Im früheren Corona-Hotspot Spanien herrscht seit Sonntag die «neue Normalität»: Nach genau 14 Wochen ging um Mitternacht der Notstand zur Eindämmung der Pandemie zu Ende.
Die 47 Millionen Bürgerinnen und Bürger des Landes durften sich erstmals seit Mitte März wieder im ganzen Land frei bewegen. In der Hauptstadt Madrid und in anderen küstenfernen Gemeinden machten sich zahlreiche Menschen und ganze Familien am ersten Tag bei Temperaturen von zum Teil weit über 30 Grad schon frühmorgens auf in den Badeurlaub. Dafür sei vor allem der eigene Wagen benutzt worden, berichteten Medien.
In der «neuen Normalität» hält die Zentralregierung nur noch wenige Corona-Regeln landesweit aufrecht. Die Wichtigste: In geschlossenen Räumen und auch im Freien muss man Schutzmaske tragen, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Bei Verstoss können Geldstrafen von bis zu 100 Euro verhängt werden. Über andere Massnahmen dürfen die einzelnen Regionen selbst entscheiden.
Grenzöffnungen mit Ausnahme Portugals
Am Sonntag öffnete Spanien auch die Grenzen für Ferienreisende aus Schengenstaaten. Die Grenze zu Portugal bleibt aber auf Wunsch der Regierung in Lissabon noch bis zum 1. Juli für die meisten Reisenden geschlossen. Allen Einreisenden wurde am Sonntag die Temperatur gemessen.
Medizinisches Personal stand bereit, um im Falle eines erhöhten Wertes die Betroffenen in Augenschein zu nehmen. Zudem müssen alle Besucher auf einem Fragebogen Angaben unter anderem zur Gesundheit sowie zu persönlichen Kontaktdaten machen.
Mit mehr als 28'000 Toten im Zusammenhang mit Covid-19 und mehr als 245'000 nachgewiesenen Infektionsfällen ist Spanien eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Inzwischen ist die Zahl der aktuell Infizierten stark gesunken. In einer Fernsehansprache mahnte Ministerpräsident Pedro Sánchez seine Landsleute am Samstag aber noch einmal eindringlich, auch in Zukunft vorsichtig zu sein.
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