«Salonfähig geworden»Masken als Must-have dieses Sommers
Katharina Redanz, dpa
5.5.2020
Zum Einkaufen geht es während der Corona-Pandemie in vielen Länder nur mit Nase-Mund-Schutz. Aber Maske ist nicht gleich Maske. Unter zahlreichen Varianten ist sicher eine, die zum eigenen Style passt.
Ob in Bussen und Bahnen oder beim Einkaufen: Wegen der Corona-Pandemie werden nun Masken getragen. Wird der Nase-Mund-Schutz zum Sommertrend des Jahres? Weil wir es uns nicht ausgesucht haben, eher zum Sommer-Must-have, sagt der deutsche Modedesigner Guido Maria Kretschmer.
Auch wenn man gerade im Sommer eigentlich keinen Stoff im Gesicht haben möchte, aktuell geht es Kretschmer zufolge eben nicht anders. «Wir werden einen Weg finden, wie die Maske zum Sommeraccessoire wird, denn wir werden sie tragen müssen.» Auf jeden Fall dürfe es auch ruhig schöne Prints geben und Masken, die zum jeweiligen Look passen.
Auch Designerin Marina Hoermanseder sagt, in der aktuellen Zeit gehöre eine Maske in jeden gut sortierten Kleiderschrank. «Dadurch, dass sie Pflicht geworden ist, ist die Maske kein No-Go mehr, sondern salonfähig geworden», sagt sie. Die modischen Masken seien gewissermassen ein Kompromiss, weil sie niemals ein medizinisches Produkt ersetzen können. «Deswegen sind sie ein gesellschaftliches und zugleich modisches Statement, und mehr darf es auch nicht sein.»
Unter anderem auf sozialen Medien, wo sonst etwa Sneaker-Werbung lauert, werben nun verschiedene Hersteller für ihre Masken, Fussballvereine und Designer bieten sie an.
Die Auswahl ist gross – eine Typologie:
Der klassische Nase-Mund-Schutz aus der Apotheke:
Schlicht und in hellen Farben sind diese Masken eher unauffällig – aber trotzdem absolut strassentauglich, sagt Hoermanseder. «So eine Maske mit Jeans und weissem T-Shirt sieht tadellos aus.» Auch Kretschmer sieht Vorteile: «Dass man sofort sieht, wenn sie verschmutzt ist, dann muss sie sofort in die Wäsche gehen.» Diese Masken hätten aber gleichzeitig auch immer etwas von «Krankenhaus», findet der Designer.
Die Selbst-Genähte:
Im Internet kursieren zahlreiche Anleitungen für das Basteln und Nähen von Masken – der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. In verschiedenen Online-Shops lassen sich zudem individuelle Masken designen und bestellen. Hoermanseder plädiert dafür, sich auch für Mund und Nase ein schönes Stück Stoff auszusuchen: «Ich finde es toll, wenn man dem Stoff ansieht, dass auch ein tolles Kleid daraus sein könnte.» Sie selber sei Fan von besonderen Masken, «aber nicht wild bedruckt oder aggressiv, eher elegant und dezent».
Eine Schutzmaske in Vereinsfarben oder gar mit Wappen? Für viele Fans ist das möglich, denn auch zahlreiche Fussballvereine und andere Sportclubs sind in die Maskenproduktion eingestiegen. Das kommt gut an: Der Bundesligaverein Eintracht Frankfurt zum Beispiel löste mit Masken mit seinem Adler-Logo und einem «Auf jetzt!»-Aufdruck eine grosse Nachfrage aus. Schon wenige Stunden nach Verkaufsbeginn seien rund 10'000 Masken vorbestellt worden, hiess es vom Verein am Dienstag. Beim Hamburger SV sind nach 57 000 Vorbestellungen derzeit keine weiteren Bestellungen möglich. Im Norden gibt es zudem Masken vom HSV-Rivalen St. Pauli und von Holstein Kiel. Der Regionalligist VfB Lübeck stellt Masken aus Trikots her.
Die Statement-Maske:
Auch mit Slogans wie «FCK Corona» versehene Nase-Mund-Masken sind mittlerweile zu haben – und die Träger können Statements setzen oder Botschaften statt Keime weitertragen. Kretschmer sagt, es werde insgesamt sicherlich viele gute Masken-Designs geben, die zum jeweiligen Träger passen. Er selber findet zu überladene Masken – etwa mit riesigen Prints und vielen verschiedenen Farben – manchmal «zu viel». «Aber am wichtigsten ist, dass die einzelnen Masken atmungsaktiv sind und ihren Zweck erfüllen.»
Zahlreiche Designerinnen und Designer sind in die Produktion von Masken eingestiegen – und bieten unterschiedliche Formen, Farben und Muster des Stoffs für Mund und Nase an. «Es ist doch toll ein Stück von einem Designer im Schrank zu haben, egal ob ein Kleid, eine Tasche oder eine Maske», sagt Hoermanseder. Ihr Label hat fünf Farben im Angebot – von schlicht bis auffällig mit Camouflage-Muster. Masken bekommen einen neuen Stellenwert, weil sie Teil des Looks werden, sagt auch Kretschmer, der auch selber in Zusammenarbeit mit dem Online-Shop «About You» Masken designt hat.
Kindermaske:
Bei Masken für die Kleinen sind der Kreativität noch weniger Grenzen gesetzt: «Kinder haben die Chance, dass sie eigentlich alles tragen können, was ihnen Freude bereitet», sagt Kretschmer. Von kleinen Zeichnungen über Tier-Applikationen bis hin zu Blümchen gebe es viele Möglichkeiten. Gerade weil die aktuelle Situation für Kinder oft unverständlich sei, müsse man Kindern irgendwie zeigen, dass das Masken-Tragen Sinn habe. Die Devise laute daher: «Darauf achten, dass eine Maske auch ein bisschen Spass macht und nicht zu medizinisch aussieht.»
«Bluewin»-Video-Tutorial: So vermeiden Sie Fehler beim Masken tragen
Längst nicht jede Maske schützt gleich gut. Welches Modell Sie wann nutzen sollten und welche Fehler Sie beim Anziehen und Tragen unbedingt vermeiden müssen – jetzt im Video.
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Coco – der Engel aus Bern, den die Welt nicht verstand
Coco – der Engel aus Bern, den die Welt nicht verstand
Performance-Künstlerin, selbstbekennende transsexuelle Anarchistin, Macho-Frau, seelisch Heimatlose, Model, Lieblings-Zielscheibe der Schweizer Boulevardpresse – Coco.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Olivier G. Fatton begegnete Coco im November 1989 zum ersten Mal. Dieser «lichte und doch so schwermütige Engel» faszinierte den Fotografen vom ersten Moment an.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Bei einem Kaffee in einem Berner Schwulenlokal schliessen sie einen fotografischen Vertrag: Coco posiert für ihn und dafür dokumentiert Fatton ihre Geschlechtsanpassung.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Aus dem Pakt wurde eine Liebesbeziehung, in deren Verlauf Fatton zahlreiche Aufnahmen von Coco machte. Intime Porträts, ...
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
... inszenierte Modefotografie, zuhause, unterwegs, in Clubs und in den Bergen zeigen die zahlreichen Facetten der schillernden Coco.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Und immer wieder diese grossen, melancholischen Augen. Ihre Augen seien ihr zweiter Mund geworden, sagte Coco einmal.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Und weil ihre tausendseitige Autobiographie von Dieben gestohlen wurde, erzählen uns diese Augen vom Leben einer Kameliendame des 20. Jahrhunderts – im Bildband «Coco», der dieser Tag erschienen ist.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
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