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Coronavirus-Ticker BAG bestätigt: Virus erstmals innerhalb der Schweiz übertragen
Agenturen/dor/uri
2.3.2020
In mehreren Kantonen gibt es neue Coronavirus-Fälle. Der Bund verschärft seine Kampagne auf Stufe Rot, das BAG bestätigt Übertragungen im Inland. Die EU stuft das Ansteckungsrisiko von «moderat» auf «hoch».
Das Wichtigste im Überblick
- Das BAG verschärft seine Kampagne – es gelten drei neue Verhaltensregeln: Händeschütteln vermeiden, benutzte Papiertaschentücher in geschlossene Abfalleimer werfen und Notfallstationen nur nach telefonischer Anmeldung besuchen.
- Die EU stuft Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus von «moderat» auf «hoch».
- Weil sich Mitarbeiter des mathematischen Instituts der Uni Zürich angesteckt haben, entfallen dort derzeit die Vorlesungen.
- In Basel begeben sich trotz der Virus-bedingten Absage des Morgestreichs mehrere hundert Menschen in die Innenstadt.
22:00: Wir beenden unsere Ticker-Berichterstattung
In einigen Ländern steigen die Covid-19-Zahlen rasant, mehr als 89'000 Infektionen und mehr als 3'000 Todesfälle sind inzwischen erfasst. Unter den europäischen Ländern ist Italien am stärksten betroffen. Weltweit trifft es vor allem das Ursprungsland China sowie Südkorea. Dort stieg die Zahl nachgewiesener Infektionen auf mehr als 4'300, mehr als 25 Todesfälle sind inzwischen erfasst.
In der Schweiz gibt es mittlerweile insgesamt 30 bestätigte Fälle. Bei rund 1'850 Verdachtsfällen fiel der Test negativ aus. Innerhalb eines Tages wurden Nachweise in mehreren zuvor nicht betroffenen Millionen-Metropolen gemeldet, darunter Berlin, Moskau, Neu-Delhi und New York.
Weltweit machen sich wirtschaftliche Folgen der Epidemie immer stärker bemerkbar. Die Industriestaaten-Organisation OECD erwartet im laufenden Jahr nur noch ein Wachstum der globalen Wirtschaft von 2,4 Prozent. Das ist ein halber Prozentpunkt weniger als zuletzt vorhergesagt. Im Vorjahr hatte die Wirtschaft weltweit noch um 2,9 Prozent zugelegt.
21:30 Uhr: Inzwischen 52 Todesopfer in Italien
In Italien sind den Behörden zufolge 52 Menschen an den Folgen der Coronavirus-Infektion gestorben. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der Todesopfer um 18 gestiegen, teilt die Zivilschutzbehörde am Abend mit.
20:45 Uhr: Infektionen in Frankreich stark gestiegen
In Frankreich ist nach Behördenangaben ein weiterer mit dem neuartigen Coronavirus infizierter Mensch gestorben — ausserdem stieg die Zahl der registrierten Infektionen stark an. Es gebe 61 neue registrierte Fälle in Frankreich, sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Montag bei einer Pressekonferenz. Ausserdem sei eine 89-Jährige nach ihrem Tod positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Die Frau war demnach in der nordfranzösischen Stadt Compiègne gestorben.
19:45 Uhr: Millionenhilfe für Iran
Deutschland, Frankreich und Grossbritannien unterstützen nach Pariser Angaben den Iran, der stark von der Covid-19-Epidemie betroffen ist. Wie das französische Aussenministerium am Montag in Paris mitteilte, wollen die drei europäischen Länder über die Weltgesundheitsorganisation WHO und andere Uno-Organisationen eine zusätzliche Hilfe von zusammen fast fünf Millionen Euro leisten.
19:35 Uhr: Nun mehr als 89'000 Infektionen weltweit
Das neuartige Coronavirus breitet sich immer weiter aus. Unter den europäischen Ländern ist Italien am stärksten betroffen. Weltweit trifft es vor allem das Ursprungsland China sowie Südkorea. In einigen Ländern steigen die Covid-19-Zahlen rasant, mehr als 89'000 Infektionen und mehr als 3'000 Todesfälle sind inzwischen erfasst.
18:45 Uhr: British Airways streicht Hunderte Flüge
Die britische Fluggesellschaft British Airways (BA) hat wegen der verminderten Nachfrage infolge des Coronavirus-Ausbruchs Hunderte Flüge in die USA und nach Europa gestrichen. Wie die Airline am Montag mitteilte, werden zwischen dem 17. und 28. März mehr als 200 Hin- und Rückflüge abgesagt, unter anderem nach Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich, Irland und in die Schweiz.
18:35 Uhr: Zwei neue Infizierte im Kanton Basel-Stadt
Zwei weitere Menschen sind in Basel positiv auf das neue Coronavirus getestet worden. Wie das kantonale Gesundheitsdepartement am Montagabend mitteilte, handelt es sich um eine Frau mittleren Alters und einen jüngeren Mann.
Beide sind am Universitätsspital in Basel in Isolation. Den Angaben zufolge geht es ihnen den Umständen entsprechend gut. Die kantonalen Behörden informierten die Kontaktpersonen der beiden Infizierten und setzten sie in Quarantäne.
17:50 Uhr: Weltcup-Finale in Cortina in der Schwebe
Die FIS vertagt den Entscheid über die Durchführung des Weltcup-Finals vom 18. bis 22. März in Cortina d'Ampezzo.
Der italienische Skiort liegt in der Region Venetien, die eine der am meisten vom Coronavirus betroffenen Gegenden in Europa ist. Das FIS-Council entschied in einer Telefonkonferenz auf Antrag des Italienischen Wintersportverbandes, bis am kommenden Freitag zuzuwarten, da dann aktuellere Informationen in Aussicht gestellt wurden.
17:45 Uhr: Neun Fälle in Zürich
Im Kanton Zürich sind zwischen Samstag und Montag sieben weitere Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Stand Montagnachmittag gab es damit im Kanton insgesamt neun Infizierte.
Allerdings steht die Bestätigung des nationalen Referenzlabors in Genf in den neuen Fällen noch aus, wie die Zürcher Gesundheitsdirektion am Montag mitteilte.
Bei den neu Infizierten handelt sich um sechs Männer und eine Frau im Alter von 25 bis 36 Jahren. Die meisten von ihnen wurden mit geringen Beschwerden im Universitätsspital Zürich hospitalisiert, eine Person in der Zürcher Klinik Hirslanden.
Allen Infizierten gehe es den Umständen entsprechend gut, schrieb die Gesundheitsdirektion in der Mitteilung. Wenn sie keine Coronavirus-Fälle wären, müssten sie mit vergleichbaren Beschwerden gar nicht im Spital behandelt werden.
17:20 Uhr: Weniger neue Infektionen in China
China bekommt die Coronavirus-Epidemie nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer besser in den Griff. Am Sonntag seien 206 neue Infektionen mit dem neuartigen Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Das sei die niedrigste Zahl seit dem 22. Januar.
Am meisten Sorge bereite aktuell die Lage in Südkorea, Italien, dem Iran und Japan, wo es teils ein deutliches Plus bei den Fallzahlen gebe. Am Montag sei ein WHO-Team im Iran eingetroffen, um bei der Bekämpfung der Krankheit zu helfen, so Tedros.
16:50 Uhr: Keine Fussballspiele bis Ende März
Die Würfel sind – zumindest fürs Erste – gefallen: Sämtliche Spiele der Raiffeisen Super League und der Brack.ch Challenge League werden bis Ende März abgesagt. Dies kommuniziert die Liga nach Gesprächen mit den Vereinen anlässlich einer Pressekonferenz in Bern.
16:35 Uhr: Martullo-Blocher erhält Maskenverbot
Das Coronavirus hat gleich zu Sessionsbeginn für einen Zwist unter der Bundeshauskuppel geführt: Nationalratspräsidentin Isabelle Moret verbot SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, im Ratssaal eine Schutzmaske zu tragen. «Sie sagte mir, ich müsse die Maske ausziehen», sagte Martullo-Blocher (GR) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
16:25 Uhr: Übertragungen innerhalb der Schweiz
Nun ist es auch innerhalb der Schweiz zu Übertragungen des Coronavirus gekommen. Und weitere Übertragungen im Inland seien wahrscheinlich, schrieb das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag. Dies mache einen höheren Schutz insbesondere vulnerabler Bevölkerungsgruppen notwendig. Dazu gehörten ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen. Insgesamt gibt es mittlerweile über 30 bestätigte Fälle im Land.
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Galerie: Die Coronavirus-Krise
16:10 Uhr: Zweiter bestätigter Fall in Bern
Im Kanton Bern gibt es seit Montag einen zweiten, bestätigten Fall einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Ein junger Mann aus Biel wurde positiv getestet.
Er ist ein Klassenkamerad und Sitznachbar jener Studentin der Technischen Fachschule Biel, die bereits am Wochenende positiv getestet wurde. Die beiden standen in engem Kontakt, wie das Kantonale Führungsorgan am Montag mitteilte.
Der junge Mann ist bereits seit Samstag zu Hause in Quarantäne. Dort bleibt er bis am 14. März isoliert. Sein Gesundheitszustand ist nach Angaben des Führungsorgans gut.
16:05 Uhr: Filmfestival gestrichen
Das vom 6. bis 15. März geplante Festival du film et forum international sur les droits humains (FIFDH) in Genf findet nicht statt. Es wurde wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt.
Das teilte die Festivalleitung am Montag mit. Allerdings sollte die Mission im Dienste der Menschenrechte über digitale Kanäle verbreitet werden. Genaueres dazu wollen die Organisatoren in den nächsten Tagen bekannt geben.
14:50 Uhr: Neuer Fall in Freiburg
Im Kanton Freiburg ist eine zweite Person positiv auf den Coronavirus getestet worden. Der junge Mann stammt aus dem Greyerzerland. Er hatte Kontakt mit der ersten Person, die im Kanton Freiburg positiv auf das Virus getestet worden war.
Der junge Mann befindet sich im Freiburger Kantonsspital, wie die Freiburger Gesundheits- und Sozialdirektion am Montag mitteilte. Der Verlauf der Krankheit sei günstig.
14:45 Uhr: Uni Zürich setzt Vorlesungen aus
Nachdem sich ein Mitarbeiter des Instituts für Mathematik an der Universität Zürich mit dem Coronavirus infiziert hat, werden an diesem Institut derzeit die Lehrveranstaltungen ausgesetzt. Ob auch in den nächsten Tagen keine Vorlesungen stattfinden, war zuletzt nicht bekannt.
14:35 Uhr: Virus-Game erhält Popularitätsschub
Die komplette Menschheit soll durch ein Virus ausgerottet werden: So lautet der Plot eines Videogames, das wegen der Coronavirus-Krise wieder einmal die Charts stürmt. In China ist es bereits verboten worden.
14:05 Uhr: Dritter bestätigter Fall in Baselland
Im Kanton Basel-Landschaft hat sich eine dritte Person mit dem Coronavirus angesteckt. In Basel-Stadt befinden sich 221 Personen in Quarantäne.
Bei der angesteckten Person handelt es sich um jemanden aus dem Umfeld der 48-jährigen Mutter und des 23-jährigen Sohnes, die vergangene Woche positiv auf das neue Coronavirus getestet worden waren, wie der Baselbieter Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP) am Montag vor den Medien sagte. Weitere Angaben zur Person machte er nicht.
45 Personen würden sich derzeit im Baselbiet unter Quarantäne befinden, 14 Verdachtsfälle seien in Abklärung. Laut Weber sind die Spitäler im Landkanton mit ihren «Testkapazitäten am Anschlag».
13:40 Uhr: Eishockey-Playoffs verschoben
Wegen des Coronavirus starten auch Playoffs und Abstiegsrunde in der National League nicht wie vorgesehen am kommenden Samstag. Der Meisterschaftsbetrieb in den höchsten beiden Schweizer Ligen wird bis und mit 15. März unterbrochen. Dies beschloss die ausserordentliche Ligaversammlung, wie der Verband an einer Medienkonferenz in Ittigen BE verkündete.
13 Uhr: EU stuft Ansteckungsrisiko auf «hoch»
Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat das Risiko durch das neue Coronavirus in der Europäischen Union von moderat auf hoch heraufgestuft. Dies teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel mit. Das bedeute, dass das Virus sich weiter ausbreite.
Insgesamt wurden nach Angaben der EU-Kommission bisher rund 2'100 Fälle in 18 EU-Staaten nachgewiesen. Die Situation verändere sich sehr schnell, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Doch es gebe keinen Grund zur Panik.
Die ECDC betont auch das Gefährdungspotenzial für Patientengruppen mit Vorerkrankungen oder ältere Menschen. Gleichzeitig hält die Behörde fest, dass 80 Prozent der Fälle milde verlaufen, bei 20 Prozent stellt sich ein schwererer Verlauf ein. Kritisch wird es bei rund vier bis fünf Prozent der Infizierten.
Unverändert bleibt Italien der Coronavirus-Hotspot Europas: Die ständig aktualisierten Online-Fallsammlung der Johns Hopkins Universität (USA) weist dort mit Stand Montag fast 1'700 Fälle aus. 34 Personen sind demnach bisher an der Krankheit verstorben. Es folgen Deutschland und Frankreich mit je 130 Fällen. In Frankreich sind bisher zwei Patienten verstorben.
UPDATE 02.03
— ECDC Outbreaks (@ECDC_Outbreaks) March 2, 2020
▪89068 cases
▪3046 fatalities
EU+
▪2199 cases#IT 1689, #FR 130, #DE 129, #ES 83, #UK 36, #CH 24, #NO 19, #SE 14, #AT 14, #NL 13, #SM 8, #GR 7, #HR 7, #FI 6, #DK 4, #RO 3, #IS 3, #CZ 3, #BE 2, #EE 1, #LT 1, #MC 1, #IE 1, #LU 1
▪38 deathshttps://t.co/elvjjnrK47 pic.twitter.com/qXWAAS2gUc
12:40 Uhr: Zahl der Toten im Iran steigt auf 66
Die Zahl der Covid-19-Opfer im Iran ist innerhalb von 24 Stunden von 54 auf 66 gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Montag sind nun insgesamt 1'501 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Das sind 523 mehr als am Vortag. Gleichzeitig seien 291 Corona-Patienten aus den Spitälern entlassen worden, teilte das Ministerium mit.
12:15 Uhr: Südkorea meldet Hunderte neue Infektionen
Die Zahl der Covid-19-Infektionen ist in Südkorea erneut um mehrere Hundert gestiegen. Die Gesundheitsbehörden meldeten im Verlauf des Montags 599 neue Fälle. Damit wurden bisher 4'335 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet.
Das sind so viele wie nirgendwo sonst ausserhalb Chinas, wo die Lungenkrankheit im Dezember ausgebrochen war. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, stieg in Südkorea seit Sonntag um acht auf 26.
11:50 Uhr: Kein Einfluss auf Rekrutenschulen und WKs
Die Rekrutenschulen und Wiederholungskurse der Schweizer Armee werden trotz Coronavirus unverändert durchgeführt. Gemäss den Auflagen des Bundesrates werden aber bis Mitte März Anlässe wie Rapporte und Besuchstage von Angehörigen in der RS abgesagt.
Armeesprecher Daniel Reist erklärte am Montage auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass gemäss den Auflagen des Bundesrates beispielsweise der Rapport der Logistikbrigade 1 vom Dienstag abgesagt und eine Tagung aller höheren Stabsoffiziere am Mittwoch nun dezentral per Videokonferenz durchgeführt werde. Ebenfalls gestrichen worden sind bis zunächst am 15. März alle Besuchstage der Rekrutenschulen.
Die Rekrutenschulen und Wiederholungskurse der Armee werden hingegen unverändert durchgeführt. «Die Armee als strategische Reserve der Landesregierung muss bereit sein, die zivilen Behörden und die Bevölkerung zu unterstützen. Sie kann ebenso wenig die Türen schliessen wie Blaulichtorganisationen oder Spitäler», betonte Reist.
11:45 Uhr: Doktorand an Uni Zürich positiv getestet
Am Institut für Mathematik der Universität Zürich (UZH) ist ein Doktorand offenbar positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das sei einer internen E-Mail der UZH zu entnehmen, wie die NZZ berichtet. Bei dem Fall würde es sich bislang um den ersten an der Uni Zürich handeln. Unklar sei, ob der Fall bereits vom Referenzlabor in Genf gemeldet wurde. Der 27-jährige Mann wohne in Zürich, soll allerdings aus Norditalien stammen.
11:20 Uhr: Epidemie drückt auf die Weltkonjunktur
Die Coronavirus-Epidemie drückt nach Einschätzung der OECD auf die Weltkonjunktur: Die Industriestaaten-Organisation erwartet im laufenden Jahr nur noch ein Wachstum der globalen Wirtschaft von 2,4 Prozent. Das ist ein halber Prozentpunkt weniger als zuletzt vorhergesagt. Im Vorjahr hatte die Wirtschaft weltweit noch um 2,9 Prozent zugelegt.
Falls der Ausbruch des neuartigen Coronavirus länger dauere und den asiatisch-pazifischen Raum, Europa und Nordamerika breit erfasse, seien auch noch deutlichere Auswirkungen zu befürchten, berichte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem am Montag in Paris veröffentlichten Bericht. «In diesem Fall könnte das weltweite Wachstum 2020 auf 1,5 Prozent sinken (...)», hiess es.
11:10 Uhr: Parteien rechnen mit Präsidentenwahlen
SP Schweiz und SVP Schweiz gehen derzeit davon aus, dass die Ende März und Anfang April anstehenden Parteiversammlungen zur Wahl ihrer neuen Präsidenten stattfinden werden.
Bis 15. März haben die Behörden in der Schweiz aufgrund des Coronavirus Anlässe mit mehr als 1'000 Personen untersagt. Zu den Parteitagen von SP Schweiz und SVP Schweiz im Frühling bei der die neuen Parteipräsidenten gewählt werden sollen, werden jeweils mehr als 1'000 Delegierte, Gäste und Medienvertreter erwartet.
11:00 Uhr: Betriebe beantragen Kurzarbeit
Im Kanton Bern haben bis jetzt insgesamt vier Betriebe Kurzarbeit explizit wegen des Coronavirus beantragt. Alle vier stammen aus dem Berner Oberland. Es handelt sich um Betriebe aus der Gastro- und Detailhandelsbranche, wie Niklaus Bernhard, vom Berner Amt für Wirtschaft eine Meldung der «NZZ am Sonntag» auf Anfrage bestätigte.
Die Tourismusregion Berner Oberland bekommt die Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus derzeit zu spüren, etwa wegen der ausbleibenden chinesischen Reisegruppen.
10:20: Zweiter bestätigter Fall im Tessin
Im Kanton Tessin gibt es einen zweiten bestätigten Fall von Coronavirus. Die Person befindet sich in einer Privatklinik in Lugano. Der Patient habe sich gestern Abend in die Notaufnahme des Privatspitals Moncucco in Lugano begeben, wie die Regierung am Montagmorgen in einer Mitteilung schreibt. Es handle sich um einen Pensionär aus der Region Lugano.
09:50 Uhr: Mordanzeige gegen Sektenführer
Nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 in Südkorea drohen den Anführern einer im Zentrum der Epidemie stehenden christlichen Sekte Ermittlungen wegen Mordes und anderer Vorwürfe. Das sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung der Hauptstadt Seoul am Montag.
Die Stadt Seoul habe bei der Staatsanwaltschaft eine entsprechende Strafanzeige gegen den Sektengründer und geistigen Führer Lee Man Hee und zwölf weitere führende Mitglieder der Shincheonji-Kirche Jesu gestellt. Ihnen wird demnach unter anderem vorgeworfen, nicht ausreichend mit den Gesundheitsbehörden zusammengearbeitet und die Namen von Anhängern vorenthalten zu haben, die auf das Virus getestet werden sollten. Die in Südkorea umstrittene Sekte weist die Vorwürfe zurück.
09:25 Uhr: Swiss verlängert Flugpause nach China
Mit der Swiss ist ein Flug nach China wegen des Coronavirus weiterhin nicht möglich. Die Flüge von Zürich und Peking sowie Shanghai sollen bis einschliesslich 24. April ausfallen, wie die Fluggesellschaft am Montag mitteilte.
Dies sei gemeinsam mit der Muttergesellschaft Lufthansa entschieden worden, hiess es. Passagiere, deren Flug gestrichen wurde, könnten kostenfrei umbuchen oder erhielten eine Erstattung ihres Tickets.
Die Verlängerung der Flugpause zum chinesischen Festland gilt neben Lufthansa und Swiss auch für Austrian Airlines und damit auch von Österreich, wie aus einer separaten Mitteilung der Lufthansa hervorging. Zudem werde die Verbindung nach Teheran bis zum 30. April gestrichen.
08:30 Uhr: «Konzertierte» Aktion der G7 angekündigt
Die Finanzminister der sieben wichtigsten Industriestaaten (G7) wollen in dieser Woche über die Folgen des Coronavirus-Ausbruchs für das Wirtschaftswachstum sprechen. «Es wird eine konzertierte Aktion geben», kündigte der französische Finanzminister Bruno Le Maire am Montag an.
Er habe bereits am Sonntag mit US-Finanzminister Steven Mnuchin gesprochen, der den G7-Vorsitz innehat. Es werde eine Telefonschalte geben, «um unsere Reaktionen zu koordinieren», sagte Le Maire dem Fernsehsender France 2.
Auch die Finanzminister der Eurozone stehen seinen Worten zufolge in Kontakt. Er wolle auch mit der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, reden. «Wir müssen so handeln, dass diese Auswirkungen, von denen wir wissen, dass sie wichtig für das Wachstum sind, so gering wie möglich sind», betonte Le Maire.
08:15 Uhr: Pariser Buchmesse abgesagt
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ist die diesjährige Pariser Buchmesse laut einem Agenturbericht abgesagt worden. Der Salon du livre, das grösste französische Branchenereignis, sollte vom 20. bis zum 23. März stattfinden. Es dürfe kein Risiko eingegangen werden, erklärte der Vorsitzende des Branchenverbandes Syndicat national de l'édition (SNE), Vincent Montagne, wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag berichtete. Zu der Veranstaltung auf dem Pariser Messegelände wurden rund 160'000 Menschen erwartet.
07:55 Uhr: Bund verschärft Kampagne
Das Bundesamt für Gesundheit BAG verschärft seine Kampagne «So schützen wir uns» gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Neu gilt nun die Stufe Rot mit drei zusätzlichen Verhaltensregeln:
- Händeschütteln vermeiden
- Papiertaschentuch nach Gebrauch in geschlossenen Abfalleimer werfen
- Nur nach telefonischer Anmeldung eine Arztpraxis oder eine Notfallstation aufsuchen
Diese neuen Hygieneregeln kommen zu den Bisherigen dazu, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montagmorgen mitteilte. Dazu gehören gründliches Händewaschen, in ein Taschentuch oder die Armbeuge husten und niesen und bei Fieber und Husten zu Hause bleiben.
#Coronavirus #COVID19
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) March 2, 2020
So schützen wir uns: Die Kampagne gegen das neue Coronavirus ist ab sofort nicht mehr Gelb, sondern Rot. Dies bedeutet, dass die bisherigen Verhaltensregeln um drei weitere erweitert werden. pic.twitter.com/QkoYLrVoPU
05:45 Uhr: Wenige kostümierte Fasnächtler an abgesagtem Basler Morgestreich
In Basel haben sich am frühen Montagmorgen trotz der Coronavirus-bedingten Absage des Morgestreichs mehrere hundert Menschen in die Innenstadt begeben. Nur Vereinzelte trugen jedoch ein Fasnachtskostüm. Zahlreiche Menschen – viele von ihnen mit Kerzen – trafen sich auf dem Marktplatz, wie ein Reporter von Keystone-SDA vor Ort beobachtete. Als das Rathaus-Glöcklein vier Uhr schlug, setzte ein Gejohle ein. In normalen Jahren beginnt exakt um diese Uhrzeit mit dem Morgestreich die Basler Fasnacht, die dieses Jahr wegen des Coronavirus Sars-CoV-2 abgesagt wurde. Zu sehen waren vor dem Rathaus auch zwei Fasnächtler mit Steckenlaternen. Die Polizei markierte in Innenstadt Präsenz, schritt jedoch nicht ein. Ein Polizeifahrzeug folgte gar einem sogenannten «Schyssdräggziigli» aus drei Trommlern und einem Pfeifer, das musizierend vor dem Spiegelhof vorbeizog, dem Sitz der Basler Polizei.
Vor dem abgesagten Morgestreich hatten sich in Basel am Sonntag zahlreiche Cliquen getroffen – für einmal nicht zum traditionellen Einpfeifen, sondern zu einem Eintrinken, wie Medien berichteten. Nur vereinzelte Gruppierungen zeigten dabei ihre Laternen, die sie eigentlich am Morgestreich hätten präsentieren wollen.
Am Freitag hatte der Bundesrat sämtliche Veranstaltungen ab 1'000 Personen vorerst bis zum 15. März verboten, betroffen ist davon auch die Basler Fasnacht.
05:30 Uhr: Weltweit mehr als 3'000 Todesopfer
Die Zahl der Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 ist weltweit auf über 3'000 gestiegen. Zu den bislang von der Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigten 2'980 Opfern kamen am Montag 42 weitere Todesopfer aus China hinzu. Insgesamt sind damit 2'912 Menschen in China gestorben. Die meisten Fälle wurden erneut in der besonders schwer getroffenen Provinz Hubei registriert, wo das Virus Ende Dezember erstmals auftauchte.
In Europa ist nach wie vor Italien das am stärksten betroffene Land. Die Zahl der Toten stieg auf 34, teilte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Sonntag in Rom mit. Inzwischen sind nach seinen Angaben 1'694 Menschen mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert. Davon seien 83 bereits wieder genesen. Nun plant die italienische Regierung ein Hilfspaket für die durch den Coronavirus-Ausbruch zusätzlich angeschlagene Wirtschaft in Höhe von 3,6 Milliarden Euro.
04:35 Uhr: Infektionen steigen weltweit – erstmals Fälle in Berlin und New York
In Berlin ist erstmals ein Patient nachweislich an dem neuartigen Coronavirus erkrankt. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung am späten Sonntagabend mit.
Die Person werde stationär isoliert und behandelt. Der zuständige Amtsarzt hat mit der Nachverfolgung der Kontaktpersonen begonnen. In Deutschland sind bisher mehr als 130 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 bekannt, das die Lungenerkrankung Covid-19 verursachen kann. Mit Berlin sind es nun zehn deutsche Bundesländer, aus denen Infektionen gemeldet wurden.
Auch die US-Millionenmetropole New York hat ihren ersten bestätigten Coronavirus-Fall gemeldet. Es handle sich um eine mehr als 30 Jahre alte Frau, die sich bei einer Auslandsreise im Iran angesteckt habe, teilte der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter mit. Die Frau befinde sich in Heimquarantäne.
Weltweit sind mittlerweile etwa 60 Länder betroffen, was nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation rund zehn mehr als am Samstag sind.
03:42 Uhr: Virus breitet sich womöglich seit Wochen im US-Bundesstaat Washington aus
Sars-CoV-2 hat sich möglicherweise schon seit Wochen im US-Staat Washington ausgebreitet. Das geht aus den vorläufigen Ergebnissen einer Studie des Fred-Hutchinson-Krebsforschungszentrums und der Universität von Washington hervor, bei der die genetischen Sequenzen des Virus von zwei Personen miteinander verglichen wurden.
Den Forschern zufolge könnte sich das Virus seit sechs Wochen unbemerkt ausgebreitet haben, was bedeuten könnte, dass es Hunderte undiagnostizierte Fälle in dem Bundesstaat im Nordwesten der USA geben könnte. Die genetischen Gemeinsamkeiten zwischen dem ersten Fall, der am 20. Januar bestätigt wurde, und einem Fall, der am vergangenen Freitag bekannt wurde, deuteten darauf hin, dass der neuere Fall von dem ersten abstammen könnte, teilte Trevor Bedford, ein ausserordentlicher Professor, am Samstag auf Twitter mit.
Thank you to the @seattleflustudy team, and particularly to @lea_starita, for exceptionally fast turnaround from diagnostic assay at @WADeptHealth to sequenced genome. 9/9
— Trevor Bedford (@trvrb) March 1, 2020
«Ich glaube, wir stehen vor einem bereits beträchtlichen Ausbruch im Staat Washington, der wegen einer engen Falldefinition, die eine direkte Reise nach China erforderte, bisher nicht entdeckt wurde», schrieb Bedford. In Washington gibt es bisher zwölf bestätigte Fälle des Virus Sars-CoV-2. Zwei Personen starben dort daran.
Wissenschaftler, die nicht an der Forschung beteiligt waren, sagten, die Ergebnisse überraschten sie nicht. Sie wiesen darauf hin, dass die Symptome bei vielen Menschen, insbesondere Jüngeren, Gesünderen, nicht schlimmer seien als bei einer starken Erkältung oder einer Grippe.
In dem Bundesstaat wurden am Sonntag auch die ersten beiden Todesfälle in den USA infolge der Infektion gemeldet. Beide Opfer befanden sich in Pflegeeinrichtungen in Kirkland, einem Vorort von Seattle.
03:54 Uhr: Südkorea meldet Hunderte von neuen Infektionen
Die Zahl der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen in Südkorea ist auf mehr als 4'000 gestiegen. Über die Nacht zum Montag kamen 476 neue Fälle hinzu, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Damit wurden bisher 4'212 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet – so viele wir nirgendwo sonst ausserhalb Chinas, wo die Lungenkrankheit im Dezember ausgebrochen war. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, kletterte in Südkorea um vier auf 22.
Von den neuen Infektionen wurden allein 377 in der am stärksten von dem Ausbruch betroffenen Stadt Daegu im Südosten erfasst. Dort gibt es die grösste Anhäufung von Fällen unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu, die auch Verbindungen nach China hat. Einige Sektenmitglieder hatten nach Behördenangaben noch im Januar die zentralchinesische Stadt Wuhan besucht, wo der Ursprung von Sars-CoV-2 und Covid-19 vermutet wird.
Die südkoreanischen Behörden gehen davon aus, dass fast 60 Prozent aller Virusfälle in Verbindung mit Shincheonji stehen. Die Behörden rechnen infolge der Virustests bei den geschätzten mehr als 200'000 Sektenanhängern auch für die nächsten Tage mit einem weiter sprunghaften Anstieg bei den Fallzahlen.
01:42 Uhr: Zahl der Infektionen in China steigt auf über 80'000
China meldet für Sonntag 202 Neuinfektionen, tags zuvor waren es 573. Das ist ein drastischer Rückgang. Damit klettert die Gesamtzahl der Infizierten in China auf 80'026, wie die Nationale Gesundheitskommission am Montag mitteilte. Mehr als die Hälfte der seit Ausbruch des Virus erkrankten Patienten wurde jedoch nach offiziellen Angaben mittlerweile geheilt.
Auf dem chinesischen Festland, wo am Montag 42 weitere Todesopfer gemeldet wurden, sind bisher 2'912 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
00:20 Uhr: Trotz Verbot Fasnacht in Liestal – 44 Kinder im Aargau in Quarantäne
In der Baselbieter Kantonshauptstadt Liestal feierten am Sonntag trotz Verbot mindestens 1'000 Personen die Fasnacht, wie «20Minuten» berichtete. Mehrere Guggenmusiken und Cliquen seien durch die Gassen marschiert.
Offiziell ist das Treiben verboten. Die Stadtverwaltung gab am Freitag bekannt, dass sämtliche Fasnachtsveranstaltungen untersagt sind, nachdem der Bundesrat Veranstaltungen mit mehr als 1'000 Personen im Rahmen der Epidemievorsorge vorläufig verboten hat. Die Baselbieter Polizei war laut dem Bericht präsent und habe vereinzelt eingegriffen, als Guggen Platzkonzerte spielen wollten. «Das haben wir unterbunden», wurde ein Sprecher zitiert.
Im aargauischen Spreitenbach hat das Coronavirus derweil einen Kindergarten erreicht. Ausser 44 Kindergartenkindern und 8 Lehrpersonen sind nach Angaben der Staatskanzlei Aargau vom Sonntag rund 70 Kontaktpersonen betroffen. Die Betroffenen des Kindergartens im Quartierzentrum Längacker in Spreitenbach müssen 14 Tage lang zu Hause bleiben und – wenn Symptome wie Fieber, Atemwegerkrankungen auftreten – die Kantonsspitäler Baden oder Aarau kontaktieren. Ein 31-jähriger Erzieher, der in dem Kindergarten angestellt ist, hatte sich bei einem Familienbesuch aus Norditalien vor einer Woche mit dem Coronavirus infiziert.
In der Schweiz sind bisher 24 Coronavirus-Fälle bestätigt, mehr als 100 Personen befinden sich in Quarantäne.
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