März im Kiewer Höhlenkloster.
    Keystone

    Er sei zudem wegen religiöser Hetze und der Beschimpfung des ukrainischen Präsidenten zum Verhör geladen. Pawlo bestritt die Vorwürfe. Der Streit um die Nutzung des Höhlenklosters dauert seit Monaten an. Die ukrainische Führung verdächtigt die dort tätige ukrainisch-orthodoxe Kirche der Spionage und Agitation für Moskau.

    Vor der russischen Invasion orientierte sich die Kirche an dem Patriarchat in Moskau. Obwohl sie sich nach Beginn des russischen Angriffskriegs von diesem Patriarchat losgesagt hat, wird ihr von Kiew anhaltende Zusammenarbeit vorgeworfen. Der Streit zwischen der Ukraine und Russland hatte schon 2018 zur Gründung einer vom Moskauer Patriarchat unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine geführt.

    Der weiter bestehenden ukrainisch-orthodoxen Kirche hat Kiew das Nutzungsrecht des Höhlenklosters inzwischen entzogen. Eigentlich sollten die dort lebenden Mönche bereits zum 29. März ausziehen, doch diese weigern sich. Die ukrainische Führung hat deswegen vor Gericht einen Räumungsbeschluss beantragt.

  • 10 Uhr

    IOC kritisiert ukrainischen Boykott-Aufruf

    Das Internationale Olympische Komitee hat den Boykott-Aufruf der ukrainischen Regierung kritisiert. Die Sportler der Ukraine waren am 30. März offiziell angewiesen worden, Wettbewerbe zu boykottieren, an denen Athleten aus Russland oder Belarus teilnehmen.

    Das IOC habe diese Entscheidung zur Kenntnis genommen. «Sollte eine solche Entscheidung umgesetzt werden, würde sie nur die ukrainischen Athleten verletzen und sich in keiner Weise auf den Krieg auswirken, den die Welt beenden will und den das IOC so vehement verurteilt hat», teilte das IOC heute mit.

    Das IOC habe stets betont, «dass es nicht Sache der Regierungen ist, zu entscheiden, welche Athleten an welchen internationalen Wettkämpfen teilnehmen können». Sollte die Anweisung umgesetzt werden, «würde sie auch gegen die Position einiger ukrainischer Sportler und anderer Mitglieder der ukrainischen olympischen Gemeinschaft verstossen», hiess es vom IOC.

    Das IOC argumentierte zudem, dass es weltweit 70 bewaffnete Konflikte, Kriege oder Krisen gebe und sich davon betroffene Nationale Olympischen Komitees an die Grundsätze der Olympischen Charta halten und zu keinen Boykotten aufrufen würden. Die Entscheidung war auf Vorschlag des Ministers für Jugend und Sport und des Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine, Wadym Hutzajt, gefasst worden.

    Der Beschluss gelte für alle Wettbewerbe, einschliesslich der Qualifikationswettbewerbe für die Olympischen Spiele 2024. Sollten Sportler dennoch an Wettbewerben teilnehmen, bei denen auch Sportler aus Belarus oder Russland antreten, könne dies dazu führen, dass den jeweiligen Verbänden der nationale Status aberkannt werde.

    Damit reagierte die ukrainische Regierung auf Empfehlungen des IOC, Sportler aus Russland und Belarus als neutrale Teilnehmer an Wettkämpfen wieder zuzulassen.

  • 8.20 Uhr

    UN warnen vor atomarer Eskalation

    Nach der russischen Ankündigung zur Stationierung von Atomwaffen in Belarus warnten die Vereinten Nationen vor einer Eskalation. «Alle Staaten müssen Massnahmen vermeiden, die zu Eskalationen, Fehlern oder Fehleinschätzungen führen könnten», sagte die UN-Beauftragte für Abrüstungsfragen, Izumi Nakamitsu, am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Auch müsse der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen eingehalten werden.

  • 8.10 Uhr

    Slenskyj fordert «Gerechtigkeit für unseren Staat»

    Mit Blick auf die durch den russischen Angriffskrieg verursachten Opfer und Zerstörungen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für sein Land nachdrücklich Gerechtigkeit gefordert. «Gerechtigkeit für unseren Staat, für all unsere Menschen, die wegen der russischen Aggression, wegen des Terrors der Besatzer ihre Verwandten, ihre Freunde, ihre Gesundheit, ihr Zuhause und ihr normales Leben verloren haben», sagte er am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache

    Selenskyj hatte am Freitag, den 31. März, im Kiewer Vorort Butscha mit internationalen Gästen der Opfer der kurzen russischen Besatzungszeit gedacht. Am Gedenken nahmen die moldauische Präsidentin Maia Sandu und die Regierungschefs der Slowakei, Sloweniens und Kroatiens – Eduard Heger, Robert Golob und Andrej Plenkovic – teil.

    Zivilisten von links: der slowakische Premier Eduard Heger, Moldowas Präsidentin Maia Sandu, Ukraines Präsident Wloodymyr Selenskyj, Sloweniens Premier Robert Golob und der koroatische Premier Andrej Plenkovic am 31. März in Butscha.
    Zivilisten von links: der slowakische Premier Eduard Heger, Moldowas Präsidentin Maia Sandu, Ukraines Präsident Wloodymyr Selenskyj, Sloweniens Premier Robert Golob und der koroatische Premier Andrej Plenkovic am 31. März in Butscha.
    AP

    Nach ihrem Einmarsch vor gut 13 Monaten eroberten russische Truppen Anfang März 2022 die Kleinstadt Butscha bei Kiew. Am 30. März zogen sie wieder ab. Drei Tage später sorgten veröffentlichte Bilder von gefesselten Leichen von Zivilisten international für Entsetzen. Butscha gilt weltweit als Symbol für russische Kriegsverbrechen.

    Mit seinen Gästen hielt Selenskyj am Nachmittag eine Konferenz von «United for Justice» (Vereint für Gerechtigkeit), bei der die Ukraine Unterstützung für die Verfolgung russischer Kriegsverbrechen sammeln will. «Und der Tag wird kommen, an dem die Welt hören wird, dass die Gerechtigkeit für die Ukraine wiederhergestellt wurde», kündigte Selenskyj an.

    Gedenken an die Toten von Bucha

    Gedenken an die Toten von Bucha

    Kateryna Kosych erinnert sich noch gut daran, wie russische Truppen mordeten und plünderten, vor einem Jahr, in Bucha. Eine «Allee des Ruhms» erinnert an die Toten. Ein Jahr danach wird der Ort überall herausgeputzt. Aber Kosytschs Schwiegersohn wird all das nicht zurückbringen. Die Russen hätten so viel Leid gebracht. Heilen werden die Wunden so schnell nicht. Bucha, ein grüner Vorort von Kiew, wurde zum Synonym für Brutalität. Nach ukrainischen Angaben wurden allein hier 461 Menschen getötet.

    01.04.2023

  • 8 Uhr

    Selenskyj über mögliches Kriegsende

    Bei seinem Treffen mit den ausländischen Staats- und Regierungschefs bekräftigte Selenskyj seine Vorstellung einer Friedenslösung. Zunächst müsse ein Vertreter Russlands - wer auch immer das dann sein möge, wisse er nicht – alle Truppen kampflos aus allen Gebieten der Ukraine abziehen.

    «Dann beginnt das diplomatische Format», wurde Selenskyj von den ukrainischen Medien zitiert. Sollte die Ukraine aber gezwungen sein, alle Russen mit Gewalt zu vertreiben, dann gebe es angesichts der vielen Opfer nichts zu reden. «Worüber sollte man dann mit solchen Menschen überhaupt sprechen?»

  • 8 Uhr

    Atomwaffen: Selenskyj wirft Russland Realitätsverlust vor

    Die beabsichtigte Stationierung taktischer Atomwaffen Russlands in Belarus ist für Selenskyj ein Zeichen, dass das Treffen von Kremlchef Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping nicht von Erfolg gekrönt war.

    «Man hätte Russland einen Sinn für Realität aufzeigen müssen, den das Land unter Präsident Putin völlig verloren hat», zitierte die «Ukrajinska Prawda» Selenskyj. Putin hatte Xi in der Vorwoche in Moskau empfangen. Zudem habe Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko jede Eigenständigkeit verloren, meinte Selenskyj. «Er entscheidet, glaube ich, nicht mehr, welche Waffen sich auf seinem Territorium befinden.»

    Putin hatte zuletzt vor dem Hintergrund starker Spannungen mit dem Westen infolge des Ukraine-Kriegs angekündigt, taktische Atomwaffen in der benachbarten Ex-Sowjetrepublik Belarus zu stationieren. Er begründete die Stationierung damit, dass die USA seit Jahren Ähnliches in Europa täten.