Schweiz widerspricht Lukaschenko«Haben keine Kenntnisse über eine Bombendrohung»
sda/uri
26.5.2021
Weissrusslands Präsident hat die Zwangslandung einer Ryanair-Maschine in Minsk damit begründet, es habe aus der Schweiz Informationen zu einem Sprengsatz an Bord gegeben. Das EDA stellt nun klar, dass man eine solche Information nicht weitergegeben hat.
sda/uri
26.05.2021, 14:00
26.05.2021, 14:09
sda/uri
Die Schweiz weiss nach eigenen Angaben nichts von einer Bombendrohung auf dem Ryanair-Flug Athen-Vilnius. Das teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit.
«Die Schweizer Behörden hatten und haben keine Kenntnisse über eine Bombendrohung auf dem Ryanair-Flug Athen-Villnius. Es gab dementsprechend auch keine Meldung der Schweiz an die belarussischen Behörden», erklärte das EDA auf Nachfrage von «blue News».
Belarus hatte am Montag das Passagierflugzeug in Minsk zur Landung gezwungen und damit internationale Kritik ausgelöst. Machthaber Alexander Lukaschenko verteidigte die Aktion am Mittwoch im Parlament.
Belarus habe aus der Schweiz die Information bekommen, dass sich ein Sprengsatz an Bord des Flugzeugs befinde, sagte Luschanko. Deshalb sei das Flugzeug, das auf dem Weg nach Litauen war, mit Unterstützung eines Kampfjets nach Minsk umgeleitet worden.
Mehr als 100 Menschen waren an Bord. Nach der erzwungenen Landung wurden zwei Passagiere, darunter Regierungskritiker Roman Protassewitsch und dessen Freundin Sofia Sapega. Die beiden wurden verhaftet. Ihr Schicksal ist ungewiss.
Kritiker werfen Lukaschenko einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr vor. Die EU hat wegen der Aktion neue Sanktionen gegen den Machtapparat in Belarus auf den Weg gebracht. Dazu gehört auch ein Flugverbot für Fluggesellschaften der Ex-Sowjetrepublik.