Kampf gegen den Wolf Gebirgskantone fordern Reduktion auf 17 Rudel

fach, sda

20.9.2022 - 10:32

Das Bild aus einer Fotofalle zeigt Jungwölfe des Calandarudels aus dem Grenzgebiet von St. Gallen und Graubünden. (Archivbild)
Das Bild aus einer Fotofalle zeigt Jungwölfe des Calandarudels aus dem Grenzgebiet von St. Gallen und Graubünden. (Archivbild)
Keystone

Mehr Geld vom Bund für den Herdenschutz sowie eine Begrenzung der Schweizer Wolfspopulation auf 17 Rudel: Die Regierungskonferenz der Gebirgskantone hat am Dienstag ein Umdenken im Umgang mit dem Wolf gefordert.

fach, sda

Insbesondere solle der Wolfsbestand analog der Steinwildpopulation «aktiv reguliert» werden, wie aus der Mitteilung der Gebirgskantone hervorgeht. Künftig sollen demnach schadenstiftendene Wölfe rascher geschossen werden können. Zudem soll die Wolfspopulation durch Abschlusspläne pro Kanton beschränkt werden, um eine «tragfähige Koexistenz von Wolf, Mensch und Nutztieren» im Alpenraum zu ermöglichen.

Als Zielgrösse formulierten die Gebirgskantone 17 Rudel. Es sei die aus früheren Studien hervorgegangene Mindestgrösse der Wolfspopulation, um die Arterhaltung des Wolfs in den Alpen zu gewährleisten, hiess es in der Mitteilung.

«Aufwendig, aber zielführend»

Aktuell leben in der Schweiz laut Kora, der Stiftung für Raubtierökologie und Wildtiermanagement, 19 Wolfsrudel. Insgesamt streiften 180 Wölfe durchs Land.

Die Gebirgskantone befürchten, dass der Bestand weiterhin «exponenziell» zunimmt. In den letzten drei Jahren habe er sich bereits verdoppelt, hiess es in der Mitteilung. In den Kantonen Wallis, Graubünden, Glarus, Tessin und Uri seien 2022 insgesamt schon 1000 Schafe und Rinder gerissen worden.

Um die Alpwirtschaften besser zu schützen, verlangen die Bergkantone zudem mehr Geld vom Bund für den «personell und finanziell» aufwendigen Herdenschutz. Zudem sollen die Schutzkonzepte konkret auf die einzelnen Alpbetriebe abgestimmt sein. Das sei zwar «administrativ aufwendig, aber zielführend».

Wie die Gebirgskantone betonten, basieren die Forderungen auf zwei ebenfalls am Dienstag publizierten Auftragsstudien des Beratungsbüros Alpe sowie vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien.