Nahost-Ticker Die wichtigsten Ereignisse vom 4. September bis am 15. Oktober

Philipp Dahm

18.10.2024

Israelische Medien: Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet

Israelische Medien: Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet

Sinwar galt als Drahtzieher des Massakers der radikal-islamischen Organisation am 07. Oktober 2023 in Israel, bei dem etwa 1200 Menschen getötet und weitere rund 250 als Geiseln verschleppt worden waren.

17.10.2024

Am 7. Oktober 2023 überfielen Terrorkommandos der islamistischen Hamas Israel, verübten Massaker an der Zivilbevölkerung und entführten mehr als 240 Menschen. Israel reagierte mit einem Militäreinsatz in dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. Die Entwicklungen im Ticker.

Philipp Dahm

Das Wichtigste im Überblick

  • Der Anführer der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, ist nach Angaben der israelischen Regierung tot.
  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen befürchtet angesichts des weiter eskalierenden Konflikts im Nahen Osten zusätzliche Migrationsprobleme.
  • Die israelischen Streitkräfte sind Medienberichten zufolge eine Reihe von Luftangriffen auf den Nordosten des Libanons geflogen.
  • Trotz der israelischen Aufforderung zum Abzug sollen die Soldaten der UN-Beobachtermission im Libanon (Unifil) ihre Arbeit vorerst fortsetzen.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • Dienstag, 15. Oktober 2024, 0.56 Uhr

    Netanjahu: UN-Friedenssoldaten müssen Südlibanon verlassen

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Forderung an die UN-Friedensmission Unifil unterstrichen, das Gebiet vorübergehend zu verlassen, in dem das israelische Militär gegen die Schiitenmiliz Hisbollah vorgeht. Die Blauhelmsoldaten der Mission patrouillieren seit fast 50 Jahren im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon.

    Mindestens fünf Unifil-Mitarbeiter sind seit Beginn der israelischen Bodenoperationen im Libanon vor zwei Wochen verletzt worden. «Die Hisbollah nutzt Unifil-Einrichtungen und Positionen als Deckung, während sie israelische Städte und Gemeinden angreift», sagte Netanjahu am Montag. Israel bedauere jeden Schaden, der dem Unifil-Personal zugefügt worden sei. Die Friedenstruppe müsse das Gebiet aber vorübergehend verlassen. Unifil hat angekündigt, der israelischen Forderung nicht nachzukommen.

  • 21.36 Uhr

    Israels Militär: Unterirdisches Hisbollah-Gelände entdeckt

    Israelische Bodentruppen haben im Südlibanon nach Angaben der Armee ein unterirdisches Gelände der Hisbollah entdeckt. Dieses soll als Kommandozentrale der Elitetruppe Radwan der libanesischen Miliz gedient haben, in der Waffen, Munition und Motorräder bereitstanden, wie das Militär mitteilte. Die Armee veröffentlichte ein Video, wonach in dem Komplex Schlafzimmer, eine Küche sowie Sanitäranlagen zu sehen sind.

    Der unterirdische Komplex war nach Armee-Angaben so konzipiert, dass eine Radwan-Truppe dort ankommt, sich ausrüstet und dann zu Fuss oder auf Motorrädern in israelisches Territorium eindringt. Das Gelände befindet sich laut Militär unter einem zivilen Gebiet im Süden des Libanons. Die israelischen Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Bei der Entdeckung des unterirdischen Geländes seien die Truppen auf einen Radwan-Kämpfer gestossen, der sich laut Armee-Mitteilung dort verschanzt hatte. Sie töteten ihn.

  • 20.06 Uhr

    Israels Militär: Kommandeur der Hamas-Luftkampfeinheit getötet

    Mehr als einen Monat nach einem israelischen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen erklärt das israelische Militär, dabei den Chef der Luftkampfeinheit der islamistischen Hamas getötet zu haben. Er sei direkt am Massaker des 7. Oktobers 2023 beteiligt und mitverantwortlich für die Invasion israelischen Territoriums mit Gleitschirmen und Drohnen gewesen, teilte die Armee bei Telegram mit.

    Er war demnach seit Oktober 2023 Chef der Luftkampfeinheit, nachdem sein Vorgänger von der israelischen Armee getötet worden war. Zuvor leitete er laut Armee die Drohneneinheit der Hamas und war für die Waffenproduktion der Terrororganisation zuständig. Er soll eine wichtige Rolle beim Aufbau der Drohnen- und Gleitschirmeinheiten gespielt haben. Die Angaben des israelischen Militärs liessen sich zunächst nicht überprüfen.

  • 19.59 Uhr

    Netanjahu: Wir werden Hisbollah weiter bekämpfen - auch in Beirut

    Nach dem tödlichen Drohnenangriff der Hisbollah auf einen israelischen Armeestützpunkt hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angekündigt, die libanesische Miliz weiter hart zu bekämpfen. «Ich möchte klarstellen: Wir werden die Hisbollah weiter in allen Teilen des Libanons ohne Gnade bekämpfen - auch in Beirut», sagte Netanjahu nach einem Besuch des angegriffenen Stützpunkts nahe der Stadt Binjamina in einer Videobotschaft.

    Zuvor gab es unbestätigte Berichte israelischer Medien, Netanjahu habe die Streitkräfte auf Drängen der US-Regierung angewiesen, Angriffe auf die libanesische Hauptstadt zu vermeiden. Von Freitag bis einschliesslich Montagabend gab es keine israelischen Luftangriffe in Beirut gegen Ziele der proiranischen Hisbollah-Miliz.

  • 13.42 Uhr

    Tote bei israelischem Angriff im Norden des Gazastreifens

    Bei einem israelischen Angriff im Norden des Gazastreifens sind unbestätigten Berichten zufolge mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt.

    Sie hätten bei einer Verteilstelle für Lebensmittel des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Dschabalia Schlange gestanden, als israelische Granaten eingeschlagen seien, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur per Telefon.

    Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe den Vorfall. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Bei israelischen Angriffen auf eine Schule und ein Krankenhaus im Zentrum des Gazastreifens starben nach palästinensischen Angaben mindestens 25 Menschen. Die Armee teilte mit, es sei eine Kommandozentrale der Hamas angegriffen worden.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war der beispiellose Angriff der islamistischen Hamas und ihrer Verbündeten am 7. Oktober des Vorjahres auf den Süden Israels. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen umgebracht und rund 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

  • 11.03 Uhr

    Neue Erkenntnisse: Tödlicher Angriff nahe Haifa war erst der Anfang

    Der tödliche Drohnenangriff der Hisbollah südlich von Haifa in Israel war nach Darstellung der libanesischen Miliz nur der Auftakt für weitere Attacken. Dieser Angriff sei «klein im Vergleich zu dem, was den Feind erwartet, wenn er sich zur Fortsetzung der Angriffe auf unser stolzes Volk entschliesst», teilte die Hisbollah mit.

    Die bei dem Angriff eingesetzten Drohnen seien von der israelischen Luftabwehr nicht bemerkt worden und auf einem Armeestützpunkt «in Räumen mit Dutzenden Offizieren und Soldaten» explodiert. Einige der Drohnen seien zum ersten Mal eingesetzt worden.

    Bei dem Drohnenangriff wurden nach israelischen Angaben vier Soldaten auf einem Stützpunkt nahe der Stadt Binjamina getötet und sieben weitere schwer verletzt. Laut einem Bericht der Zeitung «Times of Israel» verfolgten Flugzeuge und Hubschrauber eine der Drohnen, die dann aber vom Radar verschwunden sei. Sie schlug schliesslich in der Nähe von Binjamina ein. Die Armee will untersuchen, wie die Drohne ohne Vorwarnung eindringen und eine Basis treffen konnte.

  • 10.27 Uhr

    Wegen Raketenlieferungen an Russland: EU verhängt neue Iran-Sanktionen

    Die EU verhängt wegen der Lieferung ballistischer Raketen an Russland neue Sanktionen gegen den Iran. Die Strafmassnahmen sollen Unternehmen, Einrichtungen und Personen treffen, die an der Produktion und Lieferung dieser Waffen beteiligt sind, wie EU-Diplomaten nach einem entsprechenden Beschluss der Aussenminister in Luxemburg sagten.

  • 6.14 Uhr

    Israelische Soldaten bei Drohnenangriff aus Libanon getötet

    Bei einem Drohnenangriff der libanesischen Hisbollah-Miliz sind nach Angaben des israelischen Militärs vier Soldaten auf einem Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina getötet worden. Wie die Armee in der Nacht bekannt gab, wurden sieben weitere Soldaten schwer verletzt. Der Vorfall vom Sonntag werde untersucht, hiess es. Dutzende Menschen erlitten bei der Attacke 60 Kilometer nördlich von Tel Aviv Verletzungen.

    Die proiranische Hisbollah hatte den Angriff für sich reklamiert. Sie habe ein «Geschwader von Angriffsdrohnen» auf ein Trainingscamp des israelischen Militärs in Binjamina abgefeuert.

    Nach einer ersten Untersuchung habe die Hisbollah vom Libanon aus zwei Kamikaze-Drohnen gestartet, die vom Meer aus in den israelischen Luftraum eingedrungen seien, meldete die «Times of Israel». Beide Drohnen seien vom Radar geortet und eine vor der Küste nördlich von Haifa abgeschossen worden. Flugzeuge und Hubschrauber hätten die zweite Drohne verfolgt, sie sei aber vom Radar verschwunden. Es hätten keine Sirenen geheult, weil davon ausgegangen worden sei, dass die Drohne abgestürzt oder abgefangen worden war, berichtete die Zeitung weiter. Die Drohne schlug schliesslich in der Nähe von Binjamina ein.

    Israels Armeesprecher Hagari forderte die Öffentlichkeit laut der «Times of Israel» auf, keine Gerüchte über den Angriff 60 Kilometer nördlich der Stadt Tel Aviv zu verbreiten, solange die Fakten nicht geklärt seien. «Wir sind verpflichtet, für einen besseren Schutz zu sorgen», wurde er zitiert. «Wir werden diesen Vorfall untersuchen, daraus lernen und uns verbessern.»

  • 2.26 Uhr

    Israels Armee berichtet von Hisbollah-Stellungen nahe UN-Posten

    Die libanesische Hisbollah-Miliz greift Israel von Stellungen aus an, die sich nach Angaben der israelischen Armee in unmittelbarer Nähe von Posten der UN-Blauhelmtruppen im Südlibanon befinden. Wie das israelische Militär am Abend mitteilte, seien im vergangenen Monat etwa 25 Raketen auf israelische Gemeinden und Truppen von Stellungen der Hisbollah in der Nähe von Unifil-Posten abgefeuert worden. Bei einem dieser Angriffe seien zwei Soldaten getötet worden.

    Bei begrenzten und «gezielten» Einsätzen im Südlibanon seien Israels Truppen nur «einige Dutzend bis einige Hundert Meter» von Unifil-Posten entfernt auf unterirdische Waffenlager gestossen, hiess es weiter. Die Hisbollah habe im Laufe der Jahre ihre Angriffsinfrastruktur bewusst in der Nähe von Stellungen der UN-Friedensmission aufgebaut.

    Israelische Soldaten zeigen Munition und Sprengstoffe der Hisbollah, die sie während der Bodenoperation im Südlibanon gefunden haben wollen. (13. Oktober 2024)
    Israelische Soldaten zeigen Munition und Sprengstoffe der Hisbollah, die sie während der Bodenoperation im Südlibanon gefunden haben wollen. (13. Oktober 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Sam McNeil

    Nachdem UN-Blauhelmtruppen bei Gefechten zwischen israelischen Soldaten und der Hisbollah beschossen worden waren, hatte UN-Generalsekretär António Guterres zur Zurückhaltung gemahnt. Personal und Posten der Unifil-Truppen dürften niemals gezielt angegriffen werden, liess er über einen Sprecher erklären. Zur Aufforderung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die Unifil-Truppen aus den Kampfgebieten im Südlibanon abzuziehen, sagte Guterres, die Friedenstruppe bleibe auf ihren dortigen Stützpunkten.

    Aufgabe von Unifil ist es, die Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. Die Truppe mit mehr als 10'000 UN-Soldaten ist zwar bewaffnet, verfügt aber über kein sogenanntes robustes Mandat – das heisst, sie kann ihre Waffen im Wesentlichen nur zur Selbstverteidigung einsetzen.

  • 1.57 Uhr

    Israel: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen

    Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, das früher als Krankenhaus gedient habe, hiess es in der Nacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben bereits zuvor angegriffen. Die Kommandozentrale habe Hamas-Terroristen zur Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israels Truppen und den Staat Israel gedient, hiess es. Die Angaben der israelischen Armee liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die Armee sprach von einem weiteren Beispiel für den systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstosse. Man habe vor dem «präzisen Angriff» zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht.

  • 1.20 Uhr

    Hisbollah droht Israel mit verstärkten Angriffen

    Nach dem Drohnenangriff auf einen israelischen Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina mit vier Toten und Dutzenden Verletzten hat die libanesische Hisbollah-Miliz Israel mit noch heftigeren Angriffen gedroht, falls das Nachbarland seine Offensive im Libanon nicht stoppen sollte. Die proiranische Miliz warnte «den Feind, dass das, was er heute im Süden Haifas erlebt hat, nur ein kleiner Vorgeschmack auf das ist, was ihn erwartet, wenn er beschliesst, seine Aggression gegen unser edles und geliebtes Volk fortzusetzen», hiess es in einer in der Nacht veröffentlichten Mitteilung.

    Bei dem Drohnenangriff nahe Binjamina waren nach Angaben des israelischen Militärs am Sonntag vier Soldaten auf einem Armeestützpunkt getötet worden. Wie die Armee in der Nacht bekannt gab, erlitten sieben weitere Soldaten schwere Verletzungen. Insgesamt wurden mehr als 50 Soldaten bei der Attacke 60 Kilometer nördlich der Stadt Tel Aviv verletzt. Der Vorfall werde untersucht, teilte die Armee mit. Israels Radarsysteme hätten die hoch entwickelten Drohnen nicht erfasst, hiess es in der Stellungnahme der Hisbollah auf Telegram.

  • Montag, 14. Oktober 2024, 0.40 Uhr

    Spitäler: Mindestens 20 Tote bei Angriff auf Gaza-Schulgebäude

    Bei einem Angriff auf ein Schulgebäude im Zentrum des Gazastreifens sind nach Angaben örtlicher Spitäler mindestens 20 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien auch Kinder, hiess es. Der Angriff in Nuseirat habe am Sonntag zudem zwei Frauen das Leben gekostet. In der Schule sollen Menschen untergebracht gewesen sein, die im Gaza-Krieg aus ihren Häusern vertrieben wurden. Die Leichen wurden in das Al-Auda-Spital in Nuseirat und das Al-Aksa-Märtyrer-Spital in Deir al-Balah gebracht.

    Im Zuge israelischer Bombardierungen und der Bodeninvasion des israelischen Militärs im Gazastreifen sind nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in dem Küstengebiet mehr als 42'000 Palästinenser*innen getötet worden. Das Ministerium unterscheidet in seiner Zählung nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.

  • 23.23 Uhr

    Israels Armee: Geschosse aus dem Libanon auf Haifa abgefeuert

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hat auch in der Nacht Raketen auf den Norden Israels gefeuert. Wie die israelische Armee mitteilte, fing die Luftabwehr ungefähr fünf aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse erfolgreich ab. Zuvor hatten in der Bucht von Haifa und den umliegenden Gemeinden die Warnsirenen geheult. Laut der «Times of Israel» waren die Explosionen der Abwehrgeschosse am Nachthimmel über Haifa zu sehen.

  • 22.22 Uhr

    Guterres bezeichnet Angriffe auf Blauhelme im Libanon als mögliche Kriegsverbrechen

    Die Angriffe auf die UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) während der israelischen Offensive gegen die Hisbollah könnten nach Angaben von UN-Generalsekretär António Guterres Kriegsverbrechen darstellen. «Das Personal der Unifil und ihre Einrichtungen dürfen niemals angegriffen werden», betonte Guterres in einer Erklärung. «Angriffe auf Friedenstruppen verstossen gegen das Völkerrecht ... (und) können ein Kriegsverbrechen darstellen».

    Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon gerät die dortige UN-Friedenstruppe verstärkt zwischen die Fronten. Fünf Blauhelmsoldaten wurden in den vergangenen Tagen bei den Auseinandersetzungen im Südlibanon verletzt, was international auf scharfe Kritik stiess.

    UN-Generalsekretär António Guterres bei einer Generaldebatte der UN-Vollversammlung im September.
    UN-Generalsekretär António Guterres bei einer Generaldebatte der UN-Vollversammlung im September.
    Bild: Keystone/dpa/Michael Kappeler

    Am Sonntag warf die UN-Mission der israelischen Armee vor, mit Panzern in eine Stellung der Blauhelmsoldaten im Südlibanon eingedrungen zu sein. Zwei israelische Panzer hätten das Haupttor des Stützpunktes in der Gegend von Ramia zerstört und seien «gewaltsam» eingedrungen, hiess es in einer Erklärung von Unifil. Nach 45 Minuten seien die israelischen Soldaten wieder abgezogen.

    Der israelischen Armee erklärte später, nach bisherigen Erkenntnissen habe einer ihrer Panzer versucht, verwundete Soldaten zu evakuieren, während er unter Beschuss gewesen sei. Dabei habe er sich «um mehrere Meter» in einen Unifil-Stützpunkt zurückgezogen. Später habe er die Basis wieder verlassen.

    Die Unifil beklagte zudem, am Samstag hätten Soldaten der israelischen Armee «eine entscheidende logistische Bewegung der Unifil in der Nähe von Mais al-Dschabal blockiert und ihr den Weg versperrt». Unifil forderte die israelischen Behörden auf, Erklärungen zu liefern und sprach von «schockierenden Verstössen».

    Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10'000 Soldaten und Zivilkräfte. Seit der nach dem Libanon-Krieg von 2006 vom UN-Sicherheitsrat verabschiedeten Resolution 1701 wurden die Aufgaben der Blauhelmtruppe deutlich erweitert. Die Resolution sieht unter anderem vor, dass lediglich Truppen der Unifil und der libanesischen Armee im Grenzgebiet zu Israel eingesetzt werden sollten. Die Hisbollah blieb ungeachtet dessen dort.

  • 21.57 Uhr

    Schweiz fordert von Israel Angriffs-Stopp gegen Unifil im Libanon

    Die Schweiz hat die israelische Armee aufgefordert, alle Angriffe auf die Uno-Beobachtermission Unifil im Libanon sofort einzustellen, wie es in einer Mitteilung des Aussendepartements hiess. Im Libanon sind auch drei Schweizer Blaumützen stationiert.

    Ausserdem forderte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), den Schutz von Uno-Einrichtungen zu respektieren und das Völkerrecht einzuhalten. «Wir fordern ausserdem alle Parteien auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand einzusetzen», hiess es in der Mitteilung auf dem Onlineportal X weiter.

    Israelische Panzer waren nach Angaben der Vereinten Nationen (Uno) am Sonntag gewaltsam in einen Stützpunkt der Unifil im Südlibanon eingedrungen. Zwei Panzer hätten frühmorgens das Haupttor des Postens in Ramja unweit der israelischen Grenze zerstört, erklärte die Unifil (United Nations Interim Force in Lebanon).

    Etwa zwei Stunden später sei es am selben Ort zu einem weiteren Vorfall gekommen. Dort seien Schüssen abgefeuert worden, aus denen «Rauch» ausgetreten, hiess es in der Unifil-Erklärung. 15 Mitglieder der Friedenstruppen hätte deswegen Hautreizungen und Magen-Darm-Probleme erlitten.

    Das israelische Militär teilte dazu mit, dass ein Panzer, der Verwundete transportierte und unter Beschuss lag, beim Wenden einige Meter weit in den Unifil-Stützpunkt eingedrungen sei. Zudem seien Rauchgranaten gezündet worden, um den Abtransport der verwundeten Soldaten abzusichern. Anschliessend habe der Panzer den Stützpunkt verlassen.

    Von den drei Schweizer Blaumützen, also unbewaffneten Beobachtern, die derzeit im Libanon stationiert sind, sind alle wohlauf. Das bestätigte Daniel Seckler vom Kompetenzzentrum der Schweizer Armee für Auslandseinsätze Swissint der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntagabend. In den vergangenen Tagen waren mehrere verletzte Unifil-Angehörige gemeldet worden nach Beschuss aus teils ungeklärter Richtung.

  • 21.28 Uhr

    Netanjahu erwägt Plan zur Räumung des nördlichen Gazastreifens

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu prüft einen Plan zur Abriegelung der nördlichen Teile des Gazastreifens von humanitärer Hilfe. Eine Kopie des Plans pensionierter Generäle wurde der Nachrichtenagentur AP von seinem Hauptarchitekten Giora Eiland zur Verfügung gestellt, dem ehemaligen Leiter des Nationalen Sicherheitsrates. Der Plan sei der einzige Weg, die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas dazu zu bringen, die verbliebenen israelischen Geiseln freizulassen, sagte er.

    Der Plan sieht vor, die Hamas de facto auszuhungern und wurde dem Parlament im September von einer Gruppe pensionierter Generäle und hochrangiger Offiziere vorgelegt, wie aus öffentlich zugänglichen Protokollen hervorgeht. Israelischen Medien zufolge denkt Netanjahu darüber nach, ihn umzusetzen.

    Palästinensische Extremisten unter Führung der Hamas waren vor gut einem Jahr in den Süden Israels eingedrungen, hatten etwa 1200 Menschen getötet und rund 250 als Geiseln verschleppt. Davon wurden bei einer Waffenruhe im November mehr als 100 freigelassen - im Gegenzug für von Israel inhaftierte Palästinenser. Im Gazastreifen werden noch etwa 100 Geiseln vermutet, von denen rund ein Drittel wohl nicht mehr am Leben ist.

    Eiland sagte, die einzige Möglichkeit, die Hamas zu stoppen und den Krieg zu beenden, sei, ihr den Zugang zu Hilfsgütern zu verwehren. «Sie werden sich entweder ergeben oder verhungern müssen», sagte Eiland. Den Palästinensern soll dem Plan zufolge eine Woche Zeit gegeben werden, das nördliche Drittel des Gazastreifens einschliesslich Gaza-Stadt zu verlassen, bevor es zur militärischen Sperrzone erklärt wird. Ausserdem würden ihnen Nahrung, Wasser, Medizin und Treibstoff verweigert. Sollte der Plan umgesetzt werden, sässen Hunderttausende Palästinenser, die nicht bereit oder in der Lage sind, ihre Häuser zu verlassen, ohne Nahrung oder Wasser fest. Diejenigen, die zurückbleiben, sollen zudem als Kombattanten betrachtet werden – was bedeutet, dass die militärischen Vorschriften es den israelischen Truppen erlauben würden, sie zu töten.

    Ein mit der Angelegenheit vertrauter Regierungsvertreter sagte, Teile des Plans würden bereits umgesetzt. Er sagte jedoch nicht welche. Ein zweiter Regierungsvertreter sagte, Netanjahu habe den Plan gelesen und studiert, «wie viele Pläne, die ihn während des Krieges erreicht haben». Ob Teile davon angenommen worden sind, sagte er nicht.

    Nach Ansicht von Menschenrechtsgruppen würde der Plan die Zivilbevölkerung wahrscheinlich aushungern und gegen internationales Recht verstossen, das gewaltsame Umsiedlungen und den Einsatz von Nahrungsmitteln als Waffe verbietet. Der Vorwurf, dass Israel absichtlich die Versorgung des Gazastreifens mit Nahrungsmitteln einschränkt, ist ein zentrales Element der Klage wegen Völkermordes vor dem Internationalen Gerichtshof, die Israel zurückweist.

    Der Plan sieht auch vor, dass Israel die Kontrolle über den Norden des Gazastreifens auf unbestimmte Zeit aufrechterhält, um zu versuchen, eine neue Verwaltung ohne die Hamas zu schaffen und den Gazastreifen in zwei Teile zu spalten. Sollte der Ansatz im nördlichen Gazastreifen erfolgreich sein, könnte er auf andere Gebiete übertragen werden, einschliesslich der Zeltlager weiter südlich, in denen Hunderttausende von Palästinensern hausen.

    US-Aussenministeriumssprecher Matthew Miller sagte am Mittwoch, nicht nur die USA lehnten jede Besetzung und jede Verkleinerung des Gazastreifens ab. «Das ist die nahezu einhellige Meinung der internationalen Gemeinschaft», sagte er.

  • 20.11 Uhr

    Dutzende Verletzte bei Drohnenangriff in Israel

    Bei einem Drohnenangriff auf die israelische Stadt Binjamina sind nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom mindestens 40 Menschen verletzt worden. Vier der Verletzten schwebten demnach am Sonntagabend in Lebensgefahr, 19 weitere erlitten bei der Attacke 60 Kilometer nördlich von Tel Aviv mittelschwere bis schwere Verletzungen.

    Zunächst war unklar, woher die Drohne kam und wer sie abgefeuert hat. Israelische Fernsehkanäle berichteten von vielen Einsatzkräften am Ort des Angriffs.

    Den Berichten zufolge war vor dem Einschlag des Geschosses kein Luftalarm ausgelöst worden. Kampfdrohnen hatten in letzter Zeit vor allem die Hisbollah-Miliz im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen in Richtung Israel gestartet. Beide Organisationen sind enge Verbündete des Irans, des Erzfeinds Israels. Erst am Freitag hatte eine Drohne aus dem Libanon im Seebad Herzlia bei Tel Aviv Gebäudeschäden angerichtet.

  • 19.58 Uhr

    Drei libanesische Soldaten durch israelischen Beschuss verletzt

    Drei Soldaten der regulären libanesischen Armee sind nach Angaben der Streitkräfte durch israelischen Beschuss verletzt worden. Das israelische Militär habe zwei Militärfahrzeuge in dem Ort Burdsch Al-Muluk im Südlibanon angegriffen, teilte die libanesische Armee mit. Die Fahrzeuge hätten Bulldozer transportiert. Sie sollten Strassen freiräumen, die durch israelischen Beschuss beschädigt wurden. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

    Die libanesische Armee verhält sich in dem Konflikt zwischen der proiranischen Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär neutral. Sie ist nicht der erklärte Kriegsgegner Israels, das nach eigenen Angaben gegen die Hisbollah vorgeht. Dennoch kam es bereits wiederholt zu Zwischenfällen mit der libanesischen Armee, bei denen auch bereits Soldaten getötet wurden.

  • 18.33 Uhr

    USA schicken neues Raketenabwehrsystem nach Israel

    Die USA schicken eine Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD und ein dazugehöriges Team des amerikanischen Militärs nach Israel. Das kündigte das US-Verteidigungsministerium an. Ziel sei es, die Luftverteidigung Israels nach den jüngsten schweren Raketenangriffen durch den Iran zu stärken.

    Der Schritt unterstreiche das eiserne Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur Verteidigung Israels. Die USA hatten im vergangenen Jahr angesichts des Nahost-Konflikts bereits eine Batterie des THAAD-Raketenabwehrsystems in die Region verlegt, nicht aber nach Israel selbst.

  • 17.06 Uhr

    UN: Israelisches Militär dringt gewaltsam in Unifil-Posten ein

    Israelische Panzer sind nach Angaben der Vereinten Nationen gewaltsam in einen Stützpunkt der Beobachtermission Unifil im Südlibanon eingedrungen. Zwei Panzer hätten am frühen Morgen das Haupttor des Unifil-Postems im libanesischen Ort Ramja unweit der Grenze zu Israel zerstört, erklärte Unifil.

    Das israelische Militär forderte die UN-Soldaten demnach mehrmals auf, die Beleuchtung des Postens auszuschalten. Nach etwa 45 Minuten seien die Panzer wieder abgefahren - nachdem die UN-Soldaten über Verbindungskanäle zum israelischen Militärführung gegen das Vorgehen protestiert hatten.

    Etwa zwei Stunden später sei es an dem gleichen Ort zu einem weiteren Vorfall gekommen. Dort seien Schüssen abgefeuert worden, aus denen «Rauch» ausgetreten, hiess es in der Unifil-Erklärung. 15 Mitglieder der Friedenstruppen hätte infolgedessen Hautreizungen und Magen-Darm-Probleme erlitten.

    Das israelische Militär stoppte und verhinderte laut UN ausserdem am Samstag eine wichtige «Unifil-Logistikbewegung» nahe dem libanesischen Grenzort Mais al-Dschabal. Die Lieferung konnte demnach nicht abgeschlossen werden.

    Nachdem die Blaumhelm-Soldaten in den letzten Tagen mehrmals unter Feuer geraten waren, stelle das Betreten einer UN-Position «einen weiteren eklatanten Verstoss gegen das Völkerrecht und die Resolution 1701», so Unifil. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

  • 15.43 Uhr

    Israels Armee ruft Einwohner im Süden des Libanons zur Flucht auf

    Israels Armee hat die Einwohner weiterer Orte im Süden des Libanons dazu aufgerufen, diese zu ihrer eigenen Sicherheit zu verlassen, und in Richtung Norden zu fliehen. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte in arabischer Sprache auf der Plattform X einen entsprechenden Aufruf. Dort wurden Orte in der Nähe der israelischen Grenze genannt, aber auch etwas weiter nördlich im Libanon.

    «Die Aktivitäten der (libanesischen Schiitenmiliz) Hisbollah zwingen die israelische Armee, gegen sie aktiv zu werden», hiess es weiter in der Mitteilung. Die Menschen wurden aufgerufen, sofort ihre Wohnorte zu verlassen und sich nördlich des Awali-Flusses zu begeben. Dieser liegt etwa 60 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

    Infolge der Eskalation der Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz sind Hunderttausende Menschen bereits aus dem Süden Libanons und anderen Regionen geflohen.

  • 13.32 Uhr

    Netanjahu fordert Abzug von Unifil-Soldaten aus Kampfzone im Libanon

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den sofortigen Abzug der UN-Beobachtermission Unifil aus der Kampfzone im Süden des Libanons gefordert. Während der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem wandte Netanjahu sich mit dieser Forderung direkt an den UN-Generalsekretär António Guterres.

    «Es ist an der Zeit, Unifil aus den Hisbollah-Hochburgen und Kampfgebieten abzuziehen», sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Er warf Guterres vor, dies zu verweigern und die Unifil-Soldaten damit zu «Geiseln der Hisbollah» zu machen. Israel bedauere es, wenn Unifil-Soldaten versehrt würden, sagte Netanjahu mit Blick auf Vorfälle, bei denen zuletzt Blauhelmsoldaten verletzt worden waren.

    Aufgabe von Unifil ist es, die Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. Diese Truppe mit mehr als 10'000 beteiligten UN-Soldaten verfügt über kein robustes Mandat. Auch die neue Eskalation konnte sie nicht verhindern.

  • 12.39 Uhr

    Berichte über schwere Angriffe in Dschabalija im Gazastreifen

    Einwohner des palästinensischen Flüchtlingsviertels Dschabalija im Gazastreifen berichten über fortwährende Angriffe Israels in dem Gebiet. Es seien immer wieder Explosionen sowie tieffliegende Drohnen zu hören. Israel habe das Viertel umrundet und eine Ausgangssperre verhängt. Tausende Zivilisten könnten daher ihre Häuser nicht verlassen, es gebe Probleme mit der Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln.

    Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Nach Darstellung des Militärs geht es immer wieder punktuell gegen Stützpunkte der islamistischen Terrororganisation Hamas vor.

    Einwohner von Dschabalija berichteten von Dutzenden Leichen in Häusern und auf der Strasse, die unter den Umständen nicht geborgen werden könnten. Auch Verletzte in Häusern könnte nicht in Spitäler transportiert werden.

  • 12.30 Uhr

    Zehn Jahre Haft für iranischen Rapper wegen «Unzucht»

    Irans Justiz hat die Haftstrafe gegen den kontroversen Rapper Amir Tataloo bestätigt und das Strafmass von zehn Jahren Haft bekanntgegeben. «Wegen Unzucht und unmoralischer Handlungen wurde Tataloo zu zehn Jahren Haft verurteilt», sagte Justizsprecher Asghar Dschahangir bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Teheran.

    Auch das Berufungsgericht habe das Urteil bestätigt und somit müsse der 36-Jährige umgehend die Haft antreten, erklärte der Sprecher laut dem mit der iranischen Justiz verbundenen Webportal Misan.

    Im Mai hatte ein Revolutionsgericht dem Rapper, der eine grosse Anhängerschaft besitzt und mit seiner Musik und seinem Auftreten immer wieder polarisiert, auch Blasphemie und Propaganda gegen den Staat vorgeworfen. Dafür wurde in einigen Fällen in der Vergangenheit sogar die Todesstrafe verhängt. Der Höchststrafe entkam der kontroverse Musiker jedoch.

  • 12.17 Uhr

    Neue Gefechte der Hisbollah mit Israels Soldaten

    Kämpfer der Hisbollah und israelische Truppen liefern sich weiter direkte Gefechte im Süden des Libanon. Israelische Soldaten hätten versucht, in den Ort Ramja im Grenzgebiet einzudringen, teilte die Hisbollah mit. Deren Kämpfer hätten in Nähe der Truppen einen Sprengsatz zur Explosion gebracht. «Die Gefechte dauern an», erklärte die Hisbollah.

    Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Majadin berichtete, israelische Soldaten hätten sich in Ramja hinter einem Posten der UNO-Beobachtermission Unifil versteckt. Israel wirft der Miliz dagegen vor, Posten der UNO-Soldaten als Schutzschilde zu missbrauchen.

    Israels Armee teilte mit, bei verschiedenen Gefechten seien im Süden des Landes ein Reservist sowie ein Offizier schwer verletzt worden. In den Reihen der Armee habe es dabei auch weitere Verletzte gegeben. Die Verletzten seien evakuiert worden.

  • Sonntag, 13. Oktober, 9.58 Uhr

    Neue Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israels Norden

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut Raketen auf den Norden Israels gefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee heulten Warnsirenen unter anderem im Bereich der Hafenstadt Haifa sowie im weiter nördlich gelegenen Akko. Fünf Geschosse seien abgefangen worden. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es gebe zunächst keine Informationen zu Verletzten. Die Hisbollah reklamierte verschiedene Angriffe auf den Norden Israels für sich.

    Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben der Armee binnen 24 Stunden rund 200 Hisbollah-Ziele tief im Libanon sowie im Süden des Nachbarlandes angegriffen.

  • 23.58 Uhr

    Israels Armee meldet erneuten Beschuss aus dem Libanon

    Der Norden Israels ist nach Angaben der Armee erneut aus dem Libanon beschossen worden. Wie das israelische Militär am späten Abend auf seinem Telegram-Kanal mitteilte, wurden etwa 40 Geschosse aus dem nördlichen Nachbarland abgefeuert. Einige seien abgefangen worden, der Rest in offenes Gelände gefallen. Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden. Auch danach heulten im Norden wieder die Sirenen.

  • 22.25 Uhr

    Nach Explosionen im Libanon: Iran verbietet Pager auf Flügen

    Der Iran hat Passagieren die Mitnahme von Pagern und Walkie-Talkies auf allen Flügen verboten. Die neue Anordnung gelte sowohl fürs Handgepäck als auch die Koffer, sagte ein Sprecher der iranischen Luftfahrtbehörde der Nachrichtenagentur Isna zufolge. Passagieren sei nur noch erlaubt, ihre Handys mit an Bord zu nehmen.

    Iran ist der engste Verbündete der Hisbollah im Kampf gegen den Erzfeind Israel. Beide machten den israelischen Geheimdienst Mossad für die Pager-Angriffe verantwortlich. Nach den iranischen Angriffen auf Israel befürchtet Teheran, dass eine ähnliche Mossad-Operation auch gegen den Iran ausgeführt werden könnte.

  • 21.06 Uhr

    Israels Armee greift Markt im Süden des Libanon an

    Israels Militär soll im Libanon nach dortigen Angaben einen Markt im südlichen Ort Nabatija angegriffen haben. Israelische Kampfflugzeuge hätten den Markt im Zentrum angegriffen, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Israels Armee äusserte sich zunächst nicht.

    In sozialen Medien verbreiteten sich Videos, die Szenen nach dem Angriff zeigen sollen. Dort sind etwa ein grosser Brand in einer zerstörten Geschäftsgegend und Rettungskräfte neben Trümmern zu sehen. Örtliche Medien berichteten von schweren Schäden, mindestens vier Gebäude seien zerstört worden. Angaben über mögliche Opfer gab es zunächst nicht.

  • 19.13 Uhr

    Israel registriert 320 Luftangriffe aus dem Libanon

    Die libanesische Hisbollah-Miliz soll nach Angaben der israelischen Armee am Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, rund 320 Geschosse auf Israel abgefeuert haben. Die meisten Raketen und Drohnen habe die israelische Luftabwehr abgefangen, andere gingen über offenem Gelände nieder, hiess es. In der Nähe der nördlichen Stadt Akko erlitten zwei Israelis leichte Verletzungen durch Geschossspliter, wie israelische Medien berichteten. Im Seebad Herzlia nahe Tel Aviv richtete eine Drohne, die die Luftabwehr überwand, Schäden an Gebäuden an.

  • 18.12 Uhr

    Palästinenser melden mindestens 22 Tote im Gazastreifen

    Ein israelischer Luftangriff hat laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden im Gazastreifen ein Wohngebäude in Trümmer gelegt und mindestens 20 Menschen getötet. Unter den Toten im Flüchtlingslager Dschabalia seien sechs Frauen und sieben Kinder, teilte der Ambulanz- und Notfalldienst des Gesundheitsministeriums am Samstag mit. Bei dem Angriff auf eine Wohngegend am Freitagabend seien in der Nachbarschaft weitere Gebäude schwer beschädigt worden. Unter den Trümmern würden noch zahlreiche weitere Menschen vermisst.

    Ein weiterer Angriff in Dschabalia kostete den Angaben zufolge ein Elternpaar das Leben. Ihr Baby wurde verletzt.

    Das Gesundheitsministerium teilte mit, in den vergangenen 24 Stunden seien 49 Leichen in die Krankenhäuser im Gazastreifen gebracht worden. Diese hätten zudem 219 Verwundete aufgenommen.

  • 15.07 Uhr

    Israel meldet an Feiertag neue Angriffe aus dem Libanon

    Während in Israel Menschen den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur begehen, hat es erneut Angriffe aus dem Libanon gegeben. Unter anderem in der Küstenstadt Haifa wurde laut der israelischen Armee Raketenalarm ausgelöst. Grund dafür waren demnach zwei aus dem Nachbarland gestartete Drohnen. Diese seien abgefangen worden.

    Auch andernorts heulten in Nordisrael wieder die Sirenen. Insgesamt seien seit dem Morgen rund 40 Geschosse aus dem Nachbarland registriert worden, teilte das israelische Militär mit. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Die Hisbollah im Libanon reklamierte mehrere Angriffe für sich.

  • 14.52 Uhr

    Calmy-Rey: «Ich schäme mich für die Doppelmoral der Schweiz»

    Die ehemalige Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hat scharfe Kritik an der Schweiz und ihrer Nahostpolitik ausgeübt: «Ich schäme mich für die Doppelmoral der Schweiz», sagte die alt Bundesrätin am Freitag in der SRF-«Arena».

    Gerade die Schweiz als Land, welches das humanitäre Völkerrecht geprägt hat, sollte gemäss Calmy-Rey das internationale Recht als Priorität setzen, tue dies aber nicht. Calmy-Rey hatte sich während ihrer Amtszeit als Aussenministerin für den Frieden in Nahost eingesetzt.

    Die ehemalige Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hat sich in der SRF-«Arena» per Videoschaltung zum Nahost-Konflikt geäussert.
    Die ehemalige Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hat sich in der SRF-«Arena» per Videoschaltung zum Nahost-Konflikt geäussert.
    Screenshot SRF

    Den Vorwurf der Doppelmoral begründet Calmy-Rey mit den Sanktionen, die die Schweiz gegenüber Russland ergriffen hat, weil das Völkerrecht angegriffen worden sei. Sie begrüsse das zwar, andererseits sehe sie gegenüber Israel «eine gewisse Toleranz».

    Man sehe nicht denselben Willen wie im Ukraine-Krieg. So weigere sich die Schweiz, Palästina als Staat anzuerkennen – gleichzeitig befürworte sie eine Zweistaatenlösung.

  • 13.40 Uhr

    UN: Lebensmittelhilfe in Nord-Gaza massiv eingeschränkt

    Die Lage der Menschen im Norden des umkämpften Gazastreifens hat sich nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) weiter verschärft. Seit dem 1. Oktober sei in dem Gebiet keine Lebensmittelhilfe mehr eingetroffen, weil die wichtigsten Grenzübergänge in den Norden des abgeriegelten Küstenstreifens geschlossen seien, teilte das WFP mit. «Der Norden ist praktisch abgeschnitten, und wir können dort nicht arbeiten.»

    In dem Gebiet mussten demnach bereits vor einiger Zeit Verteilungsstellen für Lebensmittel, Küchen sowie Bäckereien geschlossen werden. Die letzten Nahrungsmittellieferungen seien an Notunterkünfte und medizinische Einrichtungen verteilt worden. Es sei unklar, wie lange diese begrenzten Lebensmittelvorräte reichen würden, hiess es in einer WFP-Mitteilung weiter.

    «Das WFP ist seit Beginn des Krieges vor Ort. Wir setzen uns dafür ein, trotz der Herausforderungen jeden Tag Nahrungsmittel zu liefern, aber ohne sicheren und dauerhaften Zugang ist es praktisch unmöglich, die Menschen in Not zu erreichen», sagte Antoine Renard vom WFP. «Die Menschen wissen nicht mehr, wie sie mit der Situation umgehen sollen.»

  • Samstag, 12. Oktober, 10.25 Uhr

    Norwegen zieht Botschaftspersonal aus dem Libanon ab

    Norwegen zieht Teile seines Botschaftspersonals aus der libanesischen Hauptstadt Beirut ab. Hintergrund sei, dass sich die Lage in dem Land angesichts vieler israelischer Angriffe, die auch Beirut und die Friedenstruppen der UNO (Unifil) trafen, weiter verschlechtert habe, hiess es in einer Mitteilung des Aussenministeriums in Oslo. Der Botschafter bleibe mit einer kleinen Zahl weiterer norwegischer Diplomaten vorerst im Land.

    «Die Sicherheitslage im Libanon ist weiterhin äusserst angespannt und unübersichtlich. In der Nähe der norwegischen Botschaft in Beirut gab es Bombeneinschläge. Einige der entsandten norwegischen Diplomaten verlassen daher den Libanon vorübergehend», hiess es in der Mitteilung. Norwegische Staatsbürger wurden aufgerufen, das Land ebenfalls zu verlassen, solange dies noch möglich sei.

  • 23.08 Uhr

    Neue US-Sanktionen gegen Iran nach Angriff auf Israel

    Die US-Regierung verhängt als Reaktion auf den iranischen Angriff auf Israel am 1. Oktober neue Sanktionen. Aussenminister Antony Blinken erklärte, dass diese Massnahmen darauf abzielen, die Einnahmen der iranischen Regierung für ihr Atomprogramm, die Raketenentwicklung und die Unterstützung von Terrororganisationen zu unterbrechen.

    Betroffen sind nach Angaben des Ministeriums Unternehmen, die im iranischen Erdölhandel tätig sind, sowie mehrere Schiffe, die iranisches Erdöl transportieren. Der Iran hatte Anfang Oktober rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Israel drohte Teheran mit einer «tödlichen und präzisen» Vergeltung.

  • 22.45 Uhr

    Gebäudeschäden nach Drohnenangriff bei Tel Aviv

    Nach dem Angriff zweier Drohnen aus dem Libanon auf den Grossraum Tel Aviv ist im Seebad Herzlia ein Gebäude beschädigt worden. Menschen seien nicht verletzt oder getötet worden, teilte das Militär mit. Die israelische Luftabwehr habe zwei feindliche Drohnen auf ihrem Weg nach Israel geortet. Eine von ihnen sei abgefangen worden.

    Das Militär ging nicht darauf ein, ob der Gebäudeschaden durch die nicht abgefangene Drohne oder durch herabgefallene Trümmer von Interzeptoren entstanden ist. Interzeptoren sind die Raketen der Luftabwehrsysteme, die die feindlichen Geschosse in der Luft abschiessen sollen. 

    In den sozialen Medien tauchten Videos auf, die Drohnen im Flug über Herzlia zeigten. Der Fernsehsender Channel 12 berichtete, dass Brände ausbrachen und in Teilen der Kleinstadt der Strom ausfiel. 

  • 21.57 Uhr

    Sirenenalarm im Norden von Tel Aviv wegen eingedrungenen Luftfahrzeugs

    Wegen eines eingedrungenen Luftfahrzeugs ist im Norden der israelische Metropole Tel Aviv Sirenenalarm ausgelöst worden. «Die Sirenen wurden nach einem Eindringen eines feindlichen Luftfahrzeugs in verschiedenen Gebieten im Zentrum von Israel aktiviert», teilte die israelische Armee am Freitagabend mit. Sie waren etwa in der Stadt Herzlija zu hören. Etwa 20 Minuten nach dem Alarm meldete die israelische Armee das Ende des Vorfalls.

    Die genauen Umstände des Vorfalls würden derzeit untersucht, erklärte die Armee weiter. Demnach wurden «Abfangversuche unternommen», so dass womöglich «zusätzliche Explosionen» zu hören seien, die durch das Abfangen oder Trümmerteile ausgelöst würden.

  • 19.01 Uhr

    Kommission will das Hamas-Verbot auf Hisbollah ausdehnen

    Nicht nur die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, sondern auch die Hisbollah soll in der Schweiz verboten werden. Das möchte die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerates.

    Mit 12 zu 0 Stimmen und mit einer Enthaltung stellte sich die Kommission hinter das vom Bundesrat beantragte Gesetz über das Verbot der Hamas, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Das Verbot der Hamas solle so schnell wie möglich in Kraft treten.

    Die Mehrheit der Kommission will auch die Hisbollah verbieten. Mit 10 gegen 0 Stimmen und mit drei Enthaltungen und nach einer ausführlichen Diskussion hiess die Kommission dazu eine Motion gut. Ihrer Auffassung nach ist die Hisbollah mit der Hamas gleichzusetzen.

    In der Wintersession wird der Ständerat voraussichtlich über das Hamas-Verbot entscheiden.

  • 18.16 Uhr

    Libanesische Armee meldet zwei Tote bei Angriff

    Zwei libanesische Soldaten sind nach Angaben der Streitkräfte im Libanon durch einen israelischen Angriff getötet worden. Drei weitere seien verletzt worden, hiess es in einer Mitteilung des libanesischen Militärs auf X. Ziel des mutmasslichen Angriffs soll demnach ein Zentrum der Armee in der Ortschaft Kafra im Süden des Libanon gewesen sein. Von den israelischen Streitkräften gab es zunächst keine Bestätigung für den Vorfall.

    Der geschäftsführende Regierungschef des Libanon, Nadschib Mikati, verurteilte den mutmasslich israelischen Angriff aufs Schärfste und sprach von einem «Verbrechen gegen den Libanon», gegen das sich die Weltgemeinschaft positionieren müsse.

  • 16.52 Uhr

    Guterres: Ausmass der Zerstörung in Gaza mit nichts vergleichbar

    UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der Asean-Staaten eine rasche politische Lösung für den Nahostkonflikt gefordert. «Das Ausmass von Tod und Zerstörung im Gazastreifen ist mit keiner anderen Situation, die ich je gesehen habe, vergleichbar», sagte er am Rande des Asean-Gipfels in Laos. Er verurteilte auch die Angriffe auf zwei indonesische Blauhelm-Soldaten, die durch israelischen Beschuss verletzt wurden. «Die Friedenstruppen müssen von allen Konfliktparteien geschützt werden», sagte Guterres - nur kurz bevor am Freitag erneut zwei Blauhelme bei einer Explosion im Unifil-Hauptquartier im Libanon verletzt wurden.

    Guterres zeigte sich auch tief besorgt über die sich verschärfende Krise in Myanmar und forderte die Asean auf, mit dem UN-Sondergesandten zusammenzuarbeiten, um endlich einen Durchbruch zu erzielen. Er sagte, dass ein Drittel der Bevölkerung Myanmars dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sei. Fast 3,5 Millionen Menschen wurden durch den Bürgerkrieg vertrieben, seit das Militär die Regierung 2021 stürzte und dem Friedensplan der Asean noch immer nicht Folge leistet.

  • 15.25 Uhr

    Wieder zwei Blauhelme in Unifil-Hauptquartier im Libanon verletzt

    Nach Beschuss durch einen israelischen Panzer am Donnerstag sind erneut zwei Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon verletzt worden.

    Zwei Explosionen hätten sich nahe einem Wachturm in Nakura ereignet, teilte Unifil auf der Plattform X mit. Den Grund der Explosionen nannte die UN-Mission zunächst nicht.

  • 14.46 Uhr

    Nach Beschuss von Uno-Hauptquartier im Libanon: Drei Schweizer Militärbeobachter wohlauf

    Nach dem Beschuss des Hauptquartiers der Uno-Mission Unifil im Südlibanon durch israelische Truppen sind die drei Schweizer Militärbeobachter vor Ort wohlauf. Bei dem Beschuss waren am Donnerstag in Nakura zwei Uno-Soldaten verletzt worden.

    Der Beschuss ereignete sich in einem abgelegenen Teil des grossen Camps der Uno-Blauhelmtruppen im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel, wie Swissint-Kommunikationschef Daniel Seckler am Freitag mitteilte. Swissint ist für die Schweizer Militäreinsätze in der Friedensförderung zuständig.

    Die drei Schweizer Offiziere im Südlibanon arbeiten als Militärbeobachter, als sogenannte Blaumützen. Im Gegensatz zu den Uno-Blauhelmen sind Blaumützen unbewaffnet.

    Im ganzen Nahen Osten sind 13 Schweizer Blaumützen stationiert. Sie befinden sich neben dem Libanon in Israel, Syrien und Ägypten. Auch in Jordanien werden sie eingesetzt, zur Zeit sind gemäss Seckler aber keine Schweizer Armeeangehörigen dort.

  • 14.32 Uhr

    Laut UN über 2000 Tote im Libanon in einem Jahr

    Im Libanon sind seit Oktober 2023 nach UN-Angaben durch die Gewalteskalation zwischen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz und Israel mehr als 2000 Menschen getötet worden. Das berichtet das UN-Menschenrechtsbüro in Genf unter Berufung auf das dortige Gesundheitsministerium.

    Darunter seien 100 Nothilfesanitäter und andere Angehörige des Gesundheitspersonals gewesen.

    Im Oktober vor einem Jahr hatte die Terrormiliz Hisbollah im Libanon ihre Angriffe auf Israel massiv ausgeweitet. Vorausgegangen waren die Terroranschläge auf Israel am 7. Oktober 2023 und Israels Reaktion, der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen den Krieg zu erklären. Seit Mitte September greift Israel auch massiv im Libanon an, um die Hisbollah auszuschalten.

    «Die libanesische Bevölkerung trägt die Hauptlast dieser jüngsten Phase des Konflikts», sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani.

  • 13.11 Uhr

    US-Aussenminister: Israel hat legitime Gründe für Einsatz im Libanon

    US-Aussenminister Antony Blinken hat sich hinter den israelischen Militäreinsatz gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon gestellt. Israel habe klare und legitime Gründe für seinen Einsatz, sagte Blinken am Rande des Asean-Gipfels in Laos. Die USA versuchten gleichzeitig, eine diplomatische Lösung für den Krieg zu finden.

    «Als der Horror des 7. Oktobers geschah, schloss sich die Hisbollah am nächsten Tag an und versuchte, eine weitere Front zu schaffen», sagte Blinken auf einer Medienkonferenz. Israel habe ein sehr legitimes Interesse daran, die Rückkehr seiner Bürger zu ermöglichen, die wegen des Beschusses durch die Hisbollah aus ihren Häusern in Nordisrael fliehen mussten.

    «Die Menschen im Libanon wollen dasselbe», sagte er und bezog sich dabei auf Libanesen, die aus ihren Häusern nahe der Grenze flohen, um israelischen Angriffen zu entgehen. Der beste Weg dorthin sei eine diplomatische Verständigung, an der die USA schon seit einiger Zeit arbeiteten.

    Der Aussenminister betonte die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung im Libanon und im Gazastreifen. Derzeit erreichten nicht genügend Hilfslieferungen den Norden des Küstengebiets und andere Gebiete.

  • 12.54 Uhr

    UN-Menschenrechtsbüro verurteilt Hetzreden wie von Netanjahu

    Das UN-Menschenrechtsbüro hat Hetzreden aller Seiten im Nahen Osten scharf verurteilt. Es bezog sich dann auf eine Äusserung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin, ohne ihn aber beim Namen zu nennen.

    «Die jüngsten Äusserungen, in denen die libanesische Bevölkerung als Ganzes bedroht und aufgefordert wird, sich entweder gegen die Hisbollah zu erheben oder sich der Zerstörung wie im Gazastreifen auszusetzen, könnten als Ermutigung oder Akzeptanz von Gewalt gegen Zivilisten und zivile Objekte verstanden werden, was einen Verstoss gegen das Völkerrecht darstellt», sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani.

    Netanjahu hatte die Libanesen in einer Rede aufgerufen, die Terrormiliz Hisbollah hinauszuwerfen, andernfalls drohe dort «Zerstörung und Leid, wie wir es im Gazastreifen sehen».

    Die vom Iran unterstützte Hisbollah greift Israel aus dem Süden des Libanon ständig mit Raketen an. Die Zerstörung der Hisbollah ist das erklärte Ziel Israels bei den seit mehr als zwei Wochen andauernden Angriffen auf das Nachbarland.

  • 5.07 Uhr

    Sorge um Sicherheit von Blauhelm-Soldaten im Südlibanon

    Nach dem Beschuss des Hauptquartiers der Uno-Mission Unifil im Libanon wächst die Sorge um die Sicherheit der Blauhelmsoldaten in der Region. «Die Sicherheit und der Schutz der Friedenstruppen ist jetzt zunehmend in Gefahr», sagte der Chef der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

    Zuvor hatten israelische Truppen nach Darstellung der Vereinten Nationen das Unifil-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei Uno-Soldaten verletzt. Es handelte sich um zwei Männer aus Indonesien, die leicht verletzt wurden. Israels Militär beschuldigte die Schiiten-Miliz Hisbollah, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen.

    Das Hauptquartier der Uno-Mission Unifil im Südlibanon. (10. Oktober 2024) 
    Das Hauptquartier der Uno-Mission Unifil im Südlibanon. (10. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/EPA

    Trotz der Gefahr wollen die Blauhelmsoldaten vorerst im Südlibanon bleiben. «Wir sind hier, weil der UN-Sicherheitsrat uns darum gebeten hat. Also bleiben wir, bis es für uns unmöglich wird, hier zu operieren», sagte Unifil-Sprecher Andrea Tenenti. Die UN-Mission überwacht das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10'000 UN-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt.

    Unterdessen wächst die Kritik an dem israelischen Beschuss auf den Stützpunkt der Blauhelme. «Das ist inakzeptabel», sagte der indonesische Uno-Botschafter Hari Prabowo. Der Angriff auf den Unifil-Stützpunkt sei der Versuch, die Friedensmission und die internationale Gemeinschaft einzuschüchtern. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell schrieb auf der Nachrichtenplattform X, jeder vorsätzliche Angriff auf Friedenstruppen sei ein schwerer Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht. Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto sagte, der Beschuss könnte sogar ein Kriegsverbrechen darstellen.

  • 4.42 Uhr

    Bericht: Iran droht arabischen Staaten bei Hilfe für Israel und USA

    Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Katar wollen die USA einem Bericht zufolge bei einem möglichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran nicht unterstützen. Das berichtete das «Wall Street Journal» («WSJ») unter Berufung auf US- und arabische Beamte. Die vier Länder, in denen US-Truppen stationiert sind, hätten der US-Regierung mitgeteilt, dass ihre militärische Infrastruktur oder ihr Luftraum nicht von den USA oder Israel für offensive Operationen gegen den Iran genutzt werden dürften.

    Israel hat Teheran mit einer «tödlichen und präzisen» Vergeltung gedroht, nachdem der Iran Anfang Oktober rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert hatte. Das «WSJ» berichtete nun unter Berufung auf arabische Beamte, in diesem Fall würde der Iran mit verheerenden Schlägen auf die zivile Infrastruktur Israels reagieren und Vergeltung an jedem arabischen Staat üben, der den Angriff unterstützt. Obwohl die iranischen Drohungen vage seien, hätten sie in den ölreichen Staaten die Sorge geweckt, dass ihre Öleinrichtungen getroffen werden könnten. Auch US-Militäreinrichtungen und -streitkräfte in der Region könnten gefährdet sein.

    US-Verteidigungsbeamte bestätigten laut der Zeitung, dass einige regionale Partner dem Pentagon mitgeteilt hätten, dass sie nicht wollten, dass israelische Kampfflugzeuge über ihr Gebiet fliegen oder US-Truppen von innerhalb oder über ihrem Luftraum offensive Operationen starten. Die arabischen Länder hätten erklärt, dass die US-Streitkräfte zur Selbstverteidigung eingesetzt werden dürften, so die Beamten.

    Die USA unterstützen Israels Recht auf Selbstverteidigung, drängen aber darauf, die Reaktion zu begrenzen, um ein Übergreifen der Kämpfe auf die gesamte Region zu verhindern.

  • 2.38 Uhr

    Medien: Israel und USA nähern sich bei Iran-Plänen an

    Bei der Planung eines möglichen israelischen Vergeltungsschlags gegen den Iran haben sich die Regierungen in Tel Aviv und Washington einem Medienbericht zufolge angenähert. Zwar seien die israelischen Vorstellungen noch immer etwas aggressiver als es sich das Weisse Haus wünschen würde, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf amerikanische und israelische Beamte. Allerdings bewege man sich in die richtige Richtung, sagte demnach ein US-Beamter nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

    Der Iran hatte in der vergangenen Woche rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. In Israel beriet das Sicherheitskabinett über Art und Zeitpunkt eines Vergeltungsschlags. Netanjahu diskutierte Medienberichten zufolge mit den Spitzen von Militär und Geheimdiensten eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verdeckten Einsätzen. Verteidigungsminister Joav Galant drohte der Regierung in Teheran mit einer «tödlichen und präzisen» Vergeltung.

    Bereits vor dem Telefonat zwischen Biden und Netanjahu sprachen Axios zufolge der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, und der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, über die Details eines möglichen israelischen Vergeltungsschlags. Die Beratungen auf Arbeitsebene sollten demnach in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Israels Verteidigungsminister Galant könnte zudem Anfang nächster Woche zu Gesprächen mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin nach Washington reisen.

  • Freitag, 11. Oktober 2024, 1.25 Uhr

    Gaza: Zweite Runde der Polio-Impfungen ab Montag – Lokale Feuerpausen

    Ab Montag soll im Gazastreifen die zweite Runde der Impfung gegen Kinderlähmung starten. Rund 590'000 Kinder unter zehn Jahren sollen dann geimpft werden, wie Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell auf der Plattform X mitteilte. Dafür seien gebietsspezifische humanitäre Feuerpausen vereinbart worden. «Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Pausen von allen Parteien respektiert werden. Ohne sie ist es unmöglich, die Kinder zu impfen», schrieb Russell.

    Die erste Runde der Polio-Impfungen im Gazastreifen war Anfang September gestartet worden, dauerte rund eine Woche und wurde vom Zentrum auf den Süden und dann auf den Norden ausgedehnt. Die israelische Armee hielt zeitlich und örtlich begrenzte Kampfpausen ein.

    Nach WHO-Angaben müssen mehr als 90 Prozent der Kinder geimpft werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Nach vier Wochen brauchen alle Geimpften eine zweite Dosis. Die Massenimpfung wird von den lokalen Gesundheitsbehörden, dem UN-Kinderhilfswerk Unicef und dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA durchgeführt.

    Russell schrieb weiter, für die Kinder würden zudem Vitamin-A-Präparate bereitgestellt, um ihr Immunsystem zu stärken. «Die Kinder in Gaza leben unter extrem schlechten hygienischen und sanitären Bedingungen.»

    Kürzlich war der erste Polio-Fall seit 25 Jahren in dem abgeriegelten Palästinensergebiet entdeckt worden. Das Virus breitet sich aus, wenn unhygienische Zustände herrschen. Im Gazastreifen sind seit Beginn der israelischen Militäraktionen im vergangenen Herbst Hunderttausende Menschen ständig auf der Flucht. Israel reagierte mit dem Einsatz auf die verheerenden Terroranschläge vom 7. Oktober 2023.

  • 23.40 Uhr

    Schweiz verurteilt den Angriff auf Unifil-Quartier

    Die Schweiz hat den Angriff auf das Hauptquartier der Uno-Mission Unifil im Libanon aufs Schärfste verurteilt. Bei dem Beschuss sind nach Darstellung der Vereinten Nationen mindestens zwei Uno-Soldaten verletzt worden.

    Die Vorfälle müssten untersucht werden, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am späten Donnerstagabend auf der Onlineplattform X.

    Bei einer Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrats forderte die Schweizer Vertretung erneut die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten, wie das EDA weiter mitteilte. Man erwarte, dass die israelischen Verteidigungsstreitkräfte und die Hisbollah die Sicherheit der Unifil-Truppen jederzeit garantierten.

    Bei den beiden leicht verletzten Uno-Soldaten handelt es sich nach Uno-Angaben um zwei Männer aus Indonesien. Es sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon gegen die Hisbollah vor einer Woche. Die israelische Armee wirft der Hisbollah vor, Gebiete in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen.

  • 23.07 Uhr

    IOM: Kaum Hilfe für flüchtende Menschen im Libanon

    Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat mehr Hilfe für die von den israelischen Angriffen geflüchteten Menschen im Libanon gefordert. Bisher gebe es nur minimale Unterstützung, für die Hunderttausenden, die durch die Luftangriffe und die Bodenoffensive Israels aus ihren Häusern vertrieben worden seien, sagte IOM-Regionaldirektor Othman Belbeisi im Libanon. Es sei dringend notwendig, sichere Orte zu finden, an denen diese Menschen untergebracht werden könnten.

    Nach Angaben der libanesischen Regierung sind durch den Konflikt zwischen der Hisbollah und Israel rund 1,2 Millionen Menschen zu Vertriebenen geworden. Belbeisi sagte, die IOM könne bisher 690'000 Geflüchtete bestätigen. Die Zahl werde aber wohl noch steigen.

    Mehrere hunderttausend Menschen flohen allein ins benachbarte Syrien. Belbeisi sagte, die IOM habe bisher keine grössere Fluchtbewegung in Richtung anderer Länder etwa auf dem Seeweg festgestellt. Möglicherweise sei das Risiko vielen zu gross.

  • 22.34 Uhr

    UN zeigt sich besorgt um Sicherheit der Blauhelme

    Nach dem Beschuss des Hauptquartiers der UN-Mission Unifil im Libanon hat sich der Chef der UN-Friedensmissionen Jean-Pierre Lacroix besorgt um die Sicherheit der Blauhelmsoldaten gezeigt. «Die Sicherheit und der Schutz der Friedenstruppen ist jetzt zunehmend in Gefahr», sagte Lacroix vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

    Ein Grossteil des südlichen Libanon, das Einsatzgebiet von Unifil, sei «jetzt unbewohnt und zunehmend auch unbewohnbar», sagte Lacroix. Die operativen Tätigkeiten der Einsatzkräfte stünden seit rund zwei Wochen weitestgehend still, sie hätten sich auf ihre Stützpunkte zurückgezogen und verbrächten viel Zeit in Schutzbunkern.

    Israelische Truppen hatten im Libanon nach Darstellung der Vereinten Nationen das Unifil-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Es handelt sich um zwei Männer aus Indonesien, die leicht verletzt wurden. Es sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Libanon gegen die Hisbollah vor einer Woche. Israels Armee hat die Hisbollah beschuldigt, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen

    Israel forderte die Unifil-Einsatztruppen auf, sich zu ihrem eigenen Schutz fünf Kilometer nach Norden zu verlagern. Darauf ging Unifil aber mit Verweis auf das Mandat der Mission zumindest zunächst nicht ein. «Unsere Einsatzkräfte sind auf ihren Positionen geblieben», sagte Lacroix. Die UN-Mission überwacht das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10'000 UN-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt.

  • 21.53 Uhr

    Hisbollah operiert laut Israel in Gegenden von Unifil-Posten

    Nach dem Beschuss des Hauptquartiers der UN-Mission Unifil im Libanon hat Israels Armee die Hisbollah beschuldigt, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen. Israels Armee sei deshalb im Gebiet von Nakura, nahe der Unifil-Basis, im Einsatz gewesen, teilte das Militär mit.

    Am Morgen hätten israelische Soldaten UN-Truppen zunächst angewiesen, in geschützten Bereichen zu bleiben und dann in der Gegend das Feuer eröffnet.

    Die Hisbollah operiere aus zivilen Gebieten im Südlibanon heraus sowie in deren Nähe, teilte Israels Militär weiter mit. Darunter seien auch Gebiete in der Nähe von Unifil-Posten. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

    Israelische Truppen hatten im Libanon nach Darstellung der Vereinten Nationen das Unifil-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Ein Panzer der israelischen Armee habe einen Beobachtungsposten der Vereinten Nationen direkt getroffen, teilte ein Unifil-Sprecher mit. Es sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Libanon gegen die Hisbollah vor einer Woche.

    Die UN-Mission überwacht das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10.000 UN-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt.

  • 21.14 Uhr

    22 Tote, über 100 Verletzte nach Israels Angriffen auf Zentrum Beiruts

    Update 21.46 Uhr: Bei den israelischen Angriffen im Zentrum der Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens 22 Menschen getötet worden. Mindestens 117 weitere Menschen wurden verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

    Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von zwei Angriffen. Getroffen wurden demnach die dicht besiedelten Wohngebiete Nueira und Basta im Zentrum der Stadt. Zuvor hiess es, dass auch das angrenzende Viertel Ras Al-Nabaa getroffen worden sei. Krankenwagen seien herbeigeeilt. NNA berichtete, dass mindestens zwei Gebäude zerstört worden seien.

    Unbestätigten Berichten zufolge soll der Angriff dem hochrangigen Hisbollah-Mitglied Wafik Safa gegolten haben. Safa ist für die externe und interne Kommunikation der Hisbollah zuständig. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

    Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

    Israels Armee hatte vor dem Angriff keinen Evakuierungsaufruf für die getroffene Gegend veröffentlicht. Es ist bereits der dritte Angriff des israelischen Militärs auf ein Ziel im Zentrum Beiruts.

    Menschen am Donnerstagabend vor durch einen israelischen Luftangriff zerstörten Gebäuden im Zentrum von Beirut.
    Menschen am Donnerstagabend vor durch einen israelischen Luftangriff zerstörten Gebäuden im Zentrum von Beirut.
    Bild: Keystone/AP Photo/Bilal Hussein
  • 20.37 Uhr

    Berichte: Israel will UNRWA-Sitz in Jerusalem beschlagnahmen

    Eine israelische Regierungsbehörde hat Berichten zufolge angekündigt, das Gelände des Hauptquartiers des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) in Ost-Jerusalem beschlagnahmen zu wollen. Dort sollen dann 1440 Wohneinheiten gebaut werden, meldeten die israelische Zeitung «Israel Hayom» sowie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die zuständige israelische Landbehörde äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.

    Das UN-Hilfswerk hatte seinen Sitz in Ost-Jerusalem im Mai nach einem Brand auf dem Gelände geschlossen. Israelische Bewohner hätten das Gelände zweimal in Brand gesetzt. Dabei habe es erhebliche Schäden im Aussenbereich gegeben. Es gab dort auch immer wieder Proteste gegen die Organisation.

    Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk im Gazastreifen vor, von der islamistischen Terrororganisation Hamas unterwandert zu sein. Mehrere Mitarbeiter der Organisation sollen demnach auch in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen. Auch die UN kam zu dem Schluss, dass Mitarbeiter mit grosser Wahrscheinlichkeit am Terror gegen Israel beteiligt waren.

    Das israelische Parlament ist derzeit auch dabei, ein Gesetz auf den Weg bringen, das UNRWA als Terrororganisation einstufen und laut Medienberichten seine Arbeit auf israelischem Territorium verbieten würde. Es könnte in Kürze verabschiedet werden.

    Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

    Israels rechts-religiöse Führung treibt den Siedlungsbau trotz internationaler Kritik voran. Laut der israelischen Menschenrechtsorganisation Peace Now ist 2024 ein Rekordjahr der Landnahme Israels.

  • 19.54 Uhr

    Israel greift im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut an

    Das israelische Militär hat erneut im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtet von mindestens zwei Angriffen. Getroffen sei die Gegend um das Viertel Ras Al-Nabaa im Zentrum der Stadt. Krankenwagen seien herbeigeeilt. Örtlichen Medienberichten zufolge soll ein Gebäude nach dem Angriff eingestürzt sein.

    Unbestätigten Berichten zufolge soll der Angriff dem hochrangigen Hisbollah-Mitglied Wafik Safa gegolten haben. Safa ist für die externe und interne Kommunikation der Hisbollah zuständig. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

  • 14.03 Uhr

    Israel beschiesst UNO-Hauptquartier im Libanon

    Israelische Truppen haben im Libanon nach Darstellung der Vereinten Nationen das Hauptquartier der UN-Mission Unifil beschossen und dabei mindestens zwei UNO-Soldaten verletzt.

    Ein Panzer der israelischen Armee habe einen UNO-Beobachtungsposten direkt getroffen, teilte ein Sprecher mit. Es sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Libanon gegen die proiranische Hisbollah-Miliz vor rund einer Woche.

    «Das Hauptquartier in Naqoura und nahe gelegene Stellungen wurden wiederholt getroffen», schreibt die UNO in einem Statement.

    Von der israelischen Armee gab es auf Nachfrage zunächst keine Bestätigung oder Details zu dem Vorfall.

    Die UNO-Mission überwacht das Grenzgebiet seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10'000 UNO-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt, darunter auch Deutsche. Viele der UNO-Truppen stammen unter anderem Indonesien, Italien und Indien.

    Israelische Panzer an der israelisch-libanesischen Grenze (Archivbild).
    Israelische Panzer an der israelisch-libanesischen Grenze (Archivbild).
    Ilia yefimovich/dpa
  • 4.56 Uhr

    UN-Sonderkoordinatorin: Waffenruhe im Libanon noch auf dem Tisch

    Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon hat ihre Forderung nach einer Waffenruhe zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah erneuert. Ein von Frankreich und den USA initiierter Vorschlag für eine dreiwöchige Waffenruhe sei noch immer auf dem Tisch, sagte Jeanine Hennis-Plasschaert bei einer Videokonferenz aus Beirut. Eine Gefechtspause sei der einzige Weg, um «das kolossale menschliche Leid zu lindern, das sich aktuell vollzieht», die «humanitäre Krise katastrophalen Ausmasses» anzugehen und ein Zeitfenster zu öffnen, in dem diplomatische Bemühungen Fuss fassen und Erfolg haben könnten.

    Sie zeigte sich hoffnungsvoll, «dass Israel jetzt oder bald bereit sein wird, die vielen Aufrufe und Appelle für einen Waffenstillstand oder eine Waffenruhe zu unterstützen». Sie behaupte nicht, dass es einfach werde. «Es wird schwierig werden, aber ich bin überzeugt, dass es machbar ist, und es ist im Interesse des Libanon, im Interesse Israels, nachhaltige Lösungen zu finden.»

    Es müsse einen realistischen Fahrplan geben, um die Sicherheitsratsresolution aus dem Jahr 2006 umzusetzen, die den damaligen Krieg zwischen der Hisbollah und Israel beendet hatte. Zu den Kernbestandteilen gehört die Entwaffnung aller bewaffneten Gruppen einschliesslich der Hisbollah und ein Einsatz der libanesischen Armee im Süden des Landes, der an Israel angrenzt, aber überwiegend von der Hisbollah kontrolliert wird.

    Schlussendlich sei es die mangelnde oder nicht erfolgte Umsetzung der Resolution in den vergangenen 18 Jahren, die zu der «harschen Realität» geführt habe, in der man sich nun befinde, sagte Hennis-Plasschaert.

  • 3.31 Uhr

    USA werfen Israel Verstärken des Leids in Gaza vor

    Angesichts des grossen Leids im Gazastreifen fordern die USA ihren Verbündeten Israel eindringlich auf, Zivilisten in dem Gebiet besser zu schützen. «Diese katastrophalen Zustände wurden schon vor Monaten vorausgesagt, und dennoch wurde noch immer nichts unternommen. Das muss sich ändern, und zwar jetzt», sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. «Wir fordern Israel auf, dringend entsprechende Massnahmen zu ergreifen.»

    Ein binnenvertriebener Palästinenser wäscht sein abgemagertes Pferd am Strand von Deir al-Balah im Gazastreifen. (9. Oktober 2024)
    Ein binnenvertriebener Palästinenser wäscht sein abgemagertes Pferd am Strand von Deir al-Balah im Gazastreifen. (9. Oktober 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Abdel Kareem Hana

    Schon jetzt gebe es Berichte über die erbärmlichen Bedingungen in der humanitären Zone im südlichen und zentralen Gazastreifen, wohin mehr als 1,5 Millionen Zivilisten geflohen seien. Besorgt sei man auch über die Massnahmen der israelischen Regierung zur Einschränkung der Warenlieferungen in den Gazastreifen. In Verbindung mit bürokratischen Beschränkungen für humanitäre Güter aus Jordanien und der Schliessung der meisten Grenzübergänge in den vergangenen Wochen würden diese Beschränkungen «das Leiden im Gazastreifen nur noch verstärken». Thomas-Greenfield mahnte: «Wir brauchen weniger Hindernisse für die Lieferung von Hilfsgütern, nicht mehr.»

    Sie bekräftigte, die palästinensischen Zivilisten müsse in ihre Gemeinden zurückkehren und diese wieder aufbauen dürfen. Es dürfe keine territorialen Veränderungen im Gazastreifen geben, auch keine Massnahmen, die das Gebiet des Gazastreifens verkleinerten.

    Der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, sagte vor dem UN-Sicherheitsrat, Gaza sei nicht wiederzuerkennen: «Ein Meer von Trümmern. Ein Friedhof für Zehntausende Menschen, darunter viel zu viele Kinder.» Fast die gesamte Bevölkerung sei vertrieben. Die jüngsten Entwicklungen im Norden seien besonders alarmierend. «Hunderttausende Menschen werden erneut in den Süden gedrängt, wo die Lebensbedingungen unerträglich sind. Und wieder einmal stehen die Menschen im Gazastreifen am Rande einer von Menschen verursachten Hungersnot.»

  • 3.21 Uhr

    Lazzarini warnt vor israelischem UNRWA-Verbot

    Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat eindringlich vor den Folgen eines Verbots seiner Organisation durch Israel gewarnt. Sollte es dazu kommen, könnten alle humanitären Operationen im Gazastreifen und dem Westjordanland zum Erliegen kommen, sagte Philippe Lazzarini am Mittwoch zum UN-Sicherheitsrat. Hochrangige Vertreter Israels seien darauf aus, das Hilfswerk zu zerstören.

    Ein Ausschuss des israelischen Parlaments hatte am Montag einer Reihe von Gesetzen zugestimmt, die dem UNRWA jegliche Operationen in israelischen Territorien verbieten würden und alle Kontakte zwischen der israelischen Regierung und dem Hilfswerk beenden würden. Die Massnahme ist von der Knesset noch nicht final verabschiedet worden.

    Lazzarini forderte das mächtigste UN-Gremium dazu auf, das UNRWA «vor Bestrebungen zu schützen, die darauf abzielen, sein Mandat willkürlich und verfrüht zu beenden, angesichts der Abwesenheit einer seit langem versprochenen politischen Lösung». Das israelische Vorhaben verstosse gegen die Verpflichtungen des Landes im Rahmen der UN-Charta und des Völkerrechts.

    Lazzarini betonte, dass die gesamte humanitäre Hilfe im Gazastreifen auf der Infrastruktur des UNRWA beruhe. Er warnte davor, dass ein Ende der Koordinierung mit Israel die Bereitstellung von Notunterkünften, Lebensmitteln und Gesundheitsversorgung für Palästinenser weiter stören werde, während der Winter herannahe. Mehr als 650'000 Kinder würde jede Hoffnung verlieren, ihre Bildung fortzusetzen, sagte er – «und eine ganze Generation würde geopfert werden».

  • Donnerstag, 10. Oktober 2024, 2.11 Uhr

    Medien: Israel berät über Vergeltung gegen Iran

    Das israelische Sicherheitskabinett will am heute einem Medienbericht zufolge über einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran beraten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe das Treffen anberaumt, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios. Demnach benötigt der Regierungschef nach israelischem Recht für Entscheidungen zu weitreichenden Militäraktionen die Zustimmung des Sicherheitskabinetts.

    Der Iran hatte in der vergangenen Woche rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Ausserdem unterstützt die Regierung in Teheran die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen, die ihrerseits immer wieder Israel angreifen. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant drohte dem Iran mit einem harten Vergeltungsschlag. «Wer versucht, dem Staat Israel zu schaden, wird einen Preis zahlen», schrieb er auf der Plattform X. «Unser Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein.»

    Am Mittwoch hatte Netanjahu nach fast zweimonatiger Funkstille erstmals wieder mit US-Präsident Joe Biden telefoniert. Bei dem Gespräch soll es auch um den Iran gegangen sein. Biden hatte zuletzt erklärt, dass er einen israelischen Vergeltungsschlag auf nukleare Ziele nicht unterstützen werde.

  • 23.15 Uhr

    Libanon: Fünf Zivilschutz-Mitarbeiter bei israelischem Angriff getötet

    Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind nach Behördenangaben fünf Mitglieder des Zivilschutzes getötet worden. Sie hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Zentrum des Zivilschutzes in dem Ort Derdghaija aufgehalten, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Das Ministerium verurteilte den Angriff auf Helfer und Retter im Libanon. Israel missachte erneut internationale Gesetze und humanitäre Konventionen.

    Der Zivilschutz bestätigte den Angriff auf seine Mitarbeiter und teilte mit, dass sie sich zu dem Angriffszeitpunkt in Bereitschaft befanden. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

  • 21.24 Uhr

    USA warnen vor Gaza-ähnlichen Kriegszuständen im Libanon

    Die US-Regierung warnt mit Blick auf das militärische Vorgehen Israels im Libanon vor ähnlichen Kriegszuständen wie im Gazastreifen. «Ich sage ganz klar, dass es im Libanon keine Militäraktion geben darf, die dem Gazastreifen ähnelt und ein ähnliches Ergebnis wie im Gazastreifen hinterlässt», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, auf Nachfrage.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor dem libanesischen Volk gedroht, das Land stehe am Rande «eines langen Krieges», der zu «Zerstörung und Leid wie im Gazastreifen» führen könne. Er rief die Menschen im Libanon dazu auf, sich von der Hisbollah-Miliz zu «befreien», um dies zu verhindern.

    Miller unterstrich, dass «weder Israel noch die USA oder andere Staaten in der Region» dem Libanon vorschreiben könne, wer das Land regiere. Israel gehe gegen eine terroristische Organisation vor, so Miller. Dies unterscheide sich jedoch von der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Landes.

  • 20.51 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: «Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein»

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat dem Iran mit einem «tödlichen» Gegenschlag gedroht. «Wer versucht, dem Staat Israel zu schaden, wird einen Preis zahlen», teilte Galant auf der Plattform X mit. «Unser Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein.» Galant sagte dies eigenen Angaben nach im Gespräch mit Soldaten beim Besuch ihrer Einheit.

    Der Iran hatte in der vergangenen Woche Israel mit rund 180 Raketen direkt angegriffen. Ausserdem unterstützt die Regierung in Teheran die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen, die ihrerseits immer wieder Israel angreifen.

    «Die jüngsten iranischen Angriffe auf Israel waren aggressiv, sie schlugen jedoch fehl, weil sie nicht präzise waren», sagte Galant nach Angaben seines Büros bei dem Besuch weiter.

  • 19.02 Uhr

    Palästinenser: Dutzende Tote nach Angriffen in Dschabalia

    Bei israelischen Angriffen auf den Ort Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 47 Palästinenser wurden seit dem Morgen getötet, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Darunter soll demnach auch ein palästinensischer Journalist sein. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äusserte sich bislang nicht zu den Berichten.

    Laut dem von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutz können Helfer derzeit nicht alle Opfer erreichen.

    Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete 15 Tote in der Stadt bei einem einzelnen israelischen Angriff. Dieser soll dem Bericht zufolge auf den Hof eines Krankenhauses gezielt haben. Getroffen worden seien dort auch Zelte von Vertriebenen. Die Angaben liessen sich ebenfalls nicht unabhängig überprüfen. Die Armee teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.

    Israels Armee kämpfe den fünften Tag in Folge in der Gegend, hiess es aus Sicherheitskreisen sowie medizinischen Kreisen im Gazastreifen. «Kein Ende der Hölle», schrieb der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, auf X über die Lage im Norden des Küstengebiets. «Mindestens 400'000 Menschen sind in dem Gebiet eingeschlossen.» Der derzeitige Einsatz gefährde auch die Impfkampagne gegen das Poliovirus, warnte Lazzarini.

    Israels Armee hatte vor einigen Tagen einen Vorstoss mit Bodentruppen in den Norden des Gazastreifens begonnen. Die Hamas habe versucht, sich im Gebiet von Dschabalia neu zu gruppieren, so das Militär.

    Laut medizinischen Kreisen im Gazastreifen sollen im gesamten Gebiet seit dem Morgen rund 60 Menschen bei Kämpfen und Angriffen ums Leben gekommen sein.

  • 18.41 Uhr

    Nach fast zwei Monaten: Biden telefoniert mit Netanjahu

    US-Präsident Joe Biden hat nach fast zwei Monaten erstmals wieder mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert. An dem Gespräch nahm auch Vizepräsidentin Kamala Harris teil, wie das Weisse Haus mitteilte. Details zum Inhalt des Telefonats sollten folgen. Es war das erste persönliche Gespräch zwischen Biden und Netanjahu seit Ende August.

    In Israel wird derzeit diskutiert, wie man auf den jüngsten iranischen Raketenangriff reagieren soll, den die USA mit abgewehrt haben. Biden hatte vergangenen Woche erklärt, dass er einen israelischen Vergeltungsschlag auf nukleare Ziele nicht unterstützen werde.

    Die Beziehungen zwischen Washington und Tel Aviv sind derzeit angespannt, vor allem wegen der Kriegsführung des israelischen Militärs, die in Teilen der USA auf Kritik stösst. Gegner amerikanischer Waffenlieferungen an Israel befürchten, dass diese die Spannungen weiter anheizen und friedliche Lösungen erschweren.

    Die US-Regierung bemüht sich nach eigenen Angaben um Deeskalation und betont gleichzeitig immer wieder das Recht Israels auf Selbstverteidigung. So argumentiert sie auch bei den Waffenlieferungen. Die Debatte gewinnt auch im Vorfeld der Präsidentschaftswahl an Bedeutung. Für manche Wählerinnen und Wähler spielt die Position der Kandidaten zu dem Thema eine zentrale Rolle.

  • 16.36 Uhr

    Irans Aussenminister zu Gesprächen in Saudi-Arabien

    Erstmals seit seinem Amtsantritt ist Irans Aussenminister Abbas Araghchi nach Saudi-Arabien gereist. Dort sprach er mit seinem Kollegen Faisal bin Farhan über die angespannte Lage im Nahen Osten, wie Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete.

    «Wir hoffen, dass diese Konsultationen zu besseren Bedingungen für Palästina, den Libanon und den Frieden in der Region führen können», wurde Araghchi zitiert.

    Aus Kreisen der iranischen Botschaft in Riad erfuhr die Deutsche Presse-Agentur, bei dem Treffen solle es auch um ein mögliches Gipfeltreffen islamischer Länder zur Eskalation in Nahost gehen. Irans Aussenminister sollte demnach auch den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman treffen. Abends sollte er weiterreisen ins Emirat Katar.

  • 14.55 Uhr

    Sechs Verletzte bei Messerattacke in Israel

    Bei einer Messerattacke im Zentrum Israels sind nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt worden. Sechs Israelis seien bei dem Angriff in der Küstenstadt Chadera verletzt worden, zwei von ihnen lebensbedrohlich, teilten Ärzte israelischen Medien mit.

    Die Polizei identifizierte nach eigenen Angaben den Angreifer als israelischen Palästinenser aus der arabischen Stadt Umm el Fahm im Norden des Landes.

    Die Polizei gab an, der Mann sei kampfunfähig gemacht worden, ohne dies weiter auszuführen. Augenzeugen berichteten israelischen Medien, dass er mit einem Motorrad angekommen sei und an mehreren Stellen mit einem Messer auf Passanten eingestochen habe. Schliesslich sei er durch Schüsse verletzt und festgenommen worden.

  • 4.49 Uhr

    Bericht: Biden will mit Netanjahu telefonieren

    Nach knapp zweimonatiger Funkstille und angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags Israels gegen den Iran will US-Präsident Joe Biden einem Bericht zufolge an diesem Mittwoch voraussichtlich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefonieren. Das berichtete das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf drei US-Beamte. Beide würden auch über die Konflikte im Libanon und im Gazastreifen sprechen. Aufgrund der amerikanischen Kritik an der israelischen Kriegsführung waren die Beziehungen zwischen Washington und Tel Aviv zuletzt angespannt.

    Vor einer Woche hatten die Revolutionsgarden, Irans Eliteeinheit, rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen die meisten abgefangen wurden. Der Angriff kam nach einer Reihe gezielter Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nichtstaatlicher Verbündeter richteten. Israel hatte Vergeltung angekündigt.

    Axios berichtete unter Berufung auf zwei israelische Beamte, Netanjahu habe sich am Dienstagabend mit Ministern und den Leitern des israelischen Militärs und Geheimdienstes getroffen, um eine Entscheidung über den Umfang und den Zeitpunkt der israelischen Angriffe zu treffen. Demnach sollen Israels Vergeltungsmassnahmen «voraussichtlich erheblich sein» und eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verborgenen Angriffen – ähnlich wie die Tötung des Hamas-Auslandschef Ismail Hanija in Teheran – sein. Israel habe auch mögliche Angriffe auf die iranische Ölinfrastruktur in Erwägung gezogen.

    Netanjahu wolle Biden informieren, sobald eine Entscheidung getroffen sei, hiess es weiter.

  • Mittwoch, 9. Oktober 2024, 3.12 Uhr

    US-Reise von Israels Verteidigungsminister Galant verschoben

    Die israelische Regierung hat einen Besuch von Verteidigungsminister Joav Galant in den USA kurzfristig abgesagt. «Wir wurden darüber informiert, dass Minister Galant seine Reise nach Washington verschiebt», sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Laut einem Bericht der US-Nachrichtenseite Axios wollte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Reise seines Verteidigungsministers nicht genehmigen, solange das Sicherheitskabinett nicht über eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff entschieden und der Regierungschef nicht mit US-Präsident Joe Biden gesprochen habe.

    Aufgrund der amerikanischen Kritik an der israelischen Kriegsführung waren die Beziehungen zwischen Washington und Tel Aviv zuletzt angespannt. Medienberichten zufolge haben Biden und Netanjahu seit rund 50 Tagen nicht mehr miteinander gesprochen.

    Laut einem Bericht des israelischen Fernsehsenders Channel 12 haben die USA und mehrere arabische Staaten geheime Gespräche mit dem Iran über einen Waffenstillstand an allen Fronten aufgenommen. Israel sei gegenwärtig nicht an den Gesprächen beteiligt, aber darüber informiert worden. Der Iran hatte in der vergangenen Woche Israel mit rund 180 Raketen direkt angegriffen. Ausserdem unterstützt die Regierung in Teheran die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen, die ihrerseits immer wieder Israel angreifen.

    «Wir befinden uns derzeit in einer Position der Stärke. Ein Waffenstillstand müsste zu unseren Bedingungen vereinbart werden», zitierte Channel 12 einen ranghohen israelischen Beamten.

    Nach einem israelischen Luftangriff steigt Rauch über dem internationalen Flughafen von Beirut auf. (8. Oktober 2024) 
    Nach einem israelischen Luftangriff steigt Rauch über dem internationalen Flughafen von Beirut auf. (8. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Wael Hamzeh
  • 23.31 Uhr

    Libanon: Dutzende Tote nach israelischen Angriffen

    Bei israelischen Angriffen im Libanon sind am Dienstag nach Behördenangaben mindestens 36 Menschen getötet worden. 150 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Damit seien seit Ausbruch der Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär vor einem Jahr (8. Oktober 2023) mindestens 2119 Menschen getötet und 10'019 weitere verletzt worden, teilten Behörden mit. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern.

    Allein am Dienstag registrierte der Notfallausschuss der geschäftsführenden Regierung insgesamt 137 israelische Luftangriffe im Libanon.

    Davor hatte die israelische Armee mitgeteilt, insgesamt seien am Dienstag 180 Geschosse aus dem Libanon registriert worden, die auf Ziele im Norden Israels und vor allem in Haifa gerichtet gewesen seien. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden, einige aber auch in Vororten der wichtigsten Hafenstadt Israels eingeschlagen. Eine Frau in Haifa wurde leicht verletzt.

  • 22.19 Uhr

    Aktivisten: Mehrere Tote bei Luftangriff auf Damaskus

    Bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten und syrischen Staatsmedien mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die israelische Armee wollte sich zu dem Vorfall auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht äussern.

    Ziel des Angriffs sei ein Gebäude gewesen, das häufig von Anführern der iranischen Revolutionsgarden und der Hisbollah aufgesucht worden sei, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien. Dabei seien vier Menschen getötet worden. Bei zwei der Getöteten soll es sich demnach nicht um syrische Staatsbürger handeln.

    Unter den Opfern seien keine iranischen Staatsbürger, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf Irans Botschaft in Damaskus. Im April waren bei einem mutmasslich israelischen Angriff in der syrischen Hauptstadt zwei Generäle der Revolutionsgarden getötet worden.

    Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, ein Wohngebäude sei bei dem Angriff getroffen worden. Sie berichtete, sieben Zivilisten seien getötet worden, darunter Frauen und Minderjährige. Elf weitere Menschen wurden demnach verletzt.

    Laut dpa-Informationen schlugen drei Geschosse in das Gebäude ein. Mehr als zehn Menschen wurden demnach in ein Krankenhaus eingeliefert, drei sollen in einem kritischen Zustand sein. Der Angriff ereignete sich in einem belebten Viertel von Damaskus.

  • 20.39 Uhr

    Kreise: Israel erobert Hisbollah-Posten in Grenznähe

    Israelische Bodentruppen haben bei ihrem Vorstoss auf libanesisches Gebiet laut Sicherheitskreisen im Libanon einen Militärposten der Schiitenmiliz Hisbollah erobert. Auch die mit dem Iran verbündete Hisbollah bestätigte, dass eine israelische Flagge an dem Posten bei dem Ort Marun al-Ras gehisst wurde. Aus staatlichen Sicherheitskreisen im Libanon hiess es, israelische Militärfahrzeuge seien in der Nähe der dort ebenfalls stationierten Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil gesichtet worden. Von den israelischen Streitkräften gab es zunächst keine Bestätigung.

    Unifil-Sprecher Andrea Tenenti sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, die Situation sei besorgniserregend. Die israelische Armee sei auf libanesisches Gebiet vorgedrungen und die bewaffneten Auseinandersetzungen mit der Hisbollah fänden sehr nahe an Unifil-Stellungen statt. «Wir sind in der Mitte», sagte Tenenti. Das setze die Blauhelme einem Risiko aus. UN-Generalsekretär António Guterres sagte später, die israelischen Panzer und «andere bewaffneten Elemente» seien aus der Umgebung des Unifil-Postens wieder abgezogen.

    Israels Energieminister Eli Cohen hatte zuvor ebenfalls von einer Einnahme der Ortschaft Maron al-Ras durch israelische Bodentruppen gesprochen. Die Vorstösse seien Teil einer grösseren Anstrengung, die Infrastruktur zum Abschuss von Raketen der Hisbollah zu zerstören, so der Minister.

  • 19.15 Uhr

    Armee: Nach Israel führender Hisbollah-Tunnel entdeckt

    Nach Darstellung der israelischen Armee hat die libanesische Hisbollah einen Tunnel bis in israelisches Gebiet gegraben. Die bereits vor einigen Monaten entdeckte unterirdische Route habe keinen Ausgang gehabt, teilte ein Sprecher des Militärs mit. «Es handelt sich um einen neuen Tunnel», sagte er und bezog sich damit darauf, dass bereits vor mehreren Jahren derartige Tunnel gefunden worden waren. Der «neue» Tunnel sei noch in Arbeit gewesen und nun zerstört worden. Laut dem Sprecher reichte er rund zehn Meter nach Israel hinein.

    Armeeangaben zufolge führte die unterirdische Route von der Gegend des libanesischen Orts Marwahin bis nach Zarit im Nordwesten Israels. In dem Tunnel hätten sich auch Waffen und Sprengsätze befunden.

    Der Tunnel soll Teil eines Plans der vom Iran unterstützten Miliz gewesen sein, Israel zu infiltrieren, um dort Menschen zu töten und zu entführen, so der Sprecher der Armee weiter.

    Israels Armee hatte bereits vor einigen Jahren von der Schiitenmiliz Hisbollah angelegte Tunnel an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel zerstört.

  • 16..55 Uhr

    Extrem und selbstbewusst: Wer ist der amtierende Hisbollah-Chef Naim Kassim?

    Seit dem Tod des langjährigen Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah steht Scheich Naim Kassim an der Spitze der vom Iran unterstützen libanesischen Miliz. In einer Ansprache am Dienstag sagte er, die militärischen Fähigkeiten der Hisbollah seien intakt und kündigte an, die Raketenangriffe auf Israel auszuweiten.

    Wie Nasrallah gehört Kassim zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah. Allgemein gilt er jedoch als weniger charismatisch und redegewandt als der frühere Anführer. Dennoch ist der Geistliche mit dem weissen Turban und dem grauen Bart oft das öffentliche Gesicht der Gruppe gewesen.

    Während Nasrallah aus Angst vor einem israelischen Attentat in den Untergrund ging und nur noch in Fernsehansprachen auftrat, tauchte Kassim weiter bei Kundgebungen und Zeremonien auf und gab ausländischen Journalisten Interviews. Kassim werde von vielen als extremer als Nasrallah wahrgenommen, zumindest was seine öffentlichen Äusserungen betreffe, sagt Mohanad Hage Ali, ein leitender Mitarbeiter der Denkfabrik Carnegie Middle East Center, der sich mit der Hisbollah befasst.

    In der Praxis war Kassims Macht innerhalb der Gruppe unter Nasrallah jedoch begrenzt. Nicht Kassim galt allgemein als Anwärter auf den Chefposten, sondern Nasrallahs Cousin Haschem Safieddine, der für die politischen Angelegenheiten der Gruppe zuständig ist.

    Seit Nasrallahs Tod ist Safieddine aber weder öffentlich aufgetreten noch hat er irgendwelche öffentlichen Erklärungen abgegeben. Am Dienstag erklärte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant Medienberichten zufolge, Safieddine sei vermutlich tot. Damit könnte Kassim vorerst weiter am Ruder bleiben.

  • 07.41 Uhr

    Kommandant des Hisbollah-Hauptquartiers getötet

    Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut erneut einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur getötet. Bei einer gezielten Attacke sei am Montag der Chef des Hauptquartiers der islamistischen Miliz, Suhail Hussein Husseini, getötet worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit.

    Er sei auch Mitglied des Dschihad-Rats der Hisbollah gewesen, dem obersten militärischen Gremium der vom Iran gestützten schiitischen Extremistenorganisation. Der Armee zufolge war Husseini auch verantwortlich für Waffenlieferungen aus dem Iran nach Libanon und die anschliessende Verteilung.

  • 5.51 Uhr

    Spital: Mindestens 21 Tote bei Angriffen im Gazastreifen

    Im Zentrum des Gazastreifens sind bei neuen israelischen Luftangriffen nach Spitalangaben mindestens 21 Menschen getötet worden. Die Leichen wurden am Montagabend in das Al-Aksa-Märtyrerspital in der Stadt Deir al-Balah gebracht, wie das Hospital berichtete. Die Angriffe ereigneten sich am Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023, der den Gaza-Krieg auslöste.

    Zwei Angriffe trafen Häuser im Flüchtlingslager Bureidsch. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AP zählte die Leichen und ein Dutzend verwundete. Ersthelfer sagten, vermutlich seien noch Opfer unter den Trümmern.

    Nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn des Krieges im Gazastreifen fast 42'000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet. Zwischen Zivilisten und Kämpfern trifft das Ministerium in seiner Zählung keine Unterscheidung.

  • 4.30 Uhr

    Medien: Hisbollah feuert Raketen auf Militärbasis nahe Mossad-Hauptquartier

    Die Hisbollah haben Medienberichten zufolge einen Raketenangriff auf eine Militärbasis nahe dem Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad für sich reklamiert. Die Attacke habe dem Stützpunkt der Fernmeldeaufklärungseinheit Unit 8200 bei Tel Aviv gegolten, berichtete die Zeitung «The Times of Israel». Die Basis liege neben dem Mossad-Hauptquartier. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden bei dem Angriff fünf Raketen abgefeuert. Einige wurden demnach abgefangen, andere gingen im offenen Gelände nieder.

  • 4.29 Uhr

    Trauer und Wut bei Gedenken in Israel an Massaker

    Bei Veranstaltungen am ersten Jahrestag des schlimmsten Massakers in der Geschichte des Staates Israel haben Menschen in Tel Aviv der Opfer gedacht. Viele Menschen weinten bei einer Zusammenkunft von Angehörigen im Jarkon-Park, hielten sich in den Armen und trugen Fotos der Getöteten und Verschleppten. Für die noch als Geiseln im Gazastreifen festgehaltenen etwa 100 Israelis stiegen Ballons auf. Tausende riefen immer wieder das Wort «achschaw», was auf Hebräisch «jetzt» heisst und für die Forderung nach der sofortigen Freilassung der Verschleppten steht. Immer wieder wurde jedoch auch eine Untersuchung gefordert, wie die Sicherheitskräfte so überrumpelt werden konnten. Regierungschef Netanjahu wurde vorgeworfen, einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und damit die Freilassung der Geiseln verhindert zu haben.

  • 3.25 Uhr 8. Oktober

    Harris gibt ausweichende Antwort auf Frage zu Netanjahu

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ist bei der Frage nach der Verlässlichkeit von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu einer klaren Antwort ausgewichen. «Ich denke, bei allem Respekt, die bessere Frage ist: Gibt es ein wichtiges Bündnis zwischen dem amerikanischen Volk und den Israelis? Und die Antwort auf diese Frage ist ja», sagte Harris in der Politik-Sendung «60 Minutes». Interviewer Bill Whitaker hatte die US-Vize gefragt: «Haben wir in Premierminister Netanjahu einen wirklich engen Verbündeten?»

    Harris sagte weiter, dass die Arbeit der US-Regierung mit Israels Führung auf diplomatischer Ebene ein «ein ständiges Bemühen um die Verdeutlichung unserer Grundsätze» sei. Sie fügte hinzu, dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen. Es komme aber darauf an, wie Israel das tue. «Es sind schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden. Dieser Krieg muss beendet werden.» Auf die Frage, ob die USA Einfluss auf Netanjahu hätten, äusserte sich Harris etwas kryptisch: «Wir werden nicht aufhören, das zu tun, was notwendig ist, damit die Vereinigten Staaten klar sagen können, wo wir stehen, dass dieser Krieg beendet werden muss.»

  • 23.03 Uhr 

    Dritter Luftalarm in Tel Aviv am Jahrestag des 7. Oktobers

    Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung fünf aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse über dem Zentrum des Landes geortet. Einige seien abgefangen worden, der Rest in offenem Gelände niedergegangen. Über mögliche Opfer oder Schäden durch herabfallende Raketentrümmer wurde zunächst nichts bekannt.

    In der Küstenmetropole Tel Aviv gab es deswegen am ersten Jahrestag des Massakers von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Organisationen aus dem Gazastreifen erneut Luftalarm. Über der Stadt waren mehrere laute Explosionen zu hören, berichtete eine dpa-Reporterin. Zuvor hatten die Sirenen am Montag schon zweimal geheult - wegen Geschossen aus dem Gazastreifen und aus dem 2.000 Kilometer entfernten Jemen.

  • 22.41 Uhr

    Netanjahu gibt sich am Jahrestag des Massakers siegesgewiss

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in einer Videobotschaft bei der offiziellen Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Massakers vom 7. Oktober den Kampfwillen seines Landes bekräftigt. «Gemeinsam werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam – mit Gottes Gnade – werden wir siegen», sagte er in einer Videobotschaft. Die Zeremonie fand in dem Ort Ofakim in der Nähe des Gazastreifens statt, wo vor einem Jahr 40 Menschen ermordet worden waren.

    Israels Regierungschef Netanjahu bekräftigt eine Antwort auf Irans Raketenangriff. (Archivbild)
    Israels Regierungschef Netanjahu bekräftigt eine Antwort auf Irans Raketenangriff. (Archivbild)
    Bild: dpa

    Der 7. Oktober, an dem Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Extremisten vor einem Jahr rund 1.200 Menschen in Israel töteten und rund 250 weitere in den Gazastreifen verschleppten, sei «ein Tag unbeschreiblichen Leids für das Land», sagte der konservative Politiker.

  • 20.29 Uhr

    USA fliegen fast 900 Staatsbürger aus dem Libanon aus

    Seit Ende September haben fast 900 amerikanische Staatsbürger, Inhaber einer Green Card und ihre Angehörigen den Libanon per Flugzeug verlassen. Das Aussenministerium in Washington teilte mit, weitere 150 Amerikanerinnen und Amerikaner sowie Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA und ihre Familien seien am Montag in Beirut mit einem Flugzeug in Richtung Istanbul gestartet.

    Seit der Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der militant-islamistischen Hisbollah-Miliz Ende September organisierten die USA bisher acht Flüge - die meisten nach Istanbul, aber auch mindestens einen nach Frankfurt. Jeder dieser Flüge, die 283 Dollar pro Person kosten, hatte eine Kapazität von 300 Passagieren, was bedeutet, dass weniger als die Hälfte der verfügbaren Plätze besetzt waren.

  • 18.55 Uhr

    Am Jahrestag des 7. Oktober: Raketenbeschuss aus dem Libanon

    Nach israelischen Angaben sind aus dem Libanon rund 175 Raketen auf den Norden von Israel abgefeuert worden - am Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs am Montag. Bei den Angriffen wurde nach Angaben des israelischen Militärs eine Frau verletzt. Zudem sollen mehrere Strassen und Wohngebäude bei dem Raketenbeschuss zerstört worden sein, wie die Polizei mitteilte.

    Die schiitische Hisbollah-Miliz teilte mit, dass sie am Montag mehrere Raketenangriffe ausgeführt habe, unter anderem auf Gebiete nördlich der israelischen Stadt Haifa, die Stadt Karmiel und den Ort Kfar Vradim. Ausserdem soll sie Raketen auf den Rand des libanesischen Dorfes Marun El-Ras abgefeuert haben, wo israelische Soldaten Stellung bezogen haben.

  • 17.48 Uhr

    Angriff auf Israel - EU-Parlament hält Schweigeminute

    Die Abgeordneten des Europaparlaments haben zum Jahrestag des Terror-Überfalls eine Schweigeminute in Strassburg abgehalten. «Es gibt nichts, was den wahllosen Massenmord, die Vergewaltigung, die Entführung und die Folter, die vor einem Jahr stattfanden, jemals rechtfertigen könnte», sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola zuvor.

    Sie erinnerte an junge Menschen, die während eines Musikfestivals überfallen wurden. «Geiseln, darunter Kinder und ältere Holocaust-Überlebende, wurden aus ihren Häusern verschleppt», sagte sie. Zu wenige seien bislang zu ihren Angehörigen zurückgekehrt.

  • 15.26 Uhr

    Bundespräsidentin Viola Amherd gedenkt der Opfer des 7. Oktobers

    Bundespräsidentin Viola Amherd gedenkt ein Jahr nach dem Überfall der islamistischen Organisation Hamas auf Israel der Opfer und ihrer Angehörigen. Weiter forderte sie die Befreiung aller Geiseln.

    «Die brutalen Terroranschläge der Hamas heute vor einem Jahr haben Israel, die Region und die Welt erschüttert», schrieb die Bundespräsidentin am Montag auf dem sozialen Netzwerk X. Die Bemühungen alle Geiseln zu befreien, dem Leid ein Ende zu setzen und einen Weg zum Frieden im Nahen Osten zu finden, müssten fortgesetzt werden.

    Am 7. Oktober 2023 überfiel die Hamas aus dem Gazastreifen Israel. Etwa 1200 Menschen wurden getötet und fast 5500 verletzt. Mehr als 200 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt. Gemäss der Menschenrechtsorganisation Amnesty International werden noch rund 100 Geiseln festgehalten.

  • 12.53 Uhr

    Israel schickt weitere Bodentruppen in den Libanon

    Israels Armee schickt weitere Bodentruppen in den Libanon. Soldaten der 91. Division hätten Einsätze im Süden des Landes begonnen, teilte das israelische Militär mit. Die Armee veröffentlichte ein Video, das ihre Soldaten in libanesischem Gebiet zeigen soll. Eine Division der israelischen Armee kann mehrere Tausend Soldaten umfassen.

    Die genaue Zahl der Soldaten hält Israel bei seiner ersten Invasion im Libanon seit Jahrzehnten ebenso geheim wie bei den laufenden Einsätzen im Gazastreifen. Im Libanon scheint sich die Armee bisher auf ein Gebiet in Nähe der Orte Udaissa und Kafr Kila im Südosten sowie um Bint Dschubail im Süden des Libanon zu konzentrieren. In den Gebieten kam es offenbar zu weiteren Gefechten zwischen Hisbollah-Kämpfen und israelischen Soldaten. Die Hisbollah erklärte, sie habe mit Raketen unter anderem eine Ansammlung von Soldaten im Grenzort Marun al-Ras angegriffen.

  • 12.15 Uhr

    Geiselangehörige demonstrieren vor Netanjahus Haus

    Dutzende Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln sowie ihre Sympathisanten haben vor dem Haus von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert.

    Um 6.29 Uhr, der genauen Uhrzeit vor einem Jahr, als die Hamas und andere extremistische Gruppen aus dem Gazastreifen den Süden Israels überfallen hatten, liessen die Kundgebungsteilnehmer zwei Minuten lang eine sogenannte «Weckruf-Sirene» heulen. Danach sangen sie die Nationalhymne, berichtete der TV-Sender Channel 13 News.

    Die Teilnehmer des Protests forderten Netanjahu dazu auf, eine Vereinbarung zu treffen, um die noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas freizubekommen. Am 7. Oktober des Vorjahres hatten die Islamisten aus Gaza nicht nur ein beispielloses Massaker mit 1.200 Toten verübt, sondern auch rund 250 Menschen als Geiseln in den abgeriegelten Küstenstreifen verschleppt.

    Im Zuge der bisher einzigen Vereinbarung hatte die Hamas im vergangenen November 105 Geiseln freigelassen. Eine Handvoll Geiseln konnte die israelische Armee befreien. Viele der noch im Gazastreifen befindlichen Entführungsopfer dürften inzwischen tot sein. Das Forum der Geiselfamilien hielt in einer Erklärung fest: «Heute vor genau einem Jahr wurden Hunderte Menschen gekidnappt, in ihren Pyjamas aus ihren Betten heraus, bei einer (Rave-)Party, bei der sie das Leben feierten, oder aus ihrer Armeebasis heraus.»

    Mit der «Weckruf»-Sirene würden die Geiselangehörigen an Netanjahu appellieren, ihre Lieben nicht weiter im Stich zu lassen, hiess es in der Erklärung. Der Regierungschef müsse alle Entführten mit Hilfe eines Abkommens nach Hause bringen, damit «die Lebenden an ihr Leben wiederanknüpfen und die Toten würdig begraben werden können».

  • 11.08 Uhr

    Wieder Raketenalarm in Tel Aviv

    Im Grossraum Tel Aviv hat es erneut Raketenalarm gegeben. Im Stadtzentrum waren Explosionen zu hören, wie Einwohnerinnen berichteten. Die israelische Armee teilte mit, Auslöser des Alarms seien Geschosse aus dem Gazastreifen gewesen. Die Einzelheiten würden noch untersucht, hiess es weiter.

    Zwei Frauen seien durch Geschosssplitter leicht verletzt worden, gab der Rettungsdienst Magen David Adom bekannt. Die islamistische Hamas im Gazastreifen gab an, zwei Raketen auf Tel Aviv abgefeuert zu haben.

    In den letzten Wochen hatte es in Tel Aviv mehrfach Raketenalarm wegen Angriffen aus dem Iran, Libanon und Jemen gegeben. Die Hamas hatte zuletzt im August mit Raketen auf Tel Aviv gezielt. Die Geschosse schlugen damals im Meer vor Tel Aviv ein und lösten keinen Raketenalarm aus.

  • 10.33 Uhr

    Hisbollah: «Kein Platz für Israel in unserer Region»

    Die libanesische Hisbollah hat Israel zum Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober erneut das Existenzrecht abgesprochen. Es gebe keinen Platz für Israel «in unserer Region und in unserer sozialen, kulturellen und menschlichen Struktur», erklärte die Miliz.

    Die islamistische Hamas, die wie die Hisbollah vom Iran unterstützt wird, habe mit dem Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 einen «heroischen Einsatz» geleistet, der «historische Auswirkungen und strategische Folgen» für den Nahen Osten haben werde.

    Die Hisbollah äusserte sich auch zur Entscheidung, ab dem 8. Oktober 2023 aus - nach ihrer eigenen Darstellung - Solidarität mit der Hamas erneut Israel anzugreifen. Mit dieser Entscheidung stehe die Miliz auf der «Seite der Wahrheit, Gerechtigkeit und vollständiger Menschlichkeit» und habe sich dabei auch entschieden, den Libanon zu verteidigen.

  • 7.46 Uhr

    Israel beginnt Gedenktag - erneut Raketen aus Gaza

    In Israel haben die Gedenkveranstaltungen zum ersten Jahrestag des Hamas-Massakers im Grenzgebiet zum Gazastreifen begonnen. Israels Präsident Izchak Herzog legte laut örtlichen Medienberichten am frühen Morgen eine Schweigeminute in einem Kibbuz am Ort des Nova-Musikfestivals zu dem Zeitpunkt ab, als dort Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 das Massaker verübt hatten.

    Israels Präsident Izchak Herzog legte laut örtlichen Medienberichten am frühen Morgen eine Schweigeminute ein.
    Israels Präsident Izchak Herzog legte laut örtlichen Medienberichten am frühen Morgen eine Schweigeminute ein.
    KEYSTONE

    Genau zum Beginn des Gedenkens versuchte die Hamas nach Angaben der israelischen Armee, Israel mit Raketen aus dem abgeriegelten Gazastreifen anzugreifen.

    Israelische Kampfflugzeuge hätten den Angriff jedoch vereitelt, indem sie kurz zuvor Abschussanlagen und unterirdische Tunnel der Hamas im gesamten Gazastreifen bombardierten, wie die Armee weiter mitteilte. Von den vier aus dem südlichen Gazastreifen abgefeuert Geschossen seien drei abgefangen worden. Ein Projektil sei in offenes Gelände gefallen.

    Zuvor hätten die israelische Artillerie und die Luftwaffe in der Nacht Ziele im zentralen Gazastreifen angegriffen, die eine Bedrohung für die in diesem Gebiet operierenden israelischen Truppen darstellten, teilte die israelische Armee weiter mit.

  • 7.24 Uhr

    Iranischer Top-General verschwunden

    Der Iran vermisst Insidern zufolge einen seiner wichtigsten Verbindungsleute zu militanten Gruppen. Nach einem israelischen Luftangriff in Beirut ist der Chef der iranischen Kuds-Brigaden, Esmail Ghaani verschollen. Das sagen zumindest zwei hochrangige Vertreter iranischer Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters.

    Die Kuds-Brigaden sind die auf Auslandseinsätze spezialisierte Einheit der iranischen Revolutionsgarden. Ghaanis Vorgänger Kassem Soleimani war im Jahr 2020 bei einem Drohnenangriff der USA in Bagdad getötet worden.

    Einer der beiden Insider sagte, Ghaani habe sich am Donnerstag in dem Vorort Dahije im Süden Beiruts aufgehalten. An diesem Tag hatte Israel die Stadt erneut aus der Luft angegriffen. Der Angriff soll dem hochrangigen Hisbollah-Kommandeur Haschem Safieddine gegolten haben, der ebenfalls vermisst wird. Ghaani habe sich allerdings nicht mit Safieddine getroffen, sagte der Insider.

    Auf die Frage, ob Ghaani vom israelischen Militär getötet worden sei, sagte ein israelischer Militärsprecher, die Ergebnisse der Angriffe würden noch ausgewertet. Israel habe in den vergangenen Tagen das Geheimdiensthauptquartier der Hisbollah in Beirut angegriffen. Es sei noch unklar, wer sich dort aufgehalten habe.

  • 4.05 Uhr

    Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen

    Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens auf dem Gelände des Shuhada Al-Aksa-Spitals befunden, hiess es in der Nacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben vom Vortag Kommandozentralen angegriffen, die sich einer früheren Schule und einer früheren Moschee befunden hätten. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Man habe vor dem erneut «präzisen» Angriff» zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, erklärte die Armee. Die Kommandozentralen seien zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Israels Soldaten und den Staat Israel genutzt worden. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstosse, hiess es.

  • 1.21 Uhr

    Beschuss zwischen Israels Armee und Hisbollah geht weiter

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Geheimdienstzentrale der Hisbollah-Miliz in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Wie das Militär in der Nacht mitteilte, hätten Kampfflugzeuge zudem Kommandozentralen sowie weitere «terroristische Infrastruktur» der proiranischen Schiitenmiliz attackiert. Zuvor seien ausserdem erneut Waffenlager der Hisbollah in der Umgebung der Hauptstadt bombardiert worden. Keine der Angaben konnte zunächst unabhängig überprüft werden.

    Die Hisbollah wiederum setzte ihren Beschuss des Nordens Israels fort. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Abend zunächst ungefähr fünf Raketen auf die Hafenstadt Haifa abgefeuert. Trotz Abwehrfeuer seien Projektile in dem Gebiet eingeschlagen. Der Fall werde untersucht, hiess es. Laut der «Times of Israel» wurden fünf Menschen in Haifa durch Granatsplitter verletzt. Bilder zeigten Schäden auf einer Strasse. Darauf folgten weitere 15 Raketen aus dem Libanon, von denen einige laut dem Militär abgefangen wurden. Andere gingen nieder. In der Stadt Tiberias wurde laut der «Times of Israel» eine Person verletzt.

  • 0.57 Uhr

    Israel greift Vororte Beiruts an – Hisbollah beschiesst Haifa

    Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind am späten Sonntag erneut zum Ziel israelischer Luftangriffe geworden. Zugleich erklang in der nordisraelischen Stadt Haifa Luftalarm – und die Hisbollah reklamierte dort einen Angriff für sich.

    Das israelische Militär teilte mit, es seien mindestens fünf Geschosse identifiziert worden, die aus dem Libanon gekommen seien. Herabgestürzte Projektile seien in dem Gebiet gefunden worden. Das Militär präsentierte Aufnahmen von Trümmern entlang einer Strasse. Der Rettungsdienst Magen David Adom erklärte, eine minderjährige Person werde mit Schrapnellverletzungen behandelt, ausserdem ein Mann, der bei einer Detonation aus einem Fenster gestürzt sei.

    Ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas und anderer Extremisten auf das Land hat Israel im Libanon eine neue Front eröffnet. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hatte sich seit dem Tag nach der Hamas-Attacke vom 7. Oktober 2023 mit dem israelischen Militär im Grenzgebiet Scharmützel geliefert. Israel hat zudem Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff angekündigt.

  • Montag, 7. Oktober 2024, 0.02 Uhr

    Vereinte Nationen: «Unerbittliche Tragödie» in Nahost

    Ein Jahr nach den Terroranschlägen auf Israel hat das UN-Nothilfebüro (OCHA) die vergangenen zwölf Monate im Nahen Osten als «unerbittliche Tragödie» bezeichnet. «Keine Statistiken oder Worte können das Ausmass der physischen, psychischen und gesellschaftlichen Zerstörung, die stattgefunden hat, vollständig wiedergeben», sagte Joyce Msuya, die amtierende UN-Nothilfekoordinatorin.

    In israelischer Soldat in einem der vielen beim Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 zerstörten Häuser im Kibbuz Be'eri. (25. Oktober 2023) 
    In israelischer Soldat in einem der vielen beim Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 zerstörten Häuser im Kibbuz Be'eri. (25. Oktober 2023) 
    Bild: Keystone/EPA/Abir Sultan

    OCHA verurteilte die Anschläge der Hamas und anderer Terrorgruppen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei denen etwa 1.200 Menschen getötet und fast 5500 verletzt wurden. Es verurteilte die Verschleppung von mehr als 200 Menschen in den Gazastreifen. Sie seien dort unter anderem sexueller Gewalt ausgesetzt gewesen.

    Die anschliessenden israelischen Militärschläge im Gazastreifen hätten eine Katastrophe ausgelöst, hiess es weiter. Mehr als 41.000 Menschen seien nach Angaben der Hamas-Behörden getötet, fast 100.000 teils schwer verletzt worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von geschätzt 10'000 weiteren Toten unter den Trümmern.

    «Schulen, in denen vertriebene Familien untergebracht sind, wurden wiederholt beschossen, Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Spitäler wurden systematisch angegriffen, und Hilfskonvois wurden immer wieder blockiert und sogar beschossen», kritisierte OCHA. Menschen lebten mit extremen Entbehrungen, ohne ausreichend Essen oder medizinische Versorgung.

    Israels Militär wirft der Islamistenorganisation Hamas vor, Häuser, Kliniken, Moscheen sowie Schulgebäude und Universitäten im Gazastreifen für ihre Terrorzwecke zu nutzen und Anwohner als lebende Schutzschilde zu missbrauchen.

    OCHA rief andere Länder auf, ihren Einfluss geltend zu machen, damit das humanitäre Völkerrecht, das den Schutz von Zivilisten verlangt, eingehalten wird.

  • 23.17 Uhr

    Flugverbot im Iran wieder aufgehoben

    Der Iran nimmt den zivilen Flugverkehr am internationalen Flughafen von Teheran wieder auf. «Die Lage ist wieder normal, und der Flugverkehr läuft wieder», sagte ein Sprecher des Imam Khomeini Airport (IKA) der Nachrichtenagentur Ilna.

    Zuvor hatte die zivile Luftfahrtbehörde kurzfristig ein landesweites Flugverbot im Land verhängt. Von 21 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) bis 06.00 Uhr (04.30 Uhr MESZ) am Montag wurden alle Flüge im Land gestrichen. Als Grund wurden «betriebliche Einschränkungen» angeführt. Weitere Details wurden nicht genannt.

  • 22.48 Uhr

    Schwere Schäden durch Beschuss aus dem Libanon in Nordisrael

    Die israelische Polizei hat schwere Schäden durch Raketenbeschuss aus dem Libanon in der nordisraelischen Stadt Ma’alot Tarschiha gemeldet. Israelische Medien zeigten Bilder eines behelfsmässigen Gebäudes vor einem Wohnhaus in der Stadt, das in Flammen stand. Berichte über Verletzte lagen nicht vor.

    Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Sonntag Dutzende Raketen und zahlreiche Drohnen vom Libanon aus auf israelisches abgefeuert. Die meisten wurden abgefangen oder schlugen in offenen Gebieten ein.

  • 21.32 Uhr

    Tote und Verletzte nach israelischem Angriff im Libanon

    Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Weitere 13 wurden verletzt, als israelische Kampfflugzeuge den Ort Kayfun im Libanon-Gebirge angriffen, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

  • 21.27 Uhr

    500 Personen versammeln sich in Genf für Freilassung der Geiseln

    Fast 500 Personen haben sich am Sonntag in Genf versammelt, um die Freilassung der 101 Geiseln zu fordern, die seit dem Angriff vom 7. Oktober noch von der Hamas festgehalten werden. Mehrere Redner prangerten auch den Anstieg des Antisemitismus an, der darauf folgte.

    Sie hätte «niemals gedacht», dass sie ein Jahr später noch hier sein würde, sagte Nurit Braun im Namen des Kollektivs 7 - Schweiz. Auf dem Platz der Nationen waren Fotos der 101 Geiseln, die noch in Gaza sind, ausgestellt. Ebenso Bilder von etwa 370 jungen Menschen, die beim Musikfestival Nova vor einem Jahr getötet worden waren.

  • 20.56 Uhr

    Trauer und mahnende Worte an Gedenkanlass in Berner Synagoge

    Über 200 Menschen haben am Sonntagabend in der Berner Synagoge der Opfer des Hamas-Angriffs vor einem Jahr gedacht. Der Terror vom 7. Oktober habe tiefe Spuren in der israelischen Gesellschaft, aber auch in der jüdischen Gemeinschaft weltweit hinterlassen, hiess es.

    Für die Menschen in Israel sei das Leben seit dem Terrorangriff auf den Kopf gestellt, sagte Ralph Friedländer, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG). Aber auch für die Jüdinnen und Juden in der Schweiz habe sich das Leben grundlegend verändert.

    Ifat Reshef, die Botschafterin Israels in der Schweiz, zündet an einem Gedenkanlass in der Berner Synagoge eine Kerze an.
    Ifat Reshef, die Botschafterin Israels in der Schweiz, zündet an einem Gedenkanlass in der Berner Synagoge eine Kerze an.
    Bild: Keystone

    Der Antisemitismus sei massiv angestiegen. «Sogar unsere Kinder müssen sich in der Schule und an der Universität für einen Krieg rechtfertigen, mit dem sie nichts zu tun haben.» Das sei inakzeptabel.

    Die Jüdinnen und Juden seien mit einer noch nie erlebten Welle des Antisemitismus konfrontiert. Es sei naheliegend, dass die Darstellung Israels in vielen hiesigen Medien zu dieser Situation beigetragen habe.

    Schlimm seien auch die zahlreichen Sympathiekundgebungen für die Täter und die fehlende Bereitschaft, die Terroranschläge zu verurteilen, sagte Friedländer. Das erschwere den Dialog ungemein.

  • 20.14 Uhr

    Macron und Netanjahu streiten am Telefon

    Der französische Präsident Emmanuel Macron hat nach seiner Forderung nach einem Stopp von Waffenlieferungen an Israel mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert. Die Beiden hätten ein offenes Gespräch über die Lage im Nahen Osten geführt und akzeptiert, dass sie verschiedener Meinung seien, teilte Macrons Büro am Sonntag mit. Sie wollten sich einander aber verständlich machen.

    Macron bekräftigte den Angaben zufolge die Solidarität seines Landes mit dem israelischen Volk, insbesondere mit den Opfern, den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und ihren Familien. «Frankreichs Engagement für Israels Sicherheit ist unerschütterlich», versicherte Macron gegenüber Netanjahu. Doch Waffenlieferungen, die Verlängerung des Krieges im Gazastreifen und seine Ausweitung auf den Libanon brächten weder für Israelis noch für andere Menschen in der Region Sicherheit.

    Netanjahu hatte Macrons Forderung zuvor als Schande bezeichnet.

  • 18.33 Uhr

    Iran verhängt erneut landesweites Flugverbot

    Der Iran verhängt nach Angaben der zivilen Luftfahrtbehörde kurzfristig ein landesweites Flugverbot im Land. «Von 21 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) heute Abend bis 06.00 Uhr (04.30 Uhr MESZ) wurden alle Flüge im Land gestrichen», sagte ein Behördensprecher laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Isna. Als Grund wurden «betriebliche Einschränkungen» angeführt. Weitere Details wurden nicht genannt.

    Bereits in der vergangenen Woche hatte der Iran nach den Raketenangriffen auf Israel für fast 48 Stunden seinen Luftraum gesperrt. Aber auch nachdem die Sperre wieder aufgehoben wurde, gab es fast keine internationalen Flüge von und nach Teheran. Beobachter befürchten, dass die jüngste Entscheidung wegen eines bevorstehenden israelischen Gegenangriffs getroffen wurde.

  • 16.11 Uhr

    Anschlag an Busbahnhof im Süden Israels

    Bei Schüssen am Busbahnhof der südisraelischen Stadt Beerscheba ist eine Frau getötet worden, mehrere Menschen wurden verletzt. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus. Der Angreifer sei «neutralisiert» worden. Ob er festgenommen oder getötet wurde, geht aus dem Bericht nicht hervor. Nach Militärangaben war der Täter ein Beduine mit israelischer Staatsbürgerschaft. Der israelische Rettungsdienst berichtete von zehn Verletzten, die in einem Krankenhaus der Stadt behandelt wurden.

  • 15.29 Uhr

    Angesagter Club in Beirut ist jetzt Unterkunft für vertriebene Libanes*innen

    Beirut hat auch eine Reputation für seine Partys. Einer der angesagtesten Clubs ist die Skybar. Inzwischen gibt es dort aber keine DJ Sets mehr. Das Lokal hat rund 400 Libanes*innen aufgenommen, die vor den israelischen Angriffen geflüchtet sind, wie der britische «Guardian» berichtet. Ein Reuters-Journalist schreibt auf X, vor zwei Wochen hätten hier noch Gäste bis in die Morgenstunden getanzt und Champagner getrunken.

    Ein Mann, der mit seiner Familie im VIP-Bereich der Skybar mit seiner Familie Unterkunft gefunden hat, erzählt, die Moschee in der Nähe hätte ihre Türen geschlossen, während der Club Geflüchtete aufgenommen habe.

    Seit Beginn der israelischen Angriffe, die der Hisbollah gelten, sind 1,2 Millionen Menschen im Libanon auf der Flucht. Gemäss UNO-Angaben hat die libanesische Regierung 900 Unterkünfte eröffnet, diesen seien aber alle voll.

  • 14.40 Uhr

    Israel zeigt von Hamas und Hisbollah erbeutete Waffen

    Kurz vor dem Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas hat das israelische Militär Tausende Waffen zur Schau gestellt, die es bei seinem Feldzug gegen die militant-islamistische Palästinenser-Organisation erbeutet hat. Ausserdem zeigte die Armee am Sonntag auf einem Militärgelände südlich von Tel Aviv selbstgebaute Sprengsätze, wie sie die Hamas am 7. Oktober 2023 für das Durchbrechen des Grenzzauns eingesetzt haben soll. Diese seien nach jahrelangen Studien der israelischen Grenze während der von der Hamas organisierten gewalttätigen Proteste dort gebaut worden, hiess es.

    Waffen, die der militanten Hamas-Gruppe gehören und im vergangenen Jahr von israelischen Streitkräften erbeutet wurden, sind auf einem Militärstützpunkt zu sehen. 
    Waffen, die der militanten Hamas-Gruppe gehören und im vergangenen Jahr von israelischen Streitkräften erbeutet wurden, sind auf einem Militärstützpunkt zu sehen. 
    Bild: Ariel Schalit/AP
  • 14.32 Uhr

    19 Tote bei Angriff auf Moschee im Gazastreifen

    Bei einem offensichtlichen israelischen Luftangriff sind nach Angaben palästinensischer medizinischer Stellen im Gazastreifen mindestens 19 Menschen getötet worden. Der Angriff habe am frühen Sonntagmorgen eine Moschee getroffen, in der Vertriebene in der Nähe des Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhauses in der Stadt Deir al-Balah untergebracht waren, teilte das Spital in einer Erklärung mit.

    Ein Journalist der Nachrichtenagentur AP zählte die Toten in der Leichenhalle des Krankenhauses. Aus den Krankenhausunterlagen ging hervor, dass es sich bei den Toten ausschliesslich um Männer handelte. Ein weiterer Mann wurde nach Angaben des Krankenhauses schwer verletzt. Das israelische Militär äusserte sich nicht unmittelbar zu dem Angriff.

    Palästinenser tragen die Leiche einer Person, die unter den Trümmern einer zerstörten Moschee nach einem israelischen Luftangriff in Deir al-Balah gefunden wurde.
    Palästinenser tragen die Leiche einer Person, die unter den Trümmern einer zerstörten Moschee nach einem israelischen Luftangriff in Deir al-Balah gefunden wurde.
    Bild: Keystone/AP/Abdel Kareem Hana
  • 13.22 Uhr

    Mit beiden Händen zu bedienen: Explodierende Pager wurden in Israel hergestellt

    Die Kommunikationsgeräte, bei deren Explosion im September vor allem Mitglieder der Schiitenmiliz Hisbollah getötet oder verletzt wurden, stammten einem Medienbericht zufolge aus Israel. Die Pager und Funkgeräte, die wie Geräte von Firmen aus Fernost aussahen, seien vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad entwickelt und heimlich in Israel hergestellt worden, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf ungenannte israelische, arabische und US-Sicherheitsdienste. Eine offizielle Bestätigung gab es für den Bericht zunächst nicht.

    Die Batterien der Pager seien mit hochexplosivem Sprengstoff präpariert gewesen, der so gut wie nicht zu erkennen gewesen sei, schrieb die Zeitung weiter. Sie seien durch eine verschlüsselte Nachricht zur Explosion gebracht worden. Für die Entschlüsselung der Nachricht habe man zwei Knöpfe zugleich drücken müssen - um möglichst beide Hände zu verletzen und den Empfänger damit kampfunfähig zu machen.

    Die Hisbollah habe die Pager vom Typ AR924 erst seit Februar an ihre Mitglieder verteilt. Mit den Handy-Vorläufern kann man zwar nicht telefonieren, aber Mitteilungen erhalten. Ihr Vorteil aus Sicht der Hisbollah war, dass sie nicht wie Handys zu orten sind.

    39 Menschen starben wegen der Pager-Explosionen, rund 3000 wurden verletzt. 
    39 Menschen starben wegen der Pager-Explosionen, rund 3000 wurden verletzt. 
    KEYSTONE

    Die kurz nach den Pagern zur Explosion gebrachten Walkie-Talkies seien hingegen schon seit 2015 bei der Hisbollah in Benutzung gewesen und hätten Israel in Echtzeit Informationen aus der Organisation geliefert.

    Die Hisbollah habe die Pager von der Mitarbeiterin einer taiwanesischen Firma gekauft, die nicht wusste, dass die Geräte tatsächlich aus Israel stammten und mit Sprengstoff präpariert waren.

    Bei den Explosionen wurden mindestens 39 Menschen getötet und etwa 3000 zum Teil schwer verletzt. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Hisbollah-Mitglieder. Es gab aber auch zivile Opfer.

    Die mit dem Iran verbündete Hisbollah greift seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf den Süden Israels vor knapp einem Jahr Israel mit Raketen und Granaten an, aus «Solidarität» mit der Hamas im Gazastreifen, wie sie sagt. Dies werde bis zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen fortgesetzt.

  • 11.51 Uhr

    IKRK: unerträgliches Mass an Schmerz, Leid und Verlust

    Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) spricht nach den Terroranschlägen auf Israel am 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden israelischen Militärschlägen von einem «unerträglichen Mass an Schmerz, Leid und Verlust». «Dieses Jahr ist geprägt von gebrochenen Herzen und unbeantworteten Fragen. Familien wurden auseinandergerissen, und viele Angehörige werden noch immer gegen ihren Willen festgehalten. Zehntausende von Menschen wurden getötet, Millionen in der gesamten Region vertrieben», teilte das IKRK in Genf mit.

    Es hat alle Beteiligten erneut zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts aufgerufen. Die Würde der Menschen müsse geachtet werden. «Sie sind mit Rechten ausgestattet und sie haben Anspruch auf Schutz, humanitäre Hilfe und die Möglichkeit, in Sicherheit ein neues Leben aufzubauen», so das IKRK.

  • 11.18 Uhr

    Erneut schwere israelische Angriffe südlich von Beirut

    Israels Militär hat die Vororte südlich von Beirut nach libanesischen Angaben erneut schwer aus der Luft angegriffen. Bis zum Morgen meldete die Staatsagentur NNA dort rund 25 Angriffe, örtliche Medien berichteten ebenfalls von massiven Attacken im Laufe der Nacht und am Morgen.

    Unter anderem seien in der Gegend nahe dem internationalen Flughafen eine Tankstelle getroffen worden und ein Gebäude, in dem Arzneimitteln gelagert gewesen seien. In den Vororten südlich der Hauptstadt seien es die heftigsten Bombardierungen seit Beginn der israelischen Angriffe dort gewesen, berichtete NNA. Die Explosionen seien auch im Zentrum von Beirut zu hören gewesen.

    Auch im Süden setzte Israel die Angriffe fort, unter anderem im Raum Nabatijeh. Das Gesundheitsministerium teilte mit, es seien weitere 23 Menschen getötet und mehr als 90 weitere verletzt worden. Nach dessen Angaben wurden seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon vor einem Jahr mehr als 2.000 Menschen getötet und nahezu 10.000 weitere verletzt. Das Ministerium unterscheidet dabei nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern.

    Dahiyeh, südlicher Vorort von Beirut am 6. Oktober 2024.
    Dahiyeh, südlicher Vorort von Beirut am 6. Oktober 2024.
    KEYSTONE11.15
  • 11.15 Uhr

    Israel bereitet neuen Fluchtaufruf für Gaza-Bewohner vor

    Die israelische Armee hat zur Vorbereitung möglicher neuer Fluchtaufrufe an Bewohner im Norden des Gazastreifens nach eigener Dartstellung zwei Fluchtrouten in den Süden geöffnet. Während Bodentruppen mit Kampfpanzern auf das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorrückten, wurde mitgeteilt, dass eine sogenannte sichere Zone im Süden erweitert werde.

    Die Angaben der Armee liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Informationen.

    Fast alle Bewohner des weitgehend abgeriegelten Gazastreifens mussten während des Krieges schon mindestens einmal fliehen. Hilfsorganisationen beschreiben die humanitären Zustände als entsetzlich.

  • 10.41 Uhr

    Neuer Militäreinsatz Israels im Gazastreifen

    Vor dem Jahrestag des Massakers der Hamas und anderer Extremisten in Israel am 7. Oktober hat die israelische Armee erneut eine Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens begonnen. Panzerverbände seien seit der Nacht in das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorgerückt, teilte die Armee mit. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Angaben.

    Die Hamas habe versucht, sich im Gebiet von Dschabalia neu zu gruppieren, betonte die Armee. Das Gebiet sei von israelischen Verbänden eingekesselt worden. Die von der Armee veröffentlichten Fotos von Kampfpanzern, die durch sandiges Terrain fahren, gleichen denen vom Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober vergangenen Jahres.

    Palestinians examine a destroyed mosque following an Israeli airstrike in Deir al-Balah, Sunday, Oct. 6, 2024. (AP Photo/Abdel Kareem Hana)
    Palestinians examine a destroyed mosque following an Israeli airstrike in Deir al-Balah, Sunday, Oct. 6, 2024. (AP Photo/Abdel Kareem Hana)
    KEYSTONE
  • 23.12 Uhr

    Macron will Konferenz zur Unterstützung des Libanon organisieren

    Angesichts der verschärften Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine internationale Konferenz zur Unterstützung des Libanons organisieren. Sie soll noch im Oktober stattfinden, wie Macron laut französischen Medien am Ende des 19. Frankophonie-Gipfels in Paris verkündet hat.

    Ziel der Konferenz soll es demnach sein, humanitäre Hilfe zu leisten und die Sicherheit im Süden des Landes zu stärken. Nähere Details nannte Macron nicht. Der zweitägige Gipfel der frankophonen Länder, der 88 Staaten und Regierungen vereint, endete am Samstag.

    Man habe sich auf dem Gipfel einstimmig für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand ausgesprochen und das Engagement für die Deeskalation der Spannungen in der Region zum Ausdruck gebracht, wurde der Staatschef unter anderem vom Radiosender «Europe 1» zitiert.

  • 22.52 Uhr

    Israels Armee: Hisbollah feuert 130 Geschosse auf Israel

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach Angaben des israelischen Militärs Israel wieder heftig beschossen. Die Schiitenorganisation habe rund 130 Flugkörper Richtung Israel gefeuert, teilte das israelische Militär mit. In den vergangenen Tagen hatte die Armee mitunter auch noch mehr Geschosse aus dem Nachbarland registriert. Berichte über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.

    Israels Armee greift derweil auch weiter Ziele im Libanon an, um dort eigenen Angaben nach die vom Iran unterstützte Hisbollah zu schwächen und von der Grenze zu vertreiben.

  • 22.50 Uhr

    Tausende demonstrieren in Israel wieder für Geisel-Deal

    Kurz vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Massakers am 7. Oktober haben in Israel wieder Tausende für einen Deal mit der Hamas über die Freilassung der verbliebenen Geiseln demonstriert. Die Kundgebungen waren nicht so gross wie sonst oftmals, weil es vielerorts Beschränkungen bei Versammlungen gibt. Hintergrund ist die Sicherheitslage im Land.

    Bei der Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv waren israelischen Medien zufolge rund 2000 Demonstranten - so viele sind in Zentralisrael derzeit auch nur erlaubt. Das Heimatfrontkommando hatte die Teilnehmerzahl von Veranstaltungen im Freien in der Region noch am Abend um 1000 Personen erhöht.

    Auch in vielen anderen Orten im Land gab es wieder Proteste für ein Abkommen, das auch eine Waffenruhe im Gaza-Krieg vorsieht.

  • 21.48 Uhr

    Ungenehmigte Pro-Palästina-Demo in Rom artet aus

    Bei einer ungenehmigten propalästinensischen Kundgebung kam es heute in Rom zu chaotischen Szenen: Vermummte Demonstranten warfen Flaschen und Böller auf die Polizei. Diese reagierte mit Tränengas und Wasserwerfern. Wie die italienische Zeitung «Corriere della Sera» schreibt, sollen dabei mindestens vier Protestierende festgenommen und 30 Polizisten verletzt worden sein.

  • 19.08 Uhr

    Israels Armeechef: Keine Zugeständnisse an Hisbollah

    Israels Armeechef Herzi Halevi hat erneut ein entschiedenes Vorgehen gegen die libanesische Hisbollah-Miliz angekündigt. «Wir müssen weiterhin Druck auf die Hisbollah ausüben und dem Feind weiteren und kontinuierlichen Schaden zufügen, ohne Zugeständnisse und ohne Ruhepause für die Organisation», sagte der israelische Generalstabschef nach Angaben der Armee.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Ende September bereits angekündigt, dass Israel die Hisbollah mit aller Kraft schlagen werde und nicht aufhören werde, ehe Israels Ziele, vor allem die Rückkehr der israelischen Vertriebenen in ihre Heimatorte im Norden des Landes, erreicht seien. Kurz zuvor hatte eine Staatengruppe um die USA und Deutschland eine Kampfpause gefordert, um in der Zeit eine diplomatische Lösung des Konflikts zu erreichen.

    Israel befürchtet, die mit dem Iran verbündete Hisbollah könnte sich im Falle einer Waffenruhe von den schweren Schlägen der vergangenen Tage und Wochen erholen und sich neu gruppieren.

  • 19.05 Uhr

    Angriffe auf Gesundheitswesen im Libanon nehmen zu

    Die Vereinten Nationen verzeichnen einen schnellen Anstieg von Angriffen auf das Gesundheitswesen im Libanon. «In den vergangenen Tagen haben wir einen alarmierenden Anstieg von Angriffen auf das Gesundheitswesen im Libanon gesehen», erklärte Imran Riza, UN-Hilfskoordinator für das Land. «Arbeiter im Gesundheitswesen zahlen mit ihrem Leben den grössten Preis. Das Gesundheitssystem steht am Rand des Zusammenbruchs.»

    Nach UN-Angaben wurden seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon mehr als 70 Arbeiter im Gesundheitswesen getötet, darunter zuletzt 28 innerhalb von 24 Stunden. Die Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und Schäden an solchen Einrichtungen würden steigen, teilte Rizas Büro kürzlich mit.

    Das Ärztesyndikat im Libanon sprach von einem «Massaker Israels gegen libanesisches medizinisches Personal». Israel würde Notärzte daran hindern, Verletzte zu evakuieren. Drei Krankenhäuser hätten nach israelischen Angriffen den Betrieb einstellen müssen.

  • 18.25 Uhr

    Israels Armee ordnet erstmals seit Wochen wieder Evakuierung im Gazastreifen an

    Erstmals seit mehreren Wochen hat die israelische Armee wieder die Evakuierung von Gebieten im Gazastreifen angeordnet. Die am Samstag im Onlinedienst X veröffentlichte Anordnung gilt für Gebiete nahe des sogenannten Netzarim-Korridors im Zentrum des Palästinensergebiets. Die israelischen Streitkräfte würden sich darauf vorbereiten, «grosse Gewalt» gegen Kämpfer der militanten Palästinenserorganisation in diesen Gebieten anzuwenden, hiess es.

    Der strategisch wichtige Netzarim-Korridor wird von der israelischen Armee besetzt gehalten und teilt den Gazastreifen in zwei Hälften. «Hamas und die terroristischen Organisationen setzen ihre terroristischen Aktivitäten innerhalb Ihres Gebiets fort, und folglich werden die IDF (Abkürzung für die israelische Armee) mit grosser Gewalt gegen diese Elemente vorgehen», hiess es in der  Anordnung. Ihr war eine Karte mit den genauen Zonen angehängt, aus denen sich die Bewohner fortbegeben sollen.

  • 18.23 Uhr

    17 Tonnen Arzneimittel im Libanon eingetroffen

    Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat 17 Tonnen dringend benötigter Arzneimittel in den Libanon geliefert. Darunter sei unter anderem chirurgische Ausrüstung zur Behandlung von Traumata, Verbrennungen und anderen Verletzungen, teilte das IKRK mit. Das Gesundheitssystem des Landes «war schon strapaziert und steht wegen des laufenden bewaffneten Konflikts jetzt extrem unter Druck». Die Mittel sollten an Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land gehen mit einem Fokus auf zwei Häuser im Raum Beirut und im Süden des Landes.

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO brachte mit einem Flugzeug aus Dubai die Hilfsgüter ins Land. Die WHO versuche, weitere Lieferungen einzufliegen, teilte deren Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei X mit. Mit der aktuellen Lieferung könnten 100.000 Patienten behandelt werden.

  • 16.56 Uhr

    Kontakt zu Nasrallah-Nachfolger Safi al-Din abgebrochen

    Die Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben seit Freitag keinen Kontakt mehr zu ihrem führenden Kommandeur Haschim Safi al-Din. Die Verbindung sei seit den israelischen Luftangriffen im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht zum Freitag «verloren» gegangen, sagte am Samstag ein hochrangiger Hisbollah-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP.

    Haschim Safi al-Din (r.), Chef des Hisbollah-Exekutivrats, nimmt an einer Kundgebung teil, um Solidarität mit den Palästinensern im Konflikt mit Israel zu zeigen. (Archiv)
    Haschim Safi al-Din (r.), Chef des Hisbollah-Exekutivrats, nimmt an einer Kundgebung teil, um Solidarität mit den Palästinensern im Konflikt mit Israel zu zeigen. (Archiv)
    Marwan Naamani/dpa

    Ob sich Haschim Safi al-Din an dem angegriffenen Ort aufgehalten habe oder «wer dort mit ihm zusammen gewesen ist», sei nicht bekannt, fügte der Miliz-Vertreter, der anonym bleiben wollte, hinzu.

    Safi al-Din wurde nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff in der vergangenen Woche als dessen möglicher Nachfolger gehandelt. Das US-Nachrichtenportal «Axios» und das israelische Portal «Ynet» hatten am Freitag unter Berufung auf israelische Regierungsvertreter berichtet, dass sich die israelischen Angriffe im Süden Beiruts gegen Safi al-Din gerichtet hätten. Die israelische Armee hatte diese Berichte am Freitag auf AFP-Anfrage nicht bestätigt.

  • 15.31 Uhr

    Macron fordert Lieferstopp von Waffen für Gaza-Kämpfe an Israel

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich am Samstag für einen Lieferstopp von Waffen an Israel ausgesprochen, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen. Heute sei es vorrangig, zu einer «politischen Lösung» zurückzukehren und Waffenlieferungen «für die Kämpfe im Gazastreifen zu beenden», erklärte Macron am Samstag im Radiosender France Inter. «Frankreich liefert keine», betonte er weiter.

  • 15.04 Uhr

    Irans Aussenminister bekräftigt Bemühungen um Waffenruhe

    Der iranische Aussenminister Abbas Aragtschi hat bei seinem Besuch in Syrien die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen bekräftigt. «Die wichtigste Frage heute ist die Waffenruhe, besonders im Libanon und im Gazastreifen», sagte Aragtschi am Samstag bei seiner Ankunft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor Journalisten. Weiter sagte Aragtschi: «Es gibt Initiativen, es gibt Konsultationen, von denen wir hoffen, dass sie erfolgreich sein werden.» Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

    Als den Zweck seiner Reise nach Damaskus nannte der iranische Aussenminister «die Fortsetzung der Konsultationen über die Entwicklungen in der Region».

    In Damaskus traf Aragtschi auch mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zusammen. Dieser bezeichnete den iranische Raketenangriff auf Israel als «Lektion» für Israel, wie sein Büro mitteilte. Der Angriff sei «eine starke Antwort und eine Lektion für das zionistische Gebilde» gewesen, erklärte Assad demnach während eines Gesprächs mit Aragtschi.

    Es ist Aragtschis erster Besuch in Damaskus seit seinem Amtsantritt im August. Zuvor hatte der Diplomat die libanesische Hauptstadt Beirut besucht. Dort hatte er Teherans Unterstützung für die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon betont.

    Aragtschis Besuch in der Region erfolgt ein Jahr nach dem Grossangriff der vom Iran unterstützten radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel, der den Krieg im Gazastreifen auslöste. Es war zudem der erste Besuch eines ranghohen iranischen Regierungsvertreters in der Region seit der Tötung des Anführers der pro-iranischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, bei einem israelischen Angriff Ende September in Beirut. Die Hisbollah im Libanon ist ebenso wie die Hamas im Gazastreifen Teil der vom Iran angeführten «Achse des Widerstands» gegen Israel.

  • 14.32 Uhr

    Tausende an propalästinensischer Kundgebung in Basel

    Mehrere tausend Menschen haben sich am Samstagnachmittag im De-Wette-Park beim Bahnhof SBB in Basel zur nationalen propalästinensischen Kundgebung versammelt. Die Demonstration war von den Behörden bewilligt worden.

    Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Föderation Schweiz-Palästina. Der Aufruf wurde von rund hundert Organisationen, von diversen Palästina-Komitees über Linksaussen-Parteien bis zu queer-feministischen Bewegungen, mitunterzeichnet.

    Die Teilnehmenden fordern unter anderem einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und im Libanon, wirtschaftliche Sanktionen gegen Israel und die Einstellung der Zusammenarbeit der Schweiz mit Israel auf wissenschaftlicher Ebene.

  • 13.32 Uhr

    Hamas bestätigt Tod eines Kommandeurs bei Angriff im Libanon

    Die Hamas hat den Tod eines ihrer Kommandeure im Libanon bestätigt. Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Bedawi etwa fünf Kilometer nördlich von der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff auch Alis Frau und seine beiden Kinder getötet worden seien. Libanesische Sicherheitskreise hatten zuvor bestätigt, dass bei dem Angriff eine Wohnung von einer Drohne getroffen wurde.

  • 11.21 Uhr

    Hisbollah-Kommandozentrale in Moschee im Libanon angegriffen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Moschee neben einem Krankenhaus im Südlibanon bombardiert. In dem Gotteshaus sei eine Kommandozentrale der Schiitenmiliz Hisbollah versteckt gewesen, teilte die Armee weiter mit. Von dort aus habe die Terrororganisation Angriffe auf israelische Soldaten und auf Israel geplant und ausgeführt.

    Die nationale libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, auch das an die Moschee angrenzende Krankenhaus Salah Ghandour in der Stadt Bint Dschubail sei bei dem Angriff am Freitag getroffen worden. Mindestens neun Mitglieder des medizinischen Personals seien verletzt worden. Das Personal des Krankenhauses sei zum grössten Teil evakuiert worden.

    Über das Schicksal der Patienten wurde zunächst nichts bekannt. Ihre Verlegung in andere Krankenhäuser dürfte wegen der kriegsähnlichen Lage im Südlibanon jedoch sehr schwierig sein. Zudem haben schon mindestens vier Krankenhäuser im Südlibanon wegen der Kämpfe den Betrieb eingestellt. Die restlichen sind überfüllt.

    Die israelische Armee betonte, vor dem Angriff seien Warnungen an Anwohner und das Krankenhaus verschickt worden. Zudem habe es Gespräche mit Vertretern von Ortschaften gegeben, in denen die Hisbollah Krankenhäuser für militärische Zwecke missbraucht habe. Dabei sei gefordert worden, solche militärischen Aktivitäten in Krankenhäusern sofort zu beenden.

    Alle Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

  • 11.08 Uhr

    Israel warnt Vertriebene vor Rückkehr

    Das israelische Militär hat geflüchtete Libanesen dazu aufgerufen, nicht zu ihren Wohnorten zurückzukehren. Die israelischen Angriffe auf Dörfer im Libanon würden fortgesetzt, erklärte ein Armeesprecher auf der Plattform X. Um welche Dörfer es sich handelte, führte er nicht genauer aus. Seit Beginn der intensiven Angriffe ruft das israelische Militär die Menschen in bestimmten Gebieten des Libanons immer wieder zur Flucht auf. Darauf folgen in der Regel Luftangriffe der israelischen Armee.

  • 7.52 Uhr

    Biden ist gegen Angriff auf Irans Ölfelder, Trump würde zuerst die Atom-Anlagen attackieren

    US-Präsident Joe Biden rät Israel von Angriffen auf die Infrastruktur der iranischen Öl-Industrie ab. «Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen», sagte Biden bei einem überraschenden Auftritt in der regelmässigen Pressekonferenz des Weissen Hauses, die normalerweise von seiner Sprecherin abgehalten wird.

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump widersprach ihm jetzt: «Seine Antwort hätte sein sollen: Zielt zuerst auf die Atomanlagen und macht euch über den Rest später Gedanken», sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Fayetteville im US-Bundesstaat North Carolina.

    Die gegenseitigen Angriffe Israels und Irans bewegen den Ölpreis bereits. Innert Wochenfrist ist ein Fass Öl an den Rohstoffmärkten fast 10 Prozent teurer geworden. Würde Israel Irans Ölfelder direkt angreifen, könnte das den Ölpreis weiter in die Höhe treiben. Analyst*innen halten über 100 Dollar für möglich, wie die «NZZ» schreibt. Aktuell liegt der Preis für ein Fass Öl der Sorte Brent immer noch tiefer als vor einem Jahr, wie auch vor drei Monaten.

    Der Ölpreis steigt seit der Eskalation zwischen Iran und Israel steil an, liegt aber immer noch tiefer als im Schnitt des verganen Jahres.
    Der Ölpreis steigt seit der Eskalation zwischen Iran und Israel steil an, liegt aber immer noch tiefer als im Schnitt des verganen Jahres.
    Wallstreet Online
  • 5. Oktober 7.24 Uhr

    Israel greift das Landesinnere des Libanon an

    Israels Luftwaffe hat in der Nacht laut örtlichen Sicherheitsquellen Ziele weit im Landesinneren des Libanons angegriffen. Demnach traf eine Drohne nahe der Hafenstadt Tripoli im Nordwesten eine Wohnung in einem palästinensischen Flüchtlingslager. Dem Vernehmen nach soll es Tote und Verletzte geben. Es sei der erste Angriff dieser Art auf das Gebiet, seit Israel vor mehr als zwei Wochen seine Offensive begann, hiess es. Auch in südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut sowie im Bekaa-Tal im Osten wurden erneut Angriffe gemeldet. Von Israels Armee gab es zunächst keine Angaben.

    Unterdessen herrscht im Nahen Osten kurz vor dem ersten Jahrestag des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober nervöses Warten auf die angekündigte Vergeltung Israels für Irans kürzlichen Raketenangriff. Israel habe der Regierung von US-Präsident Joe Biden nicht zugesichert, dass ein möglicher Angriff auf die iranischen Atomanlagen vom Tisch ist, sagte ein hochrangiger Beamter des US-Aussenministeriums dem US-Fernsehsender CNN. Biden hatte sich am Mittwoch gegen einen solchen Angriff ausgesprochen.

    Dahiyeh, Beirut, Libanon am 5. Oktober 2024.
    Dahiyeh, Beirut, Libanon am 5. Oktober 2024.
    KEYSTONE / AP Photo / Bilal Hussein
  • 23.13 Uhr

    UN geben weitere Millionenhilfen für Libanon frei

    Für die Notversorgung der Zivilbevölkerung im Libanon sind weitere zwei Millionen Dollar (rund 1,7 Millionen Franken) aus einem für das Land eingerichteten Hilfsfonds freigegeben worden. Die Massnahme habe der UN-Nothilfekoordinator für den Libanon, Imran Riza, veranlasst, teilte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag mit. Aus dem sogenannten Lebanon Humanitarian Fund sind demnach bereits zehn Millionen Dollar geflossen sowie zusätzliche zehn Millionen Dollar aus dem zentralen Nothilfe-Topf der Vereinten Nationen.

    Dujarric ergänzte, eine Maschine mit medizinischen Versorgungsgütern von der Weltgesundheitsorganisation sei am Freitag in Beirut gelandet. Am Bord seien Produkte für die Behandlung Zehntausender verletzter Menschen. Weitere Flüge würden noch für Freitag und die kommenden Tage erwartet.

  • 21.44 Uhr

    Niederlande fliegen 185 Menschen aus dem Libanon aus

    Mit einer Maschine des niederländischen Militärs haben angesichts der Eskalation im Nahostkonflikt 185 Menschen die libanesische Hauptstadt Beirut verlassen. Etwas mehr als 100 von ihnen seien niederländische Staatsbürger, teilte das Aussenministerium in Den Haag mit.

    Auch Belgier, Finnen und Iren waren an Bord des Airbus A330, der am Freitagabend auf dem Luftwaffenstützpunkt in Eindhoven landete. An diesem Samstag sei ein weiterer Evakuierungsflug geplant, berichtete die Nachrichtenagentur ANP.

    Bis Freitagabend hatten sich demnach rund 500 Menschen für eine Rückholung aus dem Libanon in die Niederlande angemeldet. Zuvor hatten bereits mehrere andere Staaten Hunderte ihrer Bürger ausgeflogen – darunter Deutschland, Grossbritannien, Italien und Spanien.

  • 20.59 Uhr

    Biden rät Israel von Angriffen auf Irans Öl-Industrie ab

    US-Präsident Joe Biden rät Israel von Angriffen auf die Infrastruktur der iranischen Öl-Industrie ab. «Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen», sagte Biden bei einem überraschenden Auftritt in der regelmässigen Pressekonferenz des Weissen Hauses, die normalerweise von seiner Sprecherin abgehalten wird.

    Biden erklärte, die Israelis hätten sich bislang nicht festgelegt, wie sie auf den jüngsten iranischen Angriff von Dienstagabend reagieren wollten. Auf die Frage, ob er mit der israelischen Regierung dazu in Kontakt stehe, sagte er, man stehe in kontinuierlichem Austausch und führte aus: «Ich gehe davon aus, dass wir eine Diskussion darüber führen werden, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben, wie sie reagieren werden.»

    Biden hatte zuvor gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen diskutieren. Die Äusserung führte prompt zu Verunsicherung an den Märkten. Am Mittwoch hatte Biden sich bereits zudem gegen eine israelische Attacke auf iranische Atomanlagen ausgesprochen.

    Der US-Präsident betonte nun, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, sagte aber auch: «Die Israelis müssen sehr viel vorsichtiger sein, was den Umgang mit zivilen Opfern angeht.»

  • 18.50 Uhr

    Israelische Armee: 180 Geschosse aus dem Libanon abgefeuert

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge wieder intensiven Beschuss aus dem Libanon registriert. Rund 180 Geschosse seien aus dem Nachbarland Richtung Israel gefeuert worden, teilte das israelische Militär mit. In den vergangenen Tagen hatte die Armee mitunter auch noch mehr Geschosse gezählt. Im Norden Israels heulten wieder etliche Male die Sirenen. Berichte über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.

    Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte mehrere Angriffe auf Stellungen in Israel für sich.

    Israels Armee greift derweil auch weiter Ziele im Libanon an, um dort eigenen Angaben nach die vom Iran unterstützte Schiitenorganisation Hisbollah zu schwächen und von der Grenze zu vertreiben.

  • 18.27 Uhr

    Angriffe aus Israel: Drei Spitäler im Libanon stellen Betrieb ein

    Angesichts des anhaltenden israelischen Beschusses haben drei Krankenhäuser im Libanon am Freitag ihren Betrieb eingestellt. Das Sainte-Thérèse-Krankenhaus am Rande der südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut meldete laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA «schwere Schäden». Zudem war demnach am Donnerstag die Umgebung des Gebäudes von «israelischen Kampfflugzeugen» beschossen worden.

    Das Mais-al-Dschabal-Krankenhaus unweit der Grenze zu Israel kündigte ebenfalls «die Einstellung der Arbeit aller Abteilungen» an und begründete dies unter anderem mit «feindlichen Angriffen auf das Krankenhaus» seit Oktober vergangenen Jahres. Zudem gebe es Probleme bei der Versorgung und dem Zugang des Personals.

    Der Direktor des staatlichen Krankenhauses von Mardsch Ajun im Südlibanon, Mouenes Kalakesch, sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei einem israelischen Luftangriff am Haupteingang der Klinik seien Rettungswagen und Sanitäter getroffen worden. Laut NNA wurden bei dem Luftangriff vier Sanitäter des der Hisbollah-Miliz nahestehenden Islamischen Gesundheitskomitees getötet. Personalkürzungen sowie der jüngste Angriff hätten die Schliessung des Krankenhauses erforderlich gemacht, sagte Kalakesch.

    Israel geht seit Tagen mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Zu Beginn der Woche startete das israelische Militär zudem nach eigenen Angaben einen «begrenzten» Bodeneinsatz im Süden des Nachbarlandes. Der Iran wiederum griff Israel am Dienstagabend mit rund 200 Raketen ab, die meisten konnten abgefangen werden. Israel drohte dem Iran daraufhin mit Vergeltung.

  • 17.22 Uhr

    Militär: Zwei Soldaten durch Drohnenangriff in Nordisrael getötet

    Durch einen Drohnenangriff sind zwei israelische Soldaten nach Militärangaben im Norden des Landes getötet worden. Mindestens zwei weitere seien durch die Attacke vom Freitag schwer verwundet worden, teilten die Streitkräfte mit.

    Die Drohne sei vom Osten aus ins Land eingedrungen. Weitere Details nannte das Militär zunächst nicht. Beim Vorstoss israelischer Bodentruppen in den Süden des Libanon kamen laut den Streitkräften zudem bisher neun Soldaten ums Leben. Die Offensive begann Anfang dieser Woche.

  • 17.02 Uhr

    TV-Sender der Huthi meldet Explosionen im Jemen

    Im Jemen haben sich in der strategisch wichtigen Hafenstadt Hudaida mehrere Explosionen ereignet. Der TV-Sender Al-Masirah, der als Sprachrohr der Huthi-Rebellen gilt, berichtete über mindestens vier Luftangriffe in der Küstenstadt. Berichte über Opfer oder die genauen Ziele gab es zunächst nicht.

  • 16.45 Uhr

    Israel: 250 Hisbollah-Mitglieder seit Bodenoffensive getötet

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Südlibanon rund 250 Mitglieder der Hisbollah getötet.

    «Es ist uns gelungen, der Hisbollah einen schweren Schlag zu versetzen», sagte Armeesprecher Nadav Schoschani. Unter den Getöteten seien rund 20 Kommandeure, davon fünf Bataillonskommandeure. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 100 Hisbollah-Mitglieder etwa bei Nahkämpfen und bei Luftangriffen ums Leben gekommen. Die Hisbollah äußerte sich dazu zunächst nicht.

    Israels Armee teilte weiter mit, insgesamt seien mehr als 2.000 militärische Ziele angegriffen worden, darunter Waffenlager und Abschussrampen.

  • 15.59 Uhr

    Iran droht Israel mit härteren Vergeltungsschlägen

    Irans Aussenminister Abbas Araghchi hat Israel für den Fall eines Angriffs mit harter Vergeltung gedroht. Araghchi sagte am Freitag bei einem Besuch in Beirut, die nächste Reaktion werde noch «schärfer sein als die vorherige». Der Iran hatte am Dienstag mindestens 180 Raketen auf Israel abgefeuert.

  • 11.08 Uhr

    Kurz nach israelischen Luftangriffen landet Irans Aussenminister in Beirut

    Der iranische Aussenminister Abbas Araghchi ist in Beirut eingetroffen, um sich mit der libanesischen Regierung zum Krieg zwischen Israel und der Hisbollah zu beraten. Der Iran ist der grösste Unterstützer der schiitischen Hisbollah und hat über die Jahre hinweg mehrere Milliarden Dollar und Waffen an die Miliz geschickt.

    Araghchi traf in Beirut ein, während Israel mehrere Luftangriffe gegen den Libanon geflogen haben soll, etwa im Süden der Hauptstadt und im östlichen Bekaa-Tal. Arabische Kommentatoren bezeichnen den Flug des iranischen Ministers als kühne Tat. Vor einer Woche hat die libaneische Flugsicherheit einem Flugzeug aus dem Iran untersagt, in den libanesischen Luftraum einzudringen, weil Israel gewarnt hatte, Gewalt gegen Flugzeuge aus dem Iran anzuwenden.  

    Arabische Kommentatoren schreiben zu, im Flugzeug des Aussenministers seien mehrere Tonnen medizinische Hilfsgüter.

  • 10.32 Uhr

    Israel greift angeblich libanesisch-syrischen Grenzübergang an

    Hunderttausende Menschen im Libanon fliehen vor den massiven israelischen Angriffen in Richtung Syrien. Nun soll das israelische Militär Zufahrtsstrassen zu einem der Grenzübergänge zwischen dem Libananon und Syrien angegriffen haben. Sicherheitskreise und Grenzbeamte meldeten, dass der Übergang Masnaa infolge der Angriffe geschlossen werden musste. Die Armee in Israel gab auf Nachfrage an, die Angelegenheit zu prüfen.

    Der Fernsehsender CNN zeigte Aufnahmen von einem großen Krater, die den Einschlag auf der Straße dokumentieren sollen. Diese Angaben konnten derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

    Der Übergang wurde in den vergangenen Tagen von Zehntausenden Menschen zur Flucht nach Syrien genutzt. Der israelischen Armee zufolge soll die Hisbollah über Syrien Waffen in den Libanon schmuggeln.

  • 6.22 Uhr

    Erneut schwere israelische Luftangriffe in Beirut – Ziel soll neuer Hisbollah-Anführer sein

    Die libanesische Hauptstadt Beirut ist in der Nacht erneut Ziel massiver Luftangriffe des israelischen Militärs geworden. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von schweren Explosionen. Unbestätigten Berichten zufolge galt der Angriff Haschim Safi al-Din, dem Chef des Exekutivrats der Hisbollah-Miliz. Er wird als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah gehandelt. Vonseiten der israelischen Armee gab es zu den erneuten Angriffen in Beirut zunächst keine Angaben.

    Die Angriffe erfolgten laut libanesischen Sicherheitskreisen erneut in südlichen Vororten, die vor allem von der Hisbollah kontrolliert werden. Auf Videoaufnahmen waren Detonationen über der Stadt zu hören, gewaltige Flammen und Rauchschwaden stiegen in den Nachthimmel auf. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude in den südlichen Vororten in arabischer Sprache zur Evakuierung aufgefordert. Die Angriffe ereigneten sich, während Israels Truppen und Panzer zugleich gegen die Hisbollah im Südlibanon kämpfen. Erklärtes Ziel Israels ist es, die proiranische Schiitenmiliz von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60'000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

    Brände nach israelischen Luftangriffen auf Beirut in der Nacht auf Freitag. 
    Brände nach israelischen Luftangriffen auf Beirut in der Nacht auf Freitag. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Hussein Malla
  • 5.01 Uhr

    Experte: Israels Vorgehen im Libanon ähnelt Gaza-Taktik

    Die Hisbollah sei zwar nach den jüngsten massiven Angriffen der israelischen Armee geschwächt, habe aber ihre Fähigkeiten als Guerillakampftruppe im Süden des Landes erhalten, hat die «Washington Post» einen pensionierten libanesischen Armeegeneral zitiert. «Die Hisbollah hofft, dass die Israelis tiefer in den Libanon eindringen werden», sagte er. «Der Luftkrieg, den die Israelis geführt haben, war sehr erfolgreich. Wenn sie am Boden bleiben, wird die Hisbollah den Krieg bekommen, den sie will», sagte Hussein Ibish vom Arab Gulf States Institute, einer Denkfabrik in Washington, dem «Wall Street Journal».

    Statt die Erfahrungen vorheriger Bodenoffensiven im Südlibanon von 1978 und 2006 zu wiederholen, die Israel keine dauerhaften Sicherheitsgewinne brachten, ähnele Israels aktueller Krieg im Libanon eher dem Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen, sagte Sanam Vakil, Leiter des Nahostprogramms der Londoner Denkfabrik Chatham House, der US-Zeitung. «Ich gehe davon aus, dass sie, wie im Gazastreifen, die Drohung einer langfristigen Präsenz als Verhandlungsinstrument nutzen werden», so Vakil.

    Die Hisbollah hat sich bisher jedem israelischen Druck widersetzt, ihren Raketenbeschuss vom Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zu entkoppeln. Sie will erst bei einer Waffenruhe in Gaza die Angriffe einstellen. Die monatelangen Bemühungen der USA, Katars und Ägyptens um eine Waffenruhe im Gazastreifen sind jedoch im Sande verlaufen. Die USA als Israels wichtigster Verbündeter verteidigten Israels jüngste Angriffe im Libanon.

  • 4.50 Uhr

    UN-Friedensmission will Positionen im Libanon vorerst halten

    Die Friedenssoldaten der Vereinten Nationen im Süden des Libanon werden vorerst auf ihren Positionen bleiben. Das sagte der Leiter der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix - ungeachtet einer israelischen Aufforderung vor dem Beginn der israelischen Bodenoperationen dort, einige Orte zu räumen.

    Der Kommandeur und Verbindungsoffiziere der Mission Unifil im Libanon blieben in stetem Austausch mit dem israelischen Militär und der libanesischen Armee, sagte er. Dies sei «sehr wichtig», um die mehr als 10'000 Blauhelme im Land zu schützen. Unifil sei «der einzige Kommunikationskanal zwischen den Parteien», sagte Lacroix. «Die Friedenstruppen arbeiten auch mit Partnern zusammen, um alles zu tun, was sie können, um die Bevölkerung zu schützen.»

    Unifil habe das Szenario eines begrenzten und gezielten Bodeneinsatzes Israels im Libanon vorausgesehen und gründlich darüber diskutiert, ob die Friedenstruppen bleiben sollten oder nicht. Und für den Moment sei entschieden worden, dass man bleibe. Die Lage werde jedoch laufend geprüft. Pläne sowohl für schlechte als auch für gute Szenarien stünden bereit. Die Konfliktparteien hätten eine Pflicht, die UN-Friedenssoldaten zu schützen, betonte er.

    Israelische Bodentruppen waren am Dienstag in den Südlibanon eingedrungen. Es war eine weitere Eskalationsstufe im Konflikt zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah.

    Die UN-Friedensmission im Libanon wurde 1978 zur Überwachung des Abzugs der israelischen Truppen aus dem Südlibanon eingerichtet. Der Sicherheitsrat weitete die Mission nach einer einmonatigen militärischen Auseinandersetzung zwischen Israel und der Hisbollah im Jahr 2006 aus.

  • 2.14 Uhr

    Israelisches Militär: Rauchgranaten mit weissem Phosphor im Bestand

    Das israelische Militär verfügt nach eigenen Angaben über Rauchgranaten, die weissen Phosphor enthalten. Es bestätigte indes nicht, bei einem Angriff unweit des Zentrums der libanesischen Hauptstadt Beirut mit neun Toten am Mittwochabend eine Phosphorbombe eingesetzt zu haben. In den Stunden nach der Attacke hatten Anwohner von einem schwefelartigen Geruch berichtet. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur beschuldigte Israel, international geächtete Phosphorbomben eingesetzt zu haben. Sieben der Getöteten waren nach Angaben der Hisbollah Mitarbeiter und Ersthelfer einer Zivilschutzeinheit der Miliz.

    Die vom Militär eingesetzten Rauchgranaten enthielten keinen weissen Phosphor, teilte die israelische Armee mit. Man verfüge aber wie viele westliche Armeen über Rauchgranaten, die den Stoff enthielten und die nicht verboten seien. Menschenrechtsgruppen haben Israel in der Vergangenheit vorgeworfen, Brandgranaten mit weissem Phosphor auf Städte und Dörfer im Südlibanon abgefeuert zu haben.

  • 1.48 Uhr

    Israel will weiteren Hisbollah-Kommandeur getötet haben

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren ranghohen Kommandeur der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah getötet. Mohammed Anissi sei kürzlich bei einem Luftangriff ums Leben gekommen, der auf den Geheimdienst der Hisbollah abgezielt habe, teilte die israelische Armee mit. Die Hisbollah äusserte sich zunächst nicht dazu. Nach Angaben des Militärs war Anissi an der Entwicklung präzisionsgelenkter Raketen beteiligt.

  • Freitag, 4. Oktober 2024, 1.16 Uhr

    Viele Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland

    Bei dem Angriff eines israelischen Kampfflugzeugs auf ein Café in der Stadt Tulkarm im Norden des Westjordanlandes sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah mindestens 18 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten war zunächst unklar. Berichten zufolge befanden sich noch viele Menschen unter den Trümmern. Es war der erste Luftangriff dieser Art seit Jahren im Westjordanland.

    Berichten palästinensischer Medien zufolge galt der Angriff Mitgliedern der örtlichen Sektion der Terrororganisation Islamischer Dschihad. Deren Anführer Gaith Radwan sei unter den Toten.

    Die israelische Armee bestätigte den Angriff. Nach ihren Angaben galt er dem Hamas-Chef in Tulkarm, Sahi Jasser Abd al-Rasegh Ufi. Dieser sei an zahlreichen Angriffen auf Israelis beteiligt gewesen. Daneben seien weitere Mitglieder des Terrornetzwerks in Tulkarm getötet worden.

    In dem seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland wurden nach palästinensischen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges vor knapp einem Jahr mehr als 700 Palästinenser getötet. Sie starben bei Kämpfen mit der Armee, bei versuchten Anschlägen auf Israelis sowie durch radikale israelische Siedler.

  • 21.52 Uhr

    Pentagon: Beraten mit Israel über Reaktion auf Angriff Irans

    Die US-Regierung ist weiter mit Israel über eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff im Gespräch. «Wir erörtern mit ihnen, wie eine Reaktion auf den Iran aussehen könnte. Aber hier Details zu erläutern, wie mögliche Ziele aussehen könnten, halte ich nicht für sinnvoll oder wirklich hilfreich», sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh auf die Frage, ob iranische Ölanlagen ein mögliches Ziel seien.

    US-Präsident Joe Biden hatte zuvor gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen diskutieren. Die Äusserung führte prompt zu Verunsicherung an den Märkten.

    Singh wurde in der Pressekonferenz mehrfach nach den Beziehungen zwischen den USA und Israel befragt. «Wir werden nicht über jede einzelne Operation, die sie jeden Tag durchführen, informiert», sagte Singh mit Blick auf Israel. So seien die USA von der Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah überrascht worden. Aber US-Verteidigungsminister Lloyd Austin würde regelmässig mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant sprechen. «Wir werden bei jeder Reaktion Israels auf den Iran Teil dieser Gespräche sein.»

  • 21.05 Uhr

    USA bemühen sich um Ausreise von Bürgern aus dem Libanon

    Angesichts der Eskalation im Nahen Osten arbeitet die US-Regierung nach eigenen Angaben intensiv daran, amerikanische Staatsbürger bei der Ausreise aus dem Libanon zu unterstützen. «Wir wissen, dass nicht alle von ihnen ausreisen wollen, aber unser Ziel ist es, so viele Möglichkeiten wie möglich zu bieten, um sicherzustellen, dass alle in Sicherheit sind», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller.

    Die US-Regierung kooperiere demnach mit kommerziellen Fluggesellschaften und organisiere auch eigene Flüge. US-Bürgern ohne ausreichende finanzielle Mittel stünden Darlehen zur Verfügung. Gleiches gelte für diejenigen, die das Land nicht verlassen, aber an einen sichereren Ort umziehen wollten.

    Seit Wochen ist die Sicherheitsstufe für den Libanon erhöht und das US-Aussenministerium hat amerikanischen Staatsbürgern wiederholt zur Ausreise geraten. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen, was dies zusätzlich erschwert.

  • 20 Uhr

    200 Raketen vom Libanon auf den Norden Israels abgeschossen

    Israel ist erneut massiv aus dem Libanon mit Raketen beschossen worden. Binnen eines Tages seien rund 200 Geschosse und einige Drohnen gezählt worden, die von der Schiitenmiliz Hisbollah auf den Norden Israels abgefeuert worden seien.

    In vielen Ortschaften heulten immer wieder die Sirenen des Luftalarms. Ein Teil der Geschosse sei abgefangen worden, ein anderer über unbewohntem Gebiet niedergegangen. Über mögliche Opfer oder grössere Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt.

    Erklärtes Ziel Israels ist es, die Schiitenmiliz Hisbollah von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60'000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

    Die israelische Armee setzte ihrerseits die massiven Luftangriffe auf die Hisbollah im Libanon fort, auch in Wohngebieten der Hauptstadt Beirut. Wie viele Opfer es dabei gab, war zunächst nicht bekannt.

  • 17.59 Uhr

    Israels Armee: Mit Messer bewaffneter Palästinenser getötet

    Israelische Soldaten haben im Westjordanland einen Palästinenser erschossen, der sich ihnen mit einem Messer näherte. Der Mann sei bereits am Eingang eines Armeestützpunkts bei Hebron südlich von Jerusalem gewesen, als das Feuer eröffnet wurde, teilte die Armee mit.

    Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, es sei von den israelischen Behörden darüber informiert worden, dass ein 23-jähriger Angreifer getötet worden sei.

  • 16.41 Uhr

    Irans Präsident trifft hochrangige Hamas-Delegation

    Irans Präsident Massud Peseschkian ist in Katar mit einer hochrangigen Delegation der islamistischen Hamas zusammengekommen. Bei seiner Reise in die katarische Hauptstadt Doha traf er führende Mitglieder der extremistischen Palästinenserorganisation, unter ihnen auch den ranghohen Hamas-Funktionär Chalil al-Haja, wie Bilder iranischer Staatsmedien zeigten. Peseschkian war ursprünglich für einen Gipfel der Organisation «Asia Cooperation Dialogue» in das Golfemirat gereist.

  • 15.48 Uhr

    Vom IS 2014 entführte Jesidin aus dem Gazastreifen gerettet

    Eine von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Irak 2014 entführte Jesidin ist israelischen Angaben zufolge aus dem Gazastreifen gerettet worden.

    Die Frau sei vor zehn Jahren als Elfjährige verschleppt und zuletzt von einem Palästinenser im Gazastreifen festgehalten worden, teilte der Leiter der Digitalabteilung des israelischen Aussenministeriums, David Saranga, auf X mit. Sicherheitskräfte hätten die Jesidin gerettet. Sie sei inzwischen mit ihrer Familie wiedervereint worden.

    In israelische Medien verbreitete Aufnahmen sollen zeigen, wie die Frau nach ihrer Heimkehr ihre Angehörigen umarmt.

  • 14.59 Uhr

    Iran bestellt deutschen Botschafter ein

    Der Iran hat angesichts diplomatischer Differenzen den deutschen Botschafter einbestellt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, sei neben dem neuen Botschafter Markus Potzel in Teheran separat auch der Leiter der österreichischen Vertretung ins Aussenministerium zitiert worden. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.

    Am Mittwoch hatte Deutschland als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile.

  • 14.09 Uhr

    Libanesische Armee meldet erstes Todesopfer

    Erstmals seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon ist ein libanesischer Soldat getötet worden. Die Streitkräfte hätten zusammen mit dem Libanesischen Roten Kreuz Menschen aus dem Ort Taiba im Süden evakuieren wollen, teilte die Armee mit. Ein weiterer Soldat sei verletzt worden.

    Das Libanesische Rote Kreuz erklärte ebenfalls, Rettungsteams würden Verletzte aus Taiba evakuieren. Einige der für Notfälle ausgebildeten Mitarbeiter seien bei dem Angriff verletzt worden, sagte der Generalsekretär der Organisation, George Kettaneh, der Deutschen Presse-Agentur. Es handle sich aber nur um leichte Verletzungen. Die Evakuierungen seien beendet. Die Retter hätten dabei fünf Verletzte und die Leiche des getöteten Soldaten in Krankenhäuser gebracht.

  • 13.12 Uhr

    Israel ruft zu Evakuierung von Orten nördlich der Pufferzone auf

    Das israelische Militär hat die Bewohner weiterer Dörfer im Südlibanon zur Evakuierung aufgerufen. Die Anordnung vom Donnerstag galt erstmals für Orte nördlich der von den Vereinten Nationen nach dem letzten Krieg im Jahr 2006 festgelegten Pufferzone im Südlibanon. Israel könnte damit eine Ausweitung seiner Bodenoffensive im Libanon vorbereiten.

    Gemäss einer Resolution des UN-Sicherheitsrats reicht diese Pufferzone, in die Hisbollah-Kämpfer nicht vordringen dürfen, von der Demarkationslinie, die die Grenze zwischen Israel und dem Libanon bildet, bis zum Fluss Litani etwa 30 Kilometer weiter nördlich.

  • 12.06 Uhr

    Israel meldet Tötung eines hochrangigen Hamas-Führers

    Israels Armee hat eigenen Angaben nach erneut einen hochrangigen Hamas-Führer im Gazastreifen getötet. Rawhi Muschtaha, ein enger Vertrauter des Hamas-Anführers, Jihia al-Sinwar, sei bereits vor rund drei Monaten bei einem Angriff ums Leben gekommen, teilte das Militär mit. Ausser ihm seien zwei weitere wichtige Hamas-Mitglieder getötet worden.

    Israelische Kampfjets hätten die Männer in einer unterirdischen Kommandozentrale im Norden des umkämpften Küstengebiets angegriffen, hiess es weiter. Den Angaben nach soll Muschtaha Chef der Hamas-Regierung im Gazastreifen gewesen sein.

  • 11.35 Uhr

    Hisbollah-Chef Nasrallah soll kurz vor Militärschlag Waffenruhe mit Israel zugestimmt haben

    Der getötete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat dem geschäftsführenden libanesischen Aussenminister zufolge kurz vor seinem Tod eine Waffenruhe mit Israel gebilligt. «Er hat zugestimmt», sagte Abdullah Bu Habib dem US-Fernsehsender CNN. Der Libanon habe «vollständig zugestimmt», nachdem der Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sich mit der Hisbollah abgesprochen habe. «Wir haben die Amerikaner und die Franzosen informiert», sagte Habib.

    US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten zu einer 21 Tage langen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah aufgerufen. Der Forderung schloss sich eine grössere Staatengruppe an. Die drei Wochen sollten Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts sowie im Gaza-Krieg. Die Hisbollah hatte ihre angebliche Zustimmung zu dem Vorschlag selbst nicht öffentlich erklärt.

    Die USA und Frankreich hätten mitgeteilt, dass auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der Waffenruhe zugestimmt habe, sagte Habib. «Also haben wir auch die Zustimmung der Hisbollah eingeholt und Sie wissen, was seitdem passiert ist.»

    Israels Armee hatte Nasrallah bei einem massiven Luftangriff südlich von Beirut kurz nach der Waffenruhe-Forderung getötet.

  • 10.23 Uhr

    Huthi greifen Tel Aviv mit Drohnen an

    Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben erneut die israelische Küstenmetropole Tel Aviv mit Drohnen angegriffen. Das israelische Militär teilt mit, eine Drohne vor der Küste im Grossraum Tel Aviv abgefangen zu haben. Eine weitere Drohne sei auf offenes Gelände gefallen.

    Die Huthi erklären, die Drohnen hätten ihr Ziel erreicht. Die Miliz habe die angeblich neuen Drohnen namens «Jaffa» eingesetzt, die Huthi-Militärsprecher Jahja Sari erstmals im Juli erwähnte. Tel Aviv liegt etwa 1800 Kilometer vom Jemen entfernt.

    In der südlich von Tel Aviv gelegenen Stadt Bat Jam gab es Raketenalarm. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.

    Die Huthi-Miliz hatte im Juli eine mit Sprengstoff beladene Drohne in Richtung Tel Aviv fliegen lassen. Diese schlug in ein Haus im Zentrum der Stadt ein. Ein Mann wurde getötet, mehrere weitere Menschen wurden verletzt. Sari sagte anschliessend, die neue Drohne «Jaffa» könne Abfangsysteme durchdringen und würde von Radarsystemen nicht erkannt.

    Anderes als die iranischen Luftangriffe haben die zwei von Huthi-Verbänden losgeschickten Drohnen in Tel Aviv laut israelischen Behörden keinen Schaden angerichtet. 
    Anderes als die iranischen Luftangriffe haben die zwei von Huthi-Verbänden losgeschickten Drohnen in Tel Aviv laut israelischen Behörden keinen Schaden angerichtet. 
    KEYSTONE
  • 6.54 Uhr

    Ex-Premier Bennett: «Israel muss Gelegenheit nutzen und Irans Atom-Programm jetzt zerstören.»

    Die «New York Times» hat unter Berufung auf US-Beamte gemeldet, in einem möglichen Szenario könnte Israel auch Irans Nuklearanlagen als Vergeltung für dessen Raketenangriff angreifen. Insbesondere die Anreicherungsanlagen in Natans, dem Herzstück des iranischen Atomprogramms, könnten im Visier stehen, hiess es. Der Iran behauptet, es diene nur zivilen Zwecken. Das sehen Israel und der Westen anders.«Israel darf diese einmalige Gelegenheit zur Zerstörung des iranischen Atomprogramms nicht verpassen», schrieb der frühere israelische Ministerpräsident Naftali Bennett auf der Plattform X. «Wenn wir es jetzt nicht tun, sehe ich nicht, dass es jemals passieren wird», meinte er.

    Der deutsche Sicherheitsexperte Carlo Masala hält die Zerstörung der Atom-Anlagen in Natans jedoch für schwer durchführbar. Diese seien «sehr gut gehärtet», weshalb es mehrere Angriffswillen dagegen bräuchte. «Es ist nichts, was sie [die Israelis] in einer Nacht machen können», erklärt er bei «Lanz» im ZDF.

  • 5.56 Uhr

    Etwa 100 US-Bürger verlassen den Libanon

    Etwa 100 US-Bürger und Mitglieder ihrer Familien haben nach Angaben des Aussenministeriums in Washington den Libanon verlassen. Sie seien im Rahmen eines Fluges ausser Landes gebracht worden, der mit einer kommerziellen Fluggesellschaft vereinbart worden sei. Ministeriumssprecher Matthew Miller sagte am Mittwoch, bei der Verbindung nach Istanbul habe es sich nicht um einen Charterflug gehandelt, jedoch auch nicht um einen Flieger der staatlichen libanesischen Fluggesellschaft Middle East Airlines (MEA), die die einzige kommerzielle Airline ist, die Linienflüge von und nach Beirut anbietet.

    Seit dem 28. September hat MEA bei Flügen aus Beirut etwa 800 Sitze für amerikanische Bürger vorgehalten. Miller konnte nicht sagen, wie viele Menschen von dem Angebot Gebrauch gemacht haben. Etwa 6000 US-Bürger hätten bislang bei der US-Botschaft in Beirut Informationen erbeten, wie sie in der Lage sein könnten, das Land zu verlassen, sagte Miller. Doch nur ein kleiner Anteil davon habe tatsächlich um Unterstützung gebeten.

  • 4.40 Uhr

    Erneut Angriffe in Israel

    In zahlreichen Gebieten im Norden und im Zentrum Israels haben in der Nacht wieder die Warnsirenen geheult. Die Luftwaffe fing nach eigenen Angaben vor der Küste Zentralisraels ein verdächtiges Flugobjekt ab. Der Norden des Landes war am Vortag nach Angaben der israelischen Armee erneut mit rund 140 Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Ein Teil der Geschosse sei von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere Geschosse seien in offenem Gelände eingeschlagen, hiess es. Am Dienstag waren erstmals seit fast zwei Jahrzehnten israelische Bodentruppen wieder in den Libanon eingerückt.

    Erstmals seit Beginn der Bodenoffensive erlitten die israelischen Streitkräfte Verluste, acht Soldaten fielen im Kampf mit der Hisbollah, wie die Armee bekanntgab. Bald ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober verlagert sich der Schwerpunkt der Kämpfe damit in Richtung des nördlichen Nachbarlandes. Erklärtes Ziel Israels ist es, die Schiitenmiliz von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60'000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurück können. Allein am Mittwoch wurden nach offiziellen Angaben bei israelischen Angriffen 46 Menschen im Libanon getötet. 85 weitere wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

    Infolge der massiven israelischen Angriffe stieg die Zahl der Vertriebenen im Libanon nach Regierungsangaben auf rund 1,2 Millionen. Rund 160'000 Menschen davon sind nach Aussagen des Leiters des Notfallausschusses der Regierung, Nasser Yassin, in Notunterkünften untergekommen. Die anderen seien zu Freunden, Verwandten, in Hotels oder in eigene Häuser in anderen Gegenden gezogen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Nach Regierungsangaben überquerten seit Beginn der intensiven israelischen Angriffe vergangene Woche fast 300'000 Menschen die Grenze nach Syrien.

  • 4.35 Uhr

    Deutsche Regierung holt erneut per Flugzeug Deutsche aus Beirut

    Die Bundeswehr hat weitere 130 deutsche Staatsangehörige über den Flughafen von Beirut nach Deutschland ausfliegen. Die besonders gefährdeten Deutschen seien von einem Airbus A330 der multinationalen Lufttransporteinheit MMU (Multinational Multi Role Tanker Transport Unit) abgeholt worden, teilten das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium in Berlin mit. Die Maschine landete am Abend in Frankfurt am Main. Zuerst hatte der «Spiegel» über den Flug berichtet. Bisher seien mit Bundeswehrmaschinen insgesamt 241 Personen aus dem Libanon ausgeflogen worden, teilten die Ministerien mit.

  • 4.30 Uhr

    Sorge um Irans Atomanlagen

    Israels Armee setzt nach erneutem Beschuss die Angriffe auf die Hisbollah-Miliz im Libanon fort. Erneut werden auch Wohngebiete der Hauptstadt Beirut zum Ziel. Das Militär meldete dort am späten Abend einen «präzisen» Angriff. Im Stadtviertel Basta-Bachoura wurden nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen bei einem Luftangriff getötet. Derweil sprach sich US-Präsident Joe Biden nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel gegen eine Attacke auf Atomanlagen der Islamischen Republik aus. «Die Antwort ist nein», sagte Biden auf die entsprechende Frage eines Reporters. Israel habe aber ein Recht, auf Irans Angriff zu reagieren. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter.

    Biden hatte dafür geworben, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff vom Dienstag gut abzuwägen. In einer gemeinsamen Schalte der Gruppe sieben grosser demokratischer Industrienationen (G7) sei auch über neue Sanktionen gegen den Iran gesprochen worden, wie das Weisse Haus mitteilte. Man arbeite an einer gemeinsamen Erklärung, hiess es weiter. Israel bereite sich darauf vor, auf den iranischen Raketenangriff mit Attacken innerhalb des Irans in den kommenden Tagen zu reagieren, berichtete das US-Nachrichtenportal «Axios».

    Laut israelischen Beamten könnten Ölförderanlagen und andere strategische Einrichtungen im Iran ins Visier genommen werden, berichtete das Nachrichtenportal weiter. Die «New York Times» hatte zuvor unter Berufung auf US-Beamte gemeldet, in einem möglichen Szenario könnte Israel auch Irans Nuklearanlagen angreifen. Insbesondere die Anreicherungsanlagen in Natans, dem Herzstück des iranischen Atomprogramms, könnten im Visier stehen, hiess es. Der Iran behauptet, es diene nur zivilen Zwecken. Das sehen Israel und der Westen anders.

    «Israel darf diese einmalige Gelegenheit zur Zerstörung des iranischen Atomprogramms nicht verpassen», schrieb der frühere israelische Ministerpräsident Naftali Bennett auf der Plattform X. «Wenn wir es jetzt nicht tun, sehe ich nicht, dass es jemals passieren wird», meinte er.

    UN-Generalsekretär António Guterres forderte die Konfliktparteien erneut zu einer Waffenruhe auf. «Die wütenden Brände im Nahen Osten entwickeln sich rasch zu einem Inferno», sagte er bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.

    Guterres ging nicht darauf ein, dass Israel ihn zuvor zur «unerwünschten Person» erklärt und dies unter anderem damit begründet hatte, dass der UN-Generalsekretär den iranischen Raketenangriff nicht eindeutig verurteilt habe. Die Vereinten Nationen sehen in Israels Erklärung einen politischen Schachzug. Es handle sich um einen weiteren Angriff auf einen UN-Mitarbeitenden durch Israels Regierung, sagte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric.

  • Donnerstag, 3. Oktober 2024, 1.16 Uhr

    Israel greift erneut Beiruter Vorort an

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut ein Ziel in der libanesischen Hauptstadt Beirut beschossen. Es sprach von einem gezielten Angriff, weitere Details nannte es zunächst nicht.

    Augenzeugen in Beirut berichteten von mehreren Angriffen auf einen südlichen Vorort der Stadt. Explosionsgeräusche waren in ganz Beirut zu hören. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie dichte Rauchwolken in den Himmel stiegen. Anwohner berichteten von Drohnen und Kampfflugzeugen, die sich nach den Angriffen weiter über der Stadt bewegten.

    Nach einem israelischen Luftangriff, bei dem ein Wohngebäude in Beirut getroffen wurde, räumen Menschen Trümmer beiseite. (3. Oktober 2024)
    Nach einem israelischen Luftangriff, bei dem ein Wohngebäude in Beirut getroffen wurde, räumen Menschen Trümmer beiseite. (3. Oktober 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Hussein Malla

    Auch im Beiruter Stadtviertel Basta-Bachoura hat es nach Behördenangaben einen Angriff gegeben. Dabei wurden mindestens sechs Menschen getötet und sieben weitere verletzt, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Ersten Berichten zufolge wurde eine Wohnung in einem Gebäude getroffen.

    Das israelische Militär rief die Menschen in den Beiruter Vororten erneut zur Flucht auf. In der Regel folgen darauf israelische Angriffe.

  • 23.39 Uhr

    Libanon: 46 Tote innerhalb eines Tages

    Im Libanon sind nach offiziellen Angaben durch israelische Angriffe 46 Menschen an einem Tag getötet worden. Es habe ausserdem 85 Verletzte gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Die höchste Opferzahl habe es in der Gegend um Nabatieh im Südlibanon gegeben. Dort wurden den Angaben zufolge 23 Menschen getötet.

  • 21.57 Uhr

    UN: Israels Einreiseverbot für Guterres politisches Manöver

    Die Vereinten Nationen haben das von Israel gegen UN-Generalsekretär António Guterres verhängte Einreiseverbot als politisches Manöver kritisiert. Bei der Entscheidung des israelischen Aussenministers Israel Katz, Guterres zur «unerwünschten Person» zu erklären, handele es sich um «eine weitere Attacke auf das Personal der Vereinten Nationen» durch die israelische Regierung, erklärte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

    Zuvor warf Katz Guterres Voreingenommenheit gegenüber Israel vor und begründete dies mit dessen Reaktion auf iranische Raketenangriffe auf Israel am Dienstag. «Wer den abscheulichen Angriff des Irans auf Israel nicht unmissverständlich verurteilt, wie es fast alle Länder der Welt getan haben, hat es nicht verdient, israelischen Boden zu betreten», schrieb Katz auf der Plattform X. «Ein Generalsekretär, der Terroristen, Vergewaltigern und Mördern der Hamas, der Hisbollah, der Huthi und nun auch des Iran - dem Mutterschiff des weltweiten Terrors – Rückendeckung gibt, wird als Schandfleck in die Geschichte der UN eingehen.»

    Dujarric erklärte, dass Guterres wiederholt die Angriffe der Hamas und deren sexuelle Gewalt verurteilt habe. Der Generalsekretär habe zudem betont, dass die UN weiterhin auf der Arbeitsebene und anderen Ebenen mit Israel im Gespräch seien.

  • 20.20 Uhr

    Libanon: 1,2 Millionen Vertriebene nach Angriffen Israels

    Die Zahl der Vertriebenen im Libanon infolge der massiven israelischen Angriffe ist nach Regierungsangaben auf rund 1,2 Millionen angestiegen. Rund 160'000 Menschen davon sind nach Aussagen des Leiters des Notfallausschusses der Regierung, Nasser Yassin, in Notunterkünften untergekommen. Die anderen seien zu Freunden, Verwandten, in Hotels oder in eigene Häuser in anderen Gegenden gezogen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA.

    Nach Angaben der Regierung überquerten seit Beginn der intensiven israelischen Angriffe auf Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah vergangene Woche fast 300'000 Menschen die Grenze nach Syrien. Erklärtes Ziel Israels ist es, die Hisbollah, die seit Monaten täglich Raketen auf Israel schiesst, von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60'000 evakuierte Israelis im Norden des Landes in ihre Häuser zurückkehren können.

  • 19.53 Uhr

    Hamas reklamiert Terroranschlag in Tel Aviv für sich

    Die islamistische Hamas hat den Terroranschlag von Dienstagabend in Tel Aviv mit sieben Toten und 17 Verletzten für sich reklamiert. In einer Erklärung teilte die Terrororganisation mit, die beiden Täter aus der Stadt Hebron im israelisch besetzten Westjordanland seien ihre Mitglieder gewesen. Zugleich drohte die Hamas weitere Terroranschläge an.

    Die beiden Männer, die erschossen wurden, hatten ihre Opfer in einer Stadtbahn und an einer Haltestelle in Jaffa, dem arabisch geprägten Stadtteil der Küstenmetropole, umgebracht. Einer von ihnen hatte ein Schnellfeuergewehr, der andere ein Messer. Bei den Opfern handelte es sich den Angaben zufolge um Fahrgäste der Bahn und Passanten.

  • 19.40 Uhr

    Biden lehnt Angriff auf iranische Atomanlagen ab

    US-Präsident Joe Biden hat sich nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel gegen eine Attacke auf iranische Atomanlagen ausgesprochen. «Die Antwort ist nein», sagte Biden auf die entsprechende Frage eines Reporters vor dem Abflug in den US-Bundesstaat South Carolina. Israel habe aber ein Recht, auf den Angriff zu reagieren. Biden sagte ausserdem, dass es weitere Sanktionen geben werde. Biden hatte bereits zuvor dafür geworben, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff gut abzuwägen

    Zuvor nahm Biden an einem Gespräch der Gruppe sieben grosser demokratischer Industrienationen (G7) teil. In der Schalte sei auch über neue Sanktionen gesprochen worden, teilte das Weisse Haus mit. Man arbeite an einem gemeinsamen Statement. «Präsident Biden brachte die volle Solidarität und Unterstützung der Vereinigten Staaten für Israel und sein Volk zum Ausdruck und bekräftigte das eiserne Engagement der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels.»

  • 18.51 Uhr

    G7 verurteilen iranischen Angriff auf Israel

    Die Staats- und Regierungschefs der sieben grossen westlichen Industrienationen (G7) haben den iranischen Angriff auf Israel entschieden verurteilt. Sie zeigten sich besorgt über die Eskalation und bekräftigten, dass ein Konflikt in der gesamten Region in niemandes Interesse liege, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung nach einer Videokonferenz. Sie betonten zudem, dass eine diplomatische Lösung noch immer möglich sei und sie sich gemeinsam für einen Abbau der Spannungen in Nahost einsetzen wollten.

    Die Gruppe der Sieben (G7) ist ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs sieben grosser Industriestaaten. Dazu gehören Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. Italien hat gegenwärtig den G7-Vorsitz inne.

  • 18.30 Uhr

    Hisbollah führt Journalisten durch zerstörte Viertel

    Die Hisbollah hat sich bei einer Pressetour in den schwer von israelischen Luftangriffen getroffenen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut weiter kampfbereit gezeigt. Trotz der gravierenden Angriffe des israelischen Militärs und des Todes des Generalsekretärs Hassan Nasrallah sei der Widerstand intakt, sagte der Leiter des Pressebüros der Miliz vor Dutzenden lokalen und ausländischen Reportern.

    Dutzende Gebäude wurden in dem Gebiet dem Erdboden gleich gemacht. Auf den Strassen herrschte Verwüstung. Auf den Trümmern eines zerstörten Gebäudes war ein grosses Bild des getöteten Hisbollah-Chefs zu sehen. Zu lesen waren die Worte: «Wir sind noch immer hier.»

    Ein schwarz gekleideter Anwohner sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wenn sie denken, dass sie uns auf diese Weise fertigmachen können, irren sie sich. Das wird unseren Kampf verstärken.»

  • 18.11 Uhr

    EDA: Schweizer sollen Iran mit eigenen Mitteln verlassen

    Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) empfiehlt Schweizer Staatsangehörigen, den Iran mit eigenen Mitteln zu verlassen. Allerdings nur, wenn dies möglich und sicher erscheint, teilte das Aussendepartement auf X mit.

    Weiterhin werde von Reisen in den Iran abgeraten. Die Entwicklung der Lage sei höchst ungewiss, heisst es auf der Website des EDA.

    Die Schweizer Botschaft in Teheran sei operationell und das Personal wohlauf, schrieb das EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Alle Schweizer Vertretungen im Ausland verfügen über Sicherheits- und Krisendispositive, welche laufend geprüft und angepasst werden. Diese beinhalten auch Notfallplanungen.

    Auch für den Libanon empfiehlt das EDA, das Land mit eigenen Mitteln zu verlassen. Das EDA führe keine organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen durch, hiess es. Der Entscheid, eine Krisenregion zu verlassen, erfolge freiwillig, auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten der ausreisenden Person.

  • 17.30 Uhr

    Acht israelische Soldaten im Libanon getötet

    Seit Dienstag operieren israelische Truppen im nördlichen Nachbarland. Wie riskant der Vorstoss ist, zeigen die ersten empfindlichen Verluste.

    Bei Kämpfen mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon sind insgesamt acht israelische Soldaten getötet worden. Weitere sieben Soldaten seien zum Teil schwer verwundet worden, teilte die Armee weiter mit. Es habe sich um zwei verschiedene Gefechte gehandelt. Die Armee hatte zuvor zunächst nur von einem getöteten Soldaten berichtet.

  • 12.53 Uhr

    Israel verbietet UN-Chef Guterres die Einreise

    Israel verbietet UN-Generalsekretär António Guterres die Einreise. Aussenminister Israel Katz warf Guterres am Mittwoch Voreingenommenheit gegenüber Israel vor und erklärte ihn zur «Persona non grata».

    «Wer den abscheulichen Angriff des Irans auf Israel nicht unmissverständlich verurteilt, wie es fast alle Länder der Welt getan haben, hat es nicht verdient, israelischen Boden zu betreten», schrieb Katz auf der Plattform X. «Ein Generalsekretär, der Terroristen, Vergewaltigern und Mördern der Hamas, der Hisbollah, der Huthi und nun auch des Iran – dem Mutterschiff des weltweiten Terrors – Rückendeckung gibt, wird als Schandfleck in die Geschichte der UN eingehen.»

  • 12.24 Uhr

    Schüsse auf israelische Botschaft in Stockholm

    Bei einem Vorfall an der israelischen Botschaft in Stockholm sind nach Polizeiangaben Schüsse abgegeben worden. Die Polizei der schwedischen Hauptstadt bestätigte der Nachrichtenagentur TT am Vormittag, dass es sich um einen Schusswaffenvorfall handelte.

    Am Vorabend waren zunächst Notrufe wegen eines lauten Knalls in der Strasse im Stockholmer Stadtteil Östermalm eingegangen, in der sich die Botschaft befindet.

    Bereits in der Nacht schrieb die Polizei, dass Funde darauf hindeuteten, dass die Botschaft von Schüssen getroffen worden sei. Verletzte habe man keine gefunden, festgenommen worden sei noch niemand.

    Etwa zum selben Zeitpunkt der Notrufe war bekanntgeworden, dass der Iran einen umfassenden Raketenangriff auf Israel gestartet hat.

  • 08.02 Uhr

    Nahe israelischer Botschaft – Kopenhagen meldet zwei Explosionen

    Wie dänische Medien melden, at die dänische Polizei Ermittlungen wegen zwei Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen eingeleitet.

    Die Polizei Schreibt auf X: «Aufgrund von zwei Explosionen sind wir in der Gegend Strandagervej/Lundevangsvej präsent. Es wurde niemand verletzt, und wir führen die ersten Ermittlungen am Tatort durch. Ein möglicher Zusammenhang mit der israelischen Botschaft, die sich in der Gegend befindet, wird derzeit untersucht.»

  • 07.34 Uhr

    Irans Aussenminister telefoniert nach Angriff sofort mit Bundesaussenministerin Annalena Baerbock

    Irans Aussenminister Abbas Araghchi hat unmittelbar nach dem Raketenangriff seines Landes auf Israel mit europäischen Kollegen telefoniert. Gespräche führte er unter anderem mit Bundesaussenministerin Annalena Baerbock und Kollegen in Grossbritannien, Frankreich sowie weiteren Ländern, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.

    Die Raketenoperation sei nun abgeschlossen, sagte Araghchi laut Irna. «Aber sollte das zionistische Regime (Israel) Vergeltungsmassnahmen ergreifen, wird unsere Antwort noch härter ausfallen», erklärte der Minister. Die Islamische Republik Iran strebe keine Eskalation an, fürchte aber auch keinen Krieg, fügte er hinzu.

    Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben am Dienstagabend 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hiess es. Drei Luftwaffenstützpunkte und die Zentrale des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad seien Ziel der Operation gewesen.

  • 6.11 Uhr

    Biden: Konsequenzen für Iran bleiben noch abzuwarten

    US-Präsident Joe Biden wirbt dafür, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf Israel gut abzuwägen. Auf die Frage, wie Israel auf den Iran reagieren sollte, antwortete Biden im Weissen Haus in Washington: «Das ist momentan eine laufende Diskussion. Wir müssen uns alle Daten genau ansehen. Wir sind in ständigem Kontakt mit der israelischen Regierung und unseren Partnern, und das bleibt abzuwarten.»

    Biden sagte, er habe nach dem Angriff noch nicht mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen. «Wir haben mit all seinen Leuten gesprochen, und ich werde mit ihm sprechen.» Die Konsequenzen für den Iran blieben noch abzuwarten.

    Biden sagte, nach dem derzeitigen Stand scheine der Angriff abgewehrt und unwirksam gewesen zu sein. Das sei ein Beweis für die militärischen Fähigkeiten Israels und des US-Militärs. Es sei auch ein Beweis für die intensive Planung zwischen den Vereinigten Staaten und Israel, um den «erwarteten dreisten Angriff» vorauszusehen und abzuwehren. Die USA stünden voll und ganz hinter Israel.

    Abfangraketen über Tel Aviv. (1. Oktober 2024) 
    Abfangraketen über Tel Aviv. (1. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Abir Sultan
  • 5.42 Uhr

    US-Verteidigungsminister: Iranischer Angriff verabscheuungswürdig

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als «verabscheuungswürdigen Akt der Aggression» bezeichnet. Mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant habe er in einem Telefonat vereinbart, in engem Kontakt zu bleiben, schrieb Austin auf der Plattform X. «Der Minister und ich haben uns gegenseitig unsere Anerkennung für die koordinierte Verteidigung Israels gegen die fast 200 von Iran abgeschossenen ballistischen Raketen ausgesprochen.» Ausserdem habe er den Familien, die von den schrecklichen und tödlichen Terroranschlägen in Israel betroffen seien, sein tiefes Beileid ausgesprochen.

    Austin teilte weiter mit, die US-Streitkräfte im Nahen Osten hätten am Dienstag mehrere vom Iran auf Israel gerichtete Raketen abgefangen. «Wir fordern den Iran auf, alle weiteren Angriffe einzustellen, auch von seinen Stellvertreter-Terroristengruppen.» Die USA würden niemals zögern, ihre Streitkräfte und Interessen im Nahen Osten zu schützen und die Verteidigung Israels und ihrer Partner in der Region zu unterstützen.

  • 5.09 Uhr

    Iranischer Generalstabschef warnt Israel vor Vergeltung

    Ein hochrangiger iranischer Militärkommandeur hat Israel vor Vergeltung für den Raketenangriff auf das Land gewarnt. Teheran werde die gesamte israelische Infrastruktur angreifen, sollte Israel in irgendeiner Weise gegen iranisches Territorium vorgehen, sagte der iranische Generalstabschef Mohammed Bagheri am Mittwoch. Die Revolutionsgarde sei sowohl defensiv als auch offensiv darauf vorbereitet, den Raketenangriff vom Dienstag mit vervielfachter Intensität zu wiederholen.

    «Wenn das zionistische Regime, das verrückt geworden ist, von Amerika und Europa nicht zurückgehalten wird und vorhat, solche Verbrechen fortzusetzen oder irgendetwas gegen unsere Souveränität oder territoriale Integrität zu unternehmen, wird die Operation vom Abend mit viel grösserer Intensität wiederholt werden und wir werden ihre gesamte Infrastruktur treffen», sagte er. Sein Land habe es vermieden, israelische Zivilisten ins Visier zu nehmen, auch wenn dies durchaus möglich gewesen wäre, sagte Bagheri.

  • 4.56 Uhr

    Harris verurteilt Raketenangriff auf Israel

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat den Raketenangriff des Irans auf Israel verurteilt. Teheran sei eine «destabilisierende, gefährliche Kraft im Nahen Osten», sagte die Vizepräsidentin am Dienstag. Sie unterstütze die Entscheidung von Präsident Joe Biden, Raketen abzuschiessen, die auf Israel zielten. Man sei noch immer damit befasst, die Auswirkungen des Angriffs abzuschätzen.

    Ihre Unterstützung für Israel sei «unerschütterlich», sagte Harris. Der Iran sei nicht nur eine Gefahr für Israel, sondern auch für amerikanische Kräfte in der Region, amerikanische Interessen und unschuldige Zivilisten, die unter im Iran ansässigen und von ihm unterstützten Gruppen litten.

  • 3.07 Uhr

    Frankreich verurteilt iranischen Angriff auf Israel

    Frankreich hat die Raketenangriffe des Irans auf Israel scharf verurteilt. Die französische Regierung habe heute ihre militärischen Mittel im Nahen Osten mobilisiert, um die iranische Bedrohung abzuwehren, teilte der Élysée-Palast nach einer Sitzung des Verteidigungs- und Sicherheitsrats mit. Präsident Emmanuel Macron habe bekräftigt, dass die proiranische Hisbollah-Miliz ihre terroristischen Aktionen gegen Israel einstellen müsse.

    Macron forderte zudem, dass Israel seine Militäreinsätze im Libanon so schnell wie möglich beenden solle. Es seien bereits jetzt zu viele Zivilisten Opfer dieser Operationen. Die Souveränität und territoriale Integrität des Libanon müssten wiederhergestellt werden.

    Menschen suchen am Rande einer Autobahn zwischen Jerusalem und Tel Aviv Schutz vor dem iranischen Raketenangriff auf Israel. (1. Oktober 2024) 
    Menschen suchen am Rande einer Autobahn zwischen Jerusalem und Tel Aviv Schutz vor dem iranischen Raketenangriff auf Israel. (1. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Ohad Zwigenberg
  • 2.29 Uhr

    Iranischer Raketenangriff: Biden betont Unterstützung für Israel

    US-Präsident Joe Biden hat nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel die Unterstützung der USA für den Verbündeten unterstrichen. Seine Regierung unterstütze Israel voll und ganz, sagte Biden zum Beginn eines Treffens im Weissen Haus zur Bewältigung der Folgen von Hurrikan «Helene» am Dienstag. Er befinde sich mit seinen Mitarbeitern in «aktiven Diskussionen» über eine angemessene Reaktion. Der 81-jährige lobte das US-Militär und die israelische Armee dafür, den Grossteil der Raketen abgewehrt zu haben.

    Der nationale Sicherheitsberater des Weissen Hauses, Jake Sullivan, hatte kurz nach dem Raketenangriff gesagt, dieser stelle eine erhebliche Eskalation durch den Iran dar. Biden sagte, es bleibe abzuwarten, welche Konsequenzen der Iran tragen müsse.

  • 2 Uhr

    Kursverluste und steigende Ölpreise nach iranischem Angriff

    Der iranische Raketenangriff auf Israel hat an der New Yorker Börse zu Kursverlusten und steigenden Ölpreisen geführt. In New York gaben der Dow Jones und der Technologie-Index Nasdaq am Dienstag um rund anderthalb Prozent nach.

    Der Preis für die Rohölsorte Brent North Sea stieg um 2,6 Prozent auf 73,56 Dollar pro Barrel. Der Preis für Gold, das als besonders sichere Geldanlage gilt, verteuerte sich um rund ein Prozent auf ein neues Rekordhoch von über 2600 Dollar pro Unze.

    Die Märkte «werfen ein wachsames Auge auf die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten», erklärte Joe Mazzola, Analyst beim Finanzdienstleister Charles Schwab.

    Der Iran hatte Israel am Dienstagabend direkt mit Raketen angegriffen - zum zweiten Mal nach dem Abschuss von hunderten Drohnen und Raketen auf Israel im April.

    Nach Angaben der israelischen Armee wurde erneut «eine grosse Anzahl» iranischer Raketen abgefangen. Die israelische Armee gab am späteren Abend vorerst Entwarnung, die Gefahr aus dem Iran sei «im Moment» gebannt.

  • 1.27 Uhr

    Israel greift im Kampf gegen Hisbollah erneut Stellungen in Beirut an

    Nach dem iranischen Raketenangriff hat Israel im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz erneut die libanesische Hauptstadt Beirut angegriffen. Die Armee attackiere «terroristische Ziele in Beirut», teilte die Armee am frühen Mittwochmorgen mit. Details nannte das Militär zunächst nicht. Zuvor hatte Israel kraftvolle Angriffe im Nahen Osten angekündigt. Die iranischen Raketenangriffe hätten keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe, hiess es.

    Der Iran hatte Israel am Dienstag mit zahlreichen Raketen angegriffen. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, hiess es vom israelischen Militär. Ein Todesopfer gab es im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte Vergeltung an. Israel werde Zeitpunkt und Ort noch bestimmen, hiess es weiter.

    Polizisten gehen in Deckung, während Raketen aus dem Libanon abgeschossen werden. (1. Oktober 2024) 
    Polizisten gehen in Deckung, während Raketen aus dem Libanon abgeschossen werden. (1. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Ohad Zwigenberg
  • 1.19 Uhr

    Israel kündigt kraftvolle Angriffe im Nahen Osten an

    Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat Israel seinerseits weitere Angriffe im Nahen Osten angekündigt. «Die Luftwaffe ist nach wie vor voll einsatzfähig und wird heute Abend im Nahen Osten weiterhin mit voller Kraft zuschlagen, so wie sie es im vergangenen Jahr getan hat», sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Mittwoch. Die iranischen Raketenangriffe hätten keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe.

    Die israelischen und US-Verteidigungssysteme hätten effektiv funktioniert, sagte er weiter. Es habe eine enge Zusammenarbeit beim Aufspüren und Abfangen geben. Am Dienstag seien zwei hochrangige Kommandeure der Hisbollah ausgeschaltet worden. «Diese beiden Treffer sind ein schwerer Schlag für die Moral der Organisation.» Israel werde die Hisbollah-Kommandeure und jeden, der die Bürger des Staates Israel bedrohe, weiter verfolgen.

    Hagari betonte, der Iran habe «eine schwerwiegende Tat» begangen, die den Nahen Osten in Richtung Eskalation treibe. «Wir werden zu dem Zeitpunkt und an dem Ort handeln, den wir bestimmen, und zwar in Übereinstimmung mit den Anweisungen der politischen Ebene. Diese Ereignisse werden Konsequenzen nach sich ziehen.»

    Der Iran hatte Israel mit zahlreichen Raketen angegriffen. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, hiess es vom israelischen Militär. Ein Todesopfer gab es im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte Vergeltung an.

  • Mittwoch, 2. Oktober 2024, 0.07 Uhr

    Videos zeigen Schäden in Israel nach Irans Angriff

    Israelische Medien sowie die Armee haben Aufnahmen von mutmasslichen Schäden infolge der iranischen Raketenangriffe veröffentlicht. Auf einem vom israelischen Sender Kan 11 geteilten Video, das in einem Ort Zentralisraels aufgenommen worden sein soll, ist ein mehrere Meter tiefer Krater im Boden zu sehen. Autos rund um den Krater sind mit Erde bedeckt.

    Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie Raketenteile auf israelische Orte wie Tel Aviv herabfielen. Die israelische Armee sowie Medien veröffentlichten ein Video, das ein Schulgebäude in Zentralisrael zeigt, das bei dem Angriff getroffen worden sein soll. Zu sehen sind schwere Schäden am Gebäude und in einem Innenraum.

    Der israelische Armeesender veröffentlichte ein Foto aus der Beduinenstadt Tel Scheva im Süden Israels, auf dem ein Teil einer meterhohen Rakete zu sehen ist, die senkrecht im Boden steckte.

    Israels Militär zufolge gab es eine kleine Anzahl von Einschlägen im Zentrum Israels und weitere im Süden des Landes. Insgesamt hatte der Iran nach Angaben der israelischen Armee rund 180 Raketen Richtung Israel abgefeuert. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, hiess es. Der Schaden nach dem iranischen Angriff werde derzeit ermittelt, sagte ein israelischer Sicherheitsbeamter.

    Millionen Menschen in Israel suchten während des Angriffs Zuflucht in Schutzräumen. In einem Bunker unterhalb eines Einkaufszentrums im Zentrum von Tel Aviv versammelten sich Dutzende Menschen. Eine Frau reagierte panisch auf die Geräusche von Explosionen, die auch in den unterirdischen Räumen zu hören waren. Viele Menschen lasen oder hörten Nachrichten, bis es nach rund einer Stunde Entwarnung gab und sie den Bunker wieder verlassen durften. Auf den Strassen im Zentrum der Küstenmetropole war nach den Angriffen nur wenig los.

  • 23.29 Uhr

    EU verurteilt Irans Angriff auf Israel

    Die Europäische Union verurteilt den Angriff Irans auf Israel. «Der gefährliche Kreislauf von Angriffen und Vergeltungsmassnahmen droht, ausser Kontrolle zu geraten», schrieb der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell auf der Plattform X. Ein sofortiger Waffenstillstand in der gesamten Region sei erforderlich. Ähnlich äusserte sich EU-Ratspräsident Charles Michel. «Die EU ist bereit, die Bemühungen um eine Deeskalation und den Schutz der Zivilbevölkerung zu unterstützen», teilte der Belgier auf X mit.

  • 22.57 Uhr

    Israels Armeechef kündigt nach Irans Angriff Reaktion an

    Israel Armeechef Herzi Halevi hat eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff angekündigt. «Wir werden entscheiden, wann wir den Preis fordern und unsere präzisen und überraschenden Angriffsfähigkeiten demonstrieren werden», sagte der israelische Generalstabschef. Dies geschehe auf Anweisung der Regierung. Wie genau ein Vergeltungsschlag aussehen könnte, teilte er nicht mit.

    Halevi zufolge hat Israel seine Fähigkeit gezeigt, den Erfolg seines Feindes zu verhindern. Grund sei das vorbildliche Verhalten der Zivilbevölkerung sowie seine starke Luftabwehr. Landesweit hatten Millionen Menschen gemäss den offiziellen Anweisungen Zuflucht in Bunkern und Schutzräumen gesucht.

    «Die Mehrheit der ankommenden Raketen wurde von Israel und einer von den Vereinigten Staaten angeführten Verteidigungskoalition abgefangen», teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari mit. «Es gab einige wenige Einschläge im Zentrum Israels, weitere im Süden Israels.» Der Angriff des Iran sei eine schwere und gefährliche Eskalation. «Unsere Verteidigungs- und Angriffsfähigkeiten sind auf höchstem Niveau.»

  • 22.55 Uhr

    Netanjahu: Iran wird für seinen Fehler bezahlen

    Israel Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach dem iranischen Angriff Vergeltung angekündigt. «Der Iran hat heute Abend einen grossen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen», sagte Netanjahu dem israelischen Sicherheitskabinett nach Angaben seines Büros. Irans Angriff sei gescheitert.

  • 22.24 Uhr

    Schweiz beruft Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrats ein

    Die Schweiz hat ihre zweite einmonatige Präsidentschaft des Uno-Sicherheitsrats am Dienstag nach dem Beginn einer Bodenoffensive Israels im Libanon und einem iranischen Raketenangriff auf Israel mit der Einberufung einer Dringlichkeitssitzung gestartet. Diese findet am Mittwoch um 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit statt.

    Am Morgen hätten bereits Diskussionen stattgefunden, sagte die Schweizer Uno-Botschafterin Pascale Baeriswyl am frühen Nachmittag in New York (früher Abend in der Schweiz). Am späteren Abend teilte die Schweizer Präsidentschaft des mächtigsten Uno-Gremiums in New York die Einberufung der Dringlichkeitssitzung mit.

    «Wir verfolgen die sich schnell verändernde Lage mit grosser Beunruhigung aber auch sehr genau», erklärte Baeriswyl vor den Medien. «Wir stehen mit allen in Kontakt», fuhr sie fort.

    Sie glaube nicht, dass der Uno-Sicherheitsrat eine neue Resolution fassen müsse. Es brauche aber die dringende Umsetzung der Uno-Resolution von 2006, welche neben der Abwesenheit israelischer Truppen im Libanon den Rückzug der Hisbollah aus dem Südlibanon und deren Entwaffnung vorsieht.

    Der Rat ist in Nahostfragen weitgehend blockiert. Es gilt jedoch als nicht ausschlossen, dass sich das 15-köpfige Gremium angesichts der Gefahr eines grossen Krieges auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen könnte.

    Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zeigte sich am Dienstagabend «zutiefst besorgt» über den iranischen Raketenangriff auf Israel. Es verurteilte ihn auf das Schärfste und forderte die Konfliktparteien auf, die Feindseligkeiten einzustellen. Die Attacke Irans habe die Gefahr einer grossen Eskalation in der Region weiter erhöht, teilte das EDA auf der Online-Plattform X mit.

    Bereits nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon hatte das Aussendepartement seiner Sorge Ausdruck verliehen. Das Völkerrecht, einschliesslich des humanitären Völkerrechts, müsse eingehalten werden.

  • 21.57 Uhr

    Britischer Premierminister verurteilt Angriff auf Israel

    Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer verurteilt den iranischen Raketenangriff auf Israel. Starmer habe heute Nachmittag (Ortszeit) mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu über die eskalierende Situation im Nahen Osten gesprochen, teilte ein Regierungssprecher in London mit.

    «Der Premierminister hat Irans Angriff auf Israel, der während der Unterhaltung der beiden Regierungschefs begann, heute aufs Schärfste verurteilt und das feste Bekenntnis Grossbritanniens zu Israels Sicherheit und dem Schutz von Zivilisten zum Ausdruck gebracht», hiess es in dem Statement.

    Der britische Premierminister Keir Starmer. (Archivfoto)
    Der britische Premierminister Keir Starmer. (Archivfoto)
    Bild: Frank Augstein/AP/dpa

    Nach Angaben der Downing Street betonte Starmer, dass es einen Waffenstillstand im Libanon brauche, um Raum für eine politische Lösung zu schaffen. Zudem habe er die Lage im Gazastreifen angesprochen. Starmer habe auch mit dem jordanischen König Abdullah II. über die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und in Gaza gesprochen.

  • 21.28 Uhr

    Iran greift Israel mit fast 200 Raketen an

    Der Iran hat Israel massiv angegriffen. Rund 180 Raketen wurden nach ersten Schätzungen der israelischen Armee am Dienstagabend abgefeuert. Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, die Attacke sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hiess es im Staatsfernsehen.

    Ein Kleriker ballt seine Faust, während er den iranischen Raketenschlag gegen Israel bei einer anti-israelischen Versammlung auf dem Felestin Platz in Teheran feiert.
    Ein Kleriker ballt seine Faust, während er den iranischen Raketenschlag gegen Israel bei einer anti-israelischen Versammlung auf dem Felestin Platz in Teheran feiert.
    Vahid Salemi/AP/dpa

    Nach Angaben der israelischen Armee schlugen im Zentrum und anderen Orten Israels mehrere Geschosse ein. Eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören gewesen. US-Präsident Joe Biden wies das US-Militär an, Israel zu unterstützen und iranische Raketen abzuschiessen.

    Nach etwa einer Stunde gab es am Abend Entwarnung. Die Menschen überall in Israel durften die Schutzräume und Bunker wieder verlassen, wie das Militär mitteilte. Ein Sprecher ergänzte, man habe aktuell keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.

  • 21.24 Uhr

    Irans Raketen über Jordanien – Luftraum wieder geöffnet

    Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat Jordanien seinen Luftraum wieder geöffnet. Das Land hatte den Luftraum während der Attacke vorübergehend geschlossen. Jordanien liegt wie der Irak zwischen dem Iran und Israel. In sozialen Medien machten Videos mit vielen Raketen die Runde, die als helle Leuchtkugeln am dortigen Nachthimmel zu erkennen waren.

    Jordaniens Streitkräfte hatten die Menschen im Land vor dem Raketenangriff aus dem Iran auf Israel gewarnt. Bürger sollten zu Hause bleiben, um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Familien zu gewährleisten, hiess es in einer Mitteilung des jordanischen Militärs. Dieses würde das Land gegen jegliche Bedrohung verteidigen, die die Sicherheit Jordaniens gefährden könne.

  • 21.20 Uhr

    USA: Angriff Irans auf Israel «vereitelt und unwirksam»

    Die US-Regierung hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als «vereitelt und unwirksam» bezeichnet und mit Konsequenzen gedroht. «Uns ist nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt», sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel. Es handle sich um eine «bedeutende Eskalation». Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren.

  • 21.16 Uhr

    Huthi-Miliz lobt iranischen Angriff auf Israel

    Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gelobt und parallel neue Angriffe auf die Schifffahrt für sich reklamiert. Israel «abzuschrecken und ihm entgegenzutreten ist der einzige Weg, ihn zu stoppen», sagte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam. «Wir loben den iranischen Einsatz, der militärische Ziele des Feindes im besetzten Palästina getroffen hat.»

    Zugleich reklamierte die Miliz im Jemen weitere Angriffe auf die internationale Schifffahrt mit Drohnen und Raketen für sich. Die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO meldete, der unter der Flagge Panamas fahrende Öltanker «Cordelia Moon» sei im Roten Meer mit einem Drohnenboot angegriffen und beschädigt worden. Die Miliz erklärte, sie habe dem Tanker schweren Schaden zugefügt. Sie habe ausserdem das Containerschiff «Marthopolis» unter andere mit einer Drohne angegriffen.

  • 20.58 Uhr

    Irans Präsident verteidigt Raketenangriff

    Irans Präsident Massud Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, «aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentritt», schrieb Peseschkian auf der Plattform X. «Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an», warnte der Präsident.

  • 20.51 Uhr

    Schweiz will möglichst bald Uno-Sicherheitsratssitzung

    Die Schweiz hat ihre zweite Präsidentschaft des Uno-Sicherheitsrats am Tag eines iranischen Raketenangriffs auf Israel und des Starts einer israelischen Bodenoffensive angetreten. Am Dienstag forderte sie eine möglichst baldige Sitzung des Sicherheitsrats.

    Am Morgen hätten bereits Diskussionen stattgefunden, sagte die Schweizer Uno-Botschafterin Pascale Baeriswyl am frühen Nachmittag in New York (früher Abend in der Schweiz). «Wir verfolgen die sich schnell verändernde Lage mit grosser Beunruhigung aber auch sehr genau», erklärte Baeriswyl vor den Medien. «Wir stehen mit allen in Kontakt», fuhr sie fort.

    Die Schweizer Uno-Botschafterin Pascale Baeriswyl will wegen der Eskalation im Nahen Osten eine schnelle Sitzung des Uno-Sicherheitsrats. (Archivbild)
    Die Schweizer Uno-Botschafterin Pascale Baeriswyl will wegen der Eskalation im Nahen Osten eine schnelle Sitzung des Uno-Sicherheitsrats. (Archivbild)
    KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

    Sie glaube nicht, dass der Uno-Sicherheitsrat eine neue Resolution fassen müsse. Es brauche aber die dringende Umsetzung der Uno-Resolution, welche neben der Abwesenheit israelischer Truppen im Libanon den Rückzug der Hisbollah aus dem Südlibanon und deren Entwaffnung vorsieht. Vordringlich seien der Stopp der Feindseligkeiten und ein Waffenstillstand, erklärte die Uno-Botschafterin.v

  • 20.48 Uhr

    Iran: Hyperschallraketen bei Angriff eingesetzt – israelische Luftabwehr überwunden

    Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Hyperschallrakete wurde vor 15 Monaten vorgestellt.

  • 20.46 Uhr

    Jubel in Beirut nach Irans Angriff auf Israel

    Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel ist in der libanesischen Hauptstadt Beirut teils Jubel ausgebrochen. Aus dem Vorort Haret Hreik, in dem Israel den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet hatte, waren Freudenschüsse zu hören, wie Augenzeugen berichteten.

    Klatschen und Jubel waren im Zentrum von Beirut zu hören, wo derzeit unzählige Familien auf der Strasse und öffentlichen Plätzen ausharren, die durch Israels Angriffen im Land vertrieben wurden. Einige klatschten und riefen, dieser Angriff gelte dem getöteten Nasrallah. «Wir sind überglücklich», sagte ein Mann laut Augenzeugen."Diese Mörder sollten spüren, was wir spüren." Teils wurde auch Feuerwerk gezündet.

  • 20.42 Uhr

    Israel droht mit Gegenschlag – Iran mit «vernichtender Reaktion»

    Israel droht dem Iran nach seinem Raketenangriff mit einem Gegenschlag. «Wie wir der internationalen Gemeinschaft bereits zuvor klargemacht haben, muss jeder Feind, der Israel angreift, mit einer harten Reaktion rechnen», teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.

    Der Iran bezeichnete seinen Raketenangriff auf Israel als angemessene Reaktion auf die Eskalation in Nahost und drohte mit weiteren Attacken. «Irans legale, rationale und legitime Reaktion auf die Terroranschläge des zionistischen Regimes – die Angriffe auf iranische Staatsbürger und Interessen sowie die Verletzung der nationalen Souveränität der Islamischen Republik Iran – wurde ordnungsgemäss durchgeführt», teilte die iranische UN-Vertretung in New York mit. Sollte Israel es wagen, darauf zu reagieren, «wird eine vernichtende Reaktion folgen.»

  • 20.38 Uhr

    Irans Raketen fliegen über Jordanien – Luftraum geschlossen

    Jordaniens Streitkräfte haben die Menschen im Land vor dem Raketenangriff aus dem Iran auf Israel gewarnt. Bürger sollten zu Hause bleiben, um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Familien zu gewährleisten, hiess es in einer Mitteilung des jordanischen Militärs. Dieses würde das Land gegen jegliche Bedrohung verteidigen, die die Sicherheit Jordaniens gefährden könne. Die Behörde für zivile Luftfahrt kündigte an, der Luftraum über Jordanien werde vorübergehend geschlossen.

  • 20.26 Uhr

    Mehrere Tote nach Schuss- und Messer-Anschlag bei Tel Aviv

    Kurz vor dem iranischen Raketenangriff auf Israel sind im Süden der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv bei einem Schuss- und Messerangriff mehrere Menschen getötet worden. Laut Polizeiangaben kamen mindestens sechs Menschen bei dem Vorfall in Jaffa, einem arabisch geprägten Viertel von Tel Aviv, ums Leben. Bei den Todesopfern handelt es sich demnach um Zivilisten.

    Israels Polizei sprach von einem Terrorangriff. Die zwei mutmasslichen Täter seien «neutralisiert» worden, so die Polizei. Israelischen Medien zufolge sollen sie tot sein. Das genaue Motiv für die Tat war zunächst unklar.

    Lokale Medien berichteten weiter, die beiden mutmasslichen Täter hätten Menschen angegriffen, die an einer Strassenbahnhaltestelle gewartet hätten.

  • 20.11 Uhr

    Swiss umfliegt Lufträume über Irak, Iran und Jordanien

    Aufgrund der Lage im Nahen Osten umfliegt die Airline Swiss seit Dienstag die Lufträume über dem Iran, Irak und Jordanien. Das verlängert die Flugzeiten nach Dubai, Indien und Südostasien um bis zu 15 Minuten. Den israelischen und libanesischen Luftraum meidet die Swiss unabhängig davon bis am 31. Oktober.

    Den Flug nach Dubai vom Dienstag leitete die Fluggesellschaft über Antalya in der Türkei um. Wie sie am Dienstagabend mitteilte, wurde das Flugzeug dort aufgetankt und setzte seine Reise ausserhalb der gemiedenen Lufträume fort.

    Die Massnahme für die Lufträume über dem Iran, Irak und Jordanien gilt nach Swiss-Angaben vorerst bis und mit mindestens Mittwoch. Die Swiss-Konzernmutter Lufthanse strich Flüge nach Tel Aviv bis Ende Oktober und in die libanesische Hauptstadt Beirut bis zum 30. November.

  • 20.00 Uhr

    Israels Armee gibt Entwarnung: Menschen dürfen Bunker verlassen

    Die israelische Armee hat nach dem Raketenangriff aus dem Iran Entwarnung gegeben. Menschen überall in Israel dürften Schutzräume verlassen, teilte das Militär mit. Ein Sprecher sagte zudem, man habe aktuell auch keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.

    Während des Raketenangriffs aus Iran haben Menschen auch im Strassengraben Schutz gesucht wie hier in Soresh zwischen Jerusalem und Tel Aviv.
    Während des Raketenangriffs aus Iran haben Menschen auch im Strassengraben Schutz gesucht wie hier in Soresh zwischen Jerusalem und Tel Aviv.
    Bild: Keystone/AP Photo/Ohad Zwigenberg

    Im Zentrum und anderen Orten Israels waren laut Armee einige Geschosse eingeschlagen. «Dieser Angriff wird Konsequenzen haben», warnte Armeesprecher Daniel Hagari. Dafür gebe es Pläne. Weitere Details nannte er nicht.

    Die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, hatten nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hiess es im Staatsfernsehen.

  • 19.54 Uhr

    Videos zeigen Raketen-Beschuss aus dem Iran

    In den sozialen Medien zeigen Aufnahmen die grossangelegte Angriffswelle aus dem Iran Richtung Israel. Am Himmel über Jerusalem ist eine Kaskade blitzender Geschosse zu sehen.

  • 19.42 Uhr

    Biden weist US-Militär zum Abschuss iranischer Raketen an

    US-Präsident Joe Biden hat das US-Militär angewiesen, auf Israel gerichtete iranische Raketen abzuschiessen. Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris würden von seinem Krisenstab im Situation Room über die Lage informiert, teilte das Weisse Haus mit.

  • 19.18 Uhr

    Iran: Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert

    Irans Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hiess es im Staatsfernsehen.

  • 19.00 Uhr

    Israelische Armee: Iran feuert Raketen auf Israel

    Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee einen Raketenangriff auf Israel gestartet. Dies teilten die Streitkräfte auf der Online-Plattform X mit. Eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören.

  • 18.30 Uhr

    UN-Chef Guterres ruft zu Waffenruhe im Libanon auf

    UN-Generalsekretär António Guterres hat am Dienstag zu einer umgehenden Waffenruhe im Libanon aufgerufen. Eine Eskalation hin zu einem umfassenden Krieg zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz müsse um jeden Preis vermieden werden muss, sagte Guterres nach Angaben seines Sprechers Stéphane Dujarric. Die Souveränität und territoriale Integrität des Libanons müsse respektiert werden.

    Hamas-Führer bei israelischem Angriff im Südlibanon getötet

    Hamas-Führer bei israelischem Angriff im Südlibanon getötet

    STORY: Israel hat seine Luftangriffe auf Ziele im Libanon am Montag fortgesetzt. Im Süden des Landes wurden dabei mehrere Befehlshaber der palästinensischen Hamas getötet, wie die radikalislamische Organisation mitteilte. Die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) meldete, dass drei ihrer Anführer bei einem Angriff auf das Stadtviertel Kola in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden seien. Der Angriff traf ein Stockwerk in einem Wohngebäude, wie Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters berichteten. Eine Stellungnahme des israelischen Militärs lag zunächst nicht vor. Die Hamas ist mit der vom Iran kontrollierten Hisbollah-Miliz verbündet, die im Libanon agiert und deren Führer Hassan Nasrallah von Israel am Freitag ausgeschaltet worden war. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte, in den vergangenen zwei Wochen seien mehr als 1000 Menschen getötet und 6000 verletzt worden, eine Million Menschen – ein Fünftel der Bevölkerung – habe die Heimat mittlerweile verlassen.

    01.10.2024

    Guterres sprach laut seinem Sprecher am Dienstag mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati und teilte ihm mit, dass das UN-System mobilisiert sei, um den Menschen in Not zu helfen. Er appellierte auch an die internationale Gemeinschaft, einem Spendenaufruf mit der Bitte um 426 Millionen Dollar für die Menschen im Libanon zu folgen.

  • 17.03 Uhr

    USA: Iran bereitet Raketenangriff gegen Israel vor

    Die US-Regierung geht Medienberichten zufolge davon aus, dass der Iran einen «unmittelbar bevorstehenden» Raketenangriff auf Israel vorbereitet. Darauf gebe es Hinweise, heisst es laut US-Medienberichten es in einer Mitteilung eines Regierungsvertreters.

    Ein solcher direkter Angriff werde schwerwiegende Folgen für den Iran haben. «Wir unterstützen aktiv die Verteidigungsvorbereitungen, um Israel gegen diesen Angriff zu schützen», wurde der Regierungsvertreter zitiert.

  • 14.31 Uhr

    Israels Armee registriert 30 Geschosse aus dem Libanon

    Die israelische Armee hat in den letzten Stunden 30 Geschosse registriert, die aus dem Libanon kommend in den Norden Israels eingedrungen sind. Die Raketen lösten in den betroffenen Gebieten Alarm aus, gingen aber über offenem Gelände nieder.

    Das ging aus einer Mitteilung der Streitkräfte hervor. Berichte über Verletzte oder Tote gab es nicht. Feuerwehren waren im Einsatz, um die Brände zu löschen, die einige der Raketen ausgelöst hatten.

    Israelische Kampfflugzeuge und Helikopter griffen indes nach Militärangaben Kommandozentralen, Raketenabschussrampen und Waffenlager der proiranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon an. Der Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Schiiten-Miliz hatte sich zuletzt dramatisch verschärft. Am letzten Freitag waren bei einem gezielten israelischen Luftangriff der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah und weitere Hisbollah-Kämpfer getötet worden.

  • 13.42 Uhr

    Hisbollah: Bisher keine Kämpfe mit israelischen Bodentruppen

    Nach dem Start einer Bodenoffensive der israelischen Armee gegen die Hisbollah im Libanon hat es nach Aussagen der Miliz bis zum Dienstagnachmittag keine Zusammenstösse mit den israelischen Truppen gegeben.

    Das Pressebüro der Hisbollah teilte der Nachrichtenagentur DPA mit: «Alle unsere Kämpfer sind bereit für eine echte Konfrontation.»

    Währenddessen machte sich im Süden des Libanons Panik breit und Chaos brach aus, nachdem das israelische Militär erneut zu Evakuierungen aufgerufen hatte. Das israelische Militär hatte zuvor Bewohner von fast 30 Gemeinden zur Flucht aufgerufen.

    Solche Evakuierungsaufrufe sind in der Regel ein Zeichen für bevorstehende Angriffe. Bewohner sollten sich nördlich des Alawi-Flusses in Sicherheit bringen. Das Gebiet befindet sich etwa 60 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt.

  • 13.11 Uhr

    Aussendepartement zeigt sich besorgt über Eskalation im Libanon

    Die Schweiz hat sich «zutiefst besorgt» über die Eskalation der Gewalt in Libanon gezeigt. Das Aussendepartement rief am Dienstag in einer auf der Plattform X veröffentlichten Stellungnahme alle Parteien dazu auf, die Feindseligkeiten sofort einzustellen.

    Das Völkerrecht, einschliesslich des humanitären Völkerrechts, müsse eingehalten werden. Die Schweiz rufe zum Dialog und zur Deeskalation auf, wie es im Beitrag des eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) hiess.

    Bisher keine verletzten Schweizer gemeldet

    Bei der Schweizer Botschaft in Libanon seien rund 1200 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer angemeldet, teilte das EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Auf der Travel Admin App hätten sich zudem rund 90 Personen für einen Aufenthalt in Libanon registriert. Das EDA habe bisher keine Kenntnis von verletzten Schweizer Staatsangehörigen, hiess es auf Anfrage weiter.

    Generell rät das EDA von Reisen nach Libanon ab. Darüber hinaus empfiehlt das Departement seit dem 31. Juli 2024, das Land mit eigenen Mitteln zu verlassen. Das EDA führe keine organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen durch, hiess es. Der Entscheid, eine Krisenregion zu verlassen, erfolge freiwillig, auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten der ausreisenden Person.

    Die Helpline des EDA sei derweil rund um die Uhr erreichbar. Alle Schweizer Vertretungen in der Region seien weiterhin operationell. Deren Personal sei wohlauf, hiess es weiter. Wie alle Schweizer Vertretungen im Ausland verfügten die Vertretungen im Nahen Osten zudem über Sicherheits- und Krisendispositive. Diese würden laufend überprüft und angepasst.

  • 13.07 Uhr

    UN-Menschenrechtsbüro warnt vor Katastrophe im Nahen Osten

    Nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon warnt das UN-Menschenrechtsbüro vor einer humanitären Katastrophe im Nahen Osten.

    «Wir sind zutiefst besorgt über die sich ausweitenden Feindseligkeiten im Nahen Osten und deren Potenzial, die gesamte Region in eine humanitäre und menschenrechtliche Katastrophe zu stürzen», sagte Liz Throssell, Sprecherin des Büros in Genf.

    Die Gefahr, dass andere Länder in der Region in die militärische Auseinandersetzung gezogen werden, sei sehr real. Die Bodenoffensive dürfte das Leiden der Zivilbevölkerung weiter verschlimmern. Auch die Angriffe der Huthi auf Israel und die israelischen Gegenschläge seien «zutiefst beunruhigend».

  • 12.32 Uhr

    Dumpfe Explosion zu hören: Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv 

    Im Grossraum Tel Aviv hat es erneut Raketenalarm gegeben. Es war eine dumpfe Explosion im Stadtzentrum zu hören, wie Einwohnerinnen berichteten.

    Auf X kursieren viele Videos und Bilder von der getroffenen Autobahn.
    Auf X kursieren viele Videos und Bilder von der getroffenen Autobahn.
    Screenshot X

    Die israelische Armee teilte mit, Auslöser des Alarms seien Geschosse aus dem Libanon gewesen, von denen einige abgefangen werden konnten. Die Details würden noch untersucht. Die Nachrichtenseite ynet berichtete, es seien mindestens drei Raketen abgefeuert worden.

    Wie die Armee weiter bestätigte, schlugen Raketenteile auf einer Autobahn nahe Tel Aviv ein. Ein Busfahrer wurde mittelschwer, ein Autofahrer leicht verletzt, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit.

    Auch in den Vorstädten Herzlija und Ramat Gan habe es Luftalarm gegeben. Im vergangenen Monat hatte die libanesische Hisbollah-Miliz erstmals überhaupt den Grossraum Tel Aviv ins Visier genommen. Damals wurde eine einzelne Rakete geschossen.

  • 11.21 Uhr

    Mehrere Tote nach Angriff auf palästinensische Flüchtlingscamp im Libanon

    Bei einem israelischen Angriff auf das palästinensische Flüchtlingscamp Ain al-Hilwah nahe der libanesischen Küstenstadt Sidon sind nach Angaben aus dem Libanon sechs Menschen getötet worden.

    Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, der Angriff aus der vergangenen Nacht habe dem palästinensischen Kommandeur, Munir Al-Makdah, gegolten. Er habe den Angriff allerdings überlebt. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

    Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass unter den Opfern Al-Makdahs Ehefrau sowie ein gemeinsamer Sohn gewesen seien. Al-Makdah war ein Vertreter der Al-Aksa-Brigaden im Libanon. Dabei handelt es sich um den militärischen Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

    Bei einem israelischen Drohnenangriff wurde Ende August bereits Chalil Al-Makdah, ein Bruder Al-Makdahs, getötet. Ain al-Hilwah ist mit rund 80.000 Einwohnern das grösste palästinensische Flüchtlingslager im Libanon. Die meisten Bewohner sind Flüchtlinge des ersten arabisch-israelischen Krieges im Jahr 1948 sowie deren Nachkommen.

  • 11.04 Uhr

    Auch Lufthansa verlängert Flugstopp

    Angesichts der Kämpfe im Nahen Osten verlängert nun auch die Lufthansa ihren Flugstopp nach Israel und den Libanon. Bis einschliesslich 31. Oktober würden Flüge nach Tel Aviv gestrichen und bis 30. November Verbindungen in die libanesische Hauptstadt Beirut.

    Die Lufthansa verlängert angesichts der angespannten Sicherheitslage ihren Flugstopp nach Israel und Iran (Archivbild).
    Die Lufthansa verlängert angesichts der angespannten Sicherheitslage ihren Flugstopp nach Israel und Iran (Archivbild).
    Andreas Arnold/dpa

    Das teilte die Airline in Frankfurt mit. Flüge nach Teheran bleiben zudem bis 14. Oktober ausgesetzt. Die Kernmarke Lufthansa Airline hatte bereits entschieden, Flüge nach Teheran bis einschliesslich 26. Oktober auszusetzen.

    Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten. Zur Lufthansa-Gruppe gehören neben der Kern-Airline noch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings.

  • 9.36 Uhr

    Swiss setzt Flüge von und nach Tel Aviv und Beirut weiter aus

    Die Swiss setzt ihre Flüge von und nach Tel Aviv bis zum 31. Oktober weiter aus. Zusätzlich werden alle Flüge von und nach Beirut bis und mit 30. November annulliert. Dies teilte die Fluggesellschaft am Dienstag nach eingehender Prüfung mit.

    Die Swiss fliegt bis einschliesslich 31. Oktober nicht nach Tel Aviv.
    Die Swiss fliegt bis einschliesslich 31. Oktober nicht nach Tel Aviv.
    sda

    Von der Massnahme erhoffe sich die Swiss mehr Planbarkeit für Fluggäste und Besatzungen, schrieb die Airline. Betroffene Passagiere werden kontaktiert und können ihren Flug kostenlos auf einen späteren Reisetermin umbuchen oder bekommen den Ticketpreis zurückerstattet.

    Israel startete am frühen Dienstagmorgen eine «begrenzte Bodenoffensive» im Libanon. Auch hat die israelische Luftwaffe nach Militärangaben am selben Tag mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz in einem südlichen Vorort von Beirut angegriffen.

  • 9.32 Uhr

    Israelische Armee warnt Libanesen: Sie sollen nicht südlich des Litani-Flusses fahren

    Nach Beginn der Bodenoffensive hat die israelische Armee Libanesen davor gewarnt, in den Süden des Libanons zu fahren. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte in arabischer Sprache bei X eine «dringende Warnung an die Bewohner des Süd-Libanon».

    Die Menschen werden in der Mitteilung dazu aufgerufen, nicht südlich des Litani-Flusses zu fahren, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt.
    Die Menschen werden in der Mitteilung dazu aufgerufen, nicht südlich des Litani-Flusses zu fahren, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt.
    Ilia yefimovich/dpa

    Es komme im südlichen Abschnitt des Landes «zu intensiven Kämpfen, bei denen Hisbollah-Mitglieder das zivile Umfeld und die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde für Angriffe ausnutzen».

    Die Menschen werden in der Mitteilung dazu aufgerufen, nicht südlich des Litani-Flusses zu fahren, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Laut einer UN-Resolution dürfen Hisbollah-Kämpfer sich nicht südlich dieser Linie aufhalten. Nach dem letzten Libanon-Krieg 2006 waren diese jedoch allmählich in das Gebiet zurückgekehrt. Israel will erreichen, dass sie sich wieder zurückziehen, um die sichere Rückkehr von etwa 60.000 Bürgern in den Norden des Landes zu ermöglichen.

  • 8.54 Uhr

    Israel: Waffenfabriken der Hisbollah bei Beirut angegriffen

    Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz in einem südlichen Vorort von Beirut angegriffen.

    Die Angriffe seien mithilfe von Geheimdiensthinweise geführt worden, hiess es in einer Mitteilung der Armee. Es seien Schritte unternommen worden, um möglichen Schaden an Zivilisten zu verringern. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer bei den Angriffen vom späten Montagabend.

    Israelische Bodentruppen waren in der Nacht in den Süden des Libanons vorgedrungen. Die erste Bodenoffensive seit dem letzten Libanon-Krieg 2006 hat den Codenamen «Pfeile des Nordens». Die israelische Armee sprach von «begrenzten» Angriffen auf Ziele in Grenznähe und nannte diese eine unmittelbare Bedrohung für Gemeinden in Nordisrael. Israels Ziel ist es, die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu verdrängen, um eine Rückkehr von rund 60.000 Bürgern in ihre Wohngebiete in Grenznähe zu ermöglichen.

  • 8.28 Uhr

    Neue Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel

    Auch nach Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die Hisbollah-Miliz ihre Angriffe auf den Norden Israels fortgesetzt. Es seien mehrere Geschosse vom Libanon aus auf das Gebiet um die Grenzstadt Metulla und den Ort Avivim abgefeuert worden, teilte die Armee mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen, andere eingeschlagen, teilweise auf offenem Gebiet.

    Die Nachrichtenseite «ynet» berichtete von insgesamt 15 Geschossen. Die Hisbollah reklamierte die Angriffe auf Metulla für sich. Ziel seien Ansammlungen von Soldaten gewesen. Die Armee hatte das Gebiet vor Beginn des Bodeneinsatzes im Süden des Libanons zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Nach Angaben des Militärs waren die Bodentruppen, die in den Libanon vorgedrungen sind, vorher im Gaza-Krieg im Einsatz.

  • 6.43 Uhr

    USA warnen Iran vor Vergeltungsangriff auf Israel

    Nach dem Start der israelischen Bodenoffensive gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon haben die USA den Iran vor Vergeltungsangriffen auf Israel gewarnt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schrieb auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant : «Ich habe erneut auf die schwerwiegenden Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschliessen sollte.» Er habe deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstützen.

    Am frühen Dienstagmorgen hatte Israel seine Bodenoffensive im Libanon auf Einrichtungen der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah gestartet. Israel will die Rückkehr von 60.000 Israelis ermöglichen, die seit Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden.

    Austin schrieb weiter, Galant und er seien sich einig, «dass die Angriffsinfrastruktur entlang der Grenze abgebaut werden muss, um sicherzustellen, dass die libanesische Hisbollah keine Angriffe im Stil des 7. Oktober auf die Gemeinden im Norden Israels durchführen kann». Er habe bekräftigt, dass eine diplomatische Lösung erforderlich sei, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der Grenze sicher in ihre Häuser zurückkehren könne. Die USA seien gut gerüstet, um US-Personal, Partner und Verbündete angesichts der Bedrohung durch den Iran und vom Iran unterstützter Terrororganisationen zu verteidigen Man sei entschlossen, jeden Akteur daran zu hindern, die Spannungen auszunutzen oder den Konflikt auszuweiten.

  • 5.15 Uhr

    Israel marschiert im Südlibanon ein - Hisbollah kampfbereit

    Mit einer in der Nacht gestarteten Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon hat die Lage in Nahost eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die israelische Armee sprach von «begrenzten» Angriffen auf Ziele in Grenznähe und nannte diese eine unmittelbare Bedrohung für Gemeinden in Nordisrael. Israels Luftwaffe bombardierte am späten Abend zudem erneut Ziele nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut. Die Lage im Libanon ist dramatisch: Nach libanesischen Angaben kamen innerhalb von 24 Stunden fast 100 Menschen im Land ums Leben. Unterdessen flogen auch auf Israel wieder Raketen.

    Israels Armee teilte auf X mit, vor einigen Stunden habe man «mit begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen auf der Grundlage präziser Geheimdienstinformationen gegen terroristische Ziele und Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon» begonnen. Diese Ziele der proiranischen Schiiten-Miliz befänden sich in grenznahen Dörfern und stellten eine unmittelbare Bedrohung für israelische Gemeinden in Nordisrael dar.

    Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützten die Bodentruppen mit präzisen Angriffen auf militärische Ziele in diesem Gebiet. Die Armee tue alles, was notwendig sei, um die Bürger Israels zu verteidigen und die Bürger Nordisraels in ihre Häuser zurückzubringen. Die Operation werde parallel zu den Kämpfen im Gazastreifen gegen die Hamas und in anderen Gebieten fortgesetzt. Für den Einsatz seien die Soldaten in den vergangenen Monaten trainiert worden. Israel will die Rückkehr von 60'000 Israelis ermöglichen, die seit Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden.

    Beginn der Bodenoffensive: Israelischer Artilleriebeschuss im Süden des Libanon.
    Beginn der Bodenoffensive: Israelischer Artilleriebeschuss im Süden des Libanon.
    Bild: Keystone/AP Photo/Leo Correa

    Auf Israel flogen auch am frühen Dienstagmorgen Raketen. Die Armee teilte auf Telegram mit, in der Gegend von Meron in Nordisrael seien etwa zehn Geschosse abgefangen worden. Einige seien im offenen Gelände abgestürzt. Zudem habe die Luftabwehr vor Kurzem eine Drohne Dutzende Kilometer vor der Küste Zentralisraels abgefangen, hiess es weiter.

    Der Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon hatte sich zuletzt auf dramatische Weise verschärft. Seit Tagen greift das israelische Militär massiv Ziele in dem Nachbarland an, nach eigener Darstellung unter anderem Waffenlager der Hisbollah. Der Libanon meldete Hunderte Tote und Verletzte. Am Freitag waren bei einem gezielten israelischen Luftangriff der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah und weitere Hisbollah-Kämpfer getötet worden.

    Ein israelischer Panzer nahe der Grenze zum Libanon. (30. September 2024)
    Ein israelischer Panzer nahe der Grenze zum Libanon. (30. September 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Baz Ratner

    Einem Bericht des israelischen Senders Kan zufolge soll eine Offensive vor allem gegen Einrichtungen der Eliteeinheiten der Hisbollah gerichtet sein. Eine Bodenoffensive sei nicht auf die Eroberung von Gebieten, sondern auf die Zerstörung militärischer Ziele ausgerichtet.

    Israel hatte die USA nach Angaben der US-Regierung über begrenzte Einsätze des Militärs an der libanesischen Grenze informiert. Israel habe mitgeteilt, dass die Operationen sich auf «die Infrastruktur der Hisbollah in der Nähe der Grenze» konzentrierten, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller.

    Auch die Hisbollah schiesst seit den neu entfachten intensiven Kämpfen an manchen Tagen Hunderte Raketen auf Israel. Die Miliz hat nach Ausbruch des Gaza-Kriegs ihre sogenannte «Solidaritätsfront» eröffnet und Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Sie will ihre Waffen erst niederlegen, wenn der Krieg im Gazastreifen beendet wird.

    Zehntausende Libanesen flohen aus ihren Dörfern und Städten. Viele harren in der Hauptstadt Beirut aus und schlafen angesichts fehlender Unterkünfte teils auch auf Matratzen an der Küstenpromenade der Mittelmeerstadt. Die jüngste Eskalation dürfte bei vielen der rund neun Millionen Einwohner des Landes Erinnerungen an den letzten Krieg zwischen Israel und der Hisbollah vor 18 Jahren wecken.

    Israelische Artilleriegeschosse schlagen nahe Dörfern im südlichen Libanon ein. (30. September 2024) 
    Israelische Artilleriegeschosse schlagen nahe Dörfern im südlichen Libanon ein. (30. September 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Atef Safadi

    Am Montag hatte sich erstmals nach der Tötung Nasrallahs die Spitze der islamistischen Miliz zu Wort gemeldet und ihre Kampfbereitschaft signalisiert. «Wir wissen, dass der Kampf lang dauern könnte und sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet», sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. «Wenn Israel sich entscheidet, eine Bodenoffensive zu starten: Wir sind bereit.» Wer die Hisbollah anführen soll, sagte er nicht.

    Die Hisbollah sowie die islamistische Hamas im Gazastreifen gehören zur sogenannten «Achse des Widerstands», einem von der Führung in Teheran unterstützten Netzwerk im Kampf gegen den Erzfeind Israel.

  • 4.03 Uhr

    Bericht: Tote bei israelischem Luftangriff in Syrien

    Bei einem israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus sind einem Medienbericht zufolge drei Menschen getötet worden. Bei Angriffen auf mehrere Orte in der Stadt seien drei Zivilisten ums Leben gekommen und neun weitere verletzt worden, berichtete Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf eine Militärquelle am frühen Dienstagmorgen. Die meisten Raketen und Drohnen seien demnach von Syriens Luftabwehr abgeschossen worden. Zudem sei Privateigentum erheblich beschädigt worden. Nach Angaben des syrischen Radiosenders «Sham fm» brach in der Nähe eines der Angriffe ein Feuer aus.

  • 2.49 Uhr

    Grossbritannien will britische Staatsbürger aus Libanon evakuieren

    Wegen der höchst angespannten Sicherheitslage im Libanon hat Grossbritannien einen Linienflug zur Evakuierung britischer Staatsbürger im Libanon gechartert.

    Aussenminister David Lammy begründete den Schritt in einer von seinem Ministerium veröffentlichten Erklärung damit, dass die Sicherheit der ausreisewilligen britischen Staatsbürger im Libanon weiterhin «oberste Priorität» habe. Besonders gefährdete Briten würden dabei bevorzugt behandelt. Der Abflug der Maschine ist demnach für Mittwoch vom Rafic Hariri International Airport in der libanesischen Hauptstadt Beirut geplant. Je nach Bedarf würden weitere Flüge eingesetzt. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Briten den Libanon jetzt verliessen, hiess es in der Erklärung.

    Vergangene Woche hatte London die Entsendung von 700 Soldaten nach Zypern angekündigt, um eine mögliche Evakuierung seiner Staatsbürger aus dem Libanon vorzubereiten. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits zahlreiche Fluggesellschaften ihre Flüge von und nach Beirut ausgesetzt, darunter die Lufthansa und die US-Fluglinie Delta. Seit einer Woche fliegt Israel massive Luftangriffe gegen Ziele der pro-iranischen Hisbollah im Libanon. Auch der Hisbollah-Beschuss auf Israel aus dem Libanon nahm in den vergangenen Tagen weiter zu, insbesondere nach mehreren Angriffen der israelischen Armee auf die Hisbollah-Führungsebene und nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah am Freitag.

  • Dienstag, 1. Oktober 2024, 0.23 Uhr

    Hisbollah: Israelische Soldaten nahe der Grenze angegriffen

    Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nahe der südlichen Grenze nach eigener Darstellung israelische Soldaten angegriffen. Diese hätten sich auf israelischer Seite in Obsthainen nahe der Grenze bewegt, teilte die Hisbollah am Abend mit. Infolge der Angriffe habe es auf israelischer Seite auch Opfer gegeben. Zu unbestätigten Berichten, dass einige israelische Soldaten bereits in den Libanon vorgedrungen sein könnten, äusserte sich die Miliz nicht.

    Der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar berichtete, die israelische Armee habe die Grenze bisher nicht verletzt. Es habe «keine Verletzungen der Grenze (durch Israel)» gegeben, berichtete ein Korrespondent des Senders. Al-Manar berichtete zugleich, dass sich israelische Militärfahrzeuge nahe der Grenze bewegten sowie von Kampfflugzeugen und Drohnen über dem Grenzgebiet.

  • 23.47 Uhr

    Neue Angriffe nahe Beirut – im Libanon fast 100 weitere Tote

    Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Abend von mindestens sieben schweren Explosionen und Erschütterungen. Schwarze Rauchwolken stiegen demnach über dem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens auf. Fernsehbilder zeigten ebenfalls schwere Explosionen, die den Himmel orangefarben aufleuchten liessen.

    Auch im Süden und Osten des Landes setzte das israelische Militär die Angriffe fort, das nach eigenen Angaben Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon bombardiert. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am späten Montagabend, dass dabei innerhalb von 24 Stunden nahezu 100 Menschen getötet und mehr als 170 weitere verletzt worden seien. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und militanten Mitgliedern der Hisbollah.

  • 23.26 Uhr

    Armeekreise: Libanons Armee zieht teils von Grenze ab

    Angesichts einer möglichen israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die libanesische Armee laut Militärkreisen Soldaten von der Grenze zurückgezogen. Einige Soldaten seien von der sogenannten Blauen Linie abgezogen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus libanesischen Armeekreisen. Konkrete Zahlen oder von welchen Orten die Soldaten abgezogen seien, wurden nicht genannt.

    Der Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon hatte sich zuletzt auf dramatische Weise verschärft. Seit Tagen greift das israelische Militär massiv Ziele in dem Nachbarland an, nach eigener Darstellung unter anderem auf Waffenlager der Hisbollah. Der Libanon meldete Hunderte Tote und Verletzte.

    Der Libanon ist hoch verschuldet, auch die regulären Streitkräfte sind deshalb unterfinanziert und insgesamt schwach. Es fehlt ihnen an Ressourcen, die Ausrüstung ist veraltet, selbst die Lebensmittel sind teilweise knapp. Einigen Beobachtern zufolge existiert die Armee derzeit nur dank der Militärhilfen der USA, die seit 2006 mehr als drei Milliarden US-Dollar umfassten.

  • 22.36 Uhr

    Israelische Armee warnt Einwohner im Süden von Beirut

    Ein Sprecher der israelischen Armee hat über soziale Medien Einwohner der südlichen Vororte von Beirut zum Verlassen ihrer Häuser und Wohnungen aufgefordert. Wer in Gebäuden lebe, die auf einer in diesen Posts verbreiteten Karte eingezeichnet waren, befinde sich in der Nähe von Einrichtungen der Hisbollah, hiess es weiter. Das israelische Militär werde gewaltsam gegen diese Einrichtungen vorgehen.

    Aus Sicherheitsgründen seien die Bewohner im Umkreis von 500 Metern aufgerufen, ihre Häuser sofort zu verlassen, so die Warnung.

    Ähnlich war das israelische Militär in der Vergangenheit bereits im Gazastreifen vor Luftangriffen auf Hamas-Einrichtungen vorgegangen, um zivile Opfer möglichst zu vermeiden.

  • 22.24 Uhr

    Kreise im Libanon: Keine israelischen Panzer an der Grenze

    In Erwartung einer möglichen Bodenoffensive des israelischen Militärs im Libanon befinden sich laut libanesischen Sicherheitskreisen zumindest vorerst keine israelischen Panzer nahe der gemeinsamen Grenze. Israelische Panzer hätten sich bisher nicht der sogenannten Blauen Linie - der Grenze - genähert, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen im Libanon. Zugleich hiess es, es gebe schwere Angriffe des israelischen Militärs in Nähe des Litani-Flusses, der etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze liegt. Israelische Kampfflugzeuge seien im Südlibanon zu hören gewesen.

  • 20.45 Uhr

    Libanesische Armee zieht sich wohl zurück

    Die libanesische Armee gibt in Erwartung einer israelischen Bodenoffensive gegen die Terrormiliz Hisbollah offenbar Stellungen an der Südgrenze zu Israel auf. Dies hätten Anwohner und eine Sicherheitsquelle gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt. Ein Sprecher der libanesischen Armee wollte Berichte weder bestätigen noch dementieren.

  • 20.35 Uhr

    Israel erklärt mehrere Gebiete im Norden zu Sperrgebiet

    Die Anzeichen, dass eine Bodenoffensive Israels im Libanon unmittelbar bevorsteht, verdichten sich. Einige Regionen im nördlichen Grenzgebiet werden zum militärischen Sperrgebiet erklärt.

    Diese Gebiete dürften nicht betreten werden, so ein Militärsprecher zur Anordnung des nördlichen Kommandos der israelischen Truppen. Es handele sich um die Gebiete bei Metula, Misgav Am und Kfar Giladi nahe der libanesischen Grenze.

    Zuvor hatte ein Armeesprecher von Übungen als Teil der erhöhten Kampfbereitschaft der Truppen gesprochen. Am Nachmittag hatte Israels Verteidigungsminister Joav Galant gesagt, die nächste Phase des Kampfs gegen die Hisbollah werde bald beginnen. Am Montag trat auch das Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammen.

  • 20.22 Uhr

    USA über begrenzten Bodeneinsatz informiert

    Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das US-Aussenministerium, dass Israel die USA über einen geplanten «begrenzten» Bodeneinsatz im Libanon informiert habe.

    «Sie haben uns zu diesem Zeitpunkt gesagt, dass es sich um begrenzte Operationen handelt, die auf die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze zielen», sagte Ministeriumssprecher Matthew Miller am Montag in Washington. «Wir hatten einige Gespräche mit ihnen über dieses Thema.»

  • 20.13 Uhr

    Israel zieht 100 Fahrzeuge an der Grenze zum Libanon zusammen

    Israel hat offenbar ungefähr 100 Militärfahrzeuge an der Grenze zum Libanon zusammengezogen. Darunter sind laut CNN Panzer, Lastwagen und gepanzerte Mannschaftstransporter. Der US-Nachrichtensender beruft sich dabei auf die Auswertung von Satellitenbildern.

    Die Fahrzeuge würden wenige Kilometer von der Grenze entfernt zusammengezogen. Auf den Bildern, die CNN zugespielt worden seien und von Sonntag stammten, sei auch zu sehen, dass noch weitere Fahrzeuge der israelischen Armee in Richtung Sammelplatz unterwegs seien. Die Nachfrage, ob die Fahrzeuge zu einer möglichen Invasionstruppe gehören, habe die Armee unbeantwortet gelassen.

  • 19.40 Uhr

    Palästinenserhilfswerk-Chef findet Schweizer Haltung unverständlich

    Der Leiter des umstrittenen Hilfswerks der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge, Philippe Lazzarini, hat «Mühe, sich als Schweizer Bürger zurechtzufinden». Die Haltung der Schweiz gegenüber seinem Hilfswerk sei «unverständlich», sagte der Neuenburger am Montag in Genf.

    UNRWA-Chef Philippe Lazzarini findet klare Worte.
    UNRWA-Chef Philippe Lazzarini findet klare Worte.
    Bild: dpa

    Am Freitag hatte der Bundesrat bekannt gegeben, dass er dieses Jahr keine zusätzlichen zehn Millionen Franken an die Agentur der Uno überweisen werde. Diese Entscheidung laufe «gegen den Strom» der internationalen Gemeinschaft, sagte der Generalkommissar des Uno-Palästinenserhilfswerks UNRWA vor den Medien.

    Ausser den USA hätten alle Länder, die ihre finanzielle Unterstützung vorübergehend ausgesetzt hatten, diese wieder aufgenommen. Die Entscheidung des Bundesrates sei «unverständlich, vor allem für die Schweiz» als Depositarstaat der Genfer Konventionen und Verfechterin des Multilateralismus, so Lazzarini weiter. Er hoffe immer noch, dass der Entscheid «revidiert» werde.

  • 18.07 Uhr

    Pentagon will mehrere Tausend US-Soldaten in den Nahen Osten schicken

    Die USA wollen zusätzliche Luftstreitkräfte in den Nahen Osten schicken. Mehrere Tausend Soldaten sollten in der Region für Sicherheit sorgen und wenn nötig, Israel verteidigen, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. Vorgesehen sei der zusätzliche Einsatz mehrerer Staffeln Kampfflugzeuge, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.

    Ein F15-Kampfjet der US-Streitkräfte.
    Ein F15-Kampfjet der US-Streitkräfte.
    Bild: Daniel Löb/dpa

    Das zusätzliche Personal umfasst den Angaben zufolge Staffeln der Flugzeugtypen F-15E, F-16, A-10 und F-22 sowie das zu ihrer Unterstützung erforderliche Personal. Die Kampfflugzeuge sollten ursprünglich im Rotationsverfahren einfliegen und Staffeln ersetzen, die bereits im Nahen Osten sind. Letztere sollen jetzt vor Ort bleiben und durch die neuen Verbände auf doppelte Stärke gebracht werden. Singh betonte, Ziel des Einsatzes sei keine Evakuierung. Vielmehr sollten die Maschinen die US-Streitkräfte in der Region schützen.

  • 16.15 Uhr

    Deutschland evakuiert Personal aus Botschaft in Beirut

    Die deutsche Bundeswehr hat ein Flugzeug zur Evakuierung von Personal der deutschen Botschaft im Libanon entsandt. Die Maschine sei am Montag nach Beirut geflogen, teilten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mit. Diese solle «nicht dringend benötigtes Personal» sowie Angehörige der Botschaftsmitarbeiter ausfliegen.

  • 15.49 Uhr

    Israel bereitet Bodenoffensive vor, Spezialkräfte sind bereits im Libanon

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat am Montag angedeutet, dass sich Israel auf eine Bodenoffensive im Libanon vorbereite. Bei einer Rede vor Truppen an der nördlichen Grenze Israels sagte Galant, der Tod des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah sei ein wichtiger Schritt gewesen. «Aber er ist nicht alles. Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, die wir haben», kündigte er an.

    Laut eines Berichts des «Wall Street Journal» haben derweil israelische Spezialeinheiten den Südlibanon ausgekundschaftet. Die EInheiten hätten demnach spezielle Einsätze durchgeführt, um Sicherheitsinformationen zu sammeln. Unter anderem wurden dabei Tunnel der Hisbollah in Grenznähe entdeckt.

    Der hochrangige israelische Ex-Militär Amir Avivi bestätigte dem «Wall Street Journal», dass die Bodenoffensive «unmittelbar bevorstehe».  Der Einsatz der Spezialkräfte sei als Vorbereitung zu werten.

  • 7.09 Uhr

    Israelischer Luftangriff trifft Zentrum von Beirut

    Bei einem israelischen Luftangriff im Zentrum von Beirut soll in der Nacht zum Montag ein mehrstöckiges Wohngebäude zerstört worden sein. Das berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AP, der sich in der Nähe des Gebäudes befand. Es handelte sich um den ersten israelischen Luftangriff im Zentrum der libanesischen Hauptstadt in fast einem Jahr des Konflikts zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah. Videos, die in sozialen Medien zirkulierten, zeigten Krankenwagen und eine Menschenmenge, die sich am Ort des Angriffs in einem sunnitisch geprägten Viertel versammelte.

    Bei dem Angriff seien mindestens eine Person getötet und 16 weitere verletzt worden, sagte ein Vertreter des libanesischen Zivilschutzes, der anonym bleiben wollte. Bei der getöteten Person handele es sich um ein Mitglied der militanten, sunnitischen Gruppe Al-Dschamaa al-Islamija, die mit der Hisbollah verbündet ist. Die Gruppe ist indes nicht dafür bekannt, in dem Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah eine bedeutende Rolle gespielt zu haben.

    Eine linke Palästinensergruppe im Libanon teilte zudem mit, bei dem Angriff seien auch drei ihrer Mitglieder getötet worden. Dabei handele es sich um einen Militär- und einen Sicherheitskommandeur sowie ein weiteres Mitglied, erklärte die «Volksfront zur Befreiung Palästinas».

  • 5.25 Uhr

    Pulverfass Nahost: Israel greift an mehreren Fronten an

    Während Israels Armee mit erneuten Luftangriffen im Libanon, im Gazastreifen sowie im Jemen verstärkt gegen Irans verbündete Milizen vorgeht, wächst die Sorge vor einem umfassenden Krieg im Nahen Osten. Auf die Frage von Reportern, ob dieser noch vermieden werden könne, antwortete US-Präsident Joe Biden: «Das muss er. Er muss wirklich vermieden werden.» Er wolle mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu reden. Dieser liess seine Armee derweil in der Nacht erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas in Gaza sowie Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon attackieren.

    Israel erhöht den Druck auf die Hisbollah, damit diese mit ihren Angriffen aufhört und sich aus dem Grenzgebiet zurückzieht. Während der jüngsten Eskalation kamen in den beiden vergangenen Wochen Medienberichten zufolge Hunderte Menschen durch die israelischen Angriffe im Libanon ums Leben. In Israel sei im gleichen Zeitraum niemand getötet worden.

    Derweil bombardierten nach Angaben der israelischen Armee Dutzende Kampfflugzeuge auch im rund 1800 Kilometer entfernten Jemen Ziele, unter anderem Kraftwerke und einen Hafen, über den die Huthi-Miliz iranische Waffen und militärische Vorräte transportiert haben soll. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen. Die Hafenstadt Hudaida wurde laut Augenzeugen von Explosionen erschüttert. Der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah meldete vier Tote. Wie die Hisbollah greift auch die Huthi-Miliz Israel immer wieder an – nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas, gegen die Israel seit fast einem Jahr Krieg führt.

    Unterdessen beginnen im Libanon heute dreitägige Trauerfeiern für den am Freitag durch einen gezielten israelischen Luftangriff in einem Vorort Beiruts getöteten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Die Schiiten-Miliz hat allerdings bislang keine Informationen über seine Beisetzung bekanntgegeben. Auch gibt es scheinbar noch keinen Nachfolger für Nasrallah.

    Nach dem Anschlag auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in einem Vorort von Beirut klafft in der Nähe das Einschlagloch einer Bombe in der Strasse. 
    Nach dem Anschlag auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in einem Vorort von Beirut klafft in der Nähe das Einschlagloch einer Bombe in der Strasse. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Hassan Ammar

    Es wächst die Sorge, dass Israels Armee zu einer Bodenoffensive im Süden des Nachbarlandes übergehen könnte. Nach der Tötung Nasrallahs hatte Israels Armeechef Herzi Halevi am Samstag diese Möglichkeit angedeutet. Er habe Pläne für das Nordkommando der Streitkräfte gebilligt. «Herausfordernde Tage liegen vor uns», sagte er. Die israelische Armee sei «in höchster Alarmbereitschaft, sowohl in defensiver als auch offensiver Hinsicht, an allen Fronten». Sie sei gerüstet für das, was als Nächstes komme.

    Experten sprechen von einer möglichen «Falle», in die Israel geraten könnte. Trotz des Todes von Nasrallah und fast der gesamten oberen Führungsebene verfüge die Hisbollah immer noch über Tausende von erfahrenen Kämpfern und ein umfangreiches Waffenarsenal, mit dem sie in ihren südlibanesischen Hochburgen auf vorbereitetem Terrain Israels Truppen erhebliche Verluste zufügen könnte, schrieb das «Wall Street Journal». Die Hisbollah könne es gar nicht abwarten, dass Israel im Südlibanon einmarschiert, zitierte die Zeitung eine frühere israelische Abgeordnete und heutige Mitarbeiterin der Denkfabrik Atlantic Council.

    Eine israelische Bodenoffensive könne der Hisbollah helfen, sich wieder «aus der Asche» zu erheben und die Unterstützung der breiten libanesischen Gesellschaft wiederzugewinnen, hiess es. Israels Befehlshaber seien sich zwar der Gefahr von Bodenkämpfen bewusst, schrieb die Zeitung. Das politische Problem bestehe jedoch darin, dass Israels erklärtes Kriegsziel - die Rückkehr von 60'000 Israelis, die durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden – mit Luftangriffen allein kaum zu erreichen sei.

  • 5.01 Uhr

    Experte: Iran steht vor einem Dilemma

    Die dramatische Schwächung der Hisbollah-Miliz bringe die Islamische Republik Iran in eine «sehr schwierige Lage», zitierte das «Wall Street Journal» Michael Horowitz, Leiter der Abteilung für Nachrichtendienste bei der Beratungsfirma Le Beck International. Die libanesische Miliz sei «ein wichtiger Teil der iranischen Verteidigungsdoktrin und ihr wichtigstes Abschreckungsinstrument gegen Israel». Der Iran stehe nun vor dem Dilemma, die Hisbollah möglicherweise verteidigen zu müssen, hiess es. Vor diesem Hintergrund könnte die Huthi-Miliz im Jemen für den Iran in seiner sogenannten «Achse des Widerstands», mit dem Teheran gegen den erklärten Erzfeind Israel kämpft, noch an Bedeutung gewinnen.

    Israels Luftangriff auf den Jemen erfolgte dem Militär zufolge als Reaktion auf die jüngsten Huthi-Angriffe. Am Samstagabend war unter anderem in der Küstenmetropole Tel Aviv wegen eines Geschosses erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die Miliz erklärte, sie habe den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv mit einer ballistischen Rakete angegriffen. Diese wurde laut Militär aber noch vor Erreichen des israelischen Hoheitsgebiets abgefangen.

    Zuletzt hatte Israels Luftwaffe im Jemen Ende Juli angegriffen. Ziel war auch damals der Hafen von Hudaida als Reaktion auf einen tödlichen Drohnenangriff der Huthi auf Tel Aviv. Derweil griff die israelische Armee nach eigenen Angaben im Norden Gazas erneut eine Kommandozentrale der Hamas aus der Luft an, die sich auf dem Gelände einer früheren Schule befunden habe, wie die Armee in der Nacht mitteilte. Man habe vor dem Angriff zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Die Armee griff nach eigenen Angaben ausserdem weitere Stellungen der Hisbollah-Miliz in der Bekaa-Ebene im Osten des Libanons an.

  • 1.05 Uhr

    Israel meldet erneut Angriffe in Gaza und im Libanon

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen. Sie habe sich im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens auf dem Gelände einer früheren Schule befunden, hiess es in der Nacht. Die Zentrale habe der Hamas zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen israelische Soldaten und den Staat Israel gedient. Die Armee habe vor dem Angriff zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

    Unterdessen griff die israelische Armee nach eigenen Angaben auch weiter Stellungen der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon an. Es würden Ziele in der Bekaa-Ebene im Osten des Nachbarlandes attackiert, teilte das Militär in der Nacht weiter mit.

  • 0.42 Uhr

    Augenzeugen: Israelischer Luftangriff trifft Zentrum von Beirut

    Augenzeugen haben in der Nacht zum Montag den ersten israelischen Luftangriff im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut in fast einem Jahr des Konflikts zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah vermeldet. Stunden zuvor hatte Israel Ziele im ganzen Land angegriffen und über das Wochenende Dutzende Menschen getötet. Der Kommandostruktur der Hisbollah versetzte das Militär einige tödliche Schläge, etwa durch die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah oder des Kommandeurs Nabil Kauk.

  • Montag, 30. September 2024, 0.38 Uhr

    Biden plant Gespräch mit Netanjahu

    Angesichts der Eskalation des Konflikts im Nahen Osten will US-Präsident Joe Biden mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sprechen. Das sagte er Reportern kurz auf einem Luftwaffenstützpunkt im US-Bundesstaat Delaware vor dem Start der Regierungsmaschine Air Force One. Auf die Frage, ob ein umfassender Krieg in der Region vermieden werden könne, antwortete er: «Das muss er. Er muss wirklich vermieden werden.»

    Das Verhältnis von Biden und Netanjahu ist angespannt. Die USA äussern immer wieder Kritik am militärischen Vorgehen Israels.

    Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem Luftangriff der israelischen Armee in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut ist die Lage im Nahen Osten hochexplosiv. Netanjahu warnte den Iran – den wichtigsten Verbündeten der Schiitenmiliz Hisbollah – vor einem Angriff auf sein Land. Die USA unterstützen zwar weiterhin Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen die Hisbollah und andere vom Iran unterstützte Terrorgruppen. Ziel der USA aber bleibt Biden zufolge die Deeskalation der Konflikte im Gazastreifen und im Libanon auf diplomatischem Wege.

  • 22.08 Uhr

    Israels Armee: Erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon angegriffen

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Kampfflugzeuge der Luftwaffe hätten in den vergangenen Stunden Dutzende Ziele im gesamten Gebiet des Libanons angegriffen, teilte die Armee mit. Zu den Zielen gehörten demnach Abschussrampen, die auf israelisches Gebiet gerichtet gewesen seien, Waffenlager sowie weitere «terroristische Infrastruktur» für den Kampf der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz gegen Israel. Die Angaben des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Nur wenige Stunden vorher hatte die israelische Luftwaffe bereits erklärt, mit Dutzenden Kampfflugzeugen rund 120 Ziele im Libanon angegriffen zu haben.

  • 19.53 Uhr

    Libanon: 45 Tote und dutzende Verletzte bei israelischen Angriffen

    Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens 45 Menschen getötet und 76 weitere verletzt worden.

    Das teilte das libanesische Gesundheitsministerium nach Angriffen im Süden und Osten des Landes mit. Es unterschied dabei wie zuvor nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Schiitenmiliz Hisbollah.

    Ein Mann steht auf den Trümmern von Gebäuden in der Nähe des Ortes der Ermordung von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in den südlichen Vororten von Beirut.
    Ein Mann steht auf den Trümmern von Gebäuden in der Nähe des Ortes der Ermordung von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in den südlichen Vororten von Beirut.
    Bild: Keystone/Hassan Ammar/AP
  • 19.24 Uhr

    Netanjahu ernennt Ex-Rivalen Gideon Saar zum Kabinettsmitglied

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinen früheren Rivalen Gideon Saar zu einem Mitglied seines Kabinetts ernannt. Gemäss ihrer Vereinbarung werde Saar einen Posten im Sicherheitskabinett bekommen, dem Gremium, das für Kriegsangelegenheiten zuständig ist, teilte Netanjahu mit. Damit erweitert Netanjahu seine Regierungskoalition und festigt seine Macht.

    Saar hatte eigentlich das Verteidigungsministerium im Blick und wollte Amtsinhaber Joav Galant ablösen. Doch ein Abkommen, um Verteidigungsminister zu werden, scheiterte, als die Kämpfe mit der militant-islamistischen Hisbollah zunahmen.

  • 18.35 Uhr

    Weisses Haus: Hisbollah wird sich neu formieren wollen

    Israel hat nach Einschätzung des Weissen Hauses mit Luftangriffen die Führung der militant-islamistischen Hisbollah ausgeschaltet. Doch werde sich die Gruppe darum bemühen, sich schnell wieder zu formieren, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. «Sie werden versuchen, sich zu erholen.»

    Mit Blick auf den israelischen Luftangriff, der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah tötete, sagte Kirby, die Leute seien ohne Nasrallah sicherer. In der Sendung «State of the Union» von CNN wich Kirby aber Fragen dazu aus, ob die US-Regierung mit dem Vorgehen Israels gegen die Hisbollah-Führung einverstanden sei. Nach libanesischen Behördenangaben sind bei den Angriffen viele Zivilisten getötet worden.

    Das Weisse Haus tritt weiter für eine Vereinbarung einer temporären Waffenruhe mit einer Dauer von 21 Tagen zwischen Israel und der Hisbollah ein. Den Vorschlag hatten die USA und andere Länder gemacht. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat ihn abgelehnt.

  • 17.36 Uhr

    Israelische Luftwaffe greift Ziele im Jemen an

    Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben mit Dutzenden Kampfflugzeugen Ziele im Jemen angegriffen. Der grossangelegte Einsatz habe Einrichtungen des «Huthi-Terrorregimes» in den Gebieten Ras Isa und Hudaida gegolten, teilte die Armee mit. Angegriffen wurden demnach unter anderem Kraftwerke sowie ein Hafen, der für Ölimporte genutzt wird. Über den Hafen soll die Huthi-Miliz iranische Waffen und militärische Vorräte transportiert haben, erklärte die israelische Armee. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Der israelische Luftangriff auf den Jemen – rund 1.800 Kilometer von der israelischen Landesgrenze entfernt – erfolgte dem Militär zufolge als Reaktion auf die jüngsten Huthi-Angriffe. Am Samstagabend war in mehreren Gebieten im Zentrum Israels und in der Küstenmetropole Tel Aviv wegen eines Geschosses aus dem Jemen erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die Rakete wurde laut Militär noch vor Erreichen des israelischen Hoheitsgebiets abgefangen.

    Die proiranische Huthi-Miliz handelt bei ihren Angriffen nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen, gegen die Israel seit fast einem Jahr Krieg führt.

    Zuletzt hatte Israel den Jemen Ende Juli angegriffen. Ziel von Israels Luftwaffe war auch damals der Hafen von Hudaida als Reaktion auf einen tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Miliz auf Tel Aviv. Dabei war eine mit Sprengstoff beladene Drohne in ein Haus im Zentrum der Stadt eingeschlagen. Ein Mann kam ums Leben, mehrere Menschen wurden verletzt.

  • 16.23 Uhr

    Libanon: 14 Sanitäter bei Israels Luftangriffen getötet

    Im Libanon sind innerhalb von zwei Tagen nach offiziellen Angaben mindestens 14 Sanitäter bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Israels Militär habe in der Nähe eines Spitals in der Bekaa-Ebene im Osten angegriffen und als Folge habe dieses seinen Betrieb vorübergehend einstellen müssen, teilte das Gesundheitsministerium mit.

    Das Ministerium verurteilte die Angriffe auf das Schärfste und sprach von einem Verstoss gegen internationales Recht. «Es ist bekannt, dass Sanitäter sich nicht an Kampfhandlungen beteiligen. Sie transportieren die Toten zu ihrer letzten Ruhestätte und verbinden die Wunden der Verwundeten, bis diese im Krankenhaus ankommen. Will Israel ohne Ende Blut vergiessen?»

    Seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israels Militär und der Hisbollah vor einem Jahr wurden im Libanon nach offiziellen Angaben mehr als 1.600 Menschen getötet, darunter mehr als 100 Kinder und fast 200 Frauen. Weitere 8.400 Menschen wurden verletzt. Das Gesundheitsministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern.

  • 14.52 Uhr

    US-Militär: 37 Terroristen in Syrien getötet

    US-Streitkräfte haben bei zwei Luftangriffen in Syrien nach eigenen Angaben 37 Terroristen getötet, darunter mehrere hochrangige Anführer der Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) und der Al-Kaida-nahen Gruppe Hurras al-Din. Die Angriffe erfolgten bereits am 16. und 24. September, wie das US-Zentralkommando Centcom mitteilte. Es gebe keine Hinweise auf zivile Opfer bei beiden Einsätzen. Die Luftangriffe seien Teil der Bemühungen, die terroristischen Organisationen zu zerschlagen und Angriffe auf US-Soldaten und Verbündete zu verhindern.

    Ziel des Angriffs vom 16. September war den Angaben zufolge ein IS-Trainingslager in Zentral-Syrien, bei dem mindestens 28 IS-Mitglieder getötet worden seien. Am 24. September flogen die US-Einheiten demnach einen Angriff im Nordwesten des Landes, bei dem neun Menschen getötet wurden, unter anderem ein hochrangiger Anführer von Hurras al-Din. Die USA führen im Irak und Syrien eine internationale Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an.

  • 13.53 Uhr

    Libanon: Bis zu einer Million Vertriebe möglich

    Im Libanon könnten nach Angaben des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Nadschib Mikati bis zu einer Million Menschen durch Israels Angriffe vertrieben werden. Es sei schon jetzt die grösste Zahl an Vertriebenen in der Geschichte des Landes, sagte Mikati in Beirut. Im aktuellen Konflikt mit Israel könne es nur eine diplomatische Lösung geben: «Es gibt keine Wahl für uns als Diplomatie.»

    Seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah wurden im Libanon nach UN-Angaben mehr als 210'000 Menschen vertrieben, unter ihnen etwa 120'000 allein im Verlauf der vergangenen Woche. Die Zahl könnte, auch gemessen an Erfahrungen des vergangenen Kriegs mit Israel im Jahr 2006, den Vereinten Nationen zufolge aber noch deutlich höher liegen.

    Viele Menschen schlafen zudem in Parks, auf der Strasse oder am Strand aus Angst vor weiteren Angriffen etwa im Süden, Osten oder im Raum der Hauptstadt Beirut. 50'000 Syrer und Libanesen sind zudem ins benachbarte Bürgerkriegsland Syrien geflohen.

  • 10.54 Uhr

    Berichte: Israel setzte bei Nasrallah-Tötung gut 80 Tonnen Bomben ein

    Bei der Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah soll die israelische Luftwaffe nach Medienberichten Bomben mit einem Gewicht von mehr als 80 Tonnen eingesetzt haben. Diese seien von einer Formation von mindestens zehn Kampfjets über dem unterirdischen Hauptquartier der Schiitenmiliz im Süden von Beirut abgeworfen worden, berichteten israelische Medien.

    Unter den Geschossen seien auch sogenannte bunkerbrechende Bomben gewesen, die die dicken Wände des Hauptquartiers durchdrungen hätten, hiess es in den Berichten mehrerer Medien. Für diese Angaben gibt es keine offizielle Bestätigung.

  • 9 Uhr

    Israelische Armee greift Dutzende Hisbollah-Stellungen im Libanon an

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Wie die Armee am Morgen mitteilte, attackierte die Luftwaffe in den vergangenen Stunden Dutzende Ziele im nördlichen Nachbarland.

    Dazu gehörten Abschussrampen, die auf israelisches Gebiet gerichtet gewesen seien, Waffenlager sowie weitere «terroristische Infrastruktur» der proiranischen Schiiten-Miliz. In der Nacht gab es derweil im Norden Israels erneut Raketenalarm, wie die Armee mitteilte.

  • Sonntag, 29. September, 8.49 Uhr

    Israel fängt Drohne aus dem Irak ab

    Ein israelisches Raketenschiff hat nach Militärangaben eine Drohne abgefangen, die vom Roten Meer aus in Richtung der Hafenstadt Eilat unterwegs war. Zuvor hatte es in der Stadt an Israels Südspitze Luftalarm gegeben.

    Eine islamistische Miliz im Irak erklärte, ihre Kämpfer hätten ein «wichtiges Ziel» in Eilat mit Drohnen angegriffen.

  • 23.19 Uhr

    Mehr als 30 Tote nach Angriffen Israels im Libanon

    Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben 33 Menschen getötet worden. 195 weitere Personen wurden am Samstag verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

    Insgesamt wurden damit seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär am 8. Oktober vergangenen Jahres den Behörden zufolge mehr als 1.600 Menschen im Libanon getötet, darunter rund 300 Frauen und Kinder. Ein Großteil der Opfer kam bei israelischen Angriffen in den vergangenen zehn Tagen ums Leben.

    Nach Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr begann die libanesische Hisbollah-Miliz, fast täglich Geschosse auf den Norden Israels abzufeuern.

  • 22.16 Uhr

    Hunderte demonstrieren im Irak nach Nasrallah-Tötung nahe US-Botschaft

    Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff im Libanon haben im Irak Hunderte Anhänger schiitischer Parteien demonstriert. Sie versammelten sich in Bagdad am Eingangsbereich zur sogenannten Grünen Zone, in der die US-Botschaft und Regierungsgebäude liegen, wie Augenzeugen berichteten. Die Demonstranten trugen irakische und libanesische Flaggen sowie Fotos des getöteten Hisbollah-Generalsekretärs. In Parolen forderten sie Vergeltung gegen Israel.

  • 17.41 Uhr

    Nach Tod von Nasrallah: Iran gibt USA Mitschuld

    Der Iran hat den israelischen Angriff auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah als Kriegsverbrechen verurteilt. «Die zionistischen (israelischen) Angriffe sind ein eindeutiges Kriegsverbrechen und die Reaktion des Westens darauf ist ein Armutszeugnis», sagte Präsident Massud Peseschkian laut Webportal des Präsidialamts. Den USA warf er vor, den Angriff genehmigt und somit Mitschuld am Tod Nasrallahs zu haben.

    «Dieser Terrorakt der Zionisten (Israels) hat zwar eine tiefe Wunde hinterlassen, den Widerstand aber noch weiter gestärkt», so der Präsident. Der Iran stehe weiterhin an der Seite der Hisbollah und der antiisraelischen Widerstandsfront. Wie zuvor Irans oberster Führer Ali Chamenei bezeichnete Peseschkian die Hisbollah als unbesiegbar.

  • 17.19 Uhr

    China nach Tod Nasrallahs: «Macht kann Gerechtigkeit nicht ersetzen»

    Chinas Aussenminister Wang Yi hat in seiner Rede bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen die Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah indirekt verurteilt. «Im Libanon haben die Kämpfe wieder begonnen, aber Macht kann Gerechtigkeit nicht ersetzen», sagte Wang in New York nur Stunden nach der Bestätigung des Todes von Hassan Nasrallah, dem Anführer der Schiitenmiliz Hisbollah, bei einem israelischen Luftangriff. Israel nannte er dabei nicht explizit.

    Wang sagte weiter, der lange gehegte palästinensische Wunsch nach einem eigenen Staat und «das historische Unrecht, das das palästinensische Volk erlitten hat», dürfe nicht ignoriert werden. Es brauche eine Waffenruhe in Gaza und Arbeit an einer Zwei-Staaten-Lösung. «China war schon immer ein überzeugter Unterstützer der gerechten Sache des palästinensischen Volkes, seine legitimen nationalen Rechte wiederzuerlangen, und ein überzeugter Befürworter der Vollmitgliedschaft Palästinas in der UNO», so Wang.

  • 17.09. Uhr

    Luftalarm nach Landung Netanjahus in Tel Aviv

    Kurz nach der Landung einer Maschine mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am internationalen Flughafen Tel Aviv ist im Zentrum Israels der Luftalarm aktiviert worden. Das israelische Militär teilte mit, eine Rakete aus dem Jemen sei abgefangen worden. Berichte über Verletzte gab es nicht. Zunächst war unklar, ob der Raketenangriff dem Flugzeug von Netanjahu galt.

    Netanjahu traf aus den USA ein. Er hatte einen Besuch dort abgekürzt, um sich mit der Eskalation im Konflikt zwischen Israel und Extremisten der militant-islamistischen Hisbollah zu befassen.

  • 16.19 Uhr

    Verzweiflung unter Anhängern Nasrallahs nach seinem Tod

    Nach der Bestätigung des Tods von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah herrscht Verzweiflung unter seinen Anhängern im Libanon. «Nasrallah hat uns verlassen. Ich kann es nicht glauben», sagte eine Bewohnerin Beiruts unter Tränen der Deutschen Presse-Agentur.

    Augenzeugen berichteten davon, wie Menschen in Tränen ausbrachen, als sie vom Tod des Hisbollah-Generalsekretärs hörten. «Unsere stärkste Säule ist gestorben», rief eine Frau vor einer Gruppe von Journalisten. Andere Männer riefen: «Nasrallah ist der Grösste.» Ein anderer Mann sagte: «Vorher gab es einen Nasrallah, jetzt sind wir alle Nasrallah.»

    Die Tötung des Hisbollah-Chefs ist der schwerste Schlag für seine Anhänger.
    Die Tötung des Hisbollah-Chefs ist der schwerste Schlag für seine Anhänger.
    Bild:dpa

    Die von der Hisbollah kontrollierten Gebiete im Grossraum Beirut waren Augenzeugen zufolge nach den schweren Angriffen Israels wie ausgestorben. Ein paar Menschen waren auf Motorrollern zu sehen, wie sie Bilder von Nasrallah in die Luft hielten.

  • 15.20 Uhr

    Israel stoppt grosse Versammlungen wegen möglicher Hisbollah-Reaktion

    Das israelische Militär hat grosse Versammlungen und Sportveranstaltungen in der Mitte des Landes aus Sorge vor einer möglichen Reaktion der Hisbollah auf die Tötung ihres Chefs Hassan Nasrallah verboten. Das Militär aktualisierte am Samstag die Richtlinien für Bewohnerinnen und Bewohner. Der Schulunterricht für etwa 600 000 Schülerinnen und Schüler im Norden Israels ist weiter abgesagt.

    Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari teilte mit, Israel rechne mit «herausforderenden Tagen». Nasrallah habe «jahrzehntelang eine Gefahr für israelische Bürger dargestellt und seine Eliminierung macht die Welt zu einem sichereren Ort». Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte, der Luftangriff am Freitag in Beirut, bei dem Nasrallah getötet wurde, sei einer «der wichtigsten gezielten Angriffe seit der Gründung des Staates Israel».

  • 14.40 Uhr

    Israel: 140 Hisbollah-Ziele im Libanon getroffen

    Das israelische Militär setzt nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah nach eigenen Angaben die Angriffe auf Ziele der Gruppe im Libanon fort. Seit der Nacht habe Israels Luftwaffe mehr als 140 Stellungen der Schiitenorganisation angegriffen, darunter Gebäude, in den Waffen gelagert worden seien.

    Aus dem Nachbarland seien seit dem Morgen zugleich rund 100 Geschosse Richtung Israel gefeuert worden.

  • 13.47 Uhr

    Hisbollah bestätigt Tod von Nasrallah

    Die Hisbollah hat den Tod ihres Generalsekretärs Hassan Nasrallah bestätigt. Nasrallah sei auf die «Seite seines Herrn» gewechselt und habe sich seinen «grossen und unsterblichen Märtyrern angeschlossen», erklärte die proiranische Schiitenmiliz.

  • 13.37 Uhr

    Irans Führer: «Hisbollah ist unbesiegbar»

    Irans oberster Führer Ali Chamenei hält die libanesische Hisbollah-Miliz für «unbesiegbar». «Die kriminellen Zionisten (Israelis) sollten wissen, dass sie unfähig sind, die stabile Struktur der Hisbollah als Anführer der Widerstandsfront zu beschädigen», sagte Chamenei in einer Pressemeldung laut Nachrichtenagentur Irna.

    Auf den von Israel bekanntgegebenen Tod des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah ging Chamenei nicht ein.

    Irans Religionsführer Ali Chamenei.
    Irans Religionsführer Ali Chamenei.
    Archivbild: Office of the Iranian Supreme Leader/AP/dpa

    Zu seiner Widerstandsfront gegen Israel zählt der Iran nichtstaatliche Verbündete wie die Hisbollah im Libanon, die Hamas im Gazastreifen, die Huthi-Miliz im Jemen sowie Milizen im Irak und in Syrien.

    Die gesamte islamische Welt sollte sich nun an die Seite des Libanons und der Hisbollah stellen und den Kampf gegen Israel weiterführen, sagte Chamenei. Wie der Iran reagieren werde, sagte der Kleriker jedoch nicht.

  • 11.48 Uhr

    Hisbollah feuert weitere Raketensalven auf Israel

    Die libanesischen Hisbollah-Miliz hat mehrere Raketenangriffe auf Israel für sich reklamiert, nachdem das israelische Militär den Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bekanntgegeben hatte. Eine Gruppe israelischer Soldaten wurde demnach mit Artilleriegranaten im Norden Israels angriffen. Auf den nordisraelischen Ort Sa'ar sei eine Raketensalve abgefeuert worden.

    Als Reaktion auf die «brutalen israelischen Angriffe» seien ausserdem Raketen auf den Ort Rosch Pina gefeuert worden. Zu dem von Israel verkündeten Tod ihres Anführers äusserte sich die Schiitenorganisation weiter nicht.

  • 11.47 Uhr

    Israels Armee nennt Angriff in Beirut «Neue Ordnung»

    Die israelische Armee hat dem massiven Luftangriff in einem Vorort von Beirut am Freitag den Codenamen «Neue Ordnung» gegeben. Das Militär veröffentlichte am Morgen Fotos von dem Angriff, dessen Ziel gewesen sei, Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zu töten.

  • 10.06 Uhr

    Israel: Armee meldet Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah

    Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ist laut israelischen Angaben bei einem Angriff am Freitag in Beirut getötet worden. «Hassan Nasrallah wird nicht länger in der Lage sein, die Welt zu terrorisieren», teilte das israelische Militär mit.

    Von der Hisbollah, die den Tod ihres Anführers erst mit deutlicher Verzögerung mitteilen könnte, gab es zunächst keine Bestätigung.

  • 10.04 Uhr

    Israelische Armee beruft Reservebataillone ins Westjordanland

    Israel hat drei Reservebataillone für Einsätze im Westjordanland einberufen. Diese sollen auch das für das Westjordanland zuständige Zentralkommando der israelischen Armee unterstützen, teilte Israels Militär mit.

    Hintergrund dürfte sein, dass Israel befürchtet, auch die Lage im Westjordanland könne weiter eskalieren. Israel wirft dem Iran vor, neben der Hisbollah im Libanon auch militante Gruppen im Westjordanland zu unterstützen.

  • 10.01 Uhr

    Israels Armee tötet Hamas-Führer in Syrien

    Während der gegenseitige Beschuss zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon andauert, hat Israels Militär eigenen Angaben nach in der Nacht auch in Syrien angegriffen. Bei dem Luftangriff sei ein wichtiges Hamas-Mitglied getötet worden, teilte die Armee mit. Ahmad Mohammed Fahd sei verantwortlich für das Abfeuern von Raketen auf die von Israel annektierten Golanhöhen gewesen. Er soll laut Israels Armee ein Führer der Hamas im Süden Syriens gewesen sein.

    Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien bestätigte seinen Tod. Auch Fahds Frau sei bei einem israelischen Drohnenangriff im Südwesten von Damaskus ums Leben gekommen. Mehrere Familienmitglieder wurden demnach verletzt. Ob es sich bei ihm um ein Mitglied der Hamas handelt, konnten die Menschenrechtsaktivisten zunächst nicht bestätigen.

  • Samstag, 28. September, 7.02 Uhr

    Israel bombardiert Teile Beiruts weiter

    Israel hat seine Bombardierungen im Raum der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht fortgesetzt. Ob bei dem massiven Luftangriff vom Freitag, der nach Angaben der israelischen Armee dem unter Wohngebäuden versteckten Hauptquartier der Schiiten-Miliz Hisbollah galt, deren Anführer Hassan Nasrallah getötet wurde, war in den frühen Morgenstunden weiter ungewiss.

    Im Nachbarland Syrien feierten Menschen im letzten grossen Rebellengebiet Idlib bereits seinen Tod. Derweil flohen in Beirut Hunderte Menschen vor Israels Angriffen in den südlichen Vororten in das Zentrum der Hauptstadt.

  • 23.12 Uhr

    Angriff nahe Beirut: Retter suchen nach Überlebenden

    Nach dem massiven israelischen Luftangriff in einem Vorort von Beirut suchen Retter nach Überlebenden. Mehrere Gebäude seien in dem dicht besiedelten Vorort Haret Hreik zerstört worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Es könnte deshalb Dutzende oder sogar Hunderte Tote geben, hiess es.

    Die Zeitung «Haaretz» berichtete unter Berufung auf israelische Regierungsvertreter, es seien schätzungsweise 300 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium sprach indes in einer ersten Mitteilung von zwei Toten und 76 Verletzten. Diese Zahlen könnten aber steigen, weil viele Opfer noch unter Trümmern liegen dürften. Auf Videos vom Ort des Angriffs waren grosse Trümmerberge zu sehen.

    Israels Militär griff nach eigener Darstellung das Hauptquartier der Hisbollah an, das sich demnach unter Wohngebäuden befunden haben soll.

  • 22.47 Uhr

    Neue Angriffe? Israel ruft einige Einwohner in Beirut zu Flucht auf

    Nach einem massiven Luftangriff des israelischen Militärs in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut fordert die Armee einige Einwohner in der Gegend zur Flucht auf. Dies gelte für die Menschen, die in der Nähe bestimmter Gebäude lebten, die von der schiitischen Hisbollah-Miliz genutzt würden, hiess es in einem Aufruf, den ein israelischer Militärsprecher in arabischer Sprache veröffentlichte.

    Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten sich die Menschen den Angaben nach mindestens 500 Meter von den Gebäuden fernhalten. In dem Aufruf zeigten Karten die genauen Orte, für die Israel zur Evakuierung aufrief.

    Derartige Evakuierungsaufrufe waren im Gaza-Krieg bislang in der Regel ein Anzeichen für bevorstehende neue israelische Angriffe.

    Der massive Angriff am Freitag galt Israel zufolge dem Hauptquartier der proiranischen Schiiten-Miliz. Dieses soll unter Wohngebäuden versteckt gewesen sein, hiess es. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah Ziel des Angriffs gewesen sein.

  • 22.10 Uhr

    USA: Hatten vorab keine Kenntnis von Angriff in Beirut

    Die USA hatten nach eigener Darstellung vorab keine Kenntnis von einem massiven israelischen Luftangriff nahe Beirut, der Israel zufolge dem Kommandozentrum der schiitischen Hisbollah-Miliz galt. «Die Vereinigten Staaten waren nicht an diesem Einsatz beteiligt und wir wurden nicht vorab gewarnt», sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein israelischer Kollege Joav Galant hätten miteinander telefoniert, als der Einsatz bereits im Gange gewesen sei, fügte sie hinzu.

    Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter und grösster Waffenlieferant. Sie hatten mit Frankreich und anderen Staaten zusammen eine dreiwöchige Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah vorgeschlagen.

    Unterstützer der Hisbollah riefen nach dem Bombardement in einem Vorort von Beirut zu Angriffen gegen die US-Botschaft in der libanesischen Hauptstadt auf.

  • 21.58 Uhr

    Huthi-Miliz: Angriff in Beirut «öffnet Tür zu offenem Krieg»

    Die Huthi-Miliz im Jemen spricht nach dem schweren israelischen Angriff nahe Beirut vom Beginn eines umfangreichen Krieges. «Die gefährliche Entwicklung in der Aggression gegen den Libanon öffnet die Tür zu einem offenen und umfassenden Krieg», erklärte das Politbüro der schiitischen Miliz im Jemen. Das Ergebnis eines solchen Krieges werde «verheerend» sein für Israel. Der Angriff auf den südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut, der «überlaufen ist mit Zivilisten», sei eine «beispiellose Brutalität», hiess es.

    Die Huthi-Miliz greifen seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr Israel sowie Handelsschiffe im Roten Meer an. Sie handeln dabei nach eigener Darstellung aus Solidarität mit der Islamistenorganisation Hamas in Gaza. Die Huthi-Miliz hat unter anderem Tel Aviv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Israel sowie die USA und Grossbritannien griffen in vergangenen Monaten als Reaktion Ziele in dem Bürgerkriegsland an. Durch die Angriffe der Miliz ist der Verkehr von Containerschiffen in der Region um rund 90 Prozent gesunken.

  • 21.53 Uhr

    Iran kritisiert israelischen Luftangriff in Beirut scharf

    Irans Aussenministerium hat den Luftangriff des israelischen Militärs auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut scharf kritisiert. Gleichzeitig betonte Aussenamtssprecher Nasser Kanaani laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna erneut die entschlossene Unterstützung der Islamischen Republik Iran für den Libanon.

  • 20.11 Uhr

    Nach Israels Angriff: Zustand von Hisbollah-Chef Nasrallah unklar

    Nach dem Luftangriff des israelischen Militärs auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut herrscht Ungewissheit über den Gesundheitszustand von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es: «Niemand kann genau sagen, wie es Nasrallah geht.»

    Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim wiederum berichtete unter Berufung auf «informierte Quellen», dass Nasrallah wohlauf sei. Über den tatsächlichen Zustand könne aber nur die Miliz selbst informieren, hiess es. Die proiranische Hisbollah-Miliz selbst äusserte sich auf Nachfrage zunächst nicht dazu.

    Der Luftangriff galt dem israelischen Militär zufolge dem Hauptquartier der schiitischen Miliz, das unter Wohngebäuden versteckt gewesen sein soll. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Nasrallah selbst Ziel des Angriffs gewesen sein.

  • 17.51 Uhr

    Hauptquartier der Hisbollah in Beirut angegriffen

    Israels Armee hat nach eigenen Angaben in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut das Hauptquartier der schiitischen Hisbollah-Miliz angegriffen. Es habe sich unter einem Wohngebäude befunden, teilte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari mit. Über Beirut waren dichte Rauchwolken zu sehen, Schockwellen waren in der Stadt zu spüren.

    Hagari sprach von einem gezielten Angriff. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah Ziel des Angriffs gewesen sein.

    Der Angriff ereignete sich Augenzeugen zufolge in dem dicht besiedelten Beiruter Vorort Haret Hreik, nahe dem internationalen Flughafen. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen und hören, wie nach mehreren Explosionen an verschiedenen Orten Rauchwolken in den Himmel stiegen. Gleichzeitig waren weitere Knallgeräusche infolge der Explosionen zu hören. Libanesische Medien berichteten von rund zehn Angriffen. Weitere Augenzeugen berichteten von massiven Schäden in dem getroffenen Gebiet. Krankenwagen seien nicht durchgekommen.

    Israels Armeesprecher warf der Hisbollah vor, die libanesische Bevölkerung als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. «Israel tut, was jeder souveräne Staat der Welt tun würde, wenn er eine Terrororganisation an seiner Grenze hätte, die seine Vernichtung anstrebt», so Hagari weiter.

    Der seit bald einem Jahr andauernde Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz war zuletzt deutlich eskaliert. Seit Tagen greift das israelische Militär massiv im Libanon an. Dabei sind bisher über 700 Menschen getötet worden. Israel hatte zuvor die Rückkehr geflüchteter Israelis in ihre Heimatorte im Norden des Landes als weiteres Ziel im Gaza-Krieg erklärt.

    Auch die Hisbollah schiesst seit der neu entfachten intensiven Kämpfe täglich teils hunderte Raketen auf Israel. Die Hisbollah hat nach Ausbruch des Gaza-Kriegs ihre sogenannte «Solidaritätsfront» eröffnet. Sie will ihre Waffen erst niederlegen, wenn der Krieg in Gaza beendet wird.

  • 16.26 Uhr

    Netanjahu: Hälfte der Hamas-Mitglieder tot oder festgenommen

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bei der UN-Generaldebatte in New York betont, dass die israelische Armee nach einem Jahr Krieg im Gazastreifen mehr als die Hälfte der Mitglieder der Hamas getötet oder gefangengenommen hat. Vor dem Terrorangriff habe die Islamistenorganisation knapp 40'000 Mitglieder und mehr als 15'000 Raketen gehabt.

    Israels Armee habe mehr als 90 Prozent des Raketenarsenals und wichtige Teile ihres Tunnelnetzwerks zerstört. Die Hamas habe über ein unterirdisches Tunnelsystem von mehr als 560 Kilometern verfügt. Es sei grösser als das U-Bahnnetzwerk in New York gewesen, so der israelische Regierungschef.

  • 16.13 Uhr

    Zahlreiche Länder verlassen UN-Debatte wegen Netanjahu

    Aus Protest gegen Israel haben zu Beginn der Rede von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Vertreter zahlreicher Länder den Saal der UN-Generaldebatte in New York verlassen. Zu Beginn der Ansprache erklang aber auch lauter Applaus, sodass der Vorsitz zur Ordnung aufrief.

    Während Netanjahus Rede zeigten Kamerabilder unter anderem leere Stühle der iranischen Delegation. In der Nähe des UN-Geländes gab es propalästinensische Proteste.

  • 15.44 Uhr

    Iran: Gespräche einziger Weg, dass Atomprogramm friedlich bleibt

    Irans Aussenminister fordert den Westen mit einer Warnung zu Verhandlungen über das Atomprogramm des Landes auf. «Sie alle wissen, dass es keinen anderen Weg gibt, um die Friedlichkeit des iranischen Atomprogramms zu gewährleisten, als durch Verhandlungen», sagte Abbas Araghchi der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. An westliche Regierungen adressiert fügte er hinzu: «Falls sie Bedenken haben, können sie nur durch Verhandlungen zu einem vertrauensbildenden Weg gelangen.»

  • 10.19 Uhr

    Israel meldet Raketenangriff auf Haifa

    Israel ist nach Angaben der Armee am Morgen mit zehn Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Im Himmel über Haifa, der wichtigsten Hafenstadt des Landes, war der Rauch von Explosionen zu sehen.

    Die Armee teilte mit, einige der Geschosse, seien abgeschossen, andere in unbebautem Gelände niedergegangen. Über mögliche Opfer wurde nichts mitgeteilt.

  • 6.09 Uhr

    Macron warnt Netanjahu vor Ablehnung von Waffenruhe-Vorschlag

    Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu davor gewarnt, einen Vorschlag mehrerer Länder für eine dreiwöchige Waffenruhe zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon zurückzuweisen. Frankreich sei dagegen, dass der Libanon «ein neues Gaza» werde, erklärte Macron bei einem Besuch in Kanada am Donnerstag, bei dem er Premierminister Justin Trudeau traf. Den von den USA, Frankreich und anderen Ländern eingebrachten Vorschlag abzulehnen, werde nur weitere Gewalt verursachen.

    Auch Trudeau betonte die Notwendigkeit einer unverzüglichen Waffenruhe. Netanjahu hatte zuvor erklärt, Israel greife die Hisbollah mit aller Härte an und werde nicht damit aufhören, bis die Ziele der Operation erreicht seien.

  • 2.25 Uhr

    Libanons Aussenminister dringt auf Waffenruhe

    Der libanesische Aussenminister Abdullah Bou Habib hat vor der UN-Vollversammlung eine Unterbrechung der Gewaltspirale in Nahost verlangt. «Dies ist eine Situation, die dringend ein internationales Eingreifen erfordert, bevor sie ausser Kontrolle gerät und einen Dominoeffekt verursacht, der es unmöglich macht, diese Krise einzudämmen», sagte Bou Habib bei der Generaldebatte in New York. Ansonsten werde es unmöglich sein, «die Flammen dieser Krise zu löschen, die sich in ein schwarzes Loch verwandeln wird, das den regionalen und internationalen Frieden und die Sicherheit verschlingt».

    Zudem forderte er Israel und die Hisbollah dazu auf, «alle möglichen Massnahmen» zu ergreifen, damit ein Vorschlag für eine Waffenruhe angenommen wird. Eine Staatengruppe um die USA und Deutschland sowie einflussreiche arabische Länder hatte in der Nacht zum Donnerstag eine 21-tägige Feuerpause in Nahost gefordert. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte im Anschluss deutlich, dass man die Hisbollah weiter angreifen werde.

    Bei israelischen Luftangriffen beschädigte und zerstörte Gebäude im Süden des Libanon. (26. September 2024) 
    Bei israelischen Luftangriffen beschädigte und zerstörte Gebäude im Süden des Libanon. (26. September 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Stringer
  • 0.12 Uhr

    USA: Forderung nach Waffenruhe war mit Israel abgestimmt

    Die von einer Staatengruppe erhobene Forderung nach einer dreiwöchigen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon ist nach Darstellung der US-Regierung mit der israelischen Seite abgestimmt worden. Die Erklärung sei «nicht einfach im luftleeren Raum verfasst» worden, sagte der Kommunikationsdirektor des Weissen Hauses, John Kirby, «sondern nach sorgfältiger Absprache nicht nur mit den Ländern, die sie unterzeichnet haben, sondern auch mit Israel selbst».

    Eine Staatengruppe um die USA und Deutschland sowie einflussreiche arabische Länder hatte in der Nacht zum Donnerstag eine 21-tägige Waffenruhe in Nahost gefordert, um eine diplomatische Lösung in dem Konflikt zu erzielen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte im Anschluss deutlich, dass man die Hisbollah weiter angreifen werde, bis die – infolge des gegenseitigen Beschusses vertriebenen – Bewohner im Norden Israels sicher nach Hause zurückkehren könnten.

    Das Büro des Regierungschefs hatte zuvor einen Bericht dementiert, wonach Netanjahu grünes Licht für eine Waffenruhe mit der Hisbollah gegeben haben soll. «Der Bericht über eine Waffenruhe ist falsch», hiess es in der Mitteilung. «Es handelt sich um einen US-französischen Vorschlag, auf den der Ministerpräsident noch nicht einmal reagiert hat.»

  • Freitag, 27. September 2024, 0.07 Uhr

    Wieder Raketenalarm in Israels Küstenmetropole Tel Aviv

    In mehreren Gebieten im Zentrum Israels und in der Küstenmetropole Tel Aviv ist erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die Warnsirenen in Tel Aviv ertönten kurz vor 1.00 Uhr nachts (Ortszeit; Mitternacht MESZ) als Reaktion auf ein Geschoss aus dem Jemen, wie die Armee mitteilte. Die Rakete sei abgefangen worden. In einem Post des Militärs auf der Plattform X hiess es, Millionen Israelis suchten nach dem Raketenalarm im Zentrum des Landes Schutz.

    In Tel Aviv war zuletzt am Mittwoch Raketenalarm ausgelöst worden, als die libanesische Hisbollah-Miliz eine Rakete auf die Stadt gefeuert hatte – Ziel war nach ihren Angaben das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad. Die Hisbollah wird ebenso wie die Hamas im Gazastreifen und die Huthi-Rebellen im Jemen von Israels Erzfeind Iran unterstützt.

  • 23.53 Uhr

    Hisbollah bestätigt Tod eines Kommandeurs bei israelischem Angriff

    Bei einem Angriff in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die israelische Armee erneut ein wichtiges Hisbollah-Mitglied getötet. Dabei handele es sich um den Kommandeur der Drohnen-Einheit der Miliz, teilte Israels Militär mit. Mohammed Hussein Srur habe zahlreiche Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern auf Israel angeleitet. Auch libanesische Sicherheitskreise bestätigten seinen Tod.

    Die Hisbollah selbst bestätigte am späten Abend den Tod des Kommandeurs. Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder ums Leben kommen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff mindestens zwei Menschen getötet. 15 weitere Personen seien verletzt worden. 

  • 23.22 Uhr

    Behörden: Fast 100 Tote nach erneuten Angriffen im Libanon

    Bei erneuten israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben innerhalb eines Tages mindestens 92 Menschen getötet worden. Mehr als 150 Menschen wurden verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

    Bei Angriffen im Bezirk Nabatieh im Südosten und dem angrenzenden Bezirk im Südwesten des Landes wurden demnach insgesamt 40 Menschen getötet. Bei weiteren Angriffen in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes seien 23 Menschen durch israelische Luftangriffe ums Leben gekommen. Im Baalbek-Bezirk im Nordosten seien 25 Menschen getötet worden. Vier weitere Menschen starben nach Ministeriumsangaben im Bezirk Libanonberg, zu dem auch die Vororte der Hauptstadt Beirut zählen.

    Israels Luftwaffe griff eigenen Angaben zufolge rund 220 Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz im Nachbarland an. Ziel seien unter anderem Mitglieder der vom Iran unterstützten schiitischen Gruppe, Waffenlager und Raketenwerfer gewesen, erklärte das Militär.

    Seit der neu entfachten massiven Angriffswelle Israels im Libanon am Montag wurden bisher mehr als 700 Menschen getötet. Die Behörden unterscheiden bei den Angaben allgemein nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Mitgliedern.

  • 23.11 Uhr

    EU-Ratspräsident an Israel: Ohne Frieden keine Sicherheit

    EU-Ratspräsident Charles Michel hat die israelische Regierung eindringlich aufgefordert, im eigenen Interesse die Eskalationsspirale im Nahen Osten zu durchbrechen. «Die endlose Eskalation muss ein Ende haben», sagte Michel in der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. «Den Libanon in die Spirale hineinzuziehen, ist absolut unverantwortlich», fügte er hinzu. Bisher hätten entsprechende Forderungen auch an Israels Regierung keine Früchte getragen. «So kann es nicht weitergehen», warnte Michel.

    Das palästinensische Volk habe das Recht auf einen eigenen Staat. Gebe es diesen nicht, werde dies weiterhin dazu führen, «dass die Sicherheit Israels und aller Juden untergraben wird», sagte Michel. An Israels Regierung gewandt ergänzte er: «Der Versuch, Sicherheit ohne Frieden zu erreichen, ist unmöglich. Ohne Frieden kann es keine dauerhafte Sicherheit geben. Eine Welt, die von Rache getrieben wird, ist eine weniger sichere Welt.»

  • 22.58 Uhr

    Israels Militär: 220 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

    Israels Luftwaffe hat Militärangaben zufolge rund 220 Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz im Nachbarland angegriffen. Ziel seien unter anderem Mitglieder der vom Iran unterstützten schiitischen Miliz, Waffenlager und Raketenwerfer gewesen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Nach vorigen Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums kamen bei israelischen Bombardements seit dem Morgen erneut Dutzende Menschen ums Leben.

  • 20.47 Uhr

    Libanon: Fast 700 Tote durch israelische Angriffe seit Montag

    Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele im Libanon hat es seit Montag nach örtlichen Behördenangaben fast 700 Tote gegeben. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 60 Menschen ums Leben gekommen und 81 weitere verletzt worden, teilte die libanesische Katastrophenschutzbehörde am Donnerstagabend mit. Demnach wurden seit Montag 696 Tote gezählt.

    Zehntausende Menschen im Libanon seien aus Gebieten geflohen, die in den vergangenen vier Tagen Ziel israelischer Luftangriffe gewesen seien, hiess es. Rund 77’100 hätten sich in Notunterkünften für Vertriebene registrieren lassen, die tatsächliche Zahl könnte noch weit höher liegen. Denn viele Menschen, die bei Verwandten Zuflucht gesucht oder in eigenen Zweithäusern, Mietwohnungen oder in Hotels, würden nicht offiziell erfasst.

    In den vergangenen zwei Tagen habe der libanesische Geheimdienst rund 31’730 Menschen gezählt, die die Grenze vom Libanon nach Syrien überquert hätten, hiess es weiter. Darunter seien 15’600 syrische und 16’130 libanesische Staatsbürger.

  • 20.08 Uhr

    Verteidigungsminister dringen auf Waffenruhe

    Die Verteidigungsminister der USA und Grossbritanniens haben sich internationalen Forderungen nach einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah angeschlossen. Er rufe den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und die libanesische Hisbollah auf, auf die vereinten Stimmen bei den Vereinten Nationen zu hören, mahnte der britische Ressortchef John Healey am Donnerstag nach einem Treffen mit Pentagonchef Lloyd Austin und dem australischen Verteidigungsminister Richard Marles in London.

    Grossbritannien habe zugleich 700 Soldaten nach Zypern entsandt, die bei möglichen Notfallevakuierungen britischer Staatsbürger aus dem Libanon im Falle eines umfassenden Krieges helfen sollten, sagte Healey weiter. US-Verteidigungsminister Austin drängte Israel und die Hisbollah, den Pfad einer Waffenruhe zu beschreiten, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Zudem warnte er den Iran und andere Akteure in der Region: «Niemand sollte versuchen, diese Krise auszunutzen oder diesen Konflikt auszuweiten.»

  • 19.19 Uhr

    Hisbollah schiesst 80 Raketen auf israelischen Ort Safed

    Der gegenseitige Beschuss zwischen der Hisbollah im Libanon und dem israelischen Militär geht unvermindert weiter. Die proiranische Hisbollah hat am Nachmittag nach eigenen Angaben 80 Raketen auf den israelischen Ort Safed abgeschossen. Zuvor habe die Miliz Salven an Raketen und Drohnen auf verschiedene militärische Ziele im Norden Israels abgefeuert. Ausserdem seien 50 Raketen auf die Ortschaft Ahihud geschossen worden.

    Nach Angaben des israelischen Militärs wurde ein Haus in Rosch Pina, einem Ort neben Safed, von einer Rakete getroffen. Verletzte gab es Berichten zufolge nicht. Seit dem Morgen wurden der israelischen Armee zufolge 150 Raketenabschüsse aus dem Libanon registriert. Lokalen Berichte zufolge gab es in der Gegend um Safed infolge des Beschusses Brände.

  • 18.19 Uhr

    Angriff auf Schulgebäude in Gaza - Palästinenser melden Tote

    Bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Norden des umkämpften Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sollen auch Minderjährige sein, wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mitteilte. Demnach wurden 22 weitere Menschen bei dem Angriff im Flüchtlingsviertel Dschabalija verletzt. Nach Angaben der Hamas-Behörde sowie einer Meldung der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge sollen in dem Gebäude Vertriebene untergebracht gewesen sein. Die Wafa meldete 15 Tote.

  • 18.02 Uhr

    Palästinenserpräsident Abbas: «Stoppt dieses Verbrechen»

    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat Israel zum Verlassen der besetzten Palästinensergebiete aufgefordert. «Wir werden nicht gehen, wir werden nicht gehen, wir werden nicht gehen. Palästina ist unsere Heimat. Es ist das Land unserer Väter, unserer Grossväter. Es wird unser bleiben, und wenn jemand gehen sollte, dann wären es die Besatzer», sagte Abbas in seiner Rede bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.

    An die Weltgemeinschaft gewandt sagte Abbas weiter: «Stoppt dieses Verbrechen. Stoppt es sofort. Stoppt das Töten von Kindern und Frauen. Stoppt den Völkermord. Stoppt die Waffenlieferungen an Israel.» Die ganze Welt sei verantwortlich für das, was seinem Volk in Gaza und im Westjordanland widerfahre.

    Abbas forderte zudem erneut die «Freilassung der Gefangenen und festgehaltenen Personen auf beiden Seiten». Es gebe keinen Grund, Frauen, Kinder und ältere Menschen festzuhalten.

  • 4.41 Uhr

    Staatengruppe fordert dreiwöchige Waffenruhe in Nahost

    Mit der Forderung nach einer 21-tägigen Waffenruhe in Nahost erhöht eine Staatengruppe um die USA und Deutschland zusammen mit wichtigen arabischen Ländern den Druck auf Israel und die Hisbollah. Die Kampfpause solle Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sowie des seit fast einem Jahr andauernden Gaza-Kriegs, heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Gruppe aus zehn Staaten und der EU.

    Eine grössere regionale Eskalation sei in niemandes Interesse, weder der Menschen in Israel noch der Menschen im Libanon, heisst es weiter. Diplomatie können keinen Erfolg haben, wenn der Konflikt eskaliere. Man fordere alle Parteien auf, den Vorschlag für eine vorübergehende Waffenruhe zu billigen und einer diplomatischen Vereinbarung somit eine echte Chance zu geben. Die Stellungnahme wurde gemeinsam herausgegeben von den USA, Deutschland, der EU, Australien, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar.

    Israelischer Luftangriff auf Dörfer im Süden des Libanon. (25. September 2024)
    Israelischer Luftangriff auf Dörfer im Süden des Libanon. (25. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA/STR

    Ihr kollektiver Aufruf geht zurück auf eine Initiative der USA und Frankreich. US-Präsident Joe Biden und der französische Staatschef Emmanuel Macron hatten zuvor in einer gemeinsamen Stellungnahme erklärt, es sei Zeit für eine Vereinbarung an der israelisch-libanesischen Grenze, die Sicherheit garantiere, damit Zivilisten in ihre Häuser zurückkehren könnten. Angesichts der Kampfhandlungen seit Oktober vergangenen Jahres und insbesondere in den vergangenen zwei Wochen drohe ein viel grösserer Konflikt und Schaden für die Zivilbevölkerung. Deshalb habe man an einem gemeinsamen Aufruf zu einer vorübergehenden Waffenruhe gearbeitet.

    Biden hatte am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz gewarnt. «Ein umfassender Krieg ist in niemandes Interesse», sagte er. Eine diplomatische Lösung sei weiterhin der einzige Weg zu dauerhafter Sicherheit im Nahen Osten.

    Die Lage in der Region ist seit langem extrem angespannt, die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah haben sie zuletzt nochmals verschärft. Offenkundig koordinierte Explosionen und israelische Luftangriffe töteten Hunderte Menschen im Libanon, die Hisbollah wiederum beschoss insbesondere den Norden Israels und zuletzt auch erstmals den Grossraum Tel Aviv mit Raketen. Israels Generalstabschef Herzi Halevi sagte, die Armee bereite sich zudem auf eine mögliche Bodenoffensive vor.

    Die israelischen Angriffe sollen die Hisbollah zum Rückzug aus dem Grenzgebiet bewegen. Derweil geht der Krieg zwischen Israels Armee und der mit der Hisbollah verbündeten - und ebenfalls vom Iran unterstützten - Terrororganisation Hamas im Gazastreifen weiter. Zehntausende Zivilisten wurden getötet, Hunderttausende vertrieben.

  • 2.13 Uhr

    Libanon: USA dringen bei UN auf diplomatische Lösung

    Angesichts der kriegerischen Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz dringen die USA auf eine diplomatische Lösung am Verhandlungstisch. «Wir arbeiten mit anderen Ländern an einem Vorschlag, von dem wir hoffen, dass er zu einer Beruhigung führt und Gespräche für eine diplomatische Lösung ermöglicht», sagte der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Robert Wood bei einer Sitzung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Rahmen der UN-Vollversammlung in New York. «Wir sind zutiefst besorgt über Berichte, wonach in den letzten Tagen Hunderte von Zivilisten ums Leben gekommen sind.» Zugleich betonte Wood, dass Israel das Recht habe, sich gegen Angriffe der Hisbollah zu verteidigen.

    Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot sagte, zusammen mit den USA habe man an einem Plan für eine 21-tägige Waffenruhe gearbeitet, um Verhandlungen zu ermöglichen. Dieser Plan werde bald veröffentlicht. «Wir zählen darauf, dass beide Parteien ihn unverzüglich akzeptieren, um die Zivilbevölkerung zu schützen und diplomatische Verhandlungen zu ermöglichen», sagte Barrot.

  • Donnerstag, 26. September 2024, 0.25 Uhr

    Israel: Waffenruhe entweder vor oder nach einem Krieg

    Israel hat die Möglichkeit eines grossen Krieges mit der Schiitenorganisation Hisbollah im benachbarten Libanon betont. «Ich möchte eine Waffenruhe und die Rückkehr der Israelis in ihre Häuser im Norden – und der Südlibanesen in ihre Häuser im Südlibanon. Das ist es, was wir alle erreichen wollen. Das wird entweder nach einem Krieg oder vor einem Krieg geschehen. Wir hoffen, dass es vorher sein wird.», sagte der israelische Botschafter Danny Danon vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Er bestätigte, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag in den USA eintreffen soll.

  • 22.42 Uhr

    Macron warnt vor Krieg im Libanon – Eskalation vermeiden

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat im sich ausweitenden Nahost-Konflikt vor einem Krieg im Libanon gewarnt. «Es kann und darf keinen Krieg im Libanon geben», sagte Macron bei der Generaldebatte der UN in New York. «Wir fordern Israel auf, die Eskalation im Libanon zu beenden und die Hisbollah, den Beschuss Israels einzustellen», sagte der Präsident.

    «Das Hauptrisiko im Nahen Osten ist die Eskalation. Die Hisbollah geht schon viel zu lange das untragbare Risiko ein, das libanesische Volk in einen Krieg zu verwickeln.» Macron kündigte ausserdem an, dass der französische Aussenminister am Wochenende in den Libanon reisen werde.

  • 20.51 Uhr

    Drohne aus östlicher Richtung trifft südisraelische Hafenstadt

    Die israelische Hafenstadt Eilat am Roten Meer ist von einer Drohne getroffen worden. Ein zweites Geschoss sei von der Marine abgefangen worden, teilte das Militär am Mittwoch mit. Die beiden Drohnen seien aus östlicher Richtung gekommen.

    Nach Angaben israelischer Rettungsdienste wurden zwei Menschen leicht verletzt. Israelischen Medien zeigten Aufnahmen, auf denen eine Rauchwolke in der Nähe des Hafens und mindestens ein beschädigtes Gebäude zu sehen waren.

  • Biden: Umfassender Krieg im Nahen Osten ist möglich

    Angesichts der Lage im Nahen Osten warnt US-Präsident Joe Biden vor einem umfassenden Krieg, sieht aber dennoch das Potenzial für eine diplomatische Lösung. «Ein umfassender Krieg ist möglich», sagte Biden auf Nachfrage in der Talkshow «The View» des US-Senders ABC. «Aber ich denke, dass wir immer noch die Chance auf eine Einigung haben, die die gesamte Region grundlegend verändern könnte.»

    Biden spricht von einem umfassenden Krieg. (Archivbild)
    Biden spricht von einem umfassenden Krieg. (Archivbild)
    Bild: Keystone

    Die arabische Welt sei sehr daran interessiert und dazu bereit, Vereinbarungen mit Israel zu treffen, wenn Israel im Gegenzug seine Politik ändere, sagte Biden weiter. «Ich bin ein überzeugter Unterstützer Israels», betonte der US-Präsident.

  • 15.27 Uhr

    Israel mobilisiert zwei Brigaden im Kampf gegen Hisbollah

    Im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon mobilisiert die israelische Armee zwei weitere Reservebrigaden. Ziel seien «operative Einsätze im nördlichen Bereich», teilte die Armee mit.

    Der für den Nordabschnitt Israels zuständige Kommandeur, Ori Gordin, sagte zudem, Israel müsse für ein Bodenmanöver bereit sein. Dies wurde als Hinweis für ein möglicherweise bevorstehende Bodenoffensive im Libanon gedeutet.

    Der israelische Kommandeur Gordin sagte: «Wir sind in eine neue Phase in dem Einsatz eingetreten.» Der Kampf gegen die Hisbollah habe mit einem erheblichen Schlag gegen die Feuerkraft sowie die Führungsriege der Miliz begonnen. Israel müsse «die Sicherheitssituation verändern, und wir müssen vollkommen bereit für Manöver und Aktionen sein». Ziel ist nach Militärangaben, die Rückkehr von rund 60'000 geflüchteten Einwohnern des israelischen Nordens in ihre Wohngebiete zu ermöglichen.

  • 14.06 Uhr

    Tausende fliehen vom Libanon nach Syrien

    Die schweren israelischen Angriffe im Libanon treiben nach UN-Angaben Tausende Menschen zur Flucht Richtung Syrien. Dabei handele es sich nicht nur um Syrer, die einst vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland in den Libanon geflüchtet waren, sondern auch um Libanesen, berichtet das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf.

    Im Libanon leben nach Regierungsangaben 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge und weitere Syrer, die keine Flüchtlinge sind.

    An der Grenze stünden Hunderte Autos mit verzweifelten Menschen. Viele kämen auch zu Fuss an, mit ihren wenigen Habseligkeiten in Kisten und Koffern. Darunter seien Frauen und kleine Kinder. Einige seien bei den Angriffen verletzt worden. Sie hätten die Nacht im Freien verbracht und warteten seit Stunden am Grenzübergang.

    «Der Nahe Osten kann sich eine neue Vertreibungskrise nicht leisten», sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. «Wir dürfen sie nicht heraufbeschwören, indem wir noch mehr Menschen zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Der Schutz des Lebens der Zivilbevölkerung muss Vorrang haben.»

    Humanitäre Helfer versorgten die Menschen an der Grenze mit dem Nötigsten. In Syrien sei die Aussicht für diese Menschen düster. Auch dort seien Millionen wegen des anhaltenden Konflikts zwischen Regierung und Rebellengruppen und den Folgen des verheerenden Erdbebens 2023 auf Hilfe angewiesen.

  • 13.03 Uhr

    Expertin: Israels Angriffe im Libanon nur mit Gaza vergleichbar

    Israels massive Bombardements im Libanon vom Montag suchen mit Blick auf die Schwere der Angriffe einer Konflikt-Expertin zufolge in der modernen Kriegsführung ihresgleichen. «Soweit wir das beurteilen können, ist dies wirklich nur mit dem jüngsten Gaza-Krieg vergleichbar», sagte Emily Tripp der Deutschen Presse-Agentur. Sie leitet die unabhängige britische Organisation Airwars, die Angriffe gegen Zivilisten in Konfliktgebieten untersucht, darunter im Gazastreifen sowie bei den US-geführten Kriegen in Syrien, Irak und Afghanistan.

    Bei Israels Angriffen wurden nach offiziellen libanesischen Angaben am Montag 558 Menschen getötet und mehr als 1600 Verletzte. Israels Militär erklärte, 1600 Ziele angegriffen zu haben.

    «Diese Intensität wäre vor dem Gaza-Krieg schwer vorstellbar», sagte Tripp. «Wie Israel Krieg führt, unterscheidet sich mit Blick auf die Häufigkeit und Stärke der Angriffe spürbar von der seiner Verbündeten und davon, was mit Blick auf Schaden als vertretbar betrachtet wird.» Nach «dieser Art von Kriegsführung in Gaza über Monate» hinweg würde nun «ein hohes Mass an Schaden normalisiert», sagte Tripp. Bei der Stärke von Israels Angriffen gebe es auch bei den «tödlichsten Monaten für Zivilisten» in den jüngsten US-Kriegen keinen Vergleich.

  • 11.54 Uhr

    Papst: Eskalation im Nahen Osten muss gestoppt werden

    Angesichts der massiven israelischen Luftangriffe im Libanon fordert Papst Franziskus die Weltgemeinschaft zum Handeln auf.

    «Ich hoffe, dass die internationale Gemeinschaft alles tun wird, um diese schreckliche Eskalation zu stoppen. Sie ist nicht hinnehmbar», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Er sei betrübt über die Luftangriffe der vergangenen Tage. Zu viele Tote und zu viel Zerstörung seien im Libanon zu beklagen.

  • 11.28 Uhr

    Irans Religionsführer: «Kein Verlust, der die Hisbollah zu Fall bringen würde»

    Irans Religionsführer sieht ungeachtet der Tötung hochrangiger Kommandeure der Hisbollah keine Anzeichen für eine Niederlage der Schiitenorganisation.

    «Ohne Zweifel war es ein Verlust für die Hisbollah, aber es war kein Verlust, der die Hisbollah zu Fall bringen würde», sagte Ajatollah Ali Chamenei (85) bei einer Veranstaltung von Veteranen in Teheran. Die organisatorische und menschliche Stärke der Hisbollah sei weit grösser, fügte er hinzu.

    Irans Aussenminister Abbas Araghchi warnte davor, die Hisbollah zu unterschätzen. «Die wahre Macht der Hisbollah liegt in ihren Fähigkeiten und ihrer Unterstützung durch die Bevölkerung. Sie ist mehr als imstande, die Basen und Kolonien des israelischen Regimes zu zerstören», schrieb er auf der Plattform X.

  • 11.06 Uhr

    Israels Luftwaffe attackiert erneut Ziele im Libanon

    Israels Militär hat in der Nacht abermals Einrichtungen der islamistischen Hisbollah im Libanon aus der Luft attackiert. Bombardiert wurden unter anderem Waffenlager, Raketenabschussrampen und Kämpfer der vom Iran unterstützten Miliz, wie die Armee über die Online-Plattform X mitteilte. Folgeexplosionen liessen auf grosse Mengen an dort gelagerten Waffen schliessen, hiess es.

    In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv wurde am frühen Morgen erstmals seit Ende Mai wieder Raketenalarm ausgelöst. Ein aus dem Libanon abgefeuertes Geschoss sei über dem Grossraum Tel Aviv abgefangen worden, teilte das Militär später mit. Die Boden-Boden-Rakete sei von einer Abschussrampe im Süden des Nachbarlands abgefeuert und die Rampe daraufhin von der israelischen Luftwaffe zerstört worden.

    Die Rakete Richtung Tel Aviv sei aus einem Dorf, aus einem zivilen Gebiet, abgefeuert worden, erklärte ein Sprecher der israelischen Armee.

    Die Hisbollah erklärte anschliessend, der Raketenangriff habe dem Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad in einem Vorort von Tel Aviv gegolten. Der Mossad sei für die Ermordung mehrerer Führungsmitglieder der Miliz sowie für die offenkundig koordinierten Massenexplosionen zahlloser Funkgeräte im Libanon vergangene Woche verantwortlich.

    Israels Armee sehe einen Trend, dass die Hisbollah derzeit versuche, mehr und auch tiefer in Israel anzugreifen, so der Militärsprecher weiter.

  • 6.01 Uhr

    Raketenalarm im Zentrum Israels ausgelöst

    In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Städten des Landes ist am frühen Morgen Raketenalarm ausgelöst worden. Die Sirenen heulten praktisch im gesamten Zentrum Israels, wie die israelische Armee auf der Online-Plattform X mitteilte. Eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete sei über dem Grossraum Tel Aviv abgefangen worden. Weitere Details zu dem Raketenangriff wurden zunächst nicht mitgeteilt.

    In Tel Aviv war zuletzt Ende Mai Raketenalarm ausgelöst worden, damals wegen eines Angriffs der islamistischen Hamas. Danach heulten die Alarmsirenen nur noch in anderen Landesteilen. Es ist auch das erste Mal überhaupt seit dem Massaker vom 7. Oktober vergangenen Jahres und dem darauffolgenden Beginn des Gaza-Kriegs, dass eine Rakete aus dem Libanon bis zum Grossraum Tel Aviv vordrang.

    Israels Armee ist in kriegerische Auseinandersetzungen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon und der mit ihr verbündeten Terrororganisation Hamas im Gazastreifen verwickelt, die beide vom Iran unterstützt werden.

  • 5.05 Uhr

    Israel kündigt weitere Angriffe auf Hisbollah an

    Obwohl Israels Luftangriffe im Libanon seit Montag zehntausende Zivilisten in die Flucht geschlagen haben, will die Regierung in Jerusalem den militärischen Druck auf die Hisbollah erhöhen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte weitere Angriffe auf die proiranische Miliz an, die Israels Norden seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp einem Jahr praktisch täglich mit Raketen beschiesst. Die Gewalteskalation in Nahost ist eines der prägendsten Themen der laufenden UN-Vollversammlung in New York und wird heute im Mittelpunkt einer Sondersitzung des Weltsicherheitsrats stehen.

    «Wir werden weiterhin gegen die Hisbollah vorgehen», sagte Netanjahu ungeachtet der harschen Kritik am Tod vieler Zivilisten, die bei den israelischen Luftangriffen im nördlichen Nachbarland ums Leben kamen. Er betonte erneut, dass sich der Krieg nicht gegen das libanesische Volk richte, sondern allein gegen die Hisbollah - wer aber Waffen für die Miliz verstecke, gerate ebenfalls ins Visier: «Wer eine Rakete im Wohnzimmer und eine Rakete in der Garage hat, wird kein Zuhause mehr haben.»

    Am Dienstagabend attackierte Israels Luftwaffe laut Armeeangaben wieder Dutzende militärische Einrichtungen der Hisbollah im Osten und Süden des Libanon, darunter Waffenlager und Raketenabschussrampen. Nach israelischer Darstellung werden diese oft bewusst in Wohngebieten platziert, um Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Tausende Privatwohnungen seien auf diese Weise in militärische Stützpunkte der Miliz umgewandelt worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Netanjahu forderte die Libanesen dazu auf, sich aus den Fängen der Hisbollah zu befreien, die in dem Küstenland wie ein Staat im Staate agiert.

    «Wir dürfen der Hisbollah keine Pause gewähren. Wir müssen mit aller Kraft weitermachen», sagte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi. Schon jetzt sei die Miliz durch die strategischen Erfolge seiner Armee drastisch geschwächt, sagte Verteidigungsminister Joav Galant. «Die Hisbollah von heute ist nicht mehr dieselbe Hisbollah, die wir vor einer Woche kannten.»

    Der nun laufende Militäreinsatz im Libanon unter dem Codenamen «Pfeile des Nordens» solle so schnell wie möglich beendet werden, betonte Armeesprecher Hagari. Deshalb greife das Militär mit geballten Kräften an. Allerdings müssten die Israelis auch darauf vorbereitet sein, dass der Einsatz länger dauern könne.

    Israel will die Hisbollah mit den Angriffen im Libanon auch dazu bewegen, sich aus dem Grenzgebiet beider Länder zurückzuziehen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Terrorangriff der Hamas und anderer islamistischer Extremisten auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres beschiesst die Miliz regelmässig den Norden des jüdischen Staats – aus Solidarität mit der Hamas, wie sie sagt. Israels Militär schiesst zurück. Auf beiden Seiten der Grenze gab es Tote, allein in Israel flüchteten rund 60'000 Menschen aus ihren Heimatorten. Die Rückkehr der Menschen in den Norden des Landes ist ein erklärtes Kriegsziel von Netanjahus Regierung.

  • Mittwoch, 25. September 2024, 1.54 Uhr

    Hisbollah bestätigt Tod ihres Raketenchefs

    Die libanesische Hisbollah hat den Tod des Leiters ihrer Raketeneinheit bei einem israelischen Luftangriff in einem Vorort der Hauptstadt Beirut bestätigt. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf eine Mitteilung der Schiiten-Miliz. Schon in den Tagen zuvor hatte Israels Militär gezielt Mitglieder der Führungsriege der Hisbollah und ihrer verschiedenen Untereinheiten getötet.

    Den Tod Ibrahim Muhammad Kubaisis verkündete die Armee einige Stunden früher als die Hisbollah. Demnach handelte es sich um einen «gezielten Angriff», der auch noch weitere Kommandeure der Raketeneinheit getroffen habe. Kubaisi sei unter anderem für Raketenangriffe auf Israel sowie für Anschläge auf israelische Zivilisten verantwortlich gewesen.

    Das libanesische Gesundheitsministerium teilte nach dem Luftangriff mit, es habe 6 Tote und 15 Verletzte gegeben. Augenzeugen zufolge wurden zwei Stockwerke eines Gebäudes zerstört. In der vor allem von Schiiten bewohnten Gegend ist die mit der Hisbollah verbündete Amal-Bewegung besonders aktiv.

  • 23.10 Uhr

    Irans Präsident fordert neue Ordnung in Nahost

    Irans Präsident Massud Peseschkian fordert eine neue politische Ordnung in Nahost. Die Präsenz ausländischer Mächte in der Region bezeichnete er in einer Rede vor der UN-Vollversammlung in New York als «Quelle der Instabilität». Er rief zu mehr Zusammenarbeit mit den Nachbarländern auf. «Unsere Entwicklung und unser Fortschritt sind miteinander verknüpft», sagte Peseschkian. Gleichzeitig sei die Islamische Republik Iran «entschlossen, ihre Sicherheit zu gewährleisten, ohne andere zu destabilisieren», sagte er.

    Mit Blick auf die jüngsten militärischen Spannungen verurteilte Irans Präsident erneut das Vorgehen der israelischen Armee. Es sei selbstverständlich, dass die «terroristischen Verbrechen» und die «Aggression gegen den Libanon» nicht unbeantwortet bleiben. «Die Verantwortung für die Konsequenzen liegt bei den Regierungen, die sich den internationalen Bemühungen zur Beendigung dieser schrecklichen Katastrophe widersetzen und sich dennoch Verteidiger der Menschenrechte nennen», warnte Peseschkian.

    Der Regierungschef signalisierte erneut Irans Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Atomgespräche. Peseschkian hatte im Wahlkampf angekündigt, bessere Beziehungen mit dem Westen anzustreben. Zu seinen Beratern und Ministern gehören erfahrene Diplomaten, die auf neue Atomverhandlungen zielen. Sie begleiten Peseschkian nach New York.

    Während iranische Medien die Reise als möglichen Neubeginn werteten, gab es auch skeptische Einschätzungen. Es gebe «kaum Aussicht auf ernsthafte Gespräche über Sanktionen, solange die US-Wahlen nicht vorbei sind», berichtete etwa das «Wall Street Journal» unter Berufung auf westliche Diplomaten.

    Der Iran befindet sich seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen im Jahr 2018 und der Verhängung neuer Sanktionen in einer massiven Wirtschaftskrise. Gespräche über eine Wiederbelebung liegen seit Jahren auf Eis. Irans Staatsführung ist wegen ihrer Nahost-Politik und Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zunehmend isoliert.

  • 22.17 Uhr

    Israel: Hisbollah feuert rund 300 Raketen ab – Sechs Verletzte in Israel

    Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat israelischen Angaben zufolge am Dienstag rund 300 Raketen auf Israel abgefeuert. Dabei seien sechs Zivilisten und Soldaten verletzt worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Verteidigungsminister Joav Gallant sagte in einer Rede vor Soldaten über den Kampf gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah: «Wir müssen weitermachen, bis wir unser Ziel erreichen - die sichere Rückkehr der Bewohner Nordisraels in ihre Häuser.»

    Die Hisbollah sei «heute nicht dieselbe Hisbollah, die wir vor einer Woche kannten», betonte Gallant und verwies auf die israelischen Angriffe der vergangenen Tage. Israel habe «weitere Angriffe parat», fügte er hinzu.

    Der Verteidigungsminister machte UN-Generalsekretär António Guterres für die Hisbollah-Angriffe auf Israel mitverantwortlich. Die Hisbollah habe den Libanon als Geisel genommen «und die UNO erkennt weder ihre Taten an, noch kommt sie ihrer grundlegenden Verpflichtung nach - nämlich Angriffe der Hisbollah zu verhindern».

  • 20.53 Uhr

    Zehntausende im Libanon vertrieben

    Im Libanon sind durch israelische Luftangriffe nach offiziellen Angaben Zehntausende Menschen vertrieben worden. 27’000 von ihnen hätten aus dem Süden und der Bekaa-Ebene im Osten kommend Zuflucht in Notunterkünften gesucht, sagte der geschäftsführende Umweltminister Nasser Jassin. Mehr als 250 Schulen seien dafür kurzfristig in Notunterkünfte verwandelt worden. Seitdem seien einfache Hilfsgüter, Hygiene-Artikel und Mahlzeiten für etwa 20’000 Menschen verteilt worden. In den Notunterkünften seien vor allem Matratzen knapp.

  • 18.37 Uhr

    Erdogan greift Netanjahu vor UN mit Hitler-Vergleich scharf an

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit einem Adolf-Hitler-Vergleich vor der UN-Vollversammlung scharf attackiert. «So wie Hitler vor 70 Jahren durch die Allianz der Menschheit gestoppt wurde, so müssen auch Netanjahu und seine Mörderbande durch die Allianz der Menschheit gestoppt werden», sagte Erdogan in New York.

    Dem UN-Sicherheitsrat attestierte der türkische Staatschef Tatenlosigkeit mit Blick auf Gaza, er wiederholte auch den Vorwurf des «Völkermordes» an Israel. «Hey Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, worauf wartet ihr noch, um dem Völkermord in Gaza Einhalt zu gebieten, um dieser Grausamkeit, dieser Barbarei ein Ende zu setzen?»

    Erdogan rief zudem dazu auf, «Palästina als unabhängigen Staat» anzuerkennen. Palästinenser würden ihr «legitimes Recht auf Widerstand» gebrauchen, so der türkische Staatschef. Erdogan hatte die unter anderem von der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas in der Vergangenheit etwa als «Befreiungsorganisation» bezeichnet. Ankara unterhält enge Verbindungen zur Hamas.

  • 18.21 Uhr

    Spital meldet zehn weitere Tote im Gazastreifen

    Bei einem weiteren israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Spitalangaben zehn Menschen getötet worden. Unter ihnen seien vier Angehörige einer Familie, teilte das Al-Auda-Spital am Dienstag mit. Weitere elf Menschen seien verletzt worden. Der Angriff traf den Angaben zufolge ein Haus im Flüchtlingslager Nuseirat, wo bereits kurz zuvor ein Luftangriff sechs Menschen getötet haben soll, unter ihnen drei Frauen.

  • 17.56 Uhr

    Israel will Befehlshaber von Hisbollah-Raketentruppe getötet haben

    Israel hat nach Angaben seines Militärs einen Kommandeur der Raketeneinheit der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet. Der für den Beschuss Israels mit Raketen und Marschflugkörpern verantwortliche Ibrahim Kobeissi sei am Dienstag tödlich getroffen worden, als er mit anderen wichtigen Befehlshabern zusammengewesen sei, teilte das Militär mit. Ob es bei dem Angriff weitere Tote oder Verletzte gegeben hat, blieb zunächst offen.

  • 16.36 Uhr

    Biden warnt vor «umfassendem Krieg» im Libanon

    US-Präsident Joe Biden hat vor einem «umfassenden Krieg» im Libanon gewarnt. «Niemand hat ein Interesse an einem umfassenden Krieg», sagte Biden am Dienstag vor der Uno-Vollversammlung in New York. «Auch wenn die Situation eskaliert ist, ist eine diplomatische Lösung noch möglich», sagte Biden angesichts des seit Tagen eskalierenden Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon.

  • 16.09 Uhr

    UN-Menschenrechtsbüro: Zivilisten im Libanon schützen

    Das UN-Menschenrechtsbüro hat sich tief besorgt gezeigt über die Eskalation der Auseinandersetzung zwischen Israel und der Miliz Hisbollah im Libanon. Es rief alle Akteure und Regierungen, die Einfluss auf die Parteien haben, auf, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts anzumahnen.

    Das UN-Menschenrechtsbüro verweist darauf, dass der Schutz von Zivilisten nach dem humanitären Völkerrecht höchste Priorität hat. Angreifer müssten zwischen Kämpfern und Zivilisten sowie militärischen und zivilen Zielen unterscheiden und alles daran setzen, Zivilisten zu verschonen.

    Es müsse stets das Prinzip der Verhältnismässigkeit gewahrt werden. Das heisst, bei Angriffen muss abgewogen werden, ob der erhoffte militärische Vorteil im Verhältnis zu möglichen zivilen Opfer steht.

    Das UN-Menschenrechtsbüro verweist auf die Verpflichtungen von Konfliktparteien. Es weist auf mögliche Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht hin. Die definitive Feststellung, ob eine bestimmte Aktion eines Konfliktteilnehmers das humanitäre Völkerrecht verletzt oder nicht erfolgt durch internationale Gerichte.

  • 14.45 Uhr

    Sechs Tote: Israel bombardiert erneut Vorort von Beirut

    Bei einem erneuten Luftangriff Israels in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut sind mindestens sechs Menschen getötet worden. 15 weitere seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

    Bei dem Angriff seien zwei Stockwerke eines Gebäudes zerstört worden, berichteten Augenzeugen. Videos zeigten in dem Ort Ghubairi südlich von Beirut grosse Rauchwolken. In der vor allem von Schiiten bewohnten Gegend ist die mit der Hisbollah verbündete Amal-Bewegung besonders aktiv.

    Israels Militär teilte ohne weitere Details mit, einen «gezielten Angriff» in Beirut durchgeführt zu haben. Der Angriff soll dem Leiter der Raketeneinheit der Hisbollah-Miliz gegolten haben, meldeten mehrere israelische Medien unter Berufung auf Verteidigungsbeamte. Es war demnach zunächst unklar, ob er verletzt oder getötet wurde.

  • 15.37 Uhr

    UN-Generalsekretär Guterres: Libanon darf kein zweites Gaza werden

    UN-Generalsekretär António Guterres warnt vor einer weiteren Eskalation in Nahost. «Das libanesische Volk, das israelische Volk und die Menschen auf der ganzen Welt können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem zweiten Gaza wird», sagte Guterres zum Auftakt der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Der Libanon stehe am Abgrund. Der Gaza-Krieg sei ein «unaufhörlicher Albtraum», der die gesamte Region mit sich zu reissen drohe.

    UN-Generalsekretär Guterres warnt vor einer weiteren Eskalation in Nahost. (Archivbild)
    UN-Generalsekretär Guterres warnt vor einer weiteren Eskalation in Nahost. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Khalil Senosi

    Guterres, der mehrfach deutliche Kritik an der Kriegsführung des israelischen Militärs im Gazastreifen geübt hat, befürchtet nun offensichtlich ein ähnliches Vorgehen im Libanon. «Die Geschwindigkeit und das Ausmass des Tötens und der Zerstörung in Gaza sind in meinen Jahren als Generalsekretär unvergleichbar», sagte Guterres weiter.

  • 15.05 Uhr

    Israels Militärchef kündigt Verschärfung der Angriffe im Libanon an

    Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat eine weitere Verschärfung der massiven Angriffe im nördlichen Nachbarland Libanon angekündigt.

    Bei einer Beratung sagte Halevi nach Militärangaben: «Wir dürfen der Hisbollah keine Pause gewähren. Wir müssen mit aller Kraft weitermachen.» Man wolle die Angriffe heute sogar noch verstärken und mehr Streitkräfte einsetzen. «Die Situation erfordert eine Fortsetzung der intensiven Aktivitäten an allen Fronten», sagte der Militärchef den Angaben zufolge.

    Bei israelischen Luftangriffen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Libanon bisher mehr als 550 Menschen getötet worden, darunter 50 Kinder und vier Sanitäter. Mehr als 1.800 weitere Menschen wurden den Angaben nach verletzt. Israel will die libanesische Hisbollah-Miliz mit den Angriffen dazu bewegen, sich aus dem Grenzgebiet zurückzuziehen.

  • 14.38 Uhr

    Anzahl Tote im Libanon steigt auf 550

    Im Libanon sind bei israelischen Luftangriffen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut bisher mehr als 550 Menschen getötet worden.

    Darunter seien 50 Kinder und vier Sanitäter, sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Firass Abiad vor Journalisten. Mehr als 1.800 weitere Menschen seien verletzt worden, sie würden in mehr als 50 Krankenhäusern behandelt.

    Israel setzte seine Luftangriffe am Dienstag im Süden und Osten des Libanon fort. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete unter anderem von Bombardements im Ort Siddikine und nahe der Küstenstadt Tyros im Süden. Die Angriffe schienen am Vormittag aber zunächst weniger heftig zu sein als bei den massiven Bombardements vom Montag mit Hunderten Toten.

  • 11.28 Uhr

    Israel setzt Luftangriffe im Libanon fort

    Auch nach den massiven Luftangriffen mit rund 500 Toten im Libanon setzt Israel seine Angriffe in dem nördlichen Nachbarland fort. Das Militär teilte mit, es seien erneut «Terrorziele der Hisbollah im Süden des Libanons» beschossen worden.

    In den vergangenen Stunden habe die israelische Luftwaffe Raketenabschussrampen, «Terror-Infrastruktur» und Waffenlager angegriffen, hiess es in der Mitteilung.

    Terroristen der mit der Hisbollah verbündeten Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Das beispiellose Massaker löste den Gaza-Krieg aus, seither greift die Hisbollah aus Solidarität mit der Hamas den jüdischen Nachbarstaat fast täglich mit Raketen an. Israel hat seitdem auch immer wieder Ziele vor allem im Süden des Libanons massiv beschossen.

    Israel will die Hisbollah wieder aus dem Grenzgebiet verdrängen, um die Sicherheit seiner Bürger im Norden zu gewährleisten und Vertriebenen die Rückkehr zu ermöglichen.

  • 9.53 Uhr

    Hisbollah reklamiert neue Angriffe auf Israel für sich

    Die Schiitenmiliz Hisbollah hat nach den schweren Luftangriffen im Libanon neue Angriffe auf Israel für sich beansprucht. Die Miliz erklärte, sie habe seit dem Morgen mindestens sechsmal Israel mit Raketen des Typs Fadi-1 und Fadi-2 angegriffen.

    Unter anderem habe sie den israelischen Militärflughafen Megiddo westlich von Afula angegriffen und erneut auch den Militärstützpunkt Ramat David nahe der Küstenstadt Haifa.

  • 5.54 Uhr

    China stellt sich nach israelischen Angriffen hinter Libanon

    China hat dem Libanon im Nahost-Konflikt seinen Rückhalt zugesichert und Israel scharf für seine Angriffe auf die Hisbollah-Miliz kritisiert. Die Volksrepublik unterstütze den Libanon entschlossen beim Schutz seiner Souveränität, Sicherheit und nationalen Würde, sagte Aussenminister Wang Yi laut seines Ministeriums in New York. Wang traf dort seinen libanesischen Kollegen Abdullah Bou Habib. Egal, wie die Lage sich entwickle, werde China auf der Seite der Gerechtigkeit und der arabischen Brüder einschliesslich des Libanons stehen, sagte Wang.

    Der Chinese verurteilte Israels «wahllose Angriffe auf Zivilisten» und Kommunikationseinrichtungen im Libanon. China sei besorgt über die Lage. Wang erneuerte ausserdem die Forderung nach einem Waffenstillstand, Truppenabzug und der Zweistaatenlösung.

    China gab sich im Nahost-Konflikt lange neutral. Peking kritisierte Israels militärisches Vorgehen im Gazastreifen, verurteilte bislang jedoch nicht das blutige Massaker der Hamas vom 7. Oktober. Beobachter vermuten, dass sich China im Nahen Osten den arabischen Ländern als alternative Weltmacht und Friedensstifter zeigen will. Allerdings brachten die chinesischen Forderungen bislang keine konkreten Ergebnisse hervor.

  • 4.27 Uhr

    Israel plant schon «nächste Phasen» im Kampf gegen Hisbollah

    Bei den Angriffen im Libanon wurden nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant Zehntausende Raketen der Hisbollah zerstört. Vor Beginn ihrer Angriffe am 8. Oktober wurde das Waffenarsenal der Hisbollah auf 150'000 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper geschätzt.

    Generalstabschef Herzi Halevi erklärte, das Militär greife die von der Hisbollah in den vergangenen 20 Jahren für ihren Kampf gegen Israel aufgebaute Infrastruktur an. Seine Armee bereite schon «die nächsten Phasen» des Kampfes vor, sagte er, ohne Details zu nennen.

    Bislang greift Israel den Libanon aus der Luft und mit Artillerie über die Grenze hinweg an. Eine Bodenoffensive im Süden des Libanons würde eine weitere gefährliche Eskalation des Konflikts bedeuten – und möglicherweise andere mit dem Iran verbündete Kräfte noch tiefer in den Krieg hineinziehen. Israels Armee weicht Fragen zu einem möglichen Truppeneinmarsch im Libanon bislang aus.

  • Dienstag, 24. September 2024, 0.10 Uhr

    Schweiz warnt vor Reisen in den Libanon und nach Israel

    Das Aussendepartement in Bern hat vor Reisen in den Libanon und nach Israel gewarnt. Im nördlichen Nachbarland von Israel tobte zuletzt ein erbitterter Kampf zwischen der fundamental-islamischen Hisbollah in Beirut und der israelischen Armee mit Hunderten Toten.

    «Die Situation im Libanon ist unsicher und gefährlich. Reisen sind nicht zu empfehlen», heisst es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) vom Montagabend auf dem Onlineportal X.

    Weiter hiess es: «Wenn Sie sich dort befinden, verlassen Sie das Land möglichst auf kommerziellem Wege.» Die Schweizer Botschaft in Beirut bleibe für begrenzte Unterstützung offen.

    Zudem riet das Aussendepartement neu generell von allen Reisen nach Israel ab. Eine Verschlechterung der Lage dort sei jederzeit möglich, schrieb das EDA am Montagabend auf X. Die israelische Regierung hatte zuvor einen «speziellen Notstand» für das ganze Land ausgerufen.

  • 22.52 Uhr

    Libanon: Fast 500 Tote bei israelischen Angriffen

    Bei den israelischen Luftangriffen im Libanon ist die Zahl der Opfer nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auf 492 Tote und 1645 Verletzte gestiegen. Bei den Angriffen im Süden sowie im Osten des Landes seit Montagmorgen seien auch 35 Kinder getötet worden. Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz weitete sich damit massiv aus.

    Es ist die höchste Zahl an Todesopfern im Libanon seit dem Krieg der Hisbollah mit Israel im Jahr 2006. Auf der libanesischen Seite wurden damals mehr als 1200 Menschen getötet, auf der israelischen mehr als 160 Soldaten und Zivilisten. Es ist auch die höchste Opferzahl im Libanon seit Beginn der kriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah vor fast einem Jahr infolge des Gaza-Kriegs. Zugleich wurden nach offiziellen Angaben Tausende Familien im Libanon durch die Kämpfe vertrieben.

    Einige seien auf der Flucht in ihren Autos von den Angriffen getroffen worden, sagte Gesundheitsminister Firass Abiad. Schulen wurden in Notunterkünfte umgewandelt, um Vertriebene aufzunehmen. Viele versuchten, auf überfüllten Strassen vom Süden in nördliche Teile des Landes zu kommen.

    Menschen flüchten am Montag in ihren Autos aus dem Süden des Libanon Richtung Sidon und Beirut.
    Menschen flüchten am Montag in ihren Autos aus dem Süden des Libanon Richtung Sidon und Beirut.
    Bild: Keystone/EPA/Stringer

    Das israelische Militär griff nach eigenen Angaben mehr als 1300 Ziele im Libanon an – die Attacken dauerten am Montagabend im Süden und Osten des Landes an. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wandte sich mit einer Botschaft direkt an das libanesische Volk: «Israels Krieg ist nicht mit euch, sondern mit der Hisbollah», sagte er. Israels Armee gab dem Einsatz den Codenamen «Pfeile des Nordens».

    Nach Angaben des israelischen Militärs feuerte die Hisbollah mehr als 250 Geschosse auf zivile Orte in Israel. Einige von ihnen seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere auf offenem Gebiet eingeschlagen. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden in Israel.

    Nach den massiven Luftangriffen im Libanon beschloss die israelische Regierung in Erwartung von Gegenschlägen einen landesweiten Ausnahmezustand. Die Entscheidung bedeutet nach Medienberichten unter anderem, dass die Grösse von Versammlungen eingeschränkt werden kann. Bislang greift Israel den Libanon massiv aus der Luft an und mit Artillerie über die Grenze hinweg, es gibt jedoch keine israelischen Truppen im Libanon.

    Rettungskräfte arbeiten am Montag nach einem israelischen Luftangriff in einem Vorort im Süden von Beirut.
    Rettungskräfte arbeiten am Montag nach einem israelischen Luftangriff in einem Vorort im Süden von Beirut.
    Bild: Keystone/AP Photo/Hassan Ammar

    Bei den Angriffen wurden nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Galant «Zehntausende Raketen» der Hisbollah zerstört, «die Israels Bürger bedrohten». Generalstabschef Herzi Halevi erklärte, das Militär greife die von der Hisbollah in den zurückliegenden 20 Jahren für ihren Kampf aufgebaute Infrastruktur an. «Das ist sehr bedeutsam», betonte er. Israel greife Ziele an und bereite «die nächsten Phasen» des Kampfes vor, worüber er in Kürze mehr sagen wolle. Es blieb dabei unklar, auf welche nächsten Schritte er sich dabei bezog.

    Terroristen der mit der Hisbollah verbündeten Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg. Seither greift die Hisbollah Israel fast täglich mit Raketen an. Israel will die Hisbollah wieder aus dem Grenzgebiet verdrängen, um im Norden die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten und die Rückkehr Vertriebener zu ermöglichen.

  • 22.00 Uhr

    Libanon wirft Israel einen «Vernichtungskrieg» vor

    Die libanesische Regierung hat Israel angesichts der Angriffe «einen Vernichtungskrieg in jedem Sinne des Wortes» vorgeworfen. «Wir als Regierung arbeiten daran, diesen neuen Krieg Israels zu stoppen und einen Abstieg ins Unbekannte zu verhindern», sagte der geschäftsführende Ministerpräsident Nadschib Mikati.

    Israels Militär führte auch einen Luftangriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut aus. Ziel war nach unbestätigten israelischen Medienberichten der für die südliche Front zuständige Hisbollah-Kommandeur Ali Karaki. Die Hisbollah erklärte nach dem Angriff, Karaki sei «bei bester Gesundheit» und sei an einen sicheren Ort gebracht worden. Die Miliz widersprach damit Medienberichten, die über seinen Tod berichtet hatten. Karaki soll dem hochrangigen Militärkommandeur Ibrahim Akil nachfolgen, der am Freitag bei einem israelischen Luftangriff getötet worden war.

    Nach den intensiven Bombardierungen im Süden durch Israels Luftwaffe wurden am Nachmittag auch Stellungen in der Bekaa-Ebene im Nordosten des Libanons angegriffen, wie es aus Sicherheitskreisen hiess. Die Hisbollah feuerte Dutzende Raketen auf Stellungen im Norden Israels. Dabei zielte die Miliz unter anderem auf Anlagen der Rüstungsindustrie nahe der Hafenstadt Haifa sowie auf Militärstützpunkte. Auch weitreichende Raketen kamen demnach zum Einsatz.

    Zuvor hatte es Berichte gegeben über Warnungen an die Zivilbevölkerung im Libanon durch sogenannte Roboteranrufe mit vorab aufgezeichneten Nachrichten oder per SMS. Man solle sich bis auf weiteres von Dörfern fernhalten, in deren Gebäuden Waffen der Hisbollah gelagert seien, habe es geheissen. Das libanesische Informationsministerium bezeichnete die Aktion als «psychologische Kriegsführung» Israels.

    Israels Armee hatte die Angriffe im Nachbarland bereits in den vergangenen Tagen ausgeweitet. Auch dabei gab es Dutzende Tote und Verletzte. Die Armee weicht Fragen, ob auch eine Bodenoffensive des Militärs möglich sei, bisher aus. Bei einem Einmarsch israelischer Truppen im Libanon wäre eine noch grössere Beteiligung verbündeter Milizen der Hisbollah in der Region oder des Irans nicht ausgeschlossen.

  • 21.36 Uhr

    Hisbollah nach israelischem Angriff: Kommandeur Karaki ist wohlauf

    Nach einem Luftangriff Israels in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist der wichtige Hisbollah-Kommandeur für den Süden des Landes, Ali Karaki, nach Darstellung der Schiitenmiliz wohlauf. Er sei «bei bester Gesundheit» und sei an einen sicheren Ort gebracht worden, erklärte die Hisbollah. Sie widersprach damit Medienberichten, die infolge des israelischen Angriffs den Tod Karakis gemeldet hatten.

    Israels Militär hatte kurz zuvor nach eigenen Angaben ein Ziel im Süden Beiruts angegriffen. Der Angriff soll nach unbestätigten israelischen Medienberichten Karaki gegolten haben. Nahe der Hauptstadt hatte Israel am Freitag bereits mit Ibrahim Akil einen hochrangigen Militärkommandeur der Miliz getötet. Karaki soll Akil ablösen.

    Auf einer von Israel veröffentlichten «Abschussliste» der Hisbollah-Führung bleibt nach der Tötung Akils, des Militärkommandeurs Fuad Schukr und weiterer ranghoher Mitglieder neben dem Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und Karaki nur noch ein weiterer Kommandeur.

  • 20.34 Uhr

    Deutlicher Rückgang des Flugverkehrs im Libanon

    Wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage im Libanon ist der Flugverkehr in der Hauptstadt Beirut deutlich zurückgegangen. 14 Fluggesellschaften hätten wegen Sicherheitsbedenken ihre Flüge ausgesetzt, sagte John Abud, Präsident des Reise- und Tourismus-Syndikats, nach einem Bericht der Staatsagentur NNA. Darunter seien unter anderem Lufthansa, Air France und Turkish Airlines. Einige Fluggesellschaften der Region hätten die Zahl ihrer Flüge verringert, sagte Abud. Es gebe 30 bis 40 Prozent weniger Flüge in den Libanon. Israel hat seine Angriffe gegen die dort agierende Hisbollah zuletzt deutlich verstärkt.

    Die Lufthansa hat wegen der angespannten Sicherheitslage im Nahen Osten auch ihren Flugstopp nach Israel und Iran bis einschliesslich 14. Oktober verlängert. Bis dahin werden Flüge nach Tel Aviv und in die iranische Hauptstadt Teheran gestrichen, wie die Airline in Frankfurt mitteilte. Der israelische und der iranische Luftraum sollen bis dahin umflogen werden. Flüge nach Beirut bleiben ausgesetzt bis einschliesslich 26. Oktober.

    Während der verstärkten israelischen Angriffe im Libanon am Montag waren am Flughafen in Beirut viele Reisende unterwegs. An der Zufahrtsstrasse bildete sich Stau, in der Abflughalle bildeten sich viele Warteschlangen, wie Augenzeugen berichteten. Panik herrschte nicht.

  • 13.04 Uhr

    100 Tote und 400 Verletzte bei Israels Angriffen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben allein heute bereits mehr als 300 Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz im nördlichen Nachbarland angegriffen. Bei den israelischen Luftangriffen im Libanon ist die Zahl der Opfer nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auf 100 Tote und 400 Verletzte gestiegen. Bei den Angriffen im Südlibanon seit Montagfrüh seien auch Kinder getötet und verletzt worden.

    Generalstabschef Herzi Halevi habe bei Beratungen im Militärhauptquartier in Tel Aviv Angriffsziele genehmigt, teilte die Armee mit.

    Das Militär wirft der Hisbollah vor, gezielt Waffen in Wohnhäusern vor allem im Süden des Landes zu verstecken. Nach libanesischen Angaben wurden rund 60 Dörfer beschossen. Die Armee hatte vorher Warnungen an die Zivilbevölkerung ausgesprochen.

  • 11.12 Uhr

    Anwohner im Südlibanon zur Evakuierung aufgefordert

    Anwohner und Organisationen im Süden des Libanon sind offenbar von israelischer Seite zur Evakuierung aufgefordert worden.

    Mitarbeiter des Zivilschutzes in den Orten Dschaujah und Basurijeh hätten die Gegend daraufhin verlassen, wie sie der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Sie sagten auch gegenüber örtlichen Medien, dass sie Anrufe und Textnachrichten von ausländischen Nummern erhalten hätten. Der Zivilschutz werde seine Arbeit im Süden aber fortsetzen.

    Ein israelischer Armeesprecher warnte die Einwohner im Süden des Libanon in einer Mitteilung auf X in arabischer Sprache: «Die Angriffe werden in naher Zukunft beginnen.» Sie sollten Häuser verlassen, in denen die Hisbollah Waffen versteckt habe.

    Auch Anwohner hätten am Montagmorgen entsprechende Nachrichten «von Israelis» erhalten, berichtete die Zeitung «L'Orient Le Jour». Sie seien aufgefordert worden, «sich bis auf Weiteres von Dörfern zu entfernen, in deren Gebäuden Waffen der Hisbollah gelagert sind».

    Eine Anwohnerin sagte «L'Orient Le Jour», sie habe am Morgen drei solcher Textnachrichten erhalten. Ihrer Ansicht nach handle es sich um «Drohungen und psychologische Kriegsführung», die nicht ernst zu nehmen seien. Sie wolle in ihrem Haus bleiben – «egal, was passiert».

  • 08.02 Uhr

    Israels Armee warnt Einwohner im Süden des Libanons

    Die israelische Armee hat der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah vorgeworfen, im Süden des Libanons gezielt Angriffswaffen in Häusern von Zivilisten zu verstecken. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, dies betreffe Dutzende von Dörfern in einer Zone bis zu 80 Kilometer nördlich der israelischen Grenze.

    «Die Hisbollah hat den Süden Libanons in eine Kampfzone verwandelt», sagte er. Damit gefährde die Organisation die Bürger des eigenen Landes. Er rufe alle Zivilisten, die sich in der Nähe von Häusern aufhielten, in denen die Hisbollah Waffen versteckt habe, dazu auf, das Gebiet sofort zu verlassen.

    Auf die Frage eines Journalisten, ob Israel eine Bodenoffensive im Süden des Libanons plane, sagte Hagari, man werde «alles unternehmen, um die Einwohner des israelischen Nordens sicher in ihre Häuser zurückkehren zu lassen». Israel hatte zuletzt seine Angriffe in dem feindlichen Nachbarland noch deutlich verstärkt.

  • 6 Uhr

    Israel greift nach Beschuss erneut Ziele im Libanon an

    Das israelische Militär attackiert nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon an. Die Luftwaffe führe derzeit «umfangreiche Angriffe» im nördlichen Nachbarland durch, teilte die israelische Armee am Morgen auf ihrem Telegram-Kanal mit. Details wurden zunächst nicht genannt. Die proiranische Schiiten-Miliz hatte zuvor nach eigenen Angaben ihrerseits den Norden Israels angegriffen. Berichte über mögliche Opfer oder Schäden gab es zunächst nicht. Beide Seiten hatten sich bereits in der vorherigen Nacht und in den Stunden danach einen heftigen Beschuss geliefert.

  • 4.23 Uhr

    Berichte: Plan für Belagerung des Nordens Gazas im Gespräch

    Israelischen Medienberichten zufolge wollen Vertreter des Militärs in den kommenden Tagen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Israels Verteidigungsminister Joav Galant mehrere Alternativen zur künftigen Verteilung humanitärer Hilfe im nördlichen Gazastreifen vorlegen. Der Hamas solle die Kontrolle über die zivile Verwaltung und die Plünderung der Hilfsgüter verwehrt werden, berichtete die «Jerusalem Post». Einer der Vorschläge sei eine «Belagerung» des Nordens Gazas, berichtete die «Times of Israel».

    Man müsse den Bewohnern im nördlichen Abschnitt des abgeriegelten Küstenstreifens eine Woche Zeit geben, das Gebiet zu verlassen, wurde ein pensionierter General zitiert. Der Norden Gazas würde dann zur militärischen Zone erklärt, in die keine Hilfe mehr gelangen werde. Solange die Hamas die Kontrolle über die Verteilung von Lebensmitteln und Treibstoff behalte, werde sie in der Lage sein, ihre Kassen zu füllen und neue Kämpfer zu rekrutieren.

    Die vertriebene Palästinenserin Linda Al-Shoubaki stellt in ihrem Zelt in Chan Junis im südlichen Gazastreifen Seifen und Putzmittel her.
    Die vertriebene Palästinenserin Linda Al-Shoubaki stellt in ihrem Zelt in Chan Junis im südlichen Gazastreifen Seifen und Putzmittel her.
    Keystone/EPA/Haitham Imad

    Ein solches Vorgehen sei auch die einzige Chance für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln, sagte der Zeitung zufolge ein Mitglied des parlamentarischen Ausschusses für Aussen- und Sicherheitspolitik während der nichtöffentlichen Sitzung mit Netanjahu. Dadurch würde der Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, unter zusätzlichen Druck geraten, an den Verhandlungstisch zu kommen und Zugeständnisse zu machen, hiess es.

  • 4.20 Uhr

    Netanjahu: Hälfte der Gaza-Geiseln noch am Leben

    Etwa die Hälfte der rund 100 Geiseln, die seit vergangenem Jahr im Gazastreifen festgehalten werden, sind nach Informationen von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu noch am Leben. Netanjahu sagte dies Medienberichten zufolge bei dem Treffen des parlamentarischen Ausschusses für Aussen- und Sicherheitspolitik. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht.

    Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 1200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg.

    Im Laufe einer Waffenruhe Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen. Einzelne Geiseln wurden seither von Israels Militär befreit, mehrere wurden tot geborgen. Indirekte Verhandlungen über eine erneute Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln, bei denen die USA, Ägypten und Katar als Vermittler fungieren, verliefen bisher erfolglos.

  • 3.58 Uhr

    Israel geht weiter gegen Irans Verbündete vor

    Israel geht nach dem heftigen gegenseitigen Beschuss vom Wochenende weiter gegen die Hisbollah im Libanon vor – und setzt auch den Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen fort. Israelische Kampfflugzeuge hätten erneut knapp zwei Dutzend Angriffe im Süden Libanons geflogen, verlautete am späten Abend aus libanesischen Sicherheitskreisen. Auch Israels Artillerie nehme dort Gebiete unter Beschuss. Eine Bestätigung der israelischen Armee gab es zunächst nicht. Diese teilte derweil am späten Abend mit, in Gaza eine Kommandozentrale der Hamas angegriffen zu haben.

    Israel plant nach den Worten von Generalstabschef Herzi Halevi auch in den kommenden Tagen weitere Schritte gegen die Hisbollah. Israel werde es seinen Einwohnern in den grenznahen Gebieten im Norden des Landes ermöglichen, in ihre Wohnorte zurückzukehren. «Und wenn die Hisbollah dies nicht verstanden hat, dann wird sie einen weiteren Schlag und einen weiteren Schlag abbekommen - bis die Organisation es versteht», sagte der Armeechef. Israel verfüge über weitere Fähigkeiten, die es bisher nicht eingesetzt habe.

    Die Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Ibrahim Akil und weiterer ranghoher Kommandeure bei einem israelischen Luftangriff am Freitag nahe Beirut habe die Organisation «erschüttert», sagte Halevi bei einer Ansprache. Israels Botschaft an die Hisbollah sowie andere in der Region laute: «Wir können all jene erreichen, die Israels Bürger bedrohen.» Israel sei weiter in höchster Einsatzbereitschaft im Angriff und in der Verteidigung, sagte er.

    Israels Verteidigungsminister Joav Galant sagte, die Hisbollah habe «die schlimmste Woche in ihrer Geschichte» erlebt. Man werde weiterhin «alle Mittel einsetzen», um die Ziele Israels zu erreichen, sagte er mit Blick auf die angestrebte Rückkehr der Einwohner im Norden des Landes. Sowohl die Schiiten-Miliz Hisbollah als auch die Hamas gehören zu Irans sogenannter «Achse des Widerstands» - einer Allianz gegen den gemeinsamen Feind Israel.

    Irans Bedrohung habe zwei Elemente, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu der «Jerusalem Post» zufolge vor dem parlamentarischen Aussen- und Verteidigungsausschuss. Dazu zählten die atomare Bedrohung des Irans sowie gleichzeitige Angriffe aus dem Norden, Süden und Osten, sagte Netanjahu demnach bei der nichtöffentlichen Sitzung in Jerusalem.

  • Montag, 23. September 2024, 0.57 Uhr

    Armee: Hamas-Kommandozentrale in Schulgebäude angegriffenmmandozentrale an

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, in dem früher eine Schule gewesen sei, hiess es. Die Zentrale habe der Hamas zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen israelische Soldaten und den Staat Israel gedient. Die Armee habe vor dem Angriff zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

  • 23.49 Uhr

    Kreise: Beschuss zwischen Israel und Hisbollah geht weiter

    Der gegenseitige Beschuss zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon geht nach libanesischen Angaben weiter. Israelische Kampfflugzeuge hätten knapp zwei Dutzend Angriffe im Süden Libanons geflogen, verlautete am späten Abend aus libanesischen Sicherheitskreisen. Die israelische Artillerie sei zudem dabei, die zentralen und westlichen Gebiete im Süden des Libanons unter Beschuss zu nehmen, hiess es. Eine Bestätigung seitens der israelischen Armee lag zunächst nicht vor.

    Die proiranische Schiiten-Miliz griff derweil nach eigenen Angaben erneut den Norden Israels an. Berichte über mögliche Opfer oder Schäden gab es zunächst nicht. Auch diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Beide Konfliktparteien hatten sich bereits in der vorherigen Nacht und den Stunden danach einen heftigen Beschuss geliefert.

  • 20.34 Uhr

    Zwölf Personen im Iran wegen angeblicher Israel-Spionage festgenommen

    Die Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben zwölf Personen wegen angeblicher Spionage für den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad festgenommen. In sechs Provinzen des Landes hätten sie versucht, geheime Informationen zu sammeln und diese an den Mossad weiterzuleiten, erklärten die IRGC. Details zur Identität der angeblichen Agenten wurden nicht mitgeteilt. Auch welche geheimen Informationen sie angeblich sammeln und weiterleiten wollten, blieb offen.

    Den Festgenommenen könnte bei einer Verurteilung die Todesstrafe drohen. Im März war in einem ähnlichen Fall ein angeblicher Mossad-Agent hingerichtet worden. Ihm war vorgeworfen worden, einen Angriff auf eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums geplant zu haben.

  • 18.17 Uhr

    London fordert sofortige Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah

    Der britische Aussenminister David Lammy hat zu einer sofortigen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah aufgerufen. Die Gefechte seien in niemandes Interesse, mahnte Lammy am Sonntag. «In den vergangenen Tagen haben wir eine beunruhigende Eskalation zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah erlebt. Unsere Botschaft an alle Parteien ist klar: Wir brauchen eine sofortige Waffenruhe von beiden Seiten, damit wir zu einer politischen Lösung gelangen können.»

    Lammy rief Landsleute im Libanon auf, das Land um ihrer Sicherheit willen «jetzt zu verlassen». Zuletzt hat das Aussenministerium in London bereits mehrmals britische Staatsbürger zum Verlassen des Libanons aufgefordert.

  • 17.20 Uhr

    Hunderte bei Beisetzung von Hisbollah-Kommandeur Akil

    Hunderte Menschen haben sich am Sonntag im Süden von Beirut für die Beisetzung von Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil versammelt. Er war am Freitag bei einem israelischen Luftangriff auf ein Viertel in der libanesischen Hauptstadt getötet worden, zudem kamen nach Angaben der Miliz weitere ranghohe Mitglieder der Gruppe ums Leben. Der Sarg mit dem Leichnam Akils wurde mit einer gelben Hisbollah-Flagge drapiert, zudem wurde ein Porträtfoto darauf gelegt.

    Ranghohe Hisbollah-Mitglieder wohnten der Beerdigung bei, darunter Vize-Chef Scheich Naim Kassem und der Parlamentarier Mohammed Raad.

  • 15.36 Uhr

    Netanjahu: Hisbollah mit unvorstellbaren Schlägen getroffen

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigt sich im Konflikt mit der Hisbollah hartleibig. Israel habe der schiitischen Miliz Schläge zugefügt, die sie nicht erwartet habe, hiess es mit Blick auf die jüngsten Angriffe auf den Libanon in einer Videobotschaft Netanjahus, die sein Büro am Sonntag verbreitete. Sollte die Hisbollah bisher «die Botschaft nicht verstanden haben, verspreche ich Ihnen, dass sie die Botschaft verstehen wird».

    Israel befindet sich nach den Worten von Netanjahu in einem Mehrfrontenkrieg. (Archivbild)
    Israel befindet sich nach den Worten von Netanjahu in einem Mehrfrontenkrieg. (Archivbild)
    Bild: Keystone

    Israel sei entschlossen, die Rückkehr seiner aus dem Norden des Landes vertriebenen Bürger herbeizuführen, betonte Netanjahu. «Kein Land kann den Beschuss seiner Bewohner dulden, den Beschuss seiner Städte. Und der Staat Israel wird es auch nicht dulden. Wir werden alles Nötige tun, um die Sicherheit wiederherzustellen.»

  • 14.31 Uhr

    Israelischer Minister: Hisbollah spürt unsere Fähigkeiten

    Die libanesische Hisbollah-Miliz gerät nach Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant durch die militärische Macht seines Landes zunehmend unter Druck. Die Hisbollah habe begonnen, die Wirkung der militärischen Fähigkeiten der israelischen Streitkräfte zu spüren. «Und sie spürt, dass sie verfolgt wird», sagte Galant nach Angaben seines Büros. Israels Luftwaffe hat seit Samstagnachmittag nach eigenen Angaben Hunderte Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz angegriffen. Diese wiederum attackierte den Norden Israels mit einem heftigen Raketenbeschuss.

  • 12.55 Uhr

    Israel weist «jede Verbindung» zu explodierenden Pagern zurück

    Israels Präsident Isaac Herzog gab am Sonntag Sky News ein Interview und beantwortete Fragen zum aktuellen Stand. Der Präsident wies darin Behauptung zurück, Israel sei in die explodierende Pager- und Walkie-Talkie-Angriffe im Libanon verwickelt gewesen. Er betont, Israel wolle keinen umfassenden Krieg mit seinem nördlichen Nachbarn.

    Angesichts der zunehmenden Kämpfe zwischen Israel und der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah-Gruppe in dieser Woche räumte Herzog ein, dass die Situation «dramatisch eskalieren» könne.

    Update folgt...

  • 10.19 Uhr

    UN Sonderbeauftragte sieht «unmittelbar bevorstehende Katastrophe» im Nahen Osten

    Die Sonderkoordinatorin der Vereinten Nationen für den Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, sieht den Nahen Osten vor einer katastrophalen Entwicklung. Die Region stehe «an der Schwelle zu einer unmittelbar bevorstehenden Katastrophe», teilte Hennis-Plasschaert mit. «Es kann nicht häufig genug betont werden: Es gibt keine militärische Lösung, die irgendeine der beiden Seiten sicherer machen wird.»

    Die UN-Koordinatorin bezog sich auf den Beschuss zwischen Israels Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon, der sich in der Nacht mit voller Wucht fortsetzte. Beide Seiten lieferten sich dabei den mitunter schwersten Beschuss seit Beginn ihrer erneuten Konfrontationen vor bald einem Jahr.

    Die UN-Beobachtermission Unifil überwacht seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Vergangenen Monat wurden drei Soldaten der UN-Mission leicht verletzt, als sich nahe einem ihrer Fahrzeuge im Südlibanon eine Explosion ereignete. Die Mission umfasst etwa 10.000 Soldaten und 800 Zivilisten. Seit Beginn der Mission vor bald 50 Jahren kamen mehr als 300 Einsatzkräfte der Friedenstruppen ums Leben.

  • 10.19 Uhr

    Krankenhäuser im Norden Israels verlegen Patienten in Schutzräume

    Angesichts der stärkeren Raketenangriffe aus dem Libanon sind nach Medienberichten Krankenhäuser im Norden Israels angewiesen worden, ihre Patienten in Schutzräume zu verlegen. Das grösste regionale Krankenhaus, die Rambam-Klinik in Haifa, teilte mit, mittags solle damit begonnen werden, die Patienten in seine unterirdische Notfalleinrichtung zu verlegen. Damit folge man Anweisungen der Armee.

    Der Webseite zufolge können in Rambams «Bunker-Krankenhaus» bis zu 1.400 Patienten versorgt werden - Soldaten und Zivilisten. Das Notfallkrankenhaus, das bereits 2014 eingerichtet worden war, liegt mehr als 16 Meter unter der Erdoberfläche. Für gewöhnlich wird es als Parkhaus genutzt. Es ist auch gegen Angriffe mit biologischen oder chemischen Waffen geschützt.

  • 09.42 Uhr

    Nach Angriff von Israel: Zahl der Toten nach Angriff nahe Beirut steigt auf 45

    Nach dem israelischen Angriff in einem Vorort von Beirut im Libanon ist die Zahl der Todesopfer auf 45 gestiegen. Das teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Forensiker sollten in Krankenhäusern DNA-Proben der Leichen nehmen, um die Identität derjenigen festzustellen, deren Namen bisher unbekannt seien. Unter den Toten des Angriffs vom Freitag sind demnach mindestens drei Kinder im Alter von 4, 6 und 10 Jahren.

    Bei dem Angriff wurden laut Hisbollah der ranghohe Militärkommandeur Ibrahim Akil sowie mindestens 14 weitere Mitglieder der Miliz getötet. Israels Armee erklärte am Morgen ihrerseits, bei mindestens 16 der Todesopfer handle es sich um Mitglieder der Hisbollah-Führungsspitze. Unter den Toten soll demnach auch ein Mann namens Abu Hassan Samir sein, der die Trainingseinheit der Eliteeinhait Radwan geleitet haben soll.

    Wie viele Zivilisten getötet wurden, ist weiter unklar. Der Zeitung «L'Orient Le Jour» zufolge wurden durch den israelischen Angriff fünf Angehörige einer Familie getötet, darunter vier Frauen. Der getötete Mann habe eine Pfadfinder-Gruppe beim libanesischen Zivilschutz geleitet.

  • 07.55 Uhr

    Rund 115 Angriffe auf zivile Gebiete im Norden Israels

    Nach heftigem Raketenbeschuss aus dem Libanon fliegt die israelische Luftwaffe weitere Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon. Das teilte das israelische Militär am Morgen mit. In den vergangenen Stunden habe die proiranische Schiiten-Miliz aus der Luft etwa 115 Angriffe auf zivile Gebiete im Norden Israels durchgeführt. Die Streitkräfte seien zur Verteidigung in dem Gebiet im Einsatz und befänden sich in höchster Bereitschaft, um die Bedrohungen zu vereiteln, hiess es. Die israelische Armee werde ihre Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz fortsetzen «und intensivieren».

    Bei dem heftigen Raketenbeschuss aus dem Libanon hat es nach israelischen Medienberichten Einschläge im Norden Israels gegeben. In Kiriat Bialik nahe der Hafenstadt Haifa seien zwei Häuser getroffen worden, berichtete die Nachrichtenseite «ynet». Auch in Haifa selbst gab es Raketenalarm. Laut Sanitätern gab es bei den Angriffen sechs Verletzte.

  • Hisbollah: Haben Israels Rüstungskonzern Rafael angegriffen

    Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben das israelische Rüstungsunternehmen Rafael in der Nähe der Hafenstadt Haifa angegriffen. Ziel des Angriffs am Morgen sei der Industriekomplex gewesen, der auf technische Geräte und Ausrüstung spezialisiert sei, erklärte die Miliz. Es handle sich um eine erste Antwort auf das «brutale Massaker» Israels am Dienstag und Mittwoch, bei dem in mehreren Teilen des Libanons Hunderte Pager und Funkgeräte explodierten.

    Zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon kam es in der Nacht erneut zu schwerem gegenseitigem Beschuss. Die Miliz feuerte Dutzende Raketen auf den Norden Israels ab, die so weit reichten wie noch nie. Auch südwestlich von Nazareth heulten am Morgen die Warnsirenen. Israel griff den Libanon zugleich massiv aus der Luft an. Dortige Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober. Binnen 20 Minuten seien rund 70 Ziele angegriffen worden.

    Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben das israelische Rüstungsunternehmen Rafael in der Nähe der Hafenstadt Haifa angegriffen. Ziel des Angriffs am Morgen sei der Industriekomplex gewesen, der auf technische Geräte und Ausrüstung spezialisiert sei, erklärte die Miliz. Es handle sich um eine erste Antwort auf das «brutale Massaker» Israels am Dienstag und Mittwoch, bei dem in mehreren Teilen des Libanons Hunderte Pager und Funkgeräte explodierten.

    Zudem erklärte mit Miliz, mit Dutzenden Raketen den israelischen Militärstützpunkt Ramat David nahe Haifa und den dortigen Flughafen angegriffen zu haben. Es handle sich um eine Reaktion auf die «wiederholte israelische Aggression in verschiedenen Regionen des Libanon». Den ranghohen Hisbollah-Militärkommandeur Ibrahim Akil, der am Freitag bei einem israelischen Angriff in einem Vorort von Beirut getötet wurde, erwähnte die Miliz dabei nicht.

  • 06.41 Uhr

    Israels Armee: Flugkörper aus dem Osten abgefangen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Flugkörper abgefangen, der sich Israel von Osten aus genähert habe. Zuvor habe es Raketenalarm in der Arava-Region nördlich von Eilat gegeben, hiess es in einer Mitteilung des Militärs. Der Flugkörper sei nicht auf israelisches Gebiet vorgedrungen.

    In der Nacht waren nach Militärangaben bereits mehrere Drohnen abgefangen worden, die sich vom Irak aus näherten. Zuvor hatten auf den von Israel 1967 eroberten und später annektierten Golanhöhen Warnsirenen geheult.

    Bei beiden Vorfällen habe es keine Verletzten gegeben. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr kommt es immer zu Angriffen der sogenannten «Widerstandsachse» von Verbündeten des Irans auf Israel. Darunter sind Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.

  • 06.35 Uhr

    Israel schliesst Al-Dschasira-Büro im Westjordanland

    Israelische Soldaten haben nach Angaben des arabischen TV-Senders Al-Dschasira die Büros des Unternehmens im besetzten Westjordanland gestürmt und die vorläufige Schliessung verfügt. Schwer bewaffnete und maskierte israelische Soldaten hätten am frühen Morgen das Gebäude betreten und eine 45-tägige Schliessung verhängt, hiess es. Einen Grund für diese Entscheidung hätten sie nicht genannt. Die israelische Regierung hatte bereits im Mai ein Notfallgesetz genutzt, den Betrieb des Senders in Israel einzustellen.

    Das sogenannte Al-Dschasira-Gesetz ermöglicht Israels Regierung eine Schliessung ausländischer TV-Sender, wenn diese als Risiko für die Staatssicherheit eingestuft werden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den arabischen Sender als «Sprachrohr» der islamistischen Hamas bezeichnet, das der Sicherheit Israel geschadet habe. Al-Dschasira hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und von einem «kriminellen Akt» gesprochen.

  • 06.33 Uhr

    USA rufen Staatsbürger zum Verlassen des Libanons auf

    Die USA rufen angesichts der Eskalation im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz ihre Staatsbürger zum Verlassen des Libanons auf. Aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklung «und der jüngsten Explosionen im gesamten Libanon» einschliesslich der Hauptstadt Beirut rate die US-Botschaft ihren Landsleuten «dringend, den Libanon zu verlassen, solange noch kommerzielle Optionen verfügbar sind», teilte das US-Aussenministerium am späten Abend mit. Noch gebe es Flüge, aber mit reduzierter Kapazität.

    «Sollte sich die Sicherheitslage verschlechtern, könnten kommerzielle Flugverbindungen nicht mehr zur Verfügung stehen», warnte das Aussenministerium weiter. Wer im Libanon bleiben wolle, solle sich darauf vorbereiten, vor Ort Schutz zu suchen, falls sich die Situation weiter verschlechtere. US-Bürgern, die sich im Südlibanon, in der Nähe der Grenze zu Syrien oder in Flüchtlingssiedlungen aufhalten, wurde geraten, diese Gebiete «sofort zu verlassen».

    Die Schweiz hatte ihre Staatsangehörigen bereits Ende Juli zum Verlassen des Libanons aufgerufen. Die Ausreise sollte mit eigenen Mitteln erfolgen, wenn dies möglich und sicher erscheint, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten mit.

  • 06.32 Uhr

    Einschläge in Israel bei heftigem Beschuss aus dem Libanon

    Bei heftigem Raketenbeschuss aus dem Libanon hat es nach israelischen Medienberichten Einschläge im Norden Israels gegeben. In Kiriat Bialik nahe der Hafenstadt Haifa seien zwei Häuser getroffen worden, berichtete die Nachrichtenseite ynet. Auch in Haifa selbst gab es Raketenalarm. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, drei Menschen seien bei den Angriffen verletzt worden. Mehrere weitere hätten einen Schock erlitten.

    Israels Armee und die Hisbollah-Miliz im Libanon lieferten sich in der Nacht erneut schwere Gefechte. Die proiranische Miliz feuerte Dutzende Raketen auf den Norden Israels ab, die so weit reichten wie noch nie. Auch südwestlich von Nazareth heulten am Morgen die Warnsirenen. Die meisten Geschosse seien abgefangen worden, teilte das Militär mit. Israels Luftwaffe attackierte zuvor nach eigenen Angaben etwa 110 Stellungen der Miliz im Südlibanon, darunter einsatzbereite Raketenabschussrampen und «terroristische Infrastruktur».

  • 23.02 Uhr

    Israel erlässt Beschränkungen für Bewohner im Norden

    Angesichts der jüngsten Eskalation im Konflikt mit der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah hat Israels Armee verstärkte Einschränkungen für die Menschen in Nordisrael angekündigt. In mehreren Gebieten, darunter in der Küstenstadt Haifa, seien Versammlungen im Freien auf maximal 30 Personen, in Innenräumen auf 300 Teilnehmer beschränkt, teilte die Armee mit. Anwohner der betroffenen Gebiete dürfen den Angaben nach zudem nur noch zu ihren Arbeitsplätzen, zu Schulen und Universitäten, wenn dort Schutzräume verfügbar sind. Die geänderten Richtlinien gelten seit dem Abend.

    Bei einem Angriff auf ein Treffen der Hisbollah in Beirut waren am Freitag nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums insgesamt mindestens 37 Menschen getötet worden, darunter auch drei Kinder. Unter den Todesopfern waren auch mehrere hochrangige Hisbollah-Militärkommandeure. Seitdem gibt es heftigen gegenseitigen Beschuss im libanesisch-israelischen Grenzgebiet.

    Israels Armee führe derzeit umfangreiche Angriffe auf den Süden des Nachbarlandes aus, teilte Militärsprecher Daniel Hagari mit. Die Hisbollah habe dort Beschuss auf israelisches Gebiet vorbereitet, erklärte er.

  • 22.05 Uhr

    Israel: Zwei Wächter kürzlich ermordeter Geiseln getötet

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben zwei Terroristen getötet, die sechs unlängst in einem Tunnel im Gazastreifen ermordete Geiseln festgehalten haben sollen. Einsatzkräfte hätten die beiden bereits einen Tag später getötet, als sie aus einem Tunnel im Stadtteil Tal al-Sultan in Rafah gekommen seien, teilte Sprecher Daniel Hagari mit.

    Das israelische Militär tötete die Wächter nach eigenen Angaben, als sie aus dem Tunnel in Rafah kamen.
    Das israelische Militär tötete die Wächter nach eigenen Angaben, als sie aus dem Tunnel in Rafah kamen.
    Ariel Schalit/AP/dpa (Symbolbild)

    DNA-Proben und andere Hinweise liessen darauf schliessen, dass die zwei Männer an der Gefangenschaft der Geiseln in dem Tunnel beteiligt gewesen seien, erklärte Hagari. Es werde nun auch geprüft, ob sie an der Ermordung der Geiseln beteiligt gewesen seien.

    Die israelische Armee hatte vor drei Wochen den Fund von sechs kurz zuvor getöteten Geiseln in einem Tunnel im Gebiet der Stadt Rafah im Süden des umkämpften Gazastreifens bekanntgegeben. Sie waren demnach beim Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres als Geiseln genommen worden. Sie wurden offiziellen Angaben zufolge etwa 48 bis 72 Stunden vor der Autopsie aus nächster Nähe erschossen. Auch der amerikanisch-israelische Staatsbürger Hersh Goldberg-Polin war unter den Opfern.

  • 20.32 Uhr

    Tausende demonstrieren in Israel wieder für Geisel-Deal

    In Israel haben erneut Tausende Menschen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. Viele Demonstranten in der Küstenmetropole Tel Aviv zeigten Plakate mit Fotos von Verschleppten. «Beendet das Blutvergiessen», war auf einem anderen Schild zu lesen. Auch in anderen Städten im Land gab es erneut Kundgebungen.

    «Liri – entschuldige», sagte der Vater einer entführten Frau auf einer Kundgebung in Tel Aviv. Bereits seit einem Jahr habe er seine Tochter nicht in den Arm nehmen und mit ihr zusammen lachen können. Vor allem einige rechtsextreme israelische Minister seien schuld, dass noch immer kein Abkommen mit der islamistischen Hamas für ein Ende des Kriegs und die Freilassung der Geiseln zustande gekommen sei, argumentierte der Vater.

    Der Cousin eines Mannes, dessen Leiche die Hamas noch im Gazastreifen festhält, forderte in einer Ansprache: «From the river to sea, Palestinians and Israelis should be free» («Vom Fluss bis zum Meer, Palästinenser und Israelis sollten frei sein»). Der Ausruf ist eine Abwandlung der umstrittenen Parole «From the river to the sea, Palestine will be free». Sie wird mitunter als Leugnung des Existenzrechts Israels und als Befürwortung des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023 verstanden.

  • 17.57 Uhr

    Israels Militär: 180 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

    Israels Streitkräfte haben nach eigenen Angaben im Süden des Nachbarlands Libanon 180 Ziele der schiitischen Hisbollah-Miliz angegriffen. Dabei seien unter anderem «tausende» einsatzbereite Vorrichtungen zum Abschuss von Raketen auf Israel zerstört worden, erklärte das Militär. Zudem habe es Artilleriebeschuss gegeben. Libanesische Sicherheitskreise meldeten mehr als 100 Angriffe im Süden des Landes.

    Aus dem Libanon wurden nach israelischen Militärangaben rund 90 Geschosse Richtung Israel gefeuert. Im Norden Israels heulten Warnsirenen. Berichte über Verletzte gab es auf beiden Seiten zunächst nicht.

    Am Freitag hatte Israels Armee einen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut ausgeführt und dabei nach eigenen Angaben 16 Hisbollah-Mitglieder getötet, darunter mehrere hochrangige Kommandeure. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums kamen insgesamt mindestens 37 Menschen ums Leben. Unter den Todesopfern seien auch drei Kinder.

  • 17.38 Uhr

    US-Sicherheitsberater: Tod von Hisbollah-Kommandeur «gutes Ergebnis»

    Der nationale US-Sicherheitsberater Jake Sullivan hat die von Israel vermeldete Tötung von Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil bei einem Luftangriff auf einen Beiruter Vorort als «ein gutes Ergebnis» bezeichnet. An den Händen «dieses Individuums» klebe amerikanisches Blut, zudem sei ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden, sagte Sullivan vor Reportern in Wilmington, wo US-Präsident Joe Biden mit den Regierungschefs von Australien, Japan und Indien zusammentraf. «Er ist jemand, bei dem die Vereinigten Staaten schon vor langer Zeit versprochen haben, dass wir alles tun werden, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen.»

    Seit Jahren wurde Akil von den USA wegen seiner mutmasslichen Rolle bei dem Bombenanschlag auf die amerikanische Botschaft in Beirut im Jahr 1983 gesucht. Zudem soll er an Geiselnahmen von amerikanischen und deutschen Staatsbürgern in den 80er Jahren beteiligt gewesen sein. Das US-Aussenministerium lobte eine Belohnung von bis zu sieben Millionen Dollar  für Hinweise zu dessen Identifizierung, Aufenthaltsort, Festnahme und Verurteilung aus.

    Sullivan ergänzte, dass der Moment auch für amerikanische Opfer bedeutsam sei. «Wissen Sie, 1983 mag lange her sein. Aber viele Familien und viele Menschen leben jeden Tag damit.»

    Bei dem israelischen Luftangriff auf den Beiruter Vorort am Freitag gab es nach libanesischen Angaben mindestens 31 Tote. Die Hisbollah bestätigte, dass 15 ihrer Mitglieder getötet worden seien. Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte am Samstag, es seien 16 Hisbollah-Kämpfer umgekommen.

  • 16.53 Uhr

    Erdogan wirft Israel Pläne zur Ausweitung des Gaza-Krieges vor

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel vorgeworfen, den Krieg im Gazastreifen in die Region tragen zu wollen. «Die Angriffe auf den Libanon in den letzten Tagen haben unsere Besorgnis über die Pläne der israelischen Regierung bestätigt, den Krieg auf die Region auszuweiten», sagte Erdogan vor seinem Flug nach New York zur UN-Generalversammlung vor Reportern in Istanbul.

    Die Region stehe vor einer «riesigen Krise», so der türkische Präsident weiter. Er beschuldigte Israel wegen der Pager-Angriffe im Libanon, «Angriffe wie eine terroristische Gruppe» durchzuführen. Nach jüngsten Angaben der libanesischen Behörden kamen bei den Detonationen der manipulierten Geräte mindestens 39 Menschen am Dienstag und Mittwoch ums Leben. Rund 3.000 weitere wurden demnach verletzt - darunter nicht nur Hisbollah-Mitglieder, sondern auch Zivilisten wie Kinder.

    Zudem starben bei einem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut am Freitag mindestens 31 Menschen, darunter auch der hochrangige Hisbollah-Militärkommandeur Ibrahim Akil, dem der Angriff nach Angaben des israelischen Militärs gegolten hatte. Israels Angriffe auf den Libanon seien eine «Provokation», um seine «radikal-zionistische Ideologie» durchzusetzen, so Erdogan. Seine Regierung hat enge Beziehungen zur palästinensischen Islamistengruppe Hamas.

  • 15.46 Uhr

    Zahl der Todesopfer nach Israels Angriff steigt auf 37

    Die Zahl der Toten ist nach dem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut auf 37 angestiegen. Darunter seien auch mindestens drei Kinder und sieben Frauen, teilte der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad mit. Es habe mindestens 68 Verletzte gegeben. Zuvor war von mindestens 14 Toten die Rede gewesen.

    Die Hisbollah selbst erklärte den Tod von insgesamt 15 ihrer Mitglieder. Darunter war auch der hochrangige Militärkommandeur Ibrahim Akil, dem der Angriff nach Angaben des israelischen Militärs gegolten hatte. Akil gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah.

    Ein Sprecher der israelischen Armee sagte, mindestens 16 Mitglieder der Miliz seien bei dem Angriff getötet worden.

    Nach Angaben des Gesundheitsministers ist auch die Zahl der Todesopfer nach den mutmasslich von Israel koordinierten Explosionen von Pagern und Funkgeräten am Dienstag und Mittwoch weiter angestiegen. Insgesamt seien dabei 39 Menschen getötet worden.

  • 13.25 Uhr

    Palästinenser: Tote nach Angriff auf Schulgebäude in Gaza

    Bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude in der Stadt Gaza sollen palästinensischen Berichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 13 Menschen wurden getötet und mehrere verletzt, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete. In dem Gebäude sollen sich Vertriebene aufgehalten haben.

    Bei einem Angriff auf ein weiteres Schulgebäude im selben Viertel sollen Wafa zufolge zudem Dutzende Menschen verletzt worden sein.

    Israels Armee teilte zum zweiten Vorfall mit, in dem Gebäude ein Kommandozentrum der Hamas attackiert zu haben. Ein zweiter Angriff auf ein weiteres ehemaliges Schulgebäude in der Gegend sei dem Militär nicht bekannt, sagte die Armee auf Anfrage.

    Die israelischen Einsatzkräfte hätten vor dem Luftangriff zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die angegriffenen Hamas-Mitglieder hätten Anschläge auf Israel geplant, hiess es weiter. Israel wirft der Hamas vor, zivile Gebäude für ihre Zwecke zu missbrauchen.

    Die Angaben liessen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 11.08 Uhr

    Zahl der Todesopfer nach Israels Angriff steigt auf 31

    Die Zahl der Toten ist nach dem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut auf 31 angestiegen. Darunter seien drei Kinder und sieben Frauen, teilte der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad mit. Es habe mindestens 68 Verletzte gegeben. Zuvor war von mindestens 14 Toten die Rede gewesen.

    Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem nördlichen Nachbar Libanon nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen. (Archivbild)
    Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem nördlichen Nachbar Libanon nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen. (Archivbild)
    dpa

    Die Hisbollah selbst erklärte den Tod von insgesamt 15 ihrer Mitglieder. Darunter war auch der hochrangige Militärkommandeur Ibrahim Akil, dem der Angriff nach Angaben des israelischen Militärs gegolten hatte. Akil gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah.

    Nach Angaben des Gesundheitsministers ist auch die Zahl der Todesopfer nach den mutmasslich von Israel koordinierten Explosionen von Pagern und Funkgeräten am Dienstag und Mittwoch weiter angestiegen. Insgesamt seien dabei 39 Menschen getötet worden.

  • 8.17 Uhr

    Weiterer Hisbollah-Top-Kommandant von Israel getötet

    Israels Armee hat der libanesischen Hisbollah-Miliz am Freitag mit einem tödlichen Angriff auf ihre Führungsriege einen weiteren schweren Schlag versetzt. Nachdem die vom Iran unterstützte Hisbollah zunächst den Tod von Ibrahim Aqil bestätigt hatte, wurde am Samstag auch der Tod des hochrangigen Befehlshabers Ahmed Wahbi von der pro-iranischen Schiitenmiliz mitgeteilt. Auch er sei bei dem israelischen Luftangriff in Beirut am Vortag ums Leben gekommen, so die Hisbollah.

  • 6.45 Uhr

    Laut Armeesprecher: Hisbollah soll Überfall auf Israel geplant haben

    Die libanesische Hisbollah-Miliz plante nach Aussagen eines israelischen Armeesprechers einen ähnlich verheerenden Überfall auf Israel wie die Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres. Der bei Israels Luftangriff in Libanons Hauptstadt Beirut getötete Hisbollah-Militärkommandeur Ibrahim Akil sei Drahtzieher eines Plans gewesen, Nordisrael anzugreifen, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari.

    Der Plan der schiitischen Miliz «zur Eroberung von Galiläa» sah demnach vor, «Israel zu infiltrieren, die Kontrolle über die Gemeinden in Galiläa zu übernehmen und israelische Zivilisten zu töten und zu entführen, ähnlich wie es die Hamas am 7. Oktober tat».

  • 23.53 Uhr

    Hisbollah-Miliz bestätigt Tod ihres Militärkommandeurs

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hat den Tod ihres Militärkommandeurs Ibrahim Akil infolge eines israelischen Luftangriffs in Libanons Hauptstadt Beirut bestätigt. Akil sei den Märtyrertod gestorben, teilte die proiranische Schiiten-Miliz am späten Abend mit. Zuvor hatte bereits Israels Armeesprecher Daniel Hagari den Militärkommandeur der Miliz für tot erklärt. Nach libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff in einem dicht besiedelten Vorort Beiruts mindestens 14 Menschen ums Leben. Mindestens 66 weitere wurden verletzt.

  • 23.48 Uhr

    Libanons Aussenminister: «Grosse Explosion» zeichnet sich ab

    Angesichts der schweren Spannungen und wiederholten gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah sieht der libanesische Aussenminister Abdullah Bou Habib die Gefahr eines grossen Krieges. «Entweder zwingt dieser Rat Israel, seine Aggression einzustellen», sagte Bou Habib vor dem UN-Sicherheitsrat in New York, «oder wir werden stumme Zeugen der grossen Explosion sein, die sich heute am Horizont abzeichnet.» Bevor es zu spät sei, «müssen Sie verstehen, dass diese Explosion weder den Osten noch den Westen verschonen und uns ins dunkle Zeitalter zurückwerfen wird.»

    Bou Habib warf Israel vor, hinter dem Angriff in seinem Land mit explodierenden Pagern und Funkgeräten zu stecken. Der Minister sagte, Tausende Pager seien zur Explosion gebracht worden. Zwischendurch hielt er ein Bild im Rat hoch, dass eine blutige Hand mit abgesprengten Fingern zu zeigen schien.

  • 22.26 Uhr

    UN-Menschenrechtschef rückt Pager-Angriff in Nähe von Kriegsverbrechen

    Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat den Israel zugeschriebenen Angriff mit Hunderten explodierenden Pagern und Funkgeräten im Libanon in die Nähe eines Kriegsverbrechens gerückt. «Wenn der Angreifer nicht in der Lage ist, die Vereinbarkeit des Angriffs mit den verbindlichen Regeln des Völkerrechts, insbesondere den wahrscheinlichen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, zu beurteilen, sollte der Angriff nicht durchgeführt werden», sagte Türk vor dem UN-Sicherheitsrat.

    «Das humanitäre Völkerrecht verbietet den Einsatz von Sprengfallen in Form scheinbar harmloser, tragbarer Gegenstände, die speziell dafür entwickelt und konstruiert wurden, explosives Material zu enthalten. Gewalt mit der Absicht, Terror unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten, ist ein Kriegsverbrechen», erklärte Türk weiter.

  • 21.51 Uhr

    Netanjahu verschiebt Reise nach New York wegen Lage in Nahost

    Wegen der Lage in Nahost hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine für Dienstag geplante Reise zur UN-Generaldebatte in New York um einen Tag verschoben. Der israelische UN-Botschafter Danny Danon erklärte das vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York mit der Lage an der Grenze mit dem Libanon. Netanjahus Ankunft sei nun für Mittwoch geplant. «Wir haben nicht die Absicht, mit der Hisbollah im Libanon in einen Krieg einzutreten, aber so wie bisher können wir nicht weitermachen», fügte Danon hinzu.

  • 19.23 Uhr

    USA: Krieg zwischen Israel und Hisbollah lässt sich abwenden

    Die US-Regierung hält es trotz der jüngsten Angriffe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz für möglich, einen Krieg zwischen beiden Seiten abzuwenden. «Wir glauben immer noch, dass es Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt, und wir halten dies für den besten Weg», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Ein Krieg an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sei «nicht unvermeidlich, und wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um ihn zu verhindern».

    Kirby ging nicht näher auf den jüngsten israelischen Angriff in Libanons Hauptstadt Beirut ein. Dieser sei gerade erst geschehen, und das israelische Militär müsse selbst über seine Einsätze sprechen. Auf Nachfrage sagte er, ihm sei nicht bekannt, dass die US-Regierung vorab darüber informiert gewesen sei.

  • 18.50 Uhr

    Behörde: Mindestens zwölf Tote nach Israels Angriff in Beirut

    Bei dem Angriff der israelischen Armee auf ein Ziel in Libanons Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. 66 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Neun davon befänden sich in einem kritischen Zustand.

    Zuvor hatte die libanesische Nachrichtenagentur NNA gemeldet, dass mindestens fünf Menschen getötet wurden. Es soll sich demnach um Minderjährige gehandelt haben. Der Fernsehsender der Hisbollah, Al-Manar, berichtete von einem Toten und 14 Verletzten. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 17.47 Uhr

    Israel weist Anträge auf Haftbefehle des IStGHs zurück

    Das israelische Aussenministerium hat am Freitag auf den Antrag auf Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Vertreter Israels reagiert. Das Ministerium teilte mit, es habe zwei juristische Schriftsätze als Antwort auf die Anträge des IStGH-Anklägers in Den Haag eingereicht. Chefankläger Karim Khan hatte Haftbefehle gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, dessen Verteidigungsminister Joav Galant und drei Hamas-Führer beantragt. Einer von ihnen wurde inzwischen bei einem mutmasslich israelischen Angriff getötet.

    Das israelische Aussenministerium teilte mit, in seinen Schriftsätzen werde die Zuständigkeit des IStGH für die Verhaftung israelischer Politiker anzweifelt. Israel ist kein Vertragsstaat des Internationalen Strafgerichtshofs.

  • 16 Uhr

    Anführer der Hisbollah-Elite-Einheit in Beirut getötet

    Bei dem Angriff der israelischen Armee auf ein Ziel in Libanons Hauptstadt Beirut gab es libanesischen Medienberichten zufolge mindestens einen Toten – siehe Eintrag 15.33 Uhr.

    Der Fernsehsender der Hisbollah, Al-Manar, berichtete von einem Toten und 14 Verletzten, die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete fünf Tote. Unter den Opfern sollen auch Minderjährige sein. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, ein Ziel in Beirut angegriffen zu haben. Augenzeugen und Berichten zufolge soll der Angriff einem Ziel in einem südlichen Vorort Beiruts gegolten haben.

    Verschiedene internationale Medien berichten, die Bomben hätten dem Anführer der Hisbollah-Elite-Einheit «Radwan» gegolten: Ibrahim Aqil soll dabei getötet worden sein, weiss die Nachrichtenagentur AFP.

    Weil er an dem Anschlag auf die US-Botschaft in Beirut 1983 beteiligt gewesen sein soll, bei dem 63 Menschen ihr Leben verloren, hatte Washington ein Kopfgeld von sieben Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.

  • 15.36 Uhr

    Zwei Explosionen in Vorort von Beirut

    Augenzeugen zufolge soll der Angriff einem Ziel in einem südlichen Vorort Beiruts erfolgt sein. Es seien zwei Explosionen zu hören gewesen sein.

    «Mein gesamtes Haus hat gebebt», berichte eine Bewohnerin der Deutschen Presse-Agentur. Auf den Strassen herrschte Panik. Mehrere Krankenwagen waren im Einsatz. Der Fernsehsender der Hisbollah, Al-Manar, berichtete von Verletzten, darunter sollen auch Kinder sein.

    Israels Armee hatte zuvor eigenen Angaben zufolge rund 140 Geschosse aus dem Libanon registriert.

  • 15.33 Uhr

    Israelischer Angriff galt gemäss Beobachtern einem Hisbollah-Anführer

    Der israelische Luftangriff in Beirut hat ein Wohnhaus getroffen. Diverse Beobachter äussern die Vermutung. dass dieser Schlag einem Anführer der Hisbollah gegolten hat.

    Ein Vertreter der Open Source Intelligent Community hat vermutet, dass der hochrangige Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Aqil Ziel des Angriffs gewesen ist. Ersten Berichten zufolge hat es aber diverse Opfer gegeben. 

    Ibrahim Aqil wird auch von den USA gesucht. Er soll in die Bombardierung der US-Botschaft und eines Marine-Stützpunkts in Beirut 1983 involviert gewesen sein. Bei diesen Anschlägen sind mehr als 300 Personen getötet worden.

  • 15.14 Uhr

    Israels Armee greift Ziel in Beirut an

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge ein Ziel in Libanons Hauptstadt Beirut angegriffen. Weitere Details nannte das Militär zunächst nicht. Augenzeugen berichteten von Erschütterungen.

    Auf den sozialen Medien kursieren diverse Bilder von Raketeneinschlägen.

  • 9.47 Uhr

    Israelische Soldaten sollen tote Palästinenser von Dach gestossen haben

    Israels Armee untersucht einen Vorfall, bei dem Soldaten im Westjordanland die Leichen von mutmasslichen palästinensischen Militanten von einem Dach gestossen haben. Das Militär sprach von einem «schwerwiegenden Vorfall», der nicht mit den Werten der israelischen Armee und den Erwartungen an ihre Soldaten übereinstimme.

    Videos, die in sozialen und israelischen Medien verbreitet wurden, zeigen, wie drei Soldaten die bei einem Armeeeinsatz am Donnerstag nahe Dschenin getöteten Personen von einem Dach werfen beziehungsweise treten. Die Aufnahmen sorgten auch in Israel für Entsetzen.

    Palästinensischen Angaben zufolge wurden insgesamt sieben Menschen bei dem Einsatz getötet. Israels Armee sprach von vier Militanten, die gestorben seien. Es sei zu einem Feuergefecht mit bewaffneten Palästinensern gekommen.

    Medienberichten zufolge befanden sich die Palästinenser auf dem Dach eines von israelischen Einsatzkräften umstellten Hauses in der Nähe der Stadt Dschenin. Nach einem Bericht der «Times of Israel» soll sich eine von Israel gesuchte Person in dem Gebäude versteckt haben.

    Die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 680 Palästinenser getötet.

  • 6.50 Uhr

    Israel fliegt nach Beschuss massive Angriffe im Libanon

    Israel erhöht massiv den militärischen Druck auf die Hisbollah im Libanon. In mehreren Angriffswellen bombardierten Kampfflugzeuge rund 100 Raketenabschussrampen der proiranischen Miliz, die mit rund 1.000 Abschussrohren bestückt gewesen seien, teilte das israelische Militär am Abend mit. Die Raketenwerfer seien für unmittelbare Angriffe auf Israel vorbereitet gewesen. Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober.

    Das militärische Vorgehen vergrössert die Sorge vor einer möglichen Bodenoffensive Israels im Süden des Nachbarlands. Der jüdische Staat will die Hisbollah, die Israel das Existenzrecht abspricht, wieder aus dem Grenzgebiet verdrängen, um die Sicherheit seiner Bürger im Norden zu gewährleisten.

    Nach den schweren Luftangriffen forderte die israelische Armee Bewohner mehrerer Gemeinden und Städte im Norden Israels auf, sich in der Nähe von Luftschutzbunkern aufzuhalten. Zivilisten sollen sich zudem am Wochenende von militärischen Übungsgebieten im Norden fernhalten. Das Militär werde dort «Aktivitäten» ausführen, für Unbefugte herrsche daher Lebensgefahr. «Es ist möglich, dass in nahegelegenen Ortschaften Schüsse und Explosionen zu hören sein werden», hiess es in einer Mitteilung der Armee.

  • 6.45 Uhr

    Libanon befürchtet israelische Boden-Offensive

    Im Libanon herrscht die Sorge, Israel könnte eine Bodenoffensive im Süden des Landes vorbereiten. Im Fall eines solchen Einsatzes müssten im Norden Israels Truppen zusammengezogen werden. Die Armee werde weiterhin die Infrastruktur und die Fähigkeiten der Hisbollah schwächen, um den Staat Israel zu verteidigen, teilte die israelische Armee weiter mit. Den Angaben nach wurden auch «Terror-Infrastruktur» und ein Waffendepot der Hisbollah im Südlibanon attackiert.

    Vertreter des israelischen Militärs wollten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Abend bei Sicherheitsberatungen Pläne für die Nordfront vorstellen, berichteten israelische Medien. Wie die «Times of Israel» aus Militärkreisen erfahren haben will, möchte die Armee die Rückkehr der Zehntausenden aus dem Norden Israel geflüchteten Bewohner in ihre Häuser erreichen, ohne jedoch den Konflikt mit der Hisbollah zu einem regionalen Krieg auszuweiten. Israel hatte kürzlich die Rückkehr der Bewohner in den Norden zu einem Kriegsziel erklärt.

  • 5.06 Uhr

    Bericht: Keine Einigung bei Gaza-Verhandlungen in Sicht

    Die Verhandlungen über ein Ende des Gaza-Kriegs, bei denen die USA, Ägypten und Katar zwischen Israel und der Hamas vermitteln, drehen sich seit Monaten im Kreis. Ranghohe US-Beamte räumten inzwischen in privaten Gesprächen ein, dass sie während der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden, die im Januar enden wird, keine Einigung zwischen Israel und Hamas mehr erwarten, berichtete das «Wall Street Journal». «Eine Einigung steht nicht unmittelbar bevor», sagte einer der US-Beamten. «Ich bin mir nicht sicher, ob es je zustandekommt.»

    Israel will derweil durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass der Beschuss des Nordens aufhört und die Hisbollah sich hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht – so wie es eine UN-Resolution vorsieht. Danach sollen rund 60'000 Menschen, die sich aus der Region an der Grenze zum Libanon in andere Landesteile in Sicherheit bringen mussten, in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren können. Israels Verteidigungsminister Joav Galant kündigte an, Israel werde die Angriffe auf die Hisbollah fortsetzen. «Die Serie unserer Militäraktionen wird weitergehen», sagte er. «Mit der Zeit wird die Hisbollah einen wachsenden Preis zahlen.»

    Der fast tägliche gegenseitige Beschuss hat sich zu einem niedrigschwelligen Krieg entwickelt. Im Libanon wurden nach amtlichen Angaben bereits etwa 600 Menschen getötet, die meisten davon Hisbollah-Mitglieder. In Israel kamen nach offiziellen Angaben zufolge 48 Menschen durch die Angriffe der proiranischen Miliz ums Leben, darunter Soldaten, aber auch viele Zivilisten.

  • Freitag, 20. September 2024, 2.09 Uhr

    Delta setzt Flüge von New York nach Tel Aviv weiterhin aus

    Aufgrund der Spannungen in der Region hat die US-Fluglinie Delta die Aussetzung ihres direkten Flugverkehrs zwischen den USA und Israel bis Ende des Jahres verlängert.

    Delta-Flüge zwischen dem New Yorker Flughafen JFK und Tel Aviv würden bis zum 31. Dezember «aufgrund anhaltender Konflikte in der Region» pausiert, teilte das Unternehmen mit. Dies bedeute, dass es zwischen den USA und Israel keine direkten Flüge mehr gebe, bestätigte Delta gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Ursprünglich war die Verbindung bis Ende Oktober ausgesetzt worden. Auch die Lufthansa hatte angesichts der weiter eskalierenden Gewalt in Nahost ihren Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran am Donnerstag verlängert, allerdings nur bis zum kommenden Dienstag. Auch der Lufthansa-Flugstopp für die libanesische Hauptstadt Beirut war bis zum 26. Oktober verlängert worden. Air France setzte seine Flüge nach Beirut und Tel Aviv zunächst bis zum heutigen Freitag aus.

  • 23.51 Uhr

    Macron tief besorgt über Eskalation im Nahen Osten

    Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat sich zutiefst beunruhigt nach den tödlichen Explosionen von Funkgeräten der Hisbollah-Miliz im Libanon gezeigt. Er sorge sich, dass die beispiellosen Zwischenfälle zu «einer gefährlichen Eskalation der Spannungen in der Region» führen könnten, teilte der Élysée-Palast mit. Macron äusserte sich nach Telefonaten mit ranghohen libanesischen Politikern und Militärvertretern.

    Diese forderte Macron laut der Mitteilung auf, verantwortungsvoll zu agieren, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Zudem drängte der Präsident seine Gesprächspartner, Botschaften der Zurückhaltung an alle libanesischen Parteien zu senden, angefangen mit der Hisbollah. Über die Gefahren einer Eskalation wolle Macron auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sprechen, hiess es weiter. «Alle Parteien müssen handeln, um einen Krieg zu vermeiden.»

    Der Libanon war nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1943 französisches Protektorat. Unter Macron bemüht sich die Regierung in Paris, in den Beziehungen mit dem Land ein wichtiger diplomatischer Akteur zu bleiben.

  • 23.20 Uhr

    Armee: Bewaffnete Palästinenser im Westjordanland getötet

    Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben sieben Palästinenser getötet worden. Es sei zu einem Feuergefecht mit militanten Palästinensern gekommen, teilte die Armee zu dem Vorfall mit.

    Nach Medienberichten befanden die Palästinenser sich auf dem Dach eines von israelischen Einsatzkräften umstellten Hauses in der Nähe der Stadt Dschenin. Israelische Soldaten hätten das Feuer auf das Gebäude eröffnet, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

    Nach Angaben der «Times of Israel» soll sich eine von Israel gesuchte Person in dem umstellten Gebäude versteckt haben. Bei dem Feuergefecht wurden nach palästinensischen Angaben fünf Palästinenser getötet. Ein Sechster sei bei einem Angriff auf sein Fahrzeug ums Leben gekommen. Ein weiterer Mensch sei nach Konfrontationen mit Soldaten auf der Straße an seinen Verletzungen gestorben.

  • 22.29 Uhr

    WHO unterstützt Libanons Gesundheitsministerium

    Die Weltgesundheitsorganisation hilft dem libanesischen Gesundheitsministerium bei der Versorgung der Opfer der Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah-Miliz. Die Angriffe hätten dem ohnehin fragilen Gesundheitssystem des Landes massiv zugesetzt, teilte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanon Ghebreyesus mit. In Kooperation mit dem zuständigen Ministerium habe seine Organisation unter anderem Versorgungsgüter für die Behandlung von traumatischen Verletzungen und anderen Notfällen verteilt.

    Bei den Explosionen im Libanon wurden Dutzende Menschen getötet und Tausende verletzt.
    Bei den Explosionen im Libanon wurden Dutzende Menschen getötet und Tausende verletzt.
    Bild: Keystone/AP/Bilal Hussein

    Zudem arbeite man daran, dringenden Bedürfnissen zu begegnen, etwa durch die Bereitstellung von Blutprodukten und Bluttests. Die WHO überprüfe ausserdem, wie das Gesundheitssystem funktioniere. Michael Ryan, der WHO-Nothilfekoordinator, ergänzte, dass die Explosionen der Kommunikationsgeräte sich ohne jede Vorwarnung ereignet hätten. Das gesamte Gesundheitssystem sei dadurch unter immensen Druck geraten – «und das sehr, sehr schnell.»

    Der WHO-Repräsentant im Libanon, Abdinasir Abubakar, teilte mit, dass mindestens eine medizinische Fachkraft bei den Explosionen ums Leben gekommen sei.

  • 22.08 Uhr

    Israel: Iran und Hisbollah schicken Droh-SMS an Israelis

    Die israelische Cyberabwehr wirft dem Iran und der Hisbollah vor, israelische Zivilisten mit Drohnachrichten gezielt einzuschüchtern. Auf Smartphones von Nutzern im ganzen Land seien SMS-Nachrichten aufgetaucht, die vorgäben, vom Heimatfront-Kommando zu stammen, teilte die nationale Behörde für Cybersicherheit mit. «Verabschieden Sie sich von Ihren Angehörigen», hiess es in einer der Nachrichten, die der Nachrichtenagentur AP vorlag. «Machen Sie sich keine Sorgen, Sie werden sie in der Hölle umarmen.»

    Am Mittwochabend seien fast fünf Millionen solcher verdächtiger SMS-Nachrichten an Israelis geschickt worden, teilte die Regierung mit. Sie geht davon aus, dass der Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz einen Hackerangriff auf einen israelischen Mobilfunkanbieter verübt und sich dabei Zugriff auf Kundendaten verschafft haben könnten.

    Es handele sich um einen «plumpen Versuch, die Öffentlichkeit in Panik» zu versetzen, erklärte die Behörde für Cybersicherheit. Die Betroffenen hätten Nachrichten in drei Versionen erhalten, die alle schädliche Links zu unbekannten Webseiten enthalten hätten. Diese seien jedoch innerhalb kurzer Zeit deaktiviert worden, hiess es. Weder die Hisbollah noch der Iran äusserten sich zunächst zu den Vorwürfen aus Israel.

  • 21.25 Uhr

    Pentagon: US-Regierung nicht über Angriffe im Libanon informiert

    Die US-Regierung ist nach eigener Darstellung nicht vorab über die Angriffe auf Kommunikationstechnik der Hisbollah-Miliz im Libanon informiert worden. «Was die Angriffe im Libanon betrifft, so waren wir weder am Dienstag noch am Mittwoch über die Vorfälle informiert», sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh bei einer Medienkonferenz in Washington. Man beobachte weiterhin, was in der Region geschehe und hoffe, dass sich der Konflikt nicht ausweite. Mehr könne man dazu nicht sagen.

    Die Sprecherin war gefragt worden, wie oft US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seit Sonntag mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant telefoniert habe und was Austins Reaktion auf die Angriffe gewesen sei. Singh antwortete, Austin habe am Sonntag, zweimal am Dienstag und erneut am Mittwoch mit Galant telefoniert. In einer Mitteilung des Ministeriums zu dem Telefonat am Mittwoch hatte es geheissen, beide Seiten hätten die Entwicklungen erörtert und die USA hätten ihre Unterstützung für Israel bekräftigt.

    Pentagon-Sprecher Pat Ryder hatte am Dienstag gesagt, die USA seien bei den Angriffen nach seiner Kenntnis nicht involviert gewesen.

  • 21.08 Uhr

    Israels Luftwaffe fliegt Angriffe im Libanon

    Israel hat das feindliche Nachbarland Libanon massiv aus der Luft angegriffen. Das Militär teilte am Abend mit, es seien rund 100 Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen worden. Ausserdem habe die Luftwaffe «Terror-Infrastruktur» attackiert. Die Armee werde auch weiterhin die Infrastruktur und die Fähigkeiten der Hisbollah schwächen, um den Staat Israel zu verteidigen, hiess es. Artillerie habe das Gebiet von Nakura in Südlibanon beschossen, hatte das Militär zuvor mitgeteilt.

    Libanesische Sicherheitskreisen sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober. Binnen 20 Minuten seien rund 70 Ziele angegriffen worden. Sie bestätigten, es seien Raketenabschussrampen getroffen worden. Es war bereits die zweite Serie israelischer Luftangriffe im Libanon am Donnerstag.

    Es herrschte die Sorge vor einer möglichen Bodenoffensive Israels im Süden des Nachbarlands. Israel will die Hisbollah wieder aus dem Grenzgebiet verdrängen, um die Sicherheit seiner Bürger im Norden zu gewährleisten.

  • 20.47 Uhr

    Britischer Aussenminister: Staatsbürger sollen Libanon verlassen

    Grossbritannien hat seine Staatsbürger unter dem Eindruck der tödlichen Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah erneut zum Verlassen des Libanons aufgefordert. Die Lage vor Ort könnte sich nach den Vorfällen rapide verschlechtern, warnte Aussenminister David Lammy. «Meine Botschaft an britische Staatsbürger ist, zu gehen, solange es noch kommerzielle Optionen gibt», schrieb er auf der Online-Plattform X.

    Mit dem geschäftsführenden libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati habe er zudem über eine Verhandlungslösung gesprochen, um die Stabilität wiederherzustellen. In dem Gespräch habe er überdies seine tiefe Besorgnis über die wachsenden Spannungen und die zivilen Opfer im Libanon übermittelt, erklärte Lammy.

    Die Regierung in London rät britischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern bereits seit mehr als einem Monat, den Libanon zu verlassen.

  • 20.12 Uhr

    Iran fliegt Botschafter zur Behandlung aus dem Libanon aus

    Der Iran hat seinen bei einer Pager-Explosion verletzten Botschafter aus dem Libanon ausgeflogen.

    Aussenminister Abbas Araghchi besuchte den Leiter der diplomatischen Vertretung, Modschtaba Amani, in einem Spital in der iranischen Hauptstadt Teheran. Dort erkundigte sich Araghchi auch bei den behandelnden Ärzten über dessen Gesundheitszustand. Staatsmedien hatten in den vergangenen Tagen zunächst nur von einer «leichten Verletzung» Amanis berichtet.

    Insgesamt hatte der Iran am Mittwoch 95 Patienten ausgeflogen. Die meisten der Verwundeten hatten Verletzungen an Händen und Augen erlitten. Die einflussreiche Schiitenmiliz Hisbollah, die Ziel der Explosionen gewesen war, ist der wichtigste nicht-staatliche Verbündete Teherans.

  • 19.33 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: Aktionen gegen Hisbollah gehen weiter

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat eine Fortsetzung der Angriffe auf die libanesische Hisbollah-Miliz angekündigt. «Die Hisbollah fühlt sich verfolgt», sagte Galant nach Angaben seines Büros. «Die Serie unserer Militäraktionen wird weitergehen.»

    Galant sagte bei einer Sitzung mit ranghohen Vertretern des Militärs und der Geheimdienste: «In der neuen Phase des Krieges gibt es wichtige Gelegenheiten, aber auch erhebliche Risiken.» Bei der Beratung sei es um verschiedene Szenarien im Kampf gegen die Hisbollah gegangen.

    Ziel sei eine Rückkehr der Einwohner des israelischen Nordens in ihre Wohnorte. «Mit der Zeit wird die Hisbollah einen wachsenden Preis zahlen.»

    Nach den tödlichen Angriffen auf Kommunikationstechnik der Hisbollah-Miliz im Libanon hatte deren Generalsekretär Hassan Nasrallah Vergeltung gegen Israel angekündigt. Israel hat sich bislang nicht zu den Angriffen bekannt.

  • 18.56 Uhr

    Sánchez trifft Abbas und mahnt zu Mässigung nach Pager-Attacken

    Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat unter dem Eindruck der tödlichen Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah-Miliz im Libanon zur Mässigung im Nahen Osten aufgerufen. «Heute ist das Risiko der Eskalation wieder gefährlich gewachsen», sagte Sánchez in Madrid, wo er den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas empfing. Mit diesem habe er über die Lage gesprochen, ergänzte der spanische Regierungschef. Man rufe erneut zur Zurückhaltung, zur Deeskalation und zur friedlichen Koexistenz zwischen Ländern auf. «Kurzum, zum Frieden», erklärte Sánchez nach seinem 45 minütigen Treffen mit Abbas.

    Es war ihre erste Begegnung, seit Spanien gemeinsam mit Irland und Norwegen Ende Mai Palästina offiziell als einen Staat anerkannt hatte. Sánchez betonte, wie wichtig seine Regierung ein Gutachten des Internationalen Gerichtshofs nehme, wonach die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete illegal sei. Abbas wiederum forderte eine Nahost-Friedenskonferenz in Madrid, wie sie vor 33 Jahren stattgefunden hatte.

  • 18.27 Uhr

    Hisbollah-Chef kündigt «harte Vergeltung» an

    Nach der Explosion hunderter Kommunikationsgeräte der pro-iranischen Hisbollah im Libanon hat der Chef der schiitischen Miliz mit «harter Vergeltung» gedroht. Israel werde seine «gerechte Strafe» erhalten, sagte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in einer Fernsehansprache. Mit den Explosionen, bei denen nach Regierungsangaben mindestens 37 Menschen getötet und mehr als 2900 weitere verletzt wurden, habe Israel «alle roten Linien überschritten».

    Die Hisbollah werde ihre seit elf Monaten andauernden Angriffe auf israelisches Gebiet nicht einstellen, solange Israel weiter im Gazastreifen Krieg gegen die verbündete Hamas führe, sagte Nasrallah. Die vor den Kämpfen geflohenen Bewohner Nordisraels könnten nicht in ihre Heimat zurückkehren: «Keine militärische Eskalation, keine Tötungen, keine Morde und auch kein umfassender Krieg können die Bewohner wieder ins Grenzgebiet zurückbringen.»

    Hisbollah-Mitglieder nehmen an der Beerdigung von zwei ihrer Kameraden teil. 
    Hisbollah-Mitglieder nehmen an der Beerdigung von zwei ihrer Kameraden teil. 
    sda

    Im Libanon waren am Mittwoch hunderte Walkie-Talkie-Funksprechgeräte explodiert, nachdem bereits am Tag zuvor hunderte Funkempfänger, sogenannte Pager, von Hisbollah-Mitgliedern explodiert waren. Gesundheitsminister Firass Abiad zufolge wurden bei der ersten Explosions-Welle zwölf Menschen getötet, bei der zweiten Welle am Mittwoch starben demnach 25 Menschen. Die Schiitenmiliz macht Israel verantwortlich. Hisbollah-Chef Nasrallah kündigte eine interne Untersuchung zu den Vorfällen an.

    Israelische Militärflugzeuge durchbrachen während Nasrallahs Fernsehansprache über Beirut die Schallmauer, wie die staatliche Nachrichtenagentur im Libanon berichtete. Bereits zuvor hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben erneut Ziele der pro-iranischen Miliz angegriffen. Ziel sei es, «die terroristischen Fähigkeiten und die Infrastruktur» der Gruppe zu schwächen", erklärte die Armee.

    Der Einsatz sei Teil der Bemühungen, die Rückkehr von Israelis zu ermöglichen, die vor den seit Monaten andauernden Hisbollah-Angriffen auf den Norden Israels geflohen sind, erklärte die Armee weiter.

  • 18.18 Uhr

    Israels Militärchef billigt neue Pläne für Kampf gegen Hisbollah

    Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat nach Militärangaben Pläne «für die Fortsetzung des Kriegs» an der nördlichen Front genehmigt. Genauere Details nannte die Armee nicht. Es war lediglich die Rede von «Plänen für die nördliche Arena», mit Blick auf das Nachbarland Libanon.

    Nach dem mutmasslich koordinierten Angriff auf Kommunikationsgeräte der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon hatte Halevi bereits am Mittwoch gesagt, Israel sei sehr entschlossen, sichere Bedingungen für die Rückkehr von rund 60'000 israelischen Einwohnern in das Grenzgebiet zum Libanon zu schaffen.

    «Wir haben noch viele Fähigkeiten, die wir bislang noch nicht eingesetzt haben», sagte Halevi. Man habe bereits Pläne für die nächsten Phasen. «Jedes Mal, wenn wir an einer bestimmten Phase arbeiten, sind die beiden nächsten Phasen schon bereit», sagte der Generalstabschef. «Auf jeder Stufe muss der Preis für die Hisbollah hoch sein.»

  • 11.30 Uhr

    Bisher 32 Tote durch Kommunikationsmittel

    Die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon hat seit der Explosion Hunderter Pager am 17. September 32 Tote in den eigenen Reihen bestätigt.

    Die Miliz machte keine Angaben darüber, ob diese Mitglieder durch die Explosionen von Pagern und Funkgeräten getötet wurden. Nach dem mutmasslich von Israel koordinierten Angriff auf die von der Hisbollah genutzten Geräte steht die Miliz vor einer ihrer grössten Herausforderungen seit Jahren.

    Bei den Explosionen wurden an beiden Tagen nach offiziellen Angaben mehr als 3250 Menschen verletzt und 32 getötet. Die Zahl des Gesundheitsministeriums über die Todesopfer entspricht damit exakt der Zahl der Hisbollah. Die Miliz erklärte allerdings, dass die 32 Toten allesamt junge Männer seien, darunter ein Jugendlicher.

    Das Gesundheitsministerium hatte dagegen erklärt, dass unter anderem ein Mädchen und ein elf Jahre alter Junge ums Leben kamen. Klarheit darüber, wie viele Hisbollah-Mitglieder durch die Explosionen verletzt oder getötet wurden, gab es nicht. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es aber, die Miliz sei schwer getroffen worden. 

  • 10.50 Uhr

    Verletzte in Israel nach Beschuss aus dem Libanon

    Bei Raketenbeschuss aus dem Libanon sind in Nordisrael israelischen Medienberichten zufolge mindestens acht Menschen verletzt worden. Eine Person sei schwer verletzt, berichteten mehrere Medien übereinstimmend.

    Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 beschiesst auch die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz aus dem Libanon fast täglich Ziele im angrenzenden Norden Israels. Das israelische Militär wiederum greift regelmässig Ziele im Nachbarland an. Auf beiden Seiten gab es Tote – die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah.

    Israels Armee teilte mit, in der Nacht erneut Stellungen der Schiitenorganisation in mehreren Orten im Libanon attackiert zu haben. Darunter sei ein Waffenlager gewesen. Das Militär bestätigte zugleich, dass am Morgen Geschosse aus dem Libanon Richtung Israel gefeuert worden seien.

    Die Hisbollah reklamierte einen Angriff auf einen Posten der israelischen Armee für sich. Dabei habe es Opfer gegeben, teilte die Miliz mit.

  • 4.53 Uhr

    UN-Sicherheitsrat plant Dringlichkeitssitzung

    Angesichts der brandgefährlichen Lage nach den Explosionen elektronischer Kommunikationsgeräte im Libanon plant der UN-Sicherheitsrat eine Dringlichkeitssitzung. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen soll sich nach Angaben aus Diplomatenkreisen am Freitag um 21.00 Uhr Schweizer Zeit treffen. Ratsmitglied Algerien hatte die Sitzung angefragt.

    In diesem beschädigten Auto in der südlibanesischen Hafenstadt Sidon soll ein Funkgerät explodiert sein. (18. September 2024)
    In diesem beschädigten Auto in der südlibanesischen Hafenstadt Sidon soll ein Funkgerät explodiert sein. (18. September 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Mohammed Zaatari
  • 4.51 Uhr

    Hisbollah-Anführer kündigt Rede an

    Nach den Explosionen elektronischer Kommunikationsgeräte im Libanon mit Dutzenden Toten und Tausenden Verletzten hat Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah für den heutigen Nachmittag eine Rede angekündigt.

  • 4.48 Uhr

    Israel kündigt neue Kriegsphase an

    Nach den Explosionen elektronischer Kommunikationsgeräte im Libanon mit Dutzenden Toten und Tausenden Verletzten hat Israel ein verschärftes Vorgehen gegen die Hisbollah-Miliz in dem nördlichen Nachbarland signalisiert. Während Israel weiter gegen die mit der Hisbollah verbündete Hamas im Gazastreifen kämpft, kündigte Verteidigungsminister Joav Galant nun eine «neue Phase» des Kriegs an. «Der Schwerpunkt verlagert sich nach Norden», sagte Galant nach Angaben seines Büros. Dort liefert sich Israels Armee seit Beginn des Gaza-Krieges vor fast einem Jahr Gefechte mit der Hisbollah. Es besteht die Sorge, dass ein ausgewachsener Krieg gegen die Miliz bevorstehen könnte.

  • Donnerstag, 19. September 2024, 4.43 Uhr

    Explosionen: Dutzende Tote, mehr als 3000 Verletzte im Libanon

    Nach den gesprengten Pagern sind im Libanon etliche Funkgeräte von Hisbollah-Mitgliedern explodiert. Bei der zweiten Explosionswelle wurden nach Behördenangaben am Mittwochnachmittag 20 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt. Wie am Vortag soll es wieder viele Mitglieder der Hisbollah getroffen haben, hiess es aus libanesischen Sicherheitskreisen.

    Bereits am Dienstag waren an mehreren Orten im Libanon gleichzeitig Hunderte sogenannte Pager explodiert. Dabei wurden rund 2800 Menschen verletzt, mindestens zwölf starben.

    Ein bei einer Explosion zerstörtes Funkgerät in einem Haus in der libanesischen Stadt Baalbek. (18. September 2024)
    Ein bei einer Explosion zerstörtes Funkgerät in einem Haus in der libanesischen Stadt Baalbek. (18. September 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo

    Rettungsdienste aus dem Iran, der enge Bande zur Hisbollah im Libanon pflegt, wollen rund 100 Verletzte ausfliegen. Die meisten Explosionsopfer hätten Verletzungen an Händen und Augen, sagte der Leiter der Roter-Halbmond-Gesellschaft, Pirhussein Koliwand.

    Die Hisbollah machte Israel für die Explosionen verantwortlich und schwor Vergeltung. Die israelische Seite äusserte sich selbst nicht zu den beiden Explosionswellen. Technisch derart anspruchsvolle Angriffe entsprechen aber der Handschrift von Israels Geheimdiensten, die mehrfach ähnlich komplexe Attacken durchgeführt haben, um ranghohe Feinde zu töten. Sollte Israels Führung die Explosionen in Auftrag gegeben haben, stellt sich die Frage, was sie damit bezweckte. Ehemalige israelische Militärs sagten dem «Wall Street Journal», das Vorgehen ziele wahrscheinlich darauf ab, die Hisbollah zu zwingen, ihre grenzüberschreitenden Angriffe einzustellen.

    «Der Zweck einer solchen Operation war nicht, eine Eskalation herbeizuführen, sondern eine Einigung zu erzielen, die es den Menschen ermöglicht, in ihre Häuser zurückzukehren», sagte Yossi Kuperwasser, ehemaliger Leiter der Forschungsabteilung des israelischen Militärgeheimdienstes, der US-Zeitung. Wegen der fast täglichen militärischen Konfrontationen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär mussten Zehntausende Bewohner auf beiden Seiten der Landesgrenze ihre Wohnorte verlassen.

    Der Angriff im Libanon signalisiere der Hisbollah, dass Israel sich nicht auf den seit Beginn des Gaza-Krieges andauernden Schlagabtausch entlang der nördlichen Landesgrenze beschränken werde, zitierte das «Wall Street Journal» Amos Yadlin, ehemals Leiter des israelischen Militärgeheimdienstes. Die mit dem Iran verbündete Schiiten-Miliz müsse verstehen, dass «Israel die Spielregeln ändern kann», sagte er.

    Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht – so wie es eine UN-Resolution vorsieht. Die mit der Hamas verbündete libanesische Miliz will die Angriffe gegen Israel erst bei Erreichen einer Waffenruhe in Gaza einstellen. Beide Islamistenorganisationen gehören zu Irans sogenannter «Achse des Widerstands» – einer Allianz gegen den gemeinsamen Feind Israel.

  • 23.23 Uhr

    Zahl der Toten bei neuen Explosionen im Libanon steigt auf 20

    Die Zahl der Toten bei den erneuten Explosionen elektronischer Geräte im Libanon ist erneut gestiegen. Das libanesische Gesundheitsministerium sprach am späten Abend von 20 Toten und mehr als 450 Verletzten. Zuvor war von 14 Toten die Rede gewesen.

    Am späten Nachmittag hatte eine zweite Explosionswelle den Libanon getroffen. Aus Kreisen der proiranischen Hisbollah hiess es, «drahtlose Geräte wie Walkie-Talkies» seien explodiert.

  • 22.41 Uhr

    Westliche Diplomaten beraten morgen in Paris über Lage in Nahost

    Ranghohe Diplomaten der USA, Grossbritanniens, Deutschlands, Frankreichs und Italiens treffen am Donnerstag in Paris zu Gesprächen über die Lage im Nahen Osten zusammen. Nach Diplomatenangaben aus Paris wird US-Aussenminister Antony Blinken an dem Treffen in der französischen Hauptstadt teilnehmen, nachdem er zuvor bereits bei einem Besuch in Kairo die Wichtigkeit einer Feuerpause bekräftigt hatte.

    Den Angaben aus Paris zufolge nimmt auch die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock teil. Aus dem Auswärtigen Amt hiess es dagegen, für Deutschland werde der Politische Direktor des Auswärtigen Amtes an dem kurzfristig anberaumten Treffen teilnehmen.

    Der ebenfalls teilnehmende italienische Aussenminister Antonio Tajani erklärte, die Gruppe werde über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Lage im Libanon sprechen. Deneben werde der Krieg in der Ukraine Thema sein. Grossbritannien bestätigte seine Teilnahme zunächst nicht.

  • 22.08 Uhr

    Iran will rund 100 Verletzte aus dem Libanon ausfliegen

    Irans Rettungsdienste wollen nach den Explosionen im Libanon rund 100 Verletzte ausfliegen. Die meisten der Verwundeten, die in iranische Spitäler gebracht werden sollen, hätten Verletzungen an Händen und Augen erlitten, sagte der Leiter der Roten Halbmond-Gesellschaft, Pirhussein Koliwand. 95 Patienten würden in den kommenden Stunden ausgeflogen.

    Der Iran hatte zuvor Ärzte und Pfleger in das Mittelmeerland entsandt. Das Gesundheitssystem des Libanons ist nach einer schweren Wirtschaftskrise, die das Land seit Jahren fest im Griff hat, völlig überlastet. Die einflussreiche Schiitenorganisation Hisbollah, die Ziel der Explosionen gewesen war, ist der wichtigste nicht-staatliche Verbündete Teherans.

    Bei den Explosionen sogenannter Pager waren am Dienstag knapp 2800 Menschen verletzt und 12 getötet worden. Unter den Verletzten war auch Irans Botschafter im Libanon. Zunächst war unklar, ob der Leiter der diplomatischen Vertretung sowie Mitglieder der Hisbollah in den Iran ausgeflogen werden sollen. Bei einer zweiten Welle explodierten am Mittwoch dann Walkie-Talkies und andere elektronische Geräte. Diesmal gab es mehr als 450 Verletzte und 14 Tote.

  • 21.33 Uhr

    Berlin: Kein Genehmigungsstopp für Rüstungsexporte nach Israel

    Die deutsche Regierung dementiert einen Medienbericht, wonach Deutschland keine Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Israel mehr erteilt. «Es gibt keinen Genehmigungsstopp für Rüstungsexporte nach Israel, und es wird auch keinen Stopp geben», teilte ein Sprecher des zuständigen Wirtschaftsministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Abend auf Anfrage in Berlin mit. Auch ein Regierungssprecher sagte der dpa: «Es gibt keinerlei deutschen Waffenexport-Boykott gegenüber Israel.»

    Der Sprecher des Wirtschaftsministeriums erklärte: «Über die Erteilung von Genehmigungen für Rüstungsexporte entscheidet die Bundesregierung im Einzelfall und im Lichte der jeweiligen Situation nach sorgfältiger Prüfung unter Einbeziehung aussen- und sicherheitspolitischer Erwägungen nach den rechtlichen und politischen Vorgaben.» Dabei berücksichtige die Bundesregierung die Einhaltung des humanitären Völkerrechts. «Bei dieser Einzelfallbetrachtung wird immer die aktuelle Situation berücksichtigt, dazu gehören sowohl die Angriffe auf Israel durch Hamas und Hisbollah als auch der Verlauf des Einsatzes in Gaza.»

    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte bei einem Bürgerdialog der «Neuen Osnabrücker Zeitung» auf eine Frage zu Waffenexporten nach Israel, man müsse aus seiner Sicht differenzieren und genauer hinschauen. Waffen-Systeme, die zur Verteidigung der Existenz Israels notwendig seien wie maritime Systeme oder Luftabwehr-Systeme sollten nach wie vor schnell genehmigt werden. Systeme, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten, wo zumindest der Verdachte im Raum stehe, das humanitäres Völkerrecht missachtet werde, sollten anders behandelt werden.

    Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte bereits im Podcast «Lage der Nation» vom 11. September gesagt, nach dem 7. Oktober habe Deutschland alles zur Unterstützung der Selbstverteidigung Israels getan. Auf gar keinen Fall könne Deutschland aber etwas unterstützen, was dem humanitären Völkerrecht widerspreche. «Deswegen hat es mit Blick auf Waffenexporte (...) keine Waffenexporte nach dem 7. Oktober gegeben, die in Gaza eingesetzt werden können und die dort Völkerrechtsbruch begehen», sagte Baerbock. Zu den Rüstungsexporten Deutschlands nach Israel zählen nach ihren Worten Güter, mit deren Hilfe Israel Drohnen und Raketen des Irans vom Himmel holen kann. «Mit Luftverteidigung kann man aber nicht in Gaza Krankenhäuser zerstören», so die Aussenministerin.

    Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung grünes Licht für Rüstungsexporte im Wert von 326,5 Millionen Euro an Israel gegeben – zehnmal so viel wie im Vorjahr. Der grösste Teil davon wurde nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 genehmigt.

  • 21.12 Uhr

    Zahl der Todesopfer nach neuer Explosionswelle steigt auf 14

    Im Libanon ist die Zahl der Todesopfer auf 14 gestiegen. Das Gesundheitsministerium in Beirut korrigierte auch die Zahl der Verletzten mit 450 deutlich nach oben. Staatliche Medien berichteten, dieses Mal seien Funkgeräte und sogar Solaranlagen detoniert. Aus Kreisen der Hisbollah-Miliz verlautete, Funkgeräte der Gruppe seien betroffen.

    Journalisten der Nachrichtenagentur AP berichteten von mehreren Explosionen während einer Trauerfeier in Beirut für vier Todesopfer der Pager-Attacke vom Vortag. Ein AP-Fotograf in der Küstenstadt Sidon im Süden sah, wie ein Auto und ein Handy-Geschäft beschädigt wurden, nachdem im Inneren Geräte explodiert waren. Die staatliche Nachrichtenagentur berichtete, in mehreren Gebieten Beiruts und im Südlibanon seien Solaranlagen explodiert. Mindestens ein Mädchen habe dabei Verletzungen erlitten.

    Am Dienstag waren bei einem Angriff auf die Hisbollah im Libanon und in Syrien mit explodierenden Pagern zwölf Menschen getötet worden. Fast 3000 Menschen erlitten Verletzungen. Die Hisbollah und die libanesische Regierung machten Israel für den Angriff verantwortlich. Der Chef des Exekutivrats der Hisbollah, Haschem Safieddine, kündigte am Mittwoch eine «besondere Bestrafung» für den Pager-Angriff an. Die Gruppe befinde sich in einer neuen Konfrontation mit dem Feind, sagte er.

    Israelische Vertreter warnten in den vergangenen Wochen mehrfach, das Land könne seine Einsätze gegen die Hisbollah im Libanon verstärken. Die Regierung forderte die Miliz auf, den Beschuss einzustellen, damit die Menschen in ihre Häuser in Grenznähe zurückkehren könnten. Israel begann am Mittwoch damit, vorsorglich mehr Soldaten an die Grenze zum Libanon zu verlegen, wie aus israelischen Kreisen verlautete.

  • 21.03 Uhr

    Generalstabschef: Neue Pläne für Schlag gegen die Hisbollah

    Das israelische Militär hat nach Angaben von Generalstabschef Herzi Halevi Pläne für zusätzliche Massnahmen gegen die libanesische Hisbollah-Miliz ausgearbeitet. «Wir haben viele Fähigkeiten, die wir noch nicht aktiviert haben», sagte Halevi, nachdem er neue Einsatzpläne beim israelischen Nordkommando genehmigt hatte. «Jedes Mal, wenn wir in einer bestimmten Phase arbeiten, sind die nächsten beiden Phasen bereit, stark voranzuschreiten. In jeder Phase muss der Preis für die Hisbollah hoch sein.»

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte kurz zuvor, der Gaza-Krieg trete in eine neue Phase ein. Der Schwerpunkt verlagere sich derzeit durch die Umleitung von Ressourcen und Kräften in den Norden, sagte Galant, womit er sich auf das Grenzgebiet zum Libanon bezog.

  • 20.34 Uhr

    Blinken: Eskalationen gefährden Verhandlungen über Waffenruhe

    US-Aussenminister Antony Blinken hat sich am Mittwoch frustriert über «überraschende Eskalationen» im Nahen Osten geäussert. Immer, wenn die USA und andere Vermittler Fortschritte in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ausmachten, drohe ein Ereignis, die Gespräche zu stoppen, sagte Blinken auf eine Frage zu den Explosionen im Libanon am Vortag. Die USA bewerteten den Angriff noch, bei dem von der Hisbollah-Miliz verwendete Pager im Libanon explodierten.

    Blinken sprach mit Reportern in Kairo, wo er über die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der militant-islamistischen Hamas sowie die amerikanisch-ägyptischen Beziehungen sprechen wollte. Die israelische Regierung hat sich zwar nicht öffentlich zu dem Pager-Angriff bekannt, aber ein US-Vertreter sagte, Israel habe die Vereinigten Staaten nach den Explosionen informiert.

  • 20.16 Uhr

    UN-Vollversammlung fordert Rückzug Israels

    Mit einer deutlichen Mehrheit von 124 Stimmen fordert die UN-Vollversammlung den Rückzug Israels aus besetzten Palästinensergebieten innerhalb eines Jahres. 43 Staaten – darunter Deutschland – enthielten sich bei der Abstimmung einer entsprechenden Resolution im grössten UN-Gremium mit 193 Mitgliedsstaaten. Israel selbst sowie die Vereinigten Staaten stimmten zusammen mit zwölf weiteren Ländern gegen die Beschlussvorlage, die völkerrechtlich nicht bindend ist. Einige Staaten stimmten nicht ab.

    Die Resolution soll ein Rechtsgutachten des obersten UN-Gerichts zum Nahost-Konflikt durchsetzen. Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hatte im Juli in einem Rechtsgutachten festgestellt, dass die Besatzung der palästinensischen Gebiete illegal sei und so schnell wie möglich beendet werden müsse. Israel hatte dies ignoriert – dies wird auch vor dem Hintergrund der nun angenommenen Resolution erwartet.

  • 19.49 Uhr

    Israels Verteidigungsminister sieht Krieg in einer neuen Phase

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat den Beginn einer neuen Phase des Krieges erklärt. Nach dem monatelangen Krieg gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen verlagere sich der Schwerpunkt durch die Umleitung von Ressourcen und Kräften in den Norden, sagte Galant in einer Rede vor israelischen Soldaten. «Wir stehen am Beginn einer neuen Phase des Krieges - das erfordert Mut, Entschlossenheit und Ausdauer.»

  • 18.50 Uhr

    Schweiz erhält Uno-Mandat für Treffen zum Nahost-Konflikt

    Die Schweiz will ein Treffen der Vertragsparteien der Genfer Konventionen über den Nahost-Konflikt einberufen. Die Uno-Generalversammlung hat ihr in New York ein entsprechendes Mandat erteilt. Die Schweiz werde die Konferenz organisieren, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf dem Kurznachrichtendienst X mit. Diese soll gemäss der Resolution innerhalb von sechs Monaten stattfinden. Die Achtung des Völkerrechts und der Schutz der Zivilbevölkerung müssten oberste Priorität haben, schrieb das EDA. Im Gaza-Streifen müsse es einen Waffenstillstand geben, einen sicheren, schnellen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe und die Freilassung aller Geiseln.

  • 18.23 Uhr

    UN-Chef: Explosionen mögliche Vorbereitung eines massiven Angriffs

    UN-Generalsekretär António Guterres sieht angesichts der Explosionen im Libanon Hinweise auf eine massive bevorstehende Eskalation in Nahost. «Die Logik hinter der Explosion all dieser Geräte besteht natürlich darin, dies als Präventivschlag vor einer grösseren Militäroperation zu tun», sagte Guterres in New York.

    Es bestehe die «ernsthafte Gefahr einer dramatischen Eskalation», so Guterres weiter. Es müsse alles getan werden, um diese zu verhindern. Guterres sprach bei einer Medienkonferenz und bezog sich auf die Explosionen vom Dienstag – die Nachrichten der neuerlichen Detonationen trudelten während der Veranstaltung ein.

    Fordert die Weltgemeinschaft auf, alles zu tun, um eine Eskalation zu verhindern.
    Fordert die Weltgemeinschaft auf, alles zu tun, um eine Eskalation zu verhindern.
    Bild: Keynote/APKhalil Senosi
  • 18.02 Uhr

    Neue Explosionen im Libanon: 9 Tote und 300 Verletzte

    Die Zahl der Verletzten bei erneuten Explosionen elektronischer Geräte im Libanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auf mehr als 300 angestiegen. Ausserdem seien mindestens neun Menschen getötet worden.

  • 17.00 Uhr

    Mindestens drei Tote und Hunderte Verletzte

    Nur einen Tag nach den Pager-Angriffen sind im Libanon erneut Geräte explodiert. Gemäss Sicherheitskreisen gibt es Hunderte Verletzte, wie Reuters meldet. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtet, dass mindestens drei Menschen getötet wurden.

  • 16.30 Uhr

    Hisbollah meldet weitere Explosionen

    Erneut sind im Libanon Explosionen zu hören. Demnach seien in Beirut weitere Geräte detoniert. Darunter soll es sich auch um mehrere Walkie-Talkies handeln, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Kreise der Terror-Miliz Hisbollah.

    Augenzeuge Mortada Smaoui sagt gegenüber einem Reporter der New York Times: «Vor mir brennen gerade Gebäude». Die Feuerwehr und Rettungsteams seien vor Ort.

  • 12.49 Uhr

    Pager-Explosionen im Libanon: Zahl der Toten auf 12 gestiegen

    Besonders viele der kleinen Funkempfänger explodierten im Raum Beirut. Hunderte Opfer gibt es aber auch im Süden und Osten des Landes. Wie viele Opfer Hisbollah-Mitglieder sind, bleibt weiter offen.

    Bei der gleichzeitigen Explosionen Hunderter Pager im Libanon sind mindestens 12 Menschen getötet und etwa 2.800 weitere verletzt worden. Rund 300 der Verletzten schwebten am Mittwoch in Lebensgefahr, sagte der geschäftsführende libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad in Beirut. Unter den Todesopfern seien ein acht Jahre altes Mädchen und ein elf Jahre alter Junge.

    «Dies ist ein grosser Vorfall, aber die Krankenhäuser sind in der Lage, damit umzugehen», sagte Abiad. Glücklicherweise habe es nicht allzu viele Tote gegeben. Unter den Verletzten seien auch mehrere Mitarbeiter des Gesundheitssektors.

    In dem kleinen Mittelmeerland sind viele Krankenhäuser schlecht ausgestattet, es fehlt an Arzneimitteln und Ausrüstung wie auch an Personal. Nach den Explosionen machten Videos von überfüllten Räumen in Kliniken die Runde.

    460 der Verletzten seien an Augen oder Gesicht operiert worden, sagte Abiad. Teils hätten Ärzte auch Arme oder Finger entfernen müssen. Vermutlich hatten viele Opfer die als Pager bekannten Funkempfänger in der Hand oder in der Hosentasche, als sie explodierten.

  • 08.52 Uhr

    Mossad soll Sprengstoff in 5000 Pagern platziert haben

    Wie der «Blick» schreibt, soll der israelische Spionagedienst Mossad vor Monate Sprengstoff in 5000 von der libanesischen Hisbollah importierten Pagern platziert haben. Das gibt eine hochrangige libanesische Sicherheitsquelle und eine weitere Quelle gegenüber Reuters an. Die Aktion soll über Monate geplant gewesen sein.

    Die hochrangige libanesische Quelle sagte, die Geräte seien vom israelischen Spionagedienst bereits «auf Produktionsebene» modifiziert worden. «Der Mossad hat eine Platine mit explosivem Material in das Gerät eingebaut, die einen Code enthält. Es ist sehr schwer, das mit irgendwelchen Mitteln zu entdecken», erklärte die Quelle gegenüber Reuters weiter.

  • 08.03 Uhr

    Taiwanischer Hersteller bestreitet Verbindung zu Funkgeräten

    Nach der zeitgleichen Explosion Hunderter Funkempfänger im Libanon hat die in Taiwan ansässige Marke jener sogenannten Pager eine Verbindung zu dem Vorfall von sich gewiesen. Wie der Vorstand von Gold Apollo, Hsu Ching-Kuang, in Neu-Taipeh sagte, trugen die Geräte lediglich das Logo der Firma und wurden nicht seinem Unternehmen in Taiwan gefertigt.

    Auf telefonische Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte Gold Apollo, dass eine in Ungarn ansässige Firma die Funkgeräte entworfen und gefertigt habe. «Gemäss einer Vereinbarung ermächtigen wir BAC unser Markenzeichen für den Verkauf von Produkten in bestimmten Regionen zu nutzen, aber Design und Herstellung werden vollständig von BAC übernommen», teilte Gold Apollo ausserdem mit. Auch das in Medienberichten genannte Modell AR-924 werde von BAC produziert und verkauft.

    Taiwanischen Medienberichten zufolge will Gold Apollo rechtliche Schritte einleiten, da sich die Firma als Opfer sieht. Gold Apollo wurde 1995 gegründet und ist auf kabellose Funksysteme spezialisiert.

  • 5.18 Uhr

    Hisbollah schwört Vergeltung nach Explosionen im Libanon

    Die mutmasslich koordinierten Explosionen tragbarer Funkempfänger im Libanon mit Tausenden Verletzten und mehreren Toten schüren die Sorgen vor einem grösseren Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz.

    Israels Armee und Geheimdienste bekannten sich zwar nicht zu den Explosionen, wurden von der Hisbollah und ihrem wichtigsten Unterstützer Iran aber umgehend als Drahtzieher beschuldigt. Israels Armee deutete an, sich auf eine Vergeltung vorzubereiten. Generalstabschef Herzi Halevi habe am Abend eine Lagebesprechung abgehalten, die sich auf die «Bereitschaft in allen Bereichen, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive» konzentriert habe, hiess es.

    Durch die zeitgleiche Explosion Hunderter sogenannter Pager waren am Dienstag rund 2.750 Menschen im Libanon verletzt worden, neun Menschen starben. Unter den Verletzten sollen viele Hisbollah-Kämpfer sein, darunter Mitglieder der Elitetruppe Radwan. Die proiranische Schiitenmiliz machte Israel verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Der mit der Hisbollah verbündete libanesische Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sprach von einem «Massaker und Kriegsverbrechen Israels». In Gedenken an die Opfer der Vorfälle und aus Protest sollen Schulen und Universitäten im Libanon heute geschlossen bleiben.

    Die explodierten Funkempfänger waren Medienberichten zufolge vermutlich von israelischen Agenten mit Sprengstoff präpariert worden. Viele hätten aus einer Lieferung gestammt, die die Hisbollah in den vergangenen Tagen erhalten habe, meldete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf informierte Kreise. Israelische Agenten hätten die in Taiwan hergestellten Geräte vor der Ankunft im Libanon abgefangen und mit jeweils etwa 25 bis 50 Gramm Sprengstoff bestückt, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf amerikanische und andere Behördenvertreter, die über die Operation informiert worden seien.

    Nach Informationen des US-Nachrichtenportals «Axios» legten die Explosionen auch einen wesentlichen Teil des militärischen Kommando- und Kontrollsystems der Hisbollah lahm. Der von Israel ausgeführte Angriff habe darauf abgezielt, die mächtige Miliz zu verunsichern und in ihren Reihen das Gefühl zu erwecken, sie sei vollständig von israelischen Geheimdiensten durchdrungen, zitierte «Axios» eine nicht näher beschriebene Quelle. Die USA, Israels wichtigster Verbündeter, waren laut einem Sprecher des US-Aussenministeriums nicht beteiligt und wussten demnach auch nicht im Voraus von einer solchen Aktion.

  • 4.20 Uhr

    Iran spricht von Terrorakt Israels

    Der iranische Aussenminister Abbas Araghchi hat die Explosionen als «Terrorakt» bezeichnet und machte Israel als Schuldigen aus. Die Islamische Republik Iran ist ein wichtiger Verbündeter der Hisbollah-Miliz, beide sprechen dem jüdischen Staat das Existenzrecht ab. Araghchi sprach seinem libanesischen Kollegen Abdullah Bou Habib sein Beileid aus und bot die Unterstützung des Irans an.

    Die Vereinten Nationen warnen angesichts der jüngsten Geschehnisse mit Nachdruck vor einer Eskalation in Nahost. «Diese Entwicklungen sind äusserst besorgniserregend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass dies in einem äusserst instabilen Kontext geschieht», sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

  • 3.56 Uhr

    Lufthansa und Air France setzen Flüge nach Israel aus

    Nach den mutmasslich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon setzen die Fluggesellschaften Lufthansa und Air France ihre Flüge nach Israel bis mindestens einschliesslich Donnerstag aus. Beide Unternehmen machten dafür am Dienstagabend eine kurzfristige Veränderung der Sicherheitslage verantwortlich.

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte Israel die Schuld für die Explosionen der sogenannten Pager gegeben und Vergeltung angekündigt. Israels Armee kommentierte die Vorfälle zunächst nicht.

    Die Airlines der Lufthansa Group hätten mit sofortiger Wirkung entschieden, nicht nur alle Verbindungen von und nach Tel Aviv auszusetzen, sondern auch von und in die iranische Hauptstadt Teheran, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Der gesamte israelische und der iranische Luftraum würden bis einschliesslich Donnerstag umflogen. Air France gab bekannt, dass die Flüge nach Tel Aviv und in die libanesische Hauptstadt Beirut eingestellt worden seien.

    Nach der Explosion Hunderter Pager im Libanon kommt eine Ambulanz im American University of Beirut Medical Center (AUBMC) an. (17. September 2024)
    Nach der Explosion Hunderter Pager im Libanon kommt eine Ambulanz im American University of Beirut Medical Center (AUBMC) an. (17. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Wael Hamzeh

    Bei den Explosionen im Libanon wurden am Dienstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 2750 Menschen verletzt und mindestens neun Menschen getötet. Der Zustand von rund 200 Verletzten soll kritisch sein. Im Raum steht die Vermutung, dass Israel die Geräte gezielt zur Explosion gebracht haben könnte, um Hisbollah-Kämpfer ins Visier zu nehmen.

    Die Lufthansa Group teilte mit, sie beobachte die Situation weiterhin genauestens und werde die Lage in den kommenden Tagen weiter bewerten. Fluggästen werde eine kostenlose Umbuchung auf ein späteres Reisedatum ermöglicht oder der vollständige Ticketpreis erstattet.

    Der Lufthansa-Konzern hatte seine Flüge nach Israel erst vor knapp zwei Wochen wieder aufgenommen. Der Flughafen von Beirut bleibt wegen der anhaltenden Spannungen bis einschliesslich 30. September tabu für die Gesellschaften des Konzerns, zu dem auch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings gehören.

  • 3.40 Uhr

    Berichte: Israel soll Funkgeräte mit Sprengstoff bestückt haben

    Die zeitgleich und zu Hunderten im Libanon explodierten Funkempfänger sind Medienberichten zufolge vermutlich von israelischen Agenten vorher mit Sprengstoff präpariert worden. Viele der sogenannten Pager stammten aus einer Lieferung, die die mit Israel verfeindete libanesische Hisbollah-Miliz in den vergangenen Tagen erhalten habe, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Israelische Agenten hätten die in Taiwan hergestellten Geräte vor der Ankunft im Libanon abgefangen und mit jeweils etwa 25 bis 50 Gramm Sprengstoff bestückt, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf amerikanische und andere Behördenvertreter, die über die Operation informiert worden seien.

    Es sei zwar möglich, dass Hacker die Batterien in den Pagern mit Schadsoftware durch Erhitzen zum Explodieren brachten, zitierte das «Wall Street Journal» den Geschäftsführer einer US-Firma für Cybersicherheit. Aber das wäre sehr schwierig. Die Hacker müssten nicht nur die Marke und das Modell genau kennen, auch wäre der Effekt nicht so heftig gewesen, wie es Videos der Explosionen vermuten lassen, sagte der Experte. Wahrscheinlicher sei auch seiner Einschätzung nach, dass eine Lieferung der Pager auf dem Weg vom Hersteller zum Bestimmungsort abgefangen und mit Sprengstoff samt einem Code versehen wurde.

    Bei den gleichzeitigen Explosionen wurden im Libanon nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums rund 2750 Menschen verletzt und mindestens neun Menschen getötet. Unter den Verletzten sollen viele Hisbollah-Kämpfer sein, darunter Mitglieder der Elitetruppe Radwan. Nach Informationen des US-Nachrichtenportals «Axios» legten die Explosionen auch einen wesentlichen Teil des militärischen Kommando- und Kontrollsystems der Hisbollah lahm.

    Der von Israel ausgeführte Angriff habe darauf abgezielt, die Hisbollah zu verunsichern und in den Reihen der Miliz das Gefühl zu erwecken, dass sie vollständig von israelischen Geheimdiensten durchdrungen sei, zitierte «Axios» eine nicht näher beschriebene Quelle. Israels Armee kommentierte die Vorfälle zunächst nicht.

  • 22.14 Uhr

    Politiker im Libanon wirft Israel «Kriegsverbrechen» vor

    Ein einflussreicher und mit der Hisbollah verbündeter Politiker im Libanon hat den mutmasslich koordinierten Angriff über Hunderte tragbare Funkempfänger als «Massaker und Kriegsverbrechen Israels» bezeichnet. Die internationale Gemeinschaft könne sich nach diesem Angriff durch die «israelische Terrormaschine» nicht mehr mit Erklärungen zufriedengeben, in denen solche Handlungen verurteilt und angeprangert würden, sagte der Parlamentsvorsitzende Nabih Berri. Israel gefährde die Sicherheit der Region und führe sie zu «grossem Unheil».

  • 21.29 Uhr

    Swiss annulliert Flüge von und nach Tel Aviv

    Die Swiss annulliert alle Flüge von Zürich nach Tel Aviv und zurück. Damit reagiert sie auf die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten, wie die Fluggesellschaft am Dienstagabend mitteilte.

    Aus Sicherheitsgründen werden die Flüge LX252 und LX253 am Mittwoch und Donnerstag, 18. und 19. September, gestrichen. Den Luftraum über Israel und dem Iran will die Swiss ebenfalls vorläufig bis einschliesslich Donnerstag meiden.

  • 21.17 Uhr

    Borrell dringt auf Waffenruhe: «Morgen ist schon zu spät»

    Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat die Konfliktparteien im Gaza-Krieg eindringlich zu einer raschen Waffenruhe aufgerufen. Durch jeden weiteren Tag, der vergehe, seien die Geiseln der Hamas und die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen in Gefahr, sagte Borrell am Dienstag in Dubai. Man könne nicht mehr warten. «Morgen ist schon zu spät.»

    Borrell äusserte sich, kurz nachdem bekannt wurde, dass im Libanon durch offenbar gezielte Explosionen von Funkempfängern mindestens neun Menschen getötet und 2750 verletzt wurden. Natürlich könne ein solches Ereignis zu einer Eskalation führen, durch die der Krieg in den Libanon hinüberschwappe, sagte Borrell, als er darauf angesprochen wurde. Er war gerade erst aus dem Libanon nach Dubai gekommen.

  • 20.52 Uhr

    Palästinenser werben für UN-Resolution zu Rückzug Israels

    Die Palästinenser haben an die UN-Vollversammlung der Vereinten Nationen appelliert, für eine Resolution zum Rückzug Israels aus besetzten Gebieten zu stimmen. «Bitte stehen Sie auf der richtigen Seite der Geschichte, mit internationalem Recht, mit Freiheit, mit Frieden. Die Alternative ist das, was Sie jeden Tag auf Ihren Fernsehbildschirmen sehen und was das palästinensische Volk in seinem Fleisch ertragen muss», sagte der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Riad Mansur, in New York.

  • 20.25 Uhr

    USA: Nicht an Explosion von Pagern im Libanon beteiligt

    Die USA haben jegliche Kenntnis der mutmasslich koordinierten Explosion von Funkempfängern im Libanon zurückgewiesen. «Ich kann Ihnen sagen, dass die USA nicht daran beteiligt waren», sagte der Sprecher des Aussenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag. «Die USA waren sich dieses Vorfalls nicht im Voraus bewusst. Und zum jetzigen Zeitpunkt sammeln wir Informationen.»

  • 18.10 Uhr

    Tote und tausende Verletzte durch Pager-Explosionen im Libanon

    Der Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz spitzt sich weiter zu: Bei mutmasslich koordinierten Explosionen vieler tragbarer Funkempfänger sind im Libanon rund 2.750 Menschen verletzt und 8 Menschen getötet worden. Der Zustand von rund 200 Verletzten sei kritisch, erklärte der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Beirut.

    Verletzt wurden nach Angaben der Hisbollah-Miliz auch Mitglieder der Organisation. Unter den Verletzten sollen auch Mitglieder der Elitetruppe Radwan gewesen sein. Zudem sollen hochrangige Hisbollah-Vertreter verletzt worden sein, wie eine der Miliz nahestehende Quelle bestätigte. Die Gründe für die zeitgleichen Explosionen würden untersucht, erklärte die Organisation. 

    Im Raum stand die Vermutung, dass Israel die Geräte als Angriff auf Hisbollah-Kämpfer gezielt zur Explosion gebracht haben könnte. Israels Armee kommentierte die Vorfälle zunächst nicht. Unmittelbar vor den Explosionen hatten israelische Medien über «dramatische Konsultationen» der politischen Führung berichtet. 

    In Videos von Überwachungskameras im Libanon war zu sehen, wie es etwa in Supermärkten zu kleineren Explosionen kam. Teils lagen Menschen danach am Boden. Die Explosionen ereigneten sich örtlichen Medien zufolge in den südlichen Vororten Beiruts, wo die Hisbollah besonders stark ist, sowie im Süden des Landes. 

  • 14.12 Uhr

    Mehrere Tote nach israelischem Angriff im Libanon

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Südlibanon drei Mitglieder der proiranischen Hisbollah getötet. Bei dem Angriff auf den Ort Blida unweit der israelischen Grenze wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auch zwei Menschen verletzt.

    Die Hisbollah äusserte sich zu der Angelegenheit zunächst nicht. Sie reklamierte aber mehrere Angriffe auf Ziele im Norden Israels für sich. Das israelische Militär gab darüber hinaus an, weitere Gebiete im Libanon mit Artillerie angegriffen zu haben.

  • 5.06 Uhr

    Sorge vor weiterem Krieg im Nahen Osten wächst

    Die Anzeichen für einen möglicherweise bevorstehenden grösseren Krieg zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah nehmen zu. Israels Verteidigungsminister Joav Galant sagte nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein, der einzige Weg, die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger in ihre Wohnorte im Norden zu gewährleisten, sei «ein militärischer Einsatz». Israels Sicherheitskabinett erklärte in der Nacht die Rückkehr der Bewohner zu einem der Ziele des Krieges gegen die mit der Hisbollah verbündete Hamas im Gazastreifen. Israel werde weiter «auf die Umsetzung dieses Ziels» hinarbeiten, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit.

    Israelische Soldaten patrouillieren in Obergaliläa, eine Region im nördlichen Israel an der Grenze zum Libanon. (16. September 2024)
    Israelische Soldaten patrouillieren in Obergaliläa, eine Region im nördlichen Israel an der Grenze zum Libanon. (16. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Atef Safadi

    Bisher lauteten Israels Kriegsziele, die militärischen Fähigkeiten und den Regierungsapparat der islamistischen Hamas zu zerstören, alle Geiseln freizubekommen und zu gewährleisten, dass der Gazastreifen für Israel künftig keine Bedrohung mehr darstellt. Die proiranische Hisbollah beschiesst Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor fast einem Jahr. Sie will die Waffen erst bei Erreichen einer Waffenruhe in Gaza schweigen lassen.

    Israel will erreichen, dass sich die Milizionäre der Hisbollah wieder in das Gebiet nördlich des Litani-Flusses 30 Kilometer von der Grenze entfernt zurückziehen. Eine UN-Resolution schrieb nach dem letzten grossen Krieg mit Israel 2006 vor, dass Hisbollah-Kämpfer sich nicht südlich dieser Linie aufhalten dürfen. Die Milizionäre sind jedoch über die Jahre allmählich in das Grenzgebiet zurückgekehrt, während UN-Friedenstruppen ohnmächtig zuschauten.

    Der Druck auf Israels rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den zehntausenden israelischen Vertriebenen die Rückkehr in ihre Heimatorte zu ermöglichen, wächst zusehends. Rechtsorientierte Israelis fordern, zu ihrem Schutz die im Jahre 2000 geräumte israelische Sicherheitszone im Süden des Libanons wieder einzurichten.

    Israels Verteidigungsminister Galant sagte bei seinem Treffen mit US-Vermittler Hochstein, die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung im Konflikt mit der Hisbollah rücke immer weiter in die Ferne, weil die Miliz ihr Schicksal mit der Hamas verbunden habe und sich weigere, den Konflikt zu beenden. Auch Israels Ministerpräsident Netanjahu sagte bei einem Treffen mit Hochstein, die Einwohner der Grenzregion könnten nicht zurück, «ohne dass es eine grundlegende Veränderung der Sicherheitssituation im Norden gibt».

    Hochstein bemüht sich seit Monaten um eine Deeskalation der brandgefährlichen Lage an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Nach Angaben israelischer und US-amerikanischer Medien warnte Hochstein die israelischen Spitzenpolitiker vor gefährlichen Folgen eines grösseren Krieges, der sich auch weiter auf die Region ausweiten könne.

    Eine diplomatische Lösung sei «der beste Weg», um sicherzustellen, dass die Bürger auf beiden Seiten der Grenze in ihre Häuser zurückkehren können, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller. Man werde «weiterhin auf eine diplomatische Lösung drängen», sagte er. «Wir glauben grundsätzlich, dass dies im Interesse aller Parteien ist.»

    Die Hisbollah verfügt dem Vernehmen nach über etwa 150'000 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper. Im Vergleich zum letzten offenen Krieg mit Israel 2006 hat sie ihr Arsenal damit etwa um das Zehnfache ausgeweitet und könnte Israel laut Experten deutlich stärker treffen. Ähnlich wie die Hamas im Gazastreifen hat die Hisbollah im Libanon ein unterirdisches Tunnelsystem aufgebaut, aus dem die Milizionäre die Kämpfe führen könnten. Sie könnte täglich Tausende Raketen auf israelische Städte abfeuern und wichtige Infrastruktur ausschalten. Doch nicht nur für Israel, auch für den wirtschaftlich und politisch gebeutelten Libanon hätte solch ein Krieg schwere Folgen.

  • 4.30 Uhr

    Resolution: Schweiz soll internationales Treffen einberufen

    Die palästinensische Resolution, die am Dienstag der Uno-Generalversammlung vorgelegt wird, fordert die Schweiz zur Einberufung eines internationalen Treffens auf. Dies, weil die Schweiz Depositarstaat der Genfer Konventionen ist, wie «Le Temps» schrieb. Die ursprüngliche Fassung des Textes sei Gegenstand «intensiver Verhandlungen» gewesen, an denen sich die Schweiz beteiligt habe, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit. Das EDA prüfe ernsthaft die Erwähnung der Schweiz als Organisatorin einer Konferenz über die Genfer Konventionen im Rahmen des israelisch-palästinensischen Konflikts, sage ein Sprecher.

  • 3.32 Uhr

    Ohne Ölverlust: Brennender Tanker im Roten Meer abgeschleppt

    Knapp einen Monat nach dem Angriff jemenitischer Huthi-Rebellen ist der im Roten Meer in Brand geratene griechische Öltanker «Sounion» erfolgreich abgeschleppt worden. Die EU-Marinemission Aspides teilte auf der Plattform X mit, der Tanker sei unter Schutz der Mission in ein sicheres Gebiet gebracht worden, ohne dass Öl ausgelaufen sei. Es werde alles dafür getan, eine – von Experten und Diplomaten befürchtete – Umweltkatastrophe in der Region zu verhindern. Während private Akteure die Bergungsarbeiten abschliessen sollen, werde Aspides die Situation weiter beobachten.

    Das Schiff, das etwa 65 Kilometer von der Küste Eritreas entfernt lag, hat etwa 150'000 Tonnen Öl geladen. Im August griffen Huthi-Rebellen das Schiff an, laut Aspides wurden am Hauptdeck der «Sounion» danach mehrere Brände gesichtet. Alle Schiffe in der Region wurden zu äusserster Vorsicht aufgerufen, da die «Sounion» nicht nur ein Navigationshindernis darstelle, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt.

    Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen begann nach Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Oktober ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer – und verwies auf angebliche Verbindungen dieser Schiffe zu Israel. Auch attackieren die Rebellen Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen. Ziel der EU-Marinemission Aspides ist es, die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden wiederherzustellen.

  • Dienstag, 17. September 2024, 0.41 Uhr

    Bemühungen um Waffenruhe in Gaza: US-Aussenminister reist nach Ägypten

    Die US-Regierung bemüht sich um eine Wiederbelebung der Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza – auch in der Hoffnung, dass ein Abkommen Israel und der Hisbollah den Weg zu einer Deeskalation ebnen würde. US-Aussenminister Antony Blinken reist nun erneut nach Ägypten, um die stockenden Bemühungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas voranzutreiben. Das teilte das US-Aussenministerium in Washington mit. Blinken werde dazu ab diesem Dienstag bis Donnerstag Gespräche mit ägyptischen Regierungsvertretern führen. Nach Israel wird Blinken Medienberichten zufolge diesmal nicht reisen.

    Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vermitteln Ägypten, die USA und der Golfstaat Katar zwischen Israel und der Hamas. Derzeit treten die Verhandlungen auf der Stelle. Im Gazastreifen werden noch 101 der bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln festgehalten. Unbekannt ist, wie viele von ihnen überhaupt noch leben.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 41.000 Menschen im Gazastreifen getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern und lässt sich unabhängig kaum überprüfen.

  • Montag, 16. September 2024, 3.38 Uhr

    Bericht: Hamas im Norden Gazas am Wiedererstarken

    Die islamistische Hamas ist im Gaza-Krieg einem Medienbericht zufolge stellenweise am Wiedererstarken. Vor allem im nördlichen Abschnitt des abgeriegelten Küstenstreifens erhole sich die Terrororganisation nach mehr als elf Monaten Krieg schneller, als die israelischen Streitkräfte die militärischen Fähigkeiten der Hamas schwächen könnten, berichtete der israelische TV-Sender Kan. Seit Monaten sei die israelische Armee nicht mehr im Norden des Gazastreifens vorgedrungen. Die Hamas habe diese Zeit genutzt, sich dort neu zu formieren und sich auf die «nächste Phase des Krieges» vorzubereiten, hiess es.

    Binnenvertriebene inmitten der Zerstörung in Chan Junis im Gazastreifen. (15. September 2024)
    Binnenvertriebene inmitten der Zerstörung in Chan Junis im Gazastreifen. (15. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber

    Dies sei einer der Hauptgründe für die starke Zunahme der israelischen Angriffe auf Kommando- und Kontrollzentren der Hamas im nördlichen Gazastreifen, berichtete der Sender weiter. Erst am Sonntag hatte die israelische Luftwaffe nach Militärangaben das Gebäude einer ehemaligen Schule im nördlichen Gazastreifen angegriffen, in dem die Hamas ein Kommando- und Kontrollzentrum eingerichtet habe. Von dort aus seien in den vergangenen Wochen Raketenangriffe auf israelische Ziele verübt worden, teilte die Armee mit.

    Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern. Vor dem Angriff habe man Massnahmen unternommen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte das israelische Militär mit. Palästinensische Augenzeugen berichteten, die Armee habe zunächst eine einzelne Rakete abgefeuert, offenbar mit dem Ziel, dass Flüchtlinge das Gebäude verlassen. Nur wenige Tagen zuvor hatte es bei einem Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude viele Tote gegeben. Israel hatte auch dabei von einem Kontrollzentrum der Hamas gesprochen.

  • 17.01 Uhr

    Militär: Drei israelische Geiseln vermutlich bei Luftangriff getötet

    Die israelischen Streitkräfte haben eingeräumt, dass drei im vergangenen Dezember im Gazastreifen tot aufgefundene Geiseln «mit hoher Wahrscheinlichkeit» bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen sind. Das teilte das Militär am Sonntag nach Abschluss einer internen Untersuchung mit.

    Demnach wurden die drei vermutlich bereits im November getötet. Gemeinsam mit ihnen sei bei dem Luftangriff auch der ranghohe Hamas-Extremist Ahmed Ghandur ums Leben gekommen. Es sei nicht möglich, die Umstände ihres Todes definitiv zu benennen. Der Fundort der Leichen, Berichte der Gerichtsmedizin und andere Informationen würden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit den Schluss zulassen, dass der Luftangriff zu ihrem Tod führte, hiess es.

  • 15.49 Uhr

    Netanjahu reist zur UN-Vollversammlung in die USA

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reist auch in diesem Jahr zur UN-Vollversammlung nach New York. Die Ankunft dort sei am 24. September geplant, der Rückflug nach Israel vier Tage später, teilte Netanjahus Büro mit. Netanjahu hat bereits mehrfach vor der UN-Vollversammlung gesprochen, zuletzt im vergangenen Jahr. In diesem Jahr wird seine Reise vom Gaza-Krieg überschattet.

  • 12.45 Uhr

    Huthi-Miliz im Jemen feuert ballistische Rakete auf Israel

    Die Huthi-Miliz im Jemen hat eine ballistische Rakete auf Israel abgefeuert. Sie habe in elf Minuten eine Strecke von mehr als 2.000 Kilometern zurückgelegt, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Israel solle sich auf «mehr Angriffe» gefasst machen, warnte er. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte nach dem Raketenangriff eine harte Reaktion an. «Jeder, der uns angreift, wird unserer Faust nicht entkommen», sagte er.

    Israels Armee teilte mit, die Boden-Boden-Rakete sei offenbar in der Luft zerbrochen und in offenem Gebiet niedergegangen. Zuvor hatten am frühen Morgen im Zentrum des Landes die Warnsirenen geheult. Es sei mehrmals versucht worden, die Rakete mit den Abwehrsystemen Arrow (Pfeil) und Iron Dome (Eisenkuppel) abzufangen, hiess es. Die Ergebnisse würden noch untersucht. Israel verfügt über ein mehrstufiges Raketenabwehrsystem.

  • 8.48 Uhr

    Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Israels Norden

    Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Die Organisation reklamierte die Angriffe, die einem Militärstützpunkt gegolten haben sollen, für sich. Die israelische Armee teilte mit, rund 40 Geschosse seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Ein Teil sei von der Raketenabwehr abgefangen worden, der Rest sei in offenen Gebieten niedergegangen. Es gebe keine Berichte zu Verletzten. Die Feuerwehr bemühe sich, durch die Angriffe ausgelöste Brände zu löschen.

    Ausserdem habe eine mit Sprengstoff beladene Drohne vom Libanon aus die Grenze nach Israel überquert. Sie sei im Bereich der Stadt Metulla abgestürzt. Dabei sei niemand verletzt worden.

  • Sonntag, 15. September, 4.40 Uhr

    Tausende in Israel fordern: Lasst Geiseln nicht im Stich

    Angesichts mangelnder Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der radikalislamischen Hamas sind in Israel erneut Tausende Menschen auf die Strasse gegangen. In mehreren Städten gab es Demonstrationen.

    In Tel Aviv wurde am Abend eine etwa halbminütige Tonaufnahme eines israelischen Soldaten abgespielt, die vor Kurzem im Gazastreifen gefunden worden und für die Familie das erste Lebenszeichen war. In der Aufnahme bat der Soldat Regierungschef Benjamin Netanjahu um einen Austausch von Hamas-Häftlingen in israelischen Gefängnissen im Gegenzug für israelische Geiseln im Gazastreifen.

    Die Demonstration in Tel Aviv stand unter dem Motto: «Wir lassen sie nicht im Stich - wir geben nicht auf». Auf Plakaten forderten Demonstranten etwa «Bringt sie zurück nach Hause», auf einem anderen Plakat stand: «Holt sie aus der Hölle.» Im Gazastreifen befinden sich noch 101 der bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln. Unbekannt ist, wie viele von ihnen bald ein Jahr nach ihrer Entführung noch leben.

    Menschen protestieren gegen die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu und fordern die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der islamistische Hamas  festgehalten werden.
    Menschen protestieren gegen die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu und fordern die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der islamistische Hamas festgehalten werden.
    Archivbild: Ariel Schalit/AP/dpa
  • 21.56 Uhr

    UN-Vollversammlung soll Druck auf Israel für Abzug erhöhen

    Die Palästinenser wollen mit einer neuen Resolution in der UN-Vollversammlung den Druck auf Israel zum Rückzug aus besetzten Gebieten erhöhen. Eine Reihe von Staaten beantragte eine Sitzung des grössten UN-Gremiums zur Abstimmung über eine Resolution, die die Umsetzung eines Rechtsgutachtens des obersten UN-Gerichts zum Nahost-Konflikt durchsetzen soll.

    Das Treffen wurde auf Dienstag, den 17. September, gelegt. In seinem Rahmen soll die Versammlung über die Beschlussvorlage abstimmen, die unter anderem fordert, dass «Israel seine unrechtmässige Anwesenheit im besetzten palästinensischen Gebiet» innerhalb von zwölf Monaten beenden müsse. Traditionell gibt es bei den Vereinten Nationen eine grosse Mehrheit für palästinensische und gegen israelische Anliegen. Der Text bezieht sich auf den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag, der im Juli in einem Rechtsgutachten festgestellt hatte, das die Besatzung der palästinensischen Gebiete illegal sei und so schnell wie möglich beendet werden müsse. Israel hatte dies ignoriert.

  • 17.18 Uhr

    Erste Polio-Impfungen im Gazastreifen durchgeführt

    Die erste Runde der Impfkampagne gegen das Poliovirus im Gazastreifen ist erfolgreich beendet worden. Das berichtete der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in Genf.

    Im Gazastreifen ist die erste Runde der Polio-Impfkampagne erfolgt, hier im Gesundheitszentrum von Deir al-Balah.
    Im Gazastreifen ist die erste Runde der Polio-Impfkampagne erfolgt, hier im Gesundheitszentrum von Deir al-Balah.
    Bild: Keystone/Abed Rahim Khatib

    Gut 560'000 Kindern unter zehn Jahren hätten eine erste Impfdosis erhalten. Ursprünglich war von 640'000 Kindern dieser Altersgruppe die Rede, aber die Zahl sei zu hoch geschätzt gewesen, hiess es bei der WHO.

    «Wir bewundern die Gesundheitsteams, die diese komplexe Operation gemeistert haben», teilte Tedros mit. Die WHO und Partnerorganisationen hatten mit Israel und der Hamas räumlich und zeitlich begrenzte Feuerpausen ausgehandelt, damit Familien ihre Kinder zu Impfzentren bringen oder mobile Impfteams Familien erreichen konnten.

    Zu grösseren Zwischenfällen kam es nicht. Die Aktion dauerte knapp zwei Wochen. Die Kinder brauchen in vier Wochen alle eine zweite Impfdosis, um vor einer Ansteckung geschützt zu sein.

    Der Gazastreifen war 25 Jahre lang poliofrei. Bei einem Kind mit Lähmungserscheinungen wurde in diesem Sommer aber Polio nachgewiesen. Das Virus breitet sich unter unhygienischen und beengten Bedingungen wie im Gazastreifen aus.

  • 4.50 Uhr

    USA reduzieren Flugzeugträger-Präsenz in Nahost

    Nach einem mehrwöchigen Einsatz als Reaktion auf die Krise im Nahen Osten haben die USA ihren Flugzeugträger «Theodore Roosevelt» aus dem Roten Meer abgezogen. Das Schiff und der dazugehörige Verband befänden sich auf dem Weg durch den Indopazifik, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, mit. Im Nahen Osten befinden sich noch der Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» und dessen Begleitschiffe. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter. Sie hatten zuletzt zusätzliche Kriegsschiffe, Flugzeuge und auch ein mit Raketen bestücktes Atom-U-Boot in die Region verlegt. Die US-Regierung betonte, dass sich diese nicht an Kampfhandlungen beteiligen, sondern zur Abschreckung dienen sollten.

  • Freitag, 13. September 2024, 0.03 Uhr

    Berichte: Israel zerstörte mit Bodentruppen Ziel in Syrien

    Mit einem waghalsigen Luftlandemanöver soll Israel laut Medienberichten am vergangenen Wochenende in Syrien eine Fabrik für Präzisionsraketen angegriffen und zerstört haben. Diesbezüglich übereinstimmende Berichte der «New York Times» und des Nachrichtenportals Axios stützen sich auf die Aussagen namentlich nicht genannter Personen, die in die Aktion involviert gewesen sein sollen oder aus erster Hand Kenntnis davon erlangt hätten. Die Waffenfabrik soll vom Iran, Syriens wichtigstem Verbündeten, errichtet worden sein, in erster Linie, um die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon mit Raketen zu versorgen.

    Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana hatte bereits am Montag berichtet, dass bei einem mutmasslich von Israel ausgeführten Luftangriff in der Region Masjaf im Westen des Landes 18 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt wurden. Von Bodentruppen war in den damaligen Berichten nicht die Rede. Israel kommentiert solche Angriffe in der Regel nicht. Die israelische Armee greift in Syrien aber immer wieder Stellungen von Milizen an, die vom Iran unterstützt werden, oder auch Waffentransporte, die für die Hisbollah vorgesehen sind.

    Eine Ambulanz passiert ein ausgebranntes Auto in Masjaf, wo Israel laut staatlichen Medien einen Luftangriff ausführte. (9. September 2024)
    Eine Ambulanz passiert ein ausgebranntes Auto in Masjaf, wo Israel laut staatlichen Medien einen Luftangriff ausführte. (9. September 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Omar Sanadiki

    Der Einsatz von Soldaten der Luftwaffen-Eliteeinheit Schaldag auf syrischem Boden würde – so sich die Berichte bewahrheiten - ein Novum für Israel darstellen. Israels Militär habe Bau und Funktion der unterirdischen Waffenschmiede in Masjaf jahrelang beobachtet, hiess es auf «axios.com». Da sich die Anlage unter der Erde befand, hätte sie allein mit Luftangriffen nicht zerstört werden können. In den vergangenen Jahren sei die geplante Mission zweimal abgeblasen worden, weil sie als zu riskant galt, hiess es weiter.

    Den Berichten von «New York Times» und «axios.com» zufolge seilten sich die Schaldag-Soldaten von Helikoptern ab, töteten die Wachsoldaten der Anlage, stellten Dokumente sicher und sprengten die Fabrik in die Luft. Die massiven Luftangriffe sollen dazu gedient haben, das syrische Militär vom Schauplatz abzuhalten.

  • Mittwoch, 12. September 2024, 4.29 Uhr

    Israel greift Hamas-Posten in Schulgebäude an

    Israels Luftwaffe hat nach Angaben eines Militärsprechers einen Kommando- und Kontrollposten der islamistischen Hamas auf dem Gelände einer ehemaligen Schule in Nuseirat im zentralen Gazastreifen angegriffen. Zuvor seien eine Reihe von Massnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hiess es. Nach Angaben von Mitarbeitern eines Spitals im Flüchtlingslager Nuseirat wurden bei dem Angriff etwa 18 Menschen getötet. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Eine in der UNRWA-Schule untergebrachte, geflüchtete Palästinenserin reagiert auf den Angriff am Mittwoch. 
    Eine in der UNRWA-Schule untergebrachte, geflüchtete Palästinenserin reagiert auf den Angriff am Mittwoch. 
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber

    Bei dem Gebäude und seiner Umgebung handelte es sich um eine Einrichtung des UN-Hilfswerks für Palästina (UNRWA). Nach UNRWA-Angaben sind sechs Mitarbeiter des Hilfswerks getötet worden. Das Gelände bot demnach etwa 12'000 Menschen Zuflucht, vor allem Frauen und Kindern.

    UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte in New York, Liegenschaften der UN sollten niemals angegriffen oder von militärischen Gruppen genutzt werden. Auf die Frage, ob er ausschliessen könne, dass sich Hamas-Vertreter dort aufhielten, sagte er, er könne die Frage nicht beantworten. Israel wirft der Hamas vor, sich in solchen Einrichtungen und unter Zivilisten zu verstecken.

    UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich einmal mehr schockiert. «Was in Gaza passiert, ist absolut inakzeptabel», schrieb er zu dem Angriff auf X. «Diese dramatischen Verletzungen von internationalem humanitärem Recht müssen jetzt aufhören.»

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 11. September 2024

  • 19.20 Uhr

    Israel: Sinwar ist der neue Bin Laden

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat Jihia al-Sinwar, den Chef der islamistischen Hamas, als den «neuen Osama bin Laden» bezeichnet. In dem anlässlich des Jahrestages der Terrorangriffe vom 11. September 2001 in den USA veröffentlichten Video sagte er: «Er ist der Osama bin Laden von Gaza. Wir werden ihn finden und der Gerechtigkeit zuführen – tot oder im Gefängnis.»

    Die Botschaft Galants auf der Plattform X kam einen Tag nach einem Interview des Finanzdienstes Bloomberg mit dem für die Geiseln und Vermissten zuständigen Brigadegeneral Gal Hirsch, in dem dieser von einem Angebot zur sicheren Ausreise für al-Sinwar aus dem Gazastreifen gesprochen hatte. «Ich bin bereit, Sinwar, seiner Familie und jedem, der sich ihm anschliessen möchte, einen sicheren Korridor zu ermöglichen», sagte er.

    Ein Hamas-Repräsentant sagte der Deutschen Presse-Agentur, seine Organisation habe das Angebot erhalten, Sinwar und seiner Familie die Ausreise zu ermöglichen, um ein Gaza-Abkommen zu erzielen. Die Hamas sei jedoch erst dann bereit, auf das Angebot zu reagieren, wenn es Teil einer umfassenden Einigung wäre.

  • 16.05 Uhr

    Israelischer General bietet Sinwar Ausreise aus Gaza an

    Angesichts stockender Verhandlungen für eine Waffenruhe und einen Geisel-Deal macht Israel der Terrororganisation Hamas ein Angebot zur sicheren Ausreise ihres Anführers Jihia al-Sinwar aus dem Gazastreifen. «Ich bin bereit, Sinwar, seiner Familie und jedem, der sich ihm anschliessen möchte, einen sicheren Korridor zu ermöglichen», sagte Israels für die Geiseln und Vermissten zuständige Brigadegeneral Gal Hirsch in einem Interview des Finanzdienstes Bloomberg.

    «Wir wollen die Geiseln zurück. Wir wollen Entmilitarisierung, Entradikalisierung und natürlich – ein neues System zur Verwaltung von Gaza», sagte Hirsch.

    Dem Bericht zufolge hat der Sonderkoordinator von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für die Rückführung der Geiseln das Angebot vor rund zwei Tagen auf den Tisch gelegt. Zu einer möglichen Reaktion äusserte Hirsch sich demnach nicht.

    Ein Hamas-Repräsentant sagte der Deutschen Presse-Agentur, seine Organisation habe das Angebot erhalten, Sinwar und seiner Familie die Ausreise zu ermöglichen, um ein Gaza-Abkommen zu erzielen. Die Hamas sei jedoch erst dann bereit, auf das Angebot zu reagieren, wenn es Teil einer umfassenden Einigung wäre. Diese müsse sich auf alle offenen Fragen mit Blick auf eine Waffenruhe und die Zukunft des Gazastreifens beziehen und es den Palästinensern ermöglichen, im Rahmen einer «neuen Realität» einen unabhängigen Staat zu errichten.

    Der Aufenthaltsort von Sinwar ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass er sich in ein einem weit verzweigten Tunnelnetz unter dem Gazastreifen aufhält.

  • 8.21 Uhr

    Israels Luftwaffe greift 30 Ziele im Libanon an

    Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im nördlichen Nachbarland Libanon rund 30 Ziele angegriffen. Ziele seien Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gewesen sowie «Terror-Infrastruktur im Süden des Libanons, die israelische Zivilisten bedroht», teilte das Militär mit. Am Dienstag hatte die Armee erneut zahlreiche Hisbollah-Angriffe mit Geschossen und Drohnen auf den Norden Israels gemeldet.

  • Alt Bundesrat bedauert Zahlungsstopp an UNRWA

    Alt Bundesrat Joseph Deiss bedauert den Entscheid des Nationalrats zum Zahlungsstopp an das Uno-Palästinenserhilfswerk Unrwa. Die Schweiz solle eine Missionarin der Menschenrechte sein, sagte Deiss in einem Interview mit «Le Temps». Die allgemeine Situation, dass internationales Recht nicht beachtet würde, sei schädlich. Deiss war in den Jahren 2010 und 2011 Präsident der Uno-Generalversammlung. Seiner Meinung nach sollte sich die Schweiz als Depositarstaat und Vertragspartei der Genfer Konventionen «mutiger» sein. ("Le Temps")

  • Mittwoch, 11. August 2024, 1.20 Uhr

    Biden: Tötung von türkisch-amerikanischer Aktivistin offenbar Unfall

    US-Präsident Joe Biden stuft den Erschiessungstod einer türkisch-amerikanischen Aktivistin im Westjordanland in der vergangenen Woche als Unfall ein. Das sagte er zu Reportern im Weissen Haus, nachdem sein Aussenminister Antony Blinken Israel für den Vorfall, bei dem eine israelische Kugel Aysenur Ezgi Eygi tödlich traf, scharf kritisiert hatte. Das israelische Militär hat erklärt, die Frau sei «indirekt und unabsichtlich» erschossen worden. Biden sagte, die Kugel, die sie getroffen habe, sei vom Boden abgeprallt.

    Nach Bidens Austausch mit den Journalisten sagte seine Pressesprecherin Karine Jean-Pierre, der Präsident habe sich auf vorläufige Untersuchungsergebnisse bezogen, die israelische Behördenvertreter den USA vorgelegt hätten.

    Israel hat nach eigenen Angaben strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Die 26-jährige Aktivistin aus Seattle hatte sich an einer Demonstration gegen israelische Siedlungen im Westjordanland beteiligt. Ärzte, die Eygi behandelten, sagten, sie habe einen Kopfschuss erlitten.

  • 19 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 10. September 2024

  • 17.48 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: «Hamas als militärische Formation existiert nicht mehr»

    Nach mehr als elf Monaten Krieg besteht die radikalislamische Hamas nach Worten des israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant nicht mehr als «militärische Formation» im Gazastreifen. «Hamas als militärische Formation existiert nicht mehr», sagte Gallant am Dienstag vor Journalisten. «Die Hamas führt einen Guerrillakrieg und wir bekämpfen immer noch Hamas-Terroristen und verfolgen die Hamas-Führung.»

    Überdies forderte Gallant den Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens, das die Freilassung der Hamas-Geiseln ermöglichen würde. Die Geiseln nach Hause zu bringen sei «der richtige Weg», sagte Gallant weiter. «Eine Einigung ist auch eine strategische Chance, die uns die Möglichkeit gibt, die Sicherheitslage an allen Fronten zu verändern», fuhr er fort.

    Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager nach Vermissten. (10. September 2024) 
    Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager nach Vermissten. (10. September 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber
  • 17.23 Uhr

    Hamas-Kommandeur bei Drohnenangriff getötet

    Das israelische Militär hat nach Angaben eines Armeesprechers bei einem Drohnenangriff im Gebiet von Rafah im Süden des Gazastreifens einen Kommandeur der islamistischen Hamas getötet. Mahmud Hamdan, der Kommandeur des Tel al-Sultan Bataillons, habe eine bedeutende Rolle bei der Planung des Terrorangriffs am 7. Oktober 2023 gehabt, hiess es. Bei dem Angriff seien auch drei weitere Mitglieder der Kommandokette der Hamas-Einheit getötet worden.

  • 16.08 Uhr

    Blinken: Israelisches Militär muss sein Vorgehen ändern

    US-Aussenminister Antony Blinken hat das israelische Militär nach dem Tod einer US-Bürgerin im Westjordanland zu «fundamentalen Änderungen» seiner Vorgehensweise aufgerufen. Es sei «inakzeptabel», dass inzwischen zwei US-Staatsangehörige getötet worden seien, sagte Blinken bei einer Presskonferenz mit seinem britischen Kollegen David Lammy in London.

    Das israelische Militär hatte eingeräumt, für den Tod einer propalästinensischen Aktivistin im Westjordanland in der vergangenen Woche verantwortlich zu sein. Die Frau hatte sowohl die türkische als auch die US-Staatsbürgerschaft. Sie wurde nach israelischen Angaben bisherigen Erkenntnissen zufolge unabsichtlich erschossen. Die Schüsse der Soldaten hätten dem Hauptverantwortlichen des gewaltsamen Protestes gegolten, hiess es in einer Mitteilung des Militärs. Man bedauere den Tod der Aktivistin zutiefst und untersuche den Vorfall.

    Blinken sagte zu dem Vorfall: «Niemand sollte sein Leben riskieren, nur um frei seine Ansichten zum Ausdruck zu bringen.» Israels Sicherheitskräfte müssten einige fundamentale Änderungen an ihrer Vorgehensweise im Westjordanland vornehmen, einschliesslich ihrer Regeln zum Einsatz von Waffen, betonte der US-Politiker.

    «Wir sehen seit Langem Berichte über Sicherheitskräfte, die wegschauen, wenn extremistische Siedler Gewalt gegen Palästinenser anwenden. Wir haben Berichte über exzessive Gewalt durch israelische Sicherheitskräfte gegen Palästinenser gesehen und jetzt haben wir den zweiten US-Staatsbürger, der von israelischen Sicherheitskräften getötet wird. Das ist inakzeptabel», sagte Blinken.

  • 15.07 Uhr

    Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der Hisbollah im Libanon getötet. Mohammed Kassem al-Schaer sei in der Gegend um Karaoun in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes getötet worden.

    Israels Militär zufolge war er ein Kommandeur der Radwan-Truppe, einer Eliteeinheit der proiranischen Hisbollah. Die Hisbollah bestätigte den Tod Al-Schaers. Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder ums Leben kommen.

    Bei einem Drohnenangriff der israelischen Armee in der Gegend um Nabatieh im Südlibanon wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums ausserdem mindestens acht Menschen verletzt. Das israelische Militär teilte darüber hinaus mit, Gebiete um die Orte Aita asch-Schab und Souaneh angegriffen zu haben.

  • 4.30 Uhr

    Palästinenser: Viele Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager

    Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine in einer humanitären Zone im Gazastreifen untergebrachte Kommandozentrale der islamistischen Hamas angegriffen. Nach Angaben des Direktors für Versorgung bei der Zivilverteidigung in Gaza kamen mindestens 40 Menschen bei dem Luftangriff ums Leben, mehr als 60 seien verletzt worden. Demnach wurden Zelte getroffen, in denen Binnenflüchtlinge untergebracht sind. Laut dem israelischen Militär wurden vor dem Angriff mit Präzisionsmunition zahlreiche Massnahmen ergriffen, um das Risiko zu verringern, dass Zivilisten zu Schaden kommen.

    Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee in der Nacht nicht. Sie erklärte lediglich, dass Terroristen von der Zone in Chan Junis im Süden des umkämpften Küstengebiets aus gegen die israelischen Truppen und den Staat Israel vorgegangen seien. Die Hamas erklärte auf ihrem Telegram-Kanal, Israels Behauptung, ihre Kämpfer hätten sich in der humanitären Zone Al-Mawasi bei Chan Junis aufgehalten, sei «eine eklatante Lüge».

    Israels Militär hatte im Juli ein abgezäuntes Objekt in der humanitären Zone zwischen Chan Junis und Al-Mawasi bombardiert, das nach israelischer Darstellung als Basis für Hamas-Terroristen diente. Bei dem Angriff wurden demnach der Militärchef der Hamas, Mohammed Deif, und der Kommandeur der Chan-Junis-Brigade der Hamas, Rafa Salama, getötet. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen bei dem massiven Luftangriff damals 90 Menschen ums Leben und weitere 300 wurden verletzt.

    Deif gilt als einer der Drahtzieher des Terrorangriffs der Hamas und anderer extremistischer Gruppen vom 7. Oktober vergangenen Jahres. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln nach Gaza verschleppt. Das beispiellose Massaker wurde zum Auslöser des Kriegs. Seit Kriegsbeginn ist die Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza nach Angaben der örtlichen Behörden auf knapp 41'000 gestiegen. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich kaum überprüfen.

  • Dienstag, 10. September 2024, 4 Uhr

    Israel hält UN-Konvoi auf – Angeblich Verdächtige an Bord

    Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen UN-Fahrzeugkonvoi im Norden Gazas aufgehalten, um Verdächtige zu befragen. Hintergrund seien «Geheimdienstinformationen, denen zufolge sich eine Anzahl palästinensischer Verdächtiger darin aufhielt», teilte das Militär mit. Es handele sich um Fahrzeuge, in denen UN-Mitarbeiter transportiert würden.

    Der israelische TV-Sender Kan berichtete, zwei verdächtige Palästinenser hätten den Konvoi «infiltriert» und sich in einem der Fahrzeuge verschanzt. Israelische Soldaten hätten Warnschüsse abgegeben. UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte der Deutschen Presse-Agentur dazu: «Zu diesem Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass wir Kenntnis von einem laufenden Zwischenfall haben, in den UN-Personal und -Fahrzeuge verwickelt sind.»

    Das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen Israel und den Vereinten Nationen ist durch den Krieg noch stärker belastet worden. Israelische Vertreter haben Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks wiederholt in die Nähe von Terroristen gerückt. Im vergangenen Monat wurde nach Angaben der Vereinten Nationen ein für humanitäre Hilfe eingesetztes UN-Fahrzeug in einem Konvoi von israelischen Soldaten beschossen. Die israelische Armee kündigte eine Untersuchung dazu an.

    In Ägypten warten am Grenzübergang Rafah Lastwagen mit humanitärer Hilfe für den Gazastreifen. (9. September 2024.
    In Ägypten warten am Grenzübergang Rafah Lastwagen mit humanitärer Hilfe für den Gazastreifen. (9. September 2024.
    Bild: Keystone/AP Photo/Amr Nabil
  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 9. September 2024

  • 22.37 Uhr

    Angehörigen-Forum: Furchtbare Umstände für Gaza-Geiseln

    Die Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas werden nach Informationen ihrer Angehörigen unter grauenhaften Bedingungen festgehalten. Das Forum der Familienmitglieder der Entführten teilte mit, die Ergebnisse einer ersten Untersuchung des Schicksals von sechs zuletzt getöteten Geiseln durch die Armee seien äusserst beunruhigend.

    Die Untersuchung habe ergeben, dass «die ermordeten Geiseln (zuvor) in engen unterirdischen Tunneln mit wenig Luft festgehalten wurden», hiess es. Sie hätten unter extremer Mangelernährung sowie unter Gewichtsverlust gelitten und «klare Zeichen langanhaltender körperlicher Vernachlässigung» aufgewiesen. Die Untersuchungsergebnisse seien den Angehörigen vorgelegt worden. Die Armee äusserte sich dazu offiziell nicht.

  • 21.54 Uhr

    Anschlagspläne: Israel nimmt drei Palästinenser fest

    Israel hat drei Palästinenser festgenommen, die zeitnah einen Anschlag geplant haben sollen. Einer der drei Männer sei den Sicherheitskräften bei einem Einsatz auf einer Schnellstrasse im zentralen Abschnitt Israels ins Netz gegangen, hiess es in einer Mitteilung der Polizei und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet.

    Nach seiner Befragung seien zwei weitere mutmassliche Mitglieder der Terrorzelle nahe Hebron im Westjordanland festgenommen worden. Bei einer Durchsuchung wurden Waffen gefunden, mit denen der Anschlag verübt werden sollte, wie es in der Mitteilung weiter hiess.

  • 21.27 Uhr

    Polio-Impfungen im Gazastreifen auf Kurs

    Die Polio-Impfkampagne im Gazastreifen ist Angaben der Vereinten Nationen zufolge auf Kurs. Nach Abschluss der zweiten von drei Phasen seien mehr als 446’000 Kinder im Gazastreifen im Kampf gegen das hochansteckende Virus erreicht worden, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Dies entspreche fast 70 Prozent der Gesamtzahl an 640’000 zu impfenden Kindern.

    Ab Dienstag solle nun die dritte Phase beginnen, bei der die Kinder im Norden des Gazastreifens die Schluckimpfung bekommen sollen. Sorgen machten dabei allerdings einige Evakuierungsbefehle der israelischen Armee in dem Gebiet, hiess es. Nach dem Einsatz im Norden des Küstenstreifens ist eine weitere Impfrunde vier Wochen nach Beginn der Kampagne geplant. Die für die Impfungen notwendigen Kampfpausen wurden den Angaben zufolge weitgehend eingehalten.

  • 20.07 Uhr

    Erdogan: Tötung von Aktivistin im Westjordanland kommt vor Gericht

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat rechtliche Schritte wegen der Tötung einer türkisch-amerikanischen Aktivistin angekündigt. «Wir werden unseren Kampf gegen den Staat Israel weiterführen, indem wir uns auf höchster Ebene an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag wenden», sagte Erdogan nach einem Kabinettstreffen am Montag. Die Aussagen wurden im Fernsehen übertragen. Augenzeugenangaben zufolge war die Aktivistin im Westjordanland von israelischen Sicherheitskräften erschossen worden.

  • 19.59 Uhr

    Guterres: Noch nie so viel Tod und Zerstörung im Gazastreifen erlebt

    UN-Generalsekretär António Guterres hat die Lage im Gazastreifen als so schlimm wie noch nie während seiner mehr als sieben Jahre im Amt beschrieben. Die Vereinten Nationen hätten angeboten, eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu überwachen, sagte Guterres der Nachrichtenagentur AP am Montag in einem Interview. Doch sei es unrealistisch zu denken, dass die UN eine Rolle in der Zukunft des Gazastreifens spielen könnten, weil Israel eine solche Rolle wahrscheinlich nicht akzeptieren werde. Die Vereinten Nationen stünden aber zur Verfügung, «jede Waffenruhe zu unterstützen».

    «Ich habe noch nie so ein Ausmass von Tod und Zerstörung gesehen, wie wir es im Gazastreifen in den vergangenen Monaten gesehen haben», sagte Guterres. Eine Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästinensern sei nicht nur gangbar, sie sei «die einzige Lösung».

  • 17.23 Uhr

    Nationalrat will Zahlungen an Uno-Palästinenserhilfswerk stoppen

    Der Nationalrat will die Zahlungen der Schweiz an das Uno-Palästinenserhilfswerk UNRWA sofort stoppen. Er hat am Montag eine entsprechende Motion des Ausserrhoder SVP-Nationalrats David Zuberbühler mit 99 zu 88 Stimmen bei sieben Enthaltungen angenommen.

  • 14.32 Uhr

    14 Menschen getötet und 43 Menschen verletzt bei Luftangriff in Syrien

    ARCHIV – Nach einem israelischen Luftangriff steigt Rauch auf. Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa
    ARCHIV – Nach einem israelischen Luftangriff steigt Rauch auf. Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa
    sda

    In Syrien sind bei einem mutmasslich von Israels Luftwaffe geflogenen Angriff auf Stellungen proiranischer Milizen nach syrischen Angaben mindestens 14 Menschen getötet worden. Die syrische Staatsagentur Sana berichtete in der Nacht unter Berufung auf den Direktor des nationalen Krankenhauses in Masjaf, 43 weitere Menschen seien verletzt worden, einige lebensgefährlich. Kampfflugzeuge hätten Waffendepots proiranischer Milizen nahe der Stadt Hama angegriffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es habe mehrere Explosionen gegeben.

    Israel kommentiert solche Angriffe in der Regel nicht, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Die israelische Armee greift in Syrien aber immer wieder Stellungen von Milizen an, die vom Iran unterstützt werden. Dabei werden auch regelmässig Soldaten der Regierungstruppen sowie Milizionäre getötet.

    Das in der Nacht angegriffene Gebiet liege westlich von Hama und gelte als Stützpunkt für iranische Streitkräfte und proiranische Milizen, berichtete die «Times of Israel». Es sei in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Israel zugeschriebenen Angriffen gewesen. Dort befinde sich auch ein Forschungszentrum, das nach israelischen Angaben von iranischen Streitkräften zur Herstellung von Präzisionsraketen genutzt werde.

    Seit Beginn des Nahost-Konflikts zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hamas vor elf Monaten hat Israel seine Angriffe in Syrien verstärkt. Der jüdische Staat will verhindern, dass der Iran seinen militärischen Einfluss in dem Land mithilfe von Milizen ausbaut. Die Islamische Republik ist zusammen mit Russland der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung von Präsident Baschar al-Assad.

  • 4.30 Uhr

    EU-Chefdiplomat reist in den Nahen Osten

    EU-Chefdiplomat Josep Borrell will sich während eines Besuchs im Nahen Osten für eine Waffenruhe einsetzen. Er wolle dafür heute in Kairo den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi treffen und auch den Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen besuchen, teilte der Auswärtige Dienst in Brüssel mit. Die Bemühungen der Vermittler stünden bei den Gesprächen «weit oben auf der Agenda». Am Dienstag will Borrell Ägyptens Aussenminister Badr Abdel-Atti treffen und an einer Sitzung der Arabischen Liga teilnehmen.

    Auch im Libanon will Borrell am Mittwoch und Donnerstag politische Gespräche führen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet beider Länder.

    Ein Besuch Borrells in Israel ist der Mitteilung zufolge nicht geplant. Der Spanier hat Israels Krieg in Gaza mehrfach deutlich kritisiert. Zwar betonte er, dass dieser mit dem «schrecklichen Terrorangriff der Hamas» vom 7. Oktober vergangenen Jahres begann, bei dem in Israel rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln verschleppt wurden. Allerdings könne «ein Grauen kein weiteres Grauen rechtfertigen», sagte Borrell im Mai dem Magazin «Foreign Policy».

    Israel reagierte auf den terroristischen Überfall mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive in Gaza. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seither mehr als 40'800 Palästinenser in dem abgeriegelten Küstengebiet getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich unabhängig kaum überprüfen.

    Der UN-Menschenrechtsrat kommt am heutigen Montag in Genf zu seiner dritten und letzten Sitzung des Jahres zusammen. Auf dem Programm stehen unter anderem der Hamas-Terror gegen Israel sowie die katastrophalen Zustände nach den Militäreinsätzen Israels im Gazastreifen.

  • Montag, 9. September 2024, 1.04 Uhr

    Drei Israelis bei Schusswaffenangriff getötet

    Bei einem Schusswaffenangriff an der Grenze zwischen dem Westjordanland und Jordanien sind am Sonntag nach israelischen Angaben drei Israelis erschossen worden.

    Das israelische Militär teilte mit, ein Schütze habe sich dem Grenzübergang Allenby-Brücke von jordanischer Seite in einem Lastwagen genähert und das Feuer auf israelische Sicherheitskräfte eröffnet, die ihn bei einem Schusswechsel getötet hätten. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom erklärte, bei den Opfern handele es sich um drei Männer in ihren 50ern. Das Militär teilte mit, sie alle seien israelische Zivilisten.

    Angehörige identifizierten den Schützen als einen jordanischen Ex-Soldaten im Ruhestand aus der Stadt Athro in der verarmten Region Maan. Die staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete, der Täter sei ein Lastwagenfahrer gewesen, der Güter ins Westjordanland transportiert habe. Das jordanische Innenministerium erklärte basierend auf ersten Erkenntnissen, es handele sich um die Tat eines Einzelnen. Die Ermittlungen dauerten jedoch an.

    Jordanien schloss im Jahr 1994 Frieden mit Israel, steht der Palästinenserpolitik des Landes aber zutiefst kritisch gegenüber. Jordanien hat eine grosse palästinensische Bevölkerung. In dem Land kam es in den vergangenen Monaten zu Massenprotesten gegen den Gaza-Krieg. Auch nach der Attacke vom Sonntag marschierten Hunderte Jordanier durch die Strassen der Hauptstadt Amman, feierten die Tat und verbrannten israelische Flaggen.

    «Wir segnen diese heldenhafte Operation dieses edlen jordanischen Helden», sagte Murad Adaileh, der Vorsitzende des lokalen Zweigs der Muslimbrüder-Partei. In Richtung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sagte er: «Es gibt keinen Platz für Dich in Palästina.»

  • Samstag, 7. September, 7.38 Uhr

    Verdächtiger von München benutzte Schweizer Armeewaffe

    Der Schütze von München hatte seine Waffe nur einen Tag vor seinem mutmasslichen Attentat gekauft. Der Verkäufer war ein Waffensammler, wie Österreichs Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, berichtete. Bei dem Gewehr handelte es sich um einen Karabiner älterer Bauart, offenbar ein altes Schweizer Armeegwehr.

    Der Karabiner wechselte laut Ruf für 350 Euro den Besitzer, dazu kamen noch ein Bajonett um 50 Euro und etwa 50 Schuss Munition. Karabiner gelten in Österreich als Waffen der Kategorie C. Sie sind deshalb frei verkäuflich und müssen erst bis zu sechs Wochen nach dem Kauf bei den Behörden registriert werden. In die Kategorie C fallen Langwaffen, die nach jedem Schuss händisch nachgeladen werden müssen.

  • 16.16 Uhr

    US-Bürgerin im Westjordanland erschossen

    Im von Israel besetzen Westjordanland ist eine 26 Jahre alte Amerikanerin erschossen worden. Die Frau habe am Freitag einen Kopfschuss erlitten und sei kurz nach dem Eintreffen im Krankenhaus gestorben, sagten zwei Ärzte der Nachrichtenagentur AP.

    Zeugen und palästinensische Medien berichteten, die Frau sei von israelischen Soldaten getroffen worden, als sie in Beita an einer Demonstration gegen einen Siedlungsausbau im Norden des Westjordanlandes teilnahm.

    Proteste gegen israelische Siedlungen in dem Gebiet finden regelmässig statt und sind wiederholt in Gewalt ausgeartet. Vor einem Monat schossen israelische Streitkräfte einem US-Bürger ins Bein, als er nach eigenen Angaben versuchte, vor Tränengas und scharfen Schüssen zu fliehen.

  • 12.01 Uhr

    Verdächtiger in München wohl mit Bezug zu islamistischer Gruppe

    Der mutmassliche Täter von München könnte aus islamistischen Motiven gehandelt haben. Sicherheitskreise gehen nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA davon aus, dass der Verdächtige des vereitelten Anschlags auf das israelische Generalkonsulat in München einen Bezug zur islamistischen Gruppe HTS hatte. HTS steht für «Haiat Tahrir al-Scham», eine militant-islamistische Miliz.

    Der bayerische Verfassungsschutz schreibt, dass HTS 2017 aus dem Zusammenschluss eines früheren Al-Kaida-Ablegers und einiger kleinerer militanter syrischer Gruppen hervorgegangen sei. Anders als Al-Kaida, die weiter Anschläge im Westen plane, konzentriere sich HTS auf Syrien und wolle den dortigen Machthaber Baschar al-Assad stürzen.

    Gegen den 18-jährigen Österreicher, der als mutmasslicher Täter des Angriffs in München gilt, war im vergangenen Jahr wegen des Verdachts ermittelt worden, er könne sich religiös radikalisiert haben. Die Ermittlungen wegen einer möglichen Terrormitgliedschaft wurden aber eingestellt.

    Der versuchte Anschlag auf das israelische Generalkonsulat in München wurde durch Polizeikräfte verhindert.
    Der versuchte Anschlag auf das israelische Generalkonsulat in München wurde durch Polizeikräfte verhindert.
    Simon Sachseder/dpa
  • 5.54 Uhr

    Schweizer UNRWA-Chef darf nicht mehr nach Israel oder Gaza

    Der Chef des palästinenischen Hilfswerks UNRWA darf offenbar nicht mehr nach Israel oder in den Gazastreifen einreisen. Dass dem Schweizer Philippe Lazzarini, Generalkommissar des Uno-Palästinenserhilfswerks, die Einreise mittlerweile verweigert wird, zeigten die Recherchen von Tamedia. Wie UNRWA-Sprecherin Juliette Touma bestätigte, sei ihm insgesamt bereits drei Mal der Zutritt in den Gazastreifen verwehrt worden. Lazzarini selber sagte zu Tamedia: «Dies ist Teil der Strategie, nicht nur das UNRWA zum Schweigen zu bringen.» Das Aussenministerium Israels teilte auf Tamedia-Anfrage mit: «(...) Die grosse Mehrheit der Uno-Mitarbeiter erhält eine Einreisegenehmigung» und fügte hinzu, dass die Vereinten Nationen ihrer Pflicht, unparteiisch und neutral zu handeln, «seit dem Hamas-Massaker» nicht nachkämen.

  • 3.31 Uhr

    Ermittlungen nach versuchtem Terroranschlag gehen weiter

    Nach dem vereitelten mutmasslichen Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München ermitteln die Behörden weiter zu den Hintergründen. Dabei dürften auch Videos von Autofahrern, Passanten und Anwohnern eine Rolle spielen. Die Münchner Polizei hatte dazu aufgerufen, den Ermittlern Aufnahmen von dem Vorfall über ein Upload-Portal zur Verfügung zu stellen.

    Inzwischen wurde bekannt, dass gegen den 18-jährigen Österreicher aus dem Salzburger Land, der am Donnerstagmorgen in einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde, wegen des Verdachts ermittelt worden war, er könne sich religiös radikalisiert haben. Für den Mann mit bosnischen Wurzeln war ausserdem ein Waffenverbot verhängt worden, das frühestens 2028 ausgelaufen wäre, wie es von der Salzburger Polizei hiess.

    Der damals noch 17-Jährige war den Behörden nach einer Drohung gegen Mitschüler und einer Körperverletzung aufgefallen. In diesem Zusammenhang sei ihm die Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen worden, hiess es. Laut Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA wurde Propaganda der Terrororganisation Islamischer Staat auf seinem Mobiltelefon gefunden. Doch die Staatsanwaltschaft Salzburg habe die Ermittlungen im April 2023 eingestellt, hiess es von der Polizei. Seither sei der 18-Jährige nicht mehr polizeilich in Erscheinung getreten.

    Auf deutscher Seite hat die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) die weiteren Ermittlungen übernommen. Sie gehen von einem geplanten Terroranschlag auf das Konsulat aus. «Die Hintergründe der Tat müssen noch aufgeklärt werden», sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Allerdings: «Wenn jemand hier unmittelbar in Sichtweite zum israelischen Generalkonsulat parkt, dann mit dem Gewehr um dieses Generalkonsulat herum geht, da mit dem Schiessen beginnt», sei das «sicherlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall».

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach mit Blick auf den zeitgleichen Jahrestag des Olympia-Attentats in München von einem schlimmen Verdacht. «Ein Zusammenhang ist möglicherweise gegeben. Es muss noch geklärt werden», sagte er in der Nähe des Tatorts.

    Am Abend sagte er im ZDF-«Heute Journal», man müsse die Ermittlungsergebnisse abwarten, um beurteilen zu können, was hinter der Tat stecke. Die bayerischen Einsatzkräfte hätten sehr gut gearbeitet. «Die Polizei hat sehr beherzt, sehr besonnen, aber auch sehr konsequent durchgegriffen und den Täter ausgeschaltet und es ist nichts passiert.»

    Bei dem Terroranschlag bei den Olympischen Spielen in München hatten am 5. September 1972 palästinensische Terroristen im Olympischen Dorf zwei Männer erschossen und neun Geiseln genommen. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch mit dem Tod der neun israelischen Geiseln, eines Polizisten und von fünf der Attentäter.

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb am Donnerstagabend auf der Plattform X: «Die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte in München hat heute womöglich Grausames verhindert. ... Ich sage es ganz deutlich: Antisemitismus und Islamismus haben bei uns keinen Platz.»

  • Freitag, 6. September 2024, 2.48 Uhr

    UN: Humanitäre Lage im Gazastreifen weiter mehr als katastrophal

    Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach Angaben der Vereinten Nationen nach wie vor «mehr als katastrophal». Mehr als eine Million Palästinenser hätten im August keine Lebensmittelrationen auf humanitärem Weg erhalten, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Die Zahl der täglich gekochten Mahlzeiten sei im Vergleich zum Juli um 35 Prozent auf 450'000 zurückgegangen.

    Dujarric führte den drastischen Rückgang der gekochten Mahlzeiten zum Teil auf die mehrfachen Evakuierungsbefehle der israelischen Streitkräfte zurück. Dadurch seien mindestens 70 von 130 Küchen dazu gezwungen worden, ihren Betrieb entweder einzustellen oder zu verlagern. Die humanitären Partner der Vereinten Nationen verfügten ausserdem den zweiten Monat in Folge nicht über ausreichende Nahrungsmittelvorräte, um den Bedarf im zentralen und südlichen Gazastreifen zu decken, sagte er. Sie würden im September nur ein Nahrungsmittelpaket an Familien im zentralen und südlichen Gazastreifen verteilen können.

    Dujarric führte die andauernden Feindseligkeiten, die Unsicherheit, die beschädigten Strassen, den Zusammenbruch von Recht und Ordnung und die Zugangsbeschränkungen als Gründe für den kritischen Mangel an Hilfsgütern an. Er wolle zudem darauf hinweisen, dass es internationalen Medienvertretern auch elf Monate nach dem Beginn des Kriegs noch immer verboten sei, in den Gazastreifen einzureisen, um über die Auswirkungen des Kriegs auf die humanitäre Lage zu berichten.

    Im Westjordanland wende Israel im Rahmen einer grossangelegten Antiterrorkampagne in den Städten Dschenin, Tubas und Tulkarm «tödliche kriegsähnliche Taktiken, einschliesslich Luftangriffe» an, monierte Dujarric. Dies habe zu weiteren Todesopfern und Verletzten geführt, und weitere Strassen und Infrastrukturen seien zerstört oder beschädigt worden. «Medizinische Einrichtungen werden seit über einer Woche praktisch belagert, dadurch ist die Bewegungsfreiheit von Krankenwagen und medizinischem Personal stark eingeschränkt», so Dujarric.

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 5. September 2024

  • 19.07 Uhr

    Ermittler durchsuchen Wohnort des Schützen von München in Österreich

    Nach dem mutmasslichen Anschlagsversuch eines Österreichers in München wurde sein Wohnort im Salzburger Land durchsucht. Zahlreiche Beamte rückten nach Neumarkt am Wallersee aus, um Beweise und Spuren zu sichern. Das teilte ein Salzburger Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur mit.

    Einsatzkräfte am späten Donnerstagnachmittag am Wohnsitz des zuletzt in der Flachgauer Gemeinde Neumarkt am Wallersee gemeldeten Österreichers.
    Einsatzkräfte am späten Donnerstagnachmittag am Wohnsitz des zuletzt in der Flachgauer Gemeinde Neumarkt am Wallersee gemeldeten Österreichers.
    Bild: Keystone/PA/FMT-PICTURES - MW

    Der bewaffnete Schütze starb in München im Zuge eines Schusswechsels mit der Polizei in der Nähe des israelischen Konsulats in München.

    Der 18-Jährige hatte in Neumarkt zusammen mit seinen Eltern gewohnt. Zur Sicherheit seien das Wohnhaus und die benachbarten Gebäude evakuiert worden, sagte der Polizeisprecher. Im Nachhinein habe aber sich herausgestellt, dass keine Gefahr bestanden habe.

    Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass im Vorjahr gegen den Schützen ermittelt worden war. Er sei verdächtigt worden, sich religiös radikalisiert zu haben, und sich für Waffen und Sprengstoff interessiert zu haben. Laut Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA wurde Propaganda der Terrororganisation Islamischer Staat auf seinem Mobiltelefon gefunden. Doch die Ermittlungen wurden voriges Jahr eingestellt.

  • 17.45 Uhr

    ICC-Chefankläger verteidigt Haftbefehl für Netanjahu

    Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) hat die beantragten Haftbefehle für Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant verteidigt. Ihm sei von mehreren führenden Politikern und anderen von dem Schritt abgeraten worden, sagte Karim Khan in einem BBC-Interview. Es sei aber wichtig zu zeigen, dass für alle Länder die gleichen Massstäbe gälten, wenn es um mutmassliche Kriegsverbrechen gehe. Anders als seine Kritiker habe er Beweise für die Vorwürfe gesehen.

    Khan hatte im Mai Anträge für Haftbefehle sowohl gegen die beiden israelischen Politiker als auch gegen den Anführer der Hamas beantragt. Sie müssen noch vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bestätigt werden. Sowohl Israel als auch die Hamas wiesen die Vorwürfe zurück. Unter anderem US-Präsident Joe Biden kritisierte die Entscheidung.

    Netanjahu und Galant werden von Khan unter anderem beschuldigt, für das Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung sowie für willkürliche Tötungen und zielgerichtete Angriffe auf Zivilisten verantwortlich zu sein.

    Von den drei Hamas-Anführer, gegen die Khan ermittelte, wurden inzwischen zwei – Mohammed Deif und Ismail Hanija - von Israel getötet. Nur Jihia al-Sinwar lebt noch. Dem Hamas-Chef wirft der Ankläger unter anderem «Ausrottung» sowie Mord, Geiselnahme, Vergewaltigungen und Folter als Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.

    Zufrieden zeigte sich der Brite Khan darüber, dass London nun keine Stellungnahme mehr beim Gericht gegen die Haftbefehle abgeben will, anders als die Vorgängerregierung angekündigt hatte.

    139 Staaten weltweit haben das Römische Statut – die vertragliche Grundlage des IStGH – unterzeichnet, 124 davon haben es ratifiziert, auch Deutschland. Israel gehört neben den USA, Russland und China zu den Staaten, die das Gericht nicht anerkennen. Aber die palästinensischen Gebiete sind Vertragsstaat. Daher darf der IStGH-Ankläger auch ermitteln.

  • 14.31 Uhr

    Schütze von München war 18-Jähriger aus Österreich

    Bei dem von der Polizei getöteten Schützen von München handelt es sich um einen 18 Jahre alten Mann aus Österreich, der auch dort seinen Wohnsitz hatte. Das gab die Polizei auf einer Pressekonferenz bekannt.

    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) schloss einen Anschlagsplan auf das in der Nähe des Tatorts befindliche israelische Generalkonsulat nicht aus. Zur genauen Motivlage machten die Behörden jedoch noch keine konkreten Angaben. Das österreichische Innenministerium kündigte für den Nachmittag ein Statement an.

    Es müsse davon ausgegangen werden, dass es möglicherweise einen solchen Anschlagsplan gegeben habe, sagte Herrmann. Die Hintergründe müssten jedoch noch aufgeklärt werden.

    Polizisten hatten gegen 9.00 Uhr in dem Areal in der Nähe des Konsulats und des NS-Dokumentationszentrums den mit einer sogenannten Repetierwaffe älteren Baujahres bewaffneten Mann entdeckt. Er schoss laut Herrmann gezielt auf die Polizisten, die das Feuer erwiderten. Dabei sei der Mann getroffen worden und noch am Einsatzort gestorben.

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schloss auch einen Zusammenhang mit dem Gedenktag zum Olympia-Attentat von 1972 vorerst nicht aus. «Ein Zusammenhang ist möglicherweise gegeben. Es muss noch geklärt werden», sagte der CSU-Politiker bei der Pressekonferenz in der Nähe des Tatorts. «München hat heute kurz den Atem angehalten.»

    Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) sagte, die Ermittlungen würden von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München geführt.

    In der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München hat die Polizei einen Mann mit einem Gewehr erschossen. Dieser war ein 18-jähriger Österreicher.
    In der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München hat die Polizei einen Mann mit einem Gewehr erschossen. Dieser war ein 18-jähriger Österreicher.
    Bild: Keystone
  • 11.23 Uhr

    Der Angreifer beim israelischen Generalkonsulat ist tot

    Der von der Polizei in München in der Nähe des israelischen Konsulats niedergeschossene Mann ist tot. Das gab Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Burghausen bekannt.

    Die Identität des bewaffneten Mannes, der in einen Schusswechsel mit der Polizei verwickelt war, müsse noch geklärt werden.

    Die Münchener Polizei hat das Gebiet um das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum nach der Schussabgabe abgeriegelt. 
    Die Münchener Polizei hat das Gebiet um das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum nach der Schussabgabe abgeriegelt. 
    Bild: Keystone
  • 10.25 Uhr

    Tote bei Israels Einsatz im Westjordanland

    Der israelische Armeeeinsatz gegen islamistische Extremisten im Westjordanland dauert an. Bei einer Militäraktion in Tubas im Norden des Gebiets kamen fünf Palästinenser ums Leben, als ihr Auto von einer israelischen Rakete getroffen worden sei, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.

    Die Rakete sei von einer Drohne abgefeuert worden. Bei dem Angriff wurden demnach auch zwei Personen verletzt, eine davon schwer.

    Israels Armee sprach von einem Anti-Terror-Einsatz in der Gegend von Tubas, bei dem Fluggeräte drei gezielte Angriffe auf Bewaffnete ausgeführt hätten. Diese seien eine Bedrohung für die israelischen Soldaten gewesen.

    Bei einem der Getöteten handelt es sich palästinensischen Angaben zufolge um den Sohn des früheren Palästinenserführers Sakaria Subeidi. Dieser war zusammen mit weiteren Häftlingen vor drei Jahren durch einen Tunnel aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis entkommen, später aber gefasst worden.

    Die israelische Armee geht eigenen Angaben nach auch erneut in dem Flüchtlingsviertel Faraa gegen Militante vor. Auch dort habe ein Fluggerät eine Gruppe Militanter angegriffen, die auf Soldaten gefeuert habe, teilte Israels Militär mit.

    Laut Gesundheitsministerium in Ramallah wurde bei dem Einsatz ein Mensch erschossen. Palästinensischen Berichten zufolge soll es sich bei dem Getöteten um einen 16-Jährigen handeln. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu.

  • 9.53 Uhr

    Vor dem israelischen Generalkonsulat in München sind Schüsse gefallen

    Vor dem Generalkonsulat Israels in München sind Schüsse gefallen, meldet die «Süddeutsche Zeitung». Direkt daneben befindet sich das NS-Dokumentationszentrum.

    Die Polizei München meldet einen grösseren Einsatz und die Entsendung eines Helikopters. Sie bittet die Bevölkerung, das Gebiet zu meiden, damit die Beamten ihre Arbeit tun können. Wenig später gibt sie auf X bekannt, dass Polizeikräfte Schüsse abgegeben hätten.

    Das Magazin «Focus» erinnert daran, dass der 5. September der Jahrestag des Attentats auf die israelische Delegation an den Olympischen Spielen in München 1972 ist.

  • 3.54 Uhr

    Amnesty erhebt schwere Vorwürfe gegen israelische Armee

    Amnesty International wirft dem israelischen Militär vor, nach Erlangung der Kontrolle im östlichen Gazastreifen systematisch landwirtschaftliche Flächen und Tausender Häuser in diesem Gebiet zerstört zu haben. Dieses Vorgehen, eine «Pufferzone» entlang der östlichen Abgrenzung des besetzten Gazastreifens erheblich auszuweiten, müsse als Kriegsverbrechen untersucht werden, fordert die Menschenrechtsorganisation. Eigene Recherchen zeigten, dass es sich dabei möglicherweise um die Kriegsverbrechen der mutwilligen Zerstörung und Kollektivbestrafung handele.

    Mit Bulldozern und Sprengsätzen habe das israelische Militär rechtswidrig landwirtschaftliche Flächen und zivile Gebäude zerstört sowie ganze Stadtviertel mit Häusern, Schulen und Moscheen dem Erdboden gleichgemacht, hiess es in der Mitteilung weiter. Die Häuser seien nicht im Zuge von Kampfhandlungen zerstört worden, sondern nachdem das Militär die Kontrolle über das Gebiet erlangt habe.

    Durch die Analyse von Satellitenbildern und Videos, die von israelischen Streitkräften zwischen Oktober 2023 und Mai 2024 in sozialen Medien gepostet worden seien, habe Amnesty entlang der östlichen Abgrenzung des Gazastreifens einen neu zerstörten Landstrich identifiziert, der zwischen einem und 1,8 Kilometer breit sei, so die Menschenrechtsorganisation.

    Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, sagte: «Die systematische Verwüstung, die das israelische Militär im Gazastreifen anrichtet, ist ein Akt der mutwilligen Zerstörung und nicht durch militärische Notwendigkeiten zu rechtfertigen. (...) Mutwillige Zerstörung und Kollektivbestrafung sind Kriegsverbrechen und müssen als solche untersucht werden.»

    Das israelische Militär rechtfertigt den Abriss von Gebäuden im Gazastreifen unter anderem damit, dadurch Tunnel und andere terroristische Infrastruktur zu zerstören.

  • Donnerstag, 5. September 2024, 3.34 Uhr

    Geisel-Familien: Netanjahu soll auf Solidaritätsanstecker verzichten

    Eine Gruppe, die Familien der von Extremisten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vertritt, hat den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu aufgefordert, auf das Tragen eines gelben Ansteckers zu verzichten, der zum Symbol für die Solidarität mit den Verschleppten geworden ist.

    «Hören Sie auf, einen falschen Eindruck von Unterstützung und dem Bemühen, die Geiseln zurückzuholen, zu erwecken, während Sie in Wirklichkeit alles tun, um das Abkommen zu torpedieren», teilte die Gruppe mit, die sich als Forum der Familien von Geiseln und Vermissten des von der Hamas angeführten Terrorangriffs auf Israel vom 7. Oktober bezeichnet.

    Danny Danon, israelischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, mit dem gelben Anstecker am Revers und einem Bild der im Gazastreifen getöteten Geisel Hersh Goldberg-Polin. (4. September 2024)
    Danny Danon, israelischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, mit dem gelben Anstecker am Revers und einem Bild der im Gazastreifen getöteten Geisel Hersh Goldberg-Polin. (4. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA-EFE/Sarah Yenesel

    Nach der Bergung der Leichen von sechs jungen Geiseln aus dem Gazastreifen hatten jüngst Proteste Israel erfasst. Das Militär hat erklärt, die Geiseln seien hingerichtet worden, als sich die israelischen Streitkräfte dem Tunnel genähert hätten, in dem sie festgehalten worden seien. Die Nachricht von ihrem Tod erhöhte den Druck auf Netanjahu, unverzüglich einer Vereinbarung zuzustimmen, in deren Rahmen einige der noch in dem Palästinensergebiet verbliebenen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge und eine Feuerpause freikommen sollen.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 4. September 2024

  • 1.37 Uhr

    Philadelphi-Korridor: Gantz und Eisenkot kontern Netanjahu

    Zwei frühere Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts haben die Behauptung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zurückgewiesen, dass Israel die Grenze des Gazastreifens mit Ägypten kontrollieren müsse.

    Der frühere Verteidigungsminister und Generalstabschef Benny Gantz sagte, Israel solle sich darauf konzentrieren, die noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln sicher nach Hause zu holen. Die islamistische Hamas hat einen israelischen Abzug aus dem Gebiet als Voraussetzung für ein mögliches Abkommen eingefordert. Gantz sagte bei einer Pressekonferenz am Dienstag, Israel sei dazu in der Lage, den sogenannten Philadelphi-Korridor zurückzugeben, wenn dies nötig sei. «Philadelphi ist eine operative Herausforderung, keine existenzielle Bedrohung», sagte er. «Wir müssen die Geiseln zurückholen, selbst zu einem hohen Preis.»

    An der Seite von Gantz befand sich der frühere Militärchef Gadi Eisenkot, ein politischer Verbündeter von Gantz. Beide Männer waren im Juni aus dem Kriegskabinett zurückgetreten. Sie warfen Netanjahu vor, den Krieg falsch zu führen und sein eigenes politisches Überleben über die Interessen des Landes zu stellen. Netanjahus Büro wies die Kritik zurück. «Diejenigen, die nicht zum Sieg und zur Rückkehr unserer Geiseln beitragen, sollten sich besser nicht einmischen», hiess es.

  • Mittwoch, 4. September 2024, 0.14 Uhr

    US-Regierung geht juristisch gegen Hamas-Chef Sinwar vor

    Die US-Regierung geht im Zusammenhang mit dem Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel juristisch gegen Hamas-Chef Jihia al-Sinwar und andere hochrangige Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation vor. Das US-Justizministerium veröffentlichte am Dienstag (Ortszeit) bereits Anfang des Jahres eingereichte Unterlagen zur Strafverfolgung, die bisher unter Verschluss gehalten worden waren. Sinwar und den anderen Beschuldigten werden unter anderem Terrorismus, Verschwörung zum Mord und Umgehung von Sanktionen vorgeworfen.

    Jihia al-Sinwar, Hamas-Chef in Gaza, in seinem Büro in Gaza-Stadt am 13. April 2022.
    Jihia al-Sinwar, Hamas-Chef in Gaza, in seinem Büro in Gaza-Stadt am 13. April 2022.
    Bild: Keystone/AP Photo/Adel Hana

    «Die von der Hamas am 7. Oktober in Israel begangenen Gräueltaten sind nicht hinnehmbar, und das Justizministerium wird nicht ruhen, bis die Hamas für ihre Kampagne des Terrors, des Todes und der Zerstörung zur Rechenschaft gezogen wird», wurde Matthew Olsen zitiert, der im Justizministerium für die nationale Sicherheit zuständig ist. Das Hamas-Massaker, bei dem auch mehr als 40 amerikanische Staatsbürger ermordet worden seien, sei nur der jüngste Akt der Grausamkeit, den die Hamas verübt habe, hiess es weiter in der Mitteilung.

    Nach der Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija Ende Juli in Teheran hat die islamistische Terrorgruppe Sinwar zum neuen Anführer der Organisation ernannt. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt – es wird vermutet, dass er sich in dem weit verzweigten Tunnelsystem der Organisation unter dem Gazastreifen versteckt hält. Der Hamas-Führer gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs vom 7. Oktober.