Krach um HoheitsgebieteChinesische Küstenwache rammt philippinisches Versorgungsboot
AP/phi
23.10.2023 - 09:16
Die Philippinen und China machen sich gegenseitig für einen Schiff-Unfall verantwortlich. Das Gebiet ist zwischen beiden Staaten umstritten.
DPA, AP/phi
23.10.2023, 09:16
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Die Philippinen werfen Chinas Küstenwache vor, am 22. Oktober eigene Schiffe belästigt und gerammt zu haben.
Der Vorfall ist im Südchinesischen Meer nahe der Untiefe Ayungin passiert. Die Philippinen haben dort ein Landungsschiff auf Grund gesetzt, um es als Basis für Marine-Soldaten zu nutzen.
Die Philippinen sagen, das Riff liege auf ihrer Kontinentalplatte. China hält sich dagegen an die sogenannte Nine-dash line und fordert das Südchinesische Meer fast komplett für sich.
Ein Schiff der chinesischen Küstenwache und ein weiteres ihrer Schiffe haben am gestrigen Sonntag im Südchinesischen Meer nach Angaben aus Manila ein Schiff der philippinischen Küstenwache und ein militärisches Versorgungsboot gerammt.
Die beiden Zwischenfälle ereigneten sich vor einer umstrittenen Untiefe in dem Meer. Es handele sich um «gefährliche, unverantwortliche und illegale Aktionen», erklärten Regierungsvertreter in Manila. Die philippinische Regierung verurteilte den Vorfall im Gebiet Second Thomas Shoal «auf das Schärfste» und sprach von einer Verletzung ihrer Souveränität. Ob es Verletzte gab oder Schäden entstanden, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Die chinesische Küstenwache erklärte, die philippinischen Schiffe seien trotz wiederholter Funkwarnungen ohne Genehmigung in chinesische Gewässer eingedrungen. Sie machte die philippinischen Schiffe für die Kollisionen verantwortlich. Das Verhalten der philippinischen Seite sei ein schwerer Verstoss gegen internationale Regeln und bedrohe die Sicherheit der Navigation chinesischer Schiffe, erklärte die Küstenwache.
Die US-Botschafterin in Manila, MaryKay Carlson, erklärte auf X, früher Twitter, die USA verurteilten die Störung «einer legalen philippinischen Versorgungsmission zur Untiefe Ayungin» durch die Volksrepublik China, die das Leben philippinischer Soldaten gefährdet habe.
Marine-Soldaten auf festgesetzten Boot stationiert
Philippinische Schiffe versorgen regelmässig Marinesoldaten und Matrosen, die in dem umstrittenen Gebiet stationiert sind, mit Nachschub. In der Vergangenheit kam es dabei wiederholt zu Beinahe-Zusammenstössen. Es war nun aber das erste Mal, dass philippinische Beamte von tatsächlichen Kollisionen berichteten.
A Chinese foreign ministry spokesperson urged on Sunday the Philippines to stop stirring up trouble and making provocations at sea, and stop making dangerous moves. (Video: 央视军事) https://t.co/fO0RGptujrpic.twitter.com/9pjzfsSRb1
Im Südchinesischen Meer verläuft eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten weltweit. Dort erheben zahlreiche Staaten Gebietsansprüche, neben China und den Philippinen auch Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei.
Ein Schiedsurteil aus dem Jahr 2016, das im Rahmen des UN-Seerechtsübereinkommens von 1982 erging, erklärte Pekings historisch begründete Ansprüche auf praktisch das gesamte Südchinesische Meer für ungültig. China weigerte sich, an dem von den Philippinen angestrebten Schiedsverfahren teilzunehmen und wies die Entscheidung zurück.
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