Analyse zu Trump-EffektWar es das jetzt mit dem Klimaschutz?
dpa
15.11.2024 - 00:00
Erstickt die Wiederwahl von Donald Trump die letzte Hoffnung für internationale Klimaziele? Diese Frage stellen sich auf dem Klimagipfel viele. Nun gibt es eine Berechnung zum möglichen Trump-Effekt.
15.11.2024, 00:00
dpa
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Experten des Climate Action Trackers haben die Auswirkungen einer erneuten Trump-Präsidentschaft auf den Kampf gegen die Erderwärmung berechnet.
Demnach könnten die USA durch eine Änderung ihres Kurses die Erderwärmung um 0,04 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts erhöhen.
Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass nur die USA ihren Kurs ändern und keine anderen Länder folgen.
Bedeutsam ist dasbei die mögliche Rücknahme des von Joe Biden eingeführten Inflation Reduction Acts (IRA), eines umfangreichen Investitionsprogramms mit Schwerpunkt auf Klimaschutz.
Die Wiederwahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten könnte die Erderwärmung einer aktuellen Analyse zufolge messbar anheizen. Das geht aus Berechnungen des Climate Action Trackers hervor, der prüft, ob die Klimapolitik von Staaten kompatibel ist mit den internationalen Klimaschutzzielen.
Trump kündigte an, den Weg für mehr Öl- und Gasbohrungen freimachen zu wollen. Der «New York Times» zufolge bereitet er auch den erneuten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen vor.
Die Experten des Climate Action Trackers haben berechnet, dass die USA durch eine Änderung ihres Kurses die Erderwärmung um 0,04 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts erhöhen könnten. Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass nur die USA ihren Kurs ändern und keine anderen Länder folgen. Ein wesentlicher Faktor ist die mögliche Rücknahme des von Joe Biden eingeführten Inflation Reduction Acts (IRA), eines umfangreichen Investitionsprogramms mit Schwerpunkt auf Klimaschutz.
Diese zusätzlichen 0,04 Grad würden zu den 2,7 Grad hinzukommen, auf die die Welt derzeit zusteuert, selbst wenn alle Klimaschutzpläne eingehalten werden. Die Autoren der Analyse betonen, dass sich dieser Kurs in den letzten drei Jahren nicht verbessert hat, was die Diskrepanz zwischen der Klimakrisenrealität und der politischen Reaktion darauf verdeutlicht.
Vergleich mit UN-Prognosen
Die Prognose des Climate Action Trackers stimmt mit einer Berechnung der Vereinten Nationen überein, die die globale Erwärmung auf einen Bereich zwischen 2,6 und 3,1 Grad schätzt. In einem solchen Szenario wären laut Klimaforschern erhebliche Teile der Erde unbewohnbar.
Bereits zu Beginn der Woche äusserte der amtierende Klimachef der US-Regierung, John Podesta, seine Besorgnis darüber, dass Trump als Präsident eine drastische Wende in der Klimapolitik anstreben könnte. Während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) hatte Trump bereits Umweltstandards gesenkt und zahlreiche Projekte gestoppt. Auf seine Initiative hin traten die USA 2020 aus dem Pariser Abkommen aus, was von seinem Nachfolger Joe Biden rückgängig gemacht wurde.
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