«Verdacht der Effekthascherei»Experte kritisiert Christa Rigozzis beunruhigendes Video
red
11.1.2024
Bei Christa Rigozzi wurde eingebrochen. Für ihre dramatische Ankündigung via Social Media erhält die Moderatorin Kritik aus ihrer Community. Auch Marketingexperte Felix Murbach findet ihr Vorgehen «zumindest unglücklich».
red
11.01.2024, 14:44
11.01.2024, 14:50
red
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Christa Rigozzi hat ein Video auf Instagram hochgeladen, das unter ihren Followern Besorgnis auslöst. Im Video spricht sie davon, dass ihrer Familie «etwas Schlimmes» zugestossen sei.
Es stellte sich später heraus, dass es um einen Einbruch während ihrer Ferienabwesenheit ging.
Für die Art der Kommunikation erhält die Moderatorin Zuspruch, aber auch Kritik.
Marketingexperte Felix Murbach wirft Rigozzi vor, mit den Emotionen ihrer Follower zu spielen.
Christa Rigozzi meldet sich am Dienstagabend mit einer dramatischen Ansage bei ihren Followern: «Wir sind gesund, aber etwas Schlimmes ist passiert», so die Moderatorin auf Instagram.
Die ganze Familie sei betroffen. Und: «Ich brauche Zeit, um das zu verarbeiten und zu verdauen.»
Was genau passiert ist, liess die Moderatorin offen. Das bot Raum für Spekulationen. Später stellte sich heraus, dass bei ihr während ihrer Ferienabwesenheit eingebrochen worden war.
«Rigozzi spielt mit den Emotionen ihrer Followerschaft»
Für ihr Erlebnis erhält Rigozzi Trost und Zuspruch. Für die Art und Weise ihrer Kommunikation jedoch auch Kritik auf Instagram. Der Vorwurf: eine übertriebene Selbstinszenierung via Social Media.
Marketingexperte Felix Murbach kann das nachvollziehen. Er selbst habe sich zuerst auch gefragt, was ihr Schlimmes passiert sei. «Ich dachte an einen Todesfall in der Familie oder etwas Ähnliches. Ohne hier den Einbruch abwerten zu wollen – aber so spielt man mit den Emotionen seiner Follower.»
Kritisch betrachtet der Experte vor allem die tröpfchenweise Kommunikation. «Wenn sie gerade herausgesagt hätte, was Sache ist, würde sich niemand beklagen. So aber steht sie im Verdacht der Effekthascherei. Das hat Christa Rigozzi doch gar nicht nötig.»
Influencer im «digitalen Hamsterjagd»
Generell müssten sich Prominente fragen, was und wie viel sie von ihrem Privatleben öffentlich machen. Influencer befinden sich «in einem digitalen Hamsterrad», sagt Murbach. Doch auch die Selbstvermarktung habe Grenzen.
Der Tessinerin kann man immerhin zugutehalten, dass sie konsequent viel Privates teilt. Damit polarisiert sie manchmal, aber sie ist erfolgreich. «Imagetechnisch fand ich diese Aktion trotzdem nicht förderlich», urteilt der Marketingexperte aus Schaffhausen.
Als Gegenbeispiel nennt Murbach diverse Fussballstars (etwa Thomas Müller von Bayern München), bei denen es in jüngster Zeit eine Häufung von Einbruchsdiebstählen gegeben hat.
«Die haben sich einmal auf Social Media gemeldet und sagten, was passiert ist, fertig. So sollte man das – wenn überhaupt – kommunizieren.»
Gefragt hat sich der Spezialist auch bei jenen Prominenten, die Rigozzi bemitleideten, ohne zu wissen, was genau passiert ist. «Dieses Im-Voraus-Kondolieren müsste nicht sein. Das ist in den meisten Fällen nichts anderes als Self-Marketing – allerdings kein besonders gelungenes.»