Überschwemmungen und Hitze Grossteil der Schweizer fürchtet Zunahme von Extrem-Wetter

Keystone SDA / jke

8.7.2024

Extremwetterereignisse wie in den letzten Tagen im Tessin, in Graubünden und im Wallis machen der Bevölkerung Angst. (KEYSTONE/Ti-Press/Davide Agosta)
Extremwetterereignisse wie in den letzten Tagen im Tessin, in Graubünden und im Wallis machen der Bevölkerung Angst. (KEYSTONE/Ti-Press/Davide Agosta)
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Die grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer befürchtet eine Zunahme extremer Wetterereignisse als Folge des Klimawandels. Gleichzeitig zeigt eine Umfrage eine hohe Bereitschaft, durch den Einsatz von Wärmepumpen zum Heizen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung sorgt sich über die Zunahme extremer Wetterereignisse und Umweltschäden für zukünftige Generationen aufgrund des Klimawandels.
  • Laut der Umfrage «Energie-Trendmonitor 2024» planen 69 Prozent der Befragten, auf Wärmepumpen umzusteigen, um ihre Heizsysteme zu modernisieren und CO2-Emissionen zu reduzieren.
  • 81 Prozent der Befragten möchten den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen im Altbau beschleunigen.
  • Finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite wird als wichtig erachtet, um Klimaschutzmassnahmen erschwinglich zu halten.

Die grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer befürchtet, dass extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder Hitze als Folge des Klimawandels weiter zunehmen. Knapp 80 Prozent sorgen sich, dass Umweltschäden für folgende Generationen zu spät abgewendet werden.

Um das Klima zu schonen, wollen 69 Prozent grundsätzlich auf eine Wärmepumpe zum Heizen umstellen. So lauten Ergebnisse der Umfrage «Energie-Trendmonitor 2024». Dazu wurden Verbraucherinnen und Verbraucher der Schweiz bevölkerungsrepräsentativ von einem Marktforschungsinstitut im Auftrag von Stiebel Eltron befragt.

«Die Schweizerinnen und Schweizer sind angesichts der Auswirkungen des Klimawandels besorgt - gleichzeitig zeigt unsere Umfrage eine grosse Bereitschaft, dieser Entwicklung selbst entgegensteuern zu wollen», sagt Patrick Drack, Geschäftsführer von Stiebel Eltron Schweiz.

Folgen des Klimawandels in der Schweiz

Die Schweiz ist als Alpenland besonders vom Klimawandel betroffen: Landesweit ist die Temperatur nach Informationen des Bundesamtes MeteoSchweiz (Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie) inzwischen um 2.5 Grad wärmer als noch vor 150 Jahren. Dafür sind Treibhausgase wie CO2 verantwortlich. Sie bewirken, dass Wärme nicht mehr aus der Erdatmosphäre entweicht.

Die wärmere Luft kann wiederum mehr Wasser aufnehmen. Damit befördert der Klimawandel die Zunahme von Starkregen - in der Schweiz hat die Häufigkeit in den letzten gut 100 Jahren um 30 Prozent zugenommen.

Das Bundesamt informiert zudem, dass Hitzewellen häufiger und intensiver geworden sind. Dagegen sind Schneetage unter 800 m seit 1970 um 50 Prozent zurückgegangen und das Gletschervolumen seit 1850 um 60 Prozent geschrumpft.

Abkehr von CO2 voranbringen

«Es führt kein Weg daran vorbei, die Treiber des Temperaturanstiegs - also fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas - zurückzufahren», sagt Drack. «Vor diesem Hintergrund begrüssen wir die Zustimmung der Schweizerinnen und Schweizer per Volksabstimmung zum zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien, um die Stromversorgung sicherzustellen.

Der saubere Strom lässt sich von den Privathaushalten mit einer Wärmepumpe zum Heizen nutzen. Das ist wichtig, denn bei der Abkehr von schädlichen CO2-Emissionen in den Privathaushalten ist der Heizungskeller eine zentrale Stellschraube.»

Klimaschutz muss bezahlbar bleiben

Beim Kampf gegen den Klimawandel wünschen sich laut Umfrage «Energie-Trendmonitor» 81 Prozent der Befragten, dass der Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen im Altbau stärker vorangetrieben werden sollte. Gleichzeitig betonen die Menschen, wie wichtig es ist, dass der Klimaschutz für die privaten Haushalte bezahlbar bleibt.

Finanzielle Unterstützung zum Umstieg auf eine klimafreundliche Wärmepumpenheizung erhalten die Haushalte von Bund, Kantonen und Gemeinden.