«Säuberungswelle» Hat Putin seinen Armeechef entmachtet? 

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10.7.2023

Der russische Präsident Wladimir Putin mit Waleri Gerassimow.
Der russische Präsident Wladimir Putin mit Waleri Gerassimow.
Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kreml/Pool/AP/dpa

In der russischen Armeeführung geht der Umbau weiter: Russlands Präsident Wladimir Putin soll seinen Armeechef Waleri Gerassimow entmachtet haben.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Wladimir Putin soll den Armeechef Waleri Gerassimow entmachtet haben.
  • Sein Ersatz sei Generaloberst Michail Teplinski.
  • Seit Beginn des Ukraine-Kriegs gab es mehrere Wechsel an der Spitze der russischen Armeeführung.
  • Nach dem Aufstand des Wagner-Bosses Jewgeni Prigoschin ist das Militär offenbar nervös.
  • Russische Kriegsblogger sprechen von «Säuberungswellen». 

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Berichten zufolge hat Wladimir Putin seinen entscheidenden Mann für den Krieg in der Ukraine ausgetauscht. Armeechef Waleri Gerassimow wurde offenbar entmachtet.

Aktuell steht die russische Armee unter grossem Druck, da die Gegenoffensive der Ukraine Erfolge zeigt. Die Besatzer werden offenbar an einigen Frontabschnitten zurückgedrängt.

Das hat Folgen. Putin sei nun seinen Armeechef Waleri Gerassimow losgeworden. Laut der «Moscow Times» und mehreren russischen Kriegsbloggern behält Gerassimow zwar seinen offiziellen Posten als Generalstabschef, hat jedoch nichts mehr mit der Lösung der Probleme an der Front zu tun.

Generaloberst Michail Teplinski übernimmt

An seiner Stelle werde Generaloberst Michail Teplinski, der bisherige Kommandant der Luftlandetruppen, eingesetzt. Teplinski übt dieses Amt seit Juni 2022 aus.

Sollten die Gerüchte stimmen, ist das nicht der erste Wechsel an der Kriegsspitze seit Beginn der Ukraine-Invasion. Zunächst war Alexander Dwornikow Führer der russischen Armee. Der wurde zwei Monate später von Gennadi Schidko abgelöst. Schliesslich musste Schidko im Oktober 2022 «General Armageddon» Sergej Surowikin weichen.

Doch auch der fiel kurz darauf bei Putin in Ungnade. Gerassimow ersetzte Surowikin. Laut dem Institute for the Study of War (ISW) hat Putin seit Kriegsbeginn bis Mai 2023 insgesamt 17 hochrangige Kommandantenposten mit neuen Personen besetzt.

Geht auch der Verteidigungsminister?

Seit dem Aufstand des Wagner-Bosses Jewgeni Prigoschin herrscht Nervosität im Kreml. Russische Kriegsblogger sprechen von «Säuberungswellen» in den Kommandozentralen.

Sogar die Ablösung von Verteidigungsminister Sergei Schoigu scheint möglich zu sein. Der Kanal «Dwa Majora» berichtet, dass es Anzeichen dafür gibt, dass eine Entscheidung in dieser Sache getroffen wurde.