Schweigegeld-Prozess Angeblich befangen – Trump will Richter austauschen

dpa

6.4.2024 - 13:00

Donald Trump am 2. April 2, 2024 bei einem Wahlkampfauftritt in Green Bay, Wisconsin. 
Donald Trump am 2. April 2, 2024 bei einem Wahlkampfauftritt in Green Bay, Wisconsin. 
KEYSTONE

Donald Trumps Anwälte haben im Prozess wegen angeblicher Schweigegeld-Zahlungen an Stormy Daniels Richter Richter Juan M. Merchan aufgefordert, vom Vorsitz zurückzutreten

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  • Am 15. April beginnt in New York ein Prozess gegen den Donald Trump, in dem es mutmassliche Schweigegeld-Zahlungen an das damalige Porno-Sternchen Stormy Daniels geht.
  • Trumps Anwälte werfen dem Richter Juan Merchan einen Interessenkonflikt und Voreingenommenheit vor.
  • Sie fordern den Richter zum Rückzug aus dem Verfahren auf.

Nur Tage vor dem Beginn seines Schweigegeld-Prozesses hat der frühere US-Präsident Donald Trump die Einsetzung eines anderen Richters gefordert. Trumps Anwälte riefen Richter Juan M. Merchan dazu auf, sich von dem Fall zurückzuziehen.

Sie begründeten dies mit einer angeblichen Voreingenommenheit gegenüber dem Ex-Staatschef und einem angeblichen Interessenkonflikt, weil Merchans Tochter eine politische Beraterin der Demokraten ist. Im vergangenen August war ein ähnlicher Antrag zurückgewiesen worden.

In Gerichtsdokumenten, die am gestrigen Freitag öffentlich gemacht wurden, erklärten Trumps Anwälte, es sei unangemessen, dass Merchan das Verfahren leite, während seine Tochter finanziell und mit Blick auf ihr Ansehen von der Angelegenheit profitiere, die zudem Trumps Wahlkampf als potenzieller Präsidentschaftskandidat der Republikaner behindere. Merchan fällte nicht sofort eine Entscheidung über den Antrag.

Es geht um eine 130'000-Dollar-Zahlung

Der Prozessbeginn ist für den 15. April angesetzt. Es ist das erste der vier Strafverfahren gegen Trump, das in die Verhandlung gehen soll. Es wäre auch der erste Strafprozess jemals gegen einen früheren US-Präsidenten.

Sollte Merchan sich entscheiden, sich von dem Verfahren zurückzuziehen, würde dies den Zeitplan für den Prozess durcheinanderbringen – und Trump den lange ersehnten Aufschub verschaffen.

In dem Prozess geht es um Schweigegeld in Höhe von 130'000 Dollar, dessen Zahlung Trump während seines erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampfs 2016 an die Pornodarstellerin Stormy Daniels veranlasst haben soll. Daniels hatte berichtet, sie habe ausserehelichen Sex mit Trump gehabt.