Touren zu den Plage-HotspotsIn New York sind Ratten jetzt eine Touristenattraktion
tmxh
5.9.2023
Eine Rattenplage sucht New York heim – und genau das ist nun eine neue Touristenattraktion im Big Apple. Besucher werden auf Touren zu den Hotspots der Nagetiere geführt.
tmxh
05.09.2023, 00:00
tmxh
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In New York herrscht eine Rattenplage, die nun zur Touristenattraktion wird.
Stadtführer bringen ihre Gäste nachts an die Ratten-Hotspots.
Der Kampf gegen die Ratten geht derweil aber weiter.
Ob Freiheitsstatue, Times Square oder Empire State Building: New York hat bekanntlich eine Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten. Nun ist der Big Apple um eine weitere, nun ja: Attraktion, reicher: Ratten! Während die Weltmetropole mit einer riesigen Rattenplage kämpft, entwickelt sich um die sonst nicht gern gesehenen Nagetiere eine skurrile Art des Tourismus.
Jene Plage also, die den Bürgermeister letzten Dezember sogar zur Suche nach einem «blutrünstigen» Rattenfänger veranlasste, scheint nun zum Besuchermagneten zu werden. Wie unter anderem die «New York Post» und der «Guardian» berichten, führen immer mehr Stadtführer ihre Gäste zu besonders von Ratten heimgesuchten Orten. Und die Touristen lieben es.
Die New-York-Touristen suchen auf spätnächtlichen Touren das «authentische Erlebnis», schreibt die «Post». «Sie sind die neuen Stars von New York, mit all der Presse, die sie bekommen», zitiert die Zeitung einen Stadtführer. Sie seien «die neuen Maskottchen» der Stadt, sagt auch Kenny Bollwerk, den beide Zeitungen als Ratten-Guide befragt haben.
Bollwerk, der eigentlich mit TikTok-Videos über das New Yorker Leben Berühmtheit erlangte, wurde eher zufällig zum Experten für Ratten-Hotspots. Als er auf seinem Kanal einen Livestream der Rattenaktivität in einem Bauprojekt in Queens online stellte, war das Interesse riesig. Über 10'000 Menschen schauten zu. Obwohl Bollwerk selbst Ratten hasst, wurde er schnell zur Anlaufstelle für Ratten-Enthusiasten aus aller Welt.
«Von Geschäftsinhabern bis hin zu Touristen aus Städten wie Pittsburgh oder sogar Vancouver – es ist erstaunlich, wie diese kleinen Nager die Menschen zusammenbringen», zitiert der «Guardian» Bollwerk.
Doch für Bollwerk ist es mehr als nur ein ungewöhnliches Hobby. Er sieht darin auch eine Chance, auf das Rattenproblem aufmerksam zu machen und den betroffenen Stadtteilen zu helfen. «Es geht darum, Bewusstsein zu schaffen und Menschen zu helfen. Und dabei treffe ich unglaublich interessante Menschen», erzählt er der britischen Zeitung.
Um dem Problem Herr zu werden, hat die Stadt New York im April endlich ihren «Rattenzar» ernannt: Kathleen Corradi. Unter ihrer Leitung sanken die Rattensichtungen im Juni um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wurden spezielle «Rattenbekämpfungszonen» eingerichtet und strengere Regeln für Restaurants in Bezug auf Lebensmittelabfälle erlassen.
«New York war einst bekannt für seine rauen Strassen. In Zukunft wollen wir aber für unsere sauberen Strassen bekannt sein», verkündete Bürgermeister Eric Adams im Juni. Und doch: Trotz der Bemühungen der Stadt bleiben die Ratten ein präsentes Problem - und damit mittlerweile zugleich eine weitere Touristenattraktion der Weltmetropole.