Ukraine-Überblick Sechs Tote bei Absturz ukrainischer Militärhelikopter +++ Ukrainische Piloten lernen in Dänemark die F-16 fliegen

Agenturen/red

30.8.2023

Tote bei Angriffen auf Kiew

Tote bei Angriffen auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zu Mittwoch von heftigen Explosionen erschüttert worden. Bei russischen Luftangriffen seien mindestens zwei Menschen getötet worden, schrieb Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram.

30.08.2023

Russland meldet Drohnenangriffe in mehreren Regionen, am Flughafen von Pskow im Westen des Landes brach ein Grossbrand aus. Auch Kiew ist unter heftigen Beschuss geraten. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Russland und Nordkorea verhandeln inmitten des Ukraine-Kriegs nach Angaben der US-Regierung über Rüstungsgeschäfte.
  • Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell schlug bei einem EU-Verteidigungsministertreffen vor, bis Ende des Jahres 40'000 statt 30'000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in der EU auszubilden.
  • Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind mindestens fünf Zivilisten getötet und mehr als 15 weitere verletzt worden.
  • Bei einem Drohnenangriff auf den Flugplatz der russischen Stadt Pskow ist ein Tanklager in Brand geraten und vier Miliärtransporter wurden beschädigt. Alle Flüge vom Mittwoch wurden gestrichen. 
  • Russland wurde in der Nacht zum Ziel des grössten Drohnenangriffs seit Kriegsbeginn: Drohnen seien über den Regionen Moskau, Orjol, Brjansk, Rjasan und Kaluga abgeschossen worden, meldete das Verteidigungsministerium.
  • Auch Kiew ist unter heftigen Beschuss durch russische Marschflugkörper geraten. Mindestens zwei Menschen wurden getötet.
  • Die Entwicklungen von Dienstag findest du hier.
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  • 21.55 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 30. August 2023

  • 21.37 Uhr

    Absturz ukrainischer Militärhelikopter – sechs Tote

    Beim Absturz zweier ukrainischer Militärhelikopter sind nach Armeeangaben alle sechs Männer an Bord getötet worden. Die Helikopter vom Typ Mi-8 seien aus ungeklärte Ursache nahe Kramatorsk in der Ostukraine verunglückt, sagte ein Sprecher der ukrainischen Heeresflieger am Mittwoch im Fernsehen. Die Leichen seien in den Wracks der völlig zerstörten Maschinen gefunden worden. Wegen der Absturzursache werde ermittelt. Nach Angaben aus militärnahen Kreisen waren die Helikopter am Dienstag auf einem Einsatzflug gewesen. Es war aber nicht von einem Abschuss die Rede.

  • 21.21 Uhr

    Ukrainische Piloten lernen in Dänemark die F-16 fliegen

    Mehrere ukrainische Militärpiloten können nach Angaben des Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj in Dänemark mit der Ausbildung auf dem Kampfjet F-16 beginnen. Das teilte Saluschnyj am Mittwoch nach einem Telefonat mit dem Befehlshaber der dänischen Streitkräfte mit. Nach dänischen Angaben hätten die Piloten die Vorbereitung erfolgreich absolviert und könnten mit der eigentlichen Flugausbildung anfangen.

    Experte: F-16-Zusagen wichtig für ukrainische Motivation

    Experte: F-16-Zusagen wichtig für ukrainische Motivation

    London, 21.08.2023: Dänemark und die Niederlande haben die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine zugesagt. Das ist laut Politologe Maximilian Terhalle besonders wichtig für die Motivation der Ukrainer. Es ginge um Erfolge auf dem Schlachtfeld und eine Gegenoffensive, die auch als solche allgemein wahrgenommen werde. Die Jets seien aber kein «Gamechanger». Die Russen würden ihre Überlegenheit nicht freiwillig aufgeben. Ausserdem würden die F-16 erst in einigen Monaten geliefert, um die ukrainischen Bodentruppen zu entlasten. Terhalle wünscht sich auch mehr Tempo der Bundesregierung bei der Entscheidung über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Auch nach 18 Monaten Krieg habe sich die Bundesrepublik keine strategische Initiativkraft angeeignet.

    21.08.2023

    Zugleich wollten Kopenhagen und Kiew die Logistik vorbereiten, um die F-16 künftig in der Ukraine warten und reparieren zu können, schrieb Saluschnyj auf Telegram. Dänemark wird der Ukraine 19 seiner F-16-Jets übergeben. Weitere dieser in den USA gebauten Kampfflugzeuge sollen aus den Niederlanden und Norwegen kommen. Allerdings werden die F-16 wohl erst im kommenden Jahr die ukrainischen Streitkräfte in ihrem Kampf gegen die russische Invasion verstärken.

  • 20.44 Uhr

    Deutschland schickt weitere zehn Leopard-Panzer in die Ukraine

    Deutschland hat der Ukraine weitere zehn Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A5 zur Verfügung gestellt. Ausserdem wurden weitere 13,1 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen geliefert. Das geht aus der Liste der Bundesregierung zu militärischen Hilfen für die Ukraine hervor, die wie jede Woche aktualisiert wurde. Zur aktuellen Lieferung zählt ein Luftraumüberwachungsradar vom Typ TRML-4D, das mit dem Flugabwehrsystem Iris-T zum Einsatz kommt. Deutschland schickte auch ein Feldhospital, 4 Schwerlastsattelzüge und 16 Aufklärungsdrohnen vom Typ Vector.

    Nach anfänglichem Zögern ist die Bundesrepublik mittlerweile einer der grössten militärischen Unterstützer der Ukraine, die seit 18 Monaten eine russische Invasion abwehrt. Noch nicht entschieden hat die Bundesregierung über den dringenden Wunsch Kiews nach Taurus-Marschflugkörpern.

  • 19.23 Uhr

    Orban: Werden von USA schlimmer behandelt als die Russen

    Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat das Drängen der US-Regierung auf Rechtsstaatlichkeit in seinem Land angeprangert. «Wir werden schlimmer behandelt als die Russen — Was soll das?», ereiferte sich Orban in einem Interview des früheren Fox-Moderators Tucker Carlson. Zugleich machte er sich für eine Wiederwahl von Ex-Präsident Donald Trump stark und kritisierte dessen Anklagen durch US-Justiz als «kommunistische Methoden». Nur Trump könne den Krieg in der Ukraine beenden.

    Dem seit 2010 ununterbrochen regierenden Orban werden zunehmend autokratische Tendenzen vorgeworfen. Die EU, das US-Aussenministerium und zahlreiche internationale Beobachter kritisieren, Orban schränke Minderheitenrechte ein, habe die Kontrolle über Justiz und Medien an sich gerissen und manipuliere das Wahlsystem.

    «Die Justiz gegen die politischen Gegner einzusetzen — ich glaube, das ist in Ungarn unvorstellbar»: Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn.
    «Die Justiz gegen die politischen Gegner einzusetzen — ich glaube, das ist in Ungarn unvorstellbar»: Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn.
    Georg Hochmuth/APA/dpa

    Orban kritisierte dagegen die Anklagen gegen Trump in den USA wegen versuchter Wahlbeeinflussung und falschen Umgangs mit Geheimdokumenten. «Die Justiz gegen die politischen Gegner einzusetzen — ich glaube, das ist in Ungarn unvorstellbar», sagte er. «Das wurde von den Kommunisten gemacht.»

    Orban rief die US-Bürger auf, den 2020 abgewählten Trump wieder zum Präsidenten zu machen. «Ruft Trump zurück», sagte er. «Trump ist der Mann, der die westliche Welt retten kann.» Trump zu wählen, sei auch die einzige Möglichkeit, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Die Vorstellung, dass die Ukraine Russland besiegen könne, nannte Orban eine Lüge. «Die Russen sind viel stärker, viel zahlreicher als die Ukrainer», sagte er.

    Orban gilt als engster Verbündeter Russlands in der EU. Er hat gedroht, EU-Sanktionen zu blockieren und zu einem sofortigen Waffenstillstand und Friedensgesprächen aufgerufen, ohne zu sagen, welche Folgen das für die territoriale Integrität der Ukraine hätte.

  • 19.12 Uhr

    USA: Russland und Nordkorea verhandeln über Rüstungsgeschäfte

    Russland und Nordkorea verhandeln inmitten des Ukraine-Kriegs nach Angaben der US-Regierung über Rüstungsgeschäfte. Das gehe aus Informationen der Geheimdienste hervor, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sei demnach kürzlich nach Nordkorea gereist, um Pjöngjang davon zu überzeugen, Artilleriemunition an Russland zu verkaufen. Seit diesem Besuch hätten der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un einen Schriftwechsel geführt, in dem sie sich verpflichtet hätten, ihre bilaterale Zusammenarbeit auszubauen, erklärte er weiter.

    Kim Jong Un und Sergej Schoigu bei einer Militärparade Pjöngjang.
    Kim Jong Un und Sergej Schoigu bei einer Militärparade Pjöngjang.
    Uncredited/KCNA/KNS/dpa

    Mit den anvisierten Rüstungsgeschäften würde Russland von Nordkorea «bedeutende Mengen und mehrere Typen von Munition» bekommen, «die das russische Militär in der Ukraine einsetzen will», sagte Kirby.

    Schoigu war nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums Ende Juli nach Nordkorea gereist und hatte dort an einer nächtlichen Militärparade teilgenommen. Offizieller Anlass der Reise war der 70. Jahrestag des Endes des Koreakriegs. Bei dem Besuch hatten sich Schoigu und Machthaber Kim auch über «Angelegenheiten von gegenseitigem Interesse im Bereich der nationalen Verteidigung und Sicherheit sowie über das regionale und internationale Sicherheitsumfeld» verständigt, wie staatliche Medien berichteten.

    Die US-Regierung veröffentlicht mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine immer wieder gezielt Geheimdienstinformationen. Die US-Regierung fordere Nordkorea auf, die Verhandlungen mit Russland einzustellen, sagte Kirby.

  • 18.37 Uhr

    Satellitenbilder zeigen Schiffsbarriere an Teilen der Krim-Brücke

    Russland sichert einen Teil seiner Brücke zur besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim Satellitenbildern zufolge mit einer Barriere aus Schiffen. Die online veröffentlichten Fotos zeigen eine Kette aus sieben grösseren Seefahrzeugen, die vor dem Brückenteil zwischen der Insel Tusla und dem russischen Festland verankert sind. Nach Einschätzungen von Beobachtern soll dies als Schutz vor möglichen ukrainischen Angriffen mit See-Drohnen dienen. Der US-Auslandssender RFE/RL zeigte die Fotos der Satellitenfirma Planet.com, die angeblich vom Vortag stammen.

    Auf der Plattform X (früher Twitter) kursierten auch Fotos, auf denen der Bau der Barriere zwischen dem 19. und 26. August zu sehen sein soll. Schon vergangene Woche teilte der Militärgeheimdienst der Ukraine (HUR) mit, die Russen versenkten auf der Südseite der Brücke mindestens sechs Schuten, offene Lastkähne ohne eigenen Antrieb. Zwischen den Schiffen sollten demnach Absperrzäune errichtet werden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Barriere blockiert nicht das Hauptfahrwasser unter der Brücke hindurch vom Schwarzen Meer in das Asowsche Meer.

  • 17.36 Uhr

    Russland will Ölexporte drosseln

    Russland will seine Ölexporte im September um weitere 300'000 Barrel (je 159 Liter) am Tag drosseln. Das kündigte der für die Energiebranche zuständige Vizeregierungschef Alexander Nowak am Mittwoch in Moskau an. Schon im August seien die täglichen Exporte um 500'000 Barrel am Tag gesenkt worden, sagte er der Agentur Interfax zufolge.

    Moskau spreche mit anderen ölproduzierenden Ländern darüber, die Menge auch im Oktober zu verknappen, so Nowak. Trotz westlicher Sanktionen wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte Russland im März täglich 8,1 Millionen Barrel Öl ausgeführt. Es war nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris der höchste Stand seit April 2020. Allerdings sanken die Erlöse für Moskau, weil westliche Staaten kaum noch russisches Öl kaufen.

    Hauptabnehmer waren China und Indien. Die Siebenergruppe führender Industriestaaten (G7) versucht zudem, weltweit einen Preisdeckel für Öl aus Russland durchzusetzen.

    Zugleich kündigte Nowak an, dass die Regierung mit Kontrollen über sogenannte graue Exporte mehr Stabilität auf dem heimischen Öl- und Treibstoffmarkt erreichen wolle. Gemeint ist die Ausfuhr von Öl und Ölprodukten, die auf dem russischen Inlandsmarkt gekauft werden und in denen staatliche Subventionen stecken.

    Weil diese Mengen im Inland fehlen, waren Ende Juli die Preise an den Ölbörsen wie auch an den Tankstellen stark gestiegen. Einige Regionen klagten, es werde nicht genug Benzin geliefert. «Wir vergrössern die verpflichtenden Liefermengen an die Börsen», sagte Nowak. Im Prinzip gebe es genug Öl. Trotzdem sei es nötig, den Markt zu stabilisieren bis zum Ende der landwirtschaftlichen Saison.

  • 17.00 Uhr

    EU-Länder kaufen mehr Flüssigerdgas aus Russland

    Europäische Länder haben in den ersten sieben Monaten dieses Jahres einem Bericht zufolge mehr Flüssigerdgas aus Russland gekauft als vor Moskaus Angriff auf die Ukraine. Von Januar bis Juli kauften die EU-Länder rund 22 Millionen Kubikmeter sogenanntes LNG, wie aus einer nun veröffentlichten Untersuchung der Umweltorganisation Global Witness auf Basis von Daten des Rohstoffanalyseunternehmens Kepler hervorgeht.

    Das sei ein Anstieg von 40 Prozent verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2021 — vor dem Kriegsbeginn, hiess es weiter. 2022 wurden den Angaben zufolge gut 21 Millionen Kubikmeter LNG aus Russland nach Europa importiert.

    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 haben die EU-Länder die Einfuhr von Kohle und — mit Ausnahmen — von Rohöl aus Russland verboten und sich verpflichtet, die Einfuhr anderer fossiler Brennstoffe zu reduzieren.

    Schätzungsweise rund 5,3 Milliarden Euro (rund 5,1 Milliarden Franken) hätten die EU-Länder in den ersten sieben Monaten des Jahres für das flüssige Erdgas ausgegeben und damit 52 Prozent der russischen Exporte gekauft, hiess es in dem Bericht. 2022 gingen den Angaben nach 49 Prozent der russischen LNG-Ausfuhren nach Europa, 2021 waren es 39 Prozent.

  • 16.51 Uhr

    Erste Kandidaten für umstrittene Russland-Kommission in Polen benannt

    Die polnische Regierungspartei PiS hat Kandidaten für die umstrittene Kommission zur Untersuchung des russischen Einflusses im Land nominiert. Es wurde erwartet, dass die neun Kandidaten noch im Lauf des Tages vom Unterhaus bestätigt werden, in dem die PiS über eine knappe Mehrheit verfügt. Kritiker bewerteten die Kommission als Versuch, Oppositionsführer Donald Tusk von der Parlamentswahl Mitte Oktober auszuschliessen.

    Laut dem von der PiS vorgeschlagenen und im Juli verabschiedeten Gesetz soll die Kommission prüfen, ob Politiker zwischen 2007 und 2022 unter russischem Einfluss Entscheidungen trafen, die die Sicherheit Polens gefährden könnten. Das Gremium soll Politiker von öffentlichen Ämtern ausschliessen können, ohne dass diese vor Gericht dagegen Einspruch einlegen können. Die EU-Kommission kritisierte, das Gesetz verstosse gegen demokratische Prinzipien. Auch von den USA kam Kritik.

    Die PiS hat Tusk vorgeworfen, als Ministerpräsident zwischen 2007 und 2014 zu enge Kontakte zu Russland und Präsident Wladimir Putin gepflegt und Gasgeschäfte zu Gunsten Moskaus abgeschlossen zu haben. Tusk war von 2014 bis 2019 Präsident des Europäischen Rates in Brüssel. Er und der PiS-Parteivorsitzende Jaroslaw Kaczynski sind langjährige politische Rivalen.

  • 16.38 Uhr

    EU-Streitkräfte sollen weitere 10'000 ukrainische Soldaten ausbilden

    Die Ukraine kann auf eine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission (EUMAM) für ihre Streitkräfte hoffen. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell schlug bei einem EU-Verteidigungsministertreffen vor, bis Ende des Jahres 40'000 statt 30'000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in der EU auszubilden. Das Ziel von 30'000 werde bereits Ende Oktober erreicht werden.

    Borrell sprach sich zudem dafür aus, die insbesondere von den Niederlanden und Dänemark geplante Ausbildung von ukrainischen Kampfpiloten an Kampfjets vom Typ F-16 in die EU-Mission zu integrieren. Man werde entsprechende Möglichkeiten prüfen, sagte er bei dem informellen Treffen im spanischen Toledo.

    Die Ausbildungsmission der EU war im vergangenen November von den Aussenministern der Mitgliedstaaten beschlossen worden. Damals hatte es geheissen, es sollten erst einmal bis zu 15'000 ukrainische Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Später wurde das Ziel dann auf 30'000 hochgeschraubt.

    Die EU will mit dem Einsatz dazu beitragen, dass sich die ukrainischen Truppen künftig noch besser als bislang gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können.

  • 16.27 Uhr

    Mindestens fünf Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine

    Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind mindestens fünf Zivilisten getötet und mehr als 15 weitere verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Behörden setzte das russische Militär dabei Marschflugkörper, Drohnen und Artillerie ein. Betroffen waren mehrere Regionen im ganzen Land. Alleine in der Hauptstadt Kiew und der umliegenden Region wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mindestens zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt.

    Opfer gab es auch in den ukrainisch kontrollierten Gebieten der umkämpften Region Donezk im Osten des Landes. Der Staatsanwaltschaft zufolge starben im Dorf Bahatyr rund 60 Kilometer westlich der von Moskau besetzten Industriestadt Donezk zwei Nachtwächter eines Agrarbetriebs nach einem Raketeneinschlag. In der nahen Ortschaft Kurachowe wurden sieben weitere Personen verletzt, nachdem ihre Wohnhäuser unter russischen Beschuss geraten waren.

    Feuerwehrleute löschen in Kiew ein Feuer nach einem Raketenangriff. Die ukrainische Hauptstadt geriet in der Nacht unter heftigen Beschuss durch russische Marschflugkörper.
    Feuerwehrleute löschen in Kiew ein Feuer nach einem Raketenangriff. Die ukrainische Hauptstadt geriet in der Nacht unter heftigen Beschuss durch russische Marschflugkörper.
    Efrem Lukatsky/AP/dpa

    Im Dorf Swarkowe im Nordosten des Landes starb nach Behördenangaben in der Nacht zum Mittwoch eine 82-jährige Frau als ihr Haus von russischer Artillerie getroffen wurde. Swarkowe liegt weniger als zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

    Im Süden des Landes wurde das Gebiet Saporischschja laut der örtlichen Militärverwaltung zum Ziel von mehr als 100 Angriffen durch russische Artillerie, Luftwaffe und durch Drohnen innerhalb der letzten 24 Stunden. Dabei seien drei Menschen verletzt und mehr als 20 Gebäude beschädigt worden.

  • 15.54 Uhr

    Angehörige gefangener und vermisster Soldaten demonstrierten in Kiew

    In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Hunderte Menschen die Rückholung von gefangenen und vermissten Soldaten gefordert.

    «Holt die Helden nach Hause», skandierten nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vor allem Frauen und Kinder auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz. Sie zeigten dabei Bilder von mutmasslich in Gefangenschaft geratenen Soldaten und Transparente mit den Bezeichnungen von Einheiten.

    Adressiert an Präsident Wolodymyr Selenskyj hiess es auch: «Herr Präsident! Wehrdienstleistende sind keine Sklaven!» Gefordert wurde auch ein verstärkter Austausch von Leichen und die Gewährung von Fronturlaub.

  • 15.49 Uhr

    Kampfjets zerstören laut Moskau sechs ukrainische Schnellboote im Schwarzen Meer

    Russische Kampfjets haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau mehrere ukrainische Schnellboote samt Besatzung im Schwarzen Meer zerstört. Das Ministerium meldete am Nachmittag den Abschuss eines sechsten Bootes innert eines Tages im Raum der Schlangeninsel durch einen Kampfjet vom Typ Suchoi Su-24. Am Morgen hatten die russischen Militärs von der Zerstörung eines ukrainischen Bootes durch ein Su-30-Flugzeug berichtet.

    Kurz davor hiess es, dass ein Marineflugzeug der Schwarzmeerflotte vier ukrainische Militär-Schnellboote auf See zerstört habe. An Bord sollen sich bis zu 50 Angehörige ukrainischer Spezialeinheiten befunden haben, teilte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht mit. Die russischen Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 15.36 Uhr

    Schweiz verschärft Sanktionen gegen Belarus erneut

    Russland soll Importverbote nicht über Minsk umgehen können. Zu diesem Zweck hat die Schweiz weitere von der EU Anfang August verschärfte Sanktionen gegen Belarus übernommen. Die Neuerungen trate nun in Kraft.

    «Mit dem heutigen Entscheid führt der Bundesrat die enge Partnerschaft der Schweiz und der EU im Sanktionsbereich fort», hiess es in einer Mitteilung des Wirtschaftsdepartements. Dieses nahm bereits Mitte August mehr als vierzig zusätzliche Personen und Organisationen in die Sanktionsliste auf.

    Am 3. August hatte die EU eine Verschärfung ihrer Sanktionen gegen Belarus wegen dessen Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine angekündigt. Sie zielen darauf ab, dass die für Russland geltenden Sanktionen nicht mithilfe von Belarus umgangen werden können.

    Unter anderem wird der Export von Feuerwaffen und Munition sowie von Luft- und Raumfahrttechnik untersagt, die etwa zum Bau von Drohnen genutzt werden könnte. Die neuen Sanktionen umfassen noch andere sogenannte Dual-Use-Güter, die sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich gebraucht werden. Dazu gehören elektronische und optische Bauteile.

    Seit der international angezweifelten Wiederwahl von Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko 2020 beschloss die EU bereits mehrere Sanktionsrunden gegen Belarus. Das Land ist zwar nicht direkt am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt. Es hatte Russland im vergangenen Jahr aber erlaubt, belarussisches Staatsgebiet als Ausgangspunkt für seinen Einmarsch in die Ukraine zu nutzen.

  • 14.03 Uhr

    Kreml nennt Vorsatz als möglichen Grund für Absturz von Prigoschin

    Der Kreml zählt ein «vorsätzliches Fehlverhalten» zu den möglichen Ursachen des Flugzeugabsturzes, bei dem der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ums Leben kam. Kreml-Sprecher Dimitri Peskow sagte in einer täglichen Telefonkonferenz mit Journalisten, derzeit würden mehrere Versionen des Vorfalls der vergangenen Woche in Betracht gezogen, «darunter auch — sagen wir es mal so — vorsätzliches Fehlverhalten».

    Peskow forderte die Medien auf, den Abschluss der Arbeit des russischen Ermittlungsteams abzuwarten. Eine internationale Untersuchung könne es nicht geben, sagte er. Der russische Ermittlungsausschuss teilte bereits in der vergangenen Woche mit, er habe ein Strafverfahren wegen Verletzung der Flugsicherheit eingeleitet. Dieses Vorgehen ist in Russland Standard bei Flugzeugabstürzen, wenn keine Hinweise auf ein vorsätzliches Vorgehen vorliegen.

    Ein Privatflugzeug mit Prigoschin und weiteren hohen Kommandeuren seiner Privatarmee Wagner war am 23. August auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt, wobei alle Insassen getötet wurden. Auf den Tag genau zwei Monate zuvor hatte Prigoschin einen kurzen Aufstand gegen die russische Militärführung angezettelt. Der Kreml hat eine Beteiligung an dem Absturz bestritten. Prigoschin wurde in St. Petersburg beigesetzt.

  • 13.18 Uhr

    Kritik an schleppender EU-Munitionslieferung an die Ukraine

    Aus dem Baltikum kommt Kritik an einer schleppenden Munitionslieferung der Europäischen Union an die Ukraine. Bisher hätten die EU-Länder aus ihren Beständen nur 226'000 Geschosse verbindlich zugesagt und teils an die Ukraine geliefert, kritisierte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur am Rande von EU-Beratungen im spanischen Toledo. Das sei aber nur ein Viertel der versprochenen Zahl von einer Million.

    Auf Druck Estlands und der Ukraine hatten die EU-Staaten im Frühjahr eine Million Geschosse binnen eines Jahres zugesagt und dafür ein Hilfspaket von insgesamt zwei Milliarden Euro (rund 1,92 Milliarden Franken) beschlossen. Nun seien sechs Monate vergangen, es müsse aber «noch sehr viel mehr getan werden», betonte Pevkur.

    Die Europäische Kommission und die Bundesregierung setzen auf eine beschleunigte Munitions-Produktion durch die Industrie. Der zweite Teil des Ukraine-Hilfsplans sieht eine gemeinsame Rüstungsbeschaffung der EU-Länder vor, denn die eigenen Munitionsbestände sind weitgehend leer.

    «Unser Ziel ist, auf jährlicher Basis mehr als eine Million Geschosse Munition produzieren zu können», bekräftigte der für Verteidigung zuständige EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton in Toledo. Er sei weiter zuversichtlich, dass dies erreicht werden könne.

  • 13.05 Uhr

    Türkischer Aussenminister reist zu zweitägigem Arbeitstreffen nach Russland

    Der türkische Aussenminister Hakan Fidan kommt am Donnerstag für einen zweitägigen Arbeitsbesuch nach Russland. Fidan werde von seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow empfangen, sagte die russische Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa vor Journalisten. Beim Besuch Fidans in Moskau werde es um «die Lage in der Region, insbesondere in der Ukraine, in Syrien, Libyen und dem Südkaukasus» gehen. In der vergangenen Woche war Fidan bereits zu Gesprächen in die Ukraine gereist und hatte dort unter anderem Staatschef Wolodymyr Selenskyj getroffen.

    Die Türkei hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren als Vermittlerin im Ukraine-Konflikt angeboten. Unter Vermittlung Ankaras und der UNO war im vergangenen Jahr das Abkommen über den Export ukrainischen Getreides zustande gekommen. Russland kündigte das Abkommen aber Mitte Juli auf.

    Demnächst ist ein Treffen zwischen den Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan, in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi geplant. Gegenstand der Gespräche soll unter anderem eine mögliche Wiederaufnahme des Getreideabkommens sein.

    Der Moskauer Aussenamtssprecherin Sacharowa zufolge sollen sich die Gespräche zwischen Lawrow und Fidan ab Donnerstag zudem um die «Umsetzung strategischer Projekte im Energiesektor» drehen. Auf Putins Initiative streben beide Länder unter anderem die Einrichtung eines neuen «Gas-Hubs» in der Türkei an, durch den russisches Erdgas in Richtung EU geliefert werden könnte — unter Umgehung bestehender Pipelines etwa durch die Ukraine.

  • 12.52 Uhr

    Russisches Aussenministerium kündigt Vergeltung für Drohnenangriffe an

    Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat das russische Aussenministerium Vergeltung für die Drohnenangriffe angekündigt. Moskau macht die Ukraine für die Einschläge in der Nacht verantwortlich.

    Die Sprecherin des Aussenministeriums, Maria Sacharowa, sagte demnach in Moskau, die Angriffe würden nicht ungestraft bleiben. Ausserdem machte sie den Westen für die Attacken auf den russischen Flughafen Pskow mitverantwortlich, da die Ukraine einen Angriff über eine solche Distanz nicht ohne Informationen westlicher Staaten gelingen könne.

    Kündigt Vergeltung für Drohnenangriffe an: Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Aussenministeriums.
    Kündigt Vergeltung für Drohnenangriffe an: Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Aussenministeriums.
    ---/Russian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa (Archivbild)
  • 10.55 Uhr

    Schweiz beteiligt sich an Kriegsschaden-Register

    Die Schweiz tritt dem geplanten Register für Kriegsschäden in der Ukraine bei. Der Bundesrat hat beschlossen, bei der vom Europarat im Mai lancierten Datenbank für Beweise und Informationen über Schäden des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mitzumachen.

    Der Beitritt unterstreiche die Unterstützung der Schweiz für die vom Krieg betroffenen Menschen und den politischen Wiederaufbauprozess der Ukraine, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit. 37 Mitglieder des Europarats sind bislang dem Schadensregister beigetreten, dazu kommen Kanada, die USA, Japan und die EU.

    Das Schadensregister soll Informationen sowie Beweise sammeln zu Schäden, Verlusten und Verletzungen, die Personen, Einrichtungen oder der ukrainische Staat seit der Invasion am 24. Februar 2022 durch russische Angriffe erlitten haben. Das Register soll als Grundlage für spätere Gerichtsprozesse und mögliche Reparationszahlungen Russlands an die Ukraine dienen.

    Das Register ist vorerst für drei Jahre angedacht. Es soll im niederländischen Den Haag angesiedelt sein.

    Bundespräsident Alain Berset hatte am Europarat-Gipfel Mitte Mai in der isländischen Hauptstadt Reykjavik eine Deklaration für das Schadensregister unterzeichnet. Die Datenbank sei der erste Schritt für eine Diskussion über Rechenschaft in dem Krieg, sagte Berset damals. Die Schweiz habe sich immer solidarisch mit der Ukraine gezeigt, denn es sei erschreckend, was dort passiere.

    Bundesrpräsident Alain Berset sagt, die Schweiz habe sich immer solidarisch mit der Ukraine gezeigt.
    Bundesrpräsident Alain Berset sagt, die Schweiz habe sich immer solidarisch mit der Ukraine gezeigt.
    Bild: Keystone

    Die Schätzungen über die Kriegsschäden und über die nötige Summe für den Wiederaufbau in der Ukraine gehen weit auseinander, von 350 bis über 1000 Milliarden US-Dollar. Der Europarat – die führende Menschenrechtsorganisation Europas – nahm mit dem Schadensregister ein Anliegen UNO vom November auf.

    Der Kreml übte scharfe Kritik an dem Vorhaben. Die Befürworter würden versuchen, den «Raub russischer Währungsreserven zu vollenden», sagte ein Kreml-Sprecher im vergangenen Jahr.

  • 9.49 Uhr

    Weitere russische Regionen melden Schäden durch Drohnen-Angriffe

    Neben dem Grossangriff auf die westrussische Stadt Pskow sind in der Nacht und am frühen Mittwochmorgen weitere Regionen des Landes von Drohnen angegriffen worden.

    In der westrussischen Stadt Brjansk nahe der ukrainischen Grenze sei durch Trümmer das Gebäude einer Ermittlungsbehörde beschädigt worden, meldete diese auf ihrem Telegram-Kanal. Während die Stadtverwaltung von zerbrochenen Fensterscheiben berichtete, teilte die betroffene Behörde selbst mit, das Dach des Gebäudes sei beschädigt worden. Nach Angaben von Gouverneur Alexander Bogomas wurden sechs Drohnen abgeschossen.

    Im benachbarten Gebiet Orlow hat sich die Zahl der gemeldeten Abschüsse von eins auf zwei erhöht.

    Der Gouverneur des Gebiets Kaluga, Wladislaw Schapscha, schrieb derweil von zwei Drohnen, die das Gebiet angegriffen hätten. Eine sei abgeschossen worden und habe die Verglasung eines Wohnhauses beschädigt. Eine weitere Drohne sei auf ein leeres Tanklager gestürzt und dort explodiert. Der Brand sei gelöscht worden. Grössere Schäden habe es nicht gegeben.

    Auch im Gebiet Rjasan südöstlich von Moskau sind nach offiziellen Angaben in der Nacht zwei Drohnen abgeschossen worden.

    Medien berichteten zudem unter Berufung auf Augenzeugen über Explosionen im Bereich eines Industriebetriebs in der für ihre Rüstungsindustrie bekannten Region Tula südlich von Moskau. Eine offizielle Bestätigung für einen Drohnenangriff dort gibt es allerdings bislang nicht.

    Zuvor waren schon Drohnenabschüsse im Gebiet Moskau sowie vor der von Russland 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim bekannt und die Attacke auf das Gebiet Pskow, bei dem vier Armeetransportflugzeuge beschädigt wurden.

  • 8.37 Uhr

    London sieht Anzeichen für schlechte Kampfmoral der russischen Truppen

    Zahlreiche Urteile gegen Deserteure zeigen nach britischer Einschätzung eine schlechte Moral der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine. «Die Verweigerung zu kämpfen, spiegelt wahrscheinlich den Mangel an Ausbildung und Motivation sowie die hohen Stresssituationen wider, mit denen die russischen Streitkräfte entlang der gesamten Front in der Ukraine konfrontiert sind», teilte das britische Verteidigungsministerium in seiner täglichen Lagebeurteilung vom Mittwoch mit.

    Die Behörde verwies auf einen Bericht des unabhängigen russischen Internetportals «Mediazona» vom 18. Juli, dem zufolge jede Woche rund 100 Soldaten wegen Fahnenflucht verurteilt würden. «Die hohe Zahl von Verurteilungen zeigt den schlechten Zustand der Moral in der russischen Armee und die Zurückhaltung einiger Teile, zu kämpfen.»

    Auf die Gesamtstärke der Truppe habe dies aber kaum Auswirkungen. Russland gleiche seine Verluste aus, indem hohe Zahlen von schlecht ausgebildeten Soldaten an die Front geschickt würden, hiesst es aus London. «Seit der russischen Teilmobilmachung im September 2022 hat Russland seine Herangehensweise an die Kriegsführung angepasst, indem es schiere Masse für Offensiv- wie Defensivoperationen einsetzt.»

  • 8.07 Uhr

    Flughafen Pskow bleibt am Mittwoch geschlossen

    Nach den Drohnenangriffen in der Nacht haben die russischen Behörden acht für den Mittwoch geplante Starts und Landungen auf dem Flughafen Pskow abgesagt. Betroffen seien zwei Chartergesellschaften, teilte die Luftfahrtaufsicht Rosawijazija auf dem Nachrichtendienst Telegram mit. Hintergrund der Schliessung sei die Stärkung der Sicherheitsmassnahmen. Massnahmen zur schnellen Wiedereröffnung des Flugverkehrs würden getroffen, hiess es.

    In der Nacht haben Dutzende Drohnen den Flughafen, auf dem auch russische Militäreinheiten stationiert sind, attackiert. Offiziellen Angaben zufolge wurden dabei vier Militärtransporter vom Typ Il-76 beschädigt. Zudem ist ein Tanklager in Flammen aufgegangen. Das Feuer sei noch in der Nacht lokalisiert worden, die Gefahr einer weiteren Ausbreitung bestehe nicht, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit.

  • 7.50 Uhr

    Prigoschin in St. Petersburg beigesetzt

    Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist nach Angaben seines Pressedienstes am Dienstag beigesetzt worden. Die Zeremonie habe im privaten Rahmen auf einem Friedhof am Stadtrand seiner Heimatstadt St. Petersburg stattgefunden – und ohne Kreml-Chef Wladimir Putin.

    Söldner-Chef Prigoschin in St. Petersburg beigesetzt

    Söldner-Chef Prigoschin in St. Petersburg beigesetzt

    Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist nach Angaben seines Pressedienstes am Dienstag beigesetzt worden. Die Zeremonie habe im privaten Rahmen auf einem Friedhof am Stadtrand seiner Heimatstadt St. Petersburg stattgefunden, heisst es.

    30.08.2023

  • 6.46 Uhr

    Drohnenangriff setzt Flughafen von Pskow in Brand

    Allmählich zeigt sich: In Russland könnte sich in der Nacht der grösste Drohnenangriff seit Kriegsbeginn ereignet haben. Auf dem Flughafen der Stadt Pskow gab es offenbar schwere Schäden.

    Das russische Verteidigungsministerium hat einen nächtlichen Angriff auf einen Flughafen in Pskow im Westen des Landes gemeldet. Der Beschuss habe einen Grossbrand ausgelöst, bei dem vier Transportflugzeuge des Typs Il-78 beschädigt worden seien, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Rettungskräfte.

    In den sozialen Netzwerken veröffentliche Videosequenzen und Bilder zeigten Rauchschwaden über der Stadt und einen grossen Feuerschein.

    Der Gouverneur der Region, Michail Wedernikow, ordnete am Mittwoch an, alle Flüge zum und vom Flughafen zu streichen. Die Schäden sollten bei Tageslicht begutachtet werden. Wedernikow zufolge hat es keine Verletzten gegeben. Das Feuer sei eingedämmt worden. Unbestätigten Medienberichten zufolge könnten zwischen zehn und 20 Drohnen den Flughafen angegriffen haben.

    Russland beschuldigte die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein, und meldete zudem nächtliche Angriffe auf fünf weitere russische Regionen. Die Ukraine hat sich nicht zu den Attacken bekannt.

    Beobachtern zufolge könnte es sich um den grössten Drohnenangriff auf Russlands Boden seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor rund 18 Monaten gehandelt haben. Drohnen seien über den Regionen Moskau, Orjol, Brjansk, Rjasan und Kaluga abgeschossen worden, meldete das Verteidigungsministerium.

    Aus diesen Regionen gab es keine Meldungen über Schäden oder Opfer. Nach Angaben des russischen Militärs wurden drei Drohnen über Brjansk und je zwei über Orjol und Rjasan abgeschossen. Über der Region Moskau wurde eine Drohne abgefangen.

    Ebenfalls am frühen Mittwoch meldeten von Russland eingesetzte Beamte auf der annektierten Halbinsel Krim, dass dort ein Drohnenangriff auf den Hafen der Stadt Sewastopol abgewehrt worden sei. Es war zunächst unklar, wie viele der Drohnen zerstört worden sind und ob der Angriff Schäden verursacht hat.

    Pskow liegt im Westen von Russland, nahe der Grenze zu Estland.
    Pskow liegt im Westen von Russland, nahe der Grenze zu Estland.
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  • 5.43 Uhr

    Kiew unter heftigem Beschuss – zwei Tote

    Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht unter heftigen Beschuss durch russische Marschflugkörper gekommen. Berichten zufolge kam es über der Stadt zu heftigen Explosionen von Raketen der Flugabwehr gegen die anfliegenden Geschosse. In mindestens zwei Stadtbezirken fielen Raketentrümmer auf Gebäude, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Mittwochmorgen bei Telegram mitteilte. Mehrere Feuer brachen demnach aus, darunter in einem Verwaltungsgebäude und in einem Gewerbebetrieb. Mindestens zwei Menschen wurden getötet und zwei weitere verletzt.

    Unter den Verletzten sei eine Frau gewesen, die mit Glassplitterwunden in ein Spital gebracht wurde, teilte der Chef der Militärverwaltung der Dreimillionenstadt, Serhij Popko, ebenfalls bei Telegram mit.

    Der Welle von Marschflugkörpern aus dem Bereich des Kaspischen Meeres war ein Angriff mit Drohnen aus dem Norden vorausgegangen. Im ganzen Land war Luftalarm ausgelöst worden. Berichte über anfliegende Raketen gab es auch für das südukrainische Gebiet Odessa.

    Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Die ukrainische Flugabwehr wurde mit westlicher Hilfe modernisiert.

  • 5 Uhr

    EU-Staaten beraten über weitere Unterstützung für Kiew

    Die Verteidigungsminister der EU-Staaten beraten heute bei einem informellen Treffen über weitere Unterstützung für die Ukraine. Grundlage der Gespräche in Toledo sind unter anderem Vorschläge des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell. Er hatte im vergangenen Monat angeregt, das militärische Ausbildungsprogramm für die ukrainischen Streitkräfte deutlich auszuweiten. Wenn die Umstände es zuliessen, könnte das Training schrittweise in die Ukraine verlagert werden. Zudem empfiehlt Borrell längerfristige Finanzierungszusagen für Militärhilfen und EU-Geld zur Lieferung von Kampfjets und Raketen.

  • 4.30 Uhr

    Amherd: Weitere Ruag-Altlasten nicht ausgeschlossen

    Verteidigungsministerin Viola Amherd hat weitere Altlasten beim Rüstungskonzern Ruag nicht ausgeschlossen. Über das Vorgehen von Ruag beim geplanten Weiterverkauf von Leopard-1-Kampfpanzern regte sie sich auf, wie Amherd zudem im Interview mit Tamedia sagte. Für die Zusammenarbeit zwischen Ruag und dem Bund müsse eine Vertrauensbasis da sein, sagte die Bundesrätin. Das Vertrauen bestehe weiterhin. «Aber ich will jetzt genau wissen, was passiert ist», sagte sie. Der Kauf und gescheiterte Weiterverkauf von 96 in Italien eingelagerten Leopard-1-Kampfpanzern durch die Ruag wird extern untersucht.

    Mehr dazu hier.

  • 3.59 Uhr

    Russland: Erneut Drohne Richtung Moskau zerstört

    Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge erneut eine Drohne abgewehrt, die in Richtung der Hauptstadt Moskau unterwegs war. Das unbemannte Luftfahrzeug sei abgefangen worden und über Rusa im Moskauer Gebiet abgestürzt, berichtete das russische Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Laut dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin gab es keine Schäden oder Verletzte. Die Rettungsdienste seien vor Ort. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Zuvor war in der Nacht zum Mittwoch der Flugverkehr an den Moskauer Flughäfen erneut zeitweise – ohne Angabe von Gründen – unterbrochen worden. In jüngster Zeit ist Moskau immer wieder zum Ziel ukrainischer Drohnenangriffe geworden. Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr 18 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.

  • 3.34 Uhr

    Gouverneur: Drohnenangriff auf Bucht von Sewastopol abgewehrt

    Russischen Angaben zufolge haben ukrainische Streitkräfte in der Nacht zum Mittwoch die Bucht von Sewastopol am Schwarzen Meer mit Drohnen angegriffen. Das russische Militär habe den Angriff abwehren können, schrieb der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol auf der Krim, Michail Raswoschajew, am Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Über die Zahl und Art der zerstörten Ziele lagen demnach zunächst keine genauen Informationen vor. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Zuletzt gab es verstärkt Meldungen über ukrainische Angriffe auf militärische Objekte der seit 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

  • 2.45 Uhr

    Rosneft meldet Milliardengewinn

    Der russische Ölkonzern Rosneft erwirtschaftet im ersten Halbjahr 2023 einen milliardenschweren Gewinn. Unter dem Strich habe ein Plus von umgerechnet rund 6,9 Milliarden Franken gestanden, teilt das Unternehmen mit. Die Erlöse beziffert Rosneft auf umgerechnet knapp 36 Millionen Franken. Vergleichszahlen für das ersteHalbjahr 2022 legte Rosneft nicht vor.

  • 2.19 Uhr

    Russisches Flugzeug soll vier ukrainische Schnellboote zerstört haben

    Ein Marineflugzeug der russischen Schwarzmeerflotte hat nach Angaben aus Moskau vier ukrainische Militär-Schnellboote im Schwarzen Meer zerstört. An Bord sollen sich bis zu 50 Angehörige ukrainischer Spezialeinheiten befunden haben, teilte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Mittwoch mit. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 1.30 Uhr

    Russland lässt keine Untersuchung zu Prigoschins Absturz zu

    Nach brasilianischen Angaben will Russland keine internationale Untersuchung des Flugzeugabsturzes des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgenij Prigoschin, zulassen. Die Regierung in Moskau habe mitgeteilt, dass sie «vorerst» keine Untersuchung des Absturzes nach internationalen Regeln einleiten werde, teilte das brasilianische Zentrum für Forschung und Prävention von Luftfahrtunfällen (Cenipa) der Nachrichtenagentur Reuters mit. Im Interesse der Verbesserung der Flugsicherheit hatte Cenipa zuvor erklärt, sich auf Einladung einer Untersuchung unter russischer Leitung anzuschliessen, wenn diese nach internationalen Regeln durchgeführt werde.

    Russische Militärangehorige untersuchen Teile von Prigoschins in Russland abgestürztem Privatjet. (24. August 2023)
    Russische Militärangehorige untersuchen Teile von Prigoschins in Russland abgestürztem Privatjet. (24. August 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Alexander Zemlianichenko

    Besagte Regeln stammen von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO – und sie bestimmen, wie die Untersuchungen nach einem Flugzeugunglück ablaufen. Demnach ist das Land, auf dessen Territorium der Vorfall geschehen ist, für die Leitung der Untersuchungen zuständig – also Russland. Aber auch die Herkunftsländer der betroffenen Flugzeughersteller dürfen normalerweise Ermittler schicken, um Details über Unglücksursachen herauszufinden. Allerdings, so teilt die ICAO mit, unterliegen Inlandsflüge, wie Prigoschins Flug von Moskau nach St. Petersburg, nicht den internationalen Vorschriften.

    Prigoschin war in seinem Privatjet Legacy 600 unterwegs, hergestellt vom brasilianischen Flugzeugbauer Embraer. Für das Unternehmen dürfte die Aufklärung durchaus relevant sein – denn bisher hat sich dessen Angaben zufolge noch nie ein tödliches Unglück mit einer Embraer-Maschine ereignet. Cenipa hoffte darum auf die Möglichkeit, sich an den Ermittlungen zu beteiligen – bestätigen sich die Angaben von Reuters, hat Russland kein Interesse an ausländischer Hilfe.

  • 0.30 Uhr

    Explosionen auf Militär-Flugplatz im Nordwesten Russlands

    Auf dem Flugplatz der nordwestrussischen Stadt Pskow haben sich nach örtlichen Berichten mehrere Explosionen ereignet. Die Armee wehre dort einen Drohnenangriff ab, schrieb Gouverneur Michail Wedernikow in seinem Telegram-Kanal. Er veröffentlichte auch ein kurzes Video, auf dem ein heller Feuerschein über dem Flugplatz zu sehen und eine Explosion zu hören war. Nach vorläufigen Informationen sei niemand verletzt worden, schrieb Wedernikow. Alle Starts und Landungen an dem Flughafen wurden demnach für Mittwoch abgesagt.

    Der Flugplatz ist Standort von Militärtransportflugzeugen der russischen Armee. Vier Transportflieger vom Typ Iljuschin Il-76 seien beschädigt worden, meldete die Agentur Tass unter Berufung auf Rettungsdienste. In der Stadt ist auch eine Fallschirmjäger-Division stationiert, die an der ersten Angriffswelle auf die Ukraine im Februar 2022 beteiligt war.

  • 0.15 Uhr

    Sprecherin: «Wir alle wissen, dass der Kreml seit langem seine Gegner tötet»

    Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, lässt in einer Pressekonferenz durchblicken, dass die US-Regierung die russische Regierung verdächtigt, den Tod von Wagner-Gründer Jewgenij Prigoschin verursacht zu haben. Sie vermeidet es jedoch, dies ausdrücklich zu sagen. Auf die Frage, ob der russische Präsident Wladimir Putin für den Flugzeugabsturz verantwortlich sei, bei dem Prigoschin und andere hochrangige Wagner-Kommandeure in der vergangenen Woche ums Leben kamen, zitierte Jean-Pierre US-Präsident Joe Biden mit den Worten: «In Russland passiert nicht viel, ohne dass Putin dahintersteckt. Wir alle wissen, dass der Kreml seit Langem seine Gegner tötet», sagte sie und fügte hinzu, dass Prigoschins Tod eine Folge der inneren Dysfunktion Russlands sei.

    Jean-Pierre wies jedoch darauf hin, dass die Schlussfolgerungen zum Tod des Wagner-Chefs evident seien und keine neuen offiziellen Einschätzungen zu dieser Angelegenheit darstellten.

  • 0 Uhr

    Selenskyj erinnert an gefallene Soldaten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bürger und Bürgerinnen seines Landes zum Gedenken an die getöteten Soldaten aufgerufen. «Viele Ukrainer haben heute jemanden, an den sie sich erinnern, jemanden, den sie ehren», sagte er in seiner Abendansprache am Dienstag, der in der Ukraine als Tag der Verteidiger begangen wird. «Viele von uns waren heute in Gedanken bei ihren Angehörigen, Verwandten und Freunden, die sich derzeit im Krieg befinden. Diejenigen, die jeden Tag, jede Stunde ihr Leben für die Ukraine riskieren.» Der Tag sei eine «Mahnung für unser ganzes Land». Um des grossen Leides willen solle jeder sich für die Ukraine einsetzen, sich um seine Nächsten kümmern. «Die Ukraine muss siegen. Das ist für alle das Wichtigste», sagte Selenskyj in dem Video.