Kot und Kehricht Kim Jong-un schickt Hunderte Ekel-Ballons nach Südkorea

tafi / dpa

29.5.2024

«Müll-Ballons» aus dem Norden sorgen für Unmut in Südkorea

«Müll-Ballons» aus dem Norden sorgen für Unmut in Südkorea

STORY: Das südkoreanische Militär hat Anwohner an der Grenze zu Nordkorea am Mittwoch vor Ballons aus Nordkorea gewarnt. Zuvor waren offenbar mehrere Ballons entdeckt worden, an denen mit Müll und Exkrementen gefüllte Beutel hingen. Auf von der südkoreanischen Armee veröffentlichten Fotos waren die Fluggeräte und verstreuter Müll zu sehen, darunter eine Flasche mit dem Namen einer nordkoreanischen Seifenfabrik. Bis Mittwoch wurden nach offiziellen Angaben mehr als 90 Ballons entdeckt. Einige waren noch in der Luft, andere waren bereits an verschiedenen Stellen niedergegangen. Der stellvertretende Verteidigungsminister Nordkoreas hatte am Wochenende ein entsprechende Aktion angekündigt. Man werde – Zitat «Berge von Altpapier und Dreck»- in den Süden schicken, wenn dieser «schmutzige Dinge» in den Norden fliegen lasse. Aktivisten in Südkorea schicken seit Jahren immer wieder Ballons mit Propagandamaterial und Flugblättern Richtung Norden. Die Aktionen sind umstritten und wurden schon mehrfach von den Behörden verboten.

29.05.2024

Die südkoreanische Armee hat Bewohner an der Grenze zu Nordkorea vor Ballons aus dem Norden gewarnt. In den letzten Tagen waren zahlreiche Ballons mit Tüten voller Müll und Exkremente entdeckt worden.

tafi / dpa

29.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In Südkorea tauchen Hunderte Ballons auf, die offenbar Müll und Fäkalien enthalten.
  • Das Militär hat die Anwohner an der Grenze zu Nordkorea davor gewarnt, sich den verdächtigen Ballons zu nähern.
  • Absender des Kehrichts ist offenbar das Kim-Regime: Es bezeichnet die Ballons als Retourkutsche für Flugblattaktionen des Südens.

Dass südkoreanische Aktivisten immer wieder Flugblätter über die Grenze in den Norden schicken, stösst bei Kim Jong-un sauer auf. Jetzt reagiert der Diktator mit einer sonderbaren Aktion und lässt in grossem Stil Ballons über die stark befestigte Grenze nach Südkorea senden. Die üble Fracht: Kot und Kehricht. Mehr als 260 solcher Ballons seien bereits entdeckt worden, berichtet das südkoreanische Militär.

«Diese Handlungen Nordkoreas verstossen eindeutig gegen internationales Recht und stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit unseres Volkes dar», zitiert die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen Militärsprecher Südkoreas. «Wir warnen Nordkorea eindringlich, diese unmenschlichen und vulgären Handlungen sofort einzustellen.»

Das von Kim Jong-un autoritär regierte Nordkorea hatte am vergangenen Sonntag gedroht, «Haufen von Altpapier und Dreck» über die Grenzregionen zu schicken. Südkorea werde merken, «wie viel Mühe es macht, alles zu beseitigen», hiess es in einer Erklärung des Vizeverteidigungsministers.

Reger Ballonverkehr in beide Richtungen der Grenze

Seit Jahren unternehmen Organisationen von nordkoreanischen Flüchtlingen in Südkorea immer wieder Propagandaaktionen an der Grenze, bei denen sie grosse Gasballons mit Flugblättern losschicken, die unter anderem zum Sturz der Führung in Pjöngjang aufrufen.

Nordkorea reagierte wiederholt verärgert auf solche Aktionen. In Südkorea sind die Flugblattaktionen umstritten. Nordkorea selbst schickte in der Vergangenheit allerdings ebenfalls Propagandaflugblätter über die Grenze nach Südkorea.

Unter der früheren liberalen südkoreanischen Regierung trat 2021 ein Gesetz in Kraft, wonach das Versenden von Flugblättern und anderer Objekte an der militärischen Demarkationslinie zwischen beiden Ländern verboten ist. Das Verfassungsgericht hob das Verbot im vergangenen Jahr mit dem Argument wieder auf, es schränke unverhältnismässig die Meinungsfreiheit ein.

Kehrichtabfuhr auf dem Luftweg: Kim Jong-un lässt Hunderte Ballons mit Abfall und Exkrementen nach Südkorea schicken.
Kehrichtabfuhr auf dem Luftweg: Kim Jong-un lässt Hunderte Ballons mit Abfall und Exkrementen nach Südkorea schicken.
X/@YonhapNews