Wie auf Sylt Auch in Österreich wird zu «Ausländer raus»-Gesängen ermittelt

dpa/toko

29.5.2024 - 22:07

ÖVP-Klubobmann August Wöginger und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) verurteilten die rassistischen Gesänge.
ÖVP-Klubobmann August Wöginger und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) verurteilten die rassistischen Gesänge.
APA/HELMUT FOHRINGER/KEYSTONE

Die rassistische Verballhornung eines Party-Hits hat in Deutschland Bestürzung ausgelöst. Das Phänomen ist weder neu noch auf Deutschland beschränkt. Das legen Videos aus Österreich nahe.

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  • Nach rassistischen Gesängen auf der Nordseeinsel Sylt werden es nicht nur in Deutschland, sondern nun auch in Österreich ähnliche Vorfälle gemeldet.
  • Wie Polizeibehörden mitteilten, ermitteln Staatsschützer in Kärnten und Niederösterreich wegen Videos, in denen wie auf Sylt «Ausländer raus»-Parolen zur Melodie von Gigi D'Agostinos Song «L'Amour toujours» gegrölt wurden.
  • Österreichs Regierungsparteien verurteilten die Vorfälle. «Wir haben eine historische Verantwortung, uns von derartigen Umtrieben glasklar zu distanzieren», sagte Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Nach dem rassistischen Gegröle mehrerer Party-Gäste eines Lokals auf der deutschen Insel Sylt sind ähnliche Vorfälle in Österreich bekanntgeworden. Wie Polizeibehörden am Mittwoch mitteilten, ermitteln Staatsschützer in den Bundesländern Kärnten und Niederösterreich wegen Videos, in denen wie auf der Nordseeinsel «Ausländer raus»-Parolen zur Melodie von Gigi D'Agostinos Song «L'Amour toujours» gegrölt wurden. 

Österreichs Regierungsparteien verurteilten diese Vorfälle. «Wir haben eine historische Verantwortung, uns von derartigen Umtrieben glasklar zu distanzieren», sagte Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen. «Das geht nicht, das darf keinen Platz haben», sagte Fraktionschef August Wöginger von der konservativen Kanzlerpartei ÖVP. Extremistischen Ansätzen sei entschieden entgegenzutreten.

Im südlichen Bundesland Kärnten hat ein Lokalbetreiber in Klagenfurt bestätigt, dass Gäste am Rosenmontag zur Sperrstunde «L'Amour toujours» mit rassistischem Text angestimmt hätten. «Kurz darauf habe ich die Musik abgedreht, die haben aber weiter gesungen», sagte der Lokalmanager, der sich von dem Gegröle distanzierte. Ein zweiter Vorfall wird einem Polizeisprecher zufolge in Kärnten untersucht. Auslöser für die Ermittlungen in Niederösterreich ist ein Video, in dem Menschen auf einem Faschingswagen das Skandal-Lied während eines Umzugs in der Stadt Mödling singen.

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