Anschlag auf Swift-Konzert vereitelt Polizei verhaftet dritten Tatverdächtigen

Philipp Dahm

8.8.2024

Islamist geständig: Blutbad bei Taylor-Swift-Konzert geplant

Islamist geständig: Blutbad bei Taylor-Swift-Konzert geplant

Ein 19 Jahre alter Islamist wollte in Österreich bei einem Konzert von Taylor Swift nach eigenen Worten ein Blutbad anrichten. Der IS-Anhänger habe ein volles Geständnis abgelegt, so der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium. Auch ein 17-Jähriger war festgenommen worden.

09.08.2024

Mehrere mutmassliche islamistische Täter wollten bei Taylor Swifts Konzerten in Wien möglichst viele Menschen töten: Eine «Tragödie» konnte gerade noch verhindert werden, so die Behörden.

Philipp Dahm

Das ist bisher bekannt:

  • In Ternitz (A) wurde der 19-jährige Österreicher «Mohammed» festgenommen, dessen Eltern aus Nordmazedonien kommen.
  • Die Polizei fand bei der Verhaftung des IS-Anhängers technisches Gerät und Chemikalien, die «Mo» bei seinem früheren Arbeitgeber entwendet haben soll.
  • Der US-Geheimdienst warnte die Wiener Behörden vor dem geplanten Anschlag.
  • Nicht die Polizei, sondern der Veranstalter sagte die drei Swift-Konzerte in Wien ab.
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  • 10.41 Uhr

    Dritte Person verhaftet

    Nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien ist eine weitere Person festgenommen worden. Es handle sich um einen 18 Jahre alten Mann aus dem Irak, sagte der österreichische Innenminister Gerhard Karner. Der Verdächtige habe einen Treueschwur auf den Islamischen Staat abgelegt. Er sei im Umfeld des 19-jährigen Hauptverdächtigen unterwegs gewesen, so Karner.

  • Freitag, 9. August 2024, 3.31 Uhr

    Vorwurf der IS-Mitgliedschaft gegen Terrorverdächtige

    Gegen die beiden festgenommenen Terrorverdächtigen in Wien wird wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt. Ihnen werde Verbindung mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) vorgeworfen sowie deren Ziele und Absichten vertreten zu haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

    Der 19-Jährige wollte nach den Ermittlungen einen Anschlag vor dem Stadion verüben, in dem US-Superstar Taylor Swift vor mehr als 60.000 Zuschauern auftreten sollte. Ihre drei Wiener Konzerte diese Woche wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt. Zehntausende Swift-Fans waren tief enttäuscht. Nach weiteren Verdächtigen fahndete die Polizei aber nicht.

    Der zweite Festgenommene ist 17 Jahre alt. Er war als Bühnen- und Gerüstbauer im Stadion des Swift-Konzerts tätig. Dort wurde er auch festgenommen. Er ist mit dem 19-Jährigen befreundet.

    Polizisten beobachten «Swifties», die sich am Donnerstag im Zentrum von Wien versammelten. 
    Polizisten beobachten «Swifties», die sich am Donnerstag im Zentrum von Wien versammelten. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Heinz-Peter Bader

    Die Pläne des 19-Jährigen seien fortgeschritten gewesen, hiess es. Bei ihm wurden am Mittwoch Anleitungen zum Bombenbauen sowie zwölfprozentiges Wasserstoffperoxid gefunden, aus dem zusammen mit anderen Chemikalien hochexplosiver Flüssigsprengstoff hergestellt werden kann. Er hatte bei einem Chemieunternehmen gearbeitet. Sichergestellt wurden auch Zündmittel, Zündkabel und Zündvorrichtungen, Messer, Macheten und 21.000 Euro Falschgeld.

    Während der 19-Jährige nach Polizeiangaben bei der Vernehmung sagte, er wollte vor dem Stadion mit einem Sprengsatz sowie Hieb- und Stichwaffen möglichst viele Menschen töten, sagte der Anwalt des 17-Jährigen, der Teenager habe nichts mit Anschlagsplänen zu tun gehabt. Er habe nichts von der Radikalisierung seines Freundes mitbekommen, sagte Verteidiger Nikolas Rast der APA.

    Allerdings soll die Polizei bei ihm Propagandamaterial für den IS und die Terrororganisation Al-Kaida gefunden haben. Zudem besuchte er nach ersten Ermittlungen eine Moschee, in der islamistische Inhalte vertreten wurden. Ein 15-Jähriger sei als Zeuge befragt und nicht festgenommen worden. Er soll den 19-Jährigen belastet haben.

  • Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 8. August 2024

  • 11.54 Uhr

    Ende der Pressekonferenz

    Wir danken – wie immer – für die geschätzte Aufmerksamkeit.

  • 11.48 Uhr

    Stadion auf Sprengfallen durchsucht

    Das Wiener Ernst-Happel-Stadion werde derzeit durchsucht, sagt Haijawi-Pirchner mit Blick auf den 17-Jährigen, der über seine Arbeit ins Stadion hätte gelangen können. Es sei bisher nichts gefunden worden.

  • 11.45 Uhr

    19-Jähriger wollte «ausserhalb des Stadions töten»

    Der 19-Jährige hatte kein Ticket für das Konzert, sondern wollte «ausserhalb des Stadions töten», so Haijawi-Pirchner. Es gebe keine Informationen, dass andere Konzerte gefährdet seien. Die Eltern des 19-Jährigen befänden sich seit einigen Tagen im Ausland.

  • 11.43 Uhr

    Beginn der Fragerunde

    Zwischen dem Staatsschutz, der Polizei und dem Konzertveranstalter habe es Kontakte gegeben, heisst es nach Beginn der Fragerunde für die Journalisten: Eine Absage der Konzerte sei dabei nicht forciert worden. 

  • 11.38 Uhr

    17-Jähriger war bei Konzert-Service-Firma angestellt

    Der zweite Verhaftete, ein 17-Jähriger, sei Österreicher mit türkischen und kroatischen Wurzeln. Er sei gerade bei einem Unternehmen angestellt worden, das beim Konzert Serviceleitungen erbringen sollte. Der 17-Jährige sei dem Staatsschutz bekannt. Ein 15-jähriger Österreicher mit türkischen Wurzeln sei verhört worden und habe den 19-Jährigen belastet. Es werde weiter ermittelt.

  • 11.35 Uhr

    Hieb- und Stichwaffen lagen parat

    Omar Haijawi-Pirchner vom Staatsschutz spricht über die Bedrohung durch Islamisten. Diese würden ihre Anweisungen aus dem Ausland bekommen: «Verdeckte Kommunikation spielt eine wesentliche Rolle.»

    Die internationale Vernetzung sei in seinem Bereich «essenziell», so Haijawi-Pirchner. Der Hinweis habe sich zunächst auf einen Einzeltäter bezogen. Seine Behörde sei dann auf ein Netzwerk gestossen: Eine dritte Person sei in diesem Zusammenhang verhört worden.

    «Derartige Konzerte passen in das Profil islamistischer Anschläge», heisst es weiter. Der 19-Jährige habe seine Gesinnung im Internet öffentlich gemacht und Anleitungen zum Bombenbau heruntergeladen. «Der Beschuldigte wurde einvernommen und hat ein umfassendes Geständnis abgelegt.»

    Neben Sprengstoff habe der Täter auch erwogen, mit Hieb- und Stichwaffen anzugreifen. Man habe Wasserstoffperoxid und weitere Materialien für Sprengstoff sichergestellt. Auch «Anabolika-ähnliche Substanzen» wurden konfisziert.

  • 11.30 Uhr

    Haupttäter geständig – keine weiteren Flüchtigen

    Der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit fährt fort: Franz Ruf berichtet, der 19-Jährige habe vor Kurzem seinen Job mit der Ansage gekündigt, er habe «noch Grosses vor».

    Der zweite, 17 Jahre alte mutmassliche Täter habe in Wien kurz vor der Verhaftung mit seiner Freundin Schluss gemacht. Beide hätten sich offenbar verändert.

    Die Polizei habe Spreng-Zubehör und Chemikalien entdeckt: Der Sprengstoff sei auch hergestellt worden. Der 19-Jährige sei geständig. Die Nachricht, es würden weitere Personen gesucht, sei falsch.

  • 11.26 Uhr

    Österreich kann Messenger-Dienste nicht überwachen

    «Unser Staatsschutz funktioniert», lobt Karner die Behörden. Auch «die internationale Vernetzung» sei gegeben. Auch dem Nachrichtendienst dankt der Innenminister für die «exzellente Arbeit». Er bestätigt, dass es eine Warnung aus dem Ausland gab.

    «Wir sind auf diese Informationen aus dem Ausland angewiesen, weil wir selbst als österreichsicher Staatsschutz nicht die Möglichkeiten haben.» Konkret können seine Leute offenbar gewisse Messenger-Dienste nicht überwachen.

  • 11.22 Uhr

    «Eine Tragödie konnte verhindert werden»

    Die Terrorwarnstufe ist auf die zweithöchste Stufe angehoben werden, so Karner. Er erinnert an die islamistischen Anschläge von Paris 2018 oder die jüngsten terroristischen Attacken in Moskau, aber auch an die Ereignisse in Southport in Grossbritannien. «Eine Tragödie konnte verhindert werden», sagt er mit Blick auf die Vorfälle in Wien und Ternitz.

  • 11.20 Uhr

    Los geht's

    Innenminister Gerhard Karner sagt, «die Lage war ernst» und «die Lage ist auch weiterhin ernst». Die angespannte Lage sei durch die Lage in Nahost beeinflusst und die Bedrohung gelte «ganz Europa».

  • 10.50 Uhr

    Behörden informieren ab 11.15 Uhr

    blue News begleitet die Medienkonferenz live hier im Ticker.

Die österreichische Polizei hat mehrere Personen verhaftet, die einen Anschlag auf die Konzerte von Taylor Swift in Wien geplant haben sollen.

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