Minderjähriger Kläger Sechs weitere Missbrauchsklagen gegen Sean Combs eingereicht

dpa/tcar

14.10.2024 - 22:44

Zahl der Klagen gegen den US-Rapper Sean Combs weiter gestiegen.
Zahl der Klagen gegen den US-Rapper Sean Combs weiter gestiegen.
Bild: sda

Die Zahl der Klagen gegen den 54-Jährigen US-Rapper Sean Combs ist auf mehr als 100 gestiegen. Einer der neuen Kläger war zum angeblichen Tatzeitpunkt noch minderjährig.

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  • Der US-Rapper Sean «Diddy» Combs wird einer Reihe neuer Klagen beschuldigt.
  • Einer der Kläger wirft Combs vor, ihn 1998 als 16-Jährigen bei einer Party aufgefordert zu haben, die Hose herunter zu lassen, um ihn dann zu begrapschen.
  • Combs' Anwälte und andere Vertreter reagierten nicht auf Bitten um eine Stellungnahme.

Der US-Rapper Sean «Diddy» Combs wird einer Reihe neuer Klagen beschuldigt, Frauen vergewaltigt und Männer sexuell belästigt zu haben. Einer der Kläger wirft Combs vor, ihn 1998 als 16-Jährigen bei einer Party aufgefordert zu haben, die Hose herunter zu lassen und ihn an den Genitalien begrapscht zu haben, hiess es in einer von mindestens sechs am Montag bei einem Bundesgericht in Manhattan eingereichten Klagen. Combs habe das als Aufnahmeritus dargestellt, der nötig sei, damit er ein Star werden könne. Dass es sich um einen Übergriff handelte, sei ihm erst danach klar geworden.

Die Kläger, zwei Frauen und vier Männer, gehören zu einer Gruppe von mehr als 100 mutmasslichen Opfern, die nach der Verhaftung von Combs wegen Sexhandels im September rechtliche Schritte gegen ihn einleiten wollen. Eine Klägerin sagte, Combs habe sie 2005 in einer Toilette mit Küssen überfallen und mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen, als sie sich losreissen wollte. Sie sei zu Boden gegangen. Als sie fliehen wollte, habe Combs sie erneut geschlagen und vergewaltigt.

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Die Vorwürfe umfassen neben Vergewaltigung, erzwungenen Oralverkehr und das Verabreichen von Drogen, um die Opfer handlungsunfähig zu machen. Die andere Klägerin sagte, Combs habe sie 2004 in einem Hotelzimmer vergewaltigt, nachdem er sie und eine Freundin zu einer Party eingeladen, ihnen Getränke gegeben und sie aufgefordert hatte, Kokain zu schnupfen. Die Frau, damals Studienanfängerin, sagte aus, Combs habe auch ihre Freundin gezwungen, Oralsex mit ihm zu haben, und gesagt, er werde sie beide töten, wenn sie seinem Verlangen nicht nachkämen.

Combs' Anwälte und andere Vertreter reagierten nicht auf Bitten um eine Stellungnahme. Der 54-Jährige sitzt seit 16. September in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, Frauen systematisch zum Sex gezwungen, erpresst, bedroht und misshandelt zu haben. Zudem soll der Rapper und Produzent in bundesstaatenübergreifenden Sexhandel, Zwangsarbeit, Drogendelikte, Entführung, Bestechung und andere Verbrechen verwickelt gewesen sein. Combs hat in diesen Fällen auf nicht schuldig plädiert. Versuche seiner Anwälte, ihn gegen 50 Millionen Dollar (rund 43,1 Millionen Franken) Kaution freizubekommen und unter Hausarrest stellen zu lassen, sind gescheitert.

dpa/tcar