Kläger fordert 3,1 Millionen Dollar Gwyneth Paltrow muss sich wegen Skiunfall vor Gericht verantworten

dpa

21.3.2023 - 19:44

Gwyneth Paltrow streitet vor Gericht mit einem pensionierten Optiker um die Schuld an einem Skiunfall.
Gwyneth Paltrow streitet vor Gericht mit einem pensionierten Optiker um die Schuld an einem Skiunfall.
Archivbild: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

Der Kläger macht geltend, Paltrow habe ihn rücksichtslos umgefahren. Die Schauspielerin weist das zurück und hat eine Gegenklage eingereicht.

Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow muss sich seit Dienstag einem Gerichtsprozess um einen Skiunfall im Jahr 2016 stellen. Ein heute 76 Jahre alter pensionierter Optiker wirft Paltrow vor, wegen ihrer rücksichtslosen Fahrweise mit ihr in Deer Valley zusammengeprallt zu sein. Anschliessend habe sie ihn mit einer Hirnverletzung und vier gebrochenen Rippen im Schnee liegen gelassen und sei weiter gefahren. Er verlangt 300’000 Dollar (rund 280’000 Franken) Schadenersatz. Paltrows Anwälte haben mit einer Gegenklage reagiert.

Die Klägeranwälte werfen der 50-jährigen Paltrow vor, sie sei die Anfängerpiste unkontrolliert heruntergeprescht. Der Unfall sei auf ihre Fahrlässigkeit zurückzuführen und habe dem Kläger nicht nur körperliches, sondern auch seelisches Leid zugefügt. Angestellten des Nobel-Skiortes Deer Valley im US-Staat Utah werfen sie Vertuschung vor.

Streit um Vorerkrankungen des Klägers

Paltrows Anwälte sehen die Schuld für den Zusammenprall beim Kläger. Die Begleitung der Schauspielerin habe sich um den Gestürzten gekümmert, der versichert habe, es gehe ihm gut. Die Darstellung der Verletzungen sei übertrieben. Der Mann habe 15 dokumentierte Vorerkrankungen gehabt.

Zu Beginn der Verhandlung stellten beide Anwälte ihre Mandanten jeweils als zurückhaltende Skifahrer dar, die davon überrascht wurden, dass sie von einem von oben kommenden Skifahrer über den Haufen gefahren worden seien. Beide bezeichneten die Version der Gegenseite als nicht plausibel. Paltrows Anwalt Steve Owens sagte, der Kläger erzähle völligen Unsinn. «Seine Erinnerung an den Fall wird über die Jahre besser. So funktioniert Erinnerung nicht», sagte Owens.

Klägeranwalt Lawrence Buhler sagte, sein Mandat, ein ehemaliger Soldat, habe sich nach dem Zusammenstoss in einem Veteranenkrankenhaus behandeln lassen. Paltrow stellte er hingegen als wohlhabend und dekadent dar. Sie lasse ihre Kinder von verschiedenen privaten Skilehreren unterrichten, die pro Tag Tausende Dollar kosteten, sagte Buhler.

Kläger fordert 3,1 Millionen Dollar von Paltrow

Sowohl Paltrow als auch der Kläger waren am Dienstag zum Auftakt des Prozesses im Gericht anwesend. Paltrow verbarg ihr Gesicht beim Betreten und Verlassen des Gerichtssaals mit einer blauen Mappe vor Reportern und Fotografen. Der Prozess dauert voraussichtlich länger als eine Woche.

Ursprünglich hatte der Kläger 3,1 Millionen Dollar von Paltrow verlangt. Paltrows Anwälte werfen ihm vor, er wolle aus dem Reichtum ihrer Mandantin Kapital schlagen. Der Optiker habe ihr gedroht, falls sie nicht zahle, werde er dafür sorgen, dass sie eine schlechte Presse bekomme. Paltrows Anwälte verlangen in ihrer Gegenklage eine Million Dollar Schadenersatz.

Entscheidend für den Ausgang des Verfahrens dürfte die Antwort auf die Frage sein, wer sich auf der Piste weiter hangabwärts befand. Sowohl der Kläger als auch Paltrow versichern, weiter unten gefahren zu sein. Nach den Abfahrtsregeln muss ausweichen, wer von oben kommt.

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