Mutter und Tochter Das ist über die freigelassenen Hamas-Geiseln bekannt

gbi/AFP

21.10.2023

Judith Tai Raanan (59, rechts) und ihre 17-jährige Tochter Natalie Raanan sind wieder frei.
Judith Tai Raanan (59, rechts) und ihre 17-jährige Tochter Natalie Raanan sind wieder frei.
Bild: Keystone

Erstmals seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel lässt die radikalislamische Miliz zwei Geiseln frei: Die Bilder der Mutter und ihrer Tochter gehen um die Welt – und wecken wenigstens ein wenig Hoffnung.

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  • Zwei Wochen nach Kriegsbeginn hat die Hamas die beiden US-amerikanischen Geiseln Judith Tai Raanan und deren Tochter Natalie Shoshana Raanan freigelassen.
  • US-Präsident Joe Biden reagierte «überglücklich». Zugleich fordert Washington die Hamas dazu auf, alle Geiseln freizulassen.
  • Mittlerweile werden die Hintergründe klar, wie die beiden Frauen in die Gewalt der Islamisten geraten konnten.

«Ein Hoffnungsschimmer», frohlockt Mirjana Spoljaric Egger, die Chefin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. 

Erstmals seit Beginn der neuesten Gewalteskalation im Nahen Osten hat die radikalislamische Hamas am Freitag zwei Geiseln freigelassen: Eine Mutter und ihre Tochter aus den USA. Ein Foto zeigt, wie der israelische Brigadegeneral Gal Hirsch die beiden an der Grenze zum Gazastreifen in Empfang nimmt und an den Händen haltend begleitet.

Gemäss dem Nachrichtensender CNN handelt es sich bei den Freigelassenen um Judith Tai Raanan (59) und ihre 17-jährige Tochter Natalie Raanan aus der Nähe von Chicago.

Für eine Geburtstagsfeier ins Grenzgebiet gereist

Die beiden seien im Kibbutz Nahal Oz von Hamas-Kämpfern entführt worden, nur 1,5 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt. Dort hielten sich die Amerikanerinnen auf, um den Geburtstag eines Verwandten zu feiern, hiess es weiter. Judith Tai Raanan hat Medienberichten zufolge den Grossteil ihrer Jugend in Israel verbracht.

Nach ihrer Freilassung befinden sich die beiden Frauen vorerst noch in Israel, wie das Büro des israelischen Regierungschefs Benjanmin Netanjahu erklärte.

Auf X veröffentlichte die US-Botschaft in Jerusalem ein Foto der beiden Frauen, das sie am Telefon mit US-Präsident Joe Biden zeigen soll. 

Katar hat vermittelt

Die Geiselbefreiung kam offenbar unter Vermittlung durch Katar zustande. Der militärische Arm der Hamas erklärte, die beiden Frauen würden als «Reaktion auf die Bemühungen Katars» und «aus humanitären Gründen» freigelassen. Dies auch deshalb, um den Menschen in den USA und der ganzen Welt zu zeigen, dass negative «Behauptungen» der US-Regierung über die Hamas unbegründet seien. 

Israels Militär reagiert prompt, und schrieb am Samstag auf Telegram: «Die Hamas stellt sich der Welt so dar, als hätte sie die Frauen, die sie als Geiseln genommen hat, aus humanitären Gründen zurückgegeben, während die Hamas in Wirklichkeit eine mörderische Terrororganisation ist, die gerade jetzt Säuglinge, Kinder, Frauen und ältere Menschen im Gazastreifen als Geiseln hält und weiterhin Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht.»

Biden ist «überglücklich»

US-Präsident Biden ist nach Angaben des Weissen Hauses «überglücklich» auf die Freilassung. «Unsere Mitbürgerinnen haben in den vergangenen 14 Tagen eine furchtbare Tortur durchgemacht, und ich bin überglücklich, dass sie bald mit ihrer Familie wiedervereint sind», erklärte Biden. Er dankte Katar und Israel für ihre «Partnerschaft» und erklärte, die USA würden nicht nachlassen, bis alle anderen noch von der Hamas als Geiseln festgehaltenen Staatsangehörigen zu Hause seien.

US-Aussenminister Antony Blinken forderte die Hamas auf, alle Geiseln freizulassen. Laut Blinken ist der Verbleib von zehn weiteren US-Bürgern unklar, einige von ihnen seien Geiseln.

Das Rote Kreuz half nach eigenen Angaben bei der Freilassung der beiden Frauen, indem es sie nach Israel gebracht habe. IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric Egger verwies auf die Rolle des IKRK als «neutraler Akteur zwischen den Kriegsparteien». Sie rief zur «sofortigen Freilassung» aller Geiseln auf.

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