Ukraine-Übersicht Tote nach russischem Beschuss von Cherson +++ Patriarch Kirill schwört Russen auf Kriegskurs ein

Agenturen/red.

7.1.2024

Ukraine: Besuch an der Front bei frostigen Temperaturen

Ukraine: Besuch an der Front bei frostigen Temperaturen

Die Soldaten, die hier seit der russischen Invasion die Stellung halten und einen Durchbruch verhindern sollen, nehmen die Situation relativ gelassen.

07.01.2024

In Cherson sind nach russischem Beschuss mindestens zwei Menschen gestorben. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, schwört die Russen auf Kriegskurs ein. Mehr im Ticker.

Agenturen/red.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der südukrainischen Region Cherson sind nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.
  • Die russische Nationalgarde (Rosgwardija) profitiert nach britischer Einschätzung personell und materiell von Veränderungen durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine.
  • Patriarch Kirill, hat die Russen in seiner Weihnachtspredigt zur Abwehr feindlicher Angriffe durch eine Festigung des Glaubens aufgerufen.
  • Russlands Machthaber Wladimir Putin traf zum orthodoxen Weihnachtsfest Angehörige von russischen Soldaten, die im Krieg in der Ukraine gefallen sind.
  • Die Ukraine will nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihre Rüstungsproduktion massiv hochfahren.
  • Die japanische Aussenministerin Yoko Kamikawa ist überraschend zu einem Besuch in Kiew eingetroffen. 
  • Die Ereignisse vom Samstag kannst du hier nachlesen.

Tote und Verletzte in Cherson nach russischem Beschuss

In der südukrainischen Region Cherson sind nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere Personen wurden verletzt. «Die russische Armee hat heute ein paar Stunden lang ununterbrochen die Wohnviertel von Cherson beschossen», klagte der Militärgouverneur der Region, Olexander Prokudin, am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal. Getroffen worden seien unter anderem ein Markt und mehrere Wohnhäuser.

Bereits am Morgen hatte Prokudin von schwerem Beschuss der erst im Herbst 2022 von Kiew zurückeroberten Schwarzmeerstadt berichtet. Demnach haben die Russen Cherson und Umgebung in den vergangenen 24 Stunden mit Artillerie, Minenwerfern, Panzern, Drohnen und Flugzeugen angegriffen. Dieser Beschuss hat sich seinen Angaben nach am Sonntag unvermindert fortgesetzt.

London: Russische Nationalgarde erhält Zuwachs

Die russische Nationalgarde (Rosgwardija) profitiert nach britischer Einschätzung personell und materiell von Veränderungen durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Patriarch Kirill schwört Russen auf Krieg ein

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat die Russen in seiner Weihnachtspredigt zur Abwehr feindlicher Angriffe durch eine Festigung des Glaubens aufgerufen.

«Das Vaterland durchschreitet heute einen schweren Teil seines historischen Wegs», sagte er in der von russischen Medien übertragenen Predigt nach der Messe in der Nacht zum Sonntag. Es habe sich äusseren Angriffen zu erwehren. Dazu brauche es eine starke Wirtschaft und eine starke Armee, aber auch einen festen orthodoxen Glauben, sagte Kirill in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale.

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  • 21.55 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Sonntag

  • 21.17 Uhr

    Nach russischem Angriff: Rettungsarbeiten in Pokrowsk dauern an

    Mehr als einen Tag nach den schweren russischen Raketenangriffen auf den ostukrainischen Landkreis Pokrowsk mit mindestens elf Toten dauern die Rettungsarbeiten noch immer an. In den betroffenen Orten, die im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk liegen, werde weiter nach Opfern unter den Trümmern gesucht, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Er dankte allen Rettern, die seit Samstagabend vor Ort im Einsatz sind.

    Auch der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko sagte, dass die Identifikation der Todesopfer, unter denen vorläufigen Angaben zufolge mindestens fünf Kinder sind, noch nicht abgeschlossen sei. «Die Wucht des feindlichen Angriffs war zu stark, daher braucht diese Arbeit Zeit», sagte er.

    Die schweren Angriffe am Samstagabend hatten neben der Kreisstadt Pokrowsk auch den Ort Riwne erschüttert. Eine Rakete schlug offiziellen ukrainischen Angaben zufolge in das Haus einer sechsköpfigen Familie ein. Demnach erfolgte der Beschuss durch umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300.

  • 13.42 Uhr

    Tote und Verletzte nach russischem Beschuss von Cherson

    In der südukrainischen Region Cherson sind nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere Personen wurden verletzt. «Die russische Armee hat heute ein paar Stunden lang ununterbrochen die Wohnviertel von Cherson beschossen», klagte der Militärgouverneur der Region, Olexander Prokudin, am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal. Getroffen worden seien unter anderem ein Markt und mehrere Wohnhäuser.

    Bereits am Morgen hatte Prokudin von schwerem Beschuss der erst im Herbst 2022 von Kiew zurückeroberten Schwarzmeerstadt berichtet. Demnach haben die Russen Cherson und Umgebung in den vergangenen 24 Stunden mit Artillerie, Minenwerfern, Panzern, Drohnen und Flugzeugen angegriffen. Dieser Beschuss hat sich seinen Angaben nach am Sonntag unvermindert fortgesetzt.

    Russland führt seit mehr als 22 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dabei beschiesst das russische Militär auch regelmässig zivile Ziele wie Städte oder Objekte der Energie- und Wasserversorgung. Cherson liegt nach seiner Befreiung durch das ukrainische Militär in unmittelbarer Nähe der Frontlinie, die an dieser Stelle der Fluss Dnipro bildet. Daher ist die Grossstadt fast täglich unter Feuer.

  • 10.44 Uhr

    London: Russische Nationalgarde erhält Zuwachs

    Die russische Nationalgarde (Rosgwardija) profitiert nach britischer Einschätzung personell und materiell von Veränderungen durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Seit Anfang Januar sei ihr auch das «Wostok»-Bataillon der sogenannten Volksrepublik Donezk unterstellt, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Zudem solle die auf Drohneneinsätze spezialisierte «Kaskad»-Gruppe – ebenfalls aus Donezk – aufgelöst und teilweise in Rosgwardija eingegliedert werden.

    Bereits seit Oktober 2023 seien Einheiten der Privatarmee Wagner integriert worden, seit dem Sommer 2023 dürfe die Nationalgarde schwere Waffen nutzen. «Neue Fähigkeiten sowie die Zuführung von erfahrenen Veteranen aus anderen Gruppen werden wahrscheinlich einen signifikanten Anstieg der Kampfwirksamkeit darstellen», hiess es in London über Rosgwardija weiter. Die Truppe wird seit ihrer Gründung von Viktor Solotow geführt, einem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin, und ist dem Präsidenten direkt unterstellt.

  • 10.01 Uhr

    Patriarch Kirill schwört Russen auf Kriegskurs ein

    Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat die Russen in seiner Weihnachtspredigt zur Abwehr feindlicher Angriffe durch eine Festigung des Glaubens aufgerufen.

    «Das Vaterland durchschreitet heute einen schweren Teil seines historischen Wegs», sagte er in der von russischen Medien übertragenen Predigt nach der Messe in der Nacht zum Sonntag. Es habe sich äusseren Angriffen zu erwehren. Dazu brauche es eine starke Wirtschaft und eine starke Armee, aber auch einen festen orthodoxen Glauben, sagte Kirill in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale.

    Der 77-Jährige gilt als enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin und Unterstützer von dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    In einem Glückwunschtelegramm am Sonntag zur orthodoxen Weihnacht sprach Kirill von einer «langjährigen fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staatsführung». Diese solle auch künftig «zum Zusammenhalt des Volkes, der geistlich-moralischen und patriotischen Erziehung der Jugend, der Schaffung von Frieden und gesellschaftlicher Eintracht beitragen», so der Kirchenführer.

    Die orthodoxe Kirche begeht das Weihnachtsfest am 6. und 7. Januar. Schon am Heiligabend hatte Kirill dabei erklärt, dass der rechte Glaube zum Sieg verhelfen werde. Erst vor wenigen Tagen hatte die als sehr staatsnah geltende russisch-orthodoxe Kirche dem Moskauer Erzpriester Alexj Uminski wegen dessen Kritik am russischen Angriffskrieg sein Amt entzogen.

    Patriarch Kirill hält in Moskau eine Weihnachtsmesse ab. 
    Patriarch Kirill hält in Moskau eine Weihnachtsmesse ab. 
    Bild: EPA
  • 7.22 Uhr

    Angriffe auf Millionenstadt Dnipro

    Auch in der Nacht zum Sonntag hat Russland die benachbarte Ukraine mit Drohnen angegriffen. Einschläge gab es in der Millionenstadt Dnipro und der unweit der Front liegenden Grossstadt Saporischschja im Südosten der Ukraine.

    In Dnipro sei ein Wohnblock durch den Einschlag beschädigt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak in der Nacht mit. Seinen Angaben nach konnten die Bewohner*innen des Hauses jedoch weitgehend unverletzt aus den Trümmern geborgen werden.

    Mindestens elf Menschen, darunter fünf Kinder, sind derweil nach ukrainischen Angaben am Samstag durch russischen Raketenbeschuss im Landkreis Pokrowsk im von Kiew kontrollierten Teil der Region Donezk ums Leben gekommen. Darüber hinaus seien acht Personen verletzt worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Wadym Filaschkin, am Samstag auf seinem Telegramkanal mit. Demnach erfolgte der Beschuss durch umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300.

    Getroffen wurden zwei Ortschaften, neben der Kreisstadt Pokrowsk auch der Ort Riwne. Dort sei eine Rakete in das Haus einer sechsköpfigen Familie eingeschlagen, führte Filaschkin aus.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die Such- und Bergungsarbeiten würden fortgeführt, die Verletzten versorgt, versicherte er. Russland habe auf rein zivile Ziele geschossen. «Und Russland muss fühlen – jedes Mal spüren –, dass keiner dieser Angriffe ohne Folgen für den Terrorstaat enden wird», forderte er.

  • 6 Uhr

    Selenskyj will Rüstungsproduktion hochfahren

    Trotz der anhaltenden russischen Luftangriffe will die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihre Rüstungsproduktion massiv hochfahren.

    «Wir arbeiten so hart wie möglich daran, dass unsere Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sich in diesem Jahr bei einem erheblichen Teil ihrer Aktionen auf unsere eigene ukrainische Produktion stützen können», sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache.

    Der Feind werde die Stärke ukrainischer Waffen immer stärker zu spüren bekommen. Die Ukraine müsse auf jede Art russischen Terrors, auf jede Verstärkung russischen Drucks eine entsprechende Antwort geben, forderte er.

  • 5 Uhr

    Japans Aussenministerin zu Besuch in Kiew

    Die japanische Aussenministerin Yoko Kamikawa ist am Sonntag überraschend in die Ukraine gereist. Bei einem Treffen mit ihrem Amtskollegen Dmytro Kuleba in Kiew wolle sie die unveränderte Position ihrer Regierung betonen, der Ukraine zur Seite zu stehen und das Land in der «derzeit schwierigen internationalen Situation» zu unterstützen, teilte Kamikawas Ministerium mit. Auch wolle sie sich mit der ukrainischen Seite offen über die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden austauschen.

    Die Ukraine verteidigt sich seit Ende Februar 2022 gegen eine gross angelegte russische Invasion. Japan hatte im Einklang mit dem Westen Sanktionen gegen Russland verhängt und die Ukraine unterstützt. Die pazifistische Verfassung des Landes erlaubt es Japan allerdings nicht, Waffen an die Ukraine zu liefern.

    Kamikawas Vorgänger Yoshimasa Hayashi war im September zu Gesprächen in der Ukraine. Im März war bereits Japans Ministerpräsident Fumio Kishida zu einem überraschenden Besuch in die Ukraine gereist.

  • 00.15 Uhr

    Putin traf zu Weihnachten Angehörige gefallener Soldaten

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am orthodoxen Heiligabend mit ausgewählten Familien von in der Ukraine gefallenen Soldaten getroffen.

    Für die Angehörigen sei zunächst ein Programm mit dem Besuch von Aus- und Vorstellungen organisiert worden, ehe Putin sie in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau empfangen habe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Weihnachtsmesse werde Putin zusammen mit den Familien in einer Kirche auf dem Gelände seiner Residenz begehen.

    Zuvor habe Putin schon «eine ziemlich ausführliche Unterhaltung mit den Familien geführt, sich mit den Witwen und Kindern unterhalten», sagte Peskow. Auch zum gemeinsamen weihnachtlichen Abendessen habe er die Angehörigen eingeladen.

    In Russland begehen die Gläubigen das orthodoxe Weihnachtsfest am 6. und 7. Januar. Während Putin in früheren Jahren zu Weihnachten verschiedene Kirchen in ganz Russland aufsuchte, beging er das Fest in den letzten beiden Jahren entweder im Kreml oder in seiner Residenz – beide Male allein.

    Die Einladung an Familien gefallener Soldaten dient Putin wohl auch dazu, sich vor der im März anstehenden Präsidentenwahl als Kümmerer um deren Nöte darzustellen. Zuletzt waren Proteste mit der Forderung laut geworden, die von ihm für seinen Angriffskrieg in der Ukraine eingezogenen Männer nach Hause zu schicken.

    Kremlchef Wladimir Putin feiert das Weihnachtsfest mit Angehörigen von im Ukraine-Krieg gefallenen Soldaten in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo ausserhalb Moskaus. (
    Kremlchef Wladimir Putin feiert das Weihnachtsfest mit Angehörigen von im Ukraine-Krieg gefallenen Soldaten in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo ausserhalb Moskaus. (
    Bild: AP