Bereits über 100 Klagen gegen Rap-MogulReisst Sean Combs noch weitere Superstars in den Abgrund?
fts
2.10.2024
Sean Combs sieht sich einer Welle schwerer Anschuldigungen ausgesetzt: Hundertfacher Missbrauch, Sexhandel und Erpressung werden dem einst gefeierten Hip-Hopper zur Last gelegt – und die Liste der Kläger*innen wächst täglich.
fts
02.10.2024, 18:36
03.10.2024, 18:27
Fabian Tschamper
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Sean Combs, bekannt als P. Diddy, sieht sich zahlreichen Klagen wegen Missbrauchs, Sexhandels und Erpressung ausgesetzt, ausgelöst durch Vorwürfe seiner Ex-Freundin Cassie Ventura.
Neben diesen Vorwürfen gibt es Berichte über Diddys Beteiligung an kriminellen Netzwerken, bei denen Frauen und Sexarbeiter*innen zu Drogen- und Sexorgien transportiert wurden, teilweise unter Einsatz von Narkosemitteln.
Sollte sich die Vielzahl der Anschuldigungen bewahrheiten, droht Diddy nicht nur eine lange Gefängnisstrafe, sondern auch weiteren prominenten Persönlichkeiten, als Beteiligte aufzufliegen.
Sean Combs, besser bekannt unter seinem Pseudonym P. Diddy, sieht sich inzwischen mit hunderten Klagen konfrontiert. Unzählige Menschen haben sich gemeldet, von dem Musikproduzenten in den vergangenen Jahrzehnten auf verschiedenste Weise missbraucht worden zu sein.
Dabei fallen Begriffe wie körperliche Aggression, Sexhandel, sexueller Missbrauch – unter anderem. Doch was hat P. Diddy genau getan? Es scheint in seinem Milliardenunternehmen, unter der Oberfläche, sehr düster zu- und hergegangen sein.
Diddy war schon immer eine kontroverse Figur in der Musikindustrie. Immer wieder kursierten Gerüchte, er habe die Attentate auf die rivalisierenden Rapper Tupac und Notorious B.I.G. angeordnet. Beide Musiker sind innerhalb weniger Monate durch Schüsse getötet worden. Das sind – Stand jetzt – alles nur Vermutungen.
Ex Cassie macht den ersten Schritt gegen Diddy
Angefangen haben die aktuellen Probleme mit dem Gesetz nach der Klage seiner Ex-Freundin Cassie Ventura. Sie hatte ihn im November 2023 wegen Missbrauchs angezeigt. In der Beziehung soll er körperlich gewalttätig gewesen sein und sie auch sexuell missbraucht haben – sie kam im Alter von 19 Jahren mit ihm zusammen, er war 37. Diddy habe alle Facetten ihres Lebens kontrolliert und ihr emotional und körperlich Gewalt angetan.
Neben jenen horrenden Vorwürfen gegen den Musikproduzenten stach vor allem etwas hervor: Scheinbar forcierte er seine damalige Freundin dazu, an sogenannten Freak-offs teilzunehmen. Dabei zwang er Cassie, auf Partys Sex mit anderen Männern zu haben, hat sie dabei beobachtet und gefilmt – dieser Missbrauch habe sich laut Klageschrift in den späteren Jahren ihrer Beziehung verschärft.
Sie berichtet davon, Diddy habe sie 2018 nach einem Abendessen in ihrer Wohnung vergewaltigt. Nach mehreren «Nein» und dem Versuch, ihn wegzustossen, habe er sich an ihr vergangen.
Narkosemittel machte Teilnehmende fügig
Diese Klage war innerhalb eines Tages gegessen, die beiden hatten sich aussergerichtlich geeinigt. Doch für P. Diddy war dies nur der Anfang – seit diesen Anschuldigungen haben sich unzählige Menschen gemeldet und berichten von ähnlichen Geschichten, die Diddy involvieren. Und damit fragt die Öffentlichkeit nun wiederholt: Was hat Diddy genau getan?
Ein weiteres düsteres Kapitel dieser Anschuldigungen rund um Cassie und Diddy betrifft das Gerücht, der Rapper habe gedroht, das Auto von Musiker und Ex-Freund von Cassie, Kid Cudi, mit einer Bombe zu versehen. Cudi bestätigte dies, indem er sagte, sein Auto sei unter mysteriösen Umständen wirklich explodiert.
Die Situation eskalierte rasant und im September 2024 klagten ihn die US-amerikanischen Behörden an – dies wegen Sexhandels, Erpressung und dem Transport von Menschen mit der Absicht zur Prostitution. Die Klage suggeriert, dass Combs das Oberhaupt einer organisierten, kriminellen Operation ist. Seine Angestellten sollen dabei eine wichtige Rolle gespielt haben: Sie sollen Frauen und Sexarbeiter*innen eingeflogen haben, um diese Sex-Orgien namens Freak-off zu veranstlaten. Dabei seien auch viele Drogen konsumiert worden – unter anderem starke Narkosemittel, die die Teilnehmenden fügsam gemacht hätten.
Diese «Freak offs» fanden über mehrere Tage statt, sogar Infusionen seien den Gästen gelegt worden, um schnellere Erholung von den Eskapaden zu gewährleisten.
Das ganze Netzwerk von Sean Combs sei darauf ausgelegt, sein missbräuchliches Verhalten zu fördern.
Das Machtgefälle war zu steil
Ein weiterer Begriff in der Anklage ist im Englischen «racketeering», was mit Erpressung übersetzt wird. Um das kriminelle Netzwerk zu schützen und weiterhin solche Veranstaltungen durchführen zu können, soll Combs nicht vor Einschüchterung, Bestechung und Vertuschung zurückgeschreckt sein.
Die Kläger*innen nennen dabei Vorfälle, die sich bis in die 1990er erstrecken. Zu den bestehenden Anschuldigungen kommen dabei auch noch sexuelle Belästigung oder auch nicht einvernehmliche Pornografie hinzu. Der rote Faden, der sich durch viele dieser Fälle zieht, ist die manipulative Art von Sean Combs, die durch das Machtgefälle immens verstärkt worden ist.
Und was ist nun die Konsequenz?
P. Diddy wurde jahrzehntelang als eine Ikone der Musikindustrie bewundert – nun distanzieren sich Freunde und Geschäftspartner vom 54-Jährigen. Einige Weggefährten löschten etwa ganze Verläufe ihres X-Profils – möglicherweise um Spuren zu verwischen?
Die Industrie rotiert seit Wochen und täglich kommen neue Details – oder zumindest Vorwürfe – ans Licht.
Jüngst meldete sich eine Anwältin, die von einem pornografischen Video berichtet, das ihr zum Verkauf angeboten worden ist. Der Inhalt? Sean Combs, der mit einem anderen hochkarätigen Promi Sex hat. Dieser soll noch grösser sein, als er selbst – das Geschlecht und der Name sind nicht bekannt.
Wie geht es für P. Diddy weiter?
Der Musikproduzent bereitet sich nun auf den Gerichtsprozess vor.
Sollten die Anschuldigungen bewiesen werden, droht ihm ein Leben in Gefangenschaft. Zudem vermuten viele User*innen im Internet, dass Combs dabei noch unzählige andere Promis mit in den Abgrund reisst. So sollen viele grosse Namen aus der Entertainment-Industrie an diesen «Freak-offs» teilgenommen und das Verhalten des Angeklagten gefördert und unterstützt haben.
Es geht dabei also nicht nur um den einst so guten Ruf des Rappers, die ganze Industrie muss sich auf eine Abrechnung einstellen.
Es ist dabei wichtig zu erwähnen: Sean Combs hat sämtliche Vorwürfe dementiert. Sogar für die Hunderte Liter Babyöl in seinen Villen fand sein Anwalt eine passende Aussage: «Amerikaner kauften halt in grossen Mengen ein.» Dazu hat sich der Grossverteiler CostCo nun allerdings bereits geäussert: Solche Mengen seien nicht möglich.
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